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RKI meldet Rekordniveau an Ausbrüchen in Kitas und Schulen – Zahl der an Corona gestorbenen Kinder steigt

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BERLIN. Deutschland durchseucht seine Kinder. Wie das Robert-Koch-Institut meldet, nähern sich die Inzidenzen für Schülerinnen und Schüler dem Wert von 1.000 – ohne dass dies nennenswerte Konsequenzen für den Schulbetrieb hätte. Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW gilt nicht einmal eine Maskenpflicht im Unterricht. Das RKI verzeichnet unterdessen eine rasant steigende Zahl von Ausbrüchen an Kitas und Schulen – drei Mal mehr als im Vorjahr. Unterdessen ist auch die Zahl der an Covid-19 verstorbenen Kinder und Jugendlichen gestiegen.  

Coronaviren unter dem Elektronenmikroskop (rot eingefärbt). Foto: NIAID / Wikimedia Commons CC BY 2.0

Das Robert-Koch-Institut (RKI) schlägt Alarm. Der gestern Abend erschienene Wochenbericht weist für Gesamtdeutschland unter den Fünf- bis Neunjährigen eine Rekord-Inzidenz von 829 aus, unter den Zehn- bis 14-Jährigen sogar von 921. Damit hat sich die Zahl der offiziell registrierten Neuansteckungen unter Schülerinnen und Schülern binnen 14 Tagen mehr als verdoppelt. Keine Altersgruppe weist höhere Inzidenzen auf, nie zuvor waren solche Werte unter Schülerinnen und Schülern gemessen worden – obwohl in den Schulen bereits seit einem halben Jahr regelmäßig getestet wird.

Das Infektionsgeschehen unter den Kindern und Jugendlichen zieht die Zahlen offensichtlich insgesamt nach oben; der Wochenbericht weist eine Gesamtinzidenz für Deutschland von 414aus. Vor sechs Wochen hatte sie noch bei 78 gelegen. „Die aktuellen Fallzahlen sind höher als alle bisher auf den Höhepunkten der vorangegangenen Erkrankungswellen verzeichneten Werte und die Summe der labordiagnostisch bestätigten Todesfälle seit Beginn der Pandemie hat jetzt die Zahl von 100.000 überschritten. Aufgrund des hohen Infektionsdrucks in der Bevölkerung sind vulnerable Gruppen sowie Menschen in den höheren Altersgruppen immer stärker betroffen. Dies zieht auch einen deutlichen Anstieg der schweren Krankheitsverläufe und der Todesfälle nach sich und macht das Auftreten von Impfdurchbrüchen wahrscheinlicher.“, so heißt es.

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NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hatte in dieser Woche behauptet, „unsere Schulen wirken wie ein Hygienefilter für Kinder und Jugendliche“. Dafür findet sich im RKI-Wochenbericht kein Beleg. Im Gegenteil: Die Bundesbehörde registriert weiter ein Rekord-Niveau von Corona-Ausbrüchen an Kitas und Schulen, der lediglich kurzzeitig gebremst wurde – durch die Herbstferien.

„In beiden Settings wurden Anfang November etwa 3-mal mehr Ausbrüche pro Woche übermittelt als im Vorjahr zu dieser Zeit”

„Die Zahl an übermittelten Kita-Ausbrüchen nahm von Anfang Oktober bis Mitte November 2021 wieder deutlich zu. Für die letzten vier Wochen (Meldewoche 43-46/2021) wurden bisher insgesamt 468 Ausbrüche übermittelt. Der weitere Verlauf der Ausbruchshäufigkeit in Kitas kann wegen Nachmeldungen noch nicht gut bewertet werden“, so heißt es. Bei den Kitas ist allerdings zu berücksichtigen, dass dort – anders als bei den Schulen – keine Testpflicht herrscht; das RKI geht deshalb von einer „größeren Untererfassung“ aus, wie News4teachers berichtet.

Bei den Schulen, in denen eine Testpflicht besteht, ist das Bild entsprechend deutlicher – und krasser: „Bei der Zahl der übermittelten Schulausbrüche konnte nach einem kurzzeitigen Rückgang während der Herbstferien Mitte Oktober 2021 wieder ein sehr rascher Anstieg beobachtet werden. Bisher wurden 1.265 Schulausbrüche für die letzten vier Wochen (Meldewochen 43-46/2021) übermittelt, doch auch hier sind insbesondere die letzten zwei Wochen noch nicht bewertbar.“

Weiter heißt es mit Blick auf Kitas und Schulen: „In beiden Settings wurden Anfang November etwa 3-mal mehr Ausbrüche pro Woche übermittelt als im Vorjahr zu dieser Zeit. Während die Zahl der Kita-Ausbrüche das Höchstniveau der zweiten Welle (Dezember 2020) erreicht hat, befindet sich die Zahl der Schulausbrüche sehr deutlich darüber. Bei der zugenommenen Ausbruchshäufigkeit spielen vermutlich die leichtere Übertragbarkeit der Delta-Variante und auch die ausgeweiteten Testaktivitäten eine Rolle, wobei Infektionen, auch asymptomatische, frühzeitig erkannt werden.“

Zwar gilt grundsätzlich, dass Kinder und Jugendliche in der Regel von Corona-Infektionen nicht schwer erkranken. Es gibt allerdings Ausnahmen. So schreibt das RKI: „Bislang sind dem RKI 35 validierte COVID-19-Todesfälle bei unter 20-Jährigen übermittelt worden. Diese Kinder und Jugendlichen waren zwischen 0-19 Jahre alt. Bei 25 Fällen lagen Angaben zu bekannten Vorerkrankungen vor. Die Todesfälle bei <20-Jährigen werden einzeln vom RKI geprüft und validiert, so dass es bei der Anzahl der Todesfälle noch zu Veränderungen kommen kann.“ Vor vier Wochen hatte die gemeldete Zahl der an Corona verstorbenen Kinder und Jugendlichen noch bei 29 gelegen. News4teachers

Hier geht es zum aktuellen Corona-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts.

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