„Ungerecht, unflexibel, ineffizient und tendenziell überlastend“: Studie verreißt das gängige Arbeitszeitmodell für Lehrkräfte

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BERLN. Das in Deutschland vorherrschende Arbeitszeitmodell für Lehrkräfte ist ungerecht, unflexibel, ineffizient und tendenziell überlastend. Zu diesem Schluss kommt der Strategieberater und frühere Berliner Staatssekretär für Bildung Mark Rackles in einer Expertise, die er im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung erarbeitet hat. Die GEW lobt die Analyse als „treffend“ – und nennt den darin enthaltenen Vorschlag eines neuen Modells „interessant“.

„Die Lehrkräfte in Deutschland sind mit vielen nicht-pädagogischen Aufgaben betraut, die Arbeitszeit und -druck erhöhen.“ (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Der Studie zufolge arbeitet eine Lehrkraft derzeit durchschnittlich 50 Wochenstunden. Nur gut ein Drittel davon entfällt auf die Kernaufgabe, das Unterrichten. Neben zentralen Tätigkeiten wie Vor- und Nachbereitung, Fortbildung und Beratung, beansprucht eine Vielzahl nicht-pädagogischer Tätigkeiten wie Aufsichten und Verwaltungsaufgaben die restliche Zeit.

Im deutschen sogenannten Deputatsmodell werden allerdings nur die Unterrichtsstunden festgelegt. Alle übrigen kommen hinzu, werden aber nicht systematisch als Arbeitszeit erfasst. Zeitgemäßer wäre nach Auffassung von Rackles eine Jahresarbeitszeit, in der alle anfallenden Tätigkeiten mit Vorgaben für Zeitanteile versehen werden – auch die Aufgaben, die über den reinen Unterricht hinausgehen.

„Wir können uns nicht länger ein System leisten, das so ineffizient mit der wertvollen Arbeitszeit von Lehrkräften umgeht“

„Das deutsche Modell ist seit 150 Jahren gültig und schlicht aus der Zeit gefallen. Es wird den heutigen Anforderungen in keiner Weise mehr gerecht“, sagt Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutsche Telekom Stiftung. „Wir können uns nicht länger ein System leisten, das so ineffizient mit der wertvollen Arbeitszeit von Lehrkräften umgeht. Der besorgniserregende Abwärtstrend der Schülerleistungen, insbesondere bei den Grundkompetenzen, aber auch der Lehrkräftemangel fordern ein entschiedenes, aber durchdachtes Gegensteuern. Die Arbeitszeit ist dabei für uns eine zentrale Stellschraube für einen zeitgemäßen und attraktiven Arbeitsplatz Schule.“

In der Studie werden vier Kritikpunkte benannt: Das Deputatsmodell sei…

  • … tendenziell überlastend: Im unbestimmten Bereich der Arbeitszeit außer
    halb des Unterrichtsdeputats fallen viele, teils dringliche Aufgaben an, die laut
    aktueller Studienlage zu durchschnittlich gut drei unbezahlten Überstunden die
    Woche pro Lehrkraft führen. Das entspricht umgerechnet circa 24.500 Vollzeitstellen im Jahr. Mehrarbeit wird aber nur bei den Unterrichtsstunden erfasst.
  • … ineffizient: Durch die fehlende Aufgabenabgrenzung übernehmen Lehrkräfte schulische Tätigkeiten, die auch andere Professionen erledigen könnten, anstatt sich stärker auf ihre eigentlichen Aufgaben, insbesondere das Unterrichten, zu fokussieren. Durch Ermäßigungsstunden unterrichteten vollzeitbeschäftigte Lehrkräfte im Jahr 2021/2022 im Schnitt tatsächlich 21 Wochenstunden.
  • … ungerecht: Die einheitlichen Deputatsstunden tragen nicht der Tatsache Rechnung, dass der Arbeitsaufwand je Unterrichtsstunde eher vom Fach und von der Schulstufe abhängt. Vor und Nachbereitung sowie Korrekturarbeiten können sehr unterschiedlich aufwändig ausfallen. Studien belegen, dass die tatsächlichen Arbeitszeiten je nach Schulart, Stufe und Fächerkombination bis zu 25 Prozent untereinander variieren.
  • … unflexibel: Das tradierte Modell ignoriert nicht nur die Unterschiedlichkeit der
    Fächer und ihre jeweilige Arbeitslast. Die starre Zuweisung von Deputatsstunden
    verhindert etwa auch eine Anpassung der Zeitbudgets an die Bedarfe der Einzel
    schule. Zudem ist es unflexibel gegenüber neuen Aufgaben und Anforderungen, die
    so, unabhängig von Pflichtstunden, nur immer noch in den unbestimmten Teil der
    Arbeitszeit hineingepackt werden.“

In seiner Expertise betrachtet Rackles nicht nur die Zahl der Deputatsstunden in den einzelnen Bundesländern, sondern auch die jeweiligen Teilzeitquoten. Dabei fallen erhebliche Unterschiede innerhalb Deutschlands auf. Rackles geht auch auf Konzepte vergleichbarer Bildungssysteme ein, darunter Dänemark und Japan. Deutlich wird, dass die meisten anderen Länder neben der Unterrichts- auch die Gesamtarbeitszeit klar vorgeben. Im OECD-Vergleich ist die Arbeitszeit deutscher Lehrkräfte überdurchschnittlich hoch, der Unterrichtsanteil dagegen deutlich geringer als der internationale Durchschnitt.

„Die Lehrkräfte in Deutschland sind mit vielen nicht-pädagogischen Aufgaben betraut, die Arbeitszeit und -druck erhöhen“, erläutert Mark Rackles. „Wenn man das pädagogische Arbeitsvolumen erhöhen will, dann sollte man aber nicht an einer – kaum mehr vermittelbaren – Arbeitszeiterhöhung ansetzen, sondern an einer Entlastung etwa bei IT oder Verwaltung. Dadurch und durch mehr Transparenz in der Arbeit würde das Berufsfeld sehr viel attraktiver, was ja auch nötig ist, um zukünftig wieder genug Menschen dafür zu gewinnen.“

Die Eckpunkte einer Alternative, die er vorschlägt, sehen folgendermaßen aus:

  • Jahresarbeitszeit als Bemessungsgrundlage: Das Modell richtet sich an der Jahresarbeitszeit statt an Deputatsstunden aus. Das bedeutet eine vollständige
    Erfassung aller Arbeitsstunden und nicht allein der auf den Unterricht bezogenen
    Pflichtstunden.
  • Differenzierung nach Schulstufen und Fächern: Die Zuweisung von Arbeitszeit erfolgt angepasst an die Arbeitslast der jeweiligen Fächer und Schulstufen, nicht jedoch, wie bisher, nach Schularten. Die für die Faktorisierung erforderlichen Werte sollten einfacher als in anderen, ähnlich differenzierenden Modellen sein und sich mit den Schulstufen erhöhen. Innerhalb der Schulstufen sollte die Differenzierung schwächer ausfallen und nur wenige Korrekturfächer betreffen.
  • Definition von Aufgaben und Zeiterfordernissen: Es sollen Tätigkeitscluster gebildet und diese mit zeitlichen Richtwerten beziffert werden. Diese könnten sein: Unterricht als Kerngröße mit einem Anteil an der Gesamtarbeitszeit von 40 Prozent, unterrichtsnahe Tätigkeiten (Anteil: 35 Prozent), professionelle Kompetenz (Anteil: acht Prozent) sowie allgemeine Aufgaben (Anteil: 17 Prozent). Sinnvoll sind zudem Ziel-, Höchst- und Richtwerte für einzelne Aufgaben, so etwa die Vorgabe von mindestens zwei Prozent Fort und Weiterbildung.
  • Globale Zeitbudgets, konkrete Personalplanung vor Ort: Im neuen System ermittelt die Schulbehörde den Unterrichtsbedarf der Einzelschule und erhöht das jeweilige Zeitstundenvolumen um den weiteren Bedarf für die Schulorganisation. Die Faktorisierung der Stunden erfolgt bereits hier. Bei der Personalzuweisung werden nur persönlich bedingte Arbeitszeitminderungen und eventuelle Teilzeitquoten berücksichtigt. Aus diesem Globalbudget vereinbart die Schulleitung mit jeder ihrer Lehrkräfte im Detail Tätigkeiten und Zeitbudgets.
  • Starke Schulleitungen: Damit diese Zuweisung globaler Budgets an ergebnisverantwortliche Schulen gelingen kann, müssen die Schulleitungen als zentraler Akteur in dem neuen Arbeitszeitmodell gestärkt werden. Zur allgemeinen Entlastung wie auch für ein professionelles Personal und Zeitmanagement sollte eine neue Funktionsstelle innerhalb der Schulleitung eingerichtet werden.“

Für eine Umstellung des Arbeitszeitmodells empfiehlt Mark Rackles Pilotversuche, die im bestehenden System relativ unkompliziert realisierbar seien. Wichtig sei dabei neben Transparenz die Partizipation von Schulleitungen, Lehrkräften und Personalräten, um Akzeptanz für das neue Modell zu erreichen.

„Die Rackles-Untersuchung legt den Finger in die Wunde, sie ist ein weiterer Weckruf für die Kultusministerkonferenz: Das derzeitige Pflichtstunden-Arbeitszeitmodell führt tendenziell zur Überlastung der Lehrkräfte, da diesen immer neue Aufgaben aufgebürdet werden, ohne dass sie an anderer Stelle entlastet werden“, sagt Daniel Merbitz, GEW-Vorstandsmitglied Tarif- und Beamtenpolitik, in einer ersten Reaktion auf die Studie.

„Die schlechten Arbeitsbedingungen schaden der Attraktivität des Berufes und verschärfen den Lehrkräftemangel. Wir brauchen neue Konzepte, damit sich wieder mehr junge Menschen für den Lehrkräfteberuf entscheiden. Hierfür gibt die Rackles-Studie wichtige Hinweise.“ Die wachsenden Anforderungen an Schule und die Lehrkräfte hätten in den vergangenen Jahren so gut wie keinen Niederschlag bei der Unterrichtsverpflichtung gefunden. Diese liege noch heute mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau wie im Deutschen Kaiserreich. Ausdrücklich begrüßte Merbitz, dass Rackles‘ die Landesregierungen auffordert, ein neues Arbeitszeitmodell und die Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte mit den Gewerkschaften auszuhandeln.

„Es reicht nicht, die Verantwortung für die Arbeitszeit der Lehrkräfte an die Einzelschule zu delegieren, ohne zusätzliche Ressourcen ins System Schule zu geben“

Allerdings vermisste er eine klare Ansage, dass sich auch ein verändertes Arbeitszeitmodell nur dann positiv auswirken könne, wenn der Arbeitgeber grundsätzlich bereit ist, mehr Geld in die Hand zu nehmen. „Es reicht nicht, die Verantwortung für die Arbeitszeit der Lehrkräfte an die Einzelschule zu delegieren, ohne zusätzliche Ressourcen ins System Schule zu geben. So wird der Schwarze Peter nur nach unten verschoben. Das führt zwangsläufig zu Mangelverwaltung und Unzufriedenheit der Lehrkräfte“, betone der GEW-Tarifexperte. Genau an dieser Frage seien in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren alle Modellversuche mit alternativen Arbeitszeitmodellen gescheitert.

Rackles analysiere richtig, dass das Deputatsmodell tendenziell dazu führt, Lehrkräften Aufgaben aufzuladen, die auch andere Berufsgruppen erledigen können. Dies werde möglich, weil der Arbeitgeber nicht gegenrechnen muss, wie viele Unterrichtsstunden ihn beispielwese Verwaltungstätigkeiten oder IT-Aufgaben kosten, da er den Lehrkräften diese „on top“ und kostenlos auftragen kann. „Auch wenn nicht-lehrendes Personal an Schulen eingestellt wird, kostet das Geld, das zusätzlich investiert werden muss“, unterstreicht Merbitz. News4teachers

Hier lässt sich die vollständige Studie herunterladen.

Arbeitszeitstudie: Lehrkräfte arbeiten im Jahresmittel über drei Stunden zu viel – pro Woche

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Ben
11 Monate zuvor

Ich wünsche es den Nachwuchskräften von Herzen, dass sie – speziell als Korrekturfachlehrer – bessere Bedingungen haben werden. Allein – das würde kosten.

dauerlüfterin
11 Monate zuvor

Die Botschaft hört ich wohl, doch es fehlt der Glaube.

D.h. schön, dass, was allen die im System tätig sind, bekannt ist auch einmal explizit benannt wird. Nach den Erfahrungen mit dem Dienstherrn (insbesondere auch während Corona) ist nur eines sicher: ändern wird sich ohne ganz erheblichen Handlungsdruck genau nichts!

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

… das…

Am Limit
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Ändern tut sich das eine oder andere. Allerdings nur selten zum Besseren.

Karl Heinz
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

*zustimm*

ich bleibe aber sehr skeptisch, was den „erheblichen Handlungsdruck“ anbelangt.
Jede Wette, dass viele etwas dagegen haben werden, wenn man Ihnen das Zeitmanagement nimmt und 40 Wochenstunden – auch in den Ferien – durchkalkuliert…

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Ist doch alles schon durchkalkuliert: 46,5 Stunden pro SCHUL-Woche, wenn man die ganzen Ferien NICHTS (absolut nichts!) macht. Dann liegt man auf einem Level mit einer „normalen“ Arbeitnehmer mit 40-Stunden Woche unter Berücksichtigung von Urlaubsanspruch im öD sowie der gesetzlichen Feiertage.

Und 46,5 Stunden pro Schulwoche schafft man als Vollzeitlehrer locker (wenn man nicht gerade Sport und Kunst unterrichtet…)

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Dann halten Sie die oben konstatierte Problematik der Arbeitszeitorganisation für gegenstandslos?
Jede Wette, dass Sie persönlich nicht 46,5 Stunden arbeiten. Das schreibt sich so locker flockig.
Davon abgesehen kenne ich am Gymnasium niemanden, der nicht auch in den Ferien arbeitet.

