In der Klasse überfordert: Mutter eines autistischen Kindes kämpft für Distanzunterricht

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STUTTGART. Die Ärztin Dr. Heike Leonhardt-Huober aus Baden-Württemberg ist Mutter eines autistischen Kindes – eines von geschätzt 100.000 in Deutschland. Und sie kämpft gegen die Anwesenheitspflicht in Schule. Denn: „Ihm fehlt ein ‚Reizausknipser‘. Dadurch empfindet es jeden einzelnen Tag in Präsenz in der Schule als Gewalterfahrung“, sagt sie. Leonhardt-Huober macht deshalb mobil: Sie hat eine Petition an den Landtag gestartet. Wir dokumentieren den eindrücklichen Text im Wortlaut.

Gibt es ein Recht auf Distanzunterricht? Foto: Shutterstock

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Landtag soll das Kultusministerium beauftragen, eine gleichberechtige Distanzschule einzurichten

  • für autistische Kinder und Jugendliche oder andere, die das auch wollen,
  • die man frei als Eltern für sein schulpflichtiges Kind auswählen kann,
  • die vollumfänglich schulpflichterfüllend ist und
  • die zu allen Schulabschlüssen führt.

Autistische Kinder und Jugendliche sind reizoffen und können Sinnesreize schlecht ausblenden. Dadurch stürmen Sinnesreize ungefiltert auf sie ein. Gerade in Gruppen mit mehreren Menschen ist die Reizbelastung überwältigend. In Schulen trifft das in besonderem Maße zu, da bekanntlich viele Kinder in einer Klasse sind. Dadurch wird autistischen Kindern und Jugendlichen die Schullaufbahn erheblich erschwert, vielen sogar unmöglich gemacht. Bildungsabschlüsse bleiben unter den gegebenen Umständen häufig auf der Strecke, weit unter den Möglichkeiten der Betroffenen.

„Naheliegend ist eine zentrale Distanzschule landesweit, die dann alle Schüler und Schülerinnen wählen können“

Im Interesse der Gleichbehandlung muss es Aufgabe des Staates sein, Bedingungen zu schaffen, so dass diese Kinder und Jugendlichen auch den ihnen gebührenden Schulabschluss erreichen können.

Ab März 2020 gab es die Möglichkeit der Präsenzpflichtbefreiung – zunächst als verantwortliche Entscheidung der Eltern. Die Präsenzpflichtbefreiung wurden nur von sehr wenigen Familien genutzt. Die Schulen und das Schulsystem waren dennoch mit der Aufgabe überfordert. Deshalb braucht es zur Entlastung der stationären Schulen eine landesweite Distanzschule, damit die betroffenen Kinder und Jugendlichen nicht benachteiligt werden.

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Die unbürokratische Gewährung des Distanzunterrichts in Coronazeiten hat gezeigt, dass diese kleine Gruppe Schüler und Schülerinnen sehr davon profitiert haben und dass es technisch machbar ist. Es ist natürlich nicht daran gedacht, alle Schüler wie in Coronazeiten in Distanz zu verbannen. Aber für diejenigen, die damit einen Abschluss erreichen können, sollte es für einen demokratischen Rechtsstaat selbstverständlich sein, dass diese Möglichkeit unbürokratisch erhalten bleibt und sogar ausgebaut wird.

Naheliegend ist eine zentrale Distanzschule landesweit, die dann alle Schüler und Schülerinnen wählen können.

Es könnten auch bereits bestehende Fernschulen unbürokratisch als schulpflichterfüllend zugelassen werden, sofern sie den baden-württembergischen Bildungs- und Erziehungsplänen folgen. Es gibt eine Reihe von Distanzschulen, die diese Kriterien erfüllen. Es gibt aber keinen Weg, wie diese Distanzschulen in Baden-Württemberg zugelassen werden. Damit entfällt für Kinder und Jugendliche, die diese Art von Beschulung notwendigerweise brauchen, die einzige Möglichkeit, zu ihrem Recht auf Bildung zu gelangen.

„Ein stilles Ausschulen der betroffenen Kinder und Jugendlichen mit verheerenden Folgen wird billigend in Kauf genommen“

Gerade autistische Kinder und Jugendliche sind auf unterschiedliche Arten der Distanzbeschulung angewiesen. Zum jetzigen Zeitpunkt hält sich die Schulverwaltung diesbezüglich mit überlasteten Autismusbeauftragten, schlecht umgesetzten Nachteilsausgleichen, prekär qualifizierten Schulbegleitungen und mit Hinhalten der Betroffenen über Wasser. Betroffene Familien lässt man mit zähen Wechseln der vorgenannten Methoden am langen Arm verhungern. Es gibt etliche Familien, deren Kinder monatelang nicht beschult werden, weil die Schulbehörden keine Entscheidung treffen können, da geeignete Schulen nicht zugelassen sind. Ein stilles Ausschulen der betroffenen Kinder und Jugendlichen mit verheerenden Folgen wird billigend in Kauf genommen und ist für autistische Kinder und Jugendliche sozusagen normal.

Ich brauche für mein autistisches Kind eine schulpflichterfüllende Distanzschule, die zum Abitur führt. Mein Kind besucht gerade die achte Klasse des G8 Gymnasiums. In unserer Selbsthilfegruppe ist noch mindestens ein weiteres Kind – im Moment in der vierten Klasse – das noch dringender auf eine Distanzschule angewiesen ist, da seit Monaten von Schulamt bzw. Schule keinerlei Unterrichtsversorgung erfolgt. Vor zwei Jahren hatte mir das Kultusministerium einen entsprechenden Schulversuch versprochen, was aber still und heimlich fallengelassen wurde. Der Bedarf ist aber bei uns immer noch sehr groß.

Bitte sorgen Sie dafür, dass eine staatliche landesweite Distanzschule in Baden-Württemberg eingerichtet wird oder hilfsweise dafür, dass autistische Kinder schulpflichterfüllend eine private Distanzschule besuchen können und ihnen die Möglichkeit offensteht, Schulabschlüsse zu erlangen. Im mindesten Fall erleichtern und erweitern Sie die Möglichkeit der Präsenzpflichtbefreiung, so wie sie in Baden-Württemberg zu Beginn der Corona-Pandemie möglich war. Besten Dank.“ News4teachers

Exemplarischer Fall? Private Internetschule für kranke Schüler wirft Gebauer Wortbruch vor

 

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Lera
1 Jahr zuvor

Aber, aber…

Lernen geht doch NUR, wenn man mit mindestens 20 Gleichaltrigen in einem Raum ist… andernfalls wäre unser ganzes System ja nicht nur Massenabfertigung, sondern auch Massenvera…

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Dieser Beitrag wird dem Problem nicht gerecht.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Doch, weil er genau die Einstellung der KMK widerspiegelt.

Realist
1 Jahr zuvor

„zentrale Distanzschule landesweit“

Das wird bei dem Sparwahn der Glorreichen 16 bestimmt nichts.Naheliegender ist die folgende Lösung:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/schule-digitalisierung-roboter-100.html

Den Avatar gibt’s von der Krankenkasse, um den Distanzunterricht (aufbereitetes Lehrmaterial usw.) kümmert sich die reguläre Präsenzlehrkraft, die wird einfach per Erlass dazu verpflichtet. Völlig kostenneutral. Und wenn man noch die Ideen von Piwarz und Co. („Hybridunterricht“) dazunimmt, sitzen bald in jeder Klasse zur Hälfte Roboter-Avatare herum…

Ron
1 Jahr zuvor

Jeder kämpft mittlerweile mit allen Mitteln für seine Minderheitenrechte. Das gesamtgesellschaftlich Mögliche gerät völlig aus dem Blick. Am Ende wird es wieder eine billige Konsenzlösung geben, nach der den Lehrern gegen Überantwortung einer Webcam für 39,95€ die virtuelle Bespaßung des Zöglings verpflichtend aufdoktruiert wird. Ist ministeriell halt sicherer, als sich einer karrierehemmenden öffentlichen Kritik auszusetzen.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

„Das gesamtgesellschaftlich..“

Und das wäre? Noch mehr Schaffen, noch mehr Konsum? Noch mehr Milliarden für übereichen?

