Zu teuer, ökologisch fragwürdig – und bei Schülern „out“: Schulen bieten immer seltener Skifreizeiten an

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STUTTGART. Mit dem Bus in die Berge und raus in den Schnee – viele ehemalige Schüler und Schülerinnen erinnern sich gerne an die Skifreizeiten im Klassenverbund. Doch solche Fahrten finden immer seltener statt, selbst in den vergleichsweise alpennahen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg.

Auf der Kippe: Skifreizeiten von Schulen finden nur noch selten statt. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Zu teuer, ökologisch fragwürdig und an der Zielgruppe vorbei – Skifreizeiten und Skilager an Schulen sind nicht mehr überall erwünscht. «Skifahren ist kein großes Thema mehr», bestätigt Dirk Lederle vom Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg (VBE BW). Der Leiter der Johanniterschule in Heitersheim findet das schade, aber: «Die Anzahl der skifahrenden Jugendlichen hat ziemlich stark abgenommen, selbst bei uns im Schwarzwald.» Lederle schätzt, dass nur noch rund 30 Prozent der Kinder überhaupt Ski fahren können.

«Ja, immer weniger Schüler und Schülerinnen können Ski fahren, da sie mit ihren Familien keine Skiurlaub machen»

Doch genau das ist ja das Problem, findet Valentin Kiedaisch, für Ost-Baden-Württemberg Chef des Skilehrerverbands DSLV. «Ja, immer weniger Schüler und Schülerinnen können Ski fahren, da sie mit ihren Familien keine Skiurlaub machen. Aber gerade hier sollen Schulen doch für gleiche Bildungschancen und Erfahrungen sorgen», sagt er. Im Bildungsplan des Kultusministeriums habe Wintersport seine Bedeutung verloren und werde lediglich unter «Fahren-Rollen-Gleiten» sowie Trendsportarten zusammengefasst, kritisiert Kiedaisch.

An bayerischen Schulen habe das Skilager in der 7. und 8. Klasse bisher zum festen Programm gehört, sagt Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Verbands Deutscher Realschullehrer. Nun beobachtet Böhm einen Trend, Skikurse durch Sportwochen zu ersetzen. «Dabei spielt vor allem der finanzielle Aspekt eine Rolle, teilweise auch ökologische Überlegungen.»

Der Schulleiter eines Bayreuther Gymnasiums, Franz Eisentraut, rechnet vor: 2022 hätten die Eltern für eine Schulwoche auf der Piste knapp 500 Euro an die Schule überweisen müssen – unter anderem für Transport, Übernachtung und Skipass. Zähle man noch Winterausrüstung, Taschengeld und Leihgebühren für Skier hinzu, komme man schnell auf rund 700 Euro pro Schüler.

«Generell gibt es bei Klassenfahrten die Diskussion: Muss das immer so viel kosten?», bestätigt der Vorsitzende des Landeselternbeirats Baden-Württemberg, Michael Mittelstaedt. Die Debatte sei der angespannten finanziellen Situation vieler Familien geschuldet, und Skifahren nun einmal nicht der günstigste Sport. «Fakt ist, viele Eltern ächzen wegen viel zu teurer Klassenfahrten.»

«Die Nachfrage der Kids ist in diesem Ausmaß nicht mehr da»

Dirk Lederle hat beobachtet, dass unabhängig von den Kosten auch die Zielgruppe selbst nicht mehr unbedingt zu begeistern ist. «Die Nachfrage der Kids ist in diesem Ausmaß nicht mehr da.» Zwar liefen einzelne Wintersporttage an seiner Schule gut, aber insgesamt habe der «Coolness-Faktor» abgenommen.

Vom Landesschülerbeirat Baden-Württemberg heißt es, dass der Punkt «Kosten» und die Frage «Wie ökologisch ist eine solche Skifreizeit» entscheidend sind. «Wir glauben, in Baden-Württemberg wird mittlerweile vermehrt auch auf andere Aktivitäten zurückgegriffen, etwa Schwimmbäder, Naturwanderungen und Zoos», sagt Vorstand Berat Gürbüz.

Der ökologische Faktor wird immer öfter genannt, wenn es ums Skifahren geht. Dagegen wehrt sich der Skilehrerverband. Es gebe viele Möglichkeiten, eine Skifreizeit umweltfreundlich zu gestalten, etwa bei der Art der Anreise, der Wahl des Skigebiets und auch durch das eigene Verhalten vor Ort, sagt Valentin Kiedaisch.

Tatsächlich scheinen manche Schulen auszuweichen. Zwar ist Schnee in Deutschland rar geworden. Doch in den deutschen Mittelgebirgen ist er noch zu finden, wenn auch seltener als in früheren Jahrzehnten. Deshalb bleiben die Mittelgebirge für Schulen interessant, was sich an den Übernachtungszahlen ablesen lässt.

Das Deutsche Jugendherbergswerk stellt keinen Rückgang der Übernachtungen von Schulklassen in Skigebieten fest. Sprecher Justin Blum berichtet sogar von einem leichten Anstieg in den Mittelgebirgen. Gründe dafür seien unter anderem die kürzere Anreise und günstigere Preise. Nach Winterberg in Nordrhein-Westfalen kamen demnach in jüngster Zeit immer mehr Klassen zum Skifahren. News4teachers / mit Material der dpa

Jugendherbergswerk fürchtet, dass Familien sich Klassenfahrten nicht mehr leisten können

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Studienrat
1 Jahr zuvor

Wie kann etwas bei Schülern „out“ sein, wenn sie es selbst gar nicht kennen? Ist doch toll, wenn die Kinder bei diesen Freizeiten das Skifahren lernen.

Erscheint mir im Artikel eher wie ein Framing, das legitimieren soll, keine Skifreizeiten mehr anbieten zu müssen.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studienrat

Warum sollten Schulen Skifahrten anbieten müssen? Was hat nun gerade das teure und umweltzerstörende Skifahren mit dem Bildungsauftrag einer Schule zu tun? Warum gerade Skifahren und nicht erheblich billigere und umweltverträglichere Sportarten?

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

In SH sind z.B. Segelkurse beliebt. Nicht so teuer und ökologisch unbedenklich!

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

In der Praxis sieht es so aus, dass die finanziell gut gestellten Familien in den Ferien mit den Kindern weiterhin in den Skiurlaub fahren. Bei Familien, die sich dies nicht leisten können, haben die Kinder früher zumindest über die Schule die Chance gehabt, daran teilzunehmen – jetzt nicht mehr.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Ich hab noch nie gedacht, dass mir etwas fehlt, weil ich nicht Ski fahre.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

1. Einfach Mal ausprobieren.

2. Nicht von Ihnen auf alle anderen schließen.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studienrat

Ja, die Kinder sind einfach blöd oder?
 
Beispielweise, unsere Tochter hat keine Lust mit 8 anderen Schüler, die sie nicht mal gut kennt, 4 Nächten in einem kleinen Zimmer zusammen zu schlaffen. Außerdem hat sie besseres zu tun, z.B. ein Haufen Bücher, die sie vor hat zu lesen und ein Paar Stücke einzuüben. Und oberdrauf, sie fährt kein Ski, sie ist Musikerin. Also, sie muss Wahlprogramm nehmen.
 
