DRESDEN. Sie liebe ihren Job, schreibt eine Grundschullehrerin in den Fragebogen einer Studie zur Arbeitszeit an sächsischen Schulen. Aber das System, in dem sie arbeite, schicke unzählige fantastische Kolleginnen und Kollegen ins Burnout. Die GEW im Freistaat kann das nun mit Daten untermauern: Lehrkräfte arbeiten der Studie zufolge deutlich zu viel – im Jahresmittel mehr als drei Stunden pro Woche. Die aktuellen Daten würden bisherige Untersuchungen aus anderen Bundesländern bestätigen, heißt es.

Viele Lehrkräfte sächsischer Schulen überschreiten laut einer Studie ihre Arbeitszeit deutlich. Im Jahresmittel liegt sie mehr als drei Stunden pro Woche über der vorgeschriebenen Zeit, sagte Studienleiter Frank Mußmann von der Universität Göttingen am Mittwoch in Dresden. Eine Mehrheit der Lehrkräfte leiste regelmäßig Mehrarbeit. Die Daten würden bisherige Studien aus anderen Bundesländern bestätigen. Sachsen liege dabei aber noch über dem bundesweiten Durchschnitt. Ein Drittel der Lehrkräfte in Vollzeit arbeite während der Schulzeit mehr als 48 Stunden pro Woche, was gegen geltende Schutznormen zur Arbeitszeit verstoße.
«Das führt zu Konflikten zwischen Beruf und Privatleben, Entgrenzung, zu Krankheiten und zu Problemen, die Bildungsqualität zu sichern»
Die Studie wurde im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erstellt. Nach den Worten von GEW-Chefin Uschi Kruse sind in den vergangenen Jahren durch Themen wie Inklusion, Digitalisierung, Migration, und Corona immer neue Aufgaben auf die Schulen zugekommen. «Das Problem ist, dass die neuen Aufgaben immer noch obendrauf kommen und aufgrund des Lehrkräftemangels immer mehr Arbeit von immer weniger Lehrkräften bewältigt werden muss.» Lehrkräfte und Schulleitungen seien deshalb seit Jahren übermäßig belastet. «Unbezahlte Mehrarbeit ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das führt zu Konflikten zwischen Beruf und Privatleben, Entgrenzung, zu Krankheiten und zu Problemen, die Bildungsqualität zu sichern. Deshalb bleibt vielen Lehrkräften allein die Flucht in Teilzeit.»
Kruse sprach sich für eine sachliche Debatte aus. Zuletzt habe es eine wenig sachliche Auseinandersetzung um die Belastung der Lehrer geben. «Jetzt liegt eine Studie vor, mit der die Politik in diesem Land umgehen kann.» Lehrer dürften nicht noch mehr belastet werden.
«Die Studienergebnisse zeigen, dass sächsische Lehrerinnen und Lehrer nicht nur deutlich mehr Arbeit leisten, als sie vertraglich schulden. Sie sind auch hoch belastet. Burnout-Indikatoren zeigen, dass sie hohe Gesundheitsrisiken tragen», sagte Mußmann. Die Befunde würden einen bundesweiten Trend bestätigen, dass der Arbeitsalltag von Lehrkräften nur noch zu einem Drittel durch das Unterrichten bestimmt wird und stattdessen andere Aufgaben immer mehr Raum einnehmen. Allein für ein Bündel von zwanzig «neuen Aufgaben» wendeten Lehrkräfte in Sachsen inzwischen im Schnitt zehn Stunden und 50 Minuten pro Woche auf. Nach Einschätzung von Thomas Hardwig – Mitautor der Studie – leisten Teilzeitkräfte oft noch mehr Überstunden, weil Vollzeitbeschäftigte dafür gar nicht mehr so viel «Luft nach oben» hätten.
«Die Belastung von Lehrkräften und Schulleitungen muss endlich auf ein ertragbares Maß sinken»
Die Göttinger Forscher hatten bereits im Jahr 2021 in einer Studie zur Digitalisierung an Schulen nebenbei die Arbeitszeiten bundesweit erfasst. Bundesweit kamen Lehrerinnen und Lehrer in Gymnasien dabei geschätzt auf 50,23 Wochenstunden, in Sachsen waren es 50,48 Stunden. Dieser Wert hat sich mit der jetzigen Studie im Freistaat auf 51,06 Stunden erhöht. Demnach wurde die Soll-Arbeitszeit von Gymnasiallehrern um vier Stunden und 18 Minuten überschritten. Sie liegt unter Einbeziehung der Sommerpause bei 46,48 Stunden. Grundschul- und Oberschul-Lehrkräfte überschritten die Soll-Arbeitszeit jeweils um zwei Stunden und 16 Minuten.
«Die Landesregierung muss diese Ergebnisse ernst nehmen und ihrer Fürsorgepflicht nachkommen. Die Belastung von Lehrkräften und Schulleitungen muss endlich auf ein ertragbares Maß sinken», forderte GEW-Landeschefin Kruse. Dazu gehörten eine Entschlackung des Lehrplans, die Reduzierung der Aufgaben, die Einführung einer Klassenleiterstunde, die Unterstützung durch Schulassistenz und Schulsozialarbeit – und mehr Anstrengungen für die Gewinnung von Lehrkräften. Kruse: «Eins ist klar: Mit Blick auf die Ergebnisse zur Arbeitszeit, zur Belastung und dem Burn-Out-Risiko würden Mehrbelastungen den Lehrkräftemangel nicht beheben, sondern nur noch verschlimmern.»
Sachsens Lehrerverband verwies gleichfalls auf die hohe Belastung. Maßnahmen wie vermehrte Abordnungen, die Ablehnung von Teilzeitanträgen oder das Heraufsetzen von Klassenobergrenzen würden die Lage verschärfen. «Die Folgen sind mehr Lehrkräfte, die durch Langzeiterkrankungen oder Überlastung ausfallen oder an freie Schulen mit besseren Arbeitsbedingungen abwandern. Zusätzlich flüchten sich 90 Prozent der Lehrer vor dem Erreichen der Regelaltersgrenze in den Ruhestand.» Für die Studie waren im Zeitraum vom 27. Juni bis 29. Juli 1473 Lehrkräfte an 300 sächsischen Schulen online befragt worden. News4teachers / mit Material der dpa
Die Lehrerinnen kann man halt so schön ausnutzen, verantwortungsbewusst und zuverlässig wie sie sind.
Sie haben „masochistisch“ noch vergessen.
Ich eröffne hiermit wieder feierlich die Debatte, an welcher Schulform welche Lehrer am meisten oder am wenigsten arbeiten, und welchen Einfluss die Fächerwahl auf die Arbeitszeit hat.
Tipp: Die Mathe-Sportler am Gymnasium werden den Durchschnittswert aus dem Artikel senken, nicht erhöhen.
Und was bringt uns diese Spaltung jetzt in Bezug auf die Lehrer, welche überlastet sind? Eine Überlastung ist zudem subjektiv empfunden und der Lehrer, der vielleicht sogar 5 oder mehr Stunden die Woche arbeitet muss nicht gleich überlastet sein. Dennoch geht es vielen der Lehrerschaft an meiner Schule sehr schlecht. Junge Leute mit Motivation, Ehrgeiz und tollen Ideen verbrennen hier zusehends.
Beste Grüße aus Niedersachsen von einem besorgten Schulsozialarbeiter
Für Schleswig Holstein gilt das Gleiche…
Viele Lehrer zweifeln an ihrer Berufswahl,der nur noch selten Unterrichten bedeutet und das Andere überhand nimmt:
*Digitalisierung und plötzlich IT Experte
*Krankenschwester
* Therapeut
* Anwalt
* Erzieher
* Schulfähigkeit herstellen
*Kulturtechniken vermitteln
* Punchingball für Eltern
*Körperlicher Gewalt ausgesetzt sein
* von Anwälten bedroht
* psychosozialer Coach sein
* Krisenfeuerwehr
* Umgang mit Tiktok Pranks und Challenges
*Umgang mit sexualisierter Gewalt und Kindeswohlfällen
* Aquise für Aufholgelder betreiben
* Projektanträge schreiben
*realitätsfernes Studium
* und permanentes Lehrerbashing….und und und
Auch eine Schulsozialarbeiterin
in Mathe und Sport kann man auch viel Zeit investieren, v.a. in Mathe als Hauptfach. Das ist mit nur Zahlen nicht getan. SuS müssen zB auch in der Arbeit argumentieren, Texte schreiben usw.
Mathematik, Physik und Informatiklehrer mit Sek2 Fakultats senken den Schnitt nochmehr, da sie die häufigen Privatgespräche und in den Pausen und Freistunden nicht als Arbeitszeit verrechnen. Auch zählen sie die privaten Fortbildungen (z. B. Auseinandersetzung mit Technologienentwicklung, Programmiersprachen lernen) nicht als Arbeitszeit ansehen. Auch korrigieren Sie nicht jede Klassenarbeit/Klausur mehrfach, um noch den letzten Punkt aus der Leistungüberprüfung zu Quetschen.
Im Gegenzug lassen sie sich sämtliche Arbeitsmaterialen vom Arbeitgeber bezahlen, wie es auch üblich ist, und zeigen, dass das System „Schule“ auch ohne eigene Investitionen funktioniert.
Ich habe das so verstanden, dass alle LK in jedem Fall mehr arbeiten, als in „der“ Wirtschaft.
Diese „internen“ Diskussionen helfen „uns“ nicht weiter.
Mir kommen 3 Stunden jetzt nicht mal so übermäßig viel vor. Was nicht heißt, dass ich Überstunden gutheiße. Aber 3 Stunden ist jetzt auch nicht übermäßig viel.
Naja, 46×3=138 h mehr pro Jahr. Das sind bei einer 41.5 h Woche über 3 Woche Mehrarbeit. Natürlich unbezahlt und ohne Freizeitausgleich.
Woher kommt die 46? Woher kommt die 41,5?
Die gehen davon aus, dass Lehrer in den Ferien niemals arbeiten. Wenn man die Ferien minus Jahresurlaub als Freizeit rechnet und die dort zu leistenden Arbeitsstunden auf die Schulzeit aufteilt, kommt man auf genau 46,38 zu leistende Arbeitsstunden pro Schulwoche. Natürlich geht das nicht auf. Ich kenne kaum jemanden, der in den Ferien nicht arbeitet – außer vielleicht zwei Wochen in den Sommerferien. Dafür kenne ich Leute, die während ihres Urlaubs korrigieren…
3 Std. sind natürlich ein Witz vom „Experten“ Marc Rackless.
Mein Ausbilder notierte anno 1984 seine Arbeitszeit mit vielen Kollegen nur in der Schule mit 49 Stunden Arbeitszeit.
In meinen Anfangsjahren HATTE ich 60-70 Wochenstunden zu tun und in den Sommerferien habe ich mich intensiv vorbereitet.
Okay als Profi am Ende der Karriere kam ich bei 22 U/Std (Teilzeit von 26 reduziert) auf 40 Wochenstunden, weil ich sehr erfahren bin.
LK bleiben Opfer, vor allem im Selbstmitleid.
Es ist ein toller Beruf.
Ernsthaft? Schließen Sie die Debatte wieder…aber bitte feierlich!
Augen auf bei der Berufswahl. Wer klug genug ist und noch sportlich dazu entscheidet sich von Anfang an dafür.
Einfach täglich die Arbeitszeit erfassen und dann wissen wir alle, wo wir, was das Gehalt betrifft, stehen sollten. Wochenend- und Feiertagsarbeit muss ebenfalls – mit den entsprechenden Zuschlägen- vergütet werden. Die meisten von uns würden dann um einiges besser verdienen.
Wochenend- und Feiertagsarbeit kann nur erfasst werden, wenn sie während der Woche nicht zu erledigen war. Dienstag Tennisspielen und Samstag Arbeiten zählt dann nicht!
Es geht um Summe. Bei den Zuschlägen gebe ich Ihnen aber recht.
Tennisspielen gehört zur Lehrergesundheit und Kontakt AUSSERHALB der Schule.
Und wenn soziale Kontakte in der Woche nicht mehr möglich sind, ohne am Samstag zu arbeiten………. ist die (unbezahlte) Mehrarbeitszeit einfach zu hoch.
