Kita-Beschäftigte bekommen im Schnitt doppelt so häufig Corona wie andere Berufsgruppen

31

BERLIN. Beschäftigte in Kitas tragen von allen Berufsgruppen das höchste Risiko, an Corona zu erkranken – höher noch als Beschäftigte in Gesundheitsberufen. Das zeigt eine aktuelle Datenanalyse der AOK Nordost.

In vielen Kitas sollen Erzieherinnen und Erzieher nicht mal Masken tragen, weil das die Kinder irritieren könnte. Foto: Shutterstock

Kita-Erzieherinnen hatten in diesem Jahr von allen Berufsgruppen das höchste Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren. 15,9 Prozent aller bei der AOK Nordost versicherten Berliner Erzieherinnen meldeten sich von Januar bis Mai dieses Jahres wegen einer ärztlich diagnostizierten Coronainfektion bei der Arbeit krank. Erzieherinnen fielen damit rund 2,2 mal so häufig wegen Corona bei der Arbeit aus als der Durchschnitt der Beschäftigten. Im Schnitt fielen in den ersten fünf Monaten des Jahres 7,1 Prozent der Berliner AOK-Versicherten wegen einer Coronainfektion im Job aus.

Auch medizinische Fachangestellte, die in Arztpraxen am Empfang arbeiten, hatten mit 14,5 Prozent in Berlin ein sehr hohes Corona-Infektionsrisiko – trotz weiterhin bestehender Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen. „Unsere Datenanalyse zeigt, dass angesichts steigender Omikron-Infektionszahlen nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in Kitas und Arztpraxen mit einer steigenden Zahl an Personalausfällen zu rechnen ist“, so heißt es bei der Krankenkasse.

Aus der Analyse geht ebenfalls hervor, dass die Beschäftigten, die an Covid-19 erkrankt waren, im Schnitt 9,7 Tage lang bei der Arbeit fehlten. Je älter die Versicherten waren, desto länger fehlten sie im Schnitt im Job: Beschäftigte, die jünger als 30 Jahre alt, waren nach durchschnittlich 8,1 Krankheitstagen wieder fit. Beschäftigte über 60 Jahre benötigten hingegen durchschnittlich 12,2 Tage, um nach einer Corona-Infektion wieder arbeitsfähig zu sein.

In Berlin ist rund jeder Fünfte bei der AOK Nordost versichert, die Ergebnisse sind damit annähernd repräsentativ. Berufe mit einem hohen Anteil an verbeamteten Personen wie Lehrkräfte und Polizistinnen oder Polizisten konnten nach Angaben der AOK Nordost bei der Auswertung nicht berücksichtigt werden, weil verbeamtete Personen in der Regel nicht gesetzlich krankenversichert sind. Die Ergebnisse haben nach Angaben der Krankenkasse eine hohe Relevanz, denn die AOK Nordost ist in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit etwa 1,7 Millionen Versicherten die größte Krankenkasse. News4teachers

Selbst Test- und Maskenpflicht wackeln: Bleibt der Corona-Schutz für Kitas und Schulen in diesem Winter komplett auf der Strecke?

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

31 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Defence
1 Jahr zuvor

Ist doch egal, was mit dem Kitapersonal ist. Wen interessiert schon das Personal?
Hauptsache die Kinder sind weg. Fiebersaft rein und ab in die Kita. Der Tag soll ja noch schön werden.
Kind zu Hause bedeutet:
-Essen zu Hause kochen
-Das Kind langweilt sich mit den Eltern
-Keine Struktur für das Kind

Fragt den WDR- der hat zumindest für die Schulkinder einige interessante Punkte gesammelt, warum es toll ist, dass die Schulen wieder starten.
Brett-Kopf-Brett-Kopf-Brett

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Defence

Kind zuhause bedeutet, nicht arbeiten zu können. Viele Menschen arbeiten wegen ihres und ihrer Kinder Lebensunterhalt. Soll es sogar unter Lehrkräften geben.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

SekII-Lehrer # Genau das hat Defence gemeint. Fiebersaft rein und ab in die Kita. Wen interessiert schon das Personal?