Antonia
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Stimmt, die Pfingstferien so gar am Stück, da Berufsschulen da Prüfungen haben. Dabei hat man von der Erstkorrektur vor den Ferien wahrscheinlich schon genug Überstunden, um die Pfingstferien als Ausgleich zu beanspruchen.

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

In der Tat – Herbst-, Weihnachts- und Osterferien wurden dringend gebraucht zum Korrektur-Marathon; Kopien der Abi-Arbeiten zm Verwandtenbesuch nach Madrid mitgenommen, Abitürentwürfe in Geschichte in den Weihnachtsferien per Email vom Hotel an den Fachvorsitzenden geschickt…

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Ich hätte nichts gegen eine Zeiterfassung. Allerdings hätte ich dann auch gern ein eigenes Büro in der Schule mit Arbeitsmaterialien gestellt …

alter Pauker
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Zumal in der Coronazeit die langen Hometeaching-Wochen, mit sonderpäd. Einzelförderung für jeden Schüler, für mich mit weit mehr als 8 Stunden am Rechner, alles per WhatsApp an die Handys der Schüler , deshalb alle Arbeitsmaterialien formatgerecht umbauen- eine funktionierende Gruppen-Arbeitsplattform, bei der Kinder und Eltern durchblicken hätten können, gabs für GS, HS, GemS und FöS ja nicht. Alle meine Schüler hatten keinen Rechner oder Drucker zuhause. Papiermaterialien per Post und bearbeitet dann fotografiert an mich per App zurück. Ich musste 1 1/2 Jahre altershalber zu Hause bleiben, wegen Vorerkrankungen u.a. . Für das erste Jahr 2020 ab März, war beim Finanzamt ein 100%iges Absetzen der Arbeitszimmerkosten nicht durchzusetzen – den abgelehnten Widerspruch müsste ich jetzt einklagen.

Fazit: Bitte so wie in Schweden: Räume für Lehrer mit der entsprechenden technischen Ausstattung (die ich mal nicht selbst zahlen müsste), mein ganzes „Gerümpel“ in dieses Zimmer umziehen (bitte genug lange Wände mit Regalen für die vielen Bücher, Unterrichts- und Lernmittel, die sich zuhause stapeln), dazu mein Sofa für Ruhezeiten, dazu eine festgeschriebene, reguläre Arbeitszeit von 8 Zeit- Stunden+ Pausenzeiten täglich.

Natürlich konsequent nur so viel Unterrichtsstunden, dass die nach dem Unterricht liegende Zeit ausreicht, um zum Beipiel das folgende zu erledigen:
·      Zeit für die Vor- Nachbereitung,
·      Zeit zum Kopieren und für Korrekturen,
·      schreiben von päd Berichten und Gutachten,
·      Korrekturen,
·      Schüler- und Elterngespräche,
·      Hausbesuche,
·      Wandertage,
·      Schullandheime,
·      Stufen-, Fach- und Gesamtlehrer – Konferenzen
dazu noch für nötige Aufgaben in der Schule:
·      Multimediaberater,
·      Netzwerkberater
. Stundenplan Erstellung und tägl. Vertretungspläne
·      Büchereiverwaltung
·      Stufen und Fachleitung,
·      Suchtpropylaxe-Lehrer*in
·      Gleichstellungsbeauftragte
·      Zeit für Einkäufe (z.B. Werken, Schulküche, Labor)
·      Schul-Website-Betreuung
·      und ich denke jedem fallen noch ein paar Punkte ein.
 
Pünktlich nach 8 Stunden (+ Pausen) zur Stechuhr, „abstechen“, heimfahren und dann nur noch Familie und gut isses!

(Wir pfeifen dann gern auf die 35 Stunden Woche, nimmt man „oben“ sicher anund denkt: „die sind’s gewohnt und sollen froh sein, von rund 50-60 Stunden auf 40! Das ist doch was!“)

Last edited 11 Monate zuvor by alter Pauker
ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  alter Pauker

Es hat mioch schon immer gewundert, warum die LuL in Dtld. nicht, wie in anderen Länern, einen eigenen Raum (a room for one’s own) mit standardisierte techn. und Materialausstattung haben – und die SuS wechseln von LuL-Raum zu LuL-Raum – schon der Effekt auf den Gebäudebestand wäre kostensparend.
Auf 3sat oder arte war mal ein Bericht aus Schweden – Neigungskurs englisch in einem perfekt ausgestatteten Raum mit max. 15 SuS und einer sozialpädagoghischen Assistentin (die sofort einen Zuspätkommenden „zum eindringlichen Gespräch“ führte – das sollte sich mal er in D trauen….)

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie sprechen ein großes Wort gelassen aus – aber dann muss auch spät. 18:00 Schluss sein – leider, leider gibt es da noch so Lustbarkeiten wie Elternabende (mittlerweile auch wieder in der Obstufe, weils da Klassen gibt), allerlei Konferenzen usw.

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Wenn Sie Deutscharbeiten korrigieren müssen, und das bei mehreren Klassen, sind kurze Ferien wie Ostern eh gelaufen. Mein Mann bekommt beispielsweise Zeitausgleich für Überstunden, er hat öfter frei als ich

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Genau da liegt der Hase im Pfeffer: Wer Deutsch-, Geschi- und Philo-Klausuren plus Abi-Klausuren in De und Ge Mittel- und Oberstufe zu korrigieren hat, der ist froh um jeden „freien“ Tag. Herbst-, Weihnachts- und Osterferien sind komplett eingeplant (Zufallsgenerator: Man wird krank…) – und wer sich traut zu verreisen, schleppt garantiert einen Teil der Korrekturen mit – alles schon gesehen und gehabt: Flughafen, ICE; und die Freunde / Familienmitglieder waren froh, wenn es an den Feiertagen mal zu einem „gemütlichen“ Kurz-Treffen kam… Wir brauchen eine Gebührenordnung Lehrkräfte“ (GOL) oder GOPäd, in der alle Zusatzaufgaben zusätzlich zum Grundgehalt abgerechnet werden.
Wer in diesen Fächern heute wagte, so zu korrigieren wie „unsere“ Lehrer:innen „damals“, würde sich ziemlich schnell sehr wundern.@

Antonia
11 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

da habe ich tatsächlich was dagegen. Denn ich bin selbst groß und weiß meine Zeit einzuteilen. Und je mehr man mich in meiner Freiheit einschränkt, desto unattraktiver wird dieser Beruf für mich. Und wenn man mich in den Ferien, am besten noch in die Schule bestellt, dann bin ich draußen. Ich bin froh, wenn ich dann einfach mal in Ruhe vorbereiten kann und korrigieren kann und das mache ich eben großteils am Abend und nachts.

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Das nennt sich auch nicht umsonst „unterrichtsfreie Zeit“ – in den Weihnachtsferien neben allfälliger Erkrankungen 2-3 Stgapel Klausuren o.ä. plus Abiturentwürfe in De und Ge bzw. Phil und Ge.

Sigrid
11 Monate zuvor

„Dies werde möglich, weil der Arbeitgeber nicht gegenrechnen muss, wie viele Unterrichtsstunden ihn beispielwese Verwaltungstätigkeiten oder IT-Aufgaben kosten, da er den Lehrkräften diese „on top“ und kostenlos auftragen kann.“ Eben. Und weil das so ist, wird sich auch nichts ändern. Es werden Unterrichtsstunden gerechnet, ganz egal, ob und wie es außerdem noch zu einer Arbeitszeiterfassung kommt. LuL fehlen, Unterricht muss gehalten werden- alles andere drückt man- wie bisher- dazu auf.

Antonia
11 Monate zuvor
Antwortet  Sigrid

wie soll die Arbeitszeiterfasssung funktionieren? Ich würde dann einfach keine Schülerfragen mehr beantworten, da dies ja j zur Arbeitszeit gehört und seit der Digitalisierung man permanent erreichbar ist und kontaktiert wird. Die ständigen Kleinigkeiten, kann man gar nicht erfassen.

Einer
11 Monate zuvor

Kurz gesagt: Wir übernehmen Zusatzaufgaben kostenlos.

Canishine
11 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Die Kosten zeigen sich halt später an anderer Stelle.

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

So ist es leider. Nach fest kommt ab!

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Oft auf Kosten der Gesundheit…

Was heißt hier Pädagogik?
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

..ich bin seit 8 Wochen krank…Stammkunde in der Neurologie

Fresh L
11 Monate zuvor

Das tut mir leid.

Wenn man bedenkt, dass man die Lehrtätigkeit mal als BERUFUNG angefangen hat, ist das schon sehr bitter.

Werden Sie schnell wieder gesund.

Wobei die Rückkehr in den aktuellen Betrieb für Sie dann nicht unbedingt erstrebenswert sein sollte.
Aber die Motivation und Leidenschaft haben wir ja (leider) immer.
Nur deshalb funktioniert das Schulsystem überhaupt noch so.

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Leider ja.
Kenne in meiner relativ kurzen Dienstzeit bereits drei Lehrkräfte, die während der Dienstzeit erkrankt und kurz nach bzw. kurz vor der Pensionierung verstorben sind.
Klar, niemand kann am Ende klar nachweisen, ob dies vom berufsbedingten Stress herrührt sehr traurig ist es dennoch. Ein „Geschmäckle“ hat es mMn auch.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Nein, das machen „wir“ nicht.
Ich jedenfalls.
Zusatz bleibt bis irgendwann liegen…
bis Zeit dafür ist.
Z.B. in der U-freien Zeit, nachdem der Urlaub fürs Jahr genommen wurde.

Ulschmitz
11 Monate zuvor

Naja, das hängt aber sehr davon ab, welche deadlines vorgegeben sind. Vor Einführung des Zentralabiturs war es im Fach Deutsch geradezu „cool“ – 14 Tage bis Osterferien Erstkorrektur, in den O-Ferien die anderen Klausuren, 14 Tage nach den O-Ferien Zweitkorrektur und Abstimmung, Gutachten usw. Das ist vorbei, DE wird nach den O-Ferien geschrieben(wegen Bayern!) – und es bedurfte deutlicher „Vorstellungen“ der Schulleitung im Ministerium, um die Korrekturzeit (Korrekturen im laufenden Betrieb zusätzlich) ein wenig zu verlängern.
Wer seine restlichen Klassenarbeiten und Klausuren bis O-Ferien nicht durchhatte, konnte einem Leid tun.–

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulschmitz

Nein, es bleibt liegen. 🙂
Reiche ich rechtzeitig Überlastungsanzeigen ein, kann mir keiner etwas.
War halt überlastet.

Das ist rechtssicher in Verfahren.
Ist durchexerziert. 😉

447
11 Monate zuvor

Das ist der Weg.

ulschmitz
10 Monate zuvor

Okeeee – und wer führt dann die genannten Arbeiten durch? Vielleicht ein Mitglied der work-life-balance-Truppe mit 10, 12, 14, max. 16 Wochenstunden?

Kadee
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulschmitz

Das habe ich so 14 Jahre lang durchgehalten, immer mindestens eine Abiturklasse in Englisch oder Deutsch pro Jahr und dazu mindestens eine Jahrgangsprüfung 10 in einem oder beiden Fächern. Das geht im Land Brandenburg. Das Frühjahr war immer der Horror. Oft hat man sich gefragt, was man verbrochen hat…
Ich hatte wirklich genug, obwohl ich meine Arbeit (Korrekturen ausgenommen!!!) gern gemacht habe. Jetzt bin ich Grundschullehrer und es gibt wieder ein Leben neben der Arbeit.

Was heißt hier Pädagogik?
11 Monate zuvor
Antwortet  Kadee

Wer in der GS für seine zukünftigen
 

  • Gymnasial-
  • Realschul-
  • HS, Gemeinschaftsschul-

Aspiranten zielgerecht differenziert und abgestuften Unterricht vorbereitet,
und noch guten, fördernden Unterricht für
 

  • schwache Kinder
  • nicht zu vergessen für die Kinder in Inklusion

 
 machen will, hat’s eigentlich weder im Unterricht noch bei der Vorbereitung so sehr ruhig.

Frau kanns natürlich auch wie eine Kollegin machen, bei der mein Enkel in der 1. Klasse ist: Deutsch, Buchstabeneinführung: Jeden Tag gibt es 5-7 eintönige Buchstabenarbeitsblätter, was nicht in der Schule geschafft wird, muss Zuhause fertigarbeiten. So gibt es für jeden Buchstaben in jeder Woche exakt dasselbe Layout, für alle Schüler, ob gut oder schwach. Ich habe die Blätter, die bisher ausgegeben wurden alle gesehen. Man kann sie nebeneinander legen und es unterscheidet sich nur der Buchstabe.

Selbst für Erwachsene schwer zu ertragen und todlangweilig, weil alle Blätter für das X so laufen, wie die am Anfang das M und das A – und die exakt so aussehen, keine Abwechslung, keine Bilder, nichts Motivierendes. Alles schwarz weiß, vermutlich vor Urzeiten entstanden. Dafür ein grüner Heul-Smiley,wenn die Dame nicht zufrieden war.
Das ist eine Vorbereitung samt dem Unterricht, bei der man viel Zeit für das echte Leben hat. Mein Enkel blockiert deshalb mittlerweile. Ein Arzt, den seine Eltern deshalb konsultiert haben gab an, mehrere Kinder dieser Schule, wegen ähnlicher Probleme, als Patienten zu haben.
Bester Vorschlag der Kollegin, ohne dass sie irgendeine Fördermaßnahme ergriffen, oder empfohlen hätte: Lassen Sie ihn die 1. Klasse wiederholen.
Im Klartext auf Deutsch: Nach mir die Sintflut!
Ich habe für eine solch miserable Pädagogik und Didaktik kein Verständnis und habe nur sehr wenige Kollegen*innen an den GS bisher kennengelernt, wo man sich fragen muss, wie die Prüfung und die bewertenden Besuche bestanden worden sein sollen.

Meist kommt auch bei uns Grundschullehrerinnen und -lehrern, „das Leben neben der Arbeit“,  meist ist das die Familie, zu kurz.

