Kita will aufs Basteln von Muttertagsgeschenken verzichten (und erntet einen Shit-Storm)

55

Gefahrenzone Muttertag: Sind Pinguine „woke“? Foto: Shutterstock

Nach der Ankündigung, im Sinne der Diversität auf gemeinsame Basteleien zum Mutter- und Vatertag zu verzichten, hat sich eine katholische Kita im Landkreis Marburg-Biedenkopf bei den Eltern entschuldigt. Das ursprüngliche Schreiben habe für Irritationen bei der Elternschaft gesorgt, erklärte das Bistum Fulda. Angeheizt worden war die Stimmung allerdings durch die «Bild-Zeitung. Die hatte getitelt: «Katholische Kita in Hessen knallhart woke – Keine Geschenke mehr zum Mutter- und Vatertag?

Der aus den USA stammende Begriff «woke bedeutet, dass Menschen sich sozialer und politischer Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen bewusst sind. Rechte Politiker haben daraus einen Kampfbegriff gemacht. «Woke ist alles, was angeblich gegen Althergebrachtes steht: von Klimaschutz über Anti-Rassismus bis hin zum Gendern. Und natürlich auch eine moderne Familienpolitik. Stets mittendrin im Getümmel: die «Bild-Redaktion («Politiker warnen: Woke-Wahn gefährdet unsere Sicherheit).

«In der heutigen Zeit, in der die Diversität einen immer höheren Stellenwert erhält, möchten wir diese vorleben und keinen Menschen ausschließen

«Die Konstellation Mutter/Vater/Kind ist nicht mehr die Norm in heutigen Familien, so wagte die Kita in ihrem Brief festzustellen. Und: Ein Vatertagsgeschenk ohne Vater in der Familie sei nicht nur ohne Wert, sondern könne die Identität eines Kindes in Frage stellen. «In der heutigen Zeit, in der die Diversität einen immer höheren Stellenwert erhält, möchten wir diese vorleben und keinen Menschen ausschließen. Deshalb wolle man dieses Jahr auf stereotype Geschenke wie «Blumen für die Mutter oder Werkzeug für den Vater verzichten.

Offensichtlich ein geeignetes Drama für die «Bild: Das Blatt schrieb von Fassungslosigkeit und davon, dass die Einrichtung «Diversität (Anführungsstriche im Original) vorleben wolle. Der Kita-Träger, das katholische Bistum Fulda, ruderte sofort zurück: Das Team wurde augenscheinlich genötigt, in einem zweiten Schreiben um Entschuldigung zu bitten. «Kita-Team und Elternbeirat sind nun im direkten Dialog: Man ist sich einig, dass das ursprüngliche Schreiben unglücklich und damit falsch formuliert war. In weiteren Gesprächen mit der Elternschaft sollen die Irritationen und Missverständnisse nun ausgeräumt werden», hieß es.

Der Bericht der „Bild“-Zeitung. Sceenshot

Der Verzicht auf gemeinsame Mutter- und Vatertagsbasteleien war nach Angaben des Bistums Fulda in einer Teamsitzung beschlossen worden. «Eine missverständlich und damit falsch formulierte Begründung ließ bei einigen Adressaten offenbar Zweifel am Familienbild der Kita aufkommen», so das Bistum. Die Kita und das Bistum bedauerten die «Irritationen und Missverständnisse», die durch das Schreiben entstanden seien. «Gemeinsam stellen sie klar, dass die Kita auch weiterhin ein katholisches Profil hat und sich für das christliche Familienbild einsetzen wird, das die Rolle von Vater und Mutter mit einbezieht. Gleichzeitig werden andere Lebensmodelle und Realitäten nicht ausgeschlossen.

Nachdem #Kuban die Adresse einer Kita in meinem Landkreis veröffentlichte, brach die Hölle über sie herein:

Kinder sind verängstigt, die Erzieherinnen werden beleidigt und bedroht!

Nun kam raus, dass die Glasscheibe der Gartenhütte zerstört wurde!
So geht das nicht weiter!! 1/2

— Liban Farah (@LibanFa) May 10, 2023

Nachtrag: Wie der «Spiegel berichtet, hat sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban, ehemaliger Bundesvorsitzender der Jungen Union, auf Twitter über die Aktion der Kita empört («Dem Wahnsinn sind keine Grenzen mehr gesetztAnschrift veröffentlicht. Die hessische CDU zündelte mit weiteren Tweets. Ergebnis: Im Netz häufen  sich Hassbekundungen und Anfeindungen gegen die Mitarbeitenden des Kindergartens. Die Glasscheibe des Gartenhäuschens der Einrichtung wurde eingeschmissen. «Kinder sind verängstigt, die Erzieherinnen werden beleidigt und bedroht!, so heißt es.

„Ich bin sehr für den Klimawandel“: Was die Affäre Döpfner mit der Bildung in Deutschland zu tun hat

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

55 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Marc
11 Monate zuvor

Hui liebe Redaktion dieser Artikel von ihnen hat schon erhebliche politische Schlagseite. Aussagen wie

„Der aus den USA stammende Begriff «woke» bedeutet, dass Menschen sich sozialer und politischer Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen bewusst sind. Rechte Politiker haben daraus einen Kampfbegriff gemacht.“

finde ich schon etwas dreist. „Rechte“ haben daraus keinen Kampfbegriff gemacht. Das Thema woke geht einfach auch vielen normalen Menschen auf die nerven. Vor allem wenn woke Leute behaupten dass Mutter/Vater/Kind keine Norm mehr sei. Und da darf man sich dann auch beschweren. Der Artikel von Ihnen liest sich aber in erster Linie als Attacke auf Springer und eine Rechtfertigung für die Kita. Finde ich etwas unseriös, wobei ich jetzt das Schreibsel der Bild nicht verteidigen möchte.

Marc
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Die mit einzubeziehen, kann doch nicht ernsthaft Gegenstand eines politischen Kulturkampfes sein.“

Ist es auch nicht. Es ging aber ja auch nicht darum auch Muttertagskarten an Transmütter zu schreiben und sie einzubeziehen, sondern generell die Karten abzuschaffen. Und das kann man zurecht kritisieren dann.

