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Karliczek sorgt sich um den Schulbetrieb – und fordert von Lehrern und Schülern “Disziplin”

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BERLIN. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat erhöhte Anstrengungen gefordert, um den Schulbetrieb sicherzustellen. Sie mache sich «Sorgen, dass die Pandemie wieder den Unterricht in den Schulen gefährdet», sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Noch sei die Zahl der Schüler in Quarantäne überschaubar, das müsse aber nicht so bleiben. Die Gesellschaft könne es verhindern, wenn weiter die Grundregeln zur Bekämpfung der Pandemie eingehalten würden. «Aber auch in den Schulen selbst muss von allen Beteiligten diese Disziplin unbedingt aufgebracht werden.»

Ermahnt Lehrer und Schüler – nicht aber die Kultusminister, die für den Corona-Schutz in Schulen verantwortlich sind: Anja Karliczek. Foto: Jan Zappner/re:publica/ Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.0)

Karliczek warnte, die Entwicklung sei besorgniserregend, auch wenn Deutschland momentan noch weit unter den Ziffern in Frankreich oder Spanien liegen. Davon dürften die Deutschen sich nicht täuschen lassen. «Eine solche Entwicklung kann auch bei uns eintreten», sagte die Ministerin. «Es ist kein Naturgesetz, dass Deutschland auch in Zukunft besser als die meisten anderen Länder mit der Infektion fertig werden wird.»

Schüler und Lehrer sollen sich schnell testen lassen können

Wichtig sei, dass bei Verdacht einer Erkrankung die Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer einen möglichst einfachen Zugang bekommen, um sich testen zu lassen. «Ich hoffe, dass die Schnelltests bald breit verfügbar sind.» Insgesamt müsse wieder mehr auf die Einhaltung der Regeln geachtet und diese auch durchgesetzt werden, wenn Appelle nichts nützten. Die Zeiten blieben weiter anstrengend und sehr fordernd.

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Für den heutigen Dienstag ist eine Beratungsrunde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten angesetzt. Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen und der gleichzeitig zu erwartenden Grippewelle in der Herbst- und Winterzeit schlägt der Bund den Einsatz von Fieber-Ambulanzen vor. Bund und Länder sollten zeitnah ein Konzept vorlegen, wie eine Überlastung vor allem von Krankenhäusern und Hausarztpraxen verhindert werden könne. Ein solches Konzept solle die Möglichkeiten von Fieber-Ambulanzen, Schwerpunktsprechstunden und Schwerpunktpraxen ausloten. Zugleich sollten sich gerade auch Risikogruppen vorsorglich gegen die saisonale Grippe impfen lassen.

Zur AHA-Formel kommt jetzt ein “L” – wie Lüften

Gerade in der kalten Jahreszeit sollen zu der gültigen «AHA»-Formel für Abstand halten, Hygiene und Alltagsmasken zwei weitere Buchstaben hinzugefügt werden: «C» wie Corona-Warn-App und «L» wie Lüften. «Regelmäßiges Stoßlüften in allen privaten und öffentlichen Räumen kann die Gefahr der Ansteckung erheblich verringern», heißt es in der Beschlussvorlage des Bundes.

«Angesichts der sinkenden Temperaturen, des vermehrten Aufenthalts in geschlossenen Räumen in der Herbst- und Winterzeit sowie der drohenden Grippesaison müssen wir jetzt besonders vorsichtig sein», heißt es mahnend in dem Entwurf. Dies gelte gerade im Bereich der Freizeitgestaltung und privaten Feiern, die sich zuletzt als maßgebliche Ursachen für regionales Infektionsgeschehen gezeigt hätten. Vorrangiges Ziel der Maßnahmen müsse sein, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im Präsenzbetrieb weiter zu betreiben und das Wiederanlaufen der Wirtschaft nicht zu gefährden.

Merkel hatte bei einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums am Montag nach Angaben aus Teilnehmerkreisen vor einem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland gewarnt. Wenn diese sich wöchentlich so weiterentwickelten, werde es zu Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben. Die Kanzlerin habe das hochrechnen lassen, hieß es.

Nach dem Schulgipfel: Karliczek schließt Schulschließungen in der Fläche aus

Nach dem Schulgipfel von Merkel und den Kultusministern der Länder in der vergangenen Woche hatte Karliczek sich deutlich gegen erneute flächendeckende Schulschließungen ausgesprochen. Wichtig sei, dass regional das Infektionsgeschehen im Griff behalten werde, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag in Berlin. Das sei das Ziel. «Eine weitere flächendeckende Schulschließung kommt nicht infrage. Ist aber auch, glaube ich, überhaupt nicht nötig.» Der Schulgipfel blieb hinsichtlich des Corona-Schutzes in Schulen ohne Ergebnisse. Weiterhin gelten Maskenpflicht und Abstandsregel im Unterricht nicht. News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

RKI-Chef Wieler bestätigt, was Kultusminister verschweigen: Es gibt mittlerweile Corona-Ausbrüche an Schulen

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