Wieler: Corona-Mutationen erfordern besonderen Schutz in Kitas und Schulen

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FRANKFURT/MAIN. Die Corona-Varianten dominieren das Infektionsgeschehen in Deutschland noch nicht, haben dem Virus neuen Schwung gegeben. Dies erklärte RKI-Chef Lothar Wieler heute in Berlin. Das muss ihm zufolge auch Konsequenzen für den Kita- und Schulbetrieb haben. Unterdessen wurde die ursprünglich in Großbritannien entdeckte Virus-Mutation B.1.1.7 offenbar auch in einer Kita in Frankfurt/Main festgestellt.

B.1.1.7 wurde bisher nur vereinzelt in Deutschland nachgewiesen – allerdings in einer wachsenden Zahl von Kindertagesstätten. Foto: Shutterstock

Der Anteil der in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7 liege nun bei knapp sechs Prozent, so Wieler. In 13 der 16 Bundesländern sei sie inzwischen nachgewiesen. „Die Situation ist noch lange nicht unter Kontrolle“, sagte Wieler. Insgesamt sei das Coronavirus durch die Varianten gefährlicher geworden. Der sogenannte R-Wert der Mutante ist um etwa 0.5 höher – das sei eine riesige Zahl. „Das Virus ist noch nicht müde, im Gegenteil, es hat gerade nochmal einen Boost bekommen“, so Wieler, also einen Auftrieb.

Vor allem B.1.1.7 sei nicht nur ansteckender, sondern führe offenbar auch zu mehr schweren Verläufen. Eine Öffnung von Kitas und Schulen könne in Deutschland nur mit klaren Schutzkonzepten möglich sein, sagte der RKI-Präsident.

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In der Frankfurter Kita sollen mindestens zwei Fälle mit der Corona-Variante bestätigt worden sein. Das berichtet die „Frankfurter Neue Presse“. Weil in der Elternschaft der Kita-Kinder mehrere Fälle mit dem Coronavirus aufgetreten sein sollen, habe das Gesundheitsamt die Tests bei den Erziehern und Kindern veranlasst. Insgesamt sollen dabei neun positive Ergebnisse aufgetreten sein, zwei davon mit B.1.1.7. Die Kita wurde vorübergehend geschlossen. Am heutigen Freitag soll es bei den Erziehern und Kindern der Einrichtung eine weitere Testreihe geben.

In der vergangenen Woche waren bereits in vier Kölner Kitas Infektionen mit der Mutation B.1.1.7 nachgewiesen; in Bremen wurden drei Kitas geschlossen, nachdem Kita-Mitarbeiterinnen nachweislich mit der Mutation infiziert wurden. News4teachers / mit Material der dpa

Brinkmann: Die Entscheidung, auf Einschnitte wie Schulschließungen zunächst zu verzichten, hat 30.000 Menschen das Leben gekostet

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James Smith
3 Jahre zuvor

Mein Bekannter rief mich letzte Woche an, um mir zu erzählen, dass eines der Kinder im Kindergarten seines Kindes, dieser im Artikel genannter Einrichtung, mit Sars-CoV2 infiziert ist.
Ausschlag gebend für die Testung in der Kita war ein infiziertes Kind!, nicht wie vom Frankfurter Gesundheitsamt gemeldet infizierte Eltern!

Heute morgen bekam er eine Email besagter Einrichtung, mit dem Hinweis, dass mehrere Kinder und Erzieher mittlerweile erkrankt sind. Ich hatte gerade die Pressemeldung gelesen, als er anrief um mir zu bestätigen, dass es der Kindergarten seines Kindes ist!

Das gleiche Spiel wie immer, Eltern oder Erzieher bzw Lehrer würden die Infektionen eintragen, nur diesmal kann ich persönlich bestätigen, dass dem nicht der Fall ist!

Dompteur
3 Jahre zuvor
Antwortet  James Smith

In welchem Stadtteil die Kita liegt, wäre ja schon interessant zu wissen. In meiner Abschlussklasse habe ich eine Schülerin sitzen, die ein Praktikum in einer Frankfurter Kita gemacht hat…

James Smith
3 Jahre zuvor
Antwortet  Dompteur
Jan aus H
3 Jahre zuvor

Bezüglich B117 und den anderen Mutationen ist es nun eher 10 nach 12 als 5 vor 12. Vielleicht auch schon insgesamt zu spät.

Wer jetzt noch über Lockerungen nachdenkt, hat den Knall nicht gehört.