Bei einer Wochenarbeitszeit von 40 (oder 41) Wochenstunden wird es eh spät für soziale Kontakte. Das liegt in der Natur der Sache.
Ich bin ganz bei Georg: in der Summe muss es stimmen, aber die flexiblen Arbeitszeiten ausreizen und Dienstag nachmittags Tennis spielen um dann über Arbeit am Wochenende zu jammern kann es auch nicht sein.
Darum nochmal: als Wochenendarbeit oder Mehrarbeit kann nur gelten, was in 40 (41) Stunden während der Woche nicht erledigt werden kann.
Mehr Klischee geht ja wohl nicht?
Ich würde gern mal wissen, von welchen flexiblen Arbeitszeiten da die Rede ist. Könnte es sein, dass da das Bild vorherrscht, die Lehrkraft hat quasi vier Zeitstunden am Tag, kommt also um 8 und geht um 12 und die resfliche „graue“ Zeit von 20 Zeitstunden ist frei einteilbar?
Wenn das so wäre, würde ich die Argumentation völlig nachvollziehen. Dem ist aber nicht so.
Der Stundenplan ist im Gegensatz zu dem vob SuS nicht weitgehend durchgehend arrangiert, sondern sieht -gerade im Ganztagsbetrieb- mehr so aus, als hätte jemans auf eine normalen 9-til-5 Arbeitswoche ein oder zwei Ladungen 00-Schrot abgefeuert.
Da haben dann Aufsicht zum Schultagsbeginn mit erster Unterricht in der vierten Stunde, dann eine Stunde „frei“ und dann durchgehend bis 16 uhr kein Sonderfall, eher die Regel. Oder auch ein Tag mit eine Pausenaufsicht mit anschliessender S-Stunde (Anwesenheitspflicht, da festgelegter Vertretungspool) und dann wieder 9. Stunde.. am besten Klassenrat… oder mit etwas Glück 7.-8. Mathematik Grundkurs in einer 8. Klasse nach Sport.
Will sagen, diese „graue, flexible“ Arbeitszeit ist ebensi wue die Unterrichtszeit wie ein Flickenteppich zwischen den eigentlichen Unterrichtsstunden verteilt. Die KANN man natürlich abbummeln, oder für diverse Kleinstarbeiten – häufig Verwaltungskram, Kopieren,
Versuchsmaterial zusammensuchen oder wegräumen (Luxus), Absprachen mit Kollegen oder Callcenterähnlichen Elterntelefonaten sinnvoll nutzen… denn diese Arbeit muss auch erledigt werden.
Aber davon auszugehen, dass in dieser Zeit zwischen den Stunden Arbeiten wie Unterrichtsvorbereitungen oder gar Korrekturen geschehen, vetkennt die Lage, dass es in Schulen für Lehrkräfte keine designierten Arbeitsplätze wie Büros gibt. Das Lehrerzimmer gleicht atmosphärische da mehr einer Wartehalle im Flughafen oder Bahnhof, kein Ort für Konzentration und Platz zum Ausbreiten von Material. Feste Plätze für alle Lehrkräfte sind gar nicht vorgesehen ist oft ein Privileg der Veteranen oder Referendaren, wenn das Kollegium nett ist.
Entsprechend verlagert sich die aufwendigere, Konzentration fordernde Arbeit wie Unterrichtsvorbereitung, Klassenarbeitkonzeption und -korrektur zeitlich und räumlich dahin, wo diese Bedingungen herrschen. Und das ist, wenn man dann nachdem von 7 oder 8 Uhr bis 15 oder 16 Uhr in der Schule war, entweder abends oder am Wochenende zu hause.
Haben Sie schon einmal in einem Großraumbüro gearbeitet? Und es ist nicht so, dass da niemand konzentriert arbeiten muss. Oder telefonieren. Oder konzipieren.
Ja, habe ich. Und nein, das ist nicht vergleichbar. Dort hat man einen Platz und nicht einen Stuhl und ca. 40cm x 40cm Tischfläche
Gegenfrage:
Haben Sie schon mal in einem Lehrerzimmer wären des Tages gearbeitet.
Im Ernst: Ich würde es begrüßen, wenn ich in der Schule meinen eigenen Schreibtisch mit Stuhl mit Steckdose hätte, auch gern in eimem typischen Großraumbüro. Bedarf auch nicht der deluxe Variante von Kabuffs. Einfach 50cm Raum in alle Richtungen würde mir reichen. Ich brauch auch keinen größeren Tisch als ein normaler Schüler, aber – um es nochmal deutlich zu sagen – es ist vom Arbeitgeber gar nicht vorgesehen, dass die Lehrkräfte vor Ort jenseits der Unterrichtszeiten arbeiten.. offiziell Position. Ich persönlich, würde dies absolut begrüßen, denn genau so kenne ich es vom meiner beruflichen Tätigkeit vor meiner“Schulkarriere“.
Die Frage, die grundlegend geklärt werden muss, ist doch die, ob das lehrkräftezimmer aka Lehrerzimmer aus arbeitsrechtlicher Sicht ein Aufenthaltsraum oder ein Großraumbüro ist. Beides gleichzeitig, was den Ist-Zustand beschreibt, geht nun einmal nicht.
um von einem Arbeitsplatz in der Schule zu sprechen hätte ich gerne einen festen Platz, an dem ich dann auch meine Sachen liegenlassen und lagern kann (also ein Regal indem ich meine privaten Fachbücher, Ordner mit Materialien, Büromaterial wie Kleber und co), ein abschliessbares Fach für meinen privaten Laptop fände ich auch gut, damit ich ihn nicht immer mit in den Unterricht schleppen muss, weil er im Lehrerzimmer sonst frei herumsteht. Ausserdem brauche ich eine Steckdose für meinen privaten externen Bildschirm, denn allein am Laptop Arbeitsmaterial erstellen finde ich auf die Dauer zu anstrengend. Ein bequemer Stuhl wäre natürlich auch schön. Sehr leider nicht, dass es für unser Kollegium (mehr als 40 Lehrer) so viele Arbeitsplätze geben wird.
Da finde ich das System in den USA praktisch. Soweit ich weiß, haben die Lehrkräfte dort ihren Raum, in dem sie unterrichten. Das bietet die Möglichkeit, sich dort einen eigenen Platz einzurichten. In „Freistunden“ hätte man auch mal etwas Ruhe. Denn im Lehrerzimmer ist garantiert immer jemand in Plauderlaune.;-)
Hierzulande scheitert das ja schon an den baulichen Gegebenheiten, es wäre reiner Luxus. Aber träumen darf man ja.
Soweit ich weiß arbeiten Lehrer in den USA Vollezeit in der Schule, haben nicht alle 6 Wochen Ferien und sind schlecht bezahlt.
… und in der freien Wirtschaft der USA haben die Angestellten auch keien Urlaubsanspruch zwischen 25 und 30 Tagen …
Na, da geht es den amerikanischen Lehrkräften ja bedeutend besser als Vertretungslehrkräften in Deutschland, die während der unterrichtsfreien Zeiten im Sommer vertragsfrei sind.
Btw – nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
Kirkegaard: „Der Vergleich mit anderen ist der Beginn der eigenen Unzufriedenheit“
Mir ist das wirklich egal, weil ich derzeit sowieso immer mehr extra Kohle erhalte, da ich andauernd Vertretungen geben muss, die über das Limit hinausgehen und damit alle vergütet werden müssen. Das möchte ich nicht mehr. Abbummeln geht aber auch nicht, weil das nicht nur den Kids schaden würde, sondern mich zusätzlich unter Stress setzen würde, da ich ja trotzdem alles schaffen muss. …
Ich möchte aber darauf hinweisen, dass unsere Pausen in der Schule so gut wie nie Pausen sind, weil man in dieser Zeit nicht nur von A nach B kommen muss, wenn die Schule groß ist (;-)), sondern Gespräche mit einzelnen S+S führt, Streit zwischen Kids schlichten muss, Absprachen mit K*K trifft, Telefonate führt (z.B. mit Eltern), Räume vorbereitet (Experimente, Klassenarbeit-Sitzordnung), Wörterbücher besorgt, etwas in der Verwaltung klären muss, weil die um 13.00 Uhr Feierabend machen, der Unterricht aber später endet …
Sehr oft schafft man es weder etwas zu essen, noch zur Toilette zu gehen. Hier ist auch lauter Mehrarbeit versteckt.
… wie keine Pausenaufsichten?
Wie sieht es aber mit den Events aus, die die Schulen am Wochenende austragen – angefangen bei der Schuleinführung, Herbstfest, Schulweihnachtsmarkt, Tag der offenen Tür oder auch Renovierungsaktionen, die durch Elternvertreter organisiert werden und zu denen dann Lehrer – selbstverständlich- dazukommen um zu helfen?! Die Liste lässt sich fortsetzen.
Klar gibt es die. Aber es gibt auch Zeiten, da muss kein Unterricht vorbereitet werden oder korrigiert werden…
Tag der offenen Tür oder Schuleinführung sind meines Wissens nach keine Elternwunschaktionen, sondern von der Schule terminiert Veranstaltungen, bei denen die Eltern gefälligst mitzuhelfen haben. (Niemand hat Bock auf sowas! Ich denke, in diesem Punkt sind sich Eltern und Lehrer mal einig. Gilt auch für Elternabende)
„Aber es gibt auch Zeiten, da muss kein Unterricht vorbereitet werden oder korrigiert werden…“
Ja? Wann denn?
In der meisten Zeit der Ferien! Ich bin Lehrer. Ich korrigiere in den Sommerferien keine Tests und bereite da keinen Unterricht vor.
Da haben Sie sich ja zielsicher den fast einzigen Zeitraum rausgesucht, der tatsächlich Urlaub ist. Ansonsten sitzen Lehrkräfte in so ziemlich allen Ferien an Klausuren und Klassenarbeiten, in den Weihnachtsferien dann am Feinschliff der dezentralen Abiturvorschläge, die von den Lehrkräften zu erstellen und Anfang Januar (so zumindest in meinem Bundesland) einzureichen sind.
Danke!
Ändert sich der Lehrplan so oft? Gibt es so viele Neuerungen in Geschichte, Biologie und Physik?
Die Kernlehrpläne werden in regelmäßigen Abständen geändert. Es müssen ja immer mehr Kompetenzen erfasst werden.
Ok.
Gerne arbeite ich in der Woche 8-9 Stunden und mache am WE und Abends nix.
Deal?
Wieso denn nicht?
Was sagen Sie als nächstes, aber in den Ferien dann auch?
Kein Problem, meine Bezahlung entsprechend anheben, halt wie Arzt, Anwalt usw. (Also Berufe mit entsprechenden Qualis & Examina bzw. Drangsalierungszeiten aka Ref, Assistenz usw.)
Was, schon wieder kein Deal?
Für Sie zum Mitschreiben:
Nur weil ein Beruf „sozial“ orientiert ist heisst das NICHT, dass Sie irgendwelche Ansprüche zu stellen haben, es ist immer noch ein ganz normaler Beruf.
Ich schlage Ihnen sogar einen dritten Deal vor:
– Ich arbeite das von Ihnen geforderte Pensum ohne Ferien
– und ohne Extrageld
für:
– Lehrkraft erhält alle Machtmittel, Verfügungsrechte und sozialen Respekt eines 1950er-Gymnasiallehrers.
Na, sind wir uns jetzt endlich handelseinig? 😀
Was, schon wieder nicht?
Auch ok. Dann machen Sie den Job doch!
Die Orientierung an Anwälten geht sich nicht auf…
Wegen des kurzfristigen Corona-Einbruchs im Transaktionsgeschäft führen aktuell nicht mehr M&A-, sondern Compliance-Anwälte die Arbeitszeiten-Statistik an. Gut 54 Wochenstunden verbringen die Compliance-Anwälte durchschnittlich im Büro. Im Vertriebsrecht sind es im Durchschnitt 51 Stunden – also auch nicht wenig.
https://www.juve-plus.de/personal/zufriedenheit/vorjahres-vergleich-arbeitszeit-nach-rechtsgebieten-2021/
Das ist ja dann wie bei uns Grundschullehrern. Interessant zu erfahren, dass meine Arbeitszeit der eines Compliance Anwalts gleicht. Nur zum Vergleich – Grundschullehrer kriegen vielerorts noch E11.
