KonfBD24: Wie Künstliche Intelligenz die Schule verändern wird (und womöglich sogar gerechter macht)

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BERLIN. Wie sieht die Zukunft der Bildung aus? Vielleicht doch nicht so düster, wie die deprimierenden Ergebnisse der jüngsten Schülerleistungsstudien vermuten lassen. Die Konferenz Bildung Digitalisierung (KonfBD24), die Leitveranstaltung fürs digitale Lernen in Deutschland (die nun in Berlin stattfand), zeigte zumindest Chancen auf – unter anderem die, dass benachteiligte Kinder und Jugendliche künftig womöglich besser in der Schule gefördert werden können. Trotz Lehrkräftemangels. Dank Künstlicher Intelligenz (KI).

Mein Lehrer, der Roboter? Illustration: Shutterstock

Dass die Sache mit der Bildungsgerechtigkeit gar nicht so leicht zu realisieren ist, machte Hans Anant Prant im Silent Green, dem zum Kulturzentrum umgebauten ehemaligen Krematorium Wedding, recht schnell klar. Der Professor für erziehungswissenschaftliche Methodenlehre von der Berliner Humboldt-Universität zeigte auf, wie ungerecht es tagtäglich im schulischen Alltag zugeht – schon bei der Benotung.

„Noten sind halt ungerecht, aber was willste machen“, das bekomme er immer wieder von Lehrkräften zu hören. Prant sprach böse lächelnd von „melancholischer Resignation“. Dabei handele es sich bei Zensuren immerhin um ein zentrales Instrument des Bildungssystems. Es gebe für Noten drei mögliche Bezugsnormen: eine individuelle (hat sich der Schüler verbessert?), eine soziale (wo steht er im Verhältnis zum Rest der Klasse?) und eine sachliche (erfüllt er fixierte Kriterien?). „Was ist die häufigste, die Lehrer verwenden? Genau: die soziale. Sie schauen, was im unmittelbaren Lernumfeld geschieht.“ Dumm nur: Diese Bezugsnorm sähen die Schulgesetze gar nicht vor.

„Wir tun so, als wäre das gerecht“: Prof. Hans Anant Prant (mit Nina Smidt, Vorständin der Siemens-Stiftung). Foto: News4teachers

Pant legte eine Grafik vor, die aufzeigte, wie nach VERA-Daten Schulnoten und tatsächliche Kompetenzen zusammenhängen. Bemerkenswert lose, wie der Wissenschaftler erklärte. So fand man unter den Achtklässlerinnen und Achtklässlern, die im Fach Mathematik eine Halbjahresnote drei bekommen hatten, Schülerinnen und Schüler aller fünf Niveaustufen. „Noten sind schwerwiegend unreliabel“, befand Pant. „Quatsch – könnte man auch sagen.“

Trotzdem würden in der Gesellschaft Zukunftschancen nach Noten verteilt. Es gehe dabei also eigentlich um Selektion und Allokation, nicht aber um Diagnose und Förderung. „Wir tun in unserem notengesteuerten Bildungssystem so, als wäre das gerecht.“ Das sei es aber eben nicht – Noten lieferten lediglich die Legitimation für Ungleichheiten, die sich anders womöglich gar nicht begründen ließen.

„Bei der sozialen und emotionalen Intelligenz ist die KI noch nicht so weit“

Und wie sieht das dann künftig in einem stark digitalisierten Bildungssystem aus? In einem Vortrag am zweiten Tag des Kongresses stellte der Erziehungswissenschaftler Thorben Jansen vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik eine Studie vor, die untersucht hatte, ob sich mit automatisierten Beurteilungen mittels KI schriftliche Leistungen fair – fairer? – beurteilen ließen. Für die Arbeit waren 1.800 Aufsätze konventionell und digital begutachtet worden. Ergebnis: „Ja, automatisierte Beurteilungen können die Fairness der menschlichen Urteile erreichen.“ Mehr aber auch (noch) nicht, weil es am Ende dann doch auf menschengemachte Kriterien ankommt, die für die Studie eigens mit einem großen Datensatz – und großem Aufwand – entwickelt werden mussten.

Das kann sich aber recht schnell ändern, wenn die Entwicklung weiter so rasant voranschreitet, wie Prof. Sebastian Becker-Genschow, Physik-Didaktiker an der Universität Köln, in einer offenen „Meet-up“-Runde erklärte. Seine Vision: „KI-Lernagenten, die von Lehrkräften konfiguriert werden“ – also eine Art digitaler Avatar, der nicht als fertiges Programm sein Pensum abspult, sondern individuell und nach Maßgabe der Lehrkraft (was dank KI ohne Kenntnisse von Programmiersprache möglich sei) deren Kapazitäten vervielfacht.

Auf der Konferenz Bildung Digitalisierung stand das Thema Chancengerechtigkeit im Fokus. Foto: News4teachers

Das Postulat der individuellen Förderung habe er für den konventionellen Unterricht – bei 30 Kindern in 45 Minuten – noch nie verstanden, erklärte Becker-Genschow. „Mit dem KI-Lernagenten könnte das aber funktionieren.“ Damit nämlich gebe es die Möglichkeit, den Lernfortschritt der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu überwachen und allen ein direktes Feedback zu geben.

Die Lehrkraft im Klassenzimmer bleibe für die Beziehungsebene aber wichtig; die könne eine KI nicht bedienen – jedenfalls heute nicht. „Bei der sozialen und emotionalen Intelligenz ist die KI noch nicht so weit“, sagte Becker-Genschow. Das klang allerdings wie: Wird vielleicht auch kommen. Bedeutet das denn alles in allem, dass schulische Beurteilungen und Benotungen künftig objektiver erfolgen, wollte eine Mitdiskutantin wissen – also gerechter werden? Dass die KI zukünftig selbstständig Klassenarbeiten begutachten und benoten wird, schloss der frühere Mathematik- und Physiklehrer dann doch aus. Allerdings nicht, weil es dafür keine technischen Lösungen gebe (die seien absehbar). Sondern: „Das ist rechtlich nicht haltbar.“ Eine Maschine dürfe nun mal keine rechtsverbindlichen Entscheidungen treffen, erklärte Becker-Genschow.

