HEIDELBERG. Rund sieben Monate nach dem Amoklauf an der Universität Heidelberg mit zwei Toten hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen abgeschlossen. Anhaltspunkte dafür, dass sich Dritte etwas haben zu Schulden kommen lassen, ergaben sich laut Mitteilung vom Montag nicht. Das Verfahren sei nunmehr eingestellt worden. Gleiches gelte für die Ermittlungen gegen den Inhaber sowie den Verkäufer eines Wiener Waffengeschäfts, aus dem sich der Amokläufer seine Waffen besorgt hatte. «Die Abgabe der Tatwaffen war nach österreichischem Recht grundsätzlich erlaubt», erklärte die Behörde.
Der 18-jährige Deutsche hatte am 24. Januar dieses Jahres in einem Tutorium an der Uni mit einem Gewehr um sich geschossen. Eine 23 Jahre alte Studentin aus Rheinland-Pfalz starb nach einem Kopfschuss wenige Stunden später im Krankenhaus. Acht Studierende wurden leicht verletzt. Der Schütze tötete sich nach dem Verlassen des Gebäudes selbst. Das Motiv ließ sich nach früheren Angaben der Ermittler nicht mit vollständiger Sicherheit klären.
An die getötete Studentin soll mit einem jährlich verliehenen Marie-Luise-Jung-Preis erinnert werden. Die mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung soll an herausragende Absolventinnen mit Masterexamen gehen, die eine Promotion anstreben. Vor der Preisverleihung soll ein Tag des Miteinanders für Studienanfänger des Faches Biowissenschaften organisiert werden. Die Frau hatte Biowissenschaften studiert – ebenso wie der Amokläufer, der sein Opfer aber nicht kannte. News4teachers / mit Material der dpa
Die Tat werde lange nachhallen, meinen Ermittler („Die Studierenden hatten Todesangst“)