Arbeitszeiten von Ärzten wünscht sich keiner. Bitte gehen Sie nicht von den Sprechzeiten am Praxisschild aus. Die Zahlen können Sie x 2 nehmen.
Epikrisen schreiben/lesen, Hausbesuche, Gutachten für Kassen und Versicherungen, Patiententelefonate, Mitarbeitergespräche, Software-probleme klären, Krankenkassentelefonate, Fortbildungen (sind regelmäßig am Wochenende oder nach Feierabend, Pflicht sind 250 Punkte alle 5 Jahre, zum Wohle der Patienten für sich als Spaß und Freude an der Fortbildung).
Man hat doch an sich den Anspruch gut in seinem Job sein zu wollen. Wer das nicht versteht, leidet, rechnet jede Überstunde auf, steigert sich rein und verkümmert in solchen Foren.
Damit verliert man Lebensfreude. Der Beruf ist nun mal eins der wichtigsten Inhalte im Leben.
Man sollte das was man macht, gern machen. Man gibt immer mehr als man bekommt, dafür bleibt man glücklich, einfach weil man gut ist.
Es gibt zum Glück genügend LK, die das intrinsisch haben. Toll!
Deutliche Unterschiede zwischen
Marius, Salentin
und deren anderen Kategorie
z.B. Dauerlüfterin, Herrn Lehmkuhl, Grundschullehrerin. Vieleicht hilft Ihnen ein Perspektivenwechsel.
Die Orientierung an Ärzten geht sich auch nicht auf
In der aktuellen Erhebung aus dem Jahr 2018 lag für niedergelassene Hausärzte die Wochenarbeitszeit bei knapp 52 Stunden. Pro Tag behandeln sie im Schnitt 53 Patienten.
Verglichen mit den Daten aus dem Jahr 2016 ist damit die wöchentliche Arbeitszeit um 1 Stunde gesunken.
Ein wenig entspannter sieht es bei den niedergelassenen Fachärzten aus. Sie arbeiten durchschnittlich 50 Stunden in der Woche und behandeln 38 Patienten am Tag.
Seit 2016 ist ihre wöchentliche Arbeitszeit um 1 Stunde gesunken.
Zu der ermittelten Wochenarbeitszeit gehört übrigens nicht nur die Sprechstunde: Auch Hausbesuche, Bereitschaftsdienste, Notdienste, Anleitung des Praxisteams, Fort- und Weiterbildung und Verwaltungsarbeiten wurden eingerechnet.
Durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von Ärzten in Kliniken
Im Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte (TV-Ärzte) sind 42 Wochenarbeitsstunden festgelegt.
Die allermeisten können bestätigen, dass diese Zahl mit der Realität nicht viel zu tun hat.
Eine Erhebung des Marburger Bunds aus dem Jahr 2017 wertete die tatsächliche Wochenarbeitszeit von deutschen Klinikärzten inklusive aller Dienste und Überstunden aus.
Das Ergebnis zeigt folgende Arbeitszeit für den Arzt:
40% aller Ärztinnen und Ärzte arbeiten 49-59 Stunden pro Woche.
20% arbeiten sogar zwischen 60 und 80 Stunden pro Woche.
Einig sind sich die deutschen Ärzte in einer Sache: Sie würden gerne so viel arbeiten wie im Tarifvertrag festgelegt – aber nicht wesentlich mehr. Für die meisten ist es jedoch Realität, 5-9 Überstunden pro Woche zu leisten.
https://www.praktischarzt.de/arzt/vergleich-arbeitszeit-arzt-praxis-und-klinik/
Dafür gehören Fachärzte in Deutschland auch zu den Besser-Verdienern. Der Vergleich ist also, wie Sie selbst sagen, hinkend.
Danke, dass Sie das mal ansprechen.
Wer hier den Dauem ohne Kommentar nach unten drückt, steckt den Kopf in den Sand und möge sich für alle Zeit bester Gesundheit erfreuen.
Deal!
9 Stunden täglich (kann man bei Akademikern schon ansetzen). Kein Wochenende, aber auch nur 6 Wochen Urlaub.
Landschulheim wird wie Dienstreise bewertet (also normaler Arbeitstag, nix extra).
Ich finde, dann sollte die Work-life-balance passen und das Gehalt (Pension eingerechnet) auch!
(Ich bin der erste, der ein elterngespräch in den Ferien wahrnimmt)
Ich habe noch einen Termin am 24.12. um 19.30 Uhr frei.
Lächerlich. An meiner Schule hat kein Lehrer später als 14.30 Uhr Schluss. Glauben Sie, dass Sie danach noch irgendeinen Lehrer in der Schule antreffen?
Wenn Sie mal auf die Stundentafeln x-beliebiger weiterführender Schulen klicken, dann könnte Ihnen auffallen, dass „lächerlich“ vielleicht doch ein bisschen zu hart ist.
Marius hat sich Elterngespräche in den Ferien gewünscht.
Da kann man ihm ja mal einen Termin anbieten.
Wie es wohl wäre, wenn man von Arbeitnehmer:innen generell verlangt, dass sie auch an WE und im Urlaub stets erreichbar sind und ihre Arbeitskraft unmittelbar zur Verfügung stellen?
Warum müssen Akademiker 5x9h, also 45 h, arbeiten, wenn sie für 40h angestellt und entlohnt werden?
Und was wird aus den Stunden, die darüber hinaus gehen?
Dass es in Ihrer Schule, @salentin, nach 14.30 Uhr keinen Unterricht, keine Angebote und keine arbeitenden Lehrkräfte gibt, kann man wohl kaum auf alle anderen Schulen übertragen.
Da Lehrkräfte in der Regel in der Schule keinen ausgestatteten Arbeitsplatz haben, ist mein Verständnis dafür, dass sie ihre außerunterrichtlichen Aufgaben am selbst finanzierten Schreibtisch vornehmen, groß.
Bei uns geht der Einsatz von 7.20 Uhr bis 17.10 Uhr. Konferenzen auch bis 17.30 oder 18 Uhr.
Montag bis Freitag? So viele Konferenzen, ggf. nicht gut organisiert oder mal die Inhalte prüfen
Ich bin Grundschullehrerin und kann dir den Beruf sehr empfehlen. Mein Arbeitsalltag sieht so aus:
8:00 Uhr ankommen
8:15-13:00 Fachunterricht
13:00-14:00 Uhr Teambesprechungen und/oder Vorbereitungen in der Schule, 1x pro Woche bis 15:10 Ganztag
ca. 15:00-17:00 Uhr vorbereiten, korrigieren, Mails beantworten, Bestellungen tätigen, telefonieren – alles im Home Office im eigenen Tempo (entspannt! Man kann nebenbei die Waschmaschine anstellen oder einen Kaffee mit der Nachbarin einschieben.)
17:00 Uhr Feierabend
Am Wochenende arbeite ich selten. Für Eltern bin ich telefonisch zu Hause nicht erreichbar. Ab 17:00 Uhr checke ich keine Mails mehr.
1x im Monat haben wir eine Dienstbesprechung oder Gesamtkonferenz oder Fachkonferenz o. ä.
Lächerlich. An meiner Schule ist regelmäßig Unterricht von 8.00 bis 15.35 Uhr. Meinen Sie, dass die SuS sich da allein bespaßen?
Bei mir sagt der Einsatzplan: Morgens um 7.30 Uhr geht es mit der Frühaufsicht los und abends ist dann um 21.00 Uhr nach Beendigung der Abendschule Feierabend.
Leider gilt für uns verbeamtete Lehrkräfte das Arbeitsrecht nicht. Ich denke da an die 11 Stunden Ruhezeit zwischen den Einsätzen. Klar kann ich diese Nachtruhe nicht vom Arbeitgeber einfordern, wenn ich mich selber dazu entscheide um 2 Uhr morgens Klausuren zu korrigieren. Aber meine Unterrichtseinsätze suche ich mir selber ja nicht aus. Wenn unser Arbeitgeber solche Einsatzzeiten fest vorgibt, sollte er sich schon an die Ruhezeiten halten müssen.
Bei uns enden die letzten Stunden in der Oberstufe an drei Tagen um 17.00. Dienstberatungen finden von 15.30 bis 17.30 statt. Schuljugendarbeit, also Arbeitsgemeinschaften unterschiedlicher Ausrichtung finden je nach Zeit der LuL ebenfalls in der Zeit von 13.30 bis 17.00 Uhr statt. Über was für eine Schule sprechen Sie, an der nach 14.30 kein LuL mehr anzutreffen ist?
Tolles Engagement und sehr realistisch.
Krankenhauspersonal darf sich jedes Jahr entscheiden: arbeiten in der Silvester-Dienst-Gruppe ODER Weihnachtsdienstgruppe.
Für welche entscheiden Sie sich, Palim?
Im übrigen ist der 24.12. und der 31.12. für alle Berufstätigen ein normaler Arbeitstag. Manche bekommen einen halben Tag frei.
Haben Sie auf Dienstreise eine Aufsichtspflicht?
Für mich wäre die Abrechnung als normaler Arbeitstag, nichts extra, völlig in Ordnung. Dann geh ich mit meinen Kollegen abends schön weg und lass die Kinderlein einfach Kinderlein sein.
Ich wäre mit 10 Stunden am Tag, dann aber Wochenende frei schon zufrieden. (bezahlt werde ich für 40 Stunden in der Woche!) Ich würde dann auch in den Ferien arbeiten, dann aber auch wirklich sechs Wochen frei haben (wie andere Arbeitnehmer auch). So würde ich erhelblich weniger arbeiten als jetzt.
Den Vorschlag Klassenfahrt wie eine Dienstreise anzusetzen („also normaler Arbeitstag, nix extra“) fände ich auch super. Würde mich dann von 7.45 bis 17.45 Uhr um die Kinder kümmern bzw. wenn es die Möglichkeit einer echten Pause gäbe, dann auch um die Pausenzeit länger. Wer sich dann um die Kinder, bis zu meinem Dienstbeginn um 7.45 Uhr kümmert, wäre dann auch nicht mein Problem. Und eine Klassenfahrt ohne Nächte, in denen man immer wieder rausmuss, weil irgendwas ist, wäre für mich viel entspannter. Käme dann auch den Kindern zugute.
Also, alles super Vorschläge. Wo gibt es dieses traumhaften Bedingungen?
Genau, die Nächte müssen Arbeitszeiten sein, in der Zeit kann man auch Klausuren korrigieren, dann gäbe es keine Diskussion
Mein Arbeitsvertrag als angestellte Lehrkraft sieht aber eine 40-Stunden-Woche vor, wobei im sonstigen öffenrtlichen Dienst 38 Stunden in der Woche gearbeitet werden müssen.
Für den Arbeitsvertrag bezüglich der Wochenstundenzahl ist der berufliche Abschluss (sekundär oder tertiär) vollkommen irrelevant. Dieser ist allenfalls maßgeblich als Einstellungsvoraussetzung.
Und by the way, der ÖD kennt die Stellung des außertariflichen Angestellten nicht – wenn man von den B-besoldeten absieht.
Urlaub, wann man es (zum Teil) will?
Dazu ein Büro (1-4 Personen, je nach Größe).
Dazu vorhandene Materialien, welche man nicht privat bezahlen muss?
Landschulheim beaufsichtigen demnach dann auch Externe? Sonst haut das mit der Aufsichtpflicht usw. nicht so ganz hin … Dazu die „Extras“ bezahlt vom AG?
Angestellte LuL bekommen dann auch das Gehalt angehoben (da nichts mit Pension und Beamtensold …)?
Elterngespräche und „Büroarbeit“ dann gerne in den „Ferien“/der unterrichtsfreien Zeit.
9 Stunden -> Mit Vorviertelstunde, Aufsichten, Pausenaufsicht, Busaufsicht, AGs, Essen, Fortbildungen, Konferenzen inklusive Mehrfahrten zu den Örtlichkeiten und was oft sonst einfach mal dazu kommt. Dazu keine Ansprechbarkeit darüber hinaus?
Krank ist wirklich krank. Keine Materialien und Planungen dann?