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wir brauchen mit Sicherheit nicht noch mehr Konsum. Wenn Sie das Geschehen derzeit aber beobachten, deutet sich an, dass bei uns demnächst viele soziale Sicherungssysteme aus Kostengründen – aber auch wegen fehlenden Mitarbeitern – implodieren. Dann fällt die Schule gleich tageweise aus, der Krankenwagen kommt nicht mehr, im OP wird nicht mehr operiert und die Heizung nicht repariert. In einem System, in dem jetzt schon alles auf absolute Naht gedehnt ist, kann man nicht immer noch draufsatteln und neue Forderungen aufstellen. Es ist Ende Gelände! Die Lehrer können nicht mehr und suchen bereits das Weite.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Das Gegenmodell ist bisher so krachend gescheitert, dass man über Venezuela z. B. schlicht nicht mehr groß berichtet.

Also ja: Mehr Schaffen.

Das geschaffene „Mehr“ muss nicht zwangsläufig in Verbrauchsgüter und kurzfristigen Konsum fließen.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Grammatisch voll daneben, ich entschuldige mich..aber ich bin so was von empört…in der Eile geschrieben..
 
Seit Wochen übet meine Tochter für Weihnachtskonzert im Gymnasium, selber hat sich Weihnachtstücke ausgesucht, und zwar anspruchsvolle, da Musiklehrer es bestätigt hat, ja, super, sehr gerne…und heute sag ihr Musiklehrer…weiß du, du kannst nicht spielen, weil nur, die in der Schulband sind, können spielen.
 
Unverschämt.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Das ist traurig, wird aber seine Gründe haben. Das macht doch der Kollege nicht aus Boshaftigkeit.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Aber wohl aus Tüddeligkeit. Hat wahrscheinlich vergessen nachzufragen. Das allerdings das Mädchen ausbaden zu lassen, spricht nicht für den Kollegen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Warum man Sie downvotet verstehe ich nicht. Mir tut es sehr leid für Ihre Tochter.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Was ist denn da schiefgelaufen? Normalerweise weiß ich als Schüler doch, ob ich an der Aufführung teilnehme oder nicht? Hat der Musiklehrer vor Wochen Ihrer Tochter den Auftritt zugesagt, die Stücke mit ihr besprochen und jetzt die Zusage zurückgezogen?

Achin
1 Jahr zuvor

Könnten Sie bitte Ihre Einschätzung „funktioniert“ mit Studien untermauern?
Vielen Dank!

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Ja, es braucht Studien! Welches Weltverständnis und welches Argumentationsniveau vermitteln Sie den Ihren Schülerinnen und Schülern, ein mittelalterlichs, ein esoterisches, ein anekdotisches?

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Jetzt übertreiben Sie mal nicht derart! Der Spruch „Probieren geht über studieren“ ist für Sie vermutlich bestimmt auch unter dem Argumentationsniveau, dass Sie angemessen finden.

Vor Jahren habe ich auf der Kölner didacta einen Vortrag über eine online-Schule gehört, die von Schülern besucht wurde, die an den öffentlichen Schulen nicht zurechtkamen. Die Jugendlichen haben sich zu ihrer online-Schule geäußert (Video) und obwohl ein entscheidender Teil nicht live war, habe ich nur gedacht „Man müsste viel mehr auf die hören, die es betrifft.“ – Damit meine ich Schüler und selbstverständlich auch Lehrer. Es gibt definitiv Schüler, die online und fernab einer Klasse wesentlich besser lernen können und es gibt auch Lehrer, die nicht süchtig nach überfüllten Klassen sind und sich gern auf ein neues Arbeitsfeld mit einigen technischen Herausforderungen einlassen.
Ich glaube den ehemaligen Schulverweigerer, die ihre neue Schule glaubhaft und glücklich wirkend gelobt haben. Es war interessant, was die Lehrkräfte über ihren Unterricht und ihr Eingehen auf die Schüler berichtet haben.

Studien sind nur eine Möglichkeit von vielen, auf der Suche nach Orientierung in pädagogischen Arbeitsfeldern. Kinder sind nicht erforschbar wie Mikroben und Pädagogen mit Herz und Verstand brauchen nicht immerzu auf Studien zu warten und alles glauben, was ihnen dann als der gültig vermittelt wird.

Die Rahmenbedingungen zur Inklusion stimmen nicht. Fachliche Schulbegleiter für Autisten sind kaum zu bekommen. Ich kann die Mutter verstehen. Behinderte Kinder und Jugendluche sorgen dafür, dass sogar die Anhänger der Schulpflicht ins Grübeln geraten und einiges hinterfragen.

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Traurig, dass in einem Fachdiskurs anerkannte Standards unterlaufen werden. Thesen werden nicht valide untermauert, unbestrittene Funktionen der Schule (Enkulturationsfunktion oder Integrationsfunktion) sind offensichtlich unbekannt.

Falls es sich um Lehrerkolleg:innen handelt, dann entwerten diese mit ihrer Art der Argumentation unseren wunderschönen Beruf. Falls es sich um Elternteile handelt, die selbstermächtigte „Schulexperten“ sind, dann verfügen jene über ein seltsames Selbstbewusstsein.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Jaja, „valide Fachstudien“… deren politgefällige Früchte kann man unter anderem hier oft genug genießen.

Extrem regulierte und interessengeleitete Forschung kann sich höchstens in… „regulierten Kontexten“… scheinbar in den Wahrheitsanspruch „der Wissenschaft“ hüllen.
Heisst nicht, dass man zum Teil offensichtlichen Unsinn glauben muss.

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

In Österreichs Verfassung steht davon nichts. Gehen Sie in Ihrem Unterricht auch so nachlässig mit Fakten um?

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Die eigentliche Verfassung im poltikwissenschaftlichen Sinne ist das Bundes-Verfassungsgesetz (mit Bindestrich), dort sind Fragen zu Bildung und Erziehung in Artikel 14 das Thema. Der von Ihnen genannte Gesetzestext klingt für deutsche Ohren nach „Grundgesetz“, führt aber das Bundes-Verfassungsgesetz aus:
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10000138

Funfact: „In Österreich gibt es keine prinzipielle Schulpflicht, sondern nur eine Unterrichtspflicht, 1774 eingeführt von Maria Theresia wobei der Unterricht zuhause damals noch als Privileg der Adeligen galt.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hausunterricht#%C3%96sterreich

Sie fühlen wohl in dieser Tradition als der neue Adel, der sich von der Gesellschaft abgrenzen möchte.

PS: Das war es von meiner Seite, da mit Gläubigen nur sehr begrenzt offene Diskurse geführt werden können.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Artikel 7 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland regelt das Recht auf Schulbildung in staatlichen Schulen und ggf. in genehmigungspflichtigen Privatschulen, sofern deren ausgebildete Lehrer dem wissenschaftlichen Stand der öffentlichen Schulen entsprechen.
Da wird es mit Homeschooling schwer dieses im Falle des autistischen Kindes zu verwirklichen.

