Studenten demonstrieren in Rostock für bezahlbares Studium

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ROSTOCK. Studenten sind am Samstag in Rostock auf die Straße gegangen, um auf schwierige finanzielle Verhältnisse und einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum aufmerksam zu machen. Organisiert wurde die Demonstration von der Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS). Die Polizei sprach zum Auftakt von rund 50 Teilnehmern.

Junger Mann hinter einem Tresen, Kaffefilter ordnend
Studieren ist teuer. Viele Studentinnen und Studenten arbeiten neben ihrem Studium. Foto: Brooke Cagle / Unsplash (U. L.)

Sollte sich an der jetzigen Lage nichts verändern, werde er einige seiner Kommilitonen im nächsten Semester wohl nicht mehr wiedersehen, befürchtete der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), Lukas Voigt. Sie könnten sich das Studium nicht mehr leisten. Man müsse jetzt dafür demonstrieren, dass Bildungschancen nicht von der Größe des Geldbeutels abhängen.

Unterstützung erhielten die jungen Leute vom Rektorat und dem Senat der Universität Greifswald. Auch die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Sabine Enseleit, stärkte den Studenten den Rücken. Sie müssten ohne Sorge über kalte Bibliotheken oder nicht mehr bezahlbare Mieten und teures Mensaessen ihr Studium absolvieren können. «Die FDP Mecklenburg-Vorpommern wird die Anliegen der Studierenden in den Landtag tragen», versprach Enseleit.

Die Vorsitzende der Linken im Land, Vanessa Müller, forderte, Hochschulen vor den Folgen der Energie- und Preiskrise zu schützen. Statt Minderausgaben brauche es ein Nothilfeprogramm für Mecklenburg-Vorpommern, von dem auch die Hochschulen und Studierendenwerke profitieren. (dpa)

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2 Kommentare
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Bauklötzchen
1 Jahr zuvor

Liebe Redaktion, bitte beachten Sie doch, dass es auch Studentinnen gibt. Es muss heißen „Studierende“. Ich habe die grösste Mühe dies meinen SuS zu vermitteln. Dann sollten nicht noch hochkarätige Medien wie N4t dagegen arbeiten.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Apropo Vermieter :
Allgemeine Masche momentan ist, Leute rauszuekeln, damit man die Miete um mehrere hundert Euro erhöhen kann, um dann wieder neu zu vermieten. So lange dort jemand wohnt, darf man nämlich nicht um einen so hohen Betrag am Stück erhöhen. Für den Vermieter bedeutet der Auszug dann nur eine Unterschrift und eine Anzeige bei Ebay. Bei der momentanen Lage hat er auch zum höheren Preis sofort neue Mieter. Für den Mieter wiederum bedeutet das Kosten, Arbeit, Schulwechsel, ein ggf emotionaler Schock vor allem für die Kinder, vielleicht auch Jobverlust. Das man alleinerziehende Mütter mit Kindern nicht so einfach rausschmeißen darf, ist zwar schön, bedeutet aber, dass in diesem Fall alles umso widerlicher wird. Da legt man sich als Vermieter ins Zeug , tyrannisiert und schaltet am besten schon vor der ordentlichen Kündigung den Anwalt ein, so als vorab Angriff bzw Einschüchterung.

Der Staat sollte sich mal fragen, ob es in der jetzigen Lage nicht an der Zeit ist Dauercamping, Tinyhouses, Bauwagen und Co zu genehmigen. Wenn alle weniger Geld haben und gleichzeitig alles teurer wird, kann man wohl nicht auf Dauer allen mehr Geld als Hilfen zukommen lassen, sollte man von der Logik her zumindest meinen. Gibt viele Leute, die so leben möchten, auch weil ihnen Minimalismus seelisch gut tut in unserer konsumorientierten, stressigen Welt.

Aber der Staat hat ja nichts besseres zu tun, als zu schauen, ob da welche im Bauwagen oder Tinyhouse wohnen und diese Bauten dann abzureißen. Sogar kleine Tinyhousehütten, die engagierte Menschen für Obdachlose gebaut haben und von diesen dankend angenommen werden, werden mit dem Bagger in Schrott verwandelt.

Man kriegt einen Bauwagen mit einem kleinen Werkstattofen übrigens gut warm, besser als ein Haus, da die Decke nicht so hoch ist, vermutlich auch wegen der länglichen Form und weil der Wagen, da auf Rädern, keinen Bodenfrost abbekommt. Die Tinyhouses sehen oft wie kleine Schwedenhäuser aus und sind sehr gemütlich. Allerdings haben gerade diejenigen, die sie brauchen nicht das Geld, um so etwas in fertig für 20.000-40.000 Euro zu kaufen.