Sie will sich krankmelden. Ich habe sie davon abgeraten, weil ich mir denke, vielleicht ist ja das doch eine gute Erfahrung für sie. Obwohl ganz intim halte ich das für unsinnig.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wenn ich eines an Schulfahrten goutiere, dann die Notwendigkeit für die Jugendlichen, sich mal in eine Gemeinschaft einfügen, mal keine „Ausweichmöglichkeit“ zu haben, beispielsweise Essen, Tagesablauf, Mediennutzung betreffend. Das ist nämlich der Grund, warum SuS heute nicht mehr mitfahren.
Ihr Post unterstreicht das. Kind hat keine Lust, sondern andere Pläne. Will sich krank melden, also lügen. Als Mutter gilt es, hier ‚Stopp‘ zu sagen und nicht abzuraten oder zu diskutieren.

Carlson
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studienrat

Ist auch Sinn des Artikels.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor

Ok, der Skilehrerverband hat Angst um seine Mitglieder, aber: Skifahren hat wenig mit Bildung zu tun und das Argument mit gleichen Bildungschancen und Erfahrungen ist schon deshalb absurd, weil Schule auch keine Klassenfahrten in die USA oder nach Australien anbietet, was sich als Urlaub nur Gutbetuchte leisten können.

Ich finde 700€ pro Woche für eine Klassenfahrt in der 7./8. Klasse Wahnsinn für Eltern, besonders wenn sie mehrere Kinder haben. An meiner Schule wird für eine Klassenfahrt in diesem Alter etwa ein Drittel ausgegeben!

Wenn man noch berücksichtigt, dass beschneite Pisten eine komplette Umweltsauerei sind, gehören diese Fahrten eigentlich verboten.

Last edited 1 Jahr zuvor by Küstenfuchs
Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Nach neueren Schulausflugsverordnungen ist die Anreise u.U. gar nicht mehr möglich, weil Klassenfahrten teils im eigenen Bundesland und nur bis zu einem bestimmten Geldbetrag zu erfolgen haben. Der liegt hier bei 350 Euro.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Oh, ja, bei uns in Bayern ist es immer noch möglich und sogar eine Pflicht!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

350 entspricht etwa meinen Überstunden-, Verantwortungs-, Verpflegungs-, Auswärts- und Nachtschichtzulagen für einen halben Tag Landschulheim, also entgegenkommend gerechnet. – Mag es jemand widerlegen?

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

„Wenn man noch berücksichtigt, dass beschneite Pisten eine komplette Umweltsauerei sind, gehören diese Fahrten eigentlich verboten.“

Ich gebe Ihnen gerne Recht, dass die Fahrten für viele Schüler einfach zu teuer sind. Ihre Forderung, diese aus Umweltgründen zu verbieten, sollten Sie allerdings nochmal überdenken. Ein solches Denken könnte Vorlage für noch ganz andere Verbote sein, die auch Sie mit Volker Wucht treffen. Herr Lauterbach hat in Fernsehinterviews bereits zum Besten gegeben, dass er sich aus Klimagründen – wie bei Corona – Bewegungslockdowns vorstellen könne. Das hieße dann, dass nicht nur die Skifahrt ausfällt, sondern alles – auch ihr Urlaub und ebenso der der Klimakleber, die nach vollzogenen Protest (Öl sparen statt Bohren) aktuell erstmal Urlaub auf Bali machen.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Tatsächlich sollte man nei der Umweltsauerei „Kreuzfahrten“ darüber echt mal nachdenken, scheint aber unantastbar zu sein.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

@Lanayah: Meines Wissens kommen Kreuzfahrten als Klassenfahrt nicht infrage und darum geht es hier doch.
@Ron: Ich will Skifahren nicht generell verbieten, aber als staatliche Institution mit Bildungsauftrag sollte man dies nicht noch fördern.

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Traumschiff für SuS, noch nie gehört.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

Thema verfehlt? Ich bezog mich auf den letzten Absatz von Ron.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

„Traumschiff für SuS“? Doch, kenn ich: Das ist mein Unterricht..

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Die Dinger muss man aufheben!

Gletscherschmelze, vieeeel Wasser, wenig Land – waterworld!

Das sind schlaue Füchse, unsere Politikerys. Haben bestimmt alle schon ein Schiff in petto – für sich. 😉

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Natürlich sind sie teuer für viele Familien geworden. Besonderes x 2 oder x 3. Aber who cares. 🙁

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Und das wäre richtig!

Bewegungslockdown – es geht um unsere Lebensgrundlage. Nichts Anderes steht hier auf dem Spiel!

Wieso ist individueller Egoismus nur so viel(en) wichtiger?

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

 
Oder man mag einfach kein Ski fahren.
 
Warum sollten wir alle das Gleiche mögen und das Gleiche tun wollen?

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Siehe oben.

Siehe oben
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Meine Tante würde sagen: verwöhnte Bratzen.
Ich würde mir dieses Vokabular natürlich nie zu eigen machen- die dahinterstehende Meinung durchaus.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Das Skilaufen mögen wir einfach nicht, genau wie Häkeln nicht.
 
Aber gegen einen 5-tagigen Schachturnier für die Anfänger werden wir nichts haben.

Mo3
1 Jahr zuvor

Skifahren ist keine Sportart, die man können muss (im Gegensatz zum Schwimmen) und die Kosten für Klassenfahren sollten sich sicherlich in einem bestimmten Rahmen halten, wobei nicht nur die „Skifreizeit“ teurer geworden ist. Den Umweltaspekt gilt es sicher auch zu bedenken, aber schließlich leben auch Menschen von diesen Fahrten. Außerdem ist es sicher eine Erfahrung, die viele Schüler sonst nie machen würden und den Klimawandel dort hautnah zu erleben und das Bewusstsein zu verstärken kann auch als Argument für die Fahrten gelten. Gerade das Argument der Arbeitsplätze gilt bei vielen anderen klimapolitischen Entscheidungen ja auch als Hemmschuh für viele Maßnahmen, vor allem wenn die Autoindustrie mal wieder betroffen ist.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Zu den Kosten: So günstig wie über eine Klassenfahrt kommen die Kinder nicht an Skiurlaub. Insbesondere nicht in den Bundesländern, in denen es keine Winterferien sondern nur Weihnachtsferien und Osterfieren gibt. Insofern halte ich den Kostenaspekt für vorgeschoben.

Zum Umweltaspekt: Wer gegen Skifahrten an Schulen ist, sollte dies auch privat nicht tun. Ich habe die Diskussionen zu diesem Thema an einer Schule mitbekommen. Die lautesten Eltern, die mit dem Umweltaspekt argumentieren, sind oft diejnigen, die privat mit der Familie regelmäßig in Skirurlaub fahren. Darauf angesprochen kamen Argumente: Ja, aber das ist ja eine private Entscheidung. Hier geht es um die Außendarstellung der Schule….

Insgesamt noch ein Argument mehr, seine Kinder zukünftig auf private Schulen zu schicken, die den Schülern möglichst viele Chancen bieten, sich selbst ein Bild von der Welt zu machen.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Ja, man muss selbst Porsche fahren, um ganz sicher zu gehen, dass da Abgase hinten raus kommen, leuchtet spontan ein.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Erst wenn man Porsche gefahren ist, kann man sagen, ob dies Spaß macht und man das nochmal machen möchte.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Erst wenn man Geld wirklich essen muss….

oder wie?

