Debatte um soziales Pflichtjahr: Verpflichtet doch Senioren! – ein Kommentar

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Von News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek.

DÜSSELDORF. Immer auf die Kleinen: In der Pandemie mussten junge Menschen sehr viele Abstriche machen – um zum Dank in Schulen ohne Corona-Schutz (Luftfilter sind ja zu teuer, für Schülerinnen und Schüler jedenfalls) durchseucht zu werden. Jetzt treibt die Altenrepublik eine neue Sau durchs Dorf: das soziale Pflichtjahr für Menschen um die 20. Praktisch – angesichts des Personalnotstands in den Sozial- und Gesundheitsberufen. Mein Vorschlag: Macht’s doch selbst!

Immer auf die Kleinen? News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek (hier am Stand der Agentur für Bildungsjournalismus auf der Bildungsmesse didacta). Foto: Tina Umlauf

Das vergreisende Deutschland hat ein Problem mit seiner Jugend. Einerseits wird pauschal an jungen Menschen herumgemeckert: Sie seien schlecht erzogen, mangelhaft in Rechtschreibung, kaum noch ausbildungs- oder studierfähig, trotzdem einem Akademisierungswahn anheimgefallen. Andererseits überlässt die Generation der Baby-Boomer, die  – noch – an den Schalthebeln der Macht sitzt, die unbequemen Zukunftsentscheidungen gerne mal den folgenden Generationen (siehe Klima).

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Der Vorschlag eines sozialen Pflichtjahrs für junge Menschen passt ins Bild – Über-60-Jährige (in diesem Fall: Steinmeier, 66, und Merz, 66) regen an, dass die Jugend doch mal mehr fürs Gemeinwohl arbeiten müsste. Als ob die jungen Menschen in Deutschland nicht genug damit zu tun hätten, sich durch marode Bildungseinrichtungen zu kämpfen und ihren Platz in einer immer komplexer werdenden Welt zu erarbeiten, eine Aufgabe, bei denen ihnen die Älteren immer weniger helfen können – eben weil die Welt so kompliziert geworden ist (wozu die Altvorderen durchaus beigetragen haben, aber das ist eine andere Geschichte…).

„Man kommt raus aus der eigenen Blase, trifft ganz andere Menschen, hilft Bürgern in Notlagen. Das baut Vorurteile ab und stärkt den Gemeinsinn“

Wie wäre es denn andersherum mal mit einer Debatte um ein soziales Pflichtjahr für Ruheständler? Die Menschen werden im Schnitt immer älter, die Lebenserwartung steigt, und viele sind mit Eintritt ins Rentenalter topfit. Statt egoistisch dem Hedonismus zu frönen und in Scharen zu Oldtimer-Shows und auf Kreuzfahrtschiffe zu strömen, könnten diese Seniorinnen und Senioren doch wunderbar den Jüngeren dabei helfen, Deutschlands Zukunft zu gestalten – sei es, dass sie (die Älteren) soziale Dienste in Kitas und Schulen übernehmen, sei es, dass sie sich in Umwelt-Initiativen engagieren, um den folgenden Generationen mehr als verbrannte Erde zu hinterlassen.

„Man kommt raus aus der eigenen Blase, trifft ganz andere Menschen, hilft Bürgern in Notlagen. Das baut Vorurteile ab und stärkt den Gemeinsinn“, meint der Bundespräsident zurecht über einen verpflichtenden Sozialdienst – klingt doch nach einem herrlichen Programm für Menschen, die sich gerade voller Tatendrang aus ihrem Berufsleben verabschiedet haben. News4teachers

Merz offen, Schulabgängern soziales Pflichtjahr aufzubrummen – FDP strikt dagegen

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GS in SH
1 Jahr zuvor

Viele SeniorInnen machen das schon.
Sie bleiben als Ehrenmitglieder in der freiwilligen Feuerwehr, dem THW und bei den Maltesern, wobei sie sich dann in den Jugendgruppen und der Ausbildung engagieren. Die Tafeln bestehen zu über 80% aus ehrenamtlichen Rentnern. Besuchsdienste in Krankenhäusern und Pflegeheimen inkl. Unterstützung bei Papierkram und Einkauf, alles Seniorinnen. Ohne Senioren könnte das Tierheim dichtmachen.
Seniorinnen engagieren sich in Jugendeinrichtungen, hauptsächlich bei der Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung und in der Arche. Viele sind zur Zeit in der Flüchtlingshilfe unterwegs und erteilen Deutschkurse an der VHS.
Als Tagesomas/Opas sorgen sie für Entlastung in überforderten Familien.
Viele pensionierte LuL sind als Seniorexperten im Vertretungsunterricht eingesetzt.
Selbst in Sportvereinen findet man noch viele rüstige Senioren als Trainer oder im Büro/Vorstand.
Viele übernehmen auch Aufgaben bei der Betreuung ältere oder behinderter Menschen, die noch zu Hause leben.
Ohne diese leisen, meist unsichtbaren Helfer würde in vielen Gemeinden kaum noch etwas laufen und viele Mitbürger wären aufgeschmissen!

Aber klar, es gibt auch einige, die nach jahrzehntelanger Arbeit nur noch ihren Ruhestand genießen wollen.

Und die größten Umweltsäue findet man nicht in der Generation, die in den 1950ern geboren wurde. Um so verschwenderisch zu leben wie heute, hatte man damals gar kein Geld!

tachelesme
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Genauso ist es. Danke, Herr Priboschek!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das freiwillige soziale Jahr wird mit Sicherheit angerechnet, was soll bei einem sozialen Pflichtdienst anders sein? Außerdem ist die Motivation bei jungen Leuten anders gelagert, oft spielt auch Unschlüssigkeit über den beruflichen Werdegang eine Rolle, weniger der Drang nach Engagement.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Danach „wird gerufen“, so wie bei Lehrern das „für die Kindaaaa“ gerufen wird:
1) Belastungen abwälzen, statt ordentliche Lösungen finanzieren, einstellen und ausbilden.
2) Nach außen behaupten können, „was getan“ zu haben.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Irgendjemand hat die jetzige Konsumgesellschaft aufgebaut und die Insassen entsprechend sozialisiert. Das waren sicherlich nicht die Jugendlichen.

