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Corona-Hotspots Hamm und Remscheid: Hunderte Schüler und Lehrer in Quarantäne

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DÜSSELDORF. Zwei Städte in Nordrhein-Westfalen, Hamm und Remscheid, sind aktuell die größten Corona-Hotspots in Deutschland. Im bundesweiten Vergleich weisen die beiden Kommunen aktuell die höchsten Fallzahlen auf. Und das Infektionsgeschehen dort schlägt voll durch auf Schulen und Kitas: Dutzende von Kinder sind infiziert, Hunderte Schüler und Lehrer befinden sich in Quarantäne.

Das Coronavirus macht womöglich doch keinen Bogen um Kinder. Illustration: Shutterstock

Laut RKI wies Hamm am Freitag einen Sieben-Tage-Wert von 96,0 Infizierten pro 100 000 Einwohner auf. Als Hauptursache gelten in Hamm eine Großhochzeit mit mehreren Hundert Gästen und damit verbundene weitere Feste. 2681 Menschen befanden sich nach Angaben eines Stadtsprechers in der 180 000-Einwohner-Stadt am Freitag in Quarantäne.

Nach Berichten des „Westfälischen Anzeigers“ haben elf Hammer Schulen mittlerweile Klassen oder ganze Stufen in Quarantäne geschickt. Zwei Kitas wurden geschlossen. Am Mittwoch seien 44 Schüler als infiziert gemeldet gewesen, einer mehr als am Dienstag. Insgesamt dürften jetzt deutlich mehr als die am Dienstag gemeldeten 800 Schüler in Quarantäne sein, heißt es. Genaue Zahlen gab es dem der Zeitung zufolge von der Stadt am Donnerstag nicht. Auch Zahlen über Lehrer in Quarantäne lagen danach zunächst weder der Stadt noch der zuständigen Arnsberger Bezirksregierung vor – zwei Schulen hätten allerdings jeweils die Hälfte des Kollegiums in Quarantäne geschickt.

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Schulen sind angeblich keine Ansteckungsorte

Nach bisherigem Kenntnisstand seien Schulen bisher in keinem Fall Ansteckungsorte. Allerdings häufen sich an zwei Schulen die Fälle: Am Märkischen Gymnasium waren der Zeitung zufolge am Dienstag bereits elf Infektionen bekannt. Dort befinden sich die Stufen EF, Q1 und Q2 in Quarantäne und sollen „Lernen auf Distanz“ üben. Die Sophie-Scholl-Gesamtschule wurde mittlerweile komplett geschlossen.

In Remscheid schließt die Gesamtschule bis zu den Herbstferien

Ähnlich ist die Lage in Remscheid. Nach gestiegenen Corona-Fallzahlen schließt die dortige Albert-Einstein-Gesamtschule bis zu den Herbstferien, die in NRW am 12. Oktober beginnen. Dies teilte Schulleiterin Martina Gathen mit. Die knapp 1200 Schüler sollen per Distanzunterricht weiter unterrichtet werden. Man komme damit nach Rücksprache mit der Bezirksregierung einer Empfehlung des Gesundheitsamtes nach, den Präsenzunterricht einzustellen, sagte Gathen. Derzeit seien acht Schüler infiziert. Mehrere Klassen und Kurse sowie 30 Lehrer befänden sich infolgedessen bereits in Quarantäne.

Insgesamt unterrichten an der Schule rund 100 Lehrer. Nach Angaben der Stadt waren am Donnerstag in Remscheid zehn Schulen von Quarantäne-Maßnahmen betroffen. Zwei Kitas wurden geschlossen.

Die Schulschließung steht im Zusammenhang mit den stark gestiegenen Fallzahlen in Remscheid. Am Freitag kletterte der sogenannte Wocheninzidenz-Wert auf 71,2, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Er gibt an, wie viele Neuinfektionen in einer Region in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner registriert wurden. Bundesweit gab es nur in Hamm einen höheren Wert. Am Mittwoch hatte er in Remscheid noch bei 51,4 gelegen. Seit einigen Tagen gelten in der rheinischen Stadt mit rund 114.000 Einwohnern bereits Einschränkungen, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen.

Auch in Bielefeld steckten sich Schüler bei einer Familienfeier an

Die dritthöchste sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz wurde im bayerischen Landkreis Dingolfing-Landau registriert. Im Fokus steht nun auch Bielefeld: Dort wurden nach einer größeren Familienfeier 20 Menschen positiv getestet, darunter neun Schüler, die fünf verschiedene Schulen besuchten. News4teachers / mit Material der dpa

… und die nächste Schule, an der sich ein Corona-Ausbruch auswächst: Gymnasium bleibt geschlossen – alle Schüler und Lehrer in Quarantäne

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