Matthias
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Deutschland kommt seit 30 Jahren den unterschriebenen UN Kinderrechten nicht nach die verpflichtend Fern – und Heimunterricht vorsehen.
Schafft die Schulpflicht ab! – Eine Provokation. Befürworter verweisen gerne darauf, dass die Schulpflicht durch den Bildungsprozess die freie Selbstentfaltung aller potenziellen Bürger und Bürgerinnen in einer demokratischen Ordnung ermögliche. Wer hat Recht? Der Autor, Ökonom und Philosoph Philip Kovce plädiert in seinem Vortrag für die Abschaffung der Schulpflicht. Philip Kovce: Als der UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Bildung am 21. März 2007 in Genf seinen Deutschlandbericht vorstellte, gab er der pisageschockten Dichter-und-Denker-Nation einige Hausaufgaben mit auf den Weg. Er bemängelte etwa die fehlende Chancengleichheit des deutschen Bildungssystems, die dazu führe, dass Bildung in kaum einem anderen westlichen Land derart von der elterlichen Situierung abhänge wie in der Bundesrepublik. Außerdem kritisierte er die übermäßige Selektion sowie die mangelnde Inklusion – alles Themen, die einen auch 15 Jahre später in aktuellen bildungspolitischen Debatten täglich wie das Murmeltier grüßen. Jedoch mahnte der Vertreter der Vereinten Nationen auch etwas an, das von deutscher Seite sofort schroff zurückgewiesen wurde – und bis heute nicht der Rede wert scheint: nämlich die Abschaffung der Schulpflicht, wie sie in Deutschland als De-facto-Schulzwang existiert. Dieser Schulzwang sei mit internationalen Abkommen, etwa mit Artikel 13 des UN-Sozialpakts oder Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, nicht vereinbar, da diese Abkommen Haus-oder Fernunterricht ebenfalls zuließen und nicht dem Staat, sondern den Eltern ein vorrangiges Recht einräumten, über Bildungsbelange ihrer Kinder zu entscheiden. Dass man sich 2007 in Deutschland nicht sagen lassen wollte, was einem in Sachen Schulpflicht von den Vereinten Nationen ins Stammbuch geschrieben wurde, verwundert wenig, …. Quelle. SWR2 Wissen, Aula. 3.5 22

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Liebe Redaktion,
verlässt „Matthias“ hier nicht den demokratischen Diskursraum?
In der UNO-Kinderrechtskonvention steht nichts von einem „verpflichtenden Fern- und Heimunterricht“:

https://www.unicef.de/informieren/ueber-uns/fuer-kinderrechte/un-kinderrechtskonvention

Es handelt sich offensichtlich um eine ideologische Falschaussage.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Danke für diesen Beitrag und die Erklärung am Ende. „Dieser Schulzwang sei mit internationalen Abkommen, etwa mit Artikel 13 des UN-Sozialpakts oder Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, nicht vereinbar, da diese Abkommen Haus-oder Fernunterricht ebenfalls zuließen und nicht dem Staat, sondern den Eltern ein vorrangiges Recht einräumten, über Bildungsbelange ihrer Kinder zu entscheiden.“

Ich habe volles Verständnis dafür, dass sich die Mutter für ihr eigenes Kind und darüber hinaus auch für andere einsetzt. Autismus kommt in unterschiedlichen Ausprägungen vor und wenn es dabei bleibt, dass fachliche Schulbegleiter für autistische Schüler kaum zu bekommen sind (was sich viele Eltern für ihr Kind wünschen), dann muss es Alternativen geben.

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

news4teachers ist ein hochinformatives und vielfältiges Bildungsmagazin, leider haben sich unter diesem Artikel einige Mitglieder der organisierten Homeschooling-Szene versammelt, es werden eindeutige Urteile des Bundesverfassungsgerichts und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte geleugnet und negiert:

Es sei zulässig, das elterliche Erziehungsrecht durch die allgemeine Schulpflicht zu beschränken. Denn der staatliche Erziehungsauftrag
diene nicht nur dazu, Wissen zu vermitteln. Kinder sollten sich auch frei zu eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln können. Sie sollten zu verantwortlichen Staatsbürgern werden, die an den demokratischen Prozessen in einer pluralistischen Gesellschaft teilhaben können. Durch den gemeinsamen Schulbesuch sollten Kinder in das Gemeinschaftsleben hineinwachsen. Dabei könnten soziale Kompetenz im Umgang mit Andersdenkenden, gelebte Toleranz, Durchsetzungs-
vermögen und Selbstbehauptung einer von der Mehrheit abweichenden Überzeugung eingeübt werden. Dies gelinge nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichtes noch besser, wenn Kontakte mit der Gesellschaft und mit Menschen mit unterschiedlichen Meinungen nicht nur gelegentlich stattfinden, sondern (schulische) Alltagserfahrungen sind. (…)

Und auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stellte im September 2006 fest, dass die deutsche Schulbesuchspflicht mit europäischem Recht ebenso vereinbar sei wie mit der Menschenrechtskonvention (vgl. EGMR, Nr. 35 504/03 vom 11.9.2006).

Zuletzt bestätigte das Bundesverfassungsgericht seine Haltung zur Bedeutung der Schulpflicht nochmals im Oktober 2014 und unterstrich, dass auch die in einigen Bundesländern bestehende strafrechtliche Sanktionierung bei dauernder oder hartnäckiger Entziehung der Kinder von der Schulpflicht rechtens sei (vgl. BVerfG, 2 BvR 920/14 vom 15.10.2014).

Quelle: https://www.bundestag.de/resource/blob/439052/ae8a7017b058abe1c92853fc9f0e7e33/wd-8-052-16-pdf-data.pdf

Die selbstermächtigen „Schulexperten“ werden mit Ihrer Mission nun selbst darauf antworten, der Begriff „Querdenker“ steht im Raum.

Ich freue mich, bei allem Verbesserungsbedarf, morgen wieder in die Schule zu gehen und werde nicht mehr antworten.

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Sehr geehrte Tinebine,

um auf den Punkt zu kommen:.

Bezüglich des österreichischen Verfassungsbegriff möchte ich mich bei Ihnen gleichzeitig bedanken und entschuldigen. Dieser ist viel weiter gefasst als in den meisten westlichen Staaten, etwa in Deutschland oder den USA. Vor diesem Hintergrund haben Sie Recht, um zu ermöglichen, dass Adlige ihre Kinder nicht mit Bürgerlichen in eine gemeinsame Schule schicken müssen, wurde im Kaiserreich der Habsburger das Recht auf Heimschulung 1867 festgeschrieben („Staatsgrundgesetz vom 21. December 1867, über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder“ heißt der Originaltitel).

Was nun noch offen steht:

Woher kommt das Misstrauen gegenüber anerkannten wissenschaftlichen Standards und Menschen, die sich mit bestimmten Themen in Studium und Berufspraxis professionell befassen?

Die Frage nach der Quelle der behaupteten Nobelpreisquote der Heimbeschulten (80 % …).