Lukas
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Hören Sie doch bitte mal auf mit „rechts“ und „links“ – so wird jede Thematik unnötig politisiert, was wiederum nur den politischen Rändern Nutzen bringt.
Ich sehe es übrigens als sehr problematisch an, Mutter- und Vatertagsgeschenke von den Kindern nicht mehr basteln zu lassen, weil es angeblich Leute ausschließen und sie in ihren Gefühlen verletzen könnte. Wenn die Kita damit solche Probleme hat, wird es bestimmt auch eine spielerische Lösung geben, wo die Kinder weiter basteln und verschenken können. Aber einfach zu verbieten ist schon sehr alarmierend.

Angelika Mauel
11 Monate zuvor
Antwortet  Lukas

Sie werden es kaum verboten haben, denn das wäre zu respektlos den Kindern gegenüber. Kinder dürfen heute üblicherweise (Von „Waffen“ abgesehen) in den allermeisten Kitas basteln, was sie wollen. Sie entscheiden auch selbst, wem sie etwas schenken oder nicht.

Aber die Alarmklingel meldet sich zurecht. Viele Kinder haben Geschwister. Schulkinder kommen aus dem Kunstunterricht oder der OGS mit einem Präsent für die Eltern an und es gibt auch Kinder, deren Geschwister einen anderen Kindergarten besuchen. Nachbarn fragen bei Kindern schon mal nach, was sie denn für die Eltern gemacht haben. – So etwas sollte mitbedacht werden, bevor man sich nicht aus pädagogischen Gründen, sondern aus ideologischen Gründen gegen ein Basteln von Geschenken mit den Kindern entscheidet.
Geht man davon aus, dass Kinder sich unwohl fühlen, wenn ihre Geschwister ein Geschenk für Mama oder Papa haben, sie aber nicht, dann spricht einiges dafür, Kinder auf die Traditionen zu Mutter-und Vatertag hinzuweisen.

Aufmerksame Kinder sehen, dass es vor Muttertag mehr Pralinenschachteln in Herzform gibt. – „So wie zum Valentinstag“. Sie lernen, dass es viele verschiedene Traditionen gibt. Und es ist ein besonderer Moment, wenn sie ihre Eltern mit einem eingepackten Geschenk überraschen können.

Kathrin
11 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Ich sehe es nicht als gesellschaftliche Norm, dass Erziehungsinstitutionen Geschenke zum Mutter- und zum kalendarisch offiziell nicht mal existenten Vatertag initiieren müssen. Kann sich doch auch jemand aus der Familie drum kümmern, dass ein Kind Geschenke für Mutter und Vater werkelt.
Ich sehe einen Erziehungsauftrag, mit Kindern über Rollen in der Familie nachzudenken und ihnen zu vermitteln, dass Wertschätzung und ein Dankeschön allen Menschen, auch den Eltern, Freude machen – so wie Kinder selbst sich über Wertschätzung freuen. Aber das ist doch nicht an den vom Verband der Blumengeschäfte vor 100 Jahren eingeführten Muttertag oder den von Brauereien Ende des 19. Jh. an Christi Himmelfahrt eingeführten Vatertag gebunden.
Nicht jede Tradition muss mitgemacht werden! Manche sollte man – auch mit Kindern – überdenken!
Im Lehrplan steht nichts davon, Mutter- und Vatertagsgeschenke basteln zu müssen!

Angelika Mauel
11 Monate zuvor
Antwortet  Kathrin

Hinter Sabrinas Post steht mein erster Beitrag, dem zu entnehmen ist, dass auch ich von ErzieherInnen nicht erwarte, dass sie sich zu Bastelaktionen verpflichtet fühlen. Allerdings bin ich nicht davon überzeugt, dass man die frühe Kindheit nutzen solle, um Kindern alles Mögliche zu vermitteln. Im Laufe ihres Lebens kommt es zu vielen Situationen, in denen Kinder lernen können, entspannt mit Menschen umzugehen, die irgendwie anders sind. Kinder sehen erst mal alles, was sie sehen, als „normal“ an. Das kann der Lover der Mutter sein, mit dem diese in Abwesenheit des Vaters knutscht. Im Kindergarten fanden es Kinder cool, dass ein Junge zwei Mütter hat. Aber ein wesentliches Thema war es für sie nicht. – Nicht alles, was wir Kindern nahe bringen „sollen“, ist für Kinder derart bedeutsam, wie überengagierte Erwachsene es meinen. Ich bin dafür, mit Kinderm erst dann über etwas zu sprechen, wenn sie etwas sehen und darüber nachdenklich werden, wenn sie Fragen stellen und ein nicht hervorgelocktes Interesse zeigen.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Lediglich als allg. Anmerkung:
Es wäre m.E. sinnvoll, zwischen Wokeness einerseits und Wokeism andererseis zu differenzieren, wie es bspw. auch Michael Karson macht (s. https://www.psychologytoday.com/gb/blog/feeling-our-way/202108/the-psychology-wokeism).

Leider hat sich diese Differenzierung im öffentlichen Diskurs offenbar nicht etabliert, obwohl sich zumindest Proponenten von Wokeness zunehmend von entsprechender Terminologie distanzieren (mglw. auch, um nicht mit Proponenten eines Wokeism verwechselt zu werden, die der Wokeness einen Bärendienst erweisen; s.u.). Und mangels dieser Differenzierung in Wokeness und Wokeism können u.a. Akteure, die Wokeism praktizieren, ihrerseits reklamieren, Proponenten von Wokeness zu sein, um damit (berechtigte) Kritik an Wokeism zu deligitimieren, indem sie ein Gros der Kritiker von Wokeism, die ihrerseits nicht (hirnreichend) zwischen Wokeism und Wokeness differenzieren, sondern indifferent gg. „woke Leute“ schießen, in der (politisch rechten) Schublade mit denjenigen einsortieren (können), die etwas gg. Wokeism und(!) auch Wokeness haben (und damit berechtigterweise in dieser Schublade landen). Willkommen bei der Dichotomisierung von Diskursen!