Zurück zur heutigen Schulpraxis. Inwieweit kommt KI schon in der Fläche zum Einsatz? „Wir benutzen es, wissen aber nicht, was dahintersteckt“, sagte Romance Bassingha, Abiturientin (und Schülersprecherin) aus Bochum. Eine Lehrerin zum Beispiel setze KI regelmäßig im Englisch-Unterricht ein. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich beim Schreiben von Texten zunächst mal ein maschinelles Feedback holen, um die Qualität zu verbessern. Darüber hinaus sei sie selbst mitunter schon mal der Versuchung erlegen, Hausaufgaben von ChatGPT schreiben zu lassen, räumte die Abiturientin keck ein („Schlaf ist wichtig“) – was nicht auffalle, weil die Ergebnisse ohnehin keine Lehrkraft anschaue.

Jetzt, in den Abiturprüfungen, sei die Angst der Schule vor Pfuschversuchen groß. Sämtliche Rucksäcke und Taschen seien in den Klausurräumen verboten worden. „Ich werdet es aber nicht schaffen. Wir sind stärker“, rief die Schülersprecherin spöttelnd.

Die dahinterliegende Wahrheit: In einem Wettrüsten zwischen technischen Innovationen und schulischen Sicherheitsmaßnahmen dürfte die Schule wohl tatsächlich kaum eine Chance haben – bei dem beschaulichen Tempo, mit dem die Digitalität in der Bildung Einzug hält. Bezeichnend der Wunsch von Romance Bassingha: „Es wäre schön, wenn alle Schulen überhaupt mal mit Internet ausgestattet würden. Als ich in der fünften Klasse auf die Schule kam, hieß es – ihr bekommt bald Glasfaser. Jetzt bin ich in der 13. Letztes Jahr ist es angekommen.“

Wie verbreitet dagegen KI mittlerweile unter Schülerinnen und Schülern ist, machte Prof. Thomas Süße von der Hochschule Bielefeld deutlich, der kürzlich eine Studie zum Thema vorgelegt hat. So hatten noch 2022 bei einer Umfrage lediglich 20 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler erklärt, ChatGPT zu nutzen – mittlerweile seien es 85 Prozent.

Dabei sei das, was die Kinder und Jugendlichen damit anstellten, sehr unterschiedlich: Diejenigen, die „Spaß am Denken“ hätten, gingen deutlich reflektierter mit dem Instrument um als die, „die keine Affinität zum Lernen haben“. Letztere nutzten KI vor allem zum Erledigen von Aufgaben auf Knopfdruck. Gute Schülerinnen und Schüler hingegen würden mithilfe von Chat GPT und Co sich für Recherchen anregen lassen, Inhalte erkunden und eigene Beiträge verbessern. Sein (durchaus erwartbares) Ergebnis: „Ein kritischer Umgang mit digitalen Tools und Informationen sowie allgemeine Freude am Denken findet sich stärker in akademisierten Familien. Beides deutet auf eine zielgerichtetere Nutzung von generativer KI hin.“

„Wenn wir nichts tun, passiert das typische: Digitale Technologien sind Verstärker von Ungleichheiten“

Damit konnte sich Ralph Müller-Eiselt, als Vorstand des Forum Bildung Digitalisierung – einem Zusammenschluss von zehn in der Bildung engagierten Stiftungen – Gastgeber des Kongresses, bestätigt fühlen. Er hatte zum Auftakt vor den rund 700 Teilnehmenden und insgesamt 150 Vortragenden (darunter Vertreterinnen und Vertreter von Schulpraxis, Schulverwaltung, Politik, Stiftungen und Wissenschaft) mit Blick auf das Leitthema Chancengerechtigkeit erklärt: „Wenn wir nichts tun, passiert das typische: Digitale Technologien sind Verstärker von Ungleichheiten. Sie können aber auch Teil der Lösung sein.“

Diskussion mit Prof. Süße (stehend), der unlängst eine Studie zum Thema KI-Nutzung von Schülerinnen und Schülern vorgelegt hat. Foto: News4teachers

Wie das „Teil-der-Lösung-sein“ in der Praxis aussehen kann, wird derzeit (auch) in Bayern erkundet. Genauer: im dortigen Schulversuch „KI@school“. Projektleiterin Carina Geier berichtete von den insgesamt 19 Modellschulen aller Formen und Stufen im Freistaat, in denen unterschiedliche Formate für personalisiertes Lernen zum Einsatz kommen – vom Handschreibtraining mittels eines digitalen Stifts, bei dem vom Schreibtempo bis hin zum Schreibdruck alle Qualitätsmerkmale guter Handschrift erfasst (und dann auch gefördert) werden können, über ein Lautlesetraining, bei dem ein KI-Programm systematisch Schwächen und Fehler heraushört, bis hin zu individualisierten Textkompetenz-Trainings für ältere Jahrgänge.

„Die KI macht sichtbar, was vorher so genau nicht sichtbar war“, und sie gebe stetig Rückmeldungen an Schülerinnen und Schüler, was eine einzelne Lehrkraft im Klassenraum nun mal nicht könne, erläuterte Geier. Die KI helfe auch bei der Unterrichtsvorbereitung, etwa beim automatisierten Erstellen von binnendifferenzierten, mehrsprachigen E-Learning-Einheiten oder beim Entwickeln niveaugestufter Aufgaben.