Abikorrekturen usw. werden dementsprechend auch zeitlich halt dauern.
Ich denke da würden viele recht fix „Deal“ sagen.
Aber sowas von Deal!
Bin dabei!
Landschulheim als normaler Arbeitstag? Beaufsichtigen sich die Schülerinnen und Schüler in den restlichen 15 Stunden selbst?
Das passt. 6 Unterrichtsstunden wären ungefähr 5 Zeitstunden. Dann hätten sie noch 3 Zeitstunden für die Vorbereitung.
Ich brauche selten mehr als 2 Zeitstunden für die Vorbereitung, ok, es ist fast immer deutlich darunter.
Für welche Fächerkombi und welche Jahrgänge ist das möglich Bei Vollzeitstelle? Ausschließlich Sport in der Grundschule?
Ausschließlich Sport in der GS wird es wohl so kaum geben, man hat 2 Fächer studiert und in vielen Ländern Ma/D oder GS-Päd, damit immer auch Klassenleitung etc., regulär 28-29 U-Std., Aufsichten und Konferenzen ohnehin, dazu dann Fachschaft Sport, Organisation sämtlicher sportlicher Wettbewerbe und Feste, Organisation von Hallen, Schwimmzeiten, Bussen etc.
Die Vorbereitung im engeren Sinne ist in der Zeit zu schaffen. Korrekturen, Elterngespräche, Konferenzen,etc. sicherlich nicht.
Sport muss aber auch sein!
Ich bin für objektive Erfassung, Bewertung und Rahmenbedingungen.
In „der“ Wirtschaft gibt es einen gesetzlichen und betrieblichen Arbeitszeitrahmen. Innerhalb dieses Rahmens muss die Arbeit erledigt und die Zeit erfasst werden.
Kommt man damit nicht hin, muss Mehrarbeit beantragt UND begründet werden (Mitbestimmung).
Arbeitszeit am WE / nachts mit entsprechenden Zuschlägen wird nur bei ausgewählte Tätigkeiten geduldet (Produktion / Schicht / Rufbereitschaft…).
Ich sehe schon die Interpretation von LK bzw. die Diskussion untereinander…
…wenn einige LK systematisch ihre flexible Arbeit ins besser bezahlte WE verlagern.
Letztlich nur möglich, wenn die gesamte Tätigkeit reguliert und objektiv erfasst wird und der direkte Vergleich mit KuK möglich ist ==> Zielvereinbarungen.
Und dann kann man auch gleich die Wirtschaft gehen. Da ist das so…nur bekommt dafür mehr Geld.
Ich bin mit meinem Gehalt sehr zufrieden. Ich will nicht mehr verdienen – ich will ENTLASTUNG und weniger (unsinnige) Mehrarbeit.
Ich auch. Leider erhalte ich seit einem Jahr immer mehr Geld, weil ich ich immer mehr Vertretungsstunden geben muss. Wenn die über dem Limit sind, müssen alle vergütet werden.
Abbummeln kommt nicht in Frage, weil es so viele Stunden sind, dass es das Ganze noch schlimmer machen würde. Dann gäbe ich in mir fremden Gruppen irgendwelchen Unterricht (oft genug kann man es gar nicht mehr so nennen) und würde meinen eigenen Unterricht nicht erteilen. Das wäre regelrecht schwachsinnig.
LK zählt zu den akademischen Berufen. Am Fließband wären solche Rechen-Genies ggf. besser aufgehoben. Stechuhr und Mindesturlaub, Schichtdienst und kaputter Rücken nach 15 Jahren.
Ich finde, eine solche Arbeitszeit-Studie verharmlost eher die Schwierigkeiten und Belastungen des Lehrerberufs.
Viel anschaulicher und nachvollziehbarer sind die Schilderungen des Stresses, dem die Lehrkräfte täglich ausgesetzt sind, was ihnen oft den Schlaf raubt, was immer wieder Befürchtungen weckt, was sie ständig umtreibt und kaum zur Ruhe kommen lässt…
Drei Stunden Mehrarbeit sind dagegen ein Klacks.
Dass drei Stunden pro Woche regelmäßig mehr gearbeiet werden müssen, verdeutlicht, dass die Mehrarbeit eigentlich illegal ist. Mehrarbeit darf nämlich nicht zur Kaschierung eines dauerhaften Mangels angeordnet werden, sondern nur um kurzfristige Spitzen auszugleichen.
Ich finde es auch wichtig, dass die Studie darauf hinweist, dass häufig mehr als 48 Stunden gearbeitet wird, was eigentlich nicht zulässig ist. Solche Arbeitszeiten sind kein Klacks, sondern machen krank.
Genau meine Meinung. Volle Zustimmung!
Das gibt bei durchschnittlich 40 Schulwochen pro LK etwa 120 Stunden unbezahlte Mehrarbeit. Als Klacks würde ich das jetzt nicht unbedingt bezeichnen, schon gar nicht für das Land, das sich dieses Geld einspart.
Arbeiten Lehrer und Lehrerinnen in der unterrichtsfreien Zeit 8 Stunden pro Tag?? Ich kann das nicht glauben. Dazu sind meine Nachbarn (Lehrer, sie Realschule, er Gymnasium) viel zu oft im Urlaub. Denke nicht, dass die in Spanien 8 Stunden pro Tag korrigieren oder Elterngespräche führen…
Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich haben sie aber auch nicht die Pausen, die ein „normaler“ Arbeiter hat.
Ich habe jetzt den Faden verloren. Mit wem soll die Lehrkraft denn nun verglichen werden?
Mit dem „normalen ARBEITER“ oder dem Arzt oder Anwalt? Oder Sparkassenvorstand? Oder dem Sachbearbeiter im ÖD?
Das ist in dem Fall eher nebensächlich. Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass das mit der Arbeitszeiterfassung nicht so einfach ist.
Am Beispiel Pausen erklärt: Setzen Sie sich mal in ein Lehrerzimmer, dann werden Sie sehr schnell merken, dass es richtige Pausen für Lehrkräfte kaum gibt. Es kommen Schüler, es wird sich untereinander ausgetauscht, Organisatorisches wird erledigt usw.
Der Weg von A nach B soll ja offiziell auch eine Pause sein. Vom Klassenzimmer ins Lehrerzimmer und wieder ins Klassenzimmer. In ein anderes Gebäude, Sporthalle, Stadion, sofern Sie Sportlehrer und Tennisliebhaber sind.
Pausenaufsicht ist regelmäßiger Bestandteil unserer Arbeit.
Klassenfahrten sind ein ganz eigenes Thema.
Manche Dinge fließen zwar in die Arbeitszeitberechnung ein, allerdings eher der kleinste Teil.
Die Pausen sind nicht wirklich erholsam, die Aufgaben im und außerhalb des Unterrichts anspruchsvoll.
Gönnen Sie doch Ihren Nachbarn die weniger arbeitsintensiven Tage. Das gleicht sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit locker wieder aus.
Ansonsten: Überlegen Sie doch, ob der Job nicht auch etwas für Sie wäre. Wir können jeden gebrauchen.
Grundsätzlich habe ich einen festen Arbeitszeitrahmen, in dem ich aktiv sein darf.
Vor Jahren habe ich allerdings schon festgestellt und für mich eingesehen, dass ich Arbeit und Beruf nicht trennen kann.
Wichtige Termine, Präsentationen, große Herausforderungen lassen sich nicht immer ausblenden. Vor allem nicht, wenn die Vorbereitung noch nicht abgeschlossen ist, Änderungen kommen oder man noch eine (bessere) Idee hat.
Und ab wann fängt dann Arbeit an?
In dem Moment, wo ich anfange mir über ein Thema Gedanken zu machen? Oder erst dann, wenn ich den Knopf vom Rechner drücke?
Umgekehrt ist es genauso…nicht hede Minute, die man sich an den Schreibtisch fesselt, ist auch geleistete Arbeit. Odt träumt man einfach auch nur…oder schreibt in irgendwelchen Foren.
Manchmal wäre ich gerne Busfahrer, der seinen Bus abends vor die Waschanlage stellt und nach Hause geht…
Bitte nicht falsch verstehen. Das ist mir schon klar, dass es in vielen Berufen ähnlich aussieht. Nur habe ich das Gefühl, dass sich Lehrer öfter rechtfertigen dürfen.
Ebenso bin ich der Letzte, der nicht erkennt, dass wir auch erhebliche Privilegien haben. Das habe ich oft genug zur „Freude“ des Forums kundgetan.
Jetzt habe ich mir selbst geantwortet…die Antwort an mich war an Sie gerichtet…
Habe auch mehr mit mir selbst geredet / geschrieben.
Ganz generell kann ich die ganzen Verallgemeinerungen / Aufrechnungen nicht verstehen.
Jeder muss erst einmal mit sich im Reinen sein und seine Situation realistisch bewerten – auch unter den gegebenen sowie individuellen und beruflichen Rahmenbedingungen. Und dir Rahmenbedingungen unterscheiden sich wahrscheinlich in den unterschiedlichen Lebens- und Berufsphasen.
Ich sehe wenig Gemeinsamkeiten in der individuellen Belastung.
„Pauschal“ kann man von zuviel Verwaltungs- / Organisationsaufgaben und zuviel Bürokratie ausgehen. Aber selbst da sehe ich Unterschiede zwischen Klassenlehrern und Fachlehrern.
Unbestritten ist, dass es an Lehrkräften fehlt. Die Auswirkungen sollten dann aber wieder von Bundesland zu Bundesland, von Stadt zu Land, von Stadteil zu Stadtteil und von Schulform zu Schulform unterschiedlich sein.
Anwesenheit auf dem Schulgelände zählt zur Arbeitszeit!
Wie es gerade passt.
Ist ja wohl nicht so schwer!?
Und: Wahrscheinlich wissen Sie das, andere, die über unsere Freizeit berichten nicht: In den vielen Ferien, die wir haben, liegen ebenfalls Feiertage und Wochenenden. Die haben andere in der Regel auch frei. Also Schulferien bitte nicht mit Urlaubstagen gleichsetzen.
Der Beruf Lehrer
„Arbeitszeitstudie: Sieben-Tage-Woche ist für Lehrer obligatorisch – allerdings ist die Belastung im Kollegium stark ungleich verteilt“ news4teachers
Mal angenommen, die gern zitierte „Mehrarbeit“ als Belastung wegen zu hoher Arbeitszeit wäre beleghaft wirklich so extrem wie hier immer mitgeteilt, warum folgen dann z. B. keine Proteste an den Dienstherren, welcher die gesetzlich verankerte Arbeitszeiterfassung einfach nicht umsetzt?
Bei Forderungen nach mehr als 10 % – besser direkt 20 % – Besoldungsplus der GY-Kräfte durch A13 Anpassung u. a. wegen GS A12->A13 ist man da deutlich weniger zurückhaltend. Aber warum nur?
Bedenken Sie bitte: Die Mehrarbeit ergibt sich auch unter Berücksichtigung der „Sommerpause“ (50 h und.m.).
Sorry, 46 h und.m. Die 50 h sind „Spitzenwerte“…
Lehrer müssen in der unterrichtsfreien Zeit auch nicht arbeiten, da sie diese Arbeitszeit in der Unterrichtszeit vorarbeiten. So sollte ein Grundschullehrer in Nds. bei voller Stelle in der Unterrichtszeit 48,8 Std. pro Woche arbeiten. Meist ist es aber mehr. Damit sind dann die Ferien frei. (Ich kenne aber keinen, der nicht in den Ferien auch arbeitet.)
Und dann muss in der unterrichtsfreien Zeit der Klassenraum aus- und eingeräumt werden, es finden erste Konferenzen statt und eigentlich müsste man ja die Zeit, die man während der Schulwochen mehr gearbeitet hat, noch abbummeln. Da hat man dann noch gar keinen Urlaubstag gehabt.
Die Studie stellt fest und das Expertengremien zur Arbeitszeitanalyse schreibt im Bericht (S. 27): „Tatsächlich arbeiten Lehrkräfte ‐ mit Einschränkungen in den Sommerferien ‐ regelmäßig und in substantiellem
Umfang auch während der Ferienzeiten“
Die Durchschnittswoche hat laut benannter Studie 46:38 h, wenn die Ferien und WE frei sein sollen.