Eine sachliche Auseinandersetzung oder zumindest die Kenntnisnahme der differenzierten Aussagen des Bundesverfassungsgerichtes und eines weiteren eindeutigen höchstrichterlichen Urteils:

„Und auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stellte im September 2006 fest, dass die deutsche Schulbesuchspflicht mit europäischem Recht ebenso vereinbar sei wie mit der Menschenrechtskonvention (vgl. EGMR, Nr. 35 504/03 vom 11.9.2006).“
Quelle: https://www.bundestag.de/resource/blob/439052/ae8a7017b058abe1c92853fc9f0e7e33/wd-8-052-16-pdf-data.pdf

Unabhängig davon: Meinen Respekt vor dem zugewandten Ton, den Sie in ihrer letzten Antwort getroffen haben, geradezu vorbildlich für ins Kippen geratende Internetdiskussionen.
Daher verbleibe ich mit den besten Wünschen für Sie und Ihre Familie.

Matthias
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

80% der amerikanischen Nobelpreisträger sind Freilerner oder Homeschooler. Reicht das?

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Sie gehören wohl auch zu den Elternteilen, die einen kleinen zukünftigen Nobelpreisträger daheim haben.
Selbstverwirklichung durch Projektionen auf dem Rücken der eigenen Kinder?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Haben Sie dazu eine Studie oder ist das jetzt eher anekdotisch?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Das ist trotzdem kein Grund für das Abschaffen der Schulpflicht. Nur wenn Sie beweisen könnten, dass all diese Menschen keinen Nobelpreis bekommen hätten, wären sie zur Schule gegangen.

Ich denke, man sollte es Menschen mit bestimmten Dispositionen erlauben, in Distanz beschult zu werden, aber nicht allen per se.
Was Autist*innen angeht, gibt es auch solche und solche. Ob jemand nicht für den Massenzirkus geeignet ist, sollten Kinderspycholog*innen überprüfen.

Ganz generell gerät immer wieder genau dieses Thema in den Vordergrund: Massenzirkus.
Epidemien/Pandemien, Lautstärke, Menschenmassen, Gerüche, Reizüberflutung … – Diese Umstände belasten alle, die in Bildungseinrichtungen viel Zeit verbringen müssen.
Das Schulsystem gehört endlich komplett reformiert. Kleine Bildungseinrichtungen mit angemessener personeller, materieller und räumlicher Ausstattung müssen endlich her.
Ja, das kostet, aber es geht hier um junge Menschen! Steuererhöhungen für bestimmte Menschen, Bürokratieabbau, zentralere Administration … würden schon etwas bringen.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Da muß ich ihnen ja tatsächlich mal aus ganzem Herzen zustimmen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sehe ich auch so. Manche Autisten oder andere brauchen diese Isolation, wenn Präsenzpflicht aber grundsätzlich nicht mehr gilt, dann gibt es fundamentalistische und Sekten – Eltern, die das nicht für ihre Kinder, sondern für ihre eigenen Zwecke nutzen wollen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matthias

Haben Sie dafür eine seriöse Quelle? In den Lebensläufen der Nobelpreisträger wird der Bildungsweg im Regelfall erst ab dem Studium dargestellt. Von daher bitte ich um Verlinkung Ihrer Quellen, um Ihre Aussage einordnen zu können.
Vielen Dank, Mika

Carsten60
1 Jahr zuvor

Jaja, aber hier steht für Österreich das „Kleingedruckte“:
https://www.familienfragen.at/schulpflicht-in-oesterreich-freilerner-darf-ich-mein-kind-zuhause-unterrichten/
Z.B. sind mangelhafte deutsche Sprachkenntnisse der Eltern oder des Kindes ein Ausschlussgrund. Der Bezirksschulrat entscheidet über die Genehmigung, in zweiter Instanz der Landesschulrat.
Man kann sich unschwer vorstellen, wie deutsche Schulräte unter dem Einfluss der Partei-Oberen im Ministerium (oder auch die GEW) reagieren würden, wenn plötzlich bildungsorientierte Eltern ihre Kinder nicht mehr in die vorgesehene Brennpunkt-Grundschule schicken wollen: „Solche soziale Segregation darf nicht geduldet werden, da könnte ja jeder kommen!!“ Solche Kinder sollen gefälligst die Grundschule „bereichern“, so der Terminus hinsichtlich der bei den Berliner Genossen in Ungnade gefallenen 5. und 6. Gymnasialklassen. Und wie ist das eigentlich mit der segensreichen Inklusion, wenn autistische Kinder nicht mehr in die Schule gehen sollen, weil sie ihnen schaden könnte? Man sollte überhaupt aufhorchen bei dem Gedanken, dass Schule auch schaden kann. War sowas nicht bisher undenkbar?

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Australien…School of the Air… Besser?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Oh Mann, Sie werfen alles in einen Topf!

Außerdem: Was spricht gegen den Versuch, die soziale Segregation zu mindern?
Finden Sie diese denn richtig? Weshalb? Weil Menschen aus bildungsfernen Haushalten besser keine Chance bekommen sollten, um die Konkurrenz klein zu halten?
Warum setzen Sie sich nicht für alle jungen Menschen ein? Warum müssen bestimmte junge Menschen in Umständen lernen, die ihnen nicht weiterhelfen und unserer Gesellschaft auch nichts bringen?
Vergessen wir doch nicht, dass wir einerseits viele Abgehängte und gleichzeitig Fachkräftemangel haben. Wie kommt das denn wohl zustande?
Wenn Ihnen junge Menschen schon egal sind, dann denken Sie vielleicht mal daran! So das große Ganze betrachtend. Danke!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wird nicht gerade durch den exklusiven und individuellen Distanzunzerricht für Minderheiten eben diese soziale Segregation verstärkt? Also ich sehe das so. Ein Schritt in die andere Richtung, da das Konzept der Inklusion im Regelunterricht vielfach nicht funktioniert hat. Was war so schlecht an den gut aufgestellten Förderschulen, außer dass sie kostenintensiv sind?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

? Für Kids mit bestimmten Dispositionen ist Distanzunterricht doch hilfreich. Für bestimmte Autist*innen, Kids mit Depressionen u.a., für die Schule eine Tortur ist, kann das eine Möglichkeit sein, begleitet zu lernen. Das ist doch etwas anderes, oder nicht?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bislang war doch immer die Rede davon, dass man Inklusion in die Regelklassen fördern soll. Nun doch anders? Distanzuntericht ist hier nichts anderes als eine besondere Förderung.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi
  1. Nicht alle Kids sind gleich.
  2. Nicht mal alle Autist*innen sind gleich.
  3. „Bisher war immer die Rede davon, dass man Inklusion in Regelklassen fördern soll. Nun doch anders? …“ Hier beziehen Sie sich offensichtlich auf mich? Weshalb? Ich habe das so nie gefordert.
Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Aber die Mutter in dem Artikel. Warum fühlen Sie sich durch mich immer gleich angeschossen? Das stimmt doch so gar nicht-

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

? Wenn Sie auf meinen Beitrag reagieren und Fragen in den Raum stellen, fühle ich mich schon angesprochen.

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Solange „soziale Segregation vermindern“ bedeuten kann, dass drei vernünftig sozialisierte Kinder die Aufgabe zu übernehmen haben, ihren Klassenkameraden Sozialisation zu vermitteln – ein entschiedenes: Nö!

Es ist Aufgabe der Eltern und der Staat hat die Kontrollfunktion, dass Eltern ihren Aufgaben nachkommen. Dort liegt die Verantwortung!

In Klassen und Schulen, wo die soziale Mischung nicht stimmt, funktioniert „alle zusammen“ nicht.

Das wird hier ja auch immer wieder beklagt.