Die andere Seite der Medaille, wie gerade berichtet:

Aus unerfindlichen Gründen gibt es auch Grundschul-, HS und Förderschullehrer mit Erschöpfungssyndromen und Burnout. Nach einem Bericht, den ich zum Thema gesehen habe, sind das recht viele. In den div. Bundesländern gibt es dabei kaum Unterschiede.

Haben Sie eine Idee, wie denn das sein kann?
 
 

Hoffnung
11 Monate zuvor

Ich frage mich wie wir alle das Schreiben und das Rechnen früher gelernt haben. In meiner Klasse gab es damals auch nur ein Heft zum Schreibenlernen und am Ende der Grundschule konnten fast alle ordentlich schreiben. Heute wird so viel differenziert, angepasst, diagnostiziert usw. und die SuS haben große Probleme mit dem Lesen, dem Schreiben und dem Rechnen. Ich habe das Gefühl, je mehr das Schulsystem reformiert wird, desto schwächer fallen die Leistungen der SuS aus.

Hirschlgruber
11 Monate zuvor
Antwortet  Hoffnung

Um es ganz deutlich zu sagen: Die Lesefähigkeiten heutiger Grundschüler hängen wie früher vom Üben ab. Nur ist es heutzutage so, dass trotz Lesepässen, wiederholter Ansprache der Eltern, etc. zu Hause immer weniger geübt wird.

Woher ich das weiß? Manche Eltern geben es direkt zu, Leseübungshausaufgaben zeigen dies, auf Lesepässen wird absolut gleichförmig 15mal hintereinander mit dem selben Stift unterschrieben, während das Kind keinerlei Fortschritte macht, mit den Eltern abgesprochene Förderpläne werden nicht eingehalten, usw.

Von nicht kommt nichts. Diese Wahrheit wird man aber nicht aus den Mündern unserer Kumis hören, da diese damit Kritik an den Eltern üben würden.

Arbeitet die oben beschriebene Kollegin tatsächlich nur mit Blättern ist das selbstverständlich nicht im Sinne der Erfinders. Wie die Einführung der Buchstaben im Unterricht geschieht ist für Eltern aber nur eingeschränkt erlebbar. Welche Materialien nutzt sie dort und was berichtet das Kind zu Hause? Gleichzeitig muss man aber auch feststellen, dass selbst in den Lehrwerken (z.B. Lola) die Buchstaben gleichförmig eingeübt werden müssen. Üben ist nun mal kein Vergnügen. Meiner Erfahrung nach kostet es immer mehr Kinder bedeutend mehr Kraft, sich auf Übungsphasen, die keine leichtfertigen Erfolge -wie z.B. in Videospielen erlebbar- hervorbringen, einzulassen.

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Hoffnung

Je mehr Stützräder angeschraubt werden, um so schlechter fährt das Fahrrad.

Palim
11 Monate zuvor

Wenn die Arbeitszeit der Lehrkräfte zu 30% durch das Erteilen von Unterricht erbracht wird, dann kann von der regulären Arbeitszeit eben nur 30% in den Unterricht gehen.
Das wären dann 16 Unterrichtsstunden und nicht 28.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Genau das 🙂

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Daher die viele Teilzeit. Das einzige an was man drehen kann, ist die reine Unterrichtszeit. Alles Andere bleibt gleich.

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Die während des 1. Weltkriegs erfolgte Erhöhung des Stundendeputats – kriegshalber – an GYM auf 24 U-Stunden wurde nie zurückgenommen. Bethmann-Hollweg (sorry, falls ich’s falsch geschrieben habe) hat dies damals als die maximal mögliche Stundenzahl/Woche für GYM bezeichnet – und das bei kleinen GYM-Klassen, völlig „abgedrehter“ „Pädagogik“, wenig Verwaltungstätigkeit und wenig „extempore“. Damals hätte sich jeder „Zeus“ dreimal überlegt, ob er an einen Kollegen rantreten sollte mit dem beliebten Satz: „Ach, könnten Sie mal bitte eben..“Noch in den 60er Jahren war es selbstverständlich, 2 Elternsprechtage durchzuziehen wir Schüler hatten frei – und die Zeugniskonferenzen über 2-3 Tage, auch dann hatten wir frei. Heute ist es selbstverständlich, nach einem 6stdg. Unterrichts-Vormittag freitags ab 14:00 Uhr bis 20-21Uhr Elternsprechtag durchzuziehen. Zeugniskonferenzen entsprechend nur nachmittags.
In der Tat steigt die Zahl der Kolleg:innen, die Stundenzahl reduzieren, um überhaupt noch ihren Kram erledigen zu können.

kanndochnichtwahrsein
11 Monate zuvor

Analysiert, halbwegs treffend, aber die Vorschläge halte ich für nicht zu Ende gedacht.
Es gibt einfach zu wenig Leute, die Arbeit muss trotzdem getan werden.
Sollen wir nach Erreichen unseres Zeitbudgets (über das wir dann womöglich noch mit Schulleitungen streiten müssen, die unsere Kräfte überschätzen, unsere Bereitschaft mehr zu arbeiten ausreizen, Kollegen – meinetwegnen unabsichtlich – bevorzugen oder uns im allerschlimmsten Falle gegeneinander ausspielen…) Stift und Tasche fallen lassen und uns in den Feierabend verabschieden?

WIR fangen als Lehrer am nächsten Morgen nicht mit dem gestern liegengelassenen Papierstapel wieder an!
WIR haben jeden Morgen neue Baustellen, die sofort bedient werden müssen, bekannte sind über Nacht eskaliert, wieder andere waren absehbar, aber noch unbearbeitet.
Soll ich dann alles andere liegen lassen, meinen Unterricht absagen oder dringende Einzelfälle ignorieren? Sollen wir an Unterrichtszeit oder an Vorbereitungszeit oder an was sparen???
Unterricht soll in seiner Qualität nicht leiden, Schüler sollen nicht gestapelt werden, Kinder sollen bis spätnachmittags versorgt sein, einen großen Teil als ineffektiv/überflüssig empfundener Konferenzen und Besprechungen haben wir nicht erfunden, Fortbildungen sind in großen Teilen nicht zielführend und damit nur Zeitfresser. (Gerne hingehen, wer es möchte, aber kein Zwang, nochmal mehr Zeit abzusitzen, weil ein Theoretiker im Ministerium irgendwass für „hipp“ hält und per Zwang unter die Lehrer bringen will…)

Ohne viel mehr Personal wird das ohnehin alles nichts!!!

Wenn Lehrer nur noch so viel arbeiten, wie sie per Vertrag verpflichtet sind, bricht das System ad hoc zusammen. Dann geht eine Schlammschlacht los, in der jeder rechtfertigen muss, warum er was wie in welcher Zeit macht vs. nicht schafft.
Oder soll uns vorgeschrieben werden, wieviel Zeit wir für die Erstellung, Durchführung, Korrektur, Bewertung und Auswertung wie vieler Tests/Hausaufgaben/Arbeitsblätter etc. in welchen Fächern (und warum in anderen nitch oder anders) zu investieren haben, wie lange ein Elterngespräch mit einer bestimmten Problemlage dauern darf, wie lange ich über die Konzeption eines Arbeitsblattes nachdenken darf oder ob ich es jedes Jahr oder nur noch alle drei Jahre überarbeiten darf???

WIR BRAUCHEN MEHR LEUTE – und viel mehr ZEIT für die SCHÜLER!

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor

Wer sagt, dass „die Arbeit gemacht werden muss“?

Ihr Arbeitgeber.

Braucht er Sie?
Dann lassen Sie ihn zappeln.
Wie den Fisch am Haken.
Bis zum biologischen Ende.

Da bin ich bald angekommen, deshalb gibt es für nichts mehr Gnade. Finde ich gut 🙂

Mika
11 Monate zuvor

Ja, da müssen wir eben endlich mal aufhören mit der ewigen Litanei: ‚aber ich muss das Abi übermorgen fertig korrigiert haben, aber wir müssen morgen noch mal für die Klassenarbeit üben, das Elterngespräch muss aber geführt werden‘ etc. Wenn die Arbeitszeit abgelaufen ist, werden entweder die entstehenden Überstunden vergütet oder es fällt halt der Stift! Mut zur Lücke, liebe Kolleginnen und Kollegen. Entweder es werden genug Leute eingestellt oder das Angebot an Unterricht muss eben ausgedünnt werden! Wenn mein AG dann der Meinung sein sollte, dass ich schneller arbeiten soll: kann er gern sein, hilft ihm nichts. Mit der individuellen Arbeitszeiterfassung werden sich die Länder endlich mal mit den Ergebnissen der diversen Lehrerarbeitszeitstudien befassen müssen, die durchweg dasselbe sagen: die Belastung ist zu hoch!

alter Pauker
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Was bei manchen Kollegen der Art:“ 12 Uhr Schulschluss, Tür zu, jetzt bin ich nur noch privat“, möglichweise eine heftige andere Abrechnung zeigen wird. Ich „Hasse“ diese Kollegen*innen. Ich wollte am Schulhof, kurz nach Schulschluss, einen solchen Kollegen zu einem Schüler seiner Klasse etwas fragen. Antwort: „Wissen Sie, ich habe jetzt frei. Kommen Sie doch morgen wieder. In der großen Pause können wir reden.“ Wirklich passiert, einige Jahre her aber sicher mehr als 10 mal bei verschiedenen Kollgen*innen und an verschiedenen Schulen. Man denke an die Dunkelziffer.
Eine Dienstbesprechung (Kooperation) an einem Gymnasium nicht abgesagt Als ich mit einer Kolligin dort ankam erfuhren wir, dass einige der Gymnasialkollegen wegen eines Tennis-Turniers nicht kommen könnten. Die Besprechung fiel-ohne Entschuldigung aus. Mit anderen Ursachen ist das, auch an den Realschulen, mehrfach über die Jahre vorgekommen.
Es stimmt schon: Nicht alle sind emsige, schulfleißige Lehrer(innen)-lein. Die werden aber gesehen-und so entsteht eine Meinung zum Beruf in der Bevölkerung.

447
11 Monate zuvor

Viele Leute haben Zahnprobleme – Bei Zahnärzten GIBT ES KEIN „die Arbeit muss gemacht werden“.

Hunderttausende Menschen haben rechtliche Streitigkeiten – bei Anwälten GIBT ES KEIN „die Arbeit muss gemacht werden“.

Hunderttausende Hecken in Deutschland brauchen fachgerechte Rückschnitte – bei Gärtnern GIBT ES KEIN „die Arbeit muss gemacht werden“.

Cash, Freizeit, BENEFITS – ach so, aber bei Lehrern, da auf einmal?

Nene, nö nö nö, nein.

Makkus
11 Monate zuvor
Antwortet  447

Warum heißt es an deutschen Schulen offensichtlich „die x-te Konferenz/der Lehrerausflug/die Personalversammlung muss gemacht werden“ (und dafür Unterricht ausfallen), aber nie „Unterricht muss gemacht werden“ (und dafür die x-te Konferenz ausfallen oder der Lehrerausflug)?

Hans Hoffmann
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Dafür fällt kein regulärer Unterricht aus. Das findet alles am Nachmittag (Konferenzen, Personalversammlungen) oder am Wochenende (Personalausflug) statt.

Anti-Polemik
11 Monate zuvor
Antwortet  Hans Hoffmann

Personalversammlungen sind auch während der Unterrichtszeit gestattet und müssen nicht nach- oder vorgearbeitet werden. Lediglich wer nicht daran teilnímmt, muss seine Stunden halten. Bei uns kommen merkwürdigerweise immer die Kolleginnen und Kollegen (freitags, 5./6. Stunde), die dann dafür ausgeplant werden müssen. Ein Schelm…..

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Anti-Polemik

Personalversammlungen finden ungefähr einmal im Schuljahr statt – bei uns an einem Mittwoch 14 Uhr. Kommt mir nicht ganz glaubhaft vor, Ihr Post…

Konfutse
11 Monate zuvor
Antwortet  Anti-Polemik

Ich gehe nie während meiner Unterrichtszeit zu Personalversammlungen. Dafür werde ich nicht bezahlt. Meine SuS haben ein Recht auf ihren Unterricht. In meinem Kollegium sehen das die meisten so.

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Oh, bitte nennen Sie mir diese Schule. Dann stelle ich mich da gleich mal vor.

Dann muss ich nicht mehr nach der 9. Stunde, die um 15:05h endet um 15:15h in der Lehrerkonferenz oder Personalversammlung sein, die wieder per Mehrheitsantrag bis 19:00h verlängert wird.

Oder den 8stündigen SE-Tag mit meinem einzigen 4-Stunden Unterrichtstag tauschen, dessen Freistunden ich normalerweise gerne zum zusätzlichen Korrigieren und Vorbereiten nutze, wenn ich nicht gerade sowieso zwei Vertretungsstunden reingeballert bekomme.
Aber dafür dann wegen des SE-Tages vorher Unterrichtsmaterialien für die ausgefallenen Stunden zusammenstellen und später korrigieren muss.

Und dann endlich Elternabende am Vormittag. Das ist stark. Mal etwas Neues.

Werden Klassenfahrten dort an Ihrer Schule vielleicht in den Ferien durchgeführt oder nur vormittags? Ach ne, das ist ja Unterricht, der halt 5 Tage x 24 Stunden geht. Das ist ja okay. Da sind die Kinder ja zum Glück mal gleich ganz weg. Auch mal entspannend zuhause.

Endlich Elterngespräche statt Englischunterricht. Der Hammer. Mein erstes Elterngespräch nach 15 Dienstjahren am Vormittag mit Käffchen und Croissant werde ich dann so feiern.
Ach verdammt, welche Eltern können da eigentlich?

Und endlich auch mal zwei komplette Vormittage zur Planung der 30 Zeugnisgespräche mit meiner Klasse. Statt immer zusätzlich zwei Nachmittage einplanen zu müssen.

