„Keinerlei Mehrwert“: Landesrektorenkonferenz NRW warnt vor Woelkis Hochschule

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Kardinal Rainer Maria Woelki stößt mit seinem Projekt einer «Kölner Hochschule für Katholische Theologie» auch auf den Widerstand der Landesrektorenkonferenz Nordrhein-Westfalens (LRK).

Sieht Christen eher gewappnet gegen politische Radikalität: Kardinal Rainer Maria Woelki. Foto: César / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Unter Druck: Kardinal Rainer Maria Woelki. Foto: César / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Das Land NRW müsse «Vorkehrungen treffen, dass nicht am Ende die öffentliche Hand und damit alle Steuerzahler einspringen müssen, um den Lehrbetrieb einer kirchlichen Hochschule aufrecht zu erhalten», sagte der LRK-Vorsitzende Lambert T. Koch dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Die von Woelki ins Leben gerufene und bislang aus bischöflichem Sondervermögen finanzierte Hochschule biete «keinerlei Mehrwert».

Im Bereich des Erzbistums Köln gebe es für das Fach katholische Theologie bereits drei etablierte Ausbildungsstätten, sagte Koch, der selbst Rektor der Uni Wuppertal ist: allen voran die hoch angesehene Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn und dann die Bereiche für Lehrerausbildung an den Universitäten Köln und Wuppertal. «Die dort vorhandenen Studienplatz-Kapazitäten sind absolut ausreichend, die Lehrangebote vielfältig, hochwertig und nachgefragt», sagte Koch. «Schon aus wirtschaftlicher Vernunft wird man zu dem Schluss gelangen müssen, dass ein weiteres Angebot überflüssig ist und die Kirche sich hier in einer ohnehin angespannten Haushaltslage jährlich Millionen an Kirchensteuermitteln sparen könnte.»

Im vergangenen Monat hatte bereits die Universität Bonn gegen die mögliche Verlagerung der Priesterausbildung an die von Woelki geförderte Hochschule protestiert. Woelki soll die Priesterausbildung in Bonn für zu liberal halten. Kritikern zufolge will er deswegen Priesteramtskandidaten an der «Kölner Hochschule für Katholische Theologie» ausbilden lassen. Woelki selbst bestreitet, dass ihm die Ausbildung in Bonn nicht passt. News4teachers / mit Material der dpa

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2 Kommentare
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Carsten60
1 Jahr zuvor

Private Hochschulen sind erlaubt, sollten aber nicht auf Dauer vom Steuerzahler subventioniert werden. Auf islamischer Seite gibt’s übrigens eine „Islamische Akademie“ in Hamburg in Kooperation mit dem Islamischen Zentrum in Hamburg:
https://www.islamische-akademie.de
Der Bachelor-Studiengang ist angeblich durch eine Universität im Iran akkreditiert, das heißt vermutlich „anerkannt“. Eine wirkliche Akkreditierung in Deutschland müsste eigentlich anders ablaufen. Aber wer hat Woelkis Hochschule akkreditiert? Der Vatikan? Islamische Theologie kann man ansonsten in Münster, Osnabrück, Tübingen und im Lehramt offenbar auch an der PH Freiburg und der PH Karlsruhe studieren.
Über den „Mehrwert“ theologischer Studien kann man grundsätzlich streiten. Es geht meist einfach um die Ausbildung des Nachwuchses für die Geistlichen. Allerdings wird uns immer erzählt, sowas sei an staatlichen Hochschulen besser ausgehoben, von wegen Grundgesetztreue und so.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor

Bisher habe ich meine Kirchensteuern weiter bezahlt, weil ich weiß, dass damit viele soziale Dienste unterstützt werden, (der Staat sieht mit Sorge auf den Rückgang der Mitglieder der Kirchen, da auch er weiß, welche Kosten dann, wenn die Kirche ausfällt, auf ihn zukommen) – auch ist die Qualität der mir bekannten kirchlichen Krankenhäuser immer noch besser als die der staatlichen usw.

ABER was nun alles von diesem Beitrag bezahlt wird, ist nicht mehr akzeptabel: Horrende Schulden eines Priesters, der längst hätte gestoppt und in die Privatinsolvenz geschickt werden müssen, Reparationszahlungen an Opfer von Mitarbeitern der Kirche, überzogene Gutachtenrechnungen, eine völlig unnötige Hochschule etc. etc. – es reicht! Ich trete aus diesem Verein aus!