Bon Appetit!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Ich finde auch, wir sollten alle in die letzten Gletschergebiete reisen und doet die wichtige Erfahrung machen, dass sie schmelzen.

Mit Glück sehen wir den letzten Eisbären ertrinken oder verhungern.

Dann hat vielleicht auch der letzte Klimawandelleugner etwas begriffen…..

Oder wir fliegen zu den Waldbränden nach Australien – falls es warm sein soll.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

…mit eigene Erfahrung machen meinte ich natürlich, dass die Kinder das Skifahren selbst ausprobieren sollten um anschließend zu beurteilen, ob sie das gerne machen oder nicht.

Außerdem denke ich beim Skifahren eher an die Alpen. Nur um Sie aufzuklären: Dort gibt es keine Eisbären.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

„Außerdem denke ich beim Skifahren eher an die Alpen. Nur um Sie aufzuklären: Dort gibt es keine Eisbären.“

Mehr! 😉

(Ich glaube, mein Kommentar sollte zu Mo3.)

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Ist ja schon fast ein wenig komisch …. SkiURLUB.

Seit wann sind Schulen für den Urlaub zuständig? Haben wir nun auch noch den Reiseveranstaltern den Job wegzunehmen?

Grübel. 😉

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

„Außerdem ist es sicher eine Erfahrung, die viele Schüler sonst nie machen würden und den Klimawandel dort hautnah zu erleben und das Bewusstsein zu verstärken kann auch als Argument für die Fahrten gelten.“

Nee, kann es nicht, denn die Annahme, dass man beim Skifahren sein Bewusstsein für den Klimawandel schärft, ist falsch.

Ich hab übrigens einen Porsche, damit ich mich hinter den Auspuff stellen und mein Bewusstsein für den Klimawandel schärfen kann. Ist klar, ne…

Katinka
1 Jahr zuvor

Angesichts des weniger werdenden Schnees und der grünen „Pisten“ als Folge des Klimawandels, halte ich Skifahrten nicht mehr für zeitgemäß, insbesondere, wenn die Teilnahme verpflichtend ist (war bei unserem Kind so). Stattdessen fände ich Schwimm-Fahrten mit intensivem Schwimmtraining viel angemessener, angesichts dessen, dass Grundschulkinder immer seltener und schlechter schwimmen können. Das ist viel wichtiger als das Skifahren!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Skifahren ist selbstverständlich zeitgemäß. Am Wochenende war selbst in den Mittelgebirgen bestes Skiwetter, das nicht nur ich genutzt habe. War übrigens sehr schön.

Last edited 1 Jahr zuvor by Ron
Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Aber Klassenfahrten stehen schon länger im voraus im Terminkalender. Was ist, wenn dann kein Schnee liegt?

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wenn sie künftig bei zusätzlicher Arbeitsbelastung überhaupt noch im Terminkalender stehen.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ja, meine Erfahrung ist auch diejenige, dass es von Jahr zu Jahr mehr Skifahrer gibt. Was zeitgemäß ist, ist keine Definitionssache, sondern lässt sich in der Praxis beobachten…

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

75 Prozent der vermutlich meist studierten Voter senken den Daumen, wenn ich schreibe, dass Ski zeitgemäß ist, es derzeit vielerorts geschneit hat und sehr schön auf der Piste ist. Warum?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Skifahren ist zum Glück nicht mehr lange zeitgemäß.

Bitte loslegen und unser aller Umwelt zerstören.

Danke und viel Spaß

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

… in Anbetracht des steigenden Meeresspiegels wären eigentlich dann Tauchfahrten zeitgemäß…

Ich sehe das anders: Gerade weil es mit dem Schnee immer weniger wird, sollte jede Gelegenheit genutzt werden, dies noch zu erleben….

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

… und solange es kein Tempolimit gibt: nochmal richtig Gas geben!

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Richtig.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Also, bevor Kreuzfahrten und Flüge nicht mehr möglich sind…. Halten wir uns besser ran!

Oder wie?

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Bin zuversichtlich, dass beides bleiben wird. Aber vom Prinzip ist dies mein Ansatz, den ich jungen Menschen auch versuche stets beizubringen und dies auch so vorlebe: Nutzt eure Zeit, solange ihr jung und gesund seid!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Individuelles Spaß-Absahnen um den Preis der Allgemeinheit.

Prima! Der Dank meiner Enkel ist Ihnen gewiss!

Gibt ja YouTube und Co. Da lässt sich „Schnee gucken“.

Dann ist ja alles okay und in trockenen Tüchern.

Jo Jo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Warum bringen Eltern ihren Kindern kein schwimmen mehr bei? Warum sollten Kinder, die schwimmen können an einem intensivem Schwimmtraining teilnehmen, dafür viel Geld zahlen, aber nicht Skilaufen lernen dürfen?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jo Jo

Eltern, die das unbedingt möchten und das notwendige Geld dafür haben, werden den Kindern vieles beibringen. Wer im Ski-Gebiet wohnt, wird auch Skifahren in Betracht ziehen.

Warum müssen Kinder aus Norddeutschland auf Ski-Klassenfahrten gehen, wenn sie später im Leben nie wieder Ski fahren werden?
Gehen Klassen aus dem Süden auf Wattwanderung-Klassenfahrt, weil ihnen sich diese einzigartige Natur und sportliche Betätigung nur auf diese phänomenale Weise vermitteln lässt?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ja, wir aus dem Süden waren im Schullandheim Wattwandern. Und nun?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Schwimmfahrten!!! Jetzt wird es seltsam. Ich höre schon die Begeisterung der Schüler, 5 Tage Hallenbad, Yipeeee!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wieso Fahrten? Zusätzliche Leistungskontrollen bringen die Eleven ohnehin ins Schwimmen und sind bezüglich der Aufsichtspflicht und Rettungsfähigkeit vollkommen unbedenklich.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Schüler freuen sich wirklich und die Lehrkräfte sind begeistert, weil es dadurch mehr Zeit im Wasser und erheblich mehr Schwimmabzeichen gibt.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Das ist schlicht falsch. Ab Klasse 8 nutzt ein guter Teil der Schüler jede Möglichkeit, sich vor dem Schwimmunterricht zu drücken. Die Wasserbegeisterung, die Notwendigkeit sich zu bewegen und das sich Präsentieren in Badekleidung gefällt nicht jedem. Typisches Bild in Jahrgang 9 ist, dass von 25 Schülern nur 10 im Wasser sind – davon 2/3 Jungs. Der Rest hat Badezeug vergessen, zum dritten Mal in diesem Monat seine Periode, ist erkältet oder hat andere Gründe, die ihn hindern, am Unterricht teilzunehmen. Dies alles übrigens in aller Regel mit Rückendeckung der Eltern. Anzumerken sei aber auch, dass die Schwimmbäder durch das Gasembargo der EU mittlerweile meist recht kalt sind, weil man versucht, Energie zu sparen. Ich selber halte mich auch nur noch ungern im Wasser auf, da ich danach komplett durchgefroren bin.