Wie man auf die – Entschuldigung – hirnrissige Idee kommt, dass Eltern, die sich bemühen, ihre Kinder vernünftig zu erziehen, plötzlich jedes Interesse an ihren eigenen Kindern aufgeben wollen, um anderer Leute Kinder vorrangig zu unterstützen, ist mir unbegreiflich.

Ja, wir machen das dann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, aber ich werfe meine Kinder nicht denjenigen zum Fraß vor, die ihre Verantwortung auf die Schultern meiner Kinder legen wollen.
Nope!

Boomerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Ich habe schon eine ganze Reihe Inklusionskinder in der SEK II unterrichtet, irgendwie bekam ich auch immer die Förderkurse, in die diese Jugendlichen automatisch geschickt wurden, ohne vorher zu schauen, ob sie diese überhaupt brauchen.
Die meisten dieser Jugendlichen sind mir immer sehr ans Herz gewachsen, daher fand ich es zunehmend schwieriger, objektive Noten zu geben. Ich kann die Eltern anderer SuS sehr gut verstehen, dass sie dieses Problem oft ansprechen, von den pädagogisch Verantwortlichen kommt keinerlei Hilfestellung, da sind wir komplett alleine.
Notengebung ist Teil unserer Arbeit, klar, aber ich bin z.B. nicht für inklusiven Unterricht ausgebildet und fühlte mich oft überfordert.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Sie erhalten also lieber den Teufelskreis aufrecht?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Sie beschreiben ein Grundproblem der Schulpolitik: das Spannungs-verhältnis zwischen den globalen politischen Interessen „von oben“ und den individuellen Interessen „von unten“. Was von regierenden Parteigenossen als Inbegriff der Bildungsgerechtigkeit gepriesen wird, können Eltern als „zum Fraß vorwerfen“ interpretieren und folglich ablehnen, so wie Sie schreiben. Dieser „Schulkampf“ wird in Deutschland seit 100 Jahren ausgefochten, seit den Reformdiskussionen nach dem 1. Weltkrieg. Und seit 50 Jahren haben wir eine neue Schulformdebatte über die Gesamtschule.Das Homeschooling ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt des Problems.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich hatte doch nur über die Bedingungen berichtet, denen das unterliegt: es muss von Bürokraten genehmigt werden, und die haben vermutlich Anweisungen „von weiter oben“. Oder wie wird man Schulrat?
Ich hatte nichts dazu gesagt, ob ich persönlich Homeschooling gut oder nicht gut finde, Ihre Vorwürfe sind daher unlogisch. Und der Fachkräftemangel wird damit wohl am allerwenigsten zu tun haben. Es handelt sich offenbar ohnehin um Einzelfälle und kein Massenphänomen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich sehe es ebenfalls als einen Teil der Inklusion an, wenn Kinder, denen psychologisch attestiert wurde, dass sie die Klassen nicht ertragen ( zB Autisten), einen Ruheraum ( zB Zuhause) bekommen.

Echt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Da stimme ich Ihnen ausdrücklich zu. Der Schulbesuch kann für Kinder, die sich den überfordernden Reizen nicht entziehen können, zu psychischen Erkrankungen führen und ist ihrem Bildungsprozess und somit ihrer weiteren Lebensgestaltung nicht dienlich. Vielfach hindert nicht die andere Art der Wahrnehmungsverarbeitung an der Teilhabe, sondern eher das im Schulbereich häufig überreizte Umfeld (große Klassen, große Schulen, Ganztagsbeschallung, häufig wechselde Lehrer- unübersichtliche Strukturen). Der gesellschaftlichen Wandel hin zu immer größeren (wirtschaftlicheren) Bildungseinrichtungen und Ganztagsbetreuung, lässt m.M.n. immer mehr Kinder- und Jugendliche auffällig erscheinen, die in übersichtlicheren Bezugsrahmen mehr Orientierung fänden und sich dann eher ihrem Naturell entsprechend gesund entwickeln könnten. Wer hat sich verändert? Die Kinder oder eher die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die trotz aller Beteuerung inklusiv sein zu wollen, doch eher mehr und mehr auf Anpassungsfähigkeit setzt.
Ich beziehe mich in meinem Kommentar nicht speziell auf Menschen im Autismusspektrumbereich. Mir erscheint jedoch auffällig, dass immer mehr Kinder- und Jugendliche diese Diagnose erhalten. Bis vor ca 10Jahren ging der Trend stärker Richtung ADHS. M.M.n. liegt die Störung vielfach nicht beim Kind, sondern in einer gestörten, überreizten Gesellschaft, die mehr und mehr den Bezug zu sich, zu menschlichen Grundbedürfnissen und dem Einklang mit der Natur (Zyklen, Nahrung, Wohlbefinden) verliert. Eine Gesellschaft die alles normiert und kontrollieren will und der letztlich immer mehr zu entgleiten scheint.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Hier der richtige Link, man muss „Österreich“ als „Östereich“ schreiben wirklich genial gemacht:
https://www.familienfragen.at/schulpflicht-in-oestereich-freilerner-darf-ich-mein-kind-zuhause-unterrichten/

Lakon
1 Jahr zuvor

klingt vernünftig.

Matze
1 Jahr zuvor

In Hessen nicht erwünscht:
Meine volle Unterstützung für das Anliegen der Petition. Unser Sohn leidet an einem Immundefekt und hat entsprechend hohe Fehlzeiten, weil er sich andauernd in der Schule ansteckt. Statt Verständnis und Unterstützung haben wir bisher nur Verweigerung bis hin zur Sanktionierung (z.B. Attestpflicht wg. angeblichem Absentismus) erlebt. Wir sind durch das viele Nacharbeiten an Homeschooling gewöhnt und unser Sohn hat während Corona massiv vom Distanzunterricht profitiert, sowohl gesundheitlich (keine Ansteckung mehr in der Schule) als auch leistungsmässig (Durchschnitt 1,1 in der 8. Klasse Gymnasium). Wir haben über unseren Landtagsabgeordneten das hessische Kultusministerium in Bezug auf eine landesweite Onlineschule angefragt und eine nichtssagende Antwort erhalten, von wegen: alles super in Hessen, kein Bedarf, Hessen ist perfekt digitalisiert, wir mögen uns ggf. an die Schulverwaltung vor Ort wg. einer individuellen Lösung wenden usw. Das Schulamt konnte oder wollte aber auch keine Lösung in Richtung Distanzbeschulung anbieten und verweist dabei zurück an das Ministerium(!).
Wie im Artikel beschrieben verbaut man leider allzu oft den gesundheitlich beeinträchtigten Schülern die Zukunft, weil die existierenden Fördermöglichkeiten häufig am Bedarf vorbei gehen bzw. gar nicht hilfreich sind.
Es fehlt einfach die Bereitschaft der Politik, Schule einmal neu zu denken und zu flexibilisieren. Am Ende ist es wahrscheinlich das alte Denkmodell der Präsenzschule, was in Deutschland sehr fest verankert ist.
Kurzum, eine landesweite Distanzschule wäre aus meiner Sicht eine einfache und gute Lösung für die Betroffenen und würde die Schullandschaft positiv erweitern.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matze

Sie werden in Ihren Augen sanktioniert, weil von Ihnen ein Attest über die Erkrankung Ihres Kindes abgefordert wird? Natürlich müssen Sie das haben und unaufgefordert regelmäßig einreichen.

