Offenbar Suizid: Schüler, der seine Lehrerin erstochen haben soll, ist tot

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IBBENBÜREN. Der 17-Jährige, der Anfang des Jahres in Ibbenbüren seine Lehrerin getötet haben soll, ist am Mittwoch in der Justizvollzugsanstalt Herford tot aufgefunden worden. Vollzugsbeamte fanden ihn am Morgen leblos in seiner Zelle.

Hier, in der Justizvollzugsanstalt Herford, saß der Schüler ein. Foto: P6G47TG / Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0

Wie die Staatsanwaltschaft Bielefeld am Mittag mitteilte, sei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden. Am Freitag soll der Körper obduziert werden. Nach Angaben der JVA deutet die Situation in dem Einzelhaftraum auf einen Suizid hin.

Das Opfer, eine 55 Jahre alte Lehrerin, hatte zahlreiche Stichverletzungen erlitten und war dadurch verblutet (News4teachers berichtete). Der Schüler war vor der Tat verbal aggressiv aufgefallen, die Schule hatte erzieherische Maßnahmen angeordnet. Wie die Ermittlungen ergeben hätten, war gegen den Schüler wegen Konflikten mit seinen Lehrern wenige Stunden vor der Bluttat ein eintägiger Schulverweis verhängt worden.

Dennoch soll er am am 10. Januar seine Klassenlehrerin, die zu dem Zeitpunkt allein im Klassenzimmer war, mit einem Messer angegriffen und getötet haben. Danach habe er selbst den Notruf gewählt und sich dann widerstandslos festnehmen lassen. Ein Richter schickte den Schüler wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft. Zum Motiv äußerte sich der 17-Jährige bis zuletzt gegenüber den Ermittlern nicht. News4teachers / mit Material der dpa

Hilfe bei Suizidgedanken

Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie – auch anonym – mit anderen Menschen über Ihre Gedanken sprechen können.

Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222.
Der Anruf bei der Telefonseelsorge ist nicht nur kostenfrei, er taucht auch nicht auf der Telefonrechnung auf, ebenso nicht im Einzelverbindungsnachweis.

Ebenfalls von der Telefonseelsorge kommt das Angebot eines Hilfe-Chats. Die Anmeldung erfolgt auf der Webseite der Telefonseelsorge. Den Chatraum kann man auch ohne vereinbarten Termin betreten, mit etwas Glück ist ein Berater frei. In jedem Fall klappt es mit einem gebuchten Termin.

Das dritte Angebot der Telefonseelsorge ist die Möglichkeit der E-Mail-Beratung. Auf der Seite der Telefonseelsorge melden Sie sich an und können Ihre Nachrichten schreiben und Antworten der Berater lesen. So taucht der E-Mail-Verkehr nicht in Ihren normalen Postfächern auf.

Debatte nach der Bluttat von Freudenberg: Gibt es einen Trend hin zu mehr Kinder- und Jugendgewalt?

 

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4 Kommentare
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Lehrer
11 Monate zuvor

Ein Verweis ist eine Ordnungsmaßnahme und keine Erziehungsmaßnahme.

Sigrid
11 Monate zuvor

Aber erst noch musste die Lehrerin völlig sinnlos sterben!

AvL
11 Monate zuvor
Antwortet  Sigrid

Anschließend nach dem Verweis brach die Gewalt aus diesem Menschen heraus.
Eine Kritikfähigkeit und eine selbstkritische Reflexion war nicht entwickelt worden.
Um so entsetzlicher waren die Folgen für die betroffenen Opfer.

Carsten60
11 Monate zuvor
Antwortet  Sigrid

… auch als Folge davon, dass jeder vollkommen ungehindert Messer in Schulen bringen darf, obwohl man das Problem doch nun aus etlichen Vorkommnissen kennt, siehe hier den Artikel „Fast 200 Straftaten mit Messern an NRW-Schulen“. Es gibt keinerlei Kontrollen, nicht einmal stichprobenartig. Dass sowas Angst und folglich Verkrampfungen auslösen kann, das leuchtet den Behörden nicht ein. Man könnte Messer sehr wohl mit Metall-Detektoren aufspüren, allein dieses Risiko würde wohl etliche Leute abschrecken, Messer in den Taschen zu tragen. Und was spräche gegen rigorose Strafen bei Entdeckung (bei unter 14-Jährigen: Geldbußen für die Eltern wegen Aufsichtspflicht und so) ?