Ron
1 Jahr zuvor

Das Problem ist mittlerweile vor allem die Haftungsfrage. Es kommt immer mehr in Mode, betreuende Lehrer von Eltern und Schulbehörden persönlich für Probleme und Unfälle auf Schulfahrten haftbar zu machen. Mal hätte der Lehrer erkennen müssen, dass der transportierende Bus in technisch schlechtem Zustand war, mal hat er bei den Zutaten des Essen nicht auf allergische Schüler geachtet. Bei Skifahren ergibt sich das besondere Problem, dass der organisierende Lehrer die Verantwortung beim Fahren und Üben nicht wirklich rechtssicher auf den Veranstalter vor Ort übertragen kann, selbst wenn dieser angeblich laut Prospekt ausgebildete Trainer bereitstellt. Reicht leider nicht. Der Lehrer muss sich von der Qualifikation überzeugen, indem er die jeweiligen Trainerscheine vor Ort einsieht. Große Frage dabei ist, ob die örtlichen Anbieter ihm nicht einfach einen Vogel zeigen bzw. was er unternehmen soll, wenn diese nicht vorliegen. Alles vor Ort und nach Anfahrt abbrechen?

Aus ähnlichen Gründen macht auch niemand mehr Fahrradausflüge mit Schülern. Auch hier muss der mitfahrende Kollege trotz Elternunterschrift der Verkehrssicherheit darauf achten, dass alle Fahrräder okay sind. Hat bei der Überprüfung am Tag der Fahrt nur ein Rad Mängel, droht der komplette Abbruch.

Übrigens: Bei Schlittschuh laufen bitte auf Helmpflicht achten und Anfänger besonders sichern. Jumphaus ist ebenfalls extrem kritisch, eil Verletzungsgefahr. Bowldern ist rechtlich fast unmöglich, weil es dort bis 4,5 m hochgeht, die Sportverordnungen für Schüler aber nur 4 m zulässt. Wanderungen im Gebirge sind ebenfalls brisant, weil der begleitende Kollege sich im Vorfeld von jedem Weg einen persönlichen Eindruck machen muss (am Tag zuvor) und sämtliche mögliche Wetterereignisse (z.B. glitschige Nässe) mit antizipieren muss.

Also am besten in der Klasse bleiben, gemeinsam frühstücken und einen Film gucken.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Der Wahnsinn greift ja noch weiter:
Bei einer Fahrt an die Nordsee – z.B. auf eine der Inseln sind nicht nur die Rettungsbefähigungen der begleitenden LuL auf hohem Niveau zu belegen (Rettungsschein, Silbernes Schwimmabzeichen, Tauchfähigkeit bis mindestens 3 Meter Tiefe usw., die mit schöner Regelmäßigkeit nachqualifiziert werden müssen (für ältere KuK zuweilen körperlich nicht mehr leistbar) sondern auch die SuS müssen mindestens ein bronzenes Schwimmabzeichen haben, um sich frei im Brandungsbereich des Strandes aufhalten zu dürfen. Wattwanderungen sind nur unter erhöhten Sicherheitsvorgaben erlaubt, selbst Kutterfahrten dürfen nur unter oben benannten Bedingungen durchgeführt werden. Eigentlich ist bereits der Transfer auf die Insel (Norderney, Spiekeroog usw) nur unter diesen Bedingungen erlaubt, weil hier die SuS sich auf einer Schiffs- bzw Bootsfahrt befinden. Die Fähre könnte ja sinken. 😉

Ergo: den KuK wird für alle diese Vorbedingungen die Haftung auferlegt, wenn eine solche Fahrt unternommen wird.
Wie in so vielen Fällen…die Anforderungen bzgl spannender und pädagogisch sinnvoller Schul-Fahrten werden unverblümt von den Behörden gesetzt und den KuK auferlegt (und wer da nicht mitzieht ist ein Party-Pooper) aber die Vorgaben hinsichtlich der geltenden Haftungen und Verantwortlichkeiten werden den Kuk nicht händelbar gemacht.

Man muss alles müssen – man darf dabei aber nix dürfen. Rückendeckung im Falle eines Falles gibt es nicht…schuldig ist immer die Lehrkraft vor Ort … egal, wie die Rahmenbedingungen sind … die Lehrktaft hat ihrer Aufsichtspflicht und der allumfassenden Pflicht zur Überprüfung aller – aber auch wirklich aller Bedingungen nicht ausreichend erfüllt.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

„die Vorgaben hinsichtlich der geltenden Haftungen und Verantwortlichkeiten werden den Kuk nicht händelbar gemacht.“ – Exakt so ist das. Wasserrettungsfähigkeit und die LuL überzeugen sich vor Ort von der aktuellen angemessenen Schwimmfähigkeit der SuS etc. etc. – Darum sollte man bei der nächsten Fahrt eben auf diese unerfüllbaren Vorgaben hinweisen und sich als unqualifiziert positionieren. Das ist der einzige Weg, um u.U. mal zu erreichen, dass alles wieder in die Realität zurückgeführt wird.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Jepp, genauso handhabe ich das seit geraumer Zeit…ich warte auf eine entsprechende realistische Anpassung 😉 …und befürchte, dass das noch dauern kann.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Direkt aus der Praxis, super Beitrag!

Das Gegenmittel wird auch schon benannt – Unfähigkeit schützt!

Ich persönlich mache aus genau diesem Grund schulisch dokumentiert nicht mal ne Ersthelfer-Ausbildung.

Privat springe ich aus Flugzeugen oder verschwinde fast ohne Nahrung 2 Wochen in nordischen Wäldern…*dienstlich* würde ich mich (kein Scherz jetzt) nen Wasserkörper oder einem steilen Hang mit Schülern nicht Mal auf 50 Schritte nähern.

Was mich daran so masslos ärgert ist die GANZ OFFENSICHTLICH ERKENNBARE ABSICHT, jedes einzelne Teilrisiko voll beim Lehrer abzuladen!

Leute, lest Urteile dazu, lest Schulrecht…insbesondere von Wasser seid ihr auf ewig kuriert im Schulkontext!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

„GANZ OFFENSICHTLICH ERKENNBARE ABSICHT, jedes einzelne Teilrisiko voll beim Lehrer abzuladen“ und gleichzeitig permanent von weit entfernt zu frohlocken, wie schön und wichtig doch Erlebnisse auf Fahrten sind – bei tagelangen Dienstzeiten von 6:00-24:00 und dazwischen Rufbereitschaft mit sehr hoher Rufwahrscheinlichkeit plus Verantwortung für ALLES … rutscht jemand blöd aus, dann schallt’s: Wie konnte man das nicht voraussehen? Kenne z.B. einen Fall, wo das Profil an Leihwanderschuhen per Anwalt als zu abgelaufen angegriffen wurde, nachdem es zum Ausrutscher kam …

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Oh weia!! … genau so was meine ich!!

Mondmatt
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Als Beamte sind wir verpflichtet dienstliche Anweisungen und Vorgaben einzuhalten.
Das ist das Druckmittel des Ministeriums.
Das Beamtensystem beinhaltet aber auch die passenden Abwehrmittel gegen ministerielle Willkür.
„Krankheit“ ist bei unkündbaren Beamten prima.
Unfähigkeit ist ebenfalls kein Kündigungsgrund.
Als etwas irre zu gelten ist auch hilfreich.
Klappt fast bei allem.
Tagesgeschäft extrem ordentlich erledigen. Bei Sonderaufgaben gnadenlos versagen.