Die WE sind nicht frei, die Ferien auch nicht.
Sie übertreiben!
Warum ist das Benennen der rechnerisch ermittelten, ferienbereinigten Durchschnittswoche und das Zitat einer über eine wissenschaftliche Erhebung gewonnenen Feststellung zur Arbeitszeit von Lehrkräften eine Übertreibung?
Ich kenne keinen Lehrer, der z.B. in den Sommerferien arbeitet – abgesehen von den letzten Tagen, den Präsenztagen. Mindestens 5 Wochen machen wir nichts für die Schule!
In den anderen Ferien ist es variabler. Kurze nutzt man gerne, um Liegengebliebenes abzuarbeiten. Oder Verschobenes, was man aber auch eher hätte machen können.
Vielleicht kennen Sie einfach gar keine Lehrkräfte?
Und offensichtlich kennen Sie die Ergebnisse der Arbeitszeitstudien nicht.
Es gibt genug Übersichten, die auf Grundlage der erhobenen Daten auf einen Blick darlegen, dass Lehrkräfte im Jahresverlauf unterschiedliche Wochenarbeitszeiten aufweisen, die jedoch außerhalb der Ferienzeiten immer über dem Soll liegen und auch in den Ferienzeiten nie auf 0 sinken. Entsprechend viele Lehrkräfte muss es ja geben, die auch in den Ferien arbeiten, selbst wenn Sie diese nicht namentlich kennen.
Ich kann bestätigen für mich und für meine Kollegen, dass wir in den Sommerferien eher nichts für die Schule tun. Ich glaube Ihnen auch nicht, dass Sie es tun. Wie könnten Sie das beweisen??
Die erste Woche der Ferien war noch Aufarbeitung der Klassenfahrt. Die letzte Woche bereits wieder Konferenzen. Bleiben 4 Wochen dazwischen. Fehlen noch 2 Wochen im Jahr… wann auch immer…Leider meist nicht vorhanden
Ich führe seit mehreren Jahren ein Arbeitszeitkonto,
habe in den Ferien genug aufzuarbeiten und immer den Klassenraum aus- und einzuräumen – nach dem letzten Unterrichtstag und – nach erfolgter Reinigung – vor dem ersten,
habe Kontakt mit Kolleg:innen zum Planen in den Ferien und ärgere mich öffentlich, wenn das Ministerium rückwirkend im Schuljahr die Curricula ändert,
habe Dienstbesprechungen vor Ferienende.
Wenn Sie das alles außerhalb der Ferien schaffen, sind Ihre Wochen offenbar nicht überlastet, Ihre Aufgaben in der Schule ohne Deckeneffekt zu meistern und Ihre Schule ohne Lehrkräftemangel, der aufzufangen ist.
Schön, wenn es sowas irgendwo gibt, in meiner Umgebung habe ich davon noch nicht gehört.
Die Arbeitszeitstudie weist auch diese Zeiten aus und zeigt nicht nur die Überlastung zu Schulzeiten, sondern deutlich die Arbeitszeiten an WE, Feiertagen und Ferien.
Mir ist keine wissenschaftliche Erhebung bekannt, in der Lehrkräfte diese Zeiten nicht nutzen. Können Sie eine benennen?
Woher kommt der Wert von 48,8 Stunden?
Na klar.
Und weil Lehrer ja sooooo viel frei haben und sooooo viel verdienen UND dauernd Ferien haben… ist der Beruf überlaufen und jeder will den machen.
Vielleicht wäre dieser Luxus- und Edeljob ja auch für Sie ganz persönlich was?
Stimmt. Ich fahre auch in dem Ferien weg, wann denn sonst. Davor habe ich dann allerdings 6 bis 8 Wochen auch Samstag und Sonntag durchgearbeitet. Heißt ich hab schon 12 bis 16 Tage gearbeitet, damit ich z.B. on dem Weihnachtsferien 7 Tage Urlaub machen kann. (Die übrigen Tage der Ferien arbeite ich dann allerdings auch noch) Voll frech von mir. Super Tausch oder? 1 Woche Urlaub für 2 Wochen Arbeit. Und es kommt jedes Schuljahr mehrfach vor, dass man Wochenlang die Wochenenden arbeiten muss, weil z.B. jede Woche 1-2 Klausuren korrigiert werden müssen. Aber wenn man nur 5 Tage halbtags arbeitet, bei geilem Gehalt, bei 12 Wochen Urlaub im Jahr hat, warum gibt es dann nicht mehr Lehrer*innen? Es müssten unter diesen Bedingungen doch alle Schlange stehen. Ich sehe niemanden, mittlerweile nimmt selbst die Anzahl der Vertretungskräfte ab.
Drei Stunden Mehrarbeit sagt erst mal herzlich wenig, weil drei (Zeit-)Stunden am Schreibtisch nicht zu vergleichen sind mit vier (Unterrichts-)Stunden.
Das sieht wohl jeder anders.
Ich stehe tausendmal lieber vor der Klasse, als dass sich einen Stapel Oberstufenklausuren korrigiere (oder zwei, oder drei, oder vier).
Mich belastet dass Korrigieren auch mehr, weil ich dort unter Zeitdruck stehe und gleichzeitg hochkonzentriert sein muss.
Natürlich sieht das jeder anders. Keine Aussage hier erhebt den Anspruch auf ewig-dogmatische Allgemeingültigkeit. Ich stehe ja auch lieber vor der Klasse. Aber es stresst mich auch weit mehr – nicht direkt, aber am Ende des Unterrichts. Korrigieren ekelt mich dagegen weit mehr an, aber es stresst mich nicht im selben Maße.
Ist das jetzt so zu verstehen, dass Menschen, die nur am Schreibtisch arbeiten (z. B . Verwaltung) eigentlich gar nicht arbeiten. Oder wollen Sie im Gegenteil ausdrücken, dass vier Umterrichtsstunden aufgrund der Arbeitsintensität zu mehr als 3 Zeitstunden angerechnet werden müssten?
Eine Stunde ist eine Stunde. Punkt.
Tja. Wie war das mit der Schwerkraft, Raum und Zeit.?
Alles relativ.
Jede Lehrerstelle wird, laut Schulgesetz, mittels der 45-Minuten-Einheit verwaltet. Eine 60-Minuten-Stunde ist laut Schulverwaltung eine 1 1/3 Stunde. Die 45 Minuten leben als Takt also fort, und sei es auch nur verdeckt in der Schulverwaltung.
https://www.mdr.de/geschichte/mitteldeutschland/tradition/schulstunde-laenge-pause-100.html
Ok.
Ein unfähiger Schüler ist unfähig, Punkt. Soll er halt zuhören und gehorchen oder sich Youtube-Videos zum Schulstoff reinziehen – meine Stunde ist halt rum. Stunde ist ja Stunde, „Punkt“, sagt ja auch der Marius
Ein Schüler mit Problemen nach 1600 soll halt zum Psychologen gehen, Stunde ist ja Stunde, punktioloolol.
Elternsprechzeiten sind halt Dienstags von 0800 bis 0900 im Schulgebäude – der Plan voller Stunden, die ja Stunden sind (punkt) weist das so aus. Wenn es den Eltern wichtig ist, machen die sich die Zeit wohl frei – Punkt.
Ja, Stunde ist Stunde, Punkt ist Punkt. Klar doch.
Schulterzucken intensiviert sich.
???
Es ging doch um die STUNDEN, die mehr gearbeitet wurden.
Oder geht es um die subjektiv wahrgenommene Mehrarbeit?
Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Wenn eine Lehrkraft normalerweise von 8 – 18 Uhr arbeitet und korrigiert wird das eventuell als Normalität wahrgenommen. Wenn man aber in der unterrichtsfreie Zeit 5 Tage wegfährt und dafür am Wochenende von 7 – 22 Uhr korrigiert, vorbereitet und Praktikumsberichte liest, dann sind das subjektiv wahrgenommen 30 Überstunden (AM WOCHENENDE NOCH DAZU) oder gar 40 (weil es sich so ungerecht anfühlt, wenn man in den Ferien arbeiten muss)? Oder sind das dann 10 Minusstunden ggü normal?
Ist „gefühlt“ jetzt ein objektiver Massstab?
Schon mal nachgedacht: Das wird aufs Jahr umgerechnet.
Wenn eine Lehrkraft von 8-18 Uhr arbeitet, sind es 10 Stunden täglich, nach 5 Tagen also 50 Stunden. Das mag normal sein, weil es ständig so ist, steht aber dennoch dem Arbeitsschutz entgegen.
In der Woche hätte man 10 Stunden zu viel gearbeitet – JEDE Woche. Da reichen 4 Schulwochen, um in der unterrichtsfreien 5 Tage wegfahren zu können, weil man die bereits zu viel gearbeiteten Stunden abbummelt.
Wenn ich am WE von 7-22 Uhr arbeite, steht es auch gegen den Arbeitsschutz. Das sind dann 30 Stunden, die auch als Überstunden stehen und ausgeglichen werden müssten.
Ich frage mich – schon länger – wo denn die viele unterrichtsfreie Zeit sein soll, in der man die ganzen Überstunden nutzen könnte.
Wenn das alles so gut zu regeln wäre, könnte man die Arbeitszeit erheben, damit ein Ausgleich erfolgen kann. Warum nur wehrt sich das Land so sehr dagegen?
Keine Lehrkraft arbeitet durchgehend und ohne Pause von 8-18 Uhr. Und das noch täglich! Erzählen Sie doch bitte keine Märchen.
An langtagen schon. Das Zeitfenster geht von ca. 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Neben em eigenen Unterricht sind da noch die Vertretungen. Die Vertretungen betreffen ja nicht nur Unterrichtsstunden sondern auch noch Aufsichten der ausgefallenen Lehrkräfte.
Die Kurztage sind auch nicht erholsamer. Der Unterricht endet zwar nach 13:00 Uhr, aber dafür liegen dann am Nachmittag die Konferenzen, Dienstbesprechungen, Elterntermine etc.
Gefühlt – beim Motorfahrzeug nennt es sich Popometer.
Denken Sie mal scharf nach. Dann werden Sie erahnen, dass es letzteres ist.
Danke! Ich kann scharf nachdenken, aber trotzdem nicht Ihre Gedanken lesen. Es gab ja in diesem Forum (vielleicht nicht von Ihnen) durchaus schon solche Äußerungen, wie, dass Homeoffice bei Lehrkräften quasi Urlaub ist. Jetzt habe ich nachgefragt, Sie haben geantwortet, und ich weiß, was Sie meinen.
Homeoffice mit Kindern, das haben Lehrer schon immer. Viele Eltern, die nicht Lehrer sind, hat das im Lockdown in eine psychologische Behandlung getrieben. Noch heute wird es von vielen als die schlimmste Belastung beschrieben, die sie bisher erlebt haben. Für Lehrer ist das schon immer Realität. Unterricht vorbereiten, während das eigene Kind Hausaufgaben macht und dabei noch E-Mails von gestressten Homeoffice-Eltern beantworten. NUR DASS DAS BEI LEHRERN ALS FREIZEIT BETRACHTET WIRD!
Interessante Weltanschauung, Menschen am Schreibtisch arbeiten gar nicht.
Morgen früh würde ich diese steile These direkt mit der Schulassistenz und Sekretariatsangestellten erörtern. Fördert sicher das schulische Betriebsklima ungemein.
Das ist mitnichten meine Weltanschauung, sondern eine, die während desLockdowns öfter zu lesen war. Da ging es allerdings um Lehrer am Schreibtisch im Homeoffice.
Mag ja sein, allerdings wurde Ihr Beitrag etwas weiter oben
(„Es gab ja in diesem Forum (vielleicht nicht von Ihnen) durchaus schon solche Äußerungen, wie, dass Homeoffice bei Lehrkräften quasi Urlaub ist.“ etwas später als mein Beitrag verfasst.
Sorry und nichts für ungut , auch bei schärfstem Nachdenken vermag auch ich immer noch keine Gedanken lesen zu können und als persönliche Ansprache wurde mein Beitrag nicht abgefasst.
Tut mir leid – aber das ist zumindest bei uns an der Schule (leider) ernsthaft anders – drei Stunden pro Woche! Da würde der JUBEL hier bis in`s tiefste Bayern zu hören sein.