Falls jetzt wirklich jemand die Schulen aufmacht, dann hoffe ich, dass das auf freiwilliger Basis ist und dass sich viele nicht beteiligen. Traurig ist dabei nur (wie jetzt in der „Not“betreuung), dass das Verhalten der Unvernünftigen die Sache für die Vernünftigen noch viel mehr in die Länge zieht. Das sieht man sehr gut daran, dass der Rückgang der Inzidenzen deutlich abflacht und manchenorts auch schon wieder steigt. Aber selbst wenn er insgesamt sinkt… das ist VIEL zu langsam und zusammen mit der allgemeinen Ungeduld erzeugt das dann eine endlose Fortsetzung eines sehr riskanten Spiels mit leichtsinnigen Lockerungen und unzureichenden Verschärfungen.

Ich frage mich wirklich, warum so wenige den Ansatz mittragen, dass es viel besser ist, sehr kurz sehr starke Beschränkungen zu haben (und danach für eine Weile wieder halbwegs Normalität), als quasi ewig den aktuellen Zustand beizubehalten. Der aktuelle Zustand nutzt niemanden, schadet allen und fordert viel zu viele Opfer. Ich bin mir sogar recht sicher, dass es selbst für die Wirtschaft besser wäre, drei Wochen lang alles komplett zuzumachen, als monatelang in Unsicherheit und starken Einschränkungen zu leben.

Bitte hört dieses Mal auf die Warner und schaut nach GB und nach Portugal!

Wunder SAM
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

@ Jan aus H
„dass das Verhalten der Unvernünftigen die Sache für die Vernünftigen noch viel mehr in die Länge zieht.“

… und deshalb sagt endlich die Abschlussprüfungen in Analogie zu Großbritannien für 2021 ab !!!

Die Grafiken in ‚Die unsichtbare Welle‘ verheißen nichts Gutes!
https://www.sueddeutsche.de/wissen/coronavirus-mutante-b117-daten-1.5197700

M.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ich fürchte nur, dass drei Wochen nicht ausreichen, dass dann vielleicht neue Mutationen auftauchen, gegen die die Impfungen nichts helfen. Der Mensch braucht ein Licht am Ende des Tunnels.

soso
3 Jahre zuvor

https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/vogtland/corona-infektionen-kindergarten-treuen-100.html
„Es sind ja nicht nur Erzieher positiv getestet worden, sondern diesmal auch Kinder“, sagte Jedzig. „Und ich muss sagen, es ist sehr aggressiv, wir hatten das noch nie, dass innerhalb von drei vier Tagen das so um sich gegriffen hat, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkrankt sind sowie auch Kinder.“
Tja, quasie ohne Schutz bei Kindern und Erziehern- wundert mich nicht. Gibt es eigentlich auch getrennte Toiletten für die einzelnen Gruppen etc? Die Virusmutationen sind wohl schlauer geworden als die bisherigen „Hygienekonzepte“. Und nun betrifft es ganz offen auch Kinder, das lässt sich nicht mehr wegreden, liebe Kumis und Familienmis. Bin gespannt, wie sie sich nun rausreden, 1 Jahr (!) nach Pandemiebeginn !?

Lilly Schneider
3 Jahre zuvor
Antwortet  soso

Es betraf schon immer auch Kinder, das würde nur ignoriert. Die Fälle sind nur einfach teils verschwiegen oder die Kinder würden nicht getestet oder stünperhaft mit Rachenapstrich getestet. Eltern schicken ihre Kinder bei Fieber, Husten und Schnupfen auch jetzt noch in die Kita, obwohl corona jedem ein Begriff sein sollte, heißt es dann „ist nicht so schlimm“ das wohlgemerkt von Eltern die sich in Elternzeit befinden und das während der Notbetreuung. Was uns tagtäglich in der Einrichtung begegnet ist wirklich traurig.

Emma Hartmann
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lilly Schneider

Ja, das denke ich auch. Viele Kinder kommen mit Erkältungssymptomen in die Kitas. Keines dieser Kinder wird getestet. Schon seltsam, das bei uns im Ort beide Kinderärzte an Corona erkrankt waren.
Ich selbst arbeite in einer Kita. Die Hälfte aller Kinder sind trotz Appell von Minister Stamp vor Ort. Durch diese Mutanten habe ich schon mehr Angst. Vor allem, wenn man liest, daß die Kitas bald wieder für alle öffnen sollen. Ich bin 64 Jahre und habe ohne Schutz Kontakte tgl. ohne Ende. Wann werden wir geimpft?