Und die Abschlussveranstaltung mit Anwesenheitspflicht nicht mehr am Samstag Vormittag, sondern gediegen irgendwann Mittwoch Vormittag. Wie krass, bitte.

Aber die Verabschiedungen der Kollegen jedes Halbjahr sind doch wohl auch während der Unterrichtszeit, oder?

Sonst komme ich nicht.

Jedenfalls ist Ihre Schule God’s Gift for Teachers.

Made my day. 😉

Konfutse
11 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Ach verdammt, welche Eltern können da eigentlich?“ zum Elterngespräch am Vormittag…
Tja, das kann ich Ihnen tatsächlich beantworten. Ich habe die Eltern meiner neuen Schüler alle zwischen September bis Dezember letzten Jahres zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Ich habe vorher abgeklopft, welche (vorgegebenen) Wochentage und Tageszeiten den Eltern passen würden. Von 24 SuS waren zwei Elternteile nicht interessiert, zwei Elternteile wollten den Termin nach meinen Nachmittagsunterrichten und 20 Elternteile gaben an, sie seien absolut flexibel, am liebsten dann vormittags. Nun, als ich die Gespräche führte hatten wir sehr viel Zeit, keiner war gehetzt, dass man gleich zur Arbeit müsste. Da fand ich sehr schön, hat mich aber zum Nachdenken gebracht. Alle Gespräche wurden übrigens entweder vor meiner regulären Unterrichtszeit, in Hohlstunden, die ich bei der SL natürlich blocken lassen musste oder nach dem Unterricht geführt.
Mein Mann und ich sind beide Lehrer und hatten NIE Zeit, am Vormittag zur Schule unserer drei Kinder zu kommen….wir mussten da arbeiten….

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Ich weiß nicht, was Sie meinen: Kollegiumsausflüge und Konferenzen finden außerhalb der Unterrichtszeit statt. Unterricht fällt aus bzw. wird zusammengestrichen, weil niemand mehr da ist, der ihn erteilt. Das ist doch das Thema.

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Weil Leute wie ich nix zu sagen haben und das auch niemals werden, so lange „die Dinge“ so sind wir sie sind.

Lehrerausflüge in der Dienstzeit sind überflüssig, Konferenzen zu 90% hirnloses Wiederkäuen bekannter Rechtsauslegungen, die jeder professionelle Lehrer in 10 Minuten für sein BL gegoogelt hat
Girls day? Ideologie. Ständiger „Berufsorientierungsquatsch“, zwei Wochen Ausfall hier, drei Wochen da, ein Vormittag hier und dort – und die, die es bräuchten bläuen das genauso wie den Unterricht. Streichen, ersatzlos!
Notenkonferenz? Der Name sagt es, 2 Minuten pro SuS Maximum, für pädagogische Gespräche gibt es das ganze Schuljahr, sofern wirklich nötig!
Beratungsrunden ohne Hebel, mit Ergebnissen die keine Schule durchsetzen kann? Streichen, ersatzlos – oder mit umgekehrter Beweislast Bußgeld drauf!

Ich könnte stundenlang so weitermachen.
(Wie jeder fähige LuL)

Nur genau darum passiert es nicht: Die ganze Verderbtheit der Eiterbeule würde aufgedeckt werden.

Realist
11 Monate zuvor

92% der 16-29-Jährigen wollen eine Vier-Tage-Woche:
https://www.ndr.de/ndrfragt/Umfrage-grosse-Mehrheit-fuer-Vier-Tage-Woche,ergebnisse1192.html

Selbstverständlich bei voller Bezahlung.

Unmöglich bei dem Lehrkräftemangel und dem derzeitigen Arbeitszeitmodell. Vier-Tage-Woche gibt’s in der Schule nur bei massivem Gehaltsverzicht (Zwei-Drittel-Stelle = 1 freier Tag).

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Kollege, man kann doch die 4Tage/Woche realisieren.

Täglich 6 Stunden (von 07 bis 13 Uhr Unterricht, danach die Schüler nach Hause schicken.) 4×6=24h/Woche.

Mehr Unterricht braucht es nicht. Die Schüler können sich doch eh nicht länger konzentrieren. Generation Internet.

Eine Verschiebung des freien Tages für 1/3 der Kollegen… wo ist das Problem?

Ok, die Nachmittagsaufsichten für eventuelle GT.
Muss kein Lehrer machen.
Sicherheitskräfte reichen.
(So mit Gummiknüppel, Reizgas… was man so gegen Drogenverkäufer braucht, die auf dem Schulgelände nachmittags und abends rumschleichen…) 😉

Realist
11 Monate zuvor

Klappt aus mehreren Gründen nicht:

Wenn alle 6 Stunden durchunterrichten, kann niemand vertreten werden. Und Schüler nach Hause schicken geht in der Sek I auch nicht mehr. Ok, Beaufsichtigung könnte ein Sicherheitsdienst übernehmen, aber der ist dann nicht billiger als Lehrkräfte (Gefahrenzulage usw.)

Konferenzen usw. dürften dann am Wochenende liegen? Sonst ist immer ein Fünftel des Kollegiums nicht da, und das geht nicht wegen unteilbare Dienstpflicht usw…

Der Stundenplaner dürfte bei diesem Modell auch rotieren und graue Haare kriegen, wenn er die nicht sowieso schon hat…

Bei 4×6 Stunden Unterricht sind Sie spätestens am dritten Tag geistig platt. Nichts mehr mit Korrigieren und Unterrichtsvorbereitung… und den fünften Tag brauchen Sie dann zur Regeneration (was nützt dann dieser freie Tag?)

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ich verrate jetzt ein großes Geheimnis:
Das hat schon mal Jahrzehnte funktioniert 🙂
Bis zum Zeitpunkt, dass der GT doch für gewisse Kreise ganz vorteilhaft wäre.

Seitdem:
Niedergang der Schülerleistungen,
ausufernde Mehrarbeit in den Kollegien (unbezahlt- natürlich),
Einschränkung der Freiheiten von Schülern für Hobbys und freiwillige Interessenvertiefung,…

Ich denke, der GT ist Mitursache für die Knappheit an Lehrern.
Schade.

4tage40stunden
11 Monate zuvor

Also hatten Lehrer früher den Halbtagsjob, von dem niemand was wissen will? Haben Dynastien von Lehrern ihr Leben lang weniger gearbeitet als sie sollten?

Anti-Polemik
11 Monate zuvor
Antwortet  4tage40stunden

Als ich vor 32 Jahren in den Schuldienst kam, funktionierte das mit dem Halbtagsberuf ganz gut. Natürlich gab es auch (mal) Konferenzen, zum Schuljahresbeginn eine Elternabendstrecke usw. Das alles hielt sich aber in Grenzen. Zu korrigieren war auch damals knackig viel. Im Prinzip konnte man sich die Nachmittage aber größtenteils frei organisieren. Man machte dann seine Korrekturarbeit etc. abends, am WE usw. Das geht heute nicht mehr. Ein „freier“ Nachmittag ist eine Seltenheit- die Gründe sind hinreichend vorgetragen- WE und Abende muss man weiterhin einplanen. Hinzu kommt, dass die Belastung durch Lärm, (A)Sozialverhalten und viele an die Schule herangetragenen Zusatzaufgaben belastend sind.

Konfutse
11 Monate zuvor
Antwortet  Anti-Polemik

In meiner Anfangszeit hatte ich im HF 6 KA im Schuljahr, im NF 4. Das ging, aber auch mit Korrekturwochenenden. Das würde ich heute kaum noch schaffen, allein die damalige Stoffmenge ist heute nicht mehr durchführbar. Und das, was ich durchnehme, ist auf niederem Niveau in doppelt so langer Zeit…..

Herr Hallmackenreuther
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Eine 5-Tage-Woche mit richtigem, wirklich freiem Wochenende wäre schon mal ein Anfang.

Gabriele
11 Monate zuvor

Träumen Sie weiter!
Doch gänzlich unvorstellbar, völlig schulrealitätsfremd!
Da ist nur Wunsch Vater des Gedanken. In der Praxis nicht durchführbar!

Denn dem steht diametral entgegen (offene Liste!):

zunehmend prekäre Lehrerversorgung, stetig weitere Verrechtlichung, ständig weiter zunehmende Überfrachtung mit Dienstpflichten neben eigentlichem Kerngeschäft, aufgeblähte Verwaltungsaufgaben, Überregulierungstendenzen, Weiterbildung über z.B.“Künstliche Intelligenz“, Integration, Inklusion, Mobbing durch Eltern in den Echokammern diverser Sozialer Medien, ständig steigende Erwartungshaltungen der Gesellschaft etc. etc. … .

Pädagogisch und methodisch-didaktische Experimente, Irrwege, „Moden“ oder neue „Allheilmittel“, Irrglaube, dass Digitalisierung der neue „Königsweg“- wobei digitale Infrastruktur z.T.mangelhaft oder nicht vorhanden, keine IT-SystembetreuerInnen in Vollzeit vor Ort, die als LehrerInnen (!) genau wissen, was Schule braucht und auch ständig ansprechbar sind!

Von maroden Schulgebäuden, wenig einladenden Klos oder ekligen Duschen in manchen Schulen gar nicht zu reden.

Tendenz:
LehrerInnen arbeiten seit Jahrzehnten immer mehr, permanent noch mehr … – und (die meisten) SchülerInnen tendenziell immer weniger, da Belastbarkeit, Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeitsspanne etc. immer geringer werden.

Abwärtspriralen:
Selbstausbeutung, Raubbau an der eigenen Gesundheit bei ständig weiter sinkendem Anspruchsniveau Richtung „kleinster gemeinsamer Nenner“.

Aber Kultusbürokratien „lügen sich selbst in die Tasche“, verschließen leider die Augen vor der Realität.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Gabriele

Nur hat das mit Träumen nichts zu tun. Die Probleme meines Arbeitgebers sind nicht meine. Ich erfülle lediglich meinen Arbeitsvertrag und der sieht für Angestellte im ÖD der Länder 38,5 Arbeitsstunden je Arbeitswoche vor.
Ziehen wir einmal alle gesetzlichen Feiertage, die in die unterrichtsfreie Zeit fallen, von der unterrichtsfreien Zeit ab, so bleiben es keine 13 Wochen mehr, die fünf Arbeitstage haben. Hinzu kommt der eigene Urlaubsanspruch, der von der unterrichtsfreien Zeit abzuziehen ist.

Ein landesbediensteter in der sonstigen Verwaltung kommt im Jahr auf 210 bis 220 Arbeitstage, eine Lehrkraft auf 190 bis 200 Unterrichtstage.
Die Differenz sind 20 bis 30 Tage zusätzlicher unterrichtsfreier Zeit gegenüber den sonstigen Bediensteten. Gehen wir einmal von 28 Tagen aus, das sind 4 Wochen zu 38,5 Stunden – also 154 Arbeitsstunden.
Werden die auf die 39 Unterrichtswochen umgelegt, ergibt das gerundet 4 Stunden je Unterrichtstag. Folglich ist alles, was über 43 Wochenstunden während der Unterrichtszeit hinaus geht, zuviel. Wer also angestellte Lehrkraft mehr als 8,5 Stunden je Schultag arbeitet, ist ein „fleißiges Bienchen“, das von seinem AG geliebt werden will.

Freiwillige Mehrarbeit – ich bin doch nicht blöd!

Da die Bereitschaft, das Hirn auf der Hutablage der Bezirksregierung abzulegen, sinkt, sinkt folglich auch die Zahl der Bewerber auf ausgeschriebene Stellen. Ist doch auch schon einmal ein respektabler Bildungserfolg!

ulschmitz
10 Monate zuvor

Da fällt mir ein: Als GYM-Schüler gab es „zu meiner Zeit“ in den 1960ern noch samstags Unterricht bis 12:00 – d.h. bei 24 Std. pro Tag durchschnittlich 4 Std. oder je nach Verteilung auch mal nur 3 oder 2 p.d. Für die meisten Pauker war damit ab 12:00 samstags school’s out – Korrekturen u.a. nur unter der Woche… Und so Sächelchen wie: „Ich rufe den jetzt mal an wegen der blöden Zensur“ oder Abpassen zum Gespräch vor dem Lehrerzimmer – das ging nun gar nicht.

Chapeau Claque
10 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

1960 … auch 1982 noch samstags bis 13 :05 Uhr

Lieber spät als nie
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Bei uns an der GS sind 6 Stunden am Stück für Vollzeitlehrer an 3 Tagen in der Woche die Realität. An den anderen beiden Tagen 5 Stunden.

Antonia
11 Monate zuvor

das Problem bei uns
Keine Räume! Hätten wir für alle Klassen Räume, könnte jeder Lehrer am Vormittag arbeiten, hätte keine sinnlosen Freistunden, in denen man nichts arbeiten kann, da kein Schreibtisch und die Schüler hätten nicht bis 17.00 Unterricht und wären vor 19.00 daheim

Zeitungsleserin
11 Monate zuvor

Heute war überall wieder von der 4 Tage Woche die rede. Viele Betriebe schuften neuerdings nur 30-32 Std. Es muss endlich auch auf Schulen übertragen werden mit richtiger Inflationsprämie wie bei allen anderen und keinem Reallohnverlust der Lehrereinkommen.

Ich denke der Beruf muss attraktiver werden?

Eine 4 Tage Woche soll laut den Chefs auch zu weniger Krank sein und mehr Zufriedenheit führen.