Skifreizeit. Alles organisieren, am Tag vorher krank werden und als kleines Bonbon für den Ersatz vergessen die Rückfahrt zu buchen.
Großer Auftritt bei der Gesamtkonferenz. Wer nicht da ist weil er daniederliegt kann auch nicht reden.
Vertretung in Hülle und Fülle. Einfach ein völlig falsches Thema behandeln. Viele Hausaufgaben aufgeben und die Schüler bitten das Ergebnis der Hausaufgaben zur Korrektur per E-Mail Anhang an den erkrankten Fachlehrer zu schicken.
Ein unerwünschtes Projekt, Theaterstück oder sonstiges? Einfach was produzieren, dass der Schulleiter bei der Präsentation vor Scham im Boden versinkt.
Mitwirkung bei einer Feier. Einfach das kalte Buffet übernehmen und dann nur Fleisch und Wurst bestellen. Sonst nichts. Keine Beilagen, keine Getränke, kein Brot nichts.
Mitwirkung bei der Digitalisierung? Sobald das WLAN im Haus für ein paar Tage weg war, hat sich das erledigt.
Digitalisierung von Unterlagen als Nebenausgabe? Alls fotografieren und als Bit-Map abspeichern. Nach 30 Dokumenten platzt die Festplatte.

Ein Kollege hat bei uns mal bei einer unangemeldeten Anhospitation durch das Ministerium eine extreme Problemklasse ausgewählt. Nach fünf Minuten wurde ihm schlecht. Er hat dem Ministerialbeamten mitgeteilt er müsse zum Doktor und ihn gebeten die Klasse zu beaufsichtigen, bis er eine Vertretung organisiert hat.
Dann ist er ins Auto gestiegen und zu seinem Arzt gefahren. Die Vertretung für den Mann von Ministerium hat er leider vergessen. Die Aufregung wegen der plötzlichen Erkrankung halt. Das Ministerium hat danach niemand mehr geschickt.

Auch ein unkündbarer Beamter ist halt nur ein Mensch der in Stresssituationen mal was vergessen kann.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Was für eine schöne Auflistung von Möglichkeiten 😉 Danke!!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Da kennt sich jemand aus. 🙂

Es gibt natürlich Sonderaufgaben, wo man auch eine plötzliche Infusion von Wissen und Engagement beobachten kann.

Diese göttliche Infusion fährt in bestimmten Momenten in den Leerkörper des 447, dass er fast ein 448 wird.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Ich habe bei diesen Ausführungen meiner ersten Lachflash seit Jahren bekommen. Ernsthaft! Danke!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Es gibt allerdings auch das andere Extrem,siehe die Bergrettung von 100 Schülern in Österreich im Juni letzten Jahres. Dass man sich als Lehrer so unzureichend informiert vor einer anspruchsvollen Wanderung, das kann nun auch nicht sein.
Trotzdem gebe ich Ihnen Recht, ich bin auch immer froh, wenn wir unbeschadet aus Schülerfreizeiten heimkommen, und manchmal ist das Ganze schon grenzwertig, man kann die Augen nicht überall haben.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das Bergrettungsbeispiel zeigt doch nur überdeutlich, dass LuL nicht für solcherlei qualifiziert sind und die personelle-qualifikatorische Aufstellung völlig unterirdisch ist auf vielen Fahrten. Das suchen sich aber nicht die LuL so aus!

Man bräuchte Fachleute für alles, was sportlich o.ä. vom Alltag abweicht und die kosten. Und dennoch kann man als LuL Verantwortung nicht/kaum rechtsbelastbar auf solche Fachleute übertragen, selbst wenn man deren Qualifikation wasserdicht prüfen könnte vorneweg. Badeaufsichten entbinden z.B. nicht von der eigenen Wasserrettungsfähigkeit – das weiß aber kaum jemand, die SL meist am allerwenigsten, die diverse Aktionen immer und immer wieder freigeben. „Muss jeder selber entscheiden, was er verantworten kann“ – nein, eben gerade das nicht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Kann man kurz zusammenfassen;

Als Lehrkraft bist du im Zweifel immer der Ar… machen sich einige nicht klar, und wundern sich dann über den Shitstorm und die rechtlichen Folgen, wenn etwas schiefgeht. Ein karrieregeiler Staatsanwalt oder ein übereifriges Schulamt genügen, um einem die nächste Jahre zu versauen und weiße Haar zu bescheren, selbst, wenn man am Ende freigesprochen wird.

Verrückt, wer sich das freiwillig antut („Aber die KIIIIIIINDER!“)

Old school
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Ich bin primär als Lehrkraft für den Unterricht zuständig- da ist das Dienstrecht eindeutig, wenn es beispielsweise um Ausgleich von Arbeitszeit geht. Am Tag der offenen Tür muss Unterricht sein, nur dsnn kann man einen anderen Tag als freien Ausgleich nehmen.
Ich bin nicht Freizeitpädagoge!

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Man kann die Augen nicht überall haben, weil es einfach nicht möglich ist.

Beinahe hätten wir (eine Lehrerkollegin und die von uns beiden betreuten 25 GS-SuS) ein Wochenende in einem sog.“Archäologischen Zentrum“ nicht überlebt.
Während wir alle in einem fensterlosen, fast bis zum Boden reetgedeckten bronzezeitlichen Langhaus-Nachbau schliefen, zündeten in der Nacht 3 sog. verhaltenskreative Jugendliche das dicht daneben stehende identische Gebäude an mehreren Stellen gleichzeitig an.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, alle Kinder wachzubekommen und als wir die Tür öffneten, standen wir vor einer riesigen, 30 m breiten Feuerwand. Der Funkenflug ging inzwischen schon auf unser Langhaus über; das Gelände konnten wir aufgrund der immensen Hitzeentwicklung stundenlangnicht verlassen.
Das, was ich erlebte, waren WIRKLICH traumatisierte Kinder!

(Ein Jahr später erschien ein Artikel in der Lokalzeitung, in dem ein Archäologie-Professor aus Wien begeistert formulierte, es sei ein Segen gewesen, dass das Langhaus abgebrannt sei – zwischenzeitlich hätte man zur bronzezeitlichen Bauweise neue Erkenntnisse gewonnen und könnte das zerstörte Gebäude nun nach ebendiesen errichten…. zu den gefährdeten 25 Grundschulkindern und deren Betreuerinnen kein Wort.)

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Oh weia!!

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

„Man muss alles müssen – man darf dabei aber nix dürfen.“

Wunderbar zusammengefasst. Danke!

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Andre Hog hat völlig Recht, und zwar objektiv. Trotzdem gibt es hier (mindestens) zwei Downvotes: Trolle aus dem Kultusministerium? Total naive Lehrkräfte, deren geistiger Horiont die Problematik nicht erfassen kann? Anders kann ich mir das nicht erklären.

Carlson
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Und was wenn Lehrer zusammen brechen oder Tod umfallen wegen Herzinfarkt? Wer passt dann auf die Kinder auf? Brauchen diejenigen dann auch diese Nachweise? Gibt es da einen Plan B?

Ernsthaft, mit solchen Vorschriften kann man nichtmal ins Kino gehen oder ins Theater gehen, es könnte sich ja jemand am Popcorn verschlucken und ersticken oder im Theater den Fuß brechen….