Klinkhardt
1 Jahr zuvor

Wie kann ein Mensch nur so einen Blödsinn schreiben.Vielleicht haben Sie nach dem Kindergarten Abitur gemacht und dann nichts gescheites gelernt. Ich bin stolz darauf, das ich 46 Jahre gearbeitet habe.
Heute kann ich mir Reisen erlauben und nebenbei habe Ich mit meiner Frau noch zwei Kinder groß gezogen.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Zumindest die Männer unserer Generation wurden noch zum Wehrdienst eingezogen, der 18 Monate dauerte. Alternativ dann Ersatzdienst, wenn man es schaffte, den Dienst an der Waffe zu verweigern.
Frauen waren allerdings ausgenommen, das stimmt.
Trotzdem, so ganz kann ich ihr Rentnerbashing nicht nachvollziehen!

Die verbrannte Erde können Sie uns nicht alleine in die Schuhe schieben. Die ersten Flugreisen, die sich ein Normalverdiener überhaupt leisten konnte, kamen in den 80er Jahren auf. Zu meiner Zeit hatten die wenigsten Studenten ein Auto.
Billige Wegwerfklamotten gab es noch nicht, weshalb der Flick- und Stopfkorb unser tägliches Werkzeug waren.
Das Telefon und später auch der Fernseher mussten Jahrzehnte lang halten.
Obst und Gemüse haben wir noch nicht in Plastik verpackt im Supermarkt erstanden, das ging erst in den 90ern so richtig los.
Zumindest die erste Hälfte unseres Lebens waren wir wesentlich ressourcenschonender unterwegs als die meisten jungen Menschen heute.
Also wenn schon, dann bitte auf alle Menschen zeigen, die den heutigen Konsumwahn befeuern. Aus den SUVs steigt selten ein Rentner aus. Alle 2 Jahre das neueste Smartphone, Tablet, ist auch eher für Jüngere wichtig.

Also bitte keine einseitige Schuldzuweisungen, nur weil einige Rentner Kreuzfahrtschiffe benutzen! Die AIDA-Schiffe sind übrigens voll von Nicht-Rentnern….

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Das kann ich alles nur unterstreichen!

Sansibär
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Nicht-Rentner? Sie meinen Lehrer?
Oder Pensionäre? Ein Rentner kann sich die AIDA gar nicht leisten.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Die Jugendlichen sind in diesem Verschwendersystem aufgewachsen und haben es nicht erstellt. Sie kennen keine Alternativen und falls doch, können sie sich diese nicht leisten.
Gegen unsere Konsumgesellschaft hätte man schon in den 90igern angehen müssen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Und genau wer hätte dagegen angehen müssen? Wo sind die Eltern, die einen wichtigen Beitrag für die Einstellung ihrer Kinder leisten müssten? Wenn man im Kindergartenalter schon ein Smartphone, elektronische Spiele und diese ach so notwendige Mommy Smartwatch in die Hände gedrückt bekommt, dann sind tatsächlich nicht die Kinder schuld, weil sie keine Alternativen kennen, aber ……nun, wer ist schuld? Die Schulen können dies auch nicht mehr richten, aber wer ist verantwortlich? Sollte man Werbung verbieten, die einem das Gefühl vermitteln soll, dass man ohne dies und jenes nicht mehr auskommt und das Non-Plus-Ultra im Erwerb bestimmter Güter liegt? Meiner Meinung nach gehört Werbung verboten, denn diese gaukelt uns eine Welt vor, die so nicht existiert, es geht nur um Gewinne. Die Leidtragenden sind unsere Kinder, die im Moment das größte Potential von Kunden darstellen, dank der Eltern, die nur „das Beste“ für ihre Kinder wollen und ganz vergessen haben, was wirklich wichtig ist.
Das Mantra ist doch: kaufen, kaufen, kaufen,… und wehe der Konsum bricht mal ein, gleich wird vom Zusammenbruch der Wirtschaft gejammert. Ein großes Umdenken ist nötig, das können aber nur die Verbraucher bewirken, und bei Kindern die Eltern. Gewinnmaximierung und jedes Jahr Gewinnsteigerung muss der Vergangenheit angehören.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Man kann es sich nicht leisten, seine Klamotten zu reparieren, sein Handy länger zu benutzen, das Fahrrad zu benutzen, das nicht abgepackte Gemüse im Aldi zu kaufen, auf die Ballermann-Party zu verzichten?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Und warum sollen die nicht mal in soziales Engagement schnuppern? Hat noch keinem geschadet. Hat mit Lebenserfahrung zu tun, die die Älteren bereits haben, größtenteils zumindest. Jeder sollte mal raus aus der Wohlfühlblase, die ja heutzutage immer mehr verteidigt wird.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Welches Kind lebt denn permanent in einer „Wohlfühlblase“?! Kinder tun dies genauso wenig wie Rentner. Und genauso wie Rentner engagiert sich ein bestimmter Prozentsatz der Kinder auch ehrenamtlich.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Im Gegensatz zu früher schon. Die Bedien-mich-Mentalität, die Forderungen gegenüber Schule und Lehrern beweisen, dass viele Schüler nicht mehr die Ärmel hochkrempeln können und Anstrengungen unternehmen, wie wir das zu der Zeit unter schwierigeren Bedingungen (kein Internet) getan haben. Die müssen da endlich raus. Auch weg von den Helikoptereltern.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das läuft so aber nicht, da diese Eltern (und „Kinder“) Wähler sind.