Englisch-Freund
11 Monate zuvor
Antwortet  Zeitungsleserin

Absolut! In BW heißt Vollzeit als Beamter 41 Stunden die Woche. Das sind dann bald 8-10 Stunden Unterschied zur freien Wirtschaft.. Attraktivität geht anders.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Englisch-Freund

Und? – Ist das Wochenstundendeputat der verbeamteten lehrkräfte in BaWü jetzt höher als das der angestellten Lehrkräfte? Im sonstigen ÖD arbeiten die Angestellten laut TV-L nämlich nur 38,5 Wochenstunden – außer Lehrkräfte.
Also liebe Beamt*innen: „Heult leise!“

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Wenn Sie von der Materie keine Ahnung haben, sollten Sie sich hier nicht mit „Heult leise!“ aus dem Fenster lehnen. Bereits in den 50er Jahren wurde vom BGH oder BVerfG festgestellt, dass die damalige LuL-Arbeitszeit bei rd. 46 Std. /Woche lag. Es gibt bereits aus dieser Zeit Studien, die von einer höheren Durchschnitts-Zahl ausgehen.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulschmitz

Woher soll die auch kommen, ich mach den Job ja auch erst 17 Jahre im Angestelltenverhältnis und davor als LAA zwei Jahre als verbeamtete Lehrkraft auf Zeit.
Wenn Lehrkräfte auf durchschnittlich 45 bis 46 Arbeitsstunden in den Unterrichtswochen kommen, steht dem gegenüber ihr Soll-Deputat von 41 Wochenstunden. Sie arbeiten also wöchentlich ca. 5 Arbeitsstunden länger. Bei den angestellten Lehrkräften sind es im Vergleich zum sonstigen öffentlichen Dienst der Länder aber ca. 7 zusätzliche Arbeitstunden je Woche. Und das bei deutlich schlechterer Entlohnung.

Bleibt dabei: „Heult leise.“

zauberin
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

In der freien Wirtschaft arbeiten sie teilweise nur noch 32 Std. im homeoffice mit einer 4-Tage Woche. Sie haben es nicht begriffen. Lehrer wandern dann ab, weil es attraktivere Angebote gibt — mit höherem Gehalt und Aufstiegschancen, dickebank

Sally
10 Monate zuvor
Antwortet  zauberin

Nein. So ist es (leider) nicht in der freien Wirtschaft.

GS Mausi
11 Monate zuvor
Antwortet  Englisch-Freund

Ich bin Grundschullehrerin und kann dir den Beruf sehr empfehlen. Mein Arbeitsalltag sieht so aus:
8:00 Uhr ankommen
8:15-13:00 Fachunterricht
13:00-14:00 Uhr Teambesprechungen und/oder Vorbereitungen in der Schule, 1x pro Woche bis 15:10 Ganztag
ca. 15:00-17:00 Uhr vorbereiten, korrigieren, Mails beantworten, Bestellungen tätigen, telefonieren – alles im Home Office im eigenen Tempo (entspannt! Man kann nebenbei die Waschmaschine anstellen oder einen Kaffee mit der Nachbarin einschieben.)
17:00 Uhr Feierabend
Am Wochenende arbeite ich selten. Für Eltern bin ich telefonisch zu Hause nicht erreichbar. Ab 17:00 Uhr checke ich keine Mails mehr.
1x im Monat haben wir eine Dienstbesprechung oder Gesamtkonferenz oder Fachkonferenz o. ä.

Kathrin
11 Monate zuvor
Antwortet  GS Mausi

Ich behaupte, mit diesem zeitlichen Engagement ist die Arbeit bei einer vollen Stelle mglw. zu schaffen, aber nur in minderer Qualität! Mit Differenzierung kann da nichts laufen und Schul- und Unterrichtsentwicklung ist in dem Arbeitspensum nicht drin. Das müssen dann andere im Kollegium übernehmen, die so dumm sind, mehr zu arbeiten. Ich bin um jede Mausi dankbar, die nicht in meinem Kollegium ist. Der Typus ist mir natürlich bekannt.
Auf diese Werbung für den easy Grundschuljob würde ich nicht reinfallen, Lessi!
Oder ist der Mausi-Beitrag Satire?? Vielleicht missverstehe ich den Text. Ich bin gerade ganz verwirrt…

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  GS Mausi

Dieses Arbeitspensum gelingt an einer halbwegs ländlichen Schule schon. Aber Schulentwicklung scheint bei Ihnen nicht stattzufinden….oder Sie nehmen daran nicht teil….

Julia
11 Monate zuvor
Antwortet  Englisch-Freund

Ja, wenn alle Ferienzeiten dafür arbeitsfrei sind. Also bitte nicht framen!

gehtsnoch
11 Monate zuvor
Antwortet  Englisch-Freund

Man merkt deutlich, gestern war der 1. Mai, der Gewerkschaftsfesttag.

Mit 4-Tage-Woche gibt es aber auch keine 30 Urlaubstage mehr.

Englisch-Freund
11 Monate zuvor
Antwortet  Englisch-Freund

Da haben Sie natürlich recht, da bei Lehrern die unterrichtsfreie Zeit mit eingerechnet wird. So kommt man am Ende auf eine 46h/ Woche, da wir ja soviele Ferien haben 😉
Und der facto liegt die Arbeitszeit während der Unterrichtszeit nochmal deutlich über den 46h/Woche. Je nach Fächer Kombination kommt man da gerne auf 50

Sally
10 Monate zuvor
Antwortet  Englisch-Freund

Nein. So ist es (leider) nicht in der freien Wirtschaft.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Zeitungsleserin

Kollegin, schauen Sie meinen Vorschlag 😉

Mom73
11 Monate zuvor
Antwortet  Zeitungsleserin

Der NDR hat aber auch über das Handwerk berichtet. Die 40 Stunden werden dort in 4 Tagen eingearbeitet. 4Tage Woche bedeutet nicht immer weniger Stunden.

4tage40stunden
11 Monate zuvor
Antwortet  Mom73

Arbeitsalltag
Vier-Tage-Woche: Alles, was du wissen musst
Vier Tage arbeiten, drei Tage frei haben – das klingt für viele Arbeitnehmer:innen traumhaft. Seit einiger Zeit steht das traditionelle Modell der Fünf-Tage-Woche auf dem Prüfstand, Unternehmen testen neue, flexiblere Modelle wie die Vier-Tage-Woche oder die 30-Stunden-Woche. Was sind die Unterschiede und welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle? Wir haben uns für euch schlaugemacht.

Was ist die Vier-Tage-Woche?
Eine Vier-Tage-Woche bedeutet im Wesentlichen, dass du als Mitarbeiter:in eines Unternehmens deine bisher auf fünf Tage verteilten Arbeitsstunden in vier Tagen unterbringst. An der Zahl deiner Arbeitsstunden pro Woche muss sich durch die vier Tage Woche nichts ändern, somit hast du auch keine Gehaltseinbußen. Wenn deine Arbeitszeit 40 Stunden pro Woche beträgt, verteilen sich diese 40 Stunden nicht wie bisher auf fünf Tage, sondern eben auf vier. Konkret bedeutet eine Vier-Tage-Woche aber nicht, dass es erlaubt ist, an einem Tag 15 Stunden zu arbeiten und am nächsten nur sieben

Habe die Ehre
11 Monate zuvor
Antwortet  4tage40stunden

So schaut’s aus…!

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  4tage40stunden

Okay? Habe ich dass immer komplett falsch verstanden?

Es heißt doch Arbeitszeitverkürzung und nicht nur Wochentagsverkürzung.

Außerdem lese ich immer nur von 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich.
Das bedeutet doch, dass man so viel mehr Stundenlohn bekommt, um am Ende bei z.B. nur 30 Arbeitsstunden in der Woche den selben Lohn rauszubekommen wie vorher bei 40 Arbeitsstunden.

Alles andere ergibt doch auch gar keinen Sinn in Bezug auf Arbeitszeitverkürzung, meiner Logik nach.

Englisch-Freund
11 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Aber selbst wenn ich an 4 Tagen trotzdem meine vollen Stunden leisten müsste, so erspare ich mir an einem Tag die lästige Pendelei zur Arbeit. Das ist wertvolle Lebenszeit, die mir kein Mensch bezahlt und wieder gibt

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Englisch-Freund

Das ist im Einzelfall sicherlich richtig. Das sieht u.U. auch jeder etwas anders. Da gibt es bestimmt die unterschiedlichsten persönlich bevorzugten Arbeitszeitmodelle.

Nur ändert das mMn nichts daran, dass die Arbeitszeit dadurch nicht gekürzt, sondern nur verschoben wird.

Die 4-Tage-Woche mit 40 Stunden wäre, abhängig von der Unternehmensorganisation, außerdem ohne Lohnverzicht jetzt schon möglich.
Aber die 4-Tage-Woche mit Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden ist jetzt einheitlich ohne Lohnverzicht noch nicht möglich.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  4tage40stunden

@4Tage40stunden
Aus welcher Quelle stammt das denn? Falls Sie selbst Urheber sind, haben Sie (sicher unbeabsichtigt) vergessen, dass es eine zweite Variante der 4TageWoche gibt: 32h/Woche an vier Tagen bei vollem Lohnausgleich. Das fordert übrigens die IG Metall seit längerem für ihre Mitglieder.
Die von Ihnen erwähnte Variante, 40h auf 4 Tage zu verteilen, steht im Widerspruch zum Arbeitszeitgesetz (s. Link) und würde im Übrigen die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit ad absurdum führen: Eltern könnten nur noch Teilzeit arbeiten, wenn sie ihre Kinder auch noch außerhalb der Schlafenszeiten sehen wollen.
Aber wie gesagt, war sicher ein Versehen von Ihnen.
https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/BJNR117100994.html#:~:text=Die%20werkt%C3%A4gliche%20Arbeitszeit%20der%20Arbeitnehmer,Stunden%20werkt%C3%A4glich%20nicht%20%C3%BCberschritten%20werden.

Makkus
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

So ein Quatsch. Natürlich lässt das Arbeitszeitgesetz 10 Arbeitsstunden pro Tag zu. Mehr aber nicht. Was nicht heißt, dass in der Realität nicht auch mehr gearbeitet wird.

Give Peace a Chance
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Nach spätestens sechs Stunden muss eine Pause von einer Stunde eingelegt werden.

Man ist dann mit elf Stunden „auf Arbeit“.

Makkus
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika
Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor

„Aus diesem Globalbudget vereinbart die Schulleitung mit jeder ihrer Lehrkräfte im Detail Tätigkeiten und Zeitbudgets.“

Yeah, ich freue mich darauf mit 20 Kollegen detaillierte Vereinbarungen zu treffen. Danach sind bestimmt schon 2 Wochen des Schuljahres um und dann schnell, schnell die Statistik machen…

Makkus
11 Monate zuvor

Das nennt man woanders „Führungsaufgabe“.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Genau, dafür ist die SL in der Verantwortung.
Das machen doch nicht „die Kollegen unter sich“.
Führung ist gefragt, nicht blabla.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Das nennt man Personalchef in der Wirtschaft! Ich bin daneben auch noch ganz vieles anderes….

Ulschmitz
11 Monate zuvor

Genau da liegt u.a. das Problem. Man muss nur an die Stunden denken, die eine SL mit Konferenzen außerhalb der Schule verbrachten, Elterngespräche „aus gegebenem Anlass“, Verhandlungen mit der Kommune usw. usw. usw.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulschmitz

Ja, so ist das.
Aber ich habe mir nun die gesamte Untersuchung durchgelesen und ich muss wirklich sagen, dass die Vorschläge eine wirkliche Entlastung darstellen würden. Das Einrichten einer zusätzlichem Funktionsstelle mit Dienstvorgesetzteneigenschaft, die sich um die Schulorganisation kümmert, so dass die weitere Schulleitung sich um die pädagogischen Belange und mit dem Vertreten der Schule nach außen betraut wäre, ist sehr gut durchdacht, zumal die Funktionsstelle nicht unbedingt eine Lehrer sein muss, was auch tatsächlich nicht schlecht wäre.
Auch die Jahresarbeitszeit finde ich charmant. Für Teilzeitkräfte wäre das wirklich gerechter, denn jede Tätigkeit außerhalb des Unterrichts wird wirklich berücksichtigt.

Träumen ist erlaubt….

Makkus
11 Monate zuvor

Nein. Hier ist in der Wirtschaft der Vorgesetzte in der Pflicht.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Richtig, in „der Wirtschaft“ ist der zuständige Vorgesetzte in der Pflicht. Tatsächlich gibt es in „der Wirtschaft“ verschiedene Vorgesetzte mit unterschiedlichen Verantwortungsbereichen. Ich wüsste nicht nicht, dass ein Vorgesetzter alles in Personalunion wäre, was ein mittleres mittelständisches Unternehmen betrifft und darüber hinaus auch mit in der z.B. Produktion einen nicht unerheblichen Teil mitarbeitet.
In jedem mittleren mittelständischen Unternehmen sind Arbeitsbereiche voneinander abgegrenzt.
Schulleiter hingegen unterrichten, machen die gesamte Schulverwaltung und Schulorganisation, betreiben Personalentwicklung, beraten in pädagogischen und auch rechtlichen Bereichen, vertreten in allen Belangen die Schule nach außen, uswusf. Ich habe jetzt bestimmt noch weitere Verantwortlichkeiten vergessen und es kommen im Zweifel auch ständig weitere hinzu.

Da finde ich ihre Aussage, Makkus, schon sehr despektierlich.

Fresh L
11 Monate zuvor

Das stimmt alles. Nur sollten auch Schulleitungen sich nicht ausbrennen und zum eigenen Gesundheitsschutz Aufgaben an Lehrkräfte, KoordinatorInnen, Zusatzpersonal, Vertreter delegieren.

„Da finde ich ihre Aussage, Makkus, schon sehr despektierlich.“

Da gebe ich Ihnen jedoch trotzdem vollkommen recht.

Last edited 11 Monate zuvor by Fresh L
Der Zauberlehrling
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Menschen zu führen ist keine Aufgabe, das ist ein Privileg.

Und es gibt genug, die sind Schulleiter und leiten die Schule nicht.

Zwei Wochen sind 10 Schultage je 8 Stunden. Das sind 80 Stunden für Verhandlungen mit angenommen 80 Kollegen. Das wird nichts.

Makkus
11 Monate zuvor

Dann muss es vielleicht schneller gehen.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Das ist doch bla bla, von jemanden, der überhaupt keine Ahnung hat. Schon Jahresgespräche beanspruchen mindestens 45 Minuten je Kollege und da legt man solche defizilen Vereinbarungen gar nicht fest.