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carlson

Die Frage ist, was hinterher eher in Frage gestellt wird und das sind dann eben eher die nicht-alltäglichen Aktionen, da sie ungewöhnlicher, also bei Unfall gefährlicher betrachtet werden als alltägliche Risiken.
Vgl. auch zB. Kopfläuse- Betretungsverbot vs. Corona-Teilnahmeerlaubnis.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carlson

Der Tod ist der höchste Grad der Dienstunfähigkeit.
Stirbt eine Lehrkraft auf Klassenfahrt aka Dienstreise ist die Dienstreise damit beendet. Die Rückreise muss von den Angehörigen organisiert und bezahlt werden, der Dienstgeber ist da außen vor.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ist das jetzt nicht allmählcih zu dick aufgetragen? Man kann sich auch in etwas reinsteigern. Und bei Unfällen muss erstmal Verletzung der Aufsichtspflicht nachgewiesen werden. Ich kenne keinen Fall. Selbst ein Lehrer der Klasse meines Sohnes kam ungeschoren davon, obwohl er einen Schüler alleine eine Strafrunde durch den Wald laufen ließ, dieser verirrte sich und musste gesucht werden, hatte daruafhin einen Schock. Das wäre durchaus ein Fall …. aber selbst da passiert nichts. Ich habe noch etliche andere Dinge in der Schule meiner Kinder erlebt.
jalso machen Sie nicht so ein Bohei um die Haftung während Schülerfreizeiten. Kein Lehrer kann dazu gezwungen werden, das wäre mir neu. Also lassen Sie es einfach.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Meine Erfahrung ist, dass nichts passiert. Außer die Leute ziehen einen findigen Anwalt zu Rate, also jemand wirklich guten.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Perspektive kann nicht sein, womit andere bereits davongekommen sind. Es braucht eine Änderung der Regelungen, so dass Fahrten realistisch „sicher“ durchführbar sind und hierfür auch ganz zentral als Voraussetzung betrachtet wird, wie die Begleit-Kräfte ihre Aufgabe leisten können ohne völlige Verausgabung, Schlaf-, Rückzugsmangel und das permanente Gefühl, dass man ständig schon halbschuldig an irgendetwas ist, weil man es nicht im Griff haben kann.

Beispiel:
Entfernen Sie nachts um 01:30 eine tief eingebissene Zecke aus einer Schülerin – ja oder nein? Sie haben seit zwei Nächten nicht richtig durchgeschlafen und sind bereits sehr übermüdet. Eltern erreichen Sie nicht. Taxi zur Klinik dauert alles in allem 45min. einfacher Weg. Wartezeit in der Klinik unbekannt und der Kollege bleibt solange alleine im Selbstversorgerhaus mit 30 SuS? Kosten fürs Taxi, wer zahlt die? Rufen Sie die Schulleitung an, die ihnen dann nur sagen wird, es läge in ihrem aufsichtsgegebenem Ermessensspielraum und wird schon ok sein. Stimmt das denn, was Ihnen die SL da sagt? Oder will sie nur wieder schnell ins Bett zurück? Sofern man sie überhaupt erreicht mitten in der Nacht. Notarzt rufen für eine Zecke? Na, der wird was erzählen … Was müssen Sie nun tun, um korrekt zu handeln, um rechtssicher zu handeln? Haben Sie alle Eltern unterschreiben lassen auf einem Zeckenzettel? Was muss da draufstehen? Und wenn da jemand von Hand etwas gestrichen hat und eine Extrawurst will? Tja, was ist nun richtig? Sie müssen handeln, wie? (extra ein Standardthema ausgewählt zur Veranschaulichung des Dilemmas, sobald man sich damit genauer befasst)

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Oh Mann! Keine Lehrkraft wird gezwungen, auf Klassenfahrt mitzufahren. Lassen Sie es einfach. Ich mache das ab und zu gerne und habe noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Darf man das auch mal sagen?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carlson

Der Tod ist der höchste Grad der Dienstunfähigkeit…im Falle eines vorzeitigen Ablebens z.B. auf einer Dienstreise – sprich Klassenfahrt – gilt diese dann für den Verstorbenen als beendet.
So oder so ähnlich steht es in der Dienstverordnung für verbeamtete LuL.

Hatten vor einigen Jahren den Fall, dass eine Kursfahrt nach Prag anstand und in dem Kurs, (über 20 SuS / zwei Begleitpersonen) mit dem wir fahren wollten, eine S* war, die eine Borderline-Störung hatte, größere Gruppen zu längerer Zeit schlecht aushielt und selber zugab, suizidale Tendenzen zu haben.
Also haben wir bei unserer SL beantragt, diese S* nicht mitnehmen zu müssen.
Die SL wollte uns anweisen, diese S* mitzunehmen, von wegen der pädagogischen Wirkung und dem Kurszusammenhalt usw.
Auf unsere Frage, ob sie im Falle einer dienstlichen Anweisung dann die Verantwortung für den von uns erwartbaren Krisenfall übernehmen würden, wurde das „natürlich“ abgelehnt…aufsichtsverpflichtet seien schließlich wir.
– sie seien ja schließlich nicht vor Ort.

Die Fahrt hat dann tatsächlich ohne die S* stattgefunden, weil wir diverse Gespräche mit ihr und ihrer Mutter geführt haben und die S* dann von der Fahrt „eigenverantwortlich zurückgetreten“ ist. Erst in dem Moment hat die SL den Anspruch an uns, mit allen diese Fahrt zu unternehmen, fallengelassen.
Wir waren zu dem Zeitpunkt so weit entnervt, dass wir bereits überlegt hatten, die Fahrt platzen zu lassen, indem wir uns beide für diese Fahrtenwoche krankgemeldet …und die SuS ihre Reisekosten dann über die Reisekostenversicherung zurückerhalten hätten.
Seit dem Erlebnis bin ich davon geheilt zu glauben, dass die eigene SL diesen Wahnsinn von uns abwenden würde- – so im Sinne von fürsorglichem Handeln.
Nö…die treiben solcherart Schwachsinn auch noch bewusst voran.
Ähnliches Anspruchsdenken auch im Frühjahr des Pandemiebeginns:
Kursfahrt nach Prag geplant … sie (die SL) bestand darauf, dass wir die Fahrten trotz der rapide steigenden Infektionszahlen realisieren … Argument: die armen SuS freuen sich so sehr auf die Fahrt.
Als ich dann in einer Leko aufgestanden bin und deutlich formuliert habe, dass wir in dieser Situation nicht fahren werden, wurde ich sehr scharf darauf hingewiesen, dass ich dann eine dienstliche Anweisung dazu erhalten würde – nicht ich hätte darüber zu entscheiden. Habe danndagegen gehalten, dass ich nicht in einem Hörigenstatus leben würde.
10 Tage vor Fahrtenbeginn hat Tschechien dann aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen die Grenzen dicht gemacht.
Kann man sich nicht ausdenken – so einen Schwachsinn.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

… auch schon Ähnliches erlebt. Man wird wohl kaum LuL finden, die nicht solche oder ähnliche Sache durchgemacht haben, sobald sie jenseits der Fahrtenanzahl von etwa 10-15 angelangt sind.

Old school
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

…und soll dann noch allein für eine Lerngruppe 24/7 zuständig und verantwortlich sein.