Also werden Politiker das über die ihnen zur Verfügung stehenden Apparate (z. B. politische Beamte, Netzwerke in alle großen, offiziellen Verbände) so regeln, dass es maximal auf dem Papier besteht, aber bis zur Verwässerung ausgehöhlt wird.

Ne, da sollen die Jugendlichen lieber Geld ausgegeben und/oder sich bilden, Ausbildung machen, studieren… irgendwas.

Von einem „Verpflichteten“ will ich im Alter auch ungerne gepflegt werden…

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Jenke
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Bedingungen mit Internet sind leichter? Aja, das beobachtenich aber ganz anders. Die Kinder haben es sehr schwer mit der Informationsflut und den ganzen Eindrücken, entziehen können sie sich aber nicht wirklich bzw. entspricht das auch nicht der Reife, das können ja noch nicht einmal viele Erwachsene

Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor

Will Merz halt nicht, ist ja selbst fast im Rentenalter. Dann müsste er sich selbst verpflichten. Kommt nicht in die Tüte! Er hat ja schon so viel für das Land getan!

alter Pauker
1 Jahr zuvor

… ich ströme mit 68 eigentlich weniger auf Kreuzfahrt-Grufti-Tour Schiffe, sondern mit vollem Deputat minus Altersermäßigung täglich in meine Schule. Ob ich jetzt eine Pflichtenkollision bekommen werde? Unterricht und Soziales Jahr. Bekomme ich dann doppeltes Salär, wenn ich beides mache?

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  alter Pauker

Nein, nach dem ehrenamtlichen Engagement dürfen Sie ein Jahr früher in Rente :-).

uesdW
1 Jahr zuvor

Grundsätzlich stimme ich den Ausführungen ja zu, aber
aber bitte nicht vergessen, dass die Generation der Babyboomer nicht nur freiwillig in ihrer Jugend noch 18 Monate für die Bundeswehr unterwegs oder Ersatzdienst geleistet haben.
Und es gibt in diesem Kreis genügend, die nach 40 – 50 Jahren Arbeitsleben ihre Rente auch verdient haben.

Und diejenigen, die noch Energie und Willens sind, engagieren sich zumeist ja eh schon ehrenamtlich. Leider hat es sich auch schon soweit entwickelt, dass viele in diesem Bereich sich gar nicht mehr engagieren.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  uesdW

Ersatzdienst. Hier wird grundsätzlich nur der Zivildienst erwähnt.

Statt Wehrdienst abzuleisten oder Zivildienst zu leisten, bestand alternativdie Möglichkeit sich beim damaligen BGS oder gem. KatSG für 10 Jahre im Zivil- und Katastrophenschutz zu verpflichten. Diese Form des Ersatzdienstes im Zivil- und Katastrophenschutz konnte beim THW, den Freiwilligen Feuerwehren, den Regieeinheiten der Landkreise sowie den Sanitätsdiensorganisationen (ABS, DRK, JUH und MHD sowie später auch bei der DLRG) abgeleistet werden. Für den Zivil- und Katastrophenschutz wurden damals bis zu 10% der wehrfähigen Bevölkerung vom Wehrdienst freigestellt.

Stephan Jacobs
10 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Danke! Auch ein ehemaliger 8.2er

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Eigentlich eine gute Idee. Aber dann bitte auch ehrenamtliche Tätigkeiten anrechnen. Ich kenne viele Senioren, die ehrenamtlich tätig sind. Wer macht dann diese Arbeiten, die zwar immer als extrem wichtig für unser Land gepriesen werden (mit schönen Worten, aber keiner wirklichen Anerkennung)?

Lanayah
1 Jahr zuvor

Ich halte das auch nur für einen Versuch durch Ausnutzung von Jugendlichen an billige Arbeitskräfte zu kommen. Vielleicht sollte zunächst mal freiwillige soziale Arbeit nach dee Schule angemessen bezahlt werden. Auch am freiwilligen sozialen Jahr stört mich, dass letztendlich die Eltern dafür zahlen, da sie ihr Kind ein Jahr länger unterstützen müssen.
Renter, die sich sozial engagieren (was ich hoch anrechne) müssen deswegen nicht von jemandem unterstützt werden. Trotzdem sollte auch dieses Engagement freiwillig bleiben. Es ist Herrn Merz ja unbenommen, einen Teil seines (durch Steuerzahler finanzierten) beachtlichen Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Also einigen Eltern scheint es hier an Geld nicht zu mangeln, denn einige gehen mal für Jahr irgendwo hin (wo es natürlich Spaß macht). Großteils von den Eltern finanziert. Und ich erlebe sehr, sehr viele Jugendliche, die bei Spendenläufen, Aktionstagen oder freiwilligen Tätigkeiten bloß immer irgendwo fragen, „was krieg ich denn dafür? „. Keiner sagt, „was kann ich denn für andere tun?“ Es würde einigen sehr gut tun, sich mal sozial (kann ja auch im Umweltschutz sein z.B. oder in der Entwicklungshilfe) mehr einzubringen. Diejenigen, die sich eh schon engagieren über Feuerwehr, THW usw. Kann man ja befreien und anrechnen könnte man es ja ebenfalls. Falls die Wehrpflicht wieder kommt (wer weiß, wie sich die Weltlage entwickelt), werden die Dinge so oder so ganz anders stehen. Hat sich damals auch keiner aufgeregt, gehörte eben dazu (oder eben Zivi). Und es gibt etliche Abiturientinnen, die ein Jahr rumhängen, weil sie keinen Plan haben. Dann können sie doch das machen (haben sie etwas Taschengeld und hängen eben nicht nur den Eltern auf der Tasche). In Schulen sind fürs Studium Praktika nötig, in kitas auch, könnte man damit verbinden, so hätten die „Verpflichteten“ u.U. sogar was davon. Warum sich also so aufregen? Weil es von Merz und Steinmeier kommt? Ich fände es für mein Kind gut, zumindest, wenn es sinnvoll umgesetzt würde. Und ich kenne einige, die das FSJ oder FÖJ also gute Lebenserfahrung empfunden haben.