Zur Erläuterung:

Wokeness ist das – nach Maßgabe des seinerseits auf den Grundwerten einer aufgeklärten, pluralistischen, liberalen und demokratischen Gesellschaft (zum Zwecke der Ermöglichung der Selbstentfaltung und Steigerung des Wohlbefindens / Glücks einer größtmöglichen Anzahl an Individuen) basierenden legislatorischen, sozio-politischen und -kulturellen Ziels – berechtigte Anliegen, im öffentlichen Diskurs minder- oder gar unbeachtete Probleme zum Zwecke ihrer diskursiven Lösung zu exponieren, ggf. selbst entsprechende (möglichst elaborierte, ganzheitliche, d.h. auch durch konkrete Lösungen ggf. neu evozierte Probleme antizipierene und – u.a. auch mittels adäquater Güterabwägungen – gleichermaßen zu vermeiden wollende) Lösungsvorsschläge zur Disposition zu stellen. Eine solchermaßen verstandene, aufklärende Wokeness hat offensichtlich ein Eigeninteresse an einem gleichermaßen aufgeklärten, einem demokratischen, (zum Zwecke der Objektivität resp. Größtmöglicher Intersubketivierbarkeit) fakten- und argumentbasierten Diskurs, anstelle eines bspw. emotiven u./. anderen logical fallacies erliegendem. Alles andere wäre der Ernsthaftigkeit des Anliegens, der Integrität seiner Proponenten nicht gerecht, würde beides unterminieren und wäre letztlich kontraproduktiv.
Ich würde mich zu dieser Wokeness bekennen (damit einhergehend sollte dann auch unmissverständlich sein, was ich von der BILD, der AfD u.ä. halte), wenn dem nicht die Probleme gegenüberständen, die ich im Folgenden skizzieren. Diese Wokeness ist nämlich insb. im Twitter-geprägten öffentlichen Diskurs das sprichwörtliche Einhorn. So bleibt es dann meinerseits beim Bekenntnis zu einer aufgeklärten, pluralistischen, liberalen und demokratischen Gesellschaft, i.d.S. bin ich dann woke, aber unter expliziter Vermeidung entsprechender Terminologie, denn:

Stattdessen dominiert Wokeism, der Antipode all dessen, was Wokeness definiert:

(a) Nicht objektive resp. größtmöglichst intersubjektivierbare Probleme sind Ausgangspunkte und zentrale Argumente legislatorischen, sozio-politischen und -kulturellen Handelns, sondern Probleme, die lediglich unsubstantiiert, bspw. auf Basis logischer Fehlschlüsse (non sequitur; ad hominem; petitio principii; unzulässigen Extrapolationen/Verallgemeinerungen etc.) i.V.m. anekdotischer Evidenz (bspw. der beleglosen Behauptung, man sei aufgrund seines ausländischen Nachnamens nicht zur Wohnungsbesichtigung eingeladen worden), Fehl- u./o. Falschinformationen (z.B. dass Art. 3 GG eine Geschlechterparität in der Politik u./o. der freien Wirtschaft gebiete), Mythen (z.B. dass Frauen in Dtld. bei gleicher Qualifikation etc. für die gleiche Arbeit 18 % weniger als Männer verdienten), Ressentiments (ggü. alten, weißen Männern; Liberalen etc.) und Co. postuliert u./o. im Rahmen einseitiger, subjektiver Deutungshoheiten seitens vermeintl. Betroffener als Probleme empfunden werden, weil man sich exkludiert bzw. diskriminiert fühlt (z.B. weil das Ggü. das generische Maskulinum nutzt), selbst wenn dies faktisch nicht der Fall ist.

(b) Nicht diskursive Veränderungen bei gleichzeitigem (diplomatischen) Interessenausgleich einerseits und Abwägung evtl. Verbesserungen mit evtl. Nachteilen, die Folge dieser Veränderungen sein könnten, andererseits ist hier das Ziel, sondern die unbedingte, kompromisslose und regelmäßig selbstzweckhafte, ggf. radikale Änderung eines vermeintl. negativen Status Quo sind das Ziel, also Veränderungen des Rechts u./o. sozio-politischer und -kultureller Realitäten, oftmals nach der Prämisse, dass der Zweck alle Mittel heilige.
Wokeism zeichnet infolgedessen auch nicht durch eine Aufgeklärtheit aus, sondern durch quasi- resp. ersatzreligiöse Strukturen und Mechanismen, wie bspw. auch die mantraartig, unkritisch-affirmativ rezitierten Satz-/Textbausteine der Proponenten dieses Wokeism demonstrieren, die diese in quasi ausnahmslos jeder entsprechenden (öffentlichen) Diskussion – jede Gegenargumentation, jeden widersprechenden Fakt ignorierend, jeden Widerspruch insg. i.S.e. dichotomen Weltbildes als Feindschaft wahrnehmend und dem gesamten Sammelsurium logischer Fehlschlüssse anheimfallend – präsentieren.

Auch dieser Kontrast, diese Bigotterie vermeintl. woke zu sein und gleichzeitig das zu reproduzieren, was man vermeintl. kritisiert, hat woke zum Kampfbegriff gemacht. Da muss man die Schuldigen nicht immer rechts der Mitte suchen, da wird woke als Selbstbeschreibung auch vom Gros von links der Mitte abgelehnt, weil man nicht für einen Proponenten von Wokeism gehalten werden will. Auch wenn es rechte Akteure gibt, die – wie Sie richtig feststellen – mit woke einfach alles indifferent bezeichnen, was ihnen zuwider ist, bis hin zu elementaren Werten unserer pluralistischen, freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, so hätten/haben die Proponenten eines Wokeism auch selbst dafür gesorgt, dass woke zu sein mittlerweile oft Vorwurf an Leute mit der sskizzierten, spezifischen Bigotterie ist.

Und auch hier bei N4T begegnen einem übrigens „woke Leute“ der Wokeism-Kategorie einerseits und diejenigen, die berechtigterweise in der Schublade derjenigen landen, die etwas etwas gg. Wokeism und(!) auch Wokeness haben.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Nana, Sie setzen der Definition ja nichts entgegen, daher ist der Ursprung wohl unumstritten. Die Kita will inklusiver sein und keine stereotypischen Geschenke anbieten. Wer ein Problem damit hat, würde doch zunächst das Gespräch suchen (sofern das eigene Kind betroffen ist).