Wie dringend insbesondere benachteiligte Kinder in Deutschland solcher Förderung bedürfen, hatte die Star-Soziologin Prof. Jutta Allmendinger zuvor deutlich gemacht. In Deutschland gebe es nach wie vor eine „Kultur der Halbtagsbeschulung“ – Lehrkräfte gingen davon aus, dass Kinder am Nachmittag „irgendwie“ fördernd begleitet würden (und sei es bei den Hausaufgaben). Tatsächlich aber könne eine wachsende Zahl von Familien das nicht leisten. Die Folge: immer mehr abgehängte Schülerinnen und Schüler. Und das, obwohl die soziale Spreizung in der Bildung schon vor Jahrzehnten hierzulande groß gewesen sei. Allmendinger: „Das ist gesamtgesellschaftlich ein riesiges Problem. Es geht um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“

Der Kongress zeigte – immerhin – Perspektiven auf. Andrej Priboschek, Agentur für Bildungsjournalismus

Auftakt zur KonfBD24: SPD-Chefin Esken beteuert, dass der Digitalpakt kommen wird

 

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Canishine
10 Tage zuvor

„So fand man unter den Achtklässlerinnen und Achtklässlern, die im Fach Mathematik eine Halbjahresnote drei bekommen hatten, Schülerinnen und Schüler aller fünf Niveaustufen.“
Man kann zum Thema Noten durchaus kritisch und verschiedener Meinung sein, aber sie mit VERA-Daten einzuordnen, ist insofern gewagt, als man diese dann als objektiv zugrunde legt.

Labarababa
10 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Was, wenn nicht objektiv sollten die VERA Daten sein…
ich erwarte eigentlich schon, dass eine Lehrkraft, deren 3er Schüler in VERA mit einem sehr schlechten Ergebnis aufwarten, sich Gedanken über seine Arbeit macht.
Was an Schulen betrieben wird ist Selbstverherrlichung der Lehrer zum Nachteil der Kinder. Den Lehrern ist nach Schuljahresende alles egal, sollen sich doch die anderen drum scheren. Wie es mit den Schülern weitergeht, kuemmert doch niemanden. hauptsache endlich wieder Ferien…

Philine
10 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Endlich geht mir ein Licht auf! Bitte übernehmen Sie bald Führungsaufgaben, damit endlich ein „Brain“ ins Bildungswesen gelangt und den unproduktiven Behältnissen aus grobem Stoff mal heimleuchtet.

Canishine
10 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Ich hätte nichts dagegen, wenn die VERA-Daten als objektiv und die damit verbundenen Aufgabentypen standardisiert eingeführt würden. Dann hätte ich herrlich weniger Arbeit.
Diesen Traum der objektiven Schülerbewertung mit und durch kompetenzorientierte VERAs bei gleichzeitiger individueller Freiheit und (trotzdem) persönlicher Einzelförderung und -zuwendung träumen aber vor allen Dingen die, welche auch glauben, die Lehrer als eigentliches Problem wären doch viel besser und gerechter durch KI (und billiger) zu ersetzen. Wir werden sehen, ob es billige, feuchte Träume bleiben.

Canishine
10 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Im Übrigen bin ich überrascht: Bei uns führen VERAs eher dazu, dass Eltern und Kinder die Drei für zu schlecht halten, eigentlich nie für zu gut.
Dennoch dürfen wir sie so gut wie nicht in die Endnote einfließen lassen.

Walter Hasenbrot
10 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Die Vera-Daten sind nicht objektiver als die Noten.

Man hat zwei „Messemethoden“ miti ihren jeweiligen Unzulänglichkeiten. Objektiv sind beide nicht.

Und Ihr Kommentar ist schon mal gar nicht obektiv.

Mika
10 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Genau. Und bis die Ferien beginnen, mach ich erst mal krank. Mir doch egal, ob die Blagen was lernen, Hauptsache, ich bekomme mein Geld. Neidisch? Dann immer ran, Lehrer werden gesucht, sogar mit Headhuntern!

DerechteNorden
10 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Ich gebe es zu, ich mache es nur für das geile Geld. Außerdem hab ich immer recht. Ach ja, und dauernd Ferien. Noten würfel ich selbstverständlich. Und ich labarababa nur rum, insbesondere über Berufe, die nur von der anderen Seite kenne. Selbstredend bin ich Fachfrau für alles: Aus zahlreichen Arztbesuchen weiß ich, wie all Ärzt*innen so ticken und drauf sind. Ihre Arbeit könnte ich natürlich auch besser, aber labarababa ist natürlich viel geiler als arbeiten.

Wenn man dich ernst nehmen soll, dann mach dich erstmal schlau! Danke!

Katze
9 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Danke! Ich kann mich diesem Statement voll anschließen.
Ich labarababa in meinen MINT-Fächern erst am Montag weiter – nur fürs geile Geld natürlich.
Jetzt bin ich beim samstäglichen Klausur-Noten-Würfel-Event in der gewünschten fachlichen Flachwasserzone. Alles Tipitopi!

Viele Grüße aus dem sächsischen Süden an den echten Norden.

"Experte"
9 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Von Ihnen habe ich gelernt!

Fehlt nur noch – wir haben nachmittags frei

All die Jahre gearbeitet…. Vollig verkehrt gemacht, seufz.

Letzter Satz geht an Labarababa!

Educater
9 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Polarisierende und pauschalisierende Kommentare helfen nicht weiter, sondern bewirken bei vielen nur den Beißreflex, aber nicht unbedingt Selbstreflexion und Selbstkritik.
Es gibt durchaus die von Ihnen beschriebenen Lehrkräfte und gemäß mancher Forenbeiträge sind diese auch hier im Forum zu finden – allerdings meiner Erfahrung nach deutlich überrepräsentiert in Bezug auf die schulische Realität.

Was wollen Sie also mit Ihrem Beitrag bewirken?

Hysterican
9 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Oh scheiße….erwischt! Jetzt nix wie weg!!