Last edited 1 Jahr zuvor by laromir
Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Schöm, wenn Sie sich das leisten können. Ich kann das tatsächlich als Alleinverdienerin in unserer Familie mit Grundschullehrergehalt nicht ohne Einschränkungen.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Was verdienen Ihre Kinder denn jetzt? Kindergeld gibt es trotzdem und bezahlt werden soll der Dienst auch. Wurde früher ja auch bezahlt. Studium kostet Geld, ob ein Ausbildungsplatz gefunden wird, wissen sie jetzt doch noch nicht, welche Kosten entstehen ihnen denn durch dieses Jahr?

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Ich muss mein Kind ein Jahr länger unterstützen. Ich gehe derzeit nicht in Altersteilzeit, weil ich mein studierendes Kind unterstützen muss und auch will. Ich möchte aber nicht auf Altersteilzeit verzichten, damit jemand anders eine unterbezahlte Arbeitskraft hat. Welche Kosten entstehen, wenn Menschen leben sollten Sie eigentlich wissen. Und da reicht das Geld nicht, das man bei einem sozialen Jahr bekommt. Kindergeld gibt es, hätte es aber am Ende des Studiums meiner Tochter dann altersbedingt nicht mehr gegeben. So passt es gerade.

Jenke
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Nur weil ihr Kind kein Plan hat und sie das nötige Kleingeld, geht es anderen Kindern und Familien noch lange nicht so.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Der Vorschlag ist populistisch und auch sprachlich ziemlich patzig formuliert, fast schon zynisch. Viele Senioren benötigen doch selber Hilfe, und dann sollen sie ein Pflichtjahr absolvieren? Andere Rentner müssen nebenbei noch Geld verdienen, darauf sollen die dann verzichten? Das Pflichtjahr kommt als Idee doch vom Wehrdienst (nebst Ersatzdienst), aber da hätte man niemals Senioren für genommen.
Der Autor möge mal Paragraphen dafür formulieren, deren Umsetzung praktikabel ist. Dann wird er merken, dass das ungemein schwierig ist. Da ginge es um den Zeitraum (in welchem Lebensalter), um den Gesundheitszustand (etwa Atteste zur Vermeidung), um eine Abgrenzung, ob auch Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse den Dienst absolvieren sollen, und natürlich um die Gerechtigkeit, damit die perfekt austariert ist, sonst klagt gleich jemand dagegen beim Bundesverfassungsgericht. Und religiöse Spinner sind auch noch zu beachten: In Israel sind die ultraorthodoxen Juden vom Wehrdienst befreit, was bei den anderen nicht beliebt ist.
Ich wette: Wenn das eingeführt würde, würde der neue Volkssport darin bestehen, sich wegen Krankheiten als untauglich einstufen zu lassen etwa als Frührentner wegen Burnout, Bandscheiben, Herzproblemen etc. Die jetzigen ehrenamtlichen Tätigkeiten wären davon nicht betroffen. Und Leute im Rentenalter, die berufliche Tätigkeiten ausüben (auch als Abgeordnete), müssten wie beim Militär „unabkömmlich“ gestellt werden. Und was wäre mit solchen, die ihre Enkel betreuen? Würde das dann als Ersatz-Pflichtjahr anerkannt?

tachelesme
1 Jahr zuvor

Ah, wer hat schon Lust darauf, für 450 EU monatlich ein ganzes Jahr den Herren im Privatflieger die Windeln zu wechseln! (Danke N4T Redaktion für diesen Artikel. Das musste wirklich mal gesagt/geschrieben werden.)

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

„Immer auf die Kleinen!“ Also wer hier aus der Blase herauskommen muss, das sind nicht die Senioren, sondern die Politiker, und das ist längst überfällig!
Die Politik schafft es immer wieder, die Jugend gegen die Senioren aufzuhetzen, und jawoll!! Die Senioren sollen das gefälligst richten! Wie schäbig ist das denn?
Ich versuche mal aufzuzählen, was diesem Vorstoß widerspricht:

  • die jetzigen Senioren (zumindest die männlichen) haben meist schon mind. ein Jahr Wehrdienst hinter sich, wohingegen die Jugend sich nach dem Abi gerne im fernen Ausland herumtummelt, was unserem Pflegenotstand nun auch nicht zuträglich ist
  • ich sehe eigentlich mehr Senioren als Jugendliche in Ehrernämtern, haben die Politiker das schon bemerkt? Ist auch statistisch erwiesen. Das beliebte sporadische und von den Schulen angeleitete Müllsammeln o.ä. kann man dabei nicht unbedingt einbeziehen
  • die Senioren sollen gefälligst bis 70 arbeiten, da die Rentenkasse leer ist (Plünderungen in den „fetten Jahren wurden nie zurückgezahlt), und dann natürlich noch ein soziales Jahr, wie weitsichtig! Viele Senioren sind auch schon mit 15 in den Beruf eingestiegen, haben mehr als 40 Jahre gearbeitet und die Wirtschaft brummen lassen. Aber es geht immer noch was!
  • Die Generation der Babyboomer wurde für die Zeit des Arbeitslebens gebraucht, und nun sind sie plötzlich zu viele und lästig! Schuld an der Rentenmisere sind nicht die jetzigen Rentner, die haben ihr Leben lang einbezahlt, sondern die Kurzsichtigkeit und Trägheit der Politik. Wie immer, gibt man diese Unfähigkeit nach unten weiter mit Vorgaben, die gerade diejenigen bestrafen, die am wenigsten dafür können.
  • Diejenigen, die im Alter noch topfit sind, werden sich auch nach Beschäftigungen umsehen (vielleicht wäre eine bessere Information über ehrenamtliche Möglichkeiten sinnvoll?) aber was passiert mit den Kranken und Abgearbeiteten, die jetzt wegen des Gesundheitsengpasses nicht mal mehr eine ordentliche ärztliche Behandlung erwarten können, obwohl sie über 40 Jahre Krankenkassenbeiträge bezahlt haben, die damals, als die Kasse voll war, für Luxus Behandlungen(schöne Zähne, Wellnessu.a.) verprasst wurden?
  • „Statt egoistisch dem Hedonismus zu frönen ….“ Auweia! Statt ihren Lebensabend zu genießen, sollen nun diejenigen, die das Land aufgebaut haben, sich nicht nach langer Arbeit zurücklehnen dürfen. Ihnen wird vorgeworfen „hedonistisch“ zu sein. Diesen Hedonismus kann man vermehrt aber in anderen Generationen vorfinden. Mehr sage ich dazu nicht.
  • Es gibt sicher noch mehr Argumente, aber dann wird dieser Kommentar zu lang.

Dieser Vorstoß ist nichts anderes als ein unüberlegter, undifferenzierter Affront gegen eine Generation, die nun all die Fehler und Ungerechtigkeiten seitens der Politik ausbaden soll. Man erzielt mit solchen Aussagen eher das Gegenteil von dem, was man bezweckt. Wenn man pauschalisierend behauptet, die Rentner als kreuzschiff-fahrende Oldimershow besuchende Hedonisten bezeichnet ist da nicht viel Unterschied zu einer pauschalisierenden Behauptung, dass die Jugend nur faul, verzogen und materialistisch eingestellt sei. Aber was rede ich, das ist Politik. Aufeinander hetzen statt eine gemeinsame konstruktive Linie zu finden.

Kimbo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

ist einfach eine Tatsache, dass mehr Senioren im Ehrenamt sind, als Jugendliche! Meine Mutter arbeitet ehrenamtlich beim DRK, den einzigen Ehrenamtler den die unter 30 dort haben ist der studierende Sohn eines Mitarbeiters! Sonst sind alle Ehrenamtler Mitte 50 bis Ende 70!

Die Jugend heute die ne Ausbildung im Handwerk oder in der Pflege macht, aber auch bei McDonalds, die ist nicht verweichlicht, da geht es schon ab!

Die Jugend die an den Unis hängt und ausser Schule und Studium nix kennt, ist schon verweichlicht! Dazu noch ausm Akademikerhaushalt, achja, die glauben alle sie wären so schlau und so weiter, dabei bekommt heute jeder Vollidiot den Bachelor!
Einfach mal die Professoren fragen, da gibt es viele die nur an den Unis hängen wegen ihrer Pension und weil man halt dort seine 90K bekommt und weniger Stress dabei hat als beim Bosch oder bei Accenture! Aber Lust aufs Unterrichten haben die meisten keine, weil die Studenten immer frecher, fauler und dümmer werden!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kimbo

Wo sollen denn die vielen zusätzlichen Lehramtsstudienplätze kommen, wenn es zu wenige Professoren gibt oder die mit anderen Dingen beschäftigt werden? „Fertige Professoren“ fallen genauso wenig vom Himmel wie „fertige Lehrer“.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

„Fertige“ Lehrer braucht man doch nicht mehr. Nicht nur hier lesen wir doch täglich, welche neuen, kreativen Lösungen es gibt: Seiten-, Quer- oder sonst irgendein Einstieg.

Christabel
1 Jahr zuvor

Weder junge noch alte Menschen sollten dafür missbraucht werden, die eklatanten Versäumnisse der Politik im Bereich Arbeit und Soziales auszubaden. Wer sich an dieser Diskussion beteiligt, trägt weiter zur Spaltung bei. Die schlechte Bezahlung in vielen Bereichen ist doch der wahre Grund für den Mangel, jetzt will man den Mangel mit einem Pflichtjahr verschleiern?
Ich bin viel mehr dafür, jungen Menschen zu guten Abschlüssen zu verhelfen, damit sie einen anständig bezahlten Beruf ausüben können. Dafür sind wir als Lehrkräfte ja auch da, oder?
Wer lustige Senioren auf Kreuzfahrtschiffen nicht erträgt, muss ja nicht mitfahren!

eldorado
1 Jahr zuvor

Ich habe selbst Freiwilligendienst gemacht und so einige aus dem Bereich BFD/FSJ/FÖJ kennen gelernt. Ich habe nie jemanden getroffen, der dies nicht als bereichernde Erfahrung gesehen hat – egal in welchem Alter.
Deshalb finde ich nicht, dass man den jungen Leuten generell damit was schlechtes antut. Zugegeben, es gibt ein paar Ausbeuterstellen, weshalb es da auf jeden Fall eine Unterstützungsmöglichkeit geben muss, an die die Freiwilligen sich wenden können.

Statt allgemeingültig, könnte man aber z.B. junge Leute, die direkt nach der Schule einen Ausbildungsvertrag bekommen, davon ausnehmen. Zukünftige (Uni)Studenten würde ich dagegen nicht davon ausnehmen, da die an der Uni nur Theorie lernen – ein Jahr Praxiserfahrung im echten Leben finde ich da einen absoluten Gewinn.