Es wird deutlich mehr gearbeitet!
Grundschule?
@Walter Hasenbrot
@Marie
Mit „Klacks“ wollte ich nur sagen, dass die zu hohe Arbeitszeit die eigentliche Belastung der Lehrer bei Weitem nicht zum Ausdruck bringt.
Schon vor 20 Jahren schrieb der deutsche Anglist und Literaturwissenschaftler Dietrich Schwanitz im Vorwort seines Buches „Bildung“ über die Geringschätzung des Lehrerberufs:
„…diese Verachtung ist ungerecht gegenüber einem Job, den selbst ein gewiefter Manager oder ein nervenstarker Unternehmer kaum einen Morgen lang durchstehen würde, ohne an Flucht zu denken: Nämlich eine Horde lernunwilliger, ungezogener, an Fernsehunterhaltung gewöhnter Bestien (für den Unterricht) zu interessieren, während diese nichts anderes im Sinn haben, als Attacken auf die Würde des Lehrers zu organisieren.
Von diesem täglichen Kampf gegen die schiere Unverschämtheit, die sadistische Bösartigkeit und die seelische Rohheit macht sich außerhalb der Schule niemand eine Vorstellung.
Und das Abgefeimteste ist: Der Lehrer muss sich diese Ungezogenheit und Ruppigkeit seiner Schüler auch noch selbst zurechnen lassen: er ist selbst daran schuld; er hat seine Klasse nicht im Griff, der Unterricht törnt die Kids nicht an, im Gegenteil, sie fühlen sich angeödet…
Ein Mindestmaß an Zivilisiertheit der Kinder wird als selbstverständliche Mitgift des Elternhauses gar nicht mehr erwartet. Ihr Verhalten wird allein aus dem Unterricht erklärt, während sie in Wirklichkeit an Konzentrationsschwäche und Erziehungsdefiziten aus dem Elternhaus leiden.
In dieser Situation haben die Kultusminister und Schulbehörden …den Lehrern die meisten Sanktionsmittel aus den Händen genommen, so dass jetzt absolute Waffenungleichheit besteht. Strafen wie Verweise, Abmahnungen,…Androhung des Ausschlusses von der Schule sind so von Vorschriften, Anträgen, Abstimmungen und Schulkonferenzen umstellt, dass Lehrer lieber darauf verzichten: Sie würden sich mit dem Aufwand selbst am meisten bestrafen….“
Wenn man bedenkt, dass vor gut 20 Jahren das Erziehungs- und Bildungselend erst begann und Herr Schwanitz es dennoch so drastisch beschrieb, kann man sich gut vorstellen, wie es heute aussieht.
Heute ist die „brave“ Fernsehunterhaltung z.B. längst der viel schlimmeren Smartphone-Unterhaltung gewichen. Und heute wird noch viel intensiver als damals gefordert, dass Schüler und Schülerinnen mit Samthandschuhen angefasst werden, weil man sie sonst beschämt und traurig macht.
Zumindest an der Grundschule kommen auch noch Eltern dazu, die sich teilweise ähnlich daneben benehmen.
Mag ja in Ihrem Bereich auf Minderheiten zutreffend sein, hier und dort auch sich daneben benehmende Eltern(teile) vorzufinden.
Professionell mit gelerntem Handeln in Workshops und Arbeitskreisen dieser Problematik im schulischen Alltagsgeschäft zum gedeihlichen einvernehmlichen Miteinander in einer Schulgemeinde begegnen zu können sollte da vorausgesetzt werden.
Zu solchen Themen bietet der Dienstherr entweder keine Workshops an oder (wie für alle anderen Fortbildungen) am (z.T. erst späten) Nachmittag, damit man den Rest der Arbeit dann bitte schon erledigt hat. Bezahlte Arbeitszeit sind sie jedenfalls nicht und normalerweise sitze ich dann noch an Korrekturen, Vorbereitung, Planung einer Studienfahrt …
Momentan profitiere ich von den Workshops, die mein Mann (tätig in einem sehr großen Konzern) während seiner Arbeitszeit besuchen darf. Er lässt mich dann an seinen Erkenntnissen teilhaben.
Wie üblich, muss man sich um so vieles selbst bemühen. In der freien Wirtschaft bekommt man deutlich mehr (angemessene) Angebote.
Aber vielleicht ändert sich aufgrund des wachsenden Lehrermangels ja irgendwann mal etwas zum Positiven.
Wenn Sie das Schwanitz-Zitat weglassen, bin ich bei Ihnen! 😉
Ich wünsche uns allen etwas mehr Gelassenheit (nicht Gleichgültigkeit) im Job, ein funktionierendes Team, professionelles Handeln und eine gute Work-Life-Balance.
Was bleibt denn da außer Klacks und bezug zu 23 Jahre altem Text (Originalausgabe) im 1. und 2. Absatz denn noch übrig?
Wer das obige in Kinder sieht ist wirklich fehl am Platz. Warum sind Sie eigentlich Lehrerin geworden, Frau M?
Man kann Unterricht auf verschiedene Weise gestalten. Seinen Sie sich sicher: Ihnen wird der Spiegel Ihrer Abscheu vorgehalten.
Ich empfehle Berufswechsel.
Bitte nicht die Psychotherapeuten langweilen. Die Diagnose steht bereits.
Ich frage mich aber doch, wie solche Zeiten erfasst werden. Beruhen Sie nicht auf Selbsteinschätzungen der Lehrer? Wie sonst? Wer ist dabei und notiert immer als Beobachter, ob und was ein Lehrer gerade tut?!?
Mich würde dann interessieren, ob – so las ich es schon – Lehrer das Ansehen der Tagesschau als Arbeitszeit rechnen, weil sie sich dabei ja politisch auf dem Laufenden halten? Ich frage mich auch, ob sie jede Pause zwischen den Unterrichtsstunden aus der reinen Arbeitszeit herausrechnen und ob sie auch den späteren Unterrichtsbeginn, wenn sie kurz vor der Stunde noch schnell was kopieren gingen, aus der Arbeitszeit herausrechnen???
Das frage ich alles nicht, um irgendetwas zu unterstellen oder anzuzweifeln, sondern weil mich wirklich interessiert, wie solche Ergebnisse zustande kommen. Ich wüsste nämlich nicht, wie meine wöchentliche Arbeitszeit (Ferien herausgerechnet, also der Teil, in dem ich keine Vorbereitungen mache) ist. Aber ich weiß, dass ich in den Anfangsjahren viel mehr Zeit für Vorbereitungen brauchte als jetzt. Es hat sich erheblich reduziert, aber diese Mehrarbeit habe ich ja geleistet, damals, doppelt und dreifach……..
Welche Pausen zwischen den Stunden?
Ich wechsle die Räume und gehe auf die Toilette. Wird der Toilettengang in anderen Berufen als Pause gerechnet? In den großen Pausen geht es sehr oft um dienstlichen Austausch.
Kopieren Sie während der Unterrichtszeit? Mir wäre das allein aufsichtstechnisch zu riskant.
Dienstlicher Austausch? Ha,ha,ha….. Sie meinen das Gezeter über freche Kinder und unverschämte Eltern?
Schade, dass Sie einen derart unprofessionellen Blick auf die Aufgaben von Lehrkräften verbreiten.
Eher Klassenkonferenzen und Problemfälle, klausurenabsprachen und Termine mit der Schulsozialarbeit. Ach ja, kopieren und mal eben noch Versuche aufbauen.
Bitte nicht von sich selbst auf andere schließen (falls Sie Lehrer sind). Falls Sie kein Lehrer sind, dann bitte erst mal einen Blick in ein Lehrerzimmer werfen und die Ohren schön weit aufmachen. Sie werden staunen.
Ist das ein Geheimnis? Über Lehrerinnen wird doch in anderen Berufssparten genau so gelästert. Zu Recht? Das entscheidet jemand wie „Grundschullehrerin“ und „Lanayah“ selbst.
Es gibt aber auch richtig gute Lehrer, nicht nur in der „alten Schule“. Gott sei Dank.
alle 45 min auf Klo? Sie haben einen Harnwegsinket, das lässt sich einfach behandeln. Ein Krankschreibung braucht es nicht dafür
„Pause zwischen den Unterrichtsstunden“? Welche Pausen? Entweder man beaufsichtigt in der Zeit die Klasse (inklusive streitschlichten, für Ruhe sorgen, die Tafel und die Materialien vorbereiten …) oder man wechselt schnell in den nächsten Klassenraum und tut dort das Gleiche. Toilettengang erfolgt in der Hofpause, wenn man da nicht gerade Aufsicht hat. Kopieren ist übrigens auch Arbeitszeit, sind ja schließlich keine privaten Kopien. (habe ich meist vor oder nach dem Unterricht erledigt.
Bei solch gefühltem Stress, vielleicht sogar von 7:45 bis 16 Uhr an fünf Tagen der Woche, sollte einmal über die berufliche Zukunft in Verbindung mit persönlicher Gesunderhaltung nachgedacht werden, sonst leidet letztlich nur der Genuss der Pension.
Na was glauben Sie denn, warum Lehrermangel herrscht? Die supertollen Berufsbedingungen haben sich herumgesprochen, die meisten SuS erleben ja täglich, wie die Arbeits- und Lernbedingungen in den Schulen sind, und das nicht erst seit Corona!
Haben sie etwa schon um 16.00Uhr Feierabend? Das erinnert mich an den Spruch, den sich mein Mann mal von einem Fließbandarbeiter bezüglich Arbeitszeiten anhören musste. Mein Mann ist jetzt zwar kein Lehrer, arbeitet aber auch als Dipl. Ing meistens bis 19. 00 Uhr oder länger. (diverse Aufenthalte in anderen Zeitzonen plus Anreise mal ausgenommen) Der einprägsame und zu Hause oft zitierte Satz des Hilfsarbeiters lautete: „Hädsch mol ebbes gescheidschd glernd“
Häufigkeit der Auficht in der Hofpause bei ca 40 bis 70 Lehrern ist rechnerisch überschaubar.
Wenn Sie sich etwas zu Recherchezwecken ansehen oder durchlesen, dann zählt das natürlich. Das kann übrigens ziemlich frustrierend sein, wenn es am Ende dann doch nicht zu gebrauchen ist.
Ein Gemeinschaftskundelehrer sollte politisch schon auf dem Laufenden bleiben, Englischlehrer ebenso. Aber wie es mit Sportlehrern aussieht, die sich auch für den Sportunterricht fit halten? Keine Ahnung. Polizisten wird ein bestimmtes Stundenkontingent gewährt, soweit ich weiß.
Na, da haben wir’s ja. Ein Gemeinschaftskundelehrer ARBEITET, wenn er sich Nachrichtensendungen anschaut und ein Sportlehrer wahrscheinlich auch, wenn er die Sportnachrichten sieht. Und DAS zählt dann alles mit in die Arbeitszeit. Der Kommentator oben hat also Recht mit seinen Vermutungen.
Was würden Sie zu einem Gemeinschaftskundelehrer sagen, der sich nicht auf dem Laufenden hält? Zum fetten, unbeweglichen Sportlehrer, der nichts vormacht aber die Kinder quält? Oder berufsübergreifend zum Arzt, der sich bezüglich neuer Medikamente und Behandlungsmethoden nicht auf dem Laufenden hält?
„Die Studie wurde im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erstellt.“
Na, das sagt doch alles. Ich lese auch keinerlei Info, wie die Daten zustande gekommen sind. Ich stelle mir vor, dass angekreuzt werden durfte:
Wie hoch schätzen Sie Ihre wöchentliche Mehrarbeit ein?
a) 0 Stunden
b) 1-3 Stunden
c) 3-5 Stunden
d) über 5 Stunden
So oder so ähnlich. Und dann wird das als „Fakten“ (Studie) verkauft.