Hans Malz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Schlittschuhlaufen nur noch mit Kollegen, die einen „Schlittschuhschein“ haben. Eine Leiter nur mit einer Einweisung „Leiterschein“ besteigen usw. Und dann Skifahren?

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Korrekt und kein bisschen übertrieben.

„Verantwortliche Lehrkräfte verfügen über entspre-
chend landesspezifisch geforderte Qualifikations-
nachweise. … Lehrkräfte, Aufsichts- und Begleitpersonen werden
von der Leitung der Wintersportveranstaltung in ihre
Tätigkeit eingewiesen. … Vor Beginn der sportlichen Aktivitäten wird ein
Ausrüstungs-Check durchgeführt“ uvam.

https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/1410

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Sabrina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Nachdem Lehrer generell keinen Bock auf Klassenfahrten habe und ständig Unterricht ausfällt wäre
Inder Klasse bleiben und Unterricht machen auch eine Alternative.
Film kucken können die Kinder auch zuhause.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sabrina

Leider sind zu viele Kinder den Anforderungen einer realen, zwischenmenschlichen Kommunikation über mehrere Minuten hinweg nicht mehr gewachsen, da es einfach zu wenig Schnitte und Effekte gibt. Die combination aus Verwahrung im Schulgebäude vormittags und Verwahrung im Elternhaus vor einem Endgerät nachmittags ist vielleicht gar nicht so winning…

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sabrina

„Bock“ hätten ich und die Schüler auf ziemlich vieles.

Und wissen Sie was?
Sofern ***Sie ganz persönlich*** die (bankbestätigte, versteht sich) Deckungssumme auf das Treuhandkonto für Schadensfälle eingezahlt haben…da bin ich am Start.

Hoffentlich sind Sie (mehrfache) Millionärin.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Bin dabei, ich hätte da ein paar echt krasse Ideen mit richtig päd. Tragweite – und das ist kein flacher Witz.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Geht mir auch so.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sabrina

Das machen die doch dank WLAN und Tablet ohnehin – also auch dann wenn ich vorne Unterricht mache.

Old school
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sabrina

Richtig. So machen wir das auch.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Also angesichts der Debatte um den Lehrermangel und die Empfehlungen der StäWiKo finde ich doch Jammern über Skifreizeiten eher ein Luxusproblem. Und wenn einfach kein Schnee fällt, löst sich die Sache von alleine. Im übrigen ist Skiurlaub so ziemlich der Inbegriff dessen, was finanziell privilegierte Schichten so machen. Demnächst geht’s noch um Tennis- und Golfspielen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Achtsamkeitstraining und Yoga – win-win!

Entspannte Kids und FoBi in einem!

Lanayah
1 Jahr zuvor

Skifahren ist nicht lebensnotwendig. Man kann tatsächlich alt werden ohne es zu könnem

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Was für ein Argument. Natürlich ist Skifahren nicht lebensnotwendig. Das sind aber die wenigsten Dinge im Leben. Auch Schule ist nicht lebensnotwendig.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Das ist aber keine gute Verteidigung für Skifahren.

Auf den Vorwurf der Nutzlosigkeit der Fahrten muss man schon positive Gründe für Skifahren nennen können, die preiswertere und ökologischere Alternativen nicht bieten können.

Solche Argumente sehe ich nicht..

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Es ist eine schöne Wintersportart für Menschen jeden Alters, vom Kindergarten bis zum Rentner, die vielen Menschen Spaß macht. Die meisten, die das einmal gemacht haben, möchten das gerne wieder tun. Das alleine reicht als Argument dafür.

Ich sehe keine validen Argumente dagegen.

Kosten sind, wie immer, relativ.

Den Umweltaspekt sehe ich auch nicht als valide an, weil es ja nicht mehr oder weniger Skigebiete geben wird, nur weil paar Klassenfahrten weniger stattfinden. Und immerhin erfolgt die Anreise nicht mit dem Flugzeug.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wer nicht Ski fährt, muss das auch nicht gut finden, aber den anderen ihre Einstellung doch bitte lassen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Wenn man im Leben nur das lebensnotwendige machen sollte, dann könnte dies recht traurig und langweilig sein. Lassen Sie doch den Leuten die Entscheidung, wofür sie sich entscheiden und woran sie Spaß haben, Sie müssen es ja nicht teilen. Sicher gehen Sie auch einem Hobby nach, das nicht „lebensnotwendig“ ist.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Sicher habe ich Hobbys, die nicht lebensnotwendig sind. Die habe ich aber nicht, weil sie mir durch die Schule vermittelt wurden. Es gibt auch außerschulisch die Möglichkeit an Hobbies zu kommen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Das ist nicht der Kern Ihrer Aussage. Sie wollen hier festlegen, was lebensnotwendig ist. Das Skifahren hat in der Schule lange Tradition, die in der heutigen Zeit natürlich zu überdenken ist. Aber da ich selbst schon als Lehrkraft bei etlichen Skifreizeiten dabei war ( Sie auch?), kann ich aus eigener Erfahrung feststellen, dass diese, wenn gut durchgeführt und mit Skikursen bedacht, sehr viel Positives bewirkt haben, auch wenn die Schüler hinterher nicht mehr Skifahren waren. Sport ist für Lehrkräfte, die dem Sport nichts abgewinnen können, natürlich überflüssig. Ich sehe das anders.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Frage, ob solche Veranstaltungen etwas Positives bewirken, kann doch nicht mal am Rand eine Rolle spielen, wenn sich a) ganz viele Eltern es im Grunde nicht leisten können und b) massiv gegen den Erziehungsauftrag zu verantwortungs- bzw. umweltbewussten Handeln verstößt.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Als ob das Skifahren die größte Klimasünde wäre. SUV fahrende Eltern die keinen Meter zu Fuß gehen, sind mir mehr ein Dorn im Auge. Und natürlich muss man nicht Ski fahren, wenn kein natürlicher Schnee da ist. Im Skigebiet gibt es kostenlose Skibusse, die von vielen nicht genutzt werden. Die gemütlichen Hütten sind den Event Bars und Clubs gewichen. Das ist leider auch eine traurige Entwicklung wider die Natur. Das ist aber ein anderes Problem. Ansonsten sind Skifreizeiten für die Schüler ein nicht zu unterschätzendes Naturerlebnis mit Sozialkompetenzfaktor
Das können aber nur Lehrkräfte beurteilen, die das live erlebt haben.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Auf Skifahren können die Schüler und Schülerinnen aber nicht selbst entscheiden, woran sie Spaß haben.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Deutlicher bitte! Auch in anderen Bereichen ist das (schulische) Leben kein Wunschkonzert. Aus Erfahrung haben die Skifreizeiten den meisten Schülern immer noch Spaß gemacht.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

… und gehören lt. Lehrplan zur Unterrichtseinheit „Rollen, Gleiten, Fahren“.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Man kann aber auch andere Spotarten in der Kategorie unterrichten. Jedenfalls in unserem Bundesland.

Die anderen Sportarten machen nicht weniger Freude.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Der typische Beitrag einer dem Sport gegenüber feindselig eingestellten Lehrkraft. Die gibt es leider an jeder Schule.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Oben haben Sie argumentiert, doch die Leute entscheiden zu lassen, woran sie Spaß haben.