Wir werden gerade von einem CDU-lastigen, dickbäuchigen, alten, neuen Mühlen Vorstand aus unserem Mühlen Häuschen rausgeworfen, weil sie das Häuschen an der alten Mühle als Clubhaus haben wollen. Anwalt hatten sie schon ein halbes Jahr, bevor wir das wussten, eingeschaltet und wenn wir uns wehren, dann holen sie den eigentlichen Besitzer, den Freiherr, ins Boot und der kündigt uns dann die Weide und andere Möglichkeiten, so dass ich meinen Beruf (wir haben einen Reithof) nicht mehr ausüben kann, so daß wir keine Chance haben.

Tiere verkaufen wäre für meine Kinder traumatisierend , Schule wechseln wäre vor allem für meine geistig behinderte Tochter traumatisierend, aber wie Peter Lustig leben – nein, dass ist NICHT traumatisierend!

Müssen wir aber heimlich machen, bis wir einen geeigneten und bezahlbaren Hof gefunden haben. Schule darf es nicht wissen, Behörde auch nicht. Billige Bauwägen finden ist gerade garnicht so einfach, da die Verkäufer auch schon die Lage gecheckt haben. Deshalb lohnt sich sogar eine Spedition, um einen billiges Schnäppchen von weiter her zu bekommen. Wir kriegen einen 8m langen Schrottwagen aus Ostdeutschland für 400 Euro plus 500 Euro Spedition und einen 5m langen etwas besseren Wagen für 1000 Euro plus 500 Euro Spedition. Den 5m hat der Große für sich und somit etwa 11qm. Die werden wir dann reparieren, isolieren, verkleiden und damit bei Bekannten hinterm Haus wohnen, wo wir auch die Tiere haben.

Neugierigen erzählen wir, dass wir bei den Bekannten im Haus ein Zimmer haben, Reitunterricht findet von dort aus weiter statt. In der Schule dürfen die Räder unterm Haus nicht erwähnt werden, vor allem nicht vor der Sozialarbeiterin. Die will nämlich ihren Job machen und behalten, notfalls auch zu unserem Schaden. Der Schaden ist nämlich nicht, Räder unterm Haus zu haben oder wenn in den Akten was falsches steht. Das ist nicht Kindswohlgefährdend und auch deutsche Bürokratie zu missachten ist es nicht. Aber wenn man es sich mit Kreativität bezahlbar schön zu Hause zu macht und alle paar Jahre wieder der Schock kommt, ausziehen zu müssen, Schulwechsel, die zehn Ponys verkaufen müssen plus die mit der Flasche aufgezogen Ziegen – DAS ist Kindswohlgefährdend! Es ist schon wie eine Dauerangst! Wohnt man in einem versifften Plattenbau, kann man dort sicher dauerhaft bleiben, weil es eh keinen anderen interessiert. Und wenn man umgekehrt 1.800 kalt zahlen kann, hat man das Problem auch nicht. Schafft man es aber gut&günstig den Kindern eine schöne Kindheit zu bereiten, dann gibt’s immer Neider und die sind – sorry- tatsächlich männlich, weiß und alt.

Also, legalisiert endlich diese Art von wohnen, dann können sich die Leute ihr Leben leisten, der Staat hört auf sich massig zu verschulden und am Ende daran zu verrecken und die Vermieter werden aufgrund dieser Wohnmöglichkeit sogar die Mieten wieder senken müssen, da die Nachfrage nachlässt. Gegenüber von uns ist übrigens eine drei Zimmer Wohnung frei, wir wären direkt bei unseren Tieren und ich könnte damit meinen Beruf nachgehen. Problem: 1.100 kalt – und das mitten in der Pampa!

Für alle Studenten und Andere, die es interessiert : Im Bauwagen bei toleranten Leuten wohnt man dann für etwa 200 Euro warm! ( 50-100 Euro Stellplatz, Rest Nebenkosten, die aufgrund der kleinen Wohnfläche gering sind).

Die Kinder hätten zwar gerne was dauerhaft Sicheres, aber die Abenteuerlust ist auch geweckt und wir kennen so etwas schon von früher, da haben wir schon mal vier Jahre so gelebt. Überlegen, wie man seinen Wagen einrichtet macht Spaß. Man ist viel draußen, bekommt Natur mehr mit und weiß die ersten warmen Tage im Frühjahr mehr zu schätzen. Laut meinem 16jährigen Sohn ist das eigentlich alles toll, jetzt nachdem er den Schock wegen dem Auszug verdaut hat. Und er nennt das schon seine Studenten Bude, da er ja studieren will und Studenten auch oft so leben. Problem sagt er, ist nur die gesellschaftliche Stigmatisierung und die Unsicherheit wegen der Illegalität und das diesbezügliche Katz und Maus Spiel. Am besten schon nach einem neuen Platz suchen, falls es auffliegt? Das Wohnen selber dort, ist nicht das Problem!