Pit2020
9 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

@Hysterican

Um auch noch die letzten billigen Vorurteile – samt „Eigentümer“ (kommt das von „eigentümlich“?) – zu „bedienen“ (immer im Dienst 😉 ):

  1. Wohnmobil auftanken (notfalls schnell noch eines mieten/leasen/kaufen)
  2. Bier kaltstellen (kistenweise!!!)
  3. Grill anheizen
  4. viel Fleischgemüse 😉 kaufen.

Yeeeeeha!

"Experte"
9 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Quatsch!

Dableiben und für die Lehrkräfte, die es immer noch ernst nehmen mit ihrer Arbeit und den Schülern bitte Fortbildungen anbieten

(Clown gefrühstückt – tut mir leid, aber bei dem Bild, dass Labarababa von uns hat, kann ich nur ironisch.)

"Experte"
9 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Was habe ich die Jahre über nur so falsch liegen können?

Ich mach das jetzt so, wie Sie schreiben.

Es wird mir um Strecken besser gehen!

Vielen Dank für diese sehr hilfreiche Anmerkung.

Ich fange sofort an – Wochenende, zwei Klassenarbeiten…… liegen lassen und denken: Nach mir die Sintflut!

Nur aus Vorsicht – Ironie inside 😉

447
7 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Da haben wir sie wieder, die Experten aus der örtlichen Boomer-Facebookgruppe…

1) Für die Schul- bzw. Kursform nicht geeignete Kinder schneiden schlecht ab, egal wie oft gemessen wird.

2) An den (oft erstaunlich treffenden) Ergebnissen haben genau die Eltern und Kinder kein Interesse, die das dringend haben müssten.

3) Ich bin gerne für alles verantwortlich, worüber ich ungehinderte Kontrolle ausübe. Für alles andere: Nö danke.

GriasDi
7 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Zitat
„Den Lehrern ist nach Schuljahresende alles egal, sollen sich doch die anderen drum scheren. Wie es mit den …“

Ersetze Lehrer durch Ärzte, Juristen, Handwerker usw und sie finden auch genügend, die solche Erfahrungen haben.

GriasDi
7 Tage zuvor
Antwortet  Labarababa

Zitat
„Was, wenn nicht objektiv sollten die VERA Daten sein…“

Weil teilweise Inhalte abgeprüft werden, die nicht im Lehrplan des jeweiligen Bundeslandes waren, weil der Vera Mathematiktest so textlastig ist, dass Nicht-Muttersprachler benachteiligt sind usw

vhh
10 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Interessant wäre auch wie viele sich jeweils in den fünf Niveaustufen finden. Der Maßstab dieser Kritik ist eine 100%-Quote, also vermutlich Note drei=Niveaustufe 3. Wer hat denn ernsthaft diese Erwartung? Nur schwarz und weiß? Schöne „Wissenschaft“…

Educater
9 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Ihr Beitrag ist leider ein typisches Beispiel für ein Strohmann-Argument.
Lehrern sollte das eigentlich nicht passieren.

Mika
9 Tage zuvor
Antwortet  Educater

???
Würden Sie bitte einer armen, in Strohmann-Roter Hering-was auch immer-Rhetorik minderbegabten Lehrkraft erklären, was genau Sie meinen?
Vielen Dank, Mika

Fräulein Rottenmeier
9 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Boah, Danke! Ich kann damit auch nicht so viel anfangen….klar kann man googeln, was das ist, aber ich kann mir das einfach nicht so gut merken….

vhh
8 Tage zuvor
Antwortet  Educater

Da hält man es einmal kurz… war wohl zu kurz!

Sepp
10 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Natürlich kann die Leistung von Schülern einem standardisierten Text vergleichen. Die Frage ist jedoch, wie sehr das wirklich das mathematische Können der Schüler repräsentiert:

Jedes Schüler hat mal einen schlechten Tag, da ist eine einzele Leistung vielleicht nicht repräsentativ für die gesamte Leistung eines Kindes.
Darüber hinaus ist mir als Nicht-Mathe-Lehrer gerade erst aufgefallen, wie textlastig die VERA-Mathe-Aufgaben sind. Wenn ich da einige meiner Schüler mit Migrationshintergrund und/oder LRS ran setze, werden sie sicher scheitern, auch diejenige, die an sich wenig Probleme in Mathe haben.

Canishine
10 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Hinzu kommt, dass das Aufgabenformat und bestimmte Aufgabenarten ungewohnt für Schüler sein können. Ein, zwei alte VERAs vorher üben und das Ergebnis könnte anders aussehen. Deshalb soll das ja auch nicht geschehen.
Ich will den Sinn der VERAs nicht generell anzweifeln, aber das Argument zum Beleg der Notenunreliabilität (gibt es das Wort?) heranzuziehen ist schon deshalb überdenkenswert, weil man Noten sonst gerne wegen ihrer fehlenden Flexibilität und Individualität abschaffen möchte (, was ich rein pädagogisch nachvollziehen kann). Da wären VERA-Kompetenzniveaus eher der Beelzebub statt des Teufels.

Canishine
10 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Ach ja, und man muss unsere Schüler immer besonders bitten, sich bei der VERA trotzdem Mühe zu geben, auch wenn diese nicht in die Endnote einfließt. Die Anstrengung soll sich ja lohnen …

Hans Malz
9 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Klappt bei den 8tern immer ganz hervorragend…

alx
10 Tage zuvor

Der Knackpunkt:

„Diejenigen, die „Spaß am Denken“ hätten, gingen deutlich reflektierter mit dem Instrument um als die, „die keine Affinität zum Lernen haben“. Letztere nutzten KI vor allem zum Erledigen von Aufgaben auf Knopfdruck.“

Den „Spaß am Denken“ kann keine KI der Welt bereitstellen, diejenigen, die keine Affinität zum Lernen haben kann sie aber hervorragend bedienen.

Die kecke Abiturientin hat nicht verstanden, dass sie die Hausaufgaben nicht für ihre Lehrerin schreibt, sondern für sich selbst und Herr Brandt glaubt KI wäre gerecht weil sie eine andere Bezugsnorm hat. Ironischerweise im ersten Jahr, wo wir aus Gerechtigkeitsgründen genötigt werden, die Bundesjugendspiele nach sozialer Bezugsnorm zu bewerten.