Last edited 11 Monate zuvor by Fräulein Rottenmeier
dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Nur ist die SL nich Cheffe von den Lehrern …

Makkus
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Da liegt der Hase im Pfeffer.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Liegt aber daran, dass die Schulen weisungsgebundene Dienststellen sind, deren Leitungen einmal in der Woche zum „Befehlsempfang“ bei der Schulabteilung der bezirksregierung antreten müssen.
Der Ruf nach größerer Autonomie der einzelnen Schulen gilt aber als ketzerisch. Er gefährdet ja die Vergleichbarkeit der Abschlüsse – und überhaupt, wo kämen wir denn hin …

dickebank
11 Monate zuvor

Wieso? Personalführende Stelle ist doch die Schulabteilung der Bezirksregierung. Müssen die, die ja auch sonst die Adresse z.B. für Teilzeitanträge sind, sich um die individuellen Vereinbarungen kümmern. Reicht doch, wenn die SL in jedem Einzelfall eine schriftliche Begutachtung erstellen …

Ulschmitz
11 Monate zuvor

Sie glücklicher Mensch – kurz bevor ich in Pension ging, hatte „meine“ Schulleitung mit rd. 90 Kolleg:innen zu tun, über 50% Frauen, davon rd. 80% in Teilzeit – d.h. also auch, dass viele Aufgaben von den Kolleg:innen in Teilzeit nicht übernommen werden konnten, es gab sogar Solche, die forderten, dass ihre 12 Wochenstunden auf Mi+Do gelegt wurden.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulschmitz

Ja, eigentlich bin ich glücklich….:)
An der Wertschätzung meiner Tätigkeit arbeite ich noch….

Last edited 11 Monate zuvor by Fräulein Rottenmeier
Fresh L
11 Monate zuvor

Ich bedanke mich hier dann mal einfach bei Ihnen für Ihre Arbeit. Genau wie natürlich bei meiner Schulleitung und jeder anderen.

Es ist ja auch bezeichnend, dass offenbar fast niemand mehr Schulleitung übernehmen möchte.

Ein Traumjob ist das zur Zeit sicher nicht.
Ich würde es nicht machen und deswegen RESPEKT!

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Danke, dass ist lieb 🙂 .
Das Problem ist ja auch hier der Anspruch an sich selbst und die niederschmetternde Wirklichkeit. Da passt wirklich gar nichts mehr zusammen. Und das betrifft ja nicht nur die SL, sondern alle, die in diesem System arbeiten.
Es ist ein Hamsterrad und wenn man nicht aufpasst, rennt man immer schneller, angetrieben von überzogenen Erwartungen von außen.
Kleines, aber gutes Beispiel: Der Schulträger sucht Schulen, die den rhythmisierten Ganztag in einer Klasse der Schule ausprobieren. Wir wurden angesprochen, da wir bereits eine vollständige Vernetzung mit der OGS leben und auch die räumlichem Vorraussetzungen schon gegeben sind. Das hätte bedeutet, dass man seinen 45 Minuten Rhythmus aufgibt und auch die gesamte Organisation des Schultages völlig umstellt. Für die gesamte Organisation – und da sind unglaublich viele Überlegungen notwendig – wäre für die OGS Leitung eine angemessene Entlastung vorgesehen und auch für die Sekretärin wäre eine Stundenerhöhung vorgesehen gewesen. Für die Schulleitung aber hingegen Null, Nada, Niente an Entlastung. Auf meine Nachfrage, wie es denn damit wäre, denn das könnte doch nicht noch oben drauf auf alle sonstigen Aufgaben kommen, hieß es lapidar, dass dies doch Aufgabe der Bezirksregierung sei für eine Entlastung zu sorgen und wir sollten uns doch bitte mit denen auseinandersetzen…..
Nach genau 10 Sekunden war die Entscheidung dann klar….nett ist die kleine Schwester von …..

Der Schulträger hat die Absage bedauernd zur Kenntnis genommen…..hat aber nicht verstanden, warum man nicht bereit ist diese klitzekleine Aufgabe zu übernehmen…..

Und so geht das mit vielen Dingen….

Fresh L
11 Monate zuvor

Habe ich mir auch gedacht. Und dann … Rumms! Fallen zwei Lehrkräfte Langzeit aus.
Alles von vorne 😉

447
11 Monate zuvor

Die Argumentationsstruktur und Herangehensweise in der Studie finde ich wirklich überzeugend.

Gelbe Tulpe
11 Monate zuvor

Als Oberstufenschüler hat man ja auch eher eine 55-Stunden-Woche, und das ohne Gehalt. Warum sollte es da Lehrern besser gehen?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

@Gelbe Tulpe
55-Stunden-Woche für Oberschüler? Das hatte bisher noch keiner in meiner Familie und die haben alle Abitur und es waren keine Genies dabei. Ist aber bei allen schon eine Weile her. Können Sie bitte mal eine Ihrer durchschnittlichen Schulwochen als Beispiel beschreiben, damit ich weiß, womit meine Enkelkindern in den nächsten Jahren rechnen müssen.

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es lohnt sich eher nicht, auf Gelbe Tulpes Auslassung einzugehen.

Was_mal_gesagt_werden_muss
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Tatsächlich sollten sich viele Lehrkräfte die Arbeitsbelastung von Schülern durchaus bewusster machen. Daraus ergibt sich aber nicht der Schluss, dass die Arbeitssituation für Lehrkräfte nicht verbesserungswürdig ist.

Englisch-Freund
11 Monate zuvor

In der Tat. Insbesondere weil (in der Regel) Ferien für Schüler wirklich Ferien sind…

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor

Sie wollen mehr von was?
Lehrer?
🙂

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Wem die ach so krassen Oberstufenschulbesuche zu hart sind – der/die kann auch ganz einfach aufs Abi verzichten.

Problem gelöst.

Wie man mit minimaler Cleverness, Hauptschulabschluss und einer Handwerksausbildung praktisch das gleiche verdient (nur Jahre früher) habe ich ja schonmal vorgerechnet.

Konfutse
11 Monate zuvor
Antwortet  447

Genau! Erb Trend, der sich seit Jahren abzeichnet ist, dass jeder Abschluss hier in Deutschland zum Nulltarif erteilt werden soll. Deshalb haben wir auch so viele SuS mit einem leistungsungebundenem Selbstbewusstsein.

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Das habe ich mich auch schon oft gefragt, woher gewisse Leute diese unglaubliche Selbstgewissheit hernehmen_ mit der im Anschluss an Klausrenrückgabe das Feilschen inszeniert wurde – Drohungen inkl. – „Wenn das doch aber meine Meinung ist…“ – da werden dann mal die unglaublichsten „argumente“ frech vorgetragen. Kein Wunder, dass an den Unis plötzlich andere Verhältnisse herrschen – können…

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Gute Formulierung, Daumen hoch!

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  447

Ein grüner D von mir. 😉

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Weil der Mangel vielleicht plagt?

Geht mich ja (fast) nichts mehr an.
10 Monate 🙂

Last edited 11 Monate zuvor by Ureinwohner Nordost
Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Oberstufenschüler hat man ja auch eher eine 55-Stunden-Woche“

Wer die Oberstufe nur mit einer 55-Stunden-Woche packt, der ist da irgendwie falsch…

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ohne Gehalt? Ist ja empörend!
Den Unterschied zwischen Lehrer und Schüler kennen Sie aber schon, oder? Wenn ich nen Fortbildungskurs oder Yogakurs oder whatever Kurs belege, zahle ich (oder mein AG) im Regelfall dafür. Wobei, ist auch ne nette Idee: ich geh zum Dozenten und frage ihn, was er mir dafür zahlt, dass er mir seine Weisheiten verkünden darf.

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ja, den Stress haben Sie aber nur drei Jahre lang in Ihrer Jugend. Lehrer sollen mindestens 40 Jahre durchhalten. Kein Wunder, dass es so viel Burnout gibt.

Marhat
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Wenn Sie 55 Stunden pro Woche mit Schule zu tun haben, dann verlassen Sie das Gymnasium. Diese Schulart ist nicht für Sie geeignet. Es muss nicht Jeder Abi haben.

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Zur Zeit fallen davon ja ohnehin für die nächsten 20 Jahren jede Woche 20 Stunden wegen Lehrermangels aus. Also alles im Lot.

Gerechtigkeit für alle
11 Monate zuvor

Die Kinder werden eine vier-Tage-Woche fordern! Glaubt es mir.
Im Wechsel montags oder freitags frei.

Lehrkräfte kommen dann an vier Tagen in der Woche in die Schule und dann muss eben diese Wochenzeit ausreichen. So ist es doch bei den Unternehmen und Öffis nichts anders zurzeit.

Zweifler
11 Monate zuvor

Gut gemeint aber Denkfehler:
Die Lehrer kommen an 5 Tagen, besser noch 6 in die Schule
und schon ist ( weil SuS nur 4 Tage da sind ) ein Gutteil Lehrermangel gelöst.

So, liebe @ Redaktion, nun schnell löschen. Es könnte ein glorreicher Fixdenker mitlesen und meine Problemlösungsprämie einstecken.

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Zweifler

Ganz schön kühn von Ihnen, andere auf „Denkfehler“ hinzuweisen. Haben Sie Ihre „Denke“ schon den Zuständigen übermittelt?

Tigrib
11 Monate zuvor

Machen meine Schülys z.T. schon.
Viele bis jetzt ca. 60 Fehltage.
Bußgeld? Egal…
Easy peasy!
Chill dein Leben!

dickebank
11 Monate zuvor

Also ich kenne SuiS, die sind da schon weiter. Mit einem zusätzlichen freien Tag in der Woche geben die sich nicht zufrieden.

Lisa
11 Monate zuvor

Deutsche Schule in Südamerika: Sekretärinnen und Schreibkraefte, zwei Schulpsychologen mit akutem Krisendienst: Klartext, ich konnte verzweifelte Schüler dort während der Stunde hinschicken und den Unterricht fortführen, nur einmal Aufsicht pro Woche, wobei man sagen muss, dass die Schülerschaft sehr selbständig war, Spiele ohne Streit zu organisieren, Reinigungspersonal, das ein paar Mal am Tag die Toiletten säuberte und allgemein saubere Räume und Korridore.
Deutsche Schule in einer gar nicht so armen Kleinstadt: Allen Schriftkram selber machen, täglich 1-3 Aufsichten in den Pausen( also keine Pause), da es immer irgendwo eine ne Prügelei gab, Schulpsychologe ist für 10 andere Schulen mit zuständig und kommt nur auf Antrag, eine Reinigungsfirma, mit der man über alles diskutieren musste “ In unserem Vertrag steht nur nebelfeucht wischen – das schließt Erbrochenes nicht mit ein“, wenn es regnete, musste man an strategischen Stellen Wassereimer aufstellen und…und ..und.
Die Idee, einen Teil der Arbeit von Helfern erledigen zu lassen, ist hervorragend.

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Wozu in die Ferne schweifen… In Frankreich haben die LuL am GYM genau EIN Fach – Echtes Zentralabitur, Oberstufenklausuren samt Korrktur“schablonen“ kommen direkt aus dem Ministerium. Die Koreekturvorschriften müssen eisern eingehalten werden – wegen Z-Abitur -, da fällt es SuS und Eltern schwer, um Klausurennoten zu feilschen.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulschmitz

An „meinem“ Gymnasium in Frankreich werden die Oberstufenklausuren zur Korrektur eingeschickt. Da korrigiert eine Lehrkraft höchstens kleinere Tests.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

„Mein Gymnasium“ = Gymnasium, zu dem ich enge Kontakte habe.

Maggi
11 Monate zuvor

Ich glaube nicht, dass eine Jahreszeiterfassung einer gerichtlichen Überprüfung standhält. In der Wirtschaft muss die Arbeitszeit genau erfasst werden und so wie das neue Gesetz zur Arbeitszeiterfassung verstehe, muss dies nun überall erfolgen.
Da den Lehrer*innen mangels Ausstattung oder räumlichen Möglichkeiten kein adequater Arbeitsplatz eingerichtet werden kann, müssen diese von Zuhause aus arbeiten, was eine digitale Arbeitszeiterfassung notwendig macht, in die man sich von Zuhause ein- und ausloggen kann. Interessant ist es, wenn Überstunden anfallen, wenn man die gegeben Arbeit nicht in der vorgesehenen Zeit schafft.
Nehmen wir z.B. mal im Fach Deutsch eine Oberstufenklausur. Hier wird pro Schüler eine Zeitstunde für die Korrektur angenommen. Bei 30 SuS sind das 30 Stunden. Wenn die Klausuren aber länger sind, oder eine unleserliche Schrift vorherrscht, dann passt das Zeitmanagement nicht mehr. Ein Feedback, das die SuS zur Weiterentwicklung benötigen ist dann auch noch nicht geschrieben. Wie werden diese Überstunden abgegolten? Wie, wenn ich eine tolle neue Unterrichtseinheit konzipiere, aber auch hier mehr Zeit benötige, damit diese optimal auf die Klasse passt? Fällt dann plötzlich am Ende des Jahres Unterricht aus, oder kann ich diese Überstunden ansammeln um früher in Rente zu gehen?
Natürlich kann man das umgehen, indem man motiple choice test macht und diese von einer KI ausgewertet werden. Ob das aber sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Ich habe mal gehört, dass in Fächern wie Deutsch, Philo – war wohl in HH – das Zeitdeputat für eine Leistungskurs-Klausur bei 12-15 MINUTEN lag/liegt.
Wenn Sie zu Ihrer zutreffenden Ausführung noch die „Rächtsschreipunk“ nehmen, die man heute geboten bekommt, dauerts noch länger, von so Kleinigkeiten wie Satzbau und ausdruck mal abgesehen. In SH muss man noch zusätzlich mit anderer Farbe anmerken, was „gut“ ist usw. Das Feedback / Gutachten / zusammenfassneder Kommentar plus Hinweis zur aktuellen mdl. Leistung schreibt sich auch nicht von selbst.

