Stark-Watzinger meint: Junge Menschen brauchen mehr finanzielle Bildung

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Nach Einschätzung von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger fehlt es vielen jungen Menschen Wissen im Umgang mit Finanzen. Viele wüssten nach Abschluss der Schule nicht, was die «Europäische Zentralbank» oder eine «Inflation» sei, sagte die FDP-Politikerin am Mittwoch bei einer Regierungsbefragung im Bundestag. «Wir sehen, dass Risiken nicht richtig eingeschätzt werden können. Das ist immens wichtig.» Stark-Watzinger sprach im Parlament über Pläne für eine «Initiative Finanzielle Bildung».

Bettina Stark-Watzinger an einem Rednerpult
„Immens wichtig“: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Foto: Shutterstock / photocosmos1

Die finanzielle Situation von Frauen sowie die Altersarmut sollten dabei auch eine Rolle spielen. Gerade für Frauen sei es extrem wichtig, Kenntnisse über Themen wie die Altersvorsorge zu haben. Deswegen werde auch es spezielle Angebote und Forschungen dazu geben. «Jeder kann ja einen eigenen Lebensweg gehen, aber man muss bewusst seine Entscheidungen treffen können und deswegen ist das eben auch eine Grundlage für die Selbstständigkeit», erklärte Stark-Watzinger.

Die Bundesbildungsministerin hatte gemeinsam mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) die Erarbeitung einer «nationalen Finanzbildungsstrategie» in Zusammenarbeit mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angekündigt. Zudem solle eine zentrale Finanzbildungsplattform aufgebaut und die Forschung zur finanziellen Bildung gestärkt werden. News4teachers / mit Material der dpa

Warum es mehr Finanzbildung braucht – und wieso Lindner und Stark-Watzinger trotzdem zu kurz springen

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2 Kommentare
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vhh
1 Jahr zuvor

Lehrer meint: Bildungsministerin braucht mehr Bildung über Bildung!
Ehrlich, der Nürnberger Trichter funktioniert nicht, auch nicht digital: Genügend Input = Experte. Man kann das natürlich in die Lehrpläne schreiben und so tun als ob Interesse und Langzeitwissen damit automatisch erreicht werden, Inflation kommt auch jetzt schon vor. Aber bitte, immer daran denken, wir tun dann nur so als ob, nicht versehentlich als Realität verstehen!

PetKue
1 Jahr zuvor

Dass Jugendliche wie Erwachsene zu wenig Ahnung von Wirtschaft und Finanzen haben und dass man etwas dagegen tun möchte, ist natürlich richtig. Leider aber ist die „nationale Finanzbildungsstrategie“ aber wieder viel zu hoch aufgehängt. Wir brauchen keine jahrelange wissenschaftliche Forschung bis hin zu OECD-Gutachten und wir brauchen nicht noch eine weitere Meta-Plattform. Die Inhalte sind seit langem klar: Geldanlage, Miete, Autokauf, Hauskauf, AGB etc. Wir brauchen mehr wirtschaftliche Inhalte in bestehenden Fächern oder neuen Fächern sowie außerschulische Lern- und Infoangebote, auf die die Menschen bei Bedarf zugreifen können. Wir brauchen eine bessere Lehreraus- und fortbildung. Und wir brauchen bessere Lernmaterialien und digitale Lernkonzepte. Statt aber an den schon seit Jahren tätigen und erfolgreichen Anbietern wie Lehrer Online, Teach Economy, Finanzchecker, Anlage-Coach, Deutsche Bundesbank etc. anzudocken, will man jetzt die Hochschulen, von denen in den letzten 20 Jahren keine fachdidaktischen Impulse ausgingen, mit der Ausarbeitung und Koordination beauftragen. Da gibt es von YouTubern wie Finanztip, Finanzfluss oder Explainity, ja selbst von den Banken oder der Schufa, bessere Unterrichtskonzepte und –materialien, als uns die neue „Finanzbildungsstrategie“ voraussichtlich bescheren wird.