Hans Malz
10 Tage zuvor
Antwortet  alx

Das wird die „kecke Abiturientin“ an der Uni lernen, spätestens aber im Arbeitsleben, wo sie liefern muss…

Ich erlebe auch, dass KI-Tools (oder besser Machine Learning) ein Beschleuniger für die Lernwilligen ist. Die ziehen da echten Gewinn raus und optimieren ihre Ergebnisse, die sie auch verstehen.
Der Rest lässt sich halt die Hausaufgaben schreiben und bekommt dann Noten … die Rache wird zeitverzögert erfolgen. Aber da sind dann ja zum Glück andere zuständig …

alx
9 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Es wird sogar noch bitterer kommen.
Statt auf die Noten zu schauen, wird später bei der Bewerbung ausschlaggebend sein ob ein potentieller Mitarbeiter eher in die Kategorie „Spaß am Denken“ passt oder nicht.
Dank KI wird das dann in Sekundenschnelle feststellbar sein.

Lisa
9 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das war schon damals mit dem Fernsehen so. Kluge Leute wurden klüger, dumme dümmer. Warum sollte das mit der KI anders sein?

Canishine
10 Tage zuvor
Antwortet  alx

Meine Hoffnung ist, dass die kecke Abiturientin lediglich eine gute Portion Humor in Form von Selbstironie demonstriert hat.

Lila
9 Tage zuvor
Antwortet  alx

„.. Die kecke Abiturientin hat nicht verstanden, dass sie die Hausaufgaben nicht für ihre Lehrerin schreibt, .. “

doch, genau das hat die durchschnittlich kecke Abiturientin verstanden, sie schreibt die Hausaufgaben für gute Zahlen. Zensuren als Feedbacksystem sind ok, aber eigentlich ist Feedback doch privat? In den Schulen wird Feedback aber öffentlich, auch den Eltern gegenüber und Zensuren werden als Machtmittel missbraucht.

Besseranonym
9 Tage zuvor
Antwortet  Lila

Später, wenn Zeugnisse vorgelegt werden müssen, sind Zensuren oft Vorauswahlkriterium – für den Beruf – für ein NC- Studium – für ein Stipendium…..
Zensuren als Feedbacksystem sind nur ein Teil. Inzwischen drängen Arbeitgeber zB wieder auf Feedback zu Verhalten, Leistungsbereitschaft wie sie in einem qualifizierten Arbeitszeugnis stehen – nur eben oft mündlich und unverschlüsselt.
Ich befürchte, Sie missverstehen die konstruktive Qualität eines
„feedback“, selbst bei schlechten Noten.
“ Zensuren als Machtmittel “ 🙂 hieße heutzutage sofort der Rechtsanwalt vor der Tür.
99% der LuL brauchen derlei Machtmitrel nicht.

Lila
8 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

„.. Inzwischen drängen Arbeitgeber zB wieder auf Feedback zu Verhalten, Leistungsbereitschaft wie sie in einem qualifizierten Arbeitszeugnis stehen .. “

Ja genau, diese Form von “ Feedback “ setzt sich dann im Berufsleben fort, jedenfalls wenn eine Karriereleiter bestiegen wird und ist auch dort kein Feedback im eigentlichen Sinne, sondern Machtmittel. Auch wenn natürlich so Datenschutzmäßig getan wird 😉

Mika
9 Tage zuvor
Antwortet  Lila

Zensuren dürfen aus Datenschutzgründen nicht öffentlich angesagt werden, was also meinen Sie mit „Zensuren als öffentlichem Feedback“? Und Zensuren stellen nichts weiter als eine Beschreibung des aktuell anwendungsbereiten Wissens bzw. der Qualität einer erbrachten Leistung dar, abgestuft in 6 Kategorien gemäß KMK – Definition. Eltern machen daraus Dramen, wenn sie Leistungsbeschreibung mit Persönlichkeitsbeschreibung gleichsetzen,
Inwiefern sind Zensuren ein Machtmittel der Schule? So in der Form: „Ey, wenn Deine Eltern mir nicht jeden Freitag Grillfleisch rumschicken, ist die 6 in Mathe klar, weißte, ne?!“? Jo, ganz sicher.

Lila
8 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Feedback sollte zum persönlichen Wachstum beitragen. Schulnoten werden hingegen als Machtmittel erkannt und das Verhalten wird darauf ausgerichtet. Oft werden Zensuren verkündet, bzw. es wird dafür gesorgt das andere wissen wie „gut“ oder „schlecht“ andere sind. Inwiefern sind Zensuren ein Machtmittel der Schule? ==> NC, Berufswahl

Alx
8 Tage zuvor
Antwortet  Lila

Es hindert Sie niemand daran, eine Firma zu gründen und konsequent ausschließlich Leute mit den schlechtesten Noten oder ohne Schulabschluss einzustellen.

Vielleicht liegen Sie ja richtiger als die Schule, andere Firmen und Universitäten.

Mika
8 Tage zuvor
Antwortet  Lila

„Schulnoten werden hingegen als Machtmittel erkannt“
Solche Behauptungen unterfüttern Sie doch bitte mit wissenschaftlichen Belegen. Ich halte das für ausgemachten Blödsinn.
Wenn ein Schüler eine 5 im Test bekommt und daraufhin mehr für dieses Fach arbeitet, wird das im Regelfall von den ELTERN begrüßt. Ist er der Meinung, dass ihm seine jetzige Leistung ausreicht, ist das für mich okay: es ist halt seine Entscheidung. Die Eltern kommen damit meist weniger klar. Ihre Vorwürfe müssten sich also eher an die Eltern richten, welche die Entscheidung des Kindes nicht mittragen (und dies meist aus der Erfahrung heraus, dass man mit einer gewissen schulischen Bildung leichter durchs Leben kommt).

