Kita-Personallücke: Paus will geflüchtete Erzieherinnen schneller integrieren

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BERLIN. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will geflüchtete Erzieherinnen und Erzieher schneller in den deutschen Arbeitsmarkt integrieren. «Erzieherinnen und Erzieher sind systemrelevant, wir dürfen nichts unversucht lassen, um den Engpass zu beheben», sagte Paus der «Bild am Sonntag». «Ich hole alle, die hier etwas beitragen können an einen Tisch, und gemeinsam prüfen wir die Ausbildung, die Arbeitsbedingungen in den Kitas oder auch die Anerkennung von Berufsabschlüssen der Menschen, die neu in unser Land kommen. Es wird sich etwas tun, wir sind dran.»

Können geflüchtete Fachkräfte die Personalnot in Kitas lindern? Bundesfamilienministerin Lisa Paus will „nichts unversucht lassen“. Foto: Shutterstock

Paus räumte ein, dass der derzeitige Fachkräftemangel in den Kitas ein echtes Problem sei. Ihr Ministerium sei gerade mit der Arbeitsagentur in intensiven Gesprächen zum Einsatz von ukrainischen, aber auch von afghanischen und syrischen Fachkräften. «Das ist nicht ganz einfach, denn in der Kita geht es auch um Sprachförderung, Deutschkenntnisse sind unverzichtbar. Viele Geflüchtete haben schon Sprachkurse absolviert, da könnte ein größeres Potenzial liegen, das wir bald aktivieren wollen», sagte die Grünen-Politikerin. (dpa)

Der Bundeskanzler würdigt bei einem