Aber wie Sie mittlerweile wohl selbst gemerkt haben, läuft dieses Argument in die Leere.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Bei der Skifreizeit haben die Schüler meistens die Wahl zwischen Alpin Skikurs, Langlauf oder Wandern/Schlittenfahren. Außerdem gibt es auch noch die Option, zuhause zu bleiben und in den Unterricht anderer Klassen zu gehen, keiner wird gezwungen, an Freizeiten teilzunehmen. Somit geht dieses Argument nicht ins Leere.
Aber wenn die Schüler sich für die Skifreizeit entscheiden, müssen sie sich selbstverständlich an Regeln halten und können nicht nur machen, was ihnen Spaß macht, so habe ich das gemeint.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Um Langlauf (mache ich im Übrigen, wenn Schnee liegt), Wandern oder Schlittenfahren zu lernen, benötigt man keine Ski-Freizeit.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Jaaaaa, is gut. Antisportler verstehen es einfach nicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Zu Hause bleiben als Option bei einer Klassenfahrt? Echt jetzt?

Da tut sich dann wohl viel Positives für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt.

Muss ich auch mal ausprobieren.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Im Ausnahmefall kann das passieren, wenn körperliche oder psychische Gründe vorliegen. Habe ich aber noch selten erlebt. Der Gemeinschaftssinnist dann bei solchen Schülern im Klassenverband auch nicht unbedingt gegeben. Auf alle Fälle kann kein Schüler gezwungen werden. Aber glauben Sie mir, fast alle fahren gerne mit.
Im Übrigen, ich bin es leid, dass hier Skifreizeiten permanent für die Überzeugung von Sportgegnern und/oder Ökoverfechtern herhalten müssen. Da gibt es wahrhaft andere Problemfelder.

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Aber Skifahren macht glücklich!
Skifahren gehört zu den Sportarten mit den meisten Glücksmomenten, wie eine Studie der Universität Klagenfurt und TU München belegt.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

Ein Hobby könnte die Orthographie sein.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Sheintz waß beeserres ahls Leerer … ob hier schreiben wohl auch Arbeitszeit ist?

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Das ist es in der Tat.

Carlson
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Spitze Zunge, meine Liebe! Kommt bei den Kiddies gut an, oder?

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carlson

Mal mehr- mal weniger, wie überall im Leben.

Enrico
1 Jahr zuvor

„Nachfrage nicht da“

Welches Kind fragt bitte danach?
Ich wusste damals nicht mal das es das gibt.
Alles war recht nur nicht in die Schule gehen zu müssen.

Ich fand es geil.

Lera
1 Jahr zuvor

Die eigentliche Nachricht ist:

Der Skilehrer-Verband fährt eine PR-Kampagne, weil immer weniger junge Leute Bock darauf haben, für viel Geld auf überfüllten Kunstschnee-Pisten rumzugurken und die Boomer (a.k.a. Umweltsäue) sind bald alle tot.

Zumindest würde das sehr gut erklären, warum dieses randständige Nischenthema hier vergleichsweise lange als Titelthema herhalten muss.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Erkennen Sie den Widerspruch in ihrer Argumentation? Warum sind die Pisten überfüllt?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Kunstschnee ist teuer. Betriebswirtschaft.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Unsinn.

Die Pisten sind überfüllt, weil es viele Menschen gibt, die gerne Skifahren. Die Zeiträume für das Skifahren für Schulkinder beschränken sich aber auf wenige Tage im Jahr. Dadurch gibt es einige wenige Wochen im Jahr, in denen die Pisten überfüllt sind. Dies könnte man durch Schulskifahrten etwas entzerren.

Und natürlich kommt der Faktor mit der Witterung hinzu. Wenn im Mittelgebirge weniger Schnee fällt bzw. es zu warm für die Erzeugung von Kunstschnee ist, dann fahren die Skifahrer in höhere Lagen wo Schnee vorhanden ist. Die höher gelegenen Skigebiete werden daher stets ausgebaut -> Das ist Betriebswirtschaft.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Na prima, dann lassen wir mal schön den Markt regeln.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Das ist Lebensraumvernichtung und nackte Gier!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wer vernichtet hier wo welchen Lebensraum? Waren Sie schon mal im Gebirge? Und ich meine jetzt nicht diese berühmt berüchtigten Skihaserl-Disco-Event-Apres Ski-Höllen, die mit Skifahren nichts mehr zu tun haben, denn da finden garantiert keine Skifreizeiten statt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Teacher Andi
Mo3
1 Jahr zuvor

Ab einem bestimmten Alter wird Alkohol wohl auf jeder Klassenfahrt ein Thema sein – unabhängig davon, ob man Ski fährt.

An unserer Schule gibt es einen gut gefüllten Topf für Zuschüsse, damit jedes Kind mitfahren kann und der ist auch nicht an den Bezug von Sozialhilfe gekoppelt, dh. jeder, der meint, mit den Kosten etwas überfordert zu sein, kann sich vertraulich melden. Und diese Möglichkeit wird auch auf jeder Klassenpflegschaftssitzung am Anfang jeden Schuljahrs beworben – ok, es ist auch keine Brennpunktschule … An anderen Schulen sind die Kosten für Fahrten auf 350 EUR begrenzt, damit alle mitfahren können, weil wohl auch die Zahlungen des Amts irgendwie begrenzt sind. Die Kostengrenze an unserer Schule bestimmt die Schulkonferenz unter Mitwirkung der Eltern, wobei dass dann durch „unvorhergesehene“ Zusatzkosten vor Ort (Essen) auch schonmal etwas ausgehebelt wurde, was aber nicht sein kann und soll. Im Moment liegt die Grenze bei 450 EUR. Auch wenn wir uns das für unsere Kinder leisten können, ist das schon viel Geld. Wenn man dann aber anbringt, dass es auch günstigere Oberstufenfahrten (es gibt jedes Jahr verschiedene Ziele, für die sich die Schüler individuell entscheiden können) geben könnte – schließlich zählt ja der Inhalt und nicht das Ausschöpfen des Maximalbetrags – wäre das dann ja auch eine Art Sozialdiskreminierung. So lauteten zumindest die Bedenken zu diesem Vorschlag.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Da auch „lernen“ „out“ ist, sollten wir aus Gründen der Chancengleichheit, Gleichbehandung bei vollkommener Individualität entgegenkommend sein und diese unbeliebte Mühsal abschaffen.

Thomas Körner
1 Jahr zuvor

Die Argumente gegen Skilager heute 2023 sind einfach stichhaltig. Zeiten ändern sich nunmal. Klassenfahrten sind aber unverzichtbar, weil einfach großartig und wichtig. Hoffe auf viel Fantasie und Kreativität der Schulen für tolle Alternativen zum Skilager. Geben tut es diese sicher. Ich war in den 70zigern mit der Schule 2-mal im Skilager. Würde sagen 90 % in meiner Klasse konnten Skifahren. Wir hatten 3 Skilifte in Neumarkt/Opf., da lernten wir Skifahren. Schlittschuhlaufen, Eishockey auf geforenen Seen, Kanälen.., prägten unsere Nachmittage über Monate. Meine Kinder in den 2000 Jahren geboren fahren kein Ski, können nicht Eislaufen und spielen kein Eishockey, aber betreiben dennoch tolle Sportarten. Es ist halt 2023 und nicht mehr die Winter vor 40 – 50 Jahren. Anpassen war in Evolutionsgeschichte noch nie ein Fehler.