Matze
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Attest lag vor, wurde aber nicht anerkannt. Erst durch ein amtsärztliches Gutachten wurde die Attestpflicht aufgehoben. Nach unserer Erfahrung wird Eltern grundsätzlich misstraut. Es werden Nachweise gefordert, für das Kind ändert sich aber auch dann im Schulalltag leider nichts.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Matze

Nichts für ungut. Aber Sie müssen sich als Lehrer und Schule absichern. Was meinen Sie, was los ist, wenn sich am Ende rausstellt, dass das langfristige Fernbleiben vom Unterricht doch nicht so eindeutige Indikationen hatte. Bei Ihnen mag das alles klar sein, aber ich hatte mal so einen Fall einer Schulvermeiderin, für die angeblich eine Psychotherapie und ein Klinikaufenthalt vorgesehen war. Viel Stress mit einem Vater und dann das Ergebnis nach Wochen, dass das Töchterchen wohl doch nicht so schulunfähig war.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Nein, da reicht idR die Unterschrift der Eltern. Wenn das Kind relativ viel fehlt oder auch nur einmal länger krank war oder man zu Coronavorsichtig war, dann kann die Attest Pflicht dauerhaft verhängt werden. Unser Kinderarzt verdient sich daran eine goldene Nase. Jeder Attest kostet 5 Euro!

klm
1 Jahr zuvor

Wie kann man Distanzunterricht rechtfertigen, wenn doch der Hauptgrund für die Einführung der Inklusion lautete: „Kein Kind darf vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden und muss deswegen eine Regelschule besuchen“?
In Förderschulen fand immerhin auch „gesellschaftliches Leben“ statt, also Kontak zu anderen Kindern, aber wie soll das zu Hause gehen?

Jetzt könnte ich noch wettern: „Das arme Kind wird ’selektiert‘ und ‚ausgegrenzt‘, wenn auch auf Wunsch der Mutter. Das dürfen wir doch nicht zulassen!!“

Meine wahre Meinung ist: Ich verstehe den Wunsch der Mutter bestens. Sie geht nicht nach seltsamer Moral, sondern will das Beste für ihr Kind. Autisten leiden nun mal extrem unter der Reizüberflutung durch ein aufgezwungenes gesellschaftliches Leben.

Außerdem befürworte ich schon lange Homeschooling, dessen Ergebnisse in gewissen Abständen überprüft (getestet) werden und nach meiner Kenntnis sehr gute Lernfortschritte und Leistungen der Kinder zeigen.

Es gibt Kinder, denen, auch wenn sie nicht Autisten sind, Distanzunterricht liegt und die von ihm profitieren. Das weiß ich nicht nur durchs Lesen darüber, sondern auch durch ein kurzes Gespräch mit einem 15jährigen Nachbarjungen, dem „Unterricht“ in der schulfreien Corona-Zeit plötzlich Spaß machte. Er erwähnte interessante Lernprogramme, durch die er viel leichter und besser begreife und wobei er nicht gestört werde durch Unruhe und Klassenlärm.

Homeschooling ist m.E. eine gute Sache, muss aber gegen den Missbrauch durch Schulschwänzen-Wollen abgesichert werden. Noch sind aber Eltern, die für ihr Kind das Recht auf Homeschooling beantragen, sehr gewissenhaft und bildungsbewusst. Sie haben die Vor- und Nachteile für ihr Kind gründlich durchdacht, bevor sie sich für den Weg entschieden, der sie selbst Opfer kostet.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  klm

Auch ich bin für eine solche Distanzlernmöglichkeit. Allerdings muss diese nicht nur gegen Absentismus-Risiken, sondern auch gegen ideologische Begründungen abgesichert werden.
Es gibt ja z.B. leider auch religiöse Sekten, die den Kontakt ihrer Kinder zur Außenwelt unterbinden wollen. Nicht zu vergessen, Reichsbürger*innen und andere ideologisch geprägte Interessensgruppen.
Ein Blick in die USA genügt, würde ich sagen. Das kann niemand wollen.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es gibt nicht nur Sekten, sondern auch wirre Eltern.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Es gibt auch ganz schön wirre LuL!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Kirchen in Deutschland sind auch ideologisch geprägt. Was in den Moscheen hinter verschlossenen Türen gepredigt wird, soll nicht untersucht werden, weil potenziell islamophob.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Haben Sie auch mal ne andere Platte, die Sie auflegen können?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich würde mich wirklich sehr, sehr freuen, wenn Georg einmal nicht das Thema Islam aufgreifen könnte.
Er selbst scheint tatsächlich islamophob zu sein und wurde bereits mehrmals von der Redaktion verwarnt. Darauf beziehe ich mich hier, denn schon wieder kommt es damit.

Ralph
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Aber bitte, das ist doch sein Plan hier. Immer wieder und wieder die selben Narrative setzen. Schnellroda lässt grüßen.

Kerstin
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich finde es nicht gut, wenn Georg immer wieder als „islamophob“ bezeichnet wird. Die zahlreichen muslimischen Schüler/innen in Deutschland spielen nun mal eine erhebliche Rolle und es ist nicht uninteressant oder unwichtig zu wissen, was viele denken und was sie in Moscheen lernen.
Um besser zu verstehen, habe ich mir vor einiger Zeit auch das Buch „Inside Islam“ des Tagesschausprechers Constantin Schreiber gekauft.
Würden Sie ihm auch Islamophobie nachsagen?

Hier ein Zitat aus dem Focus vom 28.3.2017:
„Der Journalist Constantin Schreiber gilt als Integrationsexperte: Er spricht fließend Arabisch und erhielt für die deutsch-arabische Sendung „Marhaba – Ankommen in Deutschland“ bei ntv den Grimme-Preis. Seit Januar arbeitet er für den NDR. Für sein neues Buch „Inside Islam“ besuchte Schreiber acht Monate lang Freitagspredigten in deutschen Moscheen. FOCUS Online veröffentlicht einen Auszug.“

https://www.focus.de/politik/deutschland/auszug-aus-inside-islam-von-constantin-schreiber-das-erlebte-ein-reporter-bei-seiner-ersten-freitagspredigt_id_6837503.html

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kerstin

Der Link zum Focus handelt von einem extremistischen Buch, das in einer Moschee auslag. Sowas gibt’s halt: Extremismus unter dem Deckmantel der Religion. Manche Moscheevereine wurden oder werden auch vom Verfassungsschutz beobachtet, das ist ein ganz normaler Vorgang. Berüchtigt ist die Al-Nur-Moschee in Berlin. Bei den christlichen Kirchen spart man auch nicht mit Kritik, wenn da etwas Verbotenes geschieht. Kardinal Woelki steht mächtig unter Druck. Und die russisch-orthodoxe Kirche steht ja wohl fest an der Seite von Putin und seiner militärischen Spezialoperation. Die Zeiten sind vorbei, in denen man keine Religionsfunktionäre kritisieren durfte. Diese Kritik trifft aber kaum mal die einfachen Gläubigen. Die werden bekanntlich nur instrumentalisiert.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Mit der Ideologie haben Sie angefangen. Hätten Sie den Kommentar auch so verfasst, wenn ich anstelle des Islam die Zeugen Jehovas oder Scientology genommen hätte? Soll ich nächstes Mal die konservativen Juden, Hindus, Buddhisten oder Shintoisten nennen? Bei denen wird es auch stark ideologisch vorgehen, sie spielen nur rein zahlenmäßig in Deutschland keine nennenswerte Rolle.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Sind Sie denn nicht schon mehrmals explizit von der Redaktion verwarnt worden?
Also!

Pit2018
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und was besagt diese Warnung?