4tage40stunden
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

„Da den Lehrer*innen mangels Ausstattung oder räumlichen Möglichkeiten kein adequater Arbeitsplatz eingerichtet werden kann, müssen diese von Zuhause aus arbeiten, was eine digitale Arbeitszeiterfassung notwendig macht, in die man sich von Zuhause ein- und ausloggen kann. Interessant ist es, wenn Überstunden anfallen, wenn man die gegeben Arbeit nicht in der vorgesehenen Zeit schafft.“

Was meinen Sie, wie das in der freien Wirtschaft und bei HO funktioniert?
Ich fürchte, Sie haben keine Ahnung.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  4tage40stunden

Ich fürchte, Sie erzählen hier irgendwas vom Pferd. Wenn Sie in der freien Wirtschaft einen so miesen Job haben, wechseln Sie doch einfach! Die AG reißen sich um gutes Personal: 32h Woche, eingerichteter Homeofficeplatz nach Wunsch oder vollausgestatteter Arbeitsplatz im Unternehmen. Elektronische Erfassung der Arbeitszeit ist selbstverständlich (dafür gibt es genügend Tools), Überstunden werden je nach Vereinbarung in Freizeit oder Geld abgegolten. So ist es bei meinem Partner, meinen Kindern und meinen Freunden in der freien Wirtschaft.

Sally
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Nein. So ist es in der freien Wirtschaft (leider) nicht (immer).

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Da haben Sie einen Punkt.

Darf jedoch kein Grund sein, die momentan existierenden unbezahlten Überstunden einfach weiterlaufen zu lassen.

Im Moment haben wir ja auch keine Zeiterfassung, sondern ein einheitliches Deputatsystem.
Das ist/ wäre auch gesetzwidrig.

Insofern müsste man eben, wie in der Studie vorgeschlagen Arbeitsstunden für bestimmte Tätigkeiten pauschal festlegen und diese in ein neues Deputatsystem integrieren.

Es geht ja vordergründig auch darum, überhaupt mal die ganzen anfallenden Zusatzarbeiten über die Unterrichtsstunden hinaus sichtbar und geltend zu machen.

Antonia
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Also der Beruf wird für viele sicher nicht attraktiver, wenn er sich zwecks Zeiterfassung mit 3 weiteren Kollegen ein Büro teilen muss, damit seine Zeit erfasst werden kann. Ich könnte mich so sicher nicht auf das Korrigieren konzentrieren. Zudem brauchen manche länger und andere kürzer für Korrekturen etc. D.h. wer sich Zeit lässt, kommt gut weg, der andere muss entweder beginnen langsam zu arbeiten oder er bekommt noch mehr Aufgaben.

Schulz
11 Monate zuvor

Hamburg hat ein wie gefordertes arbeitszeitmodell! Dies wird in der Studie auch beschrieben aber nicht hinreichend gewürdigt!

NetterMisanthrop
11 Monate zuvor

Alles schön und gut, aber die wirklich wichtigen Punkte werden von der Studie ignoriert:

  • Wie kann man dabei Geld sparen?
  • Wie kann man sein politisches Klientel zufriedenstellen?
  • Wie können die sich Verantwortlichen dabei möglichst gut präsentieren?

Ohne zufriedenstellende Antworten auf diese zentralen Fragen werden die Kultusminixe da gar nichts machen… vielleicht mal einen Modellversuch, dann Evaluieren, dann Beraten und Wiedervorlage im paritätisch besetzten Arbeitskreis… Ergebnis der Studie gegen Mitte des laufenden Jahrhunderts, Umsetzung unter fiskalischem Vorbehalt sicher relativ zügig im Anschluss.

Ich bemerke an mir selber, dass mein grade eingeschlagener Weg in die Teilzeit eigentlich auch nur der Vorbereitung des Ausstieges dient, wenn nicht wie (unrealistischerweise) erhofft die Reduzierung der Stunden den Stress so weit reduziert, dass das reduzierte Gehalt der akzeptable Preis ist.

Es bleibt spannend. Glücklicherweise kann der Staat sich ja grad die Bewerber aussuchen und hat keine Not.

Im Zusammenhang mit der Bundeswehr/Beschaffung las ich heute grad, dass es ein ziemlicher Kulturwechsel im Verteidigungsministerium sein würde, wenn man statt Mangelverwaltung und Verantwortungsdiffusion auf einmal schnelle und greifbare Ergebnisse liefern soll. Ähnlichkeiten zur Bildungspolitik und -verwaltung drängten sich auf…

Harald Meyer
11 Monate zuvor

Die wöchentliche Gesamtarbeitszeit ist im
Prinzip vorgeben und ergibt sich aus den gesetzlichen und tarifvertraglichen Regelungen. Das Problem ist die Zeiterfassung. Ich plädiere schon sehr lange dafür, dass es nur einen Arbeitsplatz gibt, die Schule, d.h., keinen Arbeitsplatz mehr zu Hause, Anwesenheit auch in der unterrichtsfreien Zeit, sächliche und räumliche Ausstattung des Arbeitsplatzes wird vom Arbeitgeber bereitgestellt.

Ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Harald Meyer

Das wäre geradezu sagenhaft – aber sagen Sie das mal den Kommunen, die das finanzieren sollen. „Lehrkräfte in Käfighaltung“ – 1 m Platz, 80 cm Regal, 60cm abschließbares Fach – in einem Lehrerzimmer mit bisi zu 100 LuL – ist ja nur möglich, weil man auf den steuerabsetzbaren Arbeitsplatz zu Hause hinweist: „Was wollen Sie eigentlich, ist doch ein Privileg, dass man sich zu Hause gemütlich die Arbeit einteilen kann…!“ – solche Sprüche kennt man.
Eine Kommune, die für 5-10 und mehr Schulen aller Arten derartige Arbeitsplätze hinstellen könnte, gibt es nicht – und was da an Vorschriften zu beachten ist.
Arbeitsplatz in der Schule würde die Arbeitszeiterfassung erleichtern – aber keine Kultusbehörde wäre scharf darauf, dass dann endlich klar am Tage läge, wie viel in der Schule gearbeitet wird – wer zahlt z.B. die Überstunden, wenn Dringendes sofort erledigt werden muss?. Und: Was machen wir mit Nicht-Korrekturfächern? Solche Kolleg:innen müssten doch Aufgaben bekommen, damit sie die vorgeschriebene Arbeitszeit auch sinnvoll verbringen können. Achja, und der beliebte Spaß mit dem Elternanruf / Emails Freitagabend gegen 21:00 wäre dann auch vorbei: Dienstort ist die Schule – aber zu viele Kolleg:innen geben immer noch ihre Handy-Nummef und Ihre Emailadresse raus – schwerer Fehler.

So!?
11 Monate zuvor
Antwortet  Harald Meyer

Bin ganz dafür, so spart man einerseits die Kosten für ein Arbeitszimmer in seiner Wohnung mitsamt der nötigen digitalen Ausstattung. Zeugnisse, Elternbriefe etc. auf einem Lehrer:innen iPad zu schreiben widerspricht halt den Anforderungen an einen ergonomisch eingerichteten Arbeitplatz. Abgesehen davon wird dann Berufliches nicht mehr mit Privatem vermischt. Die Entgrenzung dessen während der Coronopandemie ist völlig ausgeufert. E-Mails beantworten oder Elterngespräche während einer Arbeitsunfähigkeit, Antworten auf Anfragen per E-Mai auch am Abend oder am Wochenende, ist nun alles nicht mehr nötig.

Antonia
11 Monate zuvor
Antwortet  Harald Meyer

Viele Mütter machen den Beruf, weil sie von daheim arbeiten können. Die sind weg, genau wie ich, wenn das kommt. Derzeit wird Homeoffice immer attraktiver und dann will man ausgerechnet Lehrer in die Büros bringen? Es geht darum den Beruf attraktiver zu machen und nicht die Leute zu vertreiben. Und was man dann machen wird, ist klar. Man wird Vertretungen übernehmen, weil man ja schon da ist.

Lieber spät als nie
11 Monate zuvor
Antwortet  Harald Meyer

Das wird in der Realität nicht funktionieren…

Lehrerin a.D. Mainz
11 Monate zuvor

Muss vehement widersprechen.

Schule der Zukunft muss flexibler werden. Weder SuS noch LK wollen dort den ganzen Tag bleiben. Es werden sich doch keine neuen LK finden, wenn die Gen. Z. ins Zuhause arbeiten abwandert. Die möchten nebenbei Pakete annehmen und Fenster putzen.

Der Lehrerberuf ist so nicht mehr attraktiv für den jungen Nachwuchs mit 46 Std. Woche in Präsenz a la 7-17 mit Festen und Bepsrechungen in die Abendstunden. Workaway schon gar nicht möglich!!!

4tage40stunden
11 Monate zuvor

Doch workaway ist möglich. Mind 9 Wochen pro Jahr.

Karamelle
11 Monate zuvor

Niemand kann arbeiten und nebenher Fenster putzen.
Wollen Lehrer jetzt ein Arbeitszimmer an der Schule oder wollen sie zuhause arbeiten?
Vielleicht sollte man zur Entlastung der Lehrer Feste abschaffen. Da geht jeder eh nur hin, weil es sich gehört.

alter Pauker
11 Monate zuvor

Entweder habe ich es überlesen oder nicht richtig geschlossen. Mir fehlt in den Konzepten die Tatsache, so war es bei mir beispielsweise, dass viele Mehrarbeitsstunden „ad hoc“ entstehen, die meist „unvermeidbar“ entstehen. Ob das „Budget“ für solche Fälle eine oder mehrere Lehrkräfte vorhalten will? Kaum. Es reicht ja schon nicht einmal mehr für die Erteilung aller Fächer. Als Beispiel, was ich meine, sei nur der/die unerwartet ausgefallene hochfiebrige Kollegin oder der Kollege mit plötzlicher Diarrhoe (praktisch, dass ich in diesen Momenten gerade Hohlstunde oder Schulschluss hatte).
Dann als Dauerbrenner der Vater oder die Mutter, die ihr Kind nach einer Einzelförderung rücksichtslos von 10 min zu spät bis hin zu einer Stunde zu spät abholten – und immer wieder „abholen“, das beaufsichtigt werden muss. 5 bis 6-Jährige schickt man einfach allein unbegleitet in die Stadt. Kolleginnen, die erwartet früher in Mutterschutz gingen, oder unerwartet gehen mussten-ich meine nicht wegen der Schwangerschaft, sondern wegen Corona. Wie so oft fehlten Vertretungslehrer, die Kinder kann/darf man nicht nach Hause schicken.
Dann noch „Notfall“ Überstunden für alle die gerade freihaben: Wasserrohrbruch in der Knaben Toilette im OG, Wasser (teils seltsam  leicht erdig gefärbt) drückt durch die Decke der  Lehrerbücherei und die Lehrmittel müssen auch gerettet werden. Das waren rund 5 oder 6  (echte) Stunden, bis in den Abend, wenn ich mich recht zurückerinnere. Die Vorbereitung für den nächsten Tag ließ ich diesmal liegen.
Ein weiterer Anlass, mit dem Beruf eng verflochten, keine dienstliche aber eine menschlich/pädagogisch-psychologische Pflicht, wo Handeln unumgänglich ist und sofort etwas passieren muss: soziale Probleme der Schüler, meist zuhause und meist in der Familie, wenn Kinder verzweifelt anrufen, zwingen zu einem Hilfseinsatz-wieder zusätzliche Stunden – oder auch mehrere. Die Ursache liegt auch daran, dass Jugendamt und andere Institutionen (ich habe es oft per Handy vor Ort versucht) nicht sofort reagieren können oder wollen, oder die betreffende Mitarbeiterin schon Feierabend hatte – für die Kinder zu unbekannt sind. Wenn, so wie meistens, Trunkenheit und Gewalt zwischen den Eltern oder gegenüber Kindern im Spiel ist, die verzweifelt im Klo versteckt anrufen, ist fehlende schnelle Hilfe verhängnisvoll.

Das sind nur einige wenige Ursachen in meinen über 40 Jahren Dienstzeit für Überstunden. (Wussten Sie übrigens, dass behinderte Kollegen mit Schwerbehindertenausweis, in B-W Überstunden zwar freiwillig halten/machen, nicht aber abrechnen dürfen, z.B. als MAU? Weil sie 2 Stunden Behinderten -Ermäßigung bekommen. Staunen allenthalben – keiner glaubt‘s !
Fakt ist aber wohl, dass Schule weit mehr braucht als Arbeitszeit Erfassung und Zeit-Budgets. Ich glaube aber, dass es nicht gelingen wird, die Arbeitszeitreform, ohne den Faktor Mensch zu planen – was mit Sicherheit keine leichte Aufgabe ist (oder wäre, wenn man viele Schreiben der KuMis in Corona-Zeiten betrachtet:
Publicity first – Mensch last

Ach, noch etwas: Ich kenne die Argumente von Kollegen*innen bei Gesprächen, die mir sagten ich sei „was auch immer“, wenn ich auch noch außerhalb der Schule…. Ich kenne sie zur Genüge – diese Argumente brauchen unten bitte nicht nochmals  zu erscheinen. Das spart Zeit und Nerven. Danke!
 

alter Pauker
11 Monate zuvor
Antwortet  alter Pauker

Leider fehlt im Satz: „5 bis 6-Jährige schickt man einfach allein unbegleitet“, das Wort „nicht“. also „nicht einfach unbegleitet…“. Pardon – Long Covid verursacht bei mir ,neben anderen heftigen Dingen, auch ein „Cerebral-Kuddelmuddel“ – ich fürchte noch für einige Zeit. Bleiben Sie gesund!

Last edited 11 Monate zuvor by alter Pauker
Pälzer
11 Monate zuvor

brutal! „eine vollständige Erfassung aller Arbeitsstunden“ – allein das würde täglich mind. 30 min Mehraufwand bedeuten!

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Gibt’s schon lange kostenlose Apps für.

GriasDi
11 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Ja und. Gehört doch zur Arbeitszeit.