Wer veröffentlicht als Unbeteiligter die Adresse der Kita und ruft auf, „den Wahnsinn zu stoppen?“.
Kein Wunder, dass Scheuer zu de Santis in die USA reiste – dem Urheber des „Don’t say gay“-Gesetzes.
Aber da gibt es garantiert keinen Zusammenhang mit einem politischen Kampfbegriff der Rechten 😉

Last edited 11 Monate zuvor by Rainer Zufall
Angelika Mauel
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Woran liegt es, dass ErzieherInnen immer noch meinen, sich rechtfertigen und verteidigen zu müssen, bevor sie überhaupt angegriffen werden?
(Bei einer Teamsitzung hätte ich keine Probleme mit der Entscheidung bezüglich des Bastelns gehabt, aber sehr wohl wegen des von mir immer noch als devot empfundenen Briefs.

ErzieherInnen sind vermutlich entweder zu überlastet, zu gutmütig oder zu wenig von Profilneurosen befallen um einen Shitstorm gegen Politiker zu entfachen, die über viele Jahre auf an sie gerichtete Schreiben mit Beweihräucherungen der Arbeit der eigenen Partei reagiert haben.

In der Vergangenheit gab es zahllose Brandbriefe. Was haben sie gebracht? Seit es Kitafachkräfteverbände gibt und Erzieherinnen angesichts der Betreuungskonditionen bundesweit grantig sind, bewegt sich hoffentlich bald etwas. – Bleibt zu hoffen, dass die effekthascheriche Stellungnahme von Kuban am Ende doch noch etwas Gutes bewirkt. Wenn sie zum Auftakt dafür wird, dass Erzieherinnen sich medienwirksam über das empören, was Politiker bereits alles über Kitas verzapft haben, ohne dass sie deswegen Opfer eines „Scheißsturms“ geworden wären, könnte Bewegung in eine verfahrene Situation kommen.

Ob der hessische Kitafachkräfteverband sich noch zu Wort melden wird? Damit mehr über das gesprochen wird, was nicht nur einzelne Gedenktage, sondern den gesamten Alltag betrifft. Das gäbe es auch manchen Wahnsinn auszubremsen!!!

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Ihre Sichtweise ist nachvollziehbar, gründet sich meiner Ansicht nach jedoch nicht auf die tatsächlichen gesellschaftlichen und medialen Umstände und Realitäten.

Der Springer Verlag selbst hat bereits Artikel, z.B. im „Spiegel“ veröffentlicht, die der These der Redaktion folgen und der rechten Szene im Allgemeinen zuordnen, aus Begriffen wie „woke“ einen Kampfbegriff gemacht zu haben.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/freiheit-oder-wokeness-pervertierung-eines-begriffs-kolumne-a-670f8646-4bfe-4293-8d4b-d3012808e9de

Im Übrigen schrieb die Redaktion nur von „rechten Politikern“.

All dies bedeutet jedoch nicht, wie Sie es meiner Wahrnehmung nach implizit andeuten, dass alle Menschen, denen ein moralisches Auftreten im Sinne von „woke“ aufstößt, gleichsam „Rechte“ sind.

Das geht mMn weder explizit noch implizit aus dem Text der Redaktion hervor.

Politische „Schlagseite“ vernehme ich vielmehr in den größeren Medien, als nur ein Beispiel von vielen sei dieser Artikel in der „Neuen Zürcher Zeitung“ genannt:

https://www.nzz.ch/feuilleton/woke-kultur-warum-der-neue-moralismus-gefaehrlich-i-ld.1735404

Der bereits im Titel eine deutliche Dichotomisierung des woken Begriffs darlegt und somit versucht politisch Einfluss zu nehmen, in dem mindestens implizit „Linker Moralismus“ mit „Woke“ gleichgesetzt wird.
Somit bleibt der einfachen dichotomen Logik folgend nur der Schluss, dass die Kritik am Woken wohl rechten Moralismus darstellt.

Wenn Sie selbst einmal eine Internet Recherche bemühen, werden Sie sicher zahlreiche Artikel, Kommentare, Meinungsäußerungen in den größeren Medien finden, die in das selbe Horn blasen.

Grundsätzlich darf man sich auch über alles beschweren. Die Frage ist meiner Sichtweise nach jedoch, ob die Beschwerde immer gerechtfertigt ist.

Die vielleicht vor Allem woke Kritik an der „Mutter/Vater/Kind-Norm“ kann man sicherlich wiederum selbst kritisch sehen und eine andere Meinung dazu haben.

Sich darüber „beschweren“ finde ich jedoch etwas übertrieben.
Dadurch wird meiner Ansicht nach ein konstruktiver Diskurs erschwert.

Abschließend ist es sehr beruhigend, dass Sie den BILD-Artikel bzw. das „Schreibsel“ darin, das sich ebenso wie eine Beschwerde über eine Kritik an der „Mutter/Vater/Kind-Norm“ liest, nicht verteidigen.

Sabrina
11 Monate zuvor

Mich irritiert an dieser Debatte vor allem, dass der Kindergarten mit Ort und Name genannt wurde und sich daraufhin der wütende Mob vor der Einrichtung versammelt hat. Das geht gar nicht!

Ansonsten finde ich, ein Aspekt wird in dieser Angelegenheit viel zu wenig beachtet: Offenbar ist das Team derart überlastet, dass sie sich außerstande fühlen mit den Kindern individuell zu besprechen, wer die bedeutsamen, sorgenden Erwachsenen in ihrem Leben sind und eine kleine Auswahl an Basteleien anzubieten, so dass auch der diversesten Familie etwas passendes gebastelt werden kann.
Stattdessen wird gar nix gebastelt.

Für mich klingt das so, als sei das Grundproblem wie immer der Personalmangel und die Erschöpfung der Erzieher*innen – nicht basteln zu müssen ist dann erst mal eine Entlastung, dies sogar pädagogisch begründet tun zu können erscheint dann vielleicht im ersten Moment als Win-win.

Der Effekt ist jedoch gegenteilig: Die Empörung kocht hoch, Regenbogenfamilien werden als Ursache für einen vermeintlichen Nachteil der “normalen” Familien ausgemacht – und niemand spricht über die Überlastung.

Vielleicht wäre das Statement “Dieses Jahr basteln wir nix, denn wir gehen auf dem Zahnfleisch” wirkungsvoller gewesen.

