Harald Lesch: Wissenschaft braucht Aufmerksamkeit – und Respekt

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MÜNCHEN. Der Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch (60/«Leschs Kosmos») wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für die Wissenschaft. «Für komplexe Zusammenhänge braucht man Zeit. Und das Publikum braucht die Aufmerksamkeitslust, dem zuzuhören», sagte der Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) dem «Münchner Merkur». «So wie man einem Kfz-Meister zuhört, wenn man sein Auto dahin bringt. Weil man weiß: Der Mann hat Ahnung, ich habe keine.»

In der Corona-Krise seien Welten aufeinandergeprallt. «Dass wir so gut auf die Corona-Pandemie vorbereitet waren, hatte unter anderem damit zu tun, dass sich Virologie und Epidemiologie seit Jahrzehnten damit beschäftigt haben», sagte Lesch, der für das ZDF regelmäßig «Leschs Kosmos» erklärt. «Dann dringen diese Erkenntnisse in die Öffentlichkeit – und als Wissenschaftler sollst du in einer Talkshow in zehn Sekunden erklären, wofür du möglicherweise Jahre gebraucht hast, um das überhaupt erst mal zu überreißen.»

Und dann gebe es auch noch Kritik: «Dann kommt noch irgendein Schlauberger daher und meint: „Das hätten Sie doch alles wissen können!“ Meinungen bilden sich in kleinen Zeiteinheiten, aber wissenschaftliche Erkenntnisse brauchen sehr, sehr lange.» dpa

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