„Oft werden Zensuren verkündet, bzw. es wird dafür gesorgt das andere wissen wie „gut“ oder „schlecht“ andere sind.“
Sollte das an Ihrer Schule unter Nennung von Namen geschehen, ohne dass der/die Betroffene dem zugestimmt hat, sollten Sie das Gespräch mit der jeweiligen Lehrkraft suchen, da dies nicht zulässig ist. „Oft“ ist nicht quantifiziert und somit nicht sehr aussagekräftig.

„Inwiefern sind Zensuren ein Machtmittel der Schule? ==> NC, Berufswahl“
Unterstellen Sie gerade, Lehrkräfte würden Schülern mit der Erteilung schlechter Noten bedrohen, obwohl die erbrachte Leistung einer besseren Note entspräche? Und zwar deshalb, damit der Schüler seine gewünschte Ausbildung nicht absolvieren kann? Aus welchen Motiven heraus sollte das eine Lehrkraft tun?
Ich verstehe nicht ganz, welchen Vorteil Lehrkräfte erzielen, wenn Schüler aufgrund ihrer Noten bestimmte Ausbildungen nicht absolvieren können.

447
7 Tage zuvor
Antwortet  Lila

Ja, ganz recht.

Weil sonst die 90% nix machen.

Arbeitgeber setzen auch fiese Machtmittel ein: Lohn!

Und Busfahrer erst: Machtmittel Fahrschein!

Sie sind da was ganz großem auf der Spur…alternativ: Leben Sie doch gerne mut allen Konsequenzen in einem Land ohne durchgesetzte Schulpflicht. Viel Spaß.

Pädagogische Fachkraft
7 Tage zuvor
Antwortet  Lila

Oft werden Zensuren verkündet…“ Woher haben Sie diese Weisheiten? Das ist Quatsch, gabs vielleicht zu früheren Zeiten mal, als Sie noch jung waren…oder in diesen schlechten Schulfilmen aus dem vorigen Jahrhundert. „Setzen, sechs“! sollten Sie bekommen für diesen unmöglichen Post. Keine Lehrkraft macht das mehr inzwischen.

Bla
8 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Des jeweils aktuelle Wissen zum jeweiligen Prüfzeitpunkt … [Stichpunktaufnahme]
Die Endzensur – Jahresnote – gibt eben nicht das dort aktuelle Wissen wieder. Sondern nur den Prozess über das Jahr zu den jeweiligen Einzelbenotungen als Gesamtbenotung. Das ist eines von sehr vielen Problemen/Kritikpunkten an Noten. Schlüsselbegriff „Bulimielernen“.
Es zeigt weder einen wirklich eindeutig nachzuweisenden Prozess, noch ein gefestigtes Wissen.

Mika
8 Tage zuvor
Antwortet  Bla

Ich habe überhaupt nicht behauptet, dass die Jahresnote das aktuell abrufbare Wissen beschreibt.
Wenn man jedoch die Abstände der Leistungserfassungen/Leistungsbewertungen hinreichend gering wählt, gibt die Jahresendnote aus meiner Erfahrung heraus ziemlich valide wieder, was der jeweilige Schüler kann. Das setzt voraus, dass man auch immer Wissen aus vorherigen Lernzeiträumen im Unterricht anwendet und mit abprüft. In meinen Fächern (Ma, Phy, If) zeigt sich eigentlich regelmäßig, dass die Vornoten mit den Klausurnoten im Abitur plus/minus 2 Punkte übereinstimmen.
Von mir aus kann man das ganze Test/Klausuren/Notensystem abschaffen. Die weiterführenden Bildungseinrichtungen machen Aufnahmetests und nehmen eben die SuS auf, welche die Anforderungen erfüllen. Spart mir viel Zeit, die ich lieber in SuS investiere, die intrinsisch motiviert lernen. Das sind dann deutlich weniger als jetzt (ich vermute, so um die 40%). Der Rest gibt nach spätestens zwei Jahren auf, weil dass SuS sind, die ohne den gelinden Druck durch die die Leistung bescheinigenden Noten verdrängen, dass sie lernen müssen, und früher oder später nicht mehr durchsehen. Wie gesagt, von mir aus kann man sich die Noten sparen.

Canishine
8 Tage zuvor
Antwortet  Lila

„Machtmittel“ Das ist das eine Extrem. Nur bleibt es eine Unterstellung, dass Lehrer grundsätzlich darauf aus sind. Demgegenüber könnte man unterstellen, dass Notengegner gerne alles haben wollen, ohne die Kompetenz dazu erworben zu haben und sich anzustrengen.

447
7 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Und ich bin da sofort dabei: Von mir aus können Noten schon morgen komplett abgeschafft werden.

Dafür bin ich aus zwei egoistischen Motiven:
1) Was nicht gegeben wird, muss ich nicht rechtssicher begründen. Arbeit gespart.

2) Gerade diejenigen Unterwanderer und Saboteure, die Benitung abschaffen wollen würden am lautesten krähen, wenn unmittelbar danach zunehmend reine Vorurteile die Noten ersetzen. (Schulname, Herkunft, Sprache…) Dies wäre lustig. (Wenn auch böse 🙁 )