Ein weiterer positiver Effekt: Fast alle diejenigen, die ein Amt in der hohen Politik anstreben, müssten sich somit zuvor ein Jahr mit dem wahren Leben auseinander setzen. Das könnte sich durchaus positiv auf die Art, wie unser Land regiert wird, auswirken.

@Redaktion Statt Rentnern ihre wohlverdiente Rente per Gesetz zu schmälern, sollte man bei diesen viel mehr für den BFD werben. Die meisten wissen nicht mal, dass es das gibt, sonst würde sich der ein oder andere mit Sicherheit dafür interessieren. Aber in der breiten Masse sehe ich da eher Potential bei den Arbeitslosen, insbesondere den Langzeitarbeitslosen. So ein Freiwilligendienst kann nämlich durchaus auch ein Türöffner sein.

Wofür ich in Ihrem Beitrag übrigens absolut keinerlei Verständnis habe, ist, dass Sie Leute der Risikogruppe zum Freiwilligendienst in Kitas und Schulen schicken wollen. Das wiederspricht einfach völlig Ihrer sonstigen Berichtserstattung hier über die dortige Coronalage.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldorado

Angehende Politiker sind von diesem Dienst natürlich ausgenommen, die machen doch sowieso schon so viel für die Allgemeinheit, fast unentgeltlich. Außerdem sind ja sie diejenigen, die das entscheiden, werden sich doch wohl nicht selbst eine solche Verpflichtung auferlegen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ein Blick (Einblick) ins echte Leben würde aber vielen unserer Politiker sehr gut tun. (Wieviele von denen haben eigentlich nach Schule und vor der Politikerkarriere ein freiwilliges soziales Jahr abgeleistet?)

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Haben Sie meine Ironie nicht bemerkt? Ich bin voll Ihrer Meinung! Unser Land wird regiert von Leuten, die weder Ausbildung, abgeschlossenes Studium noch Berufs- und Lebenserfahrung haben und einfach so in den politischen Posten gerutscht sind, durch „Engagement“ wie es in der politischer Karriere heutzutage üblich ist. Es ist erschreckend, ich wünsche mir wieder realitätsaffine Leute, die eine vernünftige Vorstellung haben. Keine ideologieverbrämten, verwöhnten und privilegierten Leutchen, die nie das ertragen müssen, was sie für uns entscheiden.

Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor

Also, erstmal wäre noch zu klären, für was man die Leute überhaupt einsetzen möchte. Im übrigen ist eine temporäre Tätigkeit immer ineffizienter als ein dauerhafter Einsatz. Das spricht gegen ein Pflichtjahr im generellen, weil davon 2-3 Monate allein Einarbeitungszeit sind, bist man richtig produktiv und effizient wird. Aber egal, ist ja kostenlos.

Insgesamt ist das aber der falsche Ansatz. Was die Politik stattdessen erreichen muss, ist das wir eine Kultur der Hilfsbereitschaft in Deutschland wieder erlangen, die ein soziales Pflichtjahr erübrigen würde. Dazu endlich mal eine öffentliche, ernstgemeinte und finanzielle Wertschätzung der wirklich systemrelevanten Berufe wie Healthcare und Bildung, dann wären wir schon ein großes Stück weiter.

Alina
1 Jahr zuvor

Absolut gegen eine Verpflichtung für junge Menschen, nach der Schule ein soziales Jahr machen zu müssen!
Ich finde den Kommentar von Herrn Priboschek klasse, weil man, wenn überhaupt, die Debatte dann auch anders aufziehen sollte, anstatt ständig der Jugend in Deutschland noch mehr Pflichten aufzubürden!
Die Schulpflicht in Deutschland ist bereits der größte und längste Eingriff in die Kindheit, was auch nicht mehr zeitgemäß ist mit der Schulpräsenzpflicht!
Dann verpflichtet vom Staat die jungen Menschen soziale Arbeiten verrichten zu lassen, wo sie in mehr als 95% der Fälle nur ausgenutzt und ausgebeutet werden, ist wirklich eine Unverschämtheit, dass darüber überhaupt nachgedacht wird! Dieser Vorschlag ist so absurd. Die Probleme an der Wurzeln anpacken und nicht den „schwarzen Peter“ der Jugend zuschieben!
Und was nebenbei auch komplett nicht durchdacht ist: nicht jeder ist überhaupt geeignet, soziale Berufe auszuüben! Also wäre es auch eine unverantworliche Zumutung auf beiden Seiten…!

Last edited 1 Jahr zuvor by Alina
eldorado
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alina

Also zumindest die aktuellen Freiwilligendienste (und früheren Zivildienste) umfassen auch ökologische und kulturelle Aufgaben. Es sollte natürlich schon eine Einsatzstelle wählbar sein, die einem liegt. Ein Festzurren auf den sozialen Bereich fände ich auch unpassend.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  eldorado

Bei uns sind die Tätigkeiten im ökologischen Bereich (Wildparks, Nationalpark Wattenmeer, BUND,…) besonders beliebt. Die kommen gleich nach dem „Auslandsjahr“ (work and travel). Seit Covid die Reisemöglichkeiten eingeschränkt hatte, sind die FSJ-Stellen dort gut besetzt.
Beliebt sind auch Fahrdienste in Behinderteneinrichtungen und den Tafeln.
In Pflege und Kitas gehen fast nur die jungen Menschen, die in dem Bereich später auch arbeiten wollen. Dort gibt es leider auch viele Abbrecher.

@eldorado
Alte Menschen ausgerechnet in Kitas und Schulen zu schicken, fand ich auch merkwürdig! Aber wie schon Konrad Adenauer sagte:“ Was geht mich mein Geschwätz von gestern an!“

Sansibär
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alina

Stimme ich voll zu! Studenten als Aushilfslehrer sind nach Konsens hier untragbar, aber Pflege o.ä. können sie ruhig machen??

