DÜSSELDORF. Die nordrhein-westfälische Landesregierung plant für das kommende Schuljahr, dass sich die über 360.000 Beschäftigten in Schulen und Kitas bis zu den Herbstferien alle 14 Tage freiwillig und auf Kosten des Landes auf das Coronavirus testen lassen können. Sollten aufgrund der Ergebnisse die örtlichen Behörden die Infektionslage als ernst einstufen, könnten infolgedessen ganze Schulen oder Kitas wieder schließen müssen. Die Entscheidung liege bei den kommunalen Gesundheitsbehörden, erklärte die nordrhein-westfälische Landesregierung am Montag, 20. Juli, in Düsseldorf. Maßnahmen könnten „je nach Infektionsgeschehen und regionaler Gegebenheit“ beschlossen werden.
„Um die in Nordrhein-Westfalen vorhandenen Laborkapazitäten, die derzeit rund 240.000 mögliche Testungen pro Woche umfassen, nicht zu überfordern, sollen die Tests für die Beschäftigten der Kindertagesbetreuung und der Schulen wöchentlich abwechselnd stattfinden“, teilte die Landesregierung mit. Das Angebot richte sich nicht nur an Lehrkräfte und Erzieherinnen, sondern auch an Tageseltern, Beschäftigte im sogenannten Offenen Ganztag sowie weiteres nicht-pädagogisches Personal.
„Neben dem Recht auf Bildung ist auch die Gesundheit aller am Schulleben Beteiligten ein hohes Gut, das wir schützen“, unterstrich Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Für Schülerinnen und Schüler sowie Kitakinder gibt es bislang allerdings kein systematisches Corona-Testangebot.
NRW-SPD fordert ein konsequenteres Vorgehen wie in Bayern
Die SPD-Opposition forderte, die Test-Strategie auszuweiten. Konsequent wäre es, dem bayerischen Vorbild zu folgen und Urlaubsheimkehrenden die Möglichkeit zu bieten, sich bei ihrer Rückkehr an Flughäfen freiwillig auf das Coronavirus testen zu lassen, argumentierte die Landtagsfraktion in einer Mitteilung. „Dadurch ließe sich das ferienbedingte Risiko einer möglichen zweiten Welle zumindest in Teilen bereits im Ansatz minimieren.“
Zudem dürften regelmäßige Tests nicht auf Kitas und Schulen beschränkt bleiben, betonte die SPD. Das Angebot müsse überall dort zur Verfügung gestellt werden, wo Menschen eng miteinander arbeiten oder zusammenkommen. Dies gelte insbesondere für die Alten- und Krankenpflege. dpa
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