vhh
10 Tage zuvor

Ich bin Lehrer, nicht Informatiker. Das bedeutet, ich unterrichte Menschen in direktem Kontakt, reagiere auf deren Reaktionen, entscheide situationsbedingt. Das Konfigurieren eines KI-Lernagenten kann eine KI noch so sehr erleichtern, es ist trotzdem kein Unterricht, erst recht kein optimal individualisierter. Es ist auch nicht mein Beruf! Die schöne individuelle Anpassung ist doch letztlich nur die Endstufe einer Einteilung der SuS in immer kleinere Schubladen.Wir lassen dann den Lernfortschritt überwachen, lassen Feedback geben, aber sind trotzdem noch für die Beziehungsebene zuständig – welche Beziehung? Kompetenzorientierung anhand von nicht vorhandenem Fachwissen, Beziehungsebene trotz vollständig digitalisierten Lernens – noch etwas mehr Schwachsinn im Regal? Darf ich dann meinen Konferenzbot in die Gremiensitzungen schicken? Reicht doch auch?
Eine Schülersprecherin, die so deutlich ihre eigene Ahnungslosigkeit zeigt, kann nicht erwarten, ernst genommen zu werden.’Taschen und Rucksäcke abgeben‘ war immer schon, ein dummdreistes ‚wir sind stärker‘ als Ankündigung von Betrugsversuchen bei der abschließenden (Reife)prüfung… (nein, liebe Schülerin, das war nicht lustig) Wer noch Zweifel hatte, das Abitur bescheinigt wenig, am allerwenigsten irgendeine ‚Reife‘. Am besten hinterher ein (Hör)Buch schreiben ‚So machte ich mein Appitur mit Chat GPT‘, gute Bewertungen in Foren einkaufen, fertig ist der Bestseller und nie mehr arbeiten. Ist auch einfacher als etwas darüber zu lernen, was hinter KI steckt.
Frau Allmendinger hält Lehrkräfte offensichtlich für Idioten. Ich kenne niemand, der oder die noch von irgendeiner nachmittäglichen Förderung selbstverständlich ausgeht. Warum wir dann nicht besser fördern? Da raten Sie doch einfach mal, woran das liegen könnte. Vielleicht daran, dass Lernen ein freiwilliger Prozess ist und oft nur mit viel Beziehungsebene zu erreichen ist? Da hilft auch keine KI mit individuellem Feedback, die für die anderen Redner so vielversprechend ist.

Katze
10 Tage zuvor

„Noten sind halt ungerecht, aber was willste machen.“ Ich kann das nicht mehr (hören) lesen.

Noten wurden zunehmend ungerechter als man die Kultur des „Durchwinkens“ und „Weichspülens“ an den Schulen etablierte und auch den LuL aufdrückte, welche die sachliche Bezugsnorm (sach- und faktenbasiert) zur differenzierten Bewertung der SuS favorisierten. Soziale Bezugsnorm – wo steht der Schüler im Verhältnis zum Rest der Klasse? Hä? Möglichst sollten doch alle SuS unabhängig von ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit, Motivation und Anstrengungsbereitschaft Noten-Gewinner sein. Leistungsspitzen abbrechen und so alle SuS bei mäßigem fachlichen Anspruch auf Mittelmaß ziehen, das ist der Trend in unserem Bildungssystem. Alle fachlich gleich fein und klein.
Wenn da mal eine Bewertungs-KI nicht zu fokussiert und realistisch agiert. Diese KI muss dann auch die Diskussionen mit Kampfhubschrauber- und Rasenmäher-Eltern übernehmen.
Ich bin dann hoffentlich raus.

Bla
8 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Stichworte:
– Referendariat
– Gaußsche Glocke („Normalverteilung“)

Wer versteht’s?
Traurig – oder?
Genau dort liegt eines der Probleme und Erklärungen (auch für „Theorieexperten aus dem Wissenselfenbeinturm“) für die „soziale Bezugsnorm“. Das ist schlichtweg so gewünscht und systematisch hervorgebracht. Ob das „vom Schulgesetz“ so vorgesehen ist oder nicht ist da irrelevant. Das ist von der Hierarchie so bevorzugt, gewünscht und daher auch in der Praxis oft „die Norm“. Im Schulgesetz ist mehr (nicht) vorgesehen, was in der Praxis (nicht) ist.
Da trennen sich dann auch die Theoretiker, die Praktiker und die Mischung aus Theorie und Praxis Leute.

Der Zauberlehrling
10 Tage zuvor

„KI-Lernagenten, die von Lehrkräften konfiguriert werden“

Nicht in meiner Freizeit, da kümmere ich schon um die digitale Hardware, die den Räumen steht, die ich mitbenutzen muss. 24/7 Schule geht nicht.

KI in aller Munde. Vor Jahren war es Industrie 4.0 – ohne ging es gar nicht. Mal schauen, was die nächste Sau ist, die durch’s Dorf getrieben wird. Armes Ding, wird von dem Streß immer magerer anstatt fetter.

Canishine
9 Tage zuvor

Da fällt mir die aktuelle Anekdote über die KI-gesteuerte Ampel, die irgendwann mit der Situationsbewertung überfordert war und nur noch Rot angezeigt hat. Lehrer und KI sind wohl doch nicht so weit auseinander …

Der Zauberlehrling
8 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Es ist wahrlich eine faszinierende Anekdote über die KI-gesteuerte Ampel, die in ihrer Situationsbewertung überfordert war und nur noch Rot anzeigte. Diese Geschichte wirft ein Licht auf die vielschichtige Beziehung zwischen Mensch und Technologie. Auf den ersten Blick mag es paradox erscheinen, dass eine hochentwickelte KI, die darauf ausgelegt ist, Verkehrssituationen effizient zu regeln, letztendlich in einem so simplen Zustand wie Dauerrot endet. Doch in dieser scheinbaren „Fehlfunktion“ liegt eine tiefergehende Lektion verborgen.

Die Episode offenbart, dass trotz aller Fortschritte in der KI-Technologie menschliche Intuition, Erfahrung und Urteilsvermögen nach wie vor von unschätzbarem Wert sind. Die KI mag in der Lage sein, Daten in Echtzeit zu verarbeiten und Muster zu erkennen, aber sie kann dennoch an ihre Grenzen stoßen, wenn es um die Interpretation komplexer und sich schnell ändernder Situationen geht. Im Gegensatz dazu können menschliche Lehrer ihre Erfahrungen und ihr Wissen nutzen, um flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren und adäquate Lösungen zu finden.