Mag sein, dass ich mich irre, aber wie gesagt, es wäre ja durchaus denkbar das Bastelangebot zu öffnen, und dass es stattdessen ganz ausfällt macht mich stutzig.

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Sabrina

Irgendwie finde ich es schade, dass Sie der Kita absprechen, die Kritik am Basteln aus Überzeugung kommuniziert zu haben.

Ich kann Ihre Gleichsetzung der Bastel-Kritik mit einer Unfähigkeit der Kita-Mitarbeiter mit den Kindern individuell über deren Familienidentifikation zu sprechen nicht nachvollziehen.
Es geht auch beides. Und auch beides ohne Basteln.

Es geht meiner Interpretation nach auch übergeordnet um den Anlass zum Basteln, der Muttertag bzw. Vatertag, die beide per se andere Identifikationsmöglichkeiten ausschließen.

Denn für Kinder kann es nunmal auch bisweilen traumatisch sein, wenn andere Kinder für ihre Mütter und Väter für einen Mutter- oder Vatertag basteln, sie selbst aber keine Mutter oder Vater haben, z.B. im Heim leben, nur einen Elternteil zuhause haben, bei Pflegeeltern groß werden, von den Großeltern erzogen werden oder sonstige diverse Familienkonstellationen erfahren.

Außerdem bedeutet die Abkehr vom Muttertagsbasteln ja nicht und schließt nicht automatisch aus, dass ein individueller Basteltag ohne spezielle Mutter/Vater Bezeichnung hätte implementiert werden können.

Dieser Idee wurde nun jedoch durch die sofortige Empörung und das erzwungene Zurückrudern der Kita der Gar ausgemacht. Schade eigentlich.

Ein „Danke, dass Du da bist-Tag“ wäre eine tolle Alternative. Vielleicht war oder ist diese in Kita in der Planung. Durch die automatisierte mediale und sogar politische Bestürzung würden solche Alternativ-Ideen nun mMn getrübt oder vielleicht komplett gecancelt. Auch schade eigentlich.

Angelika Mauel
11 Monate zuvor

Es gibt übereifrige Kolleginnen, aber leider zu wenige, die etwas, was sie nicht machen wollen, einfach nicht machen. Müssen ErzieherInnen sich etwa rechtfertigen, wenn sie keine Mutter- und Vatertagsgeschenke basteln? Nein!

Diese devote Haltung in zwei Richtungen, die aus diesem Brief spricht, finde ich ausgesprochen unangenehm. Und was soll dieser Satz: „Ein Vatertagsgeschenk ohne Vater in der Familie sei nicht nur ohne Wert, sondern könne die Identität eines Kindes in Frage stellen.“ Fachkräfte können mit jedem Kind, das alt genug ist, etwas zu basteln, ein Gespräch führen. Kinder, deren Mutter gestorben ist, möchten vielleicht etwas für die Oma, Tante oder bester Freundin der Mutter basteln. Oder der Kerzenständer zu Muttertag wird wetterfest bemalt und kann aufs Grab. Ich habe schon gesehen, wie selbstverständlich ein Mädchen für die verstorene Mutter und die neue Freundin des Vaters etwas gebastelt hat. Und die Kinder, die in einer Patchworkfamilie oder im Heim leben, aber trotzdem ein Geschenk basteln wollen! Das kann ihnen manchmal wichtiger sein, als den Kindern von leiblichen Eltern, die als intakte Familie zusammenleben.

Wer so einen Brief formuliert und an die Elternschaft austeilt, muss sich nicht wundern, dass aus einem Mückenschiss der Mount Everest gemacht wird. – Wie gesagt: Erzieherinnen müssen wirklich nicht vorab jede Abweichung von Traditionen begründen.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Die von Angelika Mauel beschriebene Geschenkepraxis finde ich sehr schön. Und eigentlich habe ich es auch so bei uns erlebt
Was schwebt den Leuten denn vor? Eine Kita voll bastelnder Kinder; nur der Halbwaise sitzt heulend in der Ecke, weil er die Karte mit den Herzchen und „Ich hab Dich lieb“ nicht auch für seinen Papa basteln darf? Ernsthaft?
Also, ein klein wenig Fingerspitzengefühl würde ich den Kita-Mitarbeitern schon unterstellen.
Und wie soll ich mir das Identitätsproblem eines „vaterlosen“ Kindes vorstellen, bzw mir vorstellen, dass es dann ausgelöst wird, wenn das Kind auf ein anderes mit Vater trifft? Was machen wir denn da? Kitagruppen, selektiert und getrennt nach häuslichem Familienstand?
Kinder können durchaus begreifen, dass nicht jede Familie das geklonte Abbild der eigenen ist. Und das beste ist: sie sollten das auch.

DerDip
11 Monate zuvor

Komische Haltung der Kita: Weil nicht alle Kinder einen Vater haben, sollten auch Kinder, die einen Vater haben, diesem nichts schenken? Das kann man ja inzwischen nicht mehr ernst nehmen.
Aufregung sehe ich hierbei als übertrieben an. Aber traurig ist eine solche Entwicklung schon.

Angelika Mauel
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article245246224/Bastelverbot-am-Muttertag-Mutter-Vater-Kind-nicht-mehr-die-Norm-Katholische-Kita-mit-Entschuldigung.html
Hier kann man eine Kopie des Briefes nachlesen.
„Entgegen den letzten Jahren haben wir in unserer gemeinsamen Teamsitztung beschlossen, ab diesem Jahr keine Geschenke mehr mit Ihren Kindern zu gestalten,“ – Kein Satz des unglücklich formulierten Anschreibens sollte aus dem Zusammenhang gerissen werden. Aber ein unangemehmes Gefühl hinterlässt das „ab diesem Jahr beschlossen, keine Geschenke mehr mit ihren Kindern zu gestalten“.

Sind die Erzieherinnen hellsichtig und wissen schon Jahre im voraus, was die Kinder gern tun möchten. Kerzen ziehen bietet sich beispielsweise für eine gesamte Gruppe an. Viele Kinder kennes es aus dem Advent. Und wenn es ihnen so gut gefallen hat, dass sie noch einmal Kerzen ziehen wollen, dann sollte ein Teambeschluss aus der Vergangenheit bedeutungslos sein.