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Emma Hartmann

Mal ehrlich, ich könnte heulen…..überall hört man von Erzieher*innen das Gleiche.
Und es ändert sich nichts, gar nichts.

Leseratte
3 Jahre zuvor

Wenn man das hier liest, dann kommt man auch ins Grübeln.

+++ 20:12 Briten behandeln wöchentlich 100 Kinder mit seltener Covid-Folgekrankheit +++
Bis zu 100 Kinder in der Woche werden in Großbritannien mit einer seltenen Krankheit in Krankenhäuser eingewiesen, die infolge einer Corona-Infektion auftritt. Das berichtet „The Guardian“. Dabei handelt es sich um das Pims-Syndrom, eine Entzündungskrankheit, die zu Fieber, Bauchschmerzen und Herzproblemen führen kann. Das Syndrom ist vermutlich eine Überreaktion des Körpers auf Viren.
https://www.n-tv.de/panorama/20-37-Serbien-impft-am-schnellsten-in-Kontinentaleuropa–article21626512.html

Leseratte
3 Jahre zuvor

„+++ 15:53 Medien: Bund und Länder erwägen Lockdown-Verlängerung um zwei Wochen +++
Am Mittwoch will Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder erneut über das Infektionsgeschehen beraten. Nach Informationen des „Business Insider“ ist eine Verlängerung des aktuellen Lockdowns um zwei Wochen im Gespräch. Damit würde die Bundesregierung wissenschaftlichen Prognosen folgen, die Anfang März den angepeilten Inzidenz-Wert von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern erwarten. den Ländern soll dabei der Spielraum für Lockerungen gegeben werden, was flexiblen Unterricht an Schulen angeht.“

Spielraum für Lockerungen bei flexiblem Unterricht an Schulen…was das wohl bedeutet… Vermutlich ist das das Stichwort, auf das die KuMis warten. Und die Gefahr durch die Mutationen dürfte ignoriert werden. Ich hoffe sehr, ich sehe zu schwarz. Aber nach allem, was bisher so gelaufen ist, habe ich jeglichen Optimismus bezüglich echtem, wirksamem Infektionsschutz in Schulen verloren.

Koogle
3 Jahre zuvor

Auch die Kinderärzte fordern, dass alle, die beruflich viel Kontakt zu Kindern haben, vorrangig geimpft werden.

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/kinder-und-jugendaerzte-fordern-impfverordnung-aendern-professionen-mit-kontakt-zu-kindern-pri/

Julia
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Aber nicht mit Billig AstraZ.!

KnechtRuprecht
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Recht haben diese Kinderärzte.
Aber wo sind die anderen Kinderärzte, von denen man hörte, dass Kinder keine wesentliche Rolle in der Infektion spielten?

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

@Koogle

Zu Ihrem Lieblingsthema der letzten Tage (= Astra Zeneca):
Die 6-Uhr-Nachrichten im ZDF-Morgenmagazin melden, dass Südafrika die geplante Astra Zeneca Impfkampagne stoppt wegen der viel zu geringen Wirksamkeit gegen die südfrikanische Covid-Mutante.

S.S.
3 Jahre zuvor

Ich habe aktuell einen Schüler im HomeSchooling, der nachweislich Covid-positiv ist. Die Ansteckung muss also außerhalb der Schule erfolgt sein.
Die ganze Familie ist jetzt 14 Tage in Quarantäne.
Allerdings wurde die Schulleitung weder von den Eltern noch vom Gesundheitsamt darüber informiert.
Während des Online-Unterrichts erzählte mir der Schüler, dass die Familie bereits nach einer Woche wieder draußen unterwegs war.

Lena .O
3 Jahre zuvor

Liebe Leser, Eltern sehen derzeit nur die Kitas von außen und vertrauen darauf dass dort drinnen alles in Ordnung ist, wenn sie ihre Kinder in die Kita schicken.von Minimalbetrieb kann keine Rede sein, die Auslastung ist teilweise in Frankfurt 80% bis 95%. Da viele Kinder bei Smyptomen einfach nur von Eltern abgeholt werden und in der Regel keinen Test machen und Kinderärzte auch selten einen machen, vermuten wir Pädagogen eine steigende Dunkelziffer unter Kindern. Um den Personalmangel einigermaßen aufzufangen kommt auch das Kitapersonal häufig mit leichten Symptomen zur Arbeit und auf Tests hat keiner mehr Lust.