Diese Geschichte ist somit nicht nur ein kurioses Ereignis, sondern auch eine Erinnerung daran, dass technologischer Fortschritt mit Vorsicht und einer gewissen Demut betrachtet werden sollte. Wir müssen uns bewusst sein, dass trotz aller Innovationen und Errungenschaften die menschliche Komponente unersetzlich bleibt. Vielleicht können wir aus diesem Vorfall lernen, dass wir bei der Entwicklung von KI-Systemen verstärkt darauf achten müssen, sie mit einem tieferen Verständnis für die Komplexität menschlicher Interaktionen und Entscheidungen auszustatten. Es ist eine Erinnerung daran, dass die harmonische Integration von Mensch und Maschine der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft sein könnte.

Canishine
9 Tage zuvor

Da fällt mir … ein (überfordert).

RainerZufall
9 Tage zuvor

Ich habe große Hoffnung für KI-gestütze Tools. Die könnten bspw. auch daheim beim Lesenlernen helfen, was nicht allen Familien aus diversen Gründen nicht immer möglich ist.

Was den eigenen Einsatz betrifft… „von Chat GPT und Co sich für Recherchen anregen lassen, Inhalte erkunden und eigene Beiträge verbessern.“
Anregen lassen oder unkritisch übernehmen? Sehr hier keinen großen Unterschied zu Wikipedia =/

Zuletzt sind bei Bildgeration und bspw. ChatGPT das Urheberrecht und die Arbeitsbedingungen von Trainer*innen weiterhin höchst bedenklich…

Karl Heinz
9 Tage zuvor

 Seine Vision: „KI-Lernagenten…“

Visionen und fixe Ideen wird es im Zuge des KI-Hypes noch viele geben.
Damit wird man aber nur sinnlos kirre gemacht.
Am ende heißt es wie vor ca. 25 Jahren: abwarten, was sich am Ende auf dem Markt tatsächlich durchsetzt.
Und das wird noch ein paar Jährchen dauern.
In Deutschland ggf. auch noch ein paar Jährchen mehr…

ChatGPT funktioniert momentan auch eher wie eine bessere Suchmaschine, liefert mir die gesuchten Antworten besser als Wikipedia oder lange andere lange Artikel.
Das sollte man nicht als Revolution im Klassenzimmer fehlinterpretieren.

Und so wie es im Beitrag anklingt, wird E-Learning die sozialen Kompetenzen weiter verkümmern lassen, wenn die Bezugsgröße ein Programm und kein Mensch mehr ist…

Look an China (2019)
How China Is Using Artificial Intelligence in Classrooms | WSJ (youtube.com)

Sepp
9 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Besonderen Dank für das eingängige Video.

Wir haben im Rahmen der iPad-Klassen viele Eltern, die jetzt „immer und alles“ digital fordern. Ich bin gespannt, wie sie das Video finden werden…

Lisa
9 Tage zuvor

Den Bezugsrahmen habe ich auch nie verstanden. Als bei mir einmal eine ganze Klasse eine Zwei in einer Arbeit hatte, wurde ich zum Rektor gerufen. Die Gaußsche Verteilungskurve sei doch bitte einzuhalten. Obwohl es nur 15 Kinder waren. Nun ja…..

Mika
9 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Wenn alle 15 Kinder einer Lerngruppe eine Zwei erreicht haben, die Anforderungen einer Arbeit also voll erfüllen, hätte ich Sie auch gefragt:
– was war Inhalt der Arbeit?
– War das Anforderungsniveau in Bezug auf Rahmenlehrplan und erteilten Unterricht angemessen?
– Sind alle Anforderungsbereiche mit den jeweils vorgeschriebenen Anteilen in der Arbeit enthalten?
– Welche Tricks wenden Sie an, um 100% einer Lerngruppe so zu erreichen, dass (angemessenes Niveau der Arbeit vorausgesetzt) 100% der SuS die Anforderungen der Arbeit voll erfüllen?
Ich bin schwer beeindruckt: in nun bald 30 Jahren ist in meinen Klassen/Kursen keine einzige Arbeit so ausgefallen.

Lisa
8 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Ich hätte dazu schreiben sollen, das war in den Neunzigern. Eine 5.Hauptschulklasse im tiefsten Schwarzwald. Die Schülerschaft war noch sehr homogen, fast alles Kinder von selbstständigen Landwirten, und das Thema hat die Meisten interessiert.
Der Punkt war für mich, warum es denn nicht möglich sein soll, dass alle in einer Klasse die Anforderungen “ gut “ erfüllen? Das Gegenteil “ fast alle fallen durch“ wird dagegen häufiger akzeptiert.

Bla
8 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Sie werden dann mit Sicherheit meinen Beitrag oben verstehen.
Manche „lernen“ das halt dann in der Praxis, wenn es im Ref noch nicht eingeprügelt wurde.

Christabel
8 Tage zuvor

Frage: was ist eine „Star-Soziologin“? Und wieso geht diese davon aus, dass SuS nachmittags gerne in der Schule blieben, um gefördert zu werden? Und welche böse, dunkle Kraft verhindert, dass Unterrichtsstoff nachgearbeitet wird (ich will hier nicht das schlimme Wort mit „H“ hinschreiben)!

Dil Uhlenspiegel
8 Tage zuvor
Antwortet  Christabel

Haarspliss?! Mit sowas macht man aber keine Witze!

447
7 Tage zuvor
Antwortet  Christabel

Ich kann helfen:
„Star-Soziologin“ = schreibt und sagt das, was als Stütze politischer Narrative gefragt ist.

„Schüler wollen nachmittags gefördert werden “ = Framing-deutsch für „Nachsitzen“, entfällt weil nicht durchsetzbar und kein Personal.

447
6 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe keinerlei entsprechende Erwartung.

Ich bin da ganz zum stumpfen Empiriker geworden: Ich glaube es, wenn ich es konkret vor Ort in Nicht-Leuchtturmschulen SEHE.