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Das ist nicht der Punkt, den ich anspreche. Mir ist schon klar, dass kranke Kinder nicht in die Kita gebracht werden sollten. Was ich aber unter aller Sau finde, ist diese Polemik, die Eltern täten das, weil sie keine Lust hätten, dem Kind etwas zu kochen oder sich mit einem gelangweilten Kind abzugeben.

Pensionist
1 Jahr zuvor

Kita-Beschäftigte bekommen im Schnitt doppelt so häufig Corona WIE andere Berufsgruppen

Bavarianteachy
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Nein, da hat Pensionist recht:
Es geht um die unmittelbar davor stehende Steigerungsstufe:
Bei Komparativ (mehr) -> als, bei der Grundstufe (so viel, so häufig,…) -> wie.
Auch dann, wenn diese durch „doppelt“ erhöht, also „gesteigert“ wird.
Isso. Echt!

Pensionist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich bleibe dabei. Es kommt nicht darauf an, ob die betrachteten Größen gleich oder unterschiedlich sind. Entscheidend sind die verwendeten Wörter:

Auf größer, kleiner, schwerer, leichter usw. folgt ALS.
Auf so … folgt WIE, auch auf doppelt so viel folgt WIE.

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,314572,00.html

Goethe hatte es noch leicht: Da steh‘ ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. Zu seiner Zeit war das ganz in Ordnung.

Herzliche Grüße, Pensionist

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pensionist

Danke, dass Ihnen noch solche Fehler auffallen und Sie sich die Mühe machen, darauf hinzuweisen.

Sissi
1 Jahr zuvor

Man muss ja nun wirklich überlegen.
Wie kann das sein ? Wo doch H. Maske vom Kinderärzte-Verein sagt, ohne Maske geht’s viel besser. Irgendwas macht Ihr falsch, liebe KinderpflegerInnen. Seht Ihr das immer noch nicht an der Nasenspitze des Kindes, corona- oder – nicht ?
Sorry, nicht ernst nehmen, ich wär die Letzte, die so tönen würde ! !
Nur, wie können dann bei dieser Erkrankungshäufung die KiAs, die Politiker und alle anderen Antimaskengenies wirklich guten Gewissens vertreten, Masken verschieben die Infektion nur ? ( Wobei sie ja dadurch schon zugeben, dass Masken schützen )
Liebe KinderpflegerInnen, ich habe einen sakrischen Respekt vor Euch; Ihr seid dem Virus am meisten – unbewaffnet – ausgesetzt ( ich lebe auch virusmäßig nicht ungefährlich, weiß aber in der Praxis meist ob das Gegenüber infektiös oder nicht ist; in der Schule trage ich, egal wann auch FFP3 ). Wer aus Euren Erkrankungszahlen keine Rückschlüsse ziehen kann, lebt nach dem Motto “ weil nicht sein kann, was nicht sein darf “
Danke für Eure Arbeit !

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

@Sissi

„Wo doch H. Maske vom Kinderärzte-Verein sagt, ohne Maske geht’s viel besser.“

Vielleicht ist ihm DIESER Satz so halb-out-of-topic im Interview rausgerutscht? …
U.U. hat er kurz mal über die Gesamtheit der Kinderärzte (innerhalb und außerhalb des Kinderärzte-Vereins) und die Reputation der Gesamtheit der Kinderärzte im möglichen Kontrast zu seinen eigenen „Beiträgen“ nachgedacht … und meinte danach mit dem Wort „Maske“ gar nicht die Gesichtsmaske zum Schutz vor Corona sondern … den Nachnamen? 😉

Für die Kita-Beschäftigten tut es mir sehr leid und für sie ist es ein weiterer Schlag ins Gesicht, wobei da die Gesichtsmaske tatsächlich nicht schützen kann, denn Geltungssucht (des Gegenübers) kann die wirklich nicht wegfiltern.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