Epicharis
11 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Quatsch! Selbst bei sehr feingliedrige Aufzeichnung habe ich nicht mehr als 4-5 Minuten am Tag dafür verwendet! Zeichne inzwischen seit gut zwei Jahren konsequent auf!

BBS-Lehrer
11 Monate zuvor

Ich hab vorher als Wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet mit Zeiterfassung. Diese empfand ich immer als nervigen pseudoobjektiven Zusatzaufwand. Denn dann werden Sie nicht drum rumkommen, ständig alles aufzuschreiben, was und wann sie es getan haben.) Und wenn Sie die Zeit reißen, wird es heißen „Arbeiten Sie schneller!“ oder „Die Tätigkeit x kann doch nicht so lange gedauert haben!“ Umgekehrt können Sie aber auch beliebig tricksen und in Zeiten, in denen weniger los ist, fiktive Stunden aufschreiben. (Sie haben dann halt beim Staubsaugen Zuhause auch über Ihren Unterricht nachgedacht = gearbeitet.)

Epicharis
11 Monate zuvor
Antwortet  BBS-Lehrer

Und genau diese Zeitüberwach8ng mit Ansage ist laut Urteil des EuGH und BAG verboten. Die Arbeitszeitaufzeichnung darf nicht dazu genutzt werden, den Arbeitnehmer unter Druck zu setzen.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  BBS-Lehrer

Ging es nur um die Arbeitszeiterfassung oder die Kontierung der unterschiedlichen Tätigkeiten entsprechend vorgegebenem Schlüssel auf diverse Projekte?

Lieber spät als nie
11 Monate zuvor
Antwortet  BBS-Lehrer

Immer dieses Misstrauen…Es gibt sicherlich auch „schwarze Schafe“(überall, in jedem Beruf), keine Frage, aber deshalb allen gegenüber misstrauisch zu sein und sie unter Generalverdacht zu stellen, geht meiner Meinung nach nicht.

Nachdenker
11 Monate zuvor

Mark Rackles fordert einen Pilotversuch. Der läuft in Hamburg seit über 20 Jahren mit dem Hamburger Arbeitszeitmodell. Bei seiner Einführung hat das Modell zum Abbau von ca. 100 Stellen geführt (honi soit qui mal y pense). Die seit dieser Zeit ständig hinzukommenden neuen Aufgaben für LuL werden im Modell nicht mehr abgebildet, geschweige denn faktorisiert. In Hamburg ausgebildeten Referendaren wird hinter vorgehaltener Hand geraten, keine Vollzeitstelle anzustreben, das sei mit dem Modell nicht mehr zu schaffen. Den Gewerkschaften gefiel damals die Idee größerer Gerechtigkeit (Schulfächer, Schulstufen). Es ist anzunehmen, dass auch Rackles Modell vor allem ein Sparmodell wird. Also: Augen auf bei der Berufswahl…

Antonia
11 Monate zuvor

Also ich komme selbst ohne!!! Zusatzaufgaben an einer beruflichen Schule auf meine durchschnittlich mindestens 50 Stunden in der Woche und in den Ferien korrigiere ich meistens. Ich erstelle inzwischen ja mindestens drei Versionen einer Arbeit, da Schüler es nicht mehr für nötig halten, zu den Terminen zu erscheinen. Diese sollen dann natürlich alle gleichwertig sein. Das mag in Mathe ja noch leicht sein, in anderen Fächern benötigt das mehr Zeit. Zudem muss ich die Termine zum Nachschreiben in meine Freizeit legen. Dafür gehen einige Stunden drauf, die mir keiner anrechnet.

Daher finde ich die Behauptung immer seltsam, wenn man Überstunden mit den Ferien verrechnet und behauptet, man würde in den Ferien gar nicht arbeiten.

und wo machen die eigentlich immer diese Studien? Wäre mal Zeit den Berufsschulen mehr Beachtung zu schenken. Unzählige Prüfungsklassen und Prüfungen. Dank neuer Lehrpläne in vielen Klassen nun zweimal innerhalb der dreijährigen Ausbildung Prüfungen. Da hat sich keiner Gedanken gemacht, was dies für Lehrer und Schulen bedeutet.
Nämlich ein erheblicher, zusätzlicher Mehraufwand, wenn man mehrere Ausbildungsberufe hat.
Ich will aber nicht abstreiten, in den Ferien wird nicht unterrichtet. D.h. man sollte auf durchschnittlich 40 Stunden in der Woche kommen und da sind auch mal Überstunden möglich, um auf 40 Stunden im Schnitt, über das Jahr zu kommen. Nur die Zusatzaufgaben brauchen wahrscheinlich viele nicht, um die 40 Stunden zu schaffen. Ganz zu schweigen von den vielen GLK`s von denen man entspannt mindestens eine streichen könnte.

Allerdings werden die Zusatzarbeiten immer schön umschrieben „sich am Schulalleben beteiligen“. Das wird bei Bewerbungsgesprächen offen eingefordert.

Es sind grundsätzlich Aufgaben, die eindeutig von Verwaltung etc. übernommen werden müssten. Zum Teil erwartet man Öffentlichkeitsarbeit, Marketing oder Organisation vom Tag der offenen Tür. IT im Rahmen der Digitalisierung war seit Corona wohl an vielen Schulen ein zeitfressender Zusatzdienst für einige Kollegen. Das Problem ist, viele erklären sich aufgrund von Beförderungen etc. dazu bereit und da sehe ich das Problem. Mein Job ist das Unterrichten und nicht mehr. Wenn BMW einen Marketingassistenten einstellt, erwarten die auch nicht, dass dieser sich um die Updates der Software oder die Ausgabe von Tablets an Betriebsmitarbeiter kümmert.
Ich befürchte nur, wenn man uns entlastet hat, wird man das Deputat erhöhen. Vielen ist einfach immer noch nicht bewusst, wie viel an Vor-und Nachbereitung in den einzelnen Deputatsstunden bereits steckt.

Konfutse
11 Monate zuvor
Antwortet  Antonia

„Ich erstelle inzwischen ja mindestens drei Versionen einer Arbeit, da Schüler es nicht mehr für nötig halten, zu den Terminen zu erscheinen.“
Ich weiß nicht, ob mein Tipp für die Berufsschule passt, aber ich mach das mittlerweile so, dass ich den SuS verklickere, dass sie am Ende des SJ ihre Arbeit an einem Nachmittagstermin nachschreiben müssen und wenn sie krank sind an diesem Termin, ein ärztliches Attest bringen müssen. Das funktioniert sehr gut; mit dem ersten Schüler im Schuljahr, der mir fehlt und am nächsten Tag aufkreuzt und mich fragt, wann er diese Woche nachschreiben dürfe, ist das Thema für alle anderen geklärt. Selbst die größten Schwänzer erscheinen zur KA…

Lieber spät als nie
11 Monate zuvor

Zitat: „Die Zuweisung von Arbeitszeit erfolgt angepasst an die Arbeitslast der jeweiligen Fächer und Schulstufen, nicht jedoch, wie bisher, nach Schularten. Die für die Faktorisierung erforderlichen Werte sollten einfacher als in anderen, ähnlich differenzierenden Modellen sein und sich mit den Schulstufen erhöhen.„

Mich ärgert immer wieder, dass die Arbeit in den unteren Schulstufen nicht gesehen wird.
Wenn ich in Klasse 1 nicht alles, was die Kinder geschrieben und gerechnet haben, korrigiere, schleichen sich Fehler ein, die später nicht mehr behoben werden können. Haben die Kinder einen Wochenplan (WP), korrigiere ich diese WP von meinen 26 Kindern am Wochenende.
Lesehausaufgaben gebe ich in meiner Klasse 3-fach differenziert heraus, so unterschiedlich sind die Kinder in der Grundschule. Auch AB und Arbeiten jeglicher Art muss ich entsprechend differenzieren.
Die Anforderungen in den verschiedenen Schulstufen und Schulformen sind unterschiedlich, aber nicht unbedingt weniger zeitintensiv.
Eine gerechte Verteilung wird es eh nie geben können, dafür sind selbst die Anforderungen in Parallelklassen je nach Anzahl und Förderbedarf der Kinder einer Klasse zu unterschiedlich und erfordern unterschiedlich Zeit.

Mit Herzblut
11 Monate zuvor

Anfangen mit der Entlastung könnten wir gerne mal damit, dass das Reinigingspersonal wieder mehr Stunden bezahlt bekommt, damit ich nicht mehr, wie seit Jahren, einen Teil deren Jobs miterledigen muss.
An mehreren bayerischen Grundschulen in den letzten Jahren so erlebt:

Ich als Klassenlehrerin werde und wurde regelmäßig vom Reinigungspersonal angemotzt, teilweise beschwerten sie sich auch beim Hausmeister und der dann beim Rektor,
weil ich oder die Kollegen der letzzen Stunde mein Klassenzimmer nicht rechtzeitig mittags bis Antritt des Reinigungspersonals
oder nicht sauber genug
oder gar nicht
den Boden nachgekehrt hatte(n), nachdem die Grundschüler selbst gekehrt hatten.

Der Boden muss absolut besenrein und von jedem Papierfitzelchen befreit vorbereitet sein. Sonst weigert sich das Personal zu putzen.
Denn sie haben nur wenige Minuten pro Raum zur Verfügung.
Da wird mit etwas Wasser notdürftig durchgewischt.

Wenn ich nicht peinlich genau persönlich nachkehre nachdem die Kinder ihr Bestes gegeben haben, wird halt nicht geputzt und sich beschwert.

Auch die Papiermülleimer und Wertstoffmülleimer müssen die Lehrkräfte (oder Schüler) selbst zu den Müllcontainern bringen und ausleeren.
Das Reinigungspersonal ist dafür nicht zuständig.
Die Erst- und Zweitklässler sind leider nicht groß genug um den Deckel zu öffnen. Zudem stehen die Container auf dem Lehrerparkplatz am anderen Ende des Schulgeländes. Da kann ich die Kleinen nicht gefahrlos allein hinschicken, selbst wenn sie an den Containerdeckel kämen.

So verbringe ich meine Freizeit täglich mit Kehren und Ausflügen zu den Müllcontainern.

Bitte führt die Stechuhr für Lehrer ein!
Dann würde ich vielleicht irgendwann noch fürs sauber machen und Müll wegbringen nach A12 bezahlt. Das wär doch was!

Von den anderen gefühlt tausend Aufgaben, die mir auch ein Nicht-Lehrer problemlos ohne Studium und Referendariat abnehmen könnte, handelt dann vielleicht mein nächster Roman.

Vielleicht schreibe ich den, wenn ich wieder mal vom Reinigungspersonal aus meinem Klassenzimmer oder dem Lehrerzimmer geworfen werde, weil ich beim Korrigieren, Vorbereiten, Bilder aufhängen, Kopieren, Unterrichtsmaterial erstellen, Laminieren, bei Elterngesprächen, Besprechungen mit den Kollegen, etc. leider trotz Teilzeitdeputat zu langsam war und nun dem Reinigungspersonal im Weg bin, das sinnigerweise um 12.00 Uhr startet und vor 16.00 Uhr fertig sein will. 😉
Das ist mir schon an mehreren Grundschulen passiert. Ich sollte meine Arbeitszeit nun wirklich besser dem Putzplan anpassen und abends wiederkommen. 😉

Ebaumannb@gmail.com
10 Monate zuvor

Schade, dass ihr in eurem Artikel nicht auch die noch schlechter gestellten Werkstattlehrer, Vertretungslehrer und MPTs erwähnt. Die sind nochmal schlechter gestellt – was leider ganz selten benannt wird.

dickebank
10 Monate zuvor

Warum bewerben sich Vertretungslehrkräfte nicht bei Zeitarbeitsfirmen?
Wenn – siehe Pflege – die Schulen die Vertretungskräfte von den Zeitarbeitsfirmen entleihen müssten, hätte dies erhebliche – auch finanzielle Vorteile – für diesen Personenkreis.
Die Zeitarbeitsfirmen könnten ganz andere Verträge mit den Bundesländern aushandeln als einzelne Peronen.

Oliver
7 Monate zuvor

Ich erfasse für mich persönlich die Zeiten. Einfach, um danach mein eigenes Wohl zu finden und einen guten Ausgleich zu haben. Dabei nutze ich http://www.TimeSpin.net und schaue mir am Ende des Tages meist der Woche an, was sinnvoll war und was nicht oder ob ich irgendwie zuviel gearbeitet habe. Das klappt recht gut. Keine Listen, keine aufwändigen Systeme. Hat mir persönlich sehr geholfen.

Chris
7 Monate zuvor

Es ist ja nicht nur die Erfassung der Arbeitszeit, wo sich über geltendes Recht hinweggesetzt wird. Seit 2013 ist im Arbeitsschutzgesetz unter §5 verankert, dass der Arbeitgeber die psychische Gefährdungsbeurteilung machen muss. Auch das wird, aus Angst vor negativen Auswirkungen auf den Arbeitgeber, ausgesetzt. Wie kann es sein, dass in unserem Land eine Schulbehörde, KMK, Schulaufsichten etc das Gesetze brechen dürfen, während verbeamtete Lehrer sich an alles halten müssen aus Angst vor Repressalien?
Vielleicht sollten wir Lehrer uns einfach mal anschließen und auch über Gesetze hinwegsetzen, dann hätten wir im Unterricht vielleicht auch weniger Probleme.

gehtsnoch
6 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Wie ist es zu erklären? Ein sicherlich nicht unerheblicher Teil Betroffener verfügt über die private Rechtsschutzversicherung, kennt und durchlebt die vielen Missstände (Arbeitszeiter-fassung; Gefährdungsbeurteilung, immer mehr Zusatzarbeiten; Vertretungen), aber regt sich nur hinter vorgehaltener Hand mächtig auf. Fakt scheint: Nur keiner macht was in der Sache.

Der Arbeitstag wird dann einfach immer noch nicht schlimm genug (Luft nach oben) sein, … könnte sich ein Dienstherr vielleicht dazu denken und daher nach „weiter so“ vorgehen.