DerDip
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Richtig, geht aber in die selbe Richtung. Das Basteln von Geschenken zum Muttertag ist ja eine Art Tradition. Nun, wenn ein Mutter alleinstehend ist, wer soll diese Tradition dann fortführen. Gerade dann es es doch gut, wenn eine Kita diese Aufgabe übernimmt…

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor

Alle „Muttertags“geschenke, die ich je gebastelt aus KG und GS erhielt, hätten problemlos auch an Väter (was ich gutheißen würde) und meinetwegen auch an zwei Väter einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft gehen können. Wo ist das Problem? Das Wort „Mutter“? Ja, das wird allerdings gerade heiß diskutiert: wer darf sich so nennen und wer es sich verbitten… Windmühlengefechte, als gäbe es echt keine wirklichen Probleme.

Und überhaupt: warum nicht allen Kindern beibringen, nicht mehr von „meiner Mutter“, „meinem Vater“ und „meinen Eltern“ zu sprechen? „Mein Erziehungsberechtigter“ tut’s doch auch, nicht, dass irgendeines Kindes Identität in Frage gestellt werden könnte. (Ironie aus.)

Mal wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen und dabei gleich das Glashaus des allgemeinen Zusammenhalts in Scherben der Polarisation.
Die Aneinanderreihung pseudohipper Floskeln und Worthülsen von Seiten der Kita ist allerdings eine Zumutung an den Intellekt . Einfach keine Geschenke basteln. (Am besten auch nicht zu Weihnachten; Achtung: religionssensibel.) Wäre wahrscheinlich keinem aufgefallen.

Angelika Mauel
11 Monate zuvor

„Und überhaupt: warum nicht allen Kindern beibringen, nicht mehr von „meiner Mutter“, „meinem Vater“ und „meinen Eltern“ zu sprechen? „Mein Erziehungsberechtigter“ tut’s doch auch, nicht, dass irgendeines Kindes Identität in Frage gestellt werden könnte. (Ironie aus.)“ Ironie an: Das passt dann auch zu der Wortkreation „BezugserzieherIn“… „Mein Erziehungsberechtigter“ – ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Professionalisierung der Kindheit“.

Pälzer
11 Monate zuvor

Verstehe ich das recht, dass Sie davon abraten, Kindern die Bedeutung der Worte „Mutter“ und „Vater“ nahezubringen? Kollidiert das nicht mit dem Bildungsauftrag?

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Ich schrieb ja extra, es sei ironisch gemeint.

Aber offensichtlich würde so mancher (nicht ich) den Bildungsauftrag der Gefahr einer vermeintlichen Identitätsproblematik unterordnen.

Schnucki mit Locken
11 Monate zuvor

Auch non-binäre Menschen möchten doch beschenkt werden von ihren Kindern, oder nicht? Und wenn ein non-binäres Elternteil nichts am Muttertag erhält, weil diese Person es selbst nicht so will, dann ist es eben so. Väter kriegen am Muttertag ja auch nichts.

Was mich aber so wirklich nervt, sind diese komischen Einzelbeispiele, die da rausgekramt werden, um „die Gefahr für uns alle“ künstlich aufzubauschen.
Wem soll das eigentlich was bringen? Der Gesellschaft auf jeden Fall nicht, wenn so dermaßen polarisiert wird.
Weniger Aufregung, bitte!

Pälzer
11 Monate zuvor

auch ein nichtbinärer Mensch ist, wenn er genetisch mit seinen Kindern in Beziehung steht, entweder Vater oder Mutter, denn diese Begriffe schließen biologische Vorgänge ein. „Mutter“ ist sogar juristisch geregelt. https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/recht-a-z/323752/mutter/

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Ich glaube Sie haben die zugrundeliegende Problematik noch nicht erfasst.

Es geht doch gerade um die Wertschätzung und Anerkennung der unterschiedlichen geschlechtlichen Identität und nicht um die biologischen Geschlechter.

Es ist (auch jedem woken Menschen) schon klar, dass man biologisch und in Bezug auf die Fortpflanzung nur Spermien und einen Menschen mit Gebärmutter und Eierstöcken benötigt.

Nur werden bei dieser einfachen rein biologischen Betrachtung eben die unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten der Menschen außer Acht gelassen.

Weshalb woke Menschen einen erweiterten gesellschaftlichen, soziologischen und psychologischen Blick entwickeln, der der entsprechenden gesellschaftlichen, soziologischen und psychologischen Entwicklung Rechnung trägt.

GS in SH
11 Monate zuvor

An der Kita bei uns wird schon im April darüber gesprochen, welche Menschen sich um das Kind kümmern. Und dass man diesen Menschen auch mal Danke sagen sollte!
Gebastelt werden übrigens keine „Werkzeuge“(?) sondern Gutscheine. Das Kind verspricht, etwas für Mama, Papa, Opa, Pflegemutter…..zu tun. Beliebt ist z.B. FREIWILLIG das Zimmer aufzuräumen.
Wie viele Gutscheine ein Kind dann bastelt, bleibt ihm selbst überlassen!
Der Muttertag wird dann als Anlass genommen, die Gutscheine zu verteilen.

Es geht doch darum, eine Freude zu bereiten. Und ja, manchmal muss man Kinder zur Dankbarkeit anhalten! Die Kita achtet auch sehr darauf, dass Wörter wie Danke und Bitte im Alltag benutzt werden! Und im Gesprächskreis können sich Kinder immer auch bei anderen Kindern öffentlich bedanken, die ihnen besonders geholfen haben!

Die Begründung in dem Elternbrief war einfach nur absurd!

Es hat auch gar nichts mit „normalen“ Familienbildern zu tun, finde ich! Eher etwas mit Achtsamkeit und damit, dass Kinder erleben, wie viel Freude es einem selbst bereiten kann, anderen eine Freude zu machen!

Last edited 11 Monate zuvor by GS in SH
Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  GS in SH

Was, ihr macht kein Werkzeug für die Väter? Womit sollen die Väter dann ihr Bier aufmachen? Was sollen sie in ihrer toxischen Maskulinität werfen?

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  GS in SH

Anderen eine Freude machen, kann ein Kind nur am Muttertag/ Vatertag?