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Auch wenn Sie mich jetzt am liebsten ohrfeigen würden: Meinem Eindruck nach schützt der Präsenzunterricht an den öffentlichen Schulen nicht vor Ideologie, sondern muss diese per Anordnung selbst betreiben.

Ich denke z.B. an den Sexualunterricht, der sich einstmals mit den Geschlechtern von Mann und Frau befasste sowie über deren Sexualität und Zeugungsakt aufklärte.
Heute wird eine gegenderte Sexualkunde propagiert, die den Kindern zahlreiche Sexualpraktiken vorstellt und diese als Geschlechter (Gender) lehrt.
So sind aus nur zwei Geschlechtern zahlreiche geworden und der Sexualunterricht soll die Kinder darüber aufklären, welch vielfältige Möglichkeiten des sexuellen Lustempfindens und -auslebens sie doch bei ihrer Geschlechterwahl haben.
Die Wahl legt auch keinen für alle Zeiten fest, sondern das Geschlecht (Gender) kann mehrmals und offiziell geändert werden, wenn man Neugier oder Lust auf ein anderes „Geschlecht“ hat. Das ist dann „die sexuelle Vielfalt“, die nicht mehr nur Gender-Anhänger in den Schulen wollen, sondern auch Politiker.

Die GEW ist ebenfalls eine ganz starke Befürworterin des Unterrichts in sexueller Vielfalt. Vor Jahren gab sie bereits eine Anleitung mit Unterrichtsentwürfen heraus, die aber bald schon zurückgezogen wurde, weil Protest und Empörung zu groß wurden, obwohl bis dahin nur wenige dieses Werk überhaupt kannten.

Meiner Meinung nach handelt es sich nur um eine Frage der Zeit, bis sich Gender in Schulen und sogar Kindrgärten durchsetzt. Ideologische Trippelschritte mit moralischem Anspruch kochen letztlich fast alles weich.

In unserem Bildungswesen (nicht zuletzt an Universitäten!) gibt es unter der Moral-Flagge von „Toleranz“, „Gleichberechtigung“ oder „Vielfalt“ noch viel mehr an ideologischer Sektenpredigt. Es würde aber den Rahmen eines Kommentars sprengen, wenn ich Weiteres zur Sprache brächte.
Mein eigentliches Anliegen ist außerdem, Ihnen vehement zu widersprechen, wenn Sie nur außerhalb der Schulen die Gefahr von ideologischer Indoktrination sehen. Unser öffentliches Bildungswesen ist bereits so voll davon, dass die Lehrkräfte kaum mehr wissen, wie sie daneben noch ihre angestammten Kernaufgaben erfüllen sollen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

Alter Verwalter! Ihnen ist schon klar, dass ich selbst Lehrerin bin?
Und ich finde es geradezu gefährlich, was Sie da schreiben.
Ich würde mir manchmal sogar wünschen, ich dürfte meine S*S in bestimmten Punkten mehr „indoktrinieren“.
Ganz oben auf meiner Agenda stünden: Sozialverhalten und Umwelt-und Klimaschutz.

ein Vater
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Dass Sie Lehrerin (an einer Gesamtschule) sind, habe ich jedenfall längst mitbekommen. Deswegen sind Ihre Beiträge aber nicht zustimmundpflichtig, oder?
Meine beiden Söhne erzählen mir regelmäßig von der politischen und ideologischen Einstellung einiger, wenn auch weniger Lehrer. Diese können gar nicht anders als bei jeder Gelegenheit ihre halbwüchsigen SuS mit ihren moralischen Ansichten über gesellschaftspolitische Fragen zu beeinflussen.
Ein Gutes hat die Sache allerdings. Alle paar Tage kommt es bei uns deshalb zu lebhaften Diskussionen und die Söhne entwickeln Interesse für Politik.
Ich möchte aber nicht wissen, wie es bei anderen SuS aussieht, die zu Hause keinen Meinungsaustausch über diese Dinge kennen und nur einseitige politische Berieselung erfahren.

Ich habe außerdem schon mehrfach gelesen, dass die politische Bildung in Schulen deutlich linkslastig ist. Ob diese Verallgemeinerung stimmt, kann ich nicht beurteilen. Die betreffenden Lehrer meiner Söhne sind es jedenfalls und sie machen auch nicht den Eindruck, als „dürften sie ihre S*S in bestimmten Punkten nicht ‚indoktrinieren‘.“
Darum meine Frage: Gibt es wirklich ein Verbot für Lehrer, ihre SuS politisch und weltanschaulich zu beinflussen?

Ganz oben auf Ihrer gewünschten Agenda stehen „Sozialverhalten und Umwelt-und Klimaschutz“. Das kann ich mir gut vorstellen, obwohl Sie vermutlich andere Perspektiven und Schwerpunkte haben als ich.
Mich wundert etwas, dass nicht auch das Gender Mainstreaming ganz oben auf Ihrer Agenda steht. Vielleicht an 3. Stelle?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  ein Vater

Nein, warum auch? Nur weil ich gender, erwarte ich es nicht automatisch von allen anderen.
Aber das haben Sie und so einige andere hier immer noch nicht gecheckt, was?!

Petra
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das können Sie auch gar nicht erwarten!
Es genügt, sich über andere zu erheben, wenn sie beim Gendern nicht mitmachen, ihnen stichhaltige Gründe für ihre Verweigerungshaltung abzusprechen, ihnen mit demonstrativem Unverständnis zu begegnen oder sie zu belächeln. Sie brauchen auch nur „harmlos“ zu fragen: „Gendern tut doch keinem was, warum also ablehnen?“
Ihre Erwartungshaltung haben „so einige andere“ durchaus „gecheckt“, nur anders als Sie gescheckt haben wollen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Petra

Wow, wie suggestiv ist das denn? Schauen Sie sich die Themen dazu hier mal an. Es kann ja anderswo umgekehrt sein, aber hier hackt die andere Seite aggressiv herum, so wie Sie jetzt – ganz unprovoziert! Und trotzdem wollen Sie noch den Opferbonus?
Btw: Warum hackt eigentlich keiner auf den LUL, EUE, KUK, SUS… herum? Ist doch auch ein interessantes Gendern, kennen viele garnicht (gibt es offiziell auch garnicht) und klingt viel weicher.

Ilka
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In beiden Punkten kann man tatsächlich gut indoktrinieren, indem der Rahmen sehr groß gemacht wird für alles Mögliche, was den Kindern nebenher auch noch eingeimpft werden soll.
Mal ehrlich, Norden, können Lehrer nicht in jedem Fach „indoktrinieren“ und ist es nicht sogar gut, wenn sie es tun? Ist das nicht „Erziehung“ z.B. zu höflichem und respektvollem Umgang miteinander oder zu Respekt vor anderer Meinung?

Wiebke verurteilt ideologische Indoktrination. Und die finde ich in Schulen auch falsch. In autoritären Staaten ist sie gang und gäbe, doch in Bildungseinrichtungen von Demokratien und deren Lehrpläne gehören sie nicht hinein.
Schulen sind nicht dazu da eine bestimmte „Political Correctness“ einzuimpfen, die viel zeitgenössische Moral und Ideologie enthält, je nachdem, wer gerade das Sagen hat und am Ruder sitzt.