„Corona
:
“ Berliner Kinderarzt Jakob Maske: Wir quälen Kinder mit Masken und Testen
Der Sprecher vom Berufsverband der Kinderärzte sagt über Virologin
Melanie Brinkmann: Sie sieht ihre Viren und nicht die Menschen, die dahinter stecken.
4.10.2021 – 20:45 Uhr“
> als kleines Beispiel aus meinem Fundus

https://www.berliner-zeitung.de/news/berliner-kinderarzt-jakob-maske-wir-quaelen-kinder-li.186894

Nene @Pit , H. Maske ist schon von seinen Aussagen überzeugt und zeigt sich schon gerne in seiner Funktion.
Wenn Du den Artikel aus 10/21 liest , kannst Du ihn gut einschätzen.

Aktuell frage ich mich, wie er erklären wird, dass es Kinder gibt, die eine Covid-Reha benötigen.
Derzeit ist der Erklärungs-Renner
wieder > mit corona, auch wenn die Kinder vor der Infektion gesund waren.
Alles andere wäre Nähkästchen, siehs mir bitte nach.

Neugierig
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

In der Kita meiner Schwägerin (ist Erzieherin) fehlen seit Woche 40-50% des Personals. Zum Teil zweit-, dritt- und viert Infektion. Die Erzieher hat es noch härter getroffen als uns Lehrer. Die Gruppen sind schon lange zu groß, noch größerer Personalmangel als an GS und kein Ende in Sicht. Meiner Schwägerin kann man die Erschöpfung im Gesicht ablesen. Und die Politik tut weiterhin nichts sondern hält munter unnötige Reden denen keine Taten folgen. Unser Landesguru Kretschmann hat wieder mal den Vogel abgeschossen mit seinen Vorschlägen für den normalen Durchschnittsbürger…..Eigentlich kann man nur noch verzweifeln.

TaMu
1 Jahr zuvor

Es ist ja auch vollkommen bekloppt, dass Kitakinder in die Betreuung gebracht werden dürfen, die zu Hause an Corona erkrankte Eltern haben, solange sie „keine Symptome“ haben. Einen Tag darauf fehlen sie mit 40 Grad Fieber. Wie schön, dass sie den einen Tag maskenfrei und in üblicher körperlicher Präsenz (lachen, schreien, sabbern, niesen, heulen) mit ihren kleinen Freunden spielen durften und mit den Erzieherinnen und Erziehern gekuschelt haben. Zu diesen Regeln fällt mir nichts Gutes mehr ein.

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Da haben Sie vollkommen recht. Seltsam, dass es niemand stört, auch nicht die anderen Eltern, wenn die lieben kleinen Freunde dann bald darauf auch hohes Fieber haben…..
Wir haben soeben zum zweiten Mal Corona und es ist für uns selbstverständlich, dass wir unsere behinderte Tochter, obwohl sie fit und symptomfrei ist, auch zu Hause behalten. Sollen wir es uns einfacher machen und riskieren, dass sie andere infiziert?

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cornelia

Danke, Cornelia, für Ihre rücksichtsvolle Einstellung. Gute Besserung und werden Sie rasch wieder gesund.

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Danke, TaMu!

Realist
1 Jahr zuvor

Was werden einige Medien wohl aus dieser Erkenntnis machen?

„Kita-Personal meldet sich doppelt so häufig krank wie Beschäftigte in der freien Wirtschaft.

Wie eine Studie der AOK Nordost herausgefunden hat, sticht eine Berufsgruppe bei den Krankmeldungen deutlich heraus: Kita-Beschäftigte sind öfter und länger krank als alle anderen Berufsgruppen. Laut Krankmeldungen seien Corona-Infektionen dafür verantwortlich. Eine Einschätzung die von einigen Kita-Trägern und Politikern aber mit dem Verweis auf die umfangreichen Corona-Schutzmaßnahmen in den Kitas vehement zurückgewiesen wird: So gäbe es die eindeutige Empfehlung, dass Kinder mit deutlichen Corona-Symptomen nicht die Kita besuchen sollten.