Edit: Beleg gefunden, es war ein Online-Fragebogen, den die Lehrer selber ausfüllten. „Die Arbeitsbelastung sei vier Wochen lang durch einen umfangreichen, von den Lehrkräften ausgefüllten Online-Fragebogen erfasst worden.“
GEW-Studie: Lehrer arbeiten viel mehr als der Durchschnitt (faz.net)
Nein, das sagt nichts. Die Studie ist seriös; sie ist von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Uni Göttingen durchgeführt worden. Natürlich mussten diese die Lehrkräfte befragen, um die tatsächliche Arbeitszeit von Lehrkräften zu ermitteln – wen denn sonst?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Studie beruht, das sagt doch der Link eindeutig, auf einem Online-Fragebogen, den die Lehrer nach eigener Einschätzung ausgefüllt haben. Das braucht man nicht als wissenschaftlich zu verbrämen, es doch jedem Teilnehmer klar, worauf das hinauslaufen soll, sprich jeder Teilnehmer hat das Eigeninteresse zu dokumentieren, dass er/sie viel oder gar zu viel tut. Die Ergebnisse sind also höchst „befangen“ und in diesem Sinne so gar nicht wissenschaftlich, auch wenn sich Wissenschaftler nennen oder es auch waren, die das „verzapft“ haben.
Wir empfehlen Ihnen das Grundlagenwerk „Methoden der Sozialforschung“. Darin wird auch auf alle seriösen Kritikpunkte gegenüber Befragungen eingegangen:
https://kzfss.uni-koeln.de/sites/kzfss/pdf/SH_44-2004.pdf
Nebenbei: Die Studienautorinnen und -autoren sind natürlich echte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie sich leicht ergoogeln lässt. Das – anonym – in Zweifel zu ziehen, ist eine überaus billige Form der Kritik.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Alternative, liebe Redaktion, wäre, dass nicht Lehrer selbst einschätzen, wie viel sie arbeiten, sondern dass unabhängige Beobachter notieren, wie viel ein Lehrer arbeitet. Da dürfen Sie allerdings auch zurückfragen, wie das gehen soll. Nur DAS wäre dann objektiv und unvoreingenommen!
… woraufhin dann sicher der Einwurf kommt, dass die unabhängigen Beobachter womöglich bestochen wurden oder die Lehrkräfte im Beobachtungszeitraum besonders beflissen sind oder… (siehe Post über „Auftragsstudien“ hier). Selbstauskünfte sind ein probates Mittel in der sozialwissenschaftlichen Forschung, natürlich innerhalb einer gewissen Fehlertoleranz – wie bei allen Umfragen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das sind Schattengefechte. Wenn die Lehrer selber angeben sollen, wie viel Zeit sie wofür brauchen und es niemand überprüfen kann, ist es alles andere als wissenschaftlich und letztlich eine Farce.
Daher könnte die tägliche Arbeitszeiterfassung u. U. Sinn machen, wobei als Beschäftigung die geistige Arbeit schwer erfassbar i. S. d. Gesetze sein könnte.
Jajajajaja, ich will endlich die tägliche Arbeitszeiterfassung! Davor scheuen sich die Länder jedoch. Übrigens erfassen die Berufstätigen ihre Arbeitszeit im Regelfall selbst – bescheißen die alle grundsätzlich?
Was Sie uns da berichten entspricht scheinbar nicht der normalen Realität, also Indoktrination?
Es scheinen doch etwas praktische Erkenntnisse/Erfahrungen aus der freien Wirtschaft über „Berufstätige“ als Arbeiter, Angestellter oder Minijobber vorzuliegen.
Grundsätzlich ist der Arbeitgebende laut § 16 ArbZG verpflichtet, die Zeiten zu erfassen. Allerdings kann er die Zeiterfassung an den Arbeitnehmenden delegieren. Die Verantwortung für die korrekte Aufzeichnung der Arbeitszeiten bleibt aber in jedem Fall beim Arbeitgebenden.
Aufzeichnungspflichten nach dem Mindestlohngesetz (IHK)
Im Grunde ist es doch ganz einfach, es wird ein 7-stündiger Zeitrahmen je Tag für die gesamte Woche einschließlich Samstag und Sonntag vorgegeben. Die exemplarisch ausgewählten Lehrkräfte kontieren ihre Tätigkeiten gem. Codierungstabelle in dieses Zeitraster von 49 Zeitstunden, indem sie priorisieren. D.h. es werden zunächst nur die wichtigsten Tätigkeiten innerhalb des Zeitrahmens erfasst. Zusätzlich wird die Arbeitszeit, die über den Zeitrahmen hinausgeht, erfasst. Die reine Unterrichtszeit – Deputatsstunden – wird mit dem Faktor 1, 5 gewichtet, womit Vor- und Nachbereitung pauschal abgegolten wird.
Für eine genauere Analyse werden anschließend nur die Tätigkeiten mit geringerer Priorisierung, die also nicht in das vorgegebene 49-Stundenraster fallen, betrachtet, um zu entscheiden, was davon sinnvoll gewesen ist und was nicht.
Nur 49 Stunden reichen aus?
Tatsächlich soll der Normwert in einer Durchschnittswoche nur bei 46 Stunden und 38 Minuten liegen.
Für die genaue Analyse wäre doch zuerst einmal die Definition von „Arbeit“ generell zu ermitteln.
Aber genau an der Stelle versagt der Arbeitgeber ja. Seit langem sieht der Tarifvertrag ja schon einen leistungsbezogenen Anteil vor. Dieser wird derzeit pauschal ausgeschüttet, da die Tarifparteien es ja nicht schaffen, die „Arbeit“ zu beschreiben.
Wenn ich meinen derzeitigen unbefristeten Arbeitsvertrag mit dem MSB in NRW mit den Arbeitsverträgen, die ich mit anderen Arbeitgebern geschlossen hatte, dann ist dieser ein Witz. Selbst die befristeten Arbeitsverträge, die ich als Werkstudent/Praktikant abgeschlossen habe, sind detaillierter gewesen.
Es gibt keine Stellenbeschreibung für Lehrkräfte, auf die man sich berufen könnte.
BTW sind „planbare“ Bereitschaften Ihrer Meinung nach Arbeitszeit?
Im Übrigen sind die 46h 38′ ferienbereinigt – also die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit je Kalenderjahr bezogen auf die Gesamtzahl der Werktage (ohne Wochenenden, Feiertage und Urlaubsanspruch), die irgendwo zwischen 210 und 220 Werktagen liegt.
Ketzerische Frage:
Nur mal hypothetisch angenommen, dass Selbstauskünfte KEIN probates Mittel der Sozialforschung WÄREN – was glauben Sie, wie viel Prozent der Sozialforschung gäbe es dann überhaupt noch?
Meine These: Man kann hier von einem gewissen Eigeninteresse bei der Beurteilung ausgehen.
Das von Ihnen verlinkte Standardwerk für Erstsemester enthält übrigens ganze zweimal den Begriff „soziale Erwünschtheit“ und null mal „Selbstauskünfte“ – auf über 600 Seiten. Naja.
Ich verstehe schon Ihre Position, dass Wissenschaftskritik nicht pauschal sein darf. Ihre „Verteidigung“ (bitte nicht wieder an der Wortwahl aufhängen, das langweilt) ist es aber auch! Sie gehen gar nicht inhaltlich auf die Argumente ein (z.B. dass es ein erhebliches Eigeninteresse der Teilnehmer gibt), sondern unterstellen Verschwörungsglaube – und somit eigentlich Dummheit, klatschen wahllos ein Buch zur Sozialforschung auf den Tisch und damit hat es sich dann. Tut mir leid, aber das bleibt hinter Ihrem eigenen Anspruch zurück.
Es ist keinesfalls so, dass Selbstauskünfte unproblematisch sind, auch online nicht. Die besagte Studie bittet ihre Teilnehmer immerhin um wahrheitsgemäße Auskunft. Das dürfte aber auch das einzige Feigenblatt sein – oder habe ich da etwas übersehen? Klären Sie mich gerne auf, Sie haben sich ja – so wie Sie es von anderen verlangen – in der Tiefe damit befasst 😉
Okay. Kein Problem, wenn sich jemand anschauen will, wie ich 7h mit einmal klo, einer halben Tasse Kaffee und einem keks von Klasse zu Klasse und zu Elterngespräch renne. Hab ich kein Problem. Gerne kann sich auch jemand am Wochenende ab 6 Uhr morgens neben mir an den Schreibtisch setzen, damit ich an 12 evtl. Zeit für Familie habe. Viel Spaß dabei, wenn es der Sache dient.
Mach ich gerne. samstags und sonntags ab 6.00 Uhr bei Ihnen am Schreibtisch. Es Dient der Sache.
Die Diskussion ist die, ob Vertrauensarbeitszeit gerechtfertigt ist oder nicht. In allen anderen Berufen und bei allen anderen Systemen ist mit entsprechender Motivation jede Form der Dokumentation der Zeit „frisierbar“. Zu Fragen ist also nur, warum Lehrkräfte angeblich ehrlicher oder unehrlicher sein sollten als andere – oder aber ob die Probleme der Messung von Arbeitszeit bei Lehrkräften wie auch bei anderen Berufen gleich knifflig sein kann.
Zu bedenken ist auch: Seit den 50 Jahren ist nicht bestritten, dass die Lehrerarbeitszeit über dem Soll liegt – egal, nun, wer die Messung vorgenommen hat.
Es heißt „Studie im Auftrag der GEW“. Dass Auftragsstudien ihre Tücken haben, ist jedoch bekannt. Oft werden sie deswegen auch als „Gefälligkeitsstudien“ bezeichnet.
Bei einer Gewerkschaft als Geldgeber kann sich doch jeder Beauftragte vorstellen, welches Untersuchungsergebnis willkommen ist. Und je zufriedener der Kunde, desto wahrscheinlicher bleibt er dem Dienstleister erhalten
Außerdem haben Ergebnisse durch Umfragen und Selbstauskünfte noch weitere Schwachstellen.
Damit will ich nicht sagen, dass Lehrerberuf leicht ist. Im Gegenteil, ich halte ihn für besonders stressig und aufreibend. Es geht mir nur ums Prinzip und die Zuverlässigkeit von Auftragsstudien.
„Das Auftragsstudien ihre Tücken haben, ist jedoch bekannt.“ Sorry, das ist primitiver Verschwörungsglauben – jede seriöse wissenschaftliche Arbeit, auch die vorliegende, legt ihre Methoden und Quellen offen. Beschäftigen Sie sich damit, wenn Sie fundiert kritisieren wollen. Nicht mit bloßen Mutmaßungen und Behauptungen, die am Ende darauf hinauslaufen, dass sich ernstzunehmende Forscherinnen und Forscher, die mit ihren Namen für die Arbeit stehen, angeblich haben kaufen lassen, um Ergebnisse zu fälschen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Gefälligkeitsstudien sind doch gang und gäbe. Das ist doch eine Binsenweisheit. Deshalb ist es immer wichtig, beide Seiten zu hören und sich niemals auf eine Sichtweise zu verlassen.
Was sind denn noch „Binsenweisheiten“? Dass WissenschaftlerInnen doof, Lehrkräfte faul und PolitikerInnen korrupt sind? „Gefälligkeitsstudien“, gemeint sind offenbar verfälschende Studien, wären in der Regel leicht als solche zu identifizieren – die Methoden und Quellen liegen ja offen (wenn nicht, dann ist es keine wissenschaftliche Studie). Es müssten also schon mit krimineller Energie Daten gefälscht werden, um ein Ergebnis zu liefern, dass in der Realität nicht vorkommt. Schauen Sie sich doch die Studie an, wenn Sie sie kritisieren möchten – bitteschön.
Wer sind denn im vorliegenden Kontext „beide Seiten“ – sollen auch die Eltern zur Arbeitszeit von Lehrkräften befragt werden? Oder die Kultusminister?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Bei Fragebögen kann man durch die Formulierung der Fragen und der Antwortmöglichkeiten schon eine ganze Menge beeinflussen. Das hat mit Datenfälschung nichts zu tun, sondern vielmehr mit einer Lenkung in eine gewisse Richtung. Schon die Frage „Fühlen Sie sich überarbeitet?“ ist schon schwierig, wenn die Definition von Überarbeitung uneinheitlich ist.
Was soll an einer solchen Frage schwierig sein, wenn es darum geht, subjektive Empfindungen zu erfassen? Die Aussage „XX Prozent der Lehrkräfte fühlen sich überfordert“ wäre angesichts der Belastungssituation in den Schulen eine durchaus sinnvolle Forschungserkenntnis.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es muss nicht unbedingt kriminelle Energie hinter sogenannten „Gefälligkeitsstudien“ stecken, wie Sie behaupten. Es müssen auch nicht Daten gefälscht werden.