Betroffene
3 Jahre zuvor

Der einzige Schutz den es für Kindergarten -/Schulkinder, Erzieher/Lehrer und den Familien dieser Personengruppen gibt ist : die Möglichkeit zu Hause zu bleiben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Kein Kontakt zu anderen Menschen!!!!!! WARUM VERSTEHEN DAS IMMER NOCH VIEL ZU WENIGE????:-(

xy
3 Jahre zuvor

Vielleicht sollten Lehrer und erwachsene Schüler auch geimpft werden bevor sie mit dem Virus leben müssen.
Streeck wurde geimpft und hatte Nebenwirkungen. Geimpft mit Moderna.

https://t.co/KMPUN9Pq1h

S.
3 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Ja, super – da kann er jetzt ja noch stärker palavern und fordern, andere schutzlos dem Virus auszuliefern.

Lilly Schneider
3 Jahre zuvor

@James Smith, danke für deinen Beitrag. Leider verschleiern das Gesundheitsamt und auch die Träger der Kitas regelmäßig Ausbrüchen. Bis Ende letzten Jahres war es ja noch so dass bei Corona Fällen von Kinder, Erziehern und Eltern die Gruppen/ Kollegen weder getestet noch in Quarantäne geschickt wurden. Auch eine Studie aus Bremen zum ausbruchsgeschehen bei Kindern wurde nur von news4teachers aufgegriffen. Mir sind 2 Fälle bekannt, wo Eltern positiv getestet wurden und es wurden weder Kinder noch erzieher getestet, mit der Begründung das Gesundheitsamt hat nur die Quarantäne für die Familien angeordnet und es ja nachgewiesen dass sich Kinder nicht anstecken. Wir müssen endlich ehrlich mit dieser Pandemie umgehen!

Lena .O
3 Jahre zuvor

Ja genau so ist es.Mir wurde in einem Fall eines positiv getesteten Kindes welches in die Kita kam, vom Gesundheitsamt frankfurt geraten, die anderen Eltern nicht zu informieren , damit die Eltern nicht unnötig aufgeregt werden. Die Eltern erfahren in der Regel nicht, wie viele coronafälle schon bei uns waren. Da das Gesundheitsamt davon ausgeht, dass das Kitapersonal auch ordentlich seinen Mundnasenschutz trägt ( haha , vom vielen reden wird er schnell nass und hängt mehr unter der Nase als über ihr) kommt immer die Mail :“ es besteht weiter kein Handlungsbedarf.“

Shelly
3 Jahre zuvor

Die Realität ist,dass auch der gängige Corvid-Virus innerhalb von 5 Tagen 9 Erzieher daran erkranken ließ..und weitere Erzieher,die nur nicht getestet wurden. Nachdem der 1.Fall bekannt war,gab es keine Aufforderung zum Test..eher das Gegenteil.Allein unter den Erziehern ist also die Dunkelziffer vorhanden. Kinder wurden gar nicht getestet,nicht mal die eigenen zuhause. Da wäre nur die Quarantäne verlängert worden.Diese Ignoranz der Ansteckungsgefahr ist dem Gesundheitsamt übrigens bewusst. In unserem Fall muss es auch durch mindestens 1 Kind erfolgt sein, wir hatten zu wenig Kontakt. Laut Amt müssen das 15Min. sein oder ein verseuchter Raum, indem man mindestens 15 Min war.Ich hoffe sehr,man nimmt den Gesetzesbruch mit dem Kitarecht in Kauf und hilft damit,die Pandemie zu bändigen.

Beobachter
3 Jahre zuvor

Auch wenn ich mich zum xten Mal wiederhole: ich sehe als Schulbegleiter in der Notbetreuung täglich, wie die vielgepriesenen Maßnahmen NICHT eingehalten werden (können). Da bringt auch die Maskenpflicht auf dem Schulhof an der frischen Luft nichts, wenn sie beim gemeinsame n Mittagessen in der NICHT gelüfteten Mensa mit VERSCHIEDENEN Klassen entfällt!!!!! Dass Kinder auf das Anfassen 8 Stunden lang verzichten, ist realitätsfern!!!

R
3 Jahre zuvor

PIMS jetzt MIS-C länger bekannt als zugegeben wird, seit Mitte Mai 2020 auch in BRD

https://www.glonaabot.de/suche?keyword=Pims

B 1.1.7 schon sehr weit verbreitet

https://www.glonaabot.de/einschlagige-artikel/britische-corona-variante-in-frankfurter-kita-bislang-ein-kind-und-funf-beschaftigte-infiziert