Ich finde es absurd, der Kita wegen der mMn übrigens berechtigten Kritik am Muttertag/ Vatertag implizit abzusprechen, dass sie den Kindern keine Achtsamkeit (Wokeness) oder die Vielfältigkeit moderner und tradierter Familienbilder beibringen.

Das einzige, was wir alle hier von der Kita vermutlich kennen, sind zwei Elternbriefe und ein paar Kommentare einiger Verantwortlichen und trotzdem maßen sich viele an, über die grundlegende Pädagogik, Didaktik und Strukturen der Kita zu urteilen oder implizite Mutmassungen darüber in den Raum zu werfen.

Erschreckend.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Viele „Konservative“ sehe nsich ja seit langem in einem Kulturkampf.

Leider sieht man am Handeln des CDU-Knilchs und den Bedrohungen der Kita-Mitarbeiter, dass „konservativ“ häufig nur ein anderes Wort für „asoizia“l ist.

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Hier, Herr Hasenbrot, Sie haben ihr „istisch“ hinten runter fallen lassen. Keine Ursache.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Sie finden Hetze und Bedrohungen in Ordnung, wenn ErzieherInnen nicht basteln wollen?

Sie halten das für sozial?

Lakon
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

hate speech bekämpfen!

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Schade, dass so viele Follower von Herrn Kuban mit Hass und Drohungen reagieren. Lässt ja tief blicken …

Pälzer
11 Monate zuvor

«Die Konstellation Mutter/Vater/Kind ist nicht mehr die Norm in heutigen Familien»
Ist es so, dass eine Minderheit von Kindern in Familien mit Vater und Mutter aufwachsen? Dazu würden mich statistische Daten sehr interessieren.

Pälzer
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke! so ist guter Journalismus.

Pälzer
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Mir fällt eben noch auf, dass hier die Anzahl der Familien gezählt wird. Dabei kommt es nicht auf die Kinderzahl an. Nun wäre es spannend, die Fragestellung umzudrehen: wie viele Kinder leben mit eigenem Vater und eigener Mutter im gleichen Haushalt? Das muss überhaupt nicht dieselben Prozentzahlen ergeben. Angenommen, Alleinerziehende hätten typischerweise mehr Kinder als Mann-Frau-Familien, dann erschiene ihr Anteil bei der oben zitierten Zählweise geringer als in der zweiten.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Unscharf!
Wurde untersucht, wie viele Kinder Alleinerziehender sagen würden, sie hätten natürlich noch einen Vater oder eine Mutter, der oder die aber leider nicht bei ihnen wohnt?
Gleiches gilt auch für Kinder in Lebensgemeinschaften.
Diese Statistik sagt herzlich wenig darüber aus, wie viele Kinder sich tatsächlich als Kind von Vater und Mutter sehen.
Oder meint „Familienkonstellation“ tatsächlich nur, wer mit wem in der gleichen Wohnung wohnt?
Und dann noch die Kinder in Lebensgemeinschaften, die den Partner des leiblichen Elternteils als quasi ebenfalls Elternteil ansehen…
Puh, Fragen über Fragen…
Das muss dringend näher untersucht und ausdifferenziert werden…

Hellus
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Und dann gibt es noch Kinder, die in der Familie Misshandlung erfahren haben und deswegen in Pflegefamilien oder Einrichtungen leben, Kinder, bei denen vielleicht ein Elternteil verstorben ist usw. Wie fühlen die sich wohl beim „Muttertagsbasteln“?

Ich freue mich an 365 Tagen im Jahr, wenn mein Kind mir aus Zuneigung, Wertschätzung oder auch Langeweile etwas gebastelt hat, sogar mehr, als wenn es unter sozialem Druck etwas gefertigt hätte, weil „man das so tut“, weil Mutter- oder Vatertag ist u.ä.

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/muttertag-rechte-kindeswohl-gefaehrden/

Angelika Mauel
11 Monate zuvor
Antwortet  Hellus

So eine Einstellung tut Kindern gut und es wäre schon, wenn Eltern sie auch vor den Erzieherinnen vertreten. Mich würde es angenehm überraschen, wenn Eltern – vor allem in der Krippe – ausdrücklich wünschen, dass dass zur Feier des Tages nicht pflichtschuldig alle Kinder basteln – oder vielmehr etwas mit ihnen „fabriziert“ wird. Von den vielen bunten Handabdrücken der jüngeren Kinder sind bestimmr nicht alle freiwillig entstanden. „Kußmündchen“ mit Lippenstift, der vielleicht, vielleicht aber auch nicht, vorher abgewischt wurde, finden manche Kinder eklig.

Übrigens entstehen die „niedlichen Fußabdrücke der Kleinen manchmal ais der Not heraus.Mag ein Kleinkind partout nicht die Hand öffnen und ballt sie gar zur Faust, wird es schon mal später von zwei Frauen bespaßt und gekitzelt und ihm wird dabei kurz ein Söckchen ausgezupft und dann wird das nächte Füßchen schnell angemalt und aufs Papier gedruckt.

Selbstverständlich machen längst nicht alle Fachkräfte so etwas, aber die vielen Abdrücke von Händen und Füßen sollten schon zu denken geben. – Was hat ein Kind davon, wenn es in der Kita und auch noch in anderen Gruppen immer wieder das Gleiche mitmachen muss? Was lernt es darüber?

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Zählen unverheiratete Paare in der Statistik als Lebensgemeinschaft? Bei wie vielen sind das zwei Männer oder zwei Frauen? Bei wie vielen Kindern is mindestens ein Erwachsener im Haushalt den nicht binären Spektrum o.ä. zuzuordnen?

Hoffnung
11 Monate zuvor

Warum sind die Dislikes deaktiviert? Darf man jetzt keine gegenteilige Meinung haben, äußern?

Marc
11 Monate zuvor
Antwortet  Hoffnung

Hat Youtube ja auch eingeführt. Halte ich nichts von. Ich glaube man will sich vor negativem Feedback schützen, wenn man unpopuläre Meinungen äußert.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Marc

? Das ergibt keinen Sinn, da Sie Meinung ja besser so äußern können. Dislikes können durch konzertierte Aktionen wie Shitstorms eingesetzt werden. Man hat seine Facebook- oder Telegram-Gruppe, wo bestimmt Links geteilt werden und die Sache geht ihren Gang.
Das wissen Sie aber auch, Marc, stimmt’s?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Likes kann man aber auch manipulieren!