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sansibär

FSJler verteilen Essen, Füttern, leisten Tragehilfe, sortieren und verteilen Post, unterhalten sich mit Menschen, holen Medikamente ab, alles Tätigkeiten, die nicht direkt mit der Pflege zu tun haben, das Personal aber sehr entlasten. Es wird nicht gesagt: „Sie übernehmen jetzt die Pflege auf Station A!“
Das wäre aber genau die Situation in einer Schule.

Kimbo
1 Jahr zuvor

Das ist typisch Deutschland! Ich schaue nur Streaming Plattformen und keine ARD oder ZDF oder höre selbstverständlich keinen der 40 und mehr Radiosender, die der ÖRR betreibt!
Ich zahle trotzdem jeden Monat meine GEZ! MUSS ich machen, sonst kann ich im Knast landen!

Aber beim Sozialen Pflichtjahr wird rumgejammert, „das ist ja Zwang“, ja und?! GEZ ist auch Zwang, juckt aber keinen!

Und mal in nem Pflegeheim arbeiten, würde den Kiddies scnhon gut tun! Wobei ich da auch ehrlich sagen muss, wer da nicht freiwillig kommt, ist in 90 Prozent der Fälle eine Katasstrophe sowohl für Bewohner als auch für Mitarbeiter!
Mit Zwang macht man keine guten Mitarbeiter aus Menschen, egal woher sie kommen!

447
1 Jahr zuvor

Gutes Stilmittel.

Die Alten haben schon mit einem (damals deutlich härteren & längeren) Wehr- oder Zivildienst (gerne auch mit Schikanen besetzt) sowie ihrer Lebensleistung genug gemacht. Die können ruhig den ganzen Tag machen was sie wollen, haben sie sich verdient.

Ein Pflichtdienst für junge Menschen lehne ich allerdings genau so ab.

1) Er passt null zu unserer Zeit und Gesellschaft. Alles ist doch individuell und frei – aber „da“, da soll ein pro-Forma-Dienst rein, weil… äh…. warum eigentlich?
2) Wehrdienst wie er zuletzt vor der Aussetzung/faktischen Abschaffung bestand ist sinnlos, Zeit- und Geldverschwendung. Und zwar für beide Seiten.
3) „Lückenbüsser“, unmotiviertes oder faktisch unbezahltes Personal – braucht man weder bei Pflege, Militär, Feuerwehr, THW, Rettungsdiensten.

„Pflichtdienst“ sind die Bildzeitung auf der gesellschaftlichen Toilette:
Sie bringen nix, ausser das mancher Verantwortliche sich dann einbilden mag, irgendein Problem sei gelöst.

Stattdessen könnte man sich eher fragen, wie z. B. Feuerwehr und THW ihre extrem vielen Freiwilligen motivieren… und zwar seit Jahrzenten, unabhängig von der gesellschaftlichen Großwetterlage.

Koogle
1 Jahr zuvor

Vielen, die im Internet Hass verbreiten, hätte eine soziale Pflichtzeit gut getan.

Solidarität ist in unserer Gesellschaft Mangelware.

Eine soziale Pflichtzeit wird helfen.

Allerdings muss diese nicht 1 Jahr dauern.

3 Monate würden vielleicht schon reichen.

Für die Zeit muss es neben einer fairen Entlohnung die maximalen Rentenpunkte geben.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Koogle

Der jungen Generation ist mittlerweile klar, dass sie nur noch Gummipunkte für das Schneeballsystem namens „Rente“ sammeln werden. Bereits jetzt zahlen die Arbeitnehmer 3-Mal so viel in den Topf ein, als sie jemals zurück erhalten werden. Die Infrastruktur ist marode, Städte werden langsam unbezahlbar und Eigentum können sich nur noch die wenigsten leisten. Wer hat dies verursacht? Diejenigen, welche das „Wirtschaftswunder“ genossen und das entstandene Vermögen nicht nachhaltig verwaltet haben. Jetzt soll die junge Generation alles ausbaden, was andere verursacht haben?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Was macht Sie denn so sicher, dass diejenigen, die das „Wirtschaftswunder genossen haben“, in Relation gesehen nicht auch das dreifache einbeuzahlt als herausbekommen haben? Und wer bitte hat das Writschaftwunder bewirkt? Und wer hat es zu Fall gebracht? Wer hat so viel Verzicht geübt, um seinen Kindern mal ein besseres Leben zu ermöglichen? Und das soll jetzt der Dank sein? Weg mit den Rentnern, sind zu teuer, taugen nichts? Wissen Sie was, Ihre stubborne Ignoranz (Neologismus von mir) sollten Sie mal ganz dringend hinterfragen, wenn nicht therapieren lassen.

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor

Die Idee des Pflichtjahres für Babyboomer- Senioren ist prima. Mache ich dann in 5 Jahren gerne. Schließlich gab es in den 80er- Jahren unendlich viele Möglichkeiten für Ausbildung und Arbeit, die Zahl der Bewerber war klein. Finanziell war das Studium kein Problem- Eltern pamperten uns bis 30 und das Zurückzahlen von DM 45.000 BAföG war eine Kleinigkeit, schließlich gab es gleich die Planstelle. Seitdem zahlen wir kaum Steuern, hielten nicht den Betrieb/das Land/die Familien am laufen.
Nach der Aufzucht der Kinder, der Finanzierung ihrer Ausbildung dürfen wir uns freudig gerade der Betreuung der Eltern bzw. Schwiegereltern widmen. Die Kosten auch dafür tragen wir gerne.
See- und andere Reisen werden überbewertet, das Klima haben wir auf dem Gewissen.
Deshalb ein Ja zum Seniorendienst.

