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Bildungsausgaben steigen (ein bisschen) – gleichzeitig sinkt deren Anteil am BIP

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WIESBADEN. Deutschland gibt mehr Geld für Kitas, Schulen und Hochschulen aus, ein bisschen jedenfalls. Die Bildungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sind im Jahr 2021 um 3,3 Prozent auf 169,3 Milliarden Euro gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag im jährlichen Bildungsfinanzbericht 2022 auf Basis vorläufiger Daten der öffentlichen Haushalte berichtete. Allerdings: Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2021 auf 4,7 Prozent gesunken – Wasser auf die Mühlen der GEW.

Etwas Kleingeld für die Bildung gab’s obendrauf. Foto: Shutterstock

In die Schulen floss mit 82,8 Milliarden Euro knapp die Hälfte der öffentlichen Bildungsausgaben. Ein knappes Viertel entfiel auf die Kindertagesbetreuung und 20 Prozent auf die Hochschulen. «Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung gaben die öffentlichen Haushalte damit im Jahr 2021 rund 2034 Euro je Einwohnerin und Einwohner für Bildung aus», berichteten die Statistiker in Wiesbaden.

Die Länder finanzierten gut zwei Drittel der öffentlichen Bildungsausgaben. Im Vergleich zu 2020 stiegen die Ausgaben der Länder um 3,8 Prozent. Die Gemeinden stemmten 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben des Bundes fielen hingegen um 16 Prozent niedriger aus. Das Bundesamt wies allerdings darauf hin, dass es durch die unregelmäßigen Zuführungen an Sondervermögen zu Schwankungen kommt.

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„Investitionen in Bildung sind Zukunftsinvestitionen, bei denen sich jeder Euro um ein Vielfaches rentiert”

Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2021 bei 4,7 Prozent. Zwar sank der Anteil damit gegenüber 2020 (4,9 Prozent), er war allerdings weiterhin deutlich über dem Wert von 2019 (4,3 Prozent). Erklärbar sind die Schwankungen vor allem mit der Corona-Pandemie, so heißt es bei Destatis. Der krisenbedingte Rückgang des BIP im Jahr 2020 führte zunächst zu einer deutlichen Erhöhung des Anteils der öffentlichen Bildungsausgaben. Im Jahr 2021 führte dann das Wirtschaftswachstum wieder zu einem Rückgang des Anteils der öffentlichen Bildungsausgaben am BIP.

Die GEW hat der Bundesregierung – offensichtlich mit Blick auf das geplante Sondervermögen Bundeswehr – unterdessen ein 100-Milliarden-Euro-Programm auch für Investitionen in die Bildung vorgeschlagen. Dieses solle ebenfalls über ein Sondervermögen finanziert werden. Aus den Mitteln solle auch ein auf zehn Jahre angelegtes Sanierungsprogramm für Bildungsgebäude finanziert werden, allein für Schulbauten habe sich ein Investitionsstau von rund 45 Milliarden Euro gebildet.

„Investitionen in Bildung sind Zukunftsinvestitionen, bei denen sich jeder Euro um ein Vielfaches rentiert. Die Bundesregierung ist mit großen Plänen für ein ‚Jahrzehnt der Bildungschancen‘ gestartet, auf diesem Weg aber bisher nur in Trippelschritten vorangekommen“, erklärte GEW-Vorsitzende Maike Finnern. News4teachers / mit Material der dpa

Ein Jahr Ampel: GEW schlägt Scholz 100-Milliarden-Programm für Bildung vor

 

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