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Kann man, geht ganz leicht, und ist systembedingt, da n4t die User ohne Identifikation mittels Login und Passwort kommentieren lässt.
Ich find es gut, dass die roten Daumen weg sind, von mir aus können auch die grünen Daumen verschwinden, da man so gezwungen ist, sich tatsächlich tippend zu äußern und mit den Positionen der anderen Foristen auseinanderzusetzen.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Natürlich, weshalb ich sogar für das generelle Abschaffen von solchen Bewertungen bin. Es gibt hier manchmal nämlich Beiträge, die scharf an der Grenze zur Menschenfeindlichkeit sind und sehr viele Upvotes erhalten.

Dennoch ist es eine Unterschied, ob ich einem Forum, in dem eine Gruppe besonders stark vertreten ist, massenhaft (vielleicht von AfD-Sympathisant*innen, die über Facebook aktiviert wurden) Downvotes erhalte, weil ich eine andere Richtung vertrete, oder ob ich insgesamt einfach nur weniger Upvotes erhalte.

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Sehe ich ganz anders.
Es geht sicherlich eher darum, die Menschen mit gegenteiliger Meinung dazu zu motivieren, Ihre legitime Meinung argumentativ zu begründen.

So, wie wir Lehrkräfte dies auch stets in Gesprächen und Diskussionen mit unseren Lernenden vermitteln:

Nicht nur sagen: „Das ist blöd!“, sondern „Das ist blöd, weil ….!“

Nur so kann mMn ein gewinnbringender und zielführender Diskurs geführt werden.

Angelika Mauel
11 Monate zuvor
Antwortet  Hoffnung

Doch, das darf man. Aber jetzt muss man eine gegenteilige Meinung in eigene Worte fassen und darf sie sogar begründen!

Dreamghost2
11 Monate zuvor

Wer hätte gedacht, dass die Normalisierung von (rechts-)radikalen Ansichten, mal zu einem Problem für die ganze Gesellschaft wird. Ich glaube die „Davor-„Zeit geht langsam zu Ende

Angelika Mauel
11 Monate zuvor

Etwas möchte ich noch in Frage stellen:
„Abschließend schrieb das Kita-Team noch aufmunternd: „Mit dieser Entscheidung möchten wir keineswegs die Bedeutung eines Mutter- oder Vatertags absprechen, Sie leisten alle etwas Großes!“ https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article245246224/Muttertag-Mutter-Vater-Kind-nicht-mehr-die-Norm-Katholische-Kita-entschuldigt-sich-fuer-Bastelverbot.html

Auch wenn es in vielen Berufen üblich ist, etwas mit Floskeln gefällig abzurunden: Wäre es nicht an der Zeit, angesichts n eines eklatanten Fachkräftemangels auf übertriebenes Pauschallob zu verzichten? – „Sie leisten alle etwas Großes“. – Vereinzelt gibt es Eltern, die ich zwar nicht verurteilen möchte, die aber ohne Rücksicht auf ihr eigenes Kind, die Gruppe und die Betreuer ihrer Kinder ihr krankes Kind abgeben – oder auf Anruf nicht abholen kommen. Nicht grundlos muss manchmal das Jugendamt angerufen werden, weil Eltern eben nicht in der Lage sind, die Rechte ihrer Kinder zu respektieren und verlässlich für sie da zu sein.

Okay, große Unverschämtheiten könnten mitgemeint sein.

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Offensichtlich kann eine Institution es nicht richtig machen, wenn es einmal in den Fettnapf des „Woken“ hineingetreten ist.

Ich persönlich finde es sehr unangebracht, sich jetzt auch noch über die Entschuldigung bzw. über eine kompromissbereite und absolut wohlwollende, die aufgeriebenen Emotionen beruhigen wollende (wenn auch pauschale) Äußerung, im Detail zu echauffieren.
Unabhängig davon, dass Sie inhaltlich gesehen vermutlich recht haben.

Übertrieben sarkastisch gesagt:
Soll das Kita-Team schreiben „Sie leisten alle etwas Großes! Außer die alleinerziehende Frau Meier und Familie Petersen, die ständig ihr keuchendes Balg trotz Infektion bei uns abladen, bis Ultimo in der Kita lassen und telefonisch nicht mal erreichbar sind.“?

Last edited 11 Monate zuvor by Fresh L
Fresh L
11 Monate zuvor

Ich finde es in dieser Diskussion interessant und bezeichnend, dass der woken Minderheit oftmals vorgeworfen wird, der Mehrheit bestimmte moralische Sichtweisen aufzuzwängen und die Mehrheitsgesellschaft moralisch zu beeinflussen und fehlzuleiten.

Wobei es meiner Wahrnehmung nach in erheblichen Ausmaß die Gegner*innen und Kritiker*innen der woken Sichtweise sind, die sich über diese alternativen Moralvorstellungen und Ideen erzürnen, beschweren, aufmarschieren und die woke Seite damit, wie auch in diesem Fall der KITA, zum Zurückrudern und zur Abkehr ihrer Ideen und Sichtweisen zwingen.

Dabei ist es mMn auch irrelevant verschiedene Vergleiche, Unterscheidungen und Definitionen von z.B. Wokeism oder Wokeness zu bemühen.

Der Ursprung des Begriffes „woke“ ist und sollte jedem am Diskurs teilhabenden Menschen klar sein. Genau in dieser Bedeutung wird er, meiner Wahrnehmung nach, auch heute von woken Menschen gelebt.
Es geht um die kritische Betrachtung und tolerante Neubewertung der tradierten oftmals sehr vereinfachten tief in der Gesellschaft verwurzelten Konzepte zu den Themen, Gleichberechtigung, Familie, Geschlechter, Minderheiten, Kultur, Sprache und ähnlichem.

Ich nehme wahr, dass je eher und je stärker sich einzelne Personen in ihren tradierten Weltbildern diffus gefährdet und bedroht fühlen, desto heftiger fällt meist die Kritik am „Wokem“ aus und desto stärker wird versucht diese Begrifflichkeiten zu kategorisieren, zu polarisieren und politisch zuzuordnen.