Wäre das alles jedoch nicht so toll gelaufen wie beschrieben, ein dreifach donnerndes
NEIN-NEIN-NEIN!!!

GriasDi
1 Jahr zuvor

Die jetzigen Rentner und diejenigen, die in den nächsten 15 Jahren in Rente gehen haben ihr soziales Pflichtjahr (Wehrdienst, Zivildienst) schon abgeleistet.

Last edited 1 Jahr zuvor by GriasDi
Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

Danke für den Artikel. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie sich zwei Parteien mit gegenläufiger Meinung gegenseitig an Gurgel springen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Unsere Regierung und unsere Presse sorgt schon dafür, dass diese „Parteien“ gegeneinander hetzen. Schade drum. Konstruktive Vorgehensweise wäre zielführender.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Mitnichten. Die Älteren können das ganz entspannt sehen. Sie haben ihren Teil geleistet, sind zahlenmäßig die größte Wählergruppe und würden bei Inpflichtnahme mit Leichtigkeit aus gesundheitlichen Gründen passen können. Letzteres haben sie von so manchem jüngeren gelernt.
An die Gurgel gehen sie da niemanden.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Rentner haben sich den Ruhestand durch 40-50 Jahre Arbeit verdient.

Unsere Jugend wurde zur Sicherung der Renten und Steuerzahlungen schon in ein G8 System gepresst. Aufgrund des Generationenvertrags der Rentenversicherung brauchen wir als Gesellschaft und auch die Jugend zur Absicherung ihrer eigene Renten jeden Arbeitstag den sie bekommen kann.

Wie hat die Politik es mal wieder geschafft, dass Gruppen der Gesellschaft versuchen sich hier gegenseitig einen Schwarzen-Peter zu zuschieben, der eigentlich Sache der Regierung wäre.
Der Mangel in vielen Kernbereichen beruht auf Versäumnissen der Regierung. Das die Bevölkerung dies nun durch ein Jahr Lebenszeit zu Gotteslohn ausbaden soll ist empörend.

Trotzdem findet es jeder irgendwie gut. Immer unter der Voraussetzung, dass eben eine andere Gruppe betroffen ist.

  • Die Alten haben doch Zeit. Ich würde das prima finden wenn die mal wieder….
  • Der Jugend würde das Garnichts schaden. Wir mussten früher auch….

Wir Deutschen sind schon komisch drauf. Statt gemeinsamer Empörung versuchen wir uns gegenseitig die Lasten aufzubürden, die gar nicht unsere Lasten sind.
Die Regierung lacht sich über uns kaputt. Solche Untertanen wünscht man sich.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Man darf nicht vergessen, dass die Rentnerkasse als sie pralle voll war, für zweckfremde Ressorts geplündert hat. Es ist mehr recht als billig, diese Plünderung durch Zuschüsse wieder auszugleichen. Auch die Ostrenten hätten nie aus der Rentenkasse entnommen werden dürfen, das ist rechtlich schon ganz schön anrüchig. Das weiß die jüngere Generation wahrscheinlich gar nicht. Die Regierung weiß nur eins: die Rentenkassen sind leer. Hätte man vielleicht vorher mal das System ändern sollen, aber Hausaufgaben zu machen ist schon lästig. Lieber treibt man jetzt einen Keil zwischen die Generationen

Frank Reimann
1 Jahr zuvor

Paßt mal auf, ich habe meine Arbeit in meinem Leben geleistet. Und ich werde als Rentner nicht noch irgend etwas machen,was ich nicht will. Ich bin nicht schuld an diesem sozialen Schlamassel. Spannt doch die vielen Flüchtlinge ein, die sich hier auf unsere Kosten durchfressen und sich in unser Sozialsysthem einschleimen. Die wwürde ich sowieso für soziale Arbeiten aller Art heranziehen. Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen. ICH habe in meinem Leben etwas geleistet, ich genieße jetzt meinen wohlberdienten Ruhestand. Die spinnen, die Römer ( frei nach Asterix). Punkt , Ende

Jenke
1 Jahr zuvor

Das wertet erstens die sozialen Berufe ab – warum kann man dort jeden hinschicken und wer soll sich darum auch noch kümmern?
Wer subventioniert diese Ausbeutung? Wieder die Eltern?
Außerdem ist es schon jetzt ein riesen Problem noch rechtzeitig Kinder zu bekommen, bevor man sich beruflich und finanziell ein bisschen etwas aufbauen konnte.
Diese jungen Leute fehlen dann einfach nur 1Jahr an anderer Stelle und als Renten-und Steuerzahler und als Eltern. Spätestens wenn die ganzen Boomer gepflegt werden müssen, müssen die meisten wohl zwangsläufig nicht nur für ein Jahr, sondern über Jahre sozial tätig werden.
Mitgefühl sollen sie dann plötzlich lernen, aja das würden sie vielleicht besseren lernen, wenn sie nicht immer häufiger und länger fremd betreut und vor Medien geparkt werden würden.

Sandy
11 Monate zuvor

Tja, leider können sich nur wenige Rentner Kreuzfahrten leisten. Insbesondere ältere Frauen, die ihr Leben lang für andere geschufftet haben, haben oft eine so kleine Rente, daß sie nach Renteneintritt weiter arbeiten müssen um die Miete zahlen zu können. Was sollen diese Menschen noch alles leisten. Rentner am besten schnellstmöglich mit staatlicher Hilfe ins Grab bringen, da kann dann wieder eine „unnötig“ gezahlte Rente eingespart werden. Das ist heute in Deutschland

Lisa
8 Monate zuvor

Ein Kompromiss: Verpflichtet die 30 bis 60 jährigen! Die Deindustrialisierung ist doch ohnehin schon im Gange. Das war jetzt die gleiche Ironie wie im Artikel.