Gefälligkeiten aus Dankbarkeit für einen gut bezahlten Auftrag und der Hoffnung, bei Zufriedenheit des Kunden könnten weitere Aufträge folgen, spielen sich auf legitimer Ebene ab. Gefälligkeit muss also nicht als Korruption oder Bestechung verstanden werden, wie Sie das tun.
Bei Untersuchungen durch Umfrage gibt es viele Faktoren, die Einfluss haben, z.B. die Art und Weise der Fragestellung.
Gerne nochmal: Die Methoden (also auch die Fragestellung) liegen bei wissenschaftlichen Studien offen, sind also konkret kritisierbar. Stattdessen pauschal über angebliche „Gefälligkeitsstudien“ zu lamentieren, ist ähnlich geistreich wie das Blabla von der „Lügenpresse“ oder den „faulen Lehrkräften“. Damit wird lediglich eine Wissenschaftsfeindlichkeit beschworen, die schnurstracks in der Querdenkerei mündet: … der eine sacht so, der andere so… und nix Genaus weiß man nich…
Doch, vieles wissen wir eben schon – dank der Wissenschaft.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es gibt auch eine Studie bei der tausende Lehrkräfte über ein gesamtes Jahr täglich ihre Arbeitszeit eingetragen haben.
Die Studie gilt als gerichtsfest und wurde auch von der Arbeitszeitkommission des Landes Niedersachsen anerkannt.
Nach gleichem Muster wurde nun in anderen Bundesländern ebenfalls eine Arbeitszeitstudie durchgeführt, da dies Landespolitik ist und die Länder immer behaupten könnten, die Arbeitszeit in Nds sei nicht auf die Beschäftigten in anderen Bundesländern übertragbar.
Also ich sage mal ganz ehrlich, da ich ja anonym bin, fragt mich irgendwer, wie viel Zeit ich täglich für die Vorbereitungen brauche, sage ich 2 Stunden. Oft sind es aber keine 2 Stunden. Nach 20 Dienstjahren gehe ich oft ohne irgendeine Vorbereitung in den Unterricht!
Natürlich sage ich auch immer, damit die Bekannten und Verwandten nicht neidisch werden, dass ich in den Ferien ganz viel vorbereite. Tue ich aber maximal an den Präsenztagen ganz am Ende und vieles auch erst in den ersten Unterrichtstagen.
Warum sollte ich Ihnen glauben, wenn Sie hier offen zugeben, dass Sie selbst Bekannte und Verwandte anlügen?
Weil Pentaleon solche Leute wie Sie nicht dumm dastehen lassen möchte.
Wer jedes Jahr die gleichen Themen in den gelichen Fächern seiner Studienrichtung unterrichtet, muss nach all der zeit seinen eigenen Stoff doch mal verstanden haben. Und als Sahnehäubchen den Kindern das ganze auch noch interessant vermitteln.
Ein Chirurg liest doch auch nicht vor jeder Op noch einmal das Anatomiebuch durch und geht zum Nähkurs.
Wenigstens scheinen Sie pragmatisch zu sein und definitiv nicht Burnout gefährdet. Das ist nicht schlecht, und das meine ich nicht mal ironisch. Wenn Sie jetzt noch von Ihrer Unterrichtsqualität überzeugt sind, könnte man sich bei Ihnen noch eine Scheibe abschneiden.
Scheint ne super Fächerkombi zu sein. Und ne Schule ohne Klassenfahrten, Elterngesprächen usw..und ohne Abi sicher auch…und ohne Nawi Unterricht
Und ohne Kompetenztests in Klasse 6 und 8, ohne Prüfungen in Klasse 10, ohne Seminarfacharbeiten, ohne …
Ganz genau. Für Alltagsstunden muss man nach einer zweistelligen Zahl an Dienstjahren nichts mehr vorbereiten- sie müssen deshalb nicht automatisch schlecht(er) sein. Über anderes spreche ich jetzt nicht.
Übrigens ist auch das hier in den Foren sehr verbreitet- wer etwas einräumt wie @ Herr(?) Pentalon, wird sofort gedisst, als schlechter Lehrer, „Nestbeschmutzer“ oder Unengagierter tituliert.
Von Schüler:innen erwarten wir aber, dass sie abwägen, offen und tolerant sind?!
Danke an beide: Julia und Pentaleon. Sie zeigen den Überforderten LK den Weg aus ihrer eigenen Misere.
Es wird sich aber leider lieber wohlgefühlt in der Opferrolle.
Die LK, die es „drauf haben“ Nestbeschmutzer. Nur weil sie ehrlich sind.
Ja, leider trifft es zu, dass viele überlastet sind, aber längst nicht alle. Es gibt eine Menge A14er und A15er, de sofort nach der Beförderung beginnen die Beine hochzulegen und man kommt ihnen mit keinem Dienst- oder Disziplinarrecht der Welt bei. Das ist meine Beobachtung als Insider.
Wir haben natürlich ein Problem mit Arbeitszeiterfassung, aber auch mit der Erfassung von Menge und Qualität. Und die mir bekannten Urteile „Unfähigkeit ist kein Dienstvergehen“ und „Oberstudienräte müssen schneller und effizienter arbeiten“ helfen da auch nicht weiter.
Es geht in der Schule immer auf den Nacken von ein paar Bekloppten, die nicht mit ansehen wollen, wie der Laden den Bach runtergeht und dann den Job von anderen und vom Hausmeister eben mitübernehmen. Verlierer beim Beamtenmikado eben.
„Wir haben natürlich ein Problem mit Arbeitszeiterfassung, aber auch mit der Erfassung von Menge und Qualität.“
Wenn dies dann so zutreffend wäre, warum wird dann nicht einfach mal zielorientiert gehandelt?
Genauso ist es!
Deshalb bin ich gegen die Verbeamtung 🙂
Kein LuL könnte in der Wirtschaft überleben.
Und andersrum sähe das besser aus?
Doch, bei Freibier überlebe ich in jeder Kneipe.
Eigentlich ist es doch ganz einfach. Man nehme das Deputat und multipliziere es mit 1,5. Das ist dann genau die Stundenzahl, die bezahlt wird. Alles, was darüber hinaus geht, sind Überstunden.
Wenn man also ein Deputat von 28 Unterrichtsstunden hat sind das 42 Wochenarbeitsstunden. Darin enthalten sind u Unterricht, Vor – und Nachbereitung und alles was noch so reingeht. Alles, was über diese 42 Stunden geht, sind Überstunden. Das lässt sich gut messen, wenn man dokumentiert.
Bei 25 Stunden Deputat ist der Multiplikator 1,68. Da ist der erhöhte Aufwand in Bezug auf z. B. Korrekturaufwand mit inbegriffen.
25,5 (GY/GE) zu 38 (Angestellte im ÖD) – der Multiplikator ist 1,49.
28,0 zu 38 (GS/HS/RS) – der Multiplikator ist 1,36.
Wie, die angestellten Lehrkräfte im Bereich Schule werden überproportional beschi … lastet, kann doch gar nicht sein.
In Nrw liegt die Wochenarbeitszeit im öffentlichen Dienst bei 41 Stunden….
Aber nur für Beamt*innen.
So eine ausufernde Diskussion und keiner scheint zu bemerken, dass diese „Studie“ darauf beruht, was Lehrer selbst zu ihrer Arbeitszeit sagen. Da wurde der Bock zum Gärtner gemacht, wie es so schön heißt. Was käme wohl heraus, wenn man Ärzte fragte, wie viel Zeit sie für Bürokratie verbrauchen oder Schüler, wie viel Zeit sie mit Hausaufgaben verbringen?
Schon merkwürdig, dass selbst das Ministerium die Studie, die vom selben Team in NDS erstellt wurde, als gerichtsfest und belastbar anerkannt hat und in der Arbeitszeitkommission die Ergebnisse zum Anlass genommen hat, als Land Entlastungen als zwingend notwendig einzugestehen.
Dass man Lehrkräften Ehrlichkeit abspricht, während in vielen anderen Branchen die Arbeitszeit durch die Arbeitnehmer:innen erfasst und entsprechend entlohnt wird, erstehe ich nicht. Wem soll das nutzen?
Dem Land, dem die Lehrkräfte weglaufen, weil die Arbeitsbedingungen miserabel sind?
Den Schüler:innen, weil die Lehrkräfte seit vielen Jahren weit mehr Arbeit übernehmen, damit U Gericht durchgeführt werden kann?
Dem Schulsystem, an dem weiter und weiter eingespart wird?
Oder geht es allein um Trollerei und Stimmungsmache, Spalterei und Provokation?
Schon merkwürdig, dass sogar Minister und Regierung Gesetze erlassen (wollen) und dann zurücknehmen, weil sie sie doch untauglich finden (Gasumlage). Wollen Sie uns weismachen, alles, was ein Ministerium sagt und tut, sei richtig, weil es ein Ministerium sagt und tut. Sind Sie auch sonst immer so autoritätshörig? Haben Sie noch nie Erlasse und Aussagen von Ministern angezweifelt?
Hier geht es auch nicht um Ehrlichkeit oder nicht. Das ist billige Polemik. Hier geht es um Subjektivität vs. wirklicher Wissenschaftlichkeit/Objektivität. Die ist nicht gewährleistet, wenn jene, die von einem Ergebnis auch „abhängig“ sind, dieses Ergebnis ganz alleine „herbeiführen“.
Sie verteidigen diese Studie ja letztendlich nur, weil Ihnen das Ergebnis gefällt. Mit anderen Studien gehen Sie ganz anders um, wenn Ihnen das Ergebnis nicht gefällt. Dann pfeifen Sie auch darauf, ob es ein Ministerium verkündet (z.B. Corona-Maßnahmen etc.).
Ja, ich stimme zu, billige Polemik, gegen Wissenschaft und gegen Lehrkräfte.
Peinlich, liebe Kolleg:innen- studierte Menschen, die Kindern und Jugendlichen Orientierung geben sollen, Akademiker:innen lassen sich wieder mal darüber aus, wann sie kopieren, wie sie (nicht) im LZ ihre Arbeit machen können, wie viele Stunden/ Minuten sie mit welchem arbeitsmäßig Kinkerlitzchen verbringen. Seit 30 Jahren bin ich im Dienst, seit 30 Jahren nehme ich diesen Rechtfertigungsreflex wahr.
Assoziationen sind keine guten: Lächerlichkeit, Kleinkariertheit, Mimimi, Undankbarkeit…. ändern wird sich- wie bisher- nichts.
Kolleg:innen, arbeitet eure 40 Stunden (oder Teilzeitanteil) und lasst alles andere liegen!!!!
Courage, statt Mimimi- helft euch selbst, die Öffentlichkeit oder die Dienstherren tun es nicht.
Sie bringen es auf den Punkt, Courage und die Eigenmotivation …
Wer versucht mit
7 Stunden am Tag an 7 Tagen die Woche beschäftigt zu sein
zu argumentieren, schiebt sicher auch gerne „keine Zeit“, die Ausrede Nummer eins der Gesellschaft als Entschuldigung vor.
Es kommt mir bei den massigen (Rechtfertigungs)-Kommentaren zur „vielen Arbeit“ an Schulen eher so vor:
„Wir inszenieren die Arbeit – statt sie zu machen.“
Arbeitszeitstudie: Sieben-Tage-Woche ist für Lehrer obligatorisch – allerdings ist die Belastung im Kollegium stark ungleich verteilt (n4t)
Na da hat der gute Marc Dackels – Ex-Staatssekretär in Berlin unter Senatorin Schweres – wieder mal einen heraus gehauen.
Gerechtigkeit, insbesondere bei der Bezahlung und bei der Arbeitszeit sind unter Lehrkräften nicht nur in Berlin extrem UNGERECHT verteilt.
Expertise hat Herr Rackless natürlich nicht, da er weder jemals als Lehrkraft im System Schule gearbeitet hat, noch während seiner Amtszeit seine Ziele in diese nun entlastende Richtung durchgesetzt.
SCHADE, Expertise? Vertan?