Kinderärzte weisen darauf hin, dass nicht jede Erkältung gleich eine Corona-Infektion sei. Inwieweit das auch für das Kita-Personal zutreffe, müsse noch durch wissenschaftliche Studien evaluiert werden: „Da muss man in Zukunft wohl genauer hinsehen, ob es wirklich eine Corona-Infektion ist. Man kann den diagnostizierenden Ärzten angesichts der hohen Belastungen in der aktuellen Situation aber keinen Vorwurf machen. Wichtig ist, dass den Kindern durch solche eventuell vorschnellen Krankschreibungen kein Nachteil entsteht. Da müssen sich die Kita-Beschäftigten auch einmal selbst hinterfragen.“

Von den eingeschränkten Öffnungszeiten der Kita betroffene Eltern zeigen sich empört: „Ich kann mich auch nicht mit jedem Schnupfen 14 Tage krank melden, Corona hin oder her. Wenn das jeder so machen würde, würde nichts mehr in diesem Land laufen“, so eine Mutter, die aus Angst vor Repressalien für ihr Kind anonym bleiben möchte,

Sollte sich im kommenden Herbst und Winter die Situation mit dem Kita-Personal weiter verschärfen, kann das Konzept der „Arbeits-Quarantäne“ wieder zur Diskussion gestellt werden: Infizierte Kita-Mitarbeiter müssten auch dann arbeiten, wenn sie keine oder nur leichte Symptome haben. „Für die Kinder wäre das ein Gewinn, da diese bekanntermaßen kaum unter Corona-Infektionen leiden.“, so ein Experte, der nicht namentlich genannt werden möchte.. Schwere Corona-.Fälle unter Kita-Personal, wenn zum Beispiel ein Krankenhausaufenthalt notwendig sei, wären von der Arbeitspflicht natürlich ausgenommen. „So viel Fürsorge muss selbstverständlich sein“.

ps: Satire darf alles?

Emil
1 Jahr zuvor

Make tragen soll helfen!
Klappt auch bei Kranken-,Pflege und Schulpersonal.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Mein Buch ist jetzt fast fertig, Emil. Sie wissen schon, das mit dem psychisch gestörten Serienkiller, der reihenweise Erzieherinnen meuchelt.
Es hat sich herausgestellt daß der, von Erzieherhaß zerfressene und verbitterte, Grundschullehrer tatsächlich der Täter ist. Ich habe ihn nicht ohne Grund Emil genannt.
Der Clou: Am Ende vergißt er, bei seiner letzten Tat, sich eine FFP2-Maske aufzusetzen und infiziert sich mit Corona.
Ich überlege noch, ob ich ihm ein Post Covidsyndrom andichte.
Wenn sie weiter so dämliche Kommentare schreiben, mach ich’s.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Dieser Dein Weg die message humorvoll rüberzubringen ist super, @ Marion

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Danke. An anderer Stelle im Forum ist mir deswegen auch schon mal der Kragen geplatzt. Also das mit dem Humor gelingt mir nicht immer.
In Zukunft werd‘ ich’s mal wieder mit Ignorieren versuchen. Ist besser für meine Nerven.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Ich freue mich auf Ihr Buch, Marion! Bitte halten Sie uns auf dem Laufenden.

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Endlich mal was Neues! Seit Jahrzehnten ist der Mörder ja der (Kinder)Gärtner. Die Welt wird sich nach dem Buch verändern, ganz gewiss!

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Ohne Maske – Infektion. Mit Maske – keine Infektion. Was muss geschehen, dass Kindergärtner das verstehen????

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

PS : Schundromane liest kaum jemand. Kindergärtner vielleicht öfter als andere Berufsgruppen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Emil
Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Du liebe Güte, Emil!
Was haben sie denn gefrühstückt?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Die Kita-Erzieherinnen sind leider mittlerweile die „Büttel“ der Nation. Eine schlimme Entwicklung.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ist es nicht die besondere Wertschätzung der jüngsten Generation und deren beruflich damit Befassten? Dicht gefolgt vom schulpflichtigen Bildungsbereich nebst aller Beteiligten.