Erziehung zur Demokratie ist gut und richtig, doch sie muss neutral bleiben, über unser GG aufklären und nicht spezielle Meinungen vorgeben und andere verurteilen, obwohl diese auch im Einklang mit dem GG stehen, aber anders als gewünscht aussehen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ilka

Wuebke hat eine echte Agenda.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ilka

Das, was Sie „political correctness“ nennen, IST Erziehung zum höflichen und respektvollen Umgang miteinander! Und keine Sorge, wir indoktrinieren auch die Heterosexualität. Mit jeder Bildergeschichte, mit jeder Mathetextaufgabe, mit jedem Ehering, mit jedem Bildchen im Portemonnaie, mit jeder Story von Zuhause, mit jeder Filminterpretation, mit jedem Kleidungsmainstream, mit jedem Liedchen…

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

Wo bitte ergibt sich in ihrem schriftlichen Beitrag ein Bezug zum Problem der Umsetzung eines erforderlichen Distanzunterricht des autistischen Kindes.
Das Kind hat ganz andere Probleme, als eine Teilnahme an einem irgendwie gearteten Sexualkundeunterricht umzusetzen.

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Sie haben recht, dieser Bezug ist nicht vorhanden.

Ich bezog mich in meinem Beitrag auf auf einen Kommentar und dessen Bemerkung:
Es gibt ja z.B. leider auch religiöse Sekten, die den Kontakt ihrer Kinder zur Außenwelt unterbinden wollen.“

Als große Anhängerin von Homeschooling finde ich immer wieder ärgerlich, wenn es mit religiöser Sektiererei in Verbindung gebracht und damit schlechtgeredet wird.
Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass in der Schule selbst auch (staatlich unterstützte) ideologische Sektiererei stattfindet und man nicht so tun soll, als bestehe die Gefahr nur bei Homeschooling.

Mein Beitrag hatte also mehr mit der Verteidigung von Homeschooling als mit dem Artikel über den „erforderlichen Distanzunterricht des autistischen Kindes“ zu tun..

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

Jetzt sagen Sie aber nicht, dass Sie für Homeschooling sind, damit Ihre Kinder nichts über Homosexualität lernen – denn dann scheinen Sie genau zu dem Personenkreis zu gehören, den wir meinten.

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nein, zu dem Personkreis gehöre ich nicht, bekenne mich aber als Gegnerin des Gender Mainstreamings. Um über sexuelle Minderheiten informiert zu sein und sie zu respektieren, braucht es diese Ideologie nicht, die wie ein Krake nach allen Gesellschaftsbereichen greift, um sie bis hin zu unserer Sprachkultur durch ihre kruden Thesen zu deformieren.

Maren
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Es gibt ja z.B. leider auch religiöse Sekten, die den Kontakt ihrer Kinder zur Außenwelt unterbinden wollen.“
Früher habe ich auch mal gedacht, vor allem diese Leute seien für Homeschooling, bis ich allmählich mitbekam, dass sie eine exotische kleine Minderheit sind, von denen die Medien allerdings gern berichten, weil ihre Geschichten für Leser interessant sind.
Für Homeschooling kämpfen vor allem bildungsbewusste Eltern, die einiges an öffentlichen Schulen vermissen oder kritisieren.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maren

Anstatt auf die Straße zu gehen? DAS sollten Eltern endlich mal tun. Da kommt aber leider gar nichts. Von daher ist Ihr Punkt für mich nicht überzeugend.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sind Sie nicht auch ein Elternteil?

Last edited 1 Jahr zuvor by Maja
DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Nein. Ich würde aber mitgehen. Eltern haben der Politik gegenüber Macht, wenn sie mal loslegen. Bei uns z.B. G8 wieder rückgängig gemacht, weil Eltern das wollten.
Schulschließungen sind inzwischen auch komplett tabu, weil Eltern Stress gemacht haben.
Also auf geht’s! Ich bin mit dabei, um Sie zu unterstützen.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich warte.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei G8/G9 gab und gibt es keinen einheitlichen Elternwille. Der eine Teil der Elternschaft findet G8 in Ordnung (so wie ich) und der andere Teil der Elternschaft will G9 (weil sich ihre Kinder so sehr anstrengen müssen).
Vielleicht ist das hier eine mögliche Alternative:

https://www.brecht-schule.hamburg/

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

In SH? hat das damals 2017 sogar die CDU zur stärksten Fraktion gemacht.

Soso
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Soso, man muss auf die Straße gehen, um für Homeschooling zu demonstrieren? Mich überzeugt nicht, dass das besser sein soll als eine Petition.
Vorstellen kann ich mir vielmehr, dass daraus gleich wieder Rechtsradikalismus abgeleitet wird. Sie etwa nicht?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Soso

Nö, nicht fürs Homeschooling, sondern für bessere Verhältnisse an Schulen, damit niemand Homeschooling machen muss.
Was denn sonst?!

Martina
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Bessere Verhältnisse“ sehen (in Ihrer ideologischen Vorstellung!) vermutlich anders aus als meine.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Martina

Kleinere Klassen, mehr Personal, mehr Platz … Finden Sie also ideologisch? Nun ja …

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Distanzunterricht für eine Minderheit sollte aber nicht auch noch zusätzlich von den in der Klasse eingesetzten Lehrern bewältigt werden, da muss man halt mal Geld in die Hand nehmen, um diesen zusätzlichen Unterricht zu gestalten. Und das ist in England oder Österreich sicherlich der Fall. Inklusion als Draufpackpaket kann nicht funktionieren.

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

In welchem Verfassungsartikel wurde dieses Recht verankert? Auf den offiziellen Internetseiten Österreichs findet sich dieser nicht.

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Siehe oben.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Mit dem Unterschied, dass die Eltern dieses Homeschooling selbst und auf eigene Kosten organisieren müssen und dabei nicht vom Staat unterstützt werden. Demnach eher eine Option für betuchtere Eltern. Der wahre Hintergrund für Homeschooling: Krankheit, Leben auf der Alm, Auslandsaufenthalt, also nicht das allgemeine Recht, dass jeder Homeschooling machen darf. Und ich denke, diese Sonderfälle gibt es bei uns auch (außer der Alm).

Georg
1 Jahr zuvor

Gewalterfahrung ist natürlich ein vom Zeitgeist erfundenes Wort.

Dennoch ist bei Autisten Reizüberflutung ein Problem, das es vor Corona auch schon gab. In nrw gibt es Ergänzungsschulen mit kleinen Klassen, die auch zum Abitur führen, und deren zugegebenermaßen sehr hohe Schulgelder ab mindestens 1000€ unter bestimmten Bedingungen vom Jugendamt übernommen werden. Wie gut oder schlecht die sind, weiß ich nicht, ob es so etwas in Baden-Württemberg gibt, weiß ich auch nicht.

Ralph
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Der gute Zeitgeist erfindet in Georgs Kosmos ja andauernd Worte, die ihm so gar nicht gefallen. Framing nennt sich das, was Georg hier macht.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ralph

Welche Worte meinen Sie in diesem Fall?

F.H.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ralph

Ich sehe es umgekehrt, werter Ralph.
Wie schön ist es doch, dass man in einer Demokratie verschiedener Meinung sein kann, auch wenn das nicht allen gefällt und einige damit Schwierigkeiten haben.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor

Ich finde es erschütternd, wie in einem Bildungsforum der Einzelfall einer verzweifelten Mutter dazu benutzt wird, kaum qualifiziert sich über Distanzunterricht allgemein, die Digitalisierung oder Integration auszulassen.

Luk
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Was sind Sie doch für ein warmherziger, guter Mensch!
Da ich annehme, dass Sie nicht zu den Unqualifizierten gehören, würde mich Ihre sachliche Meinung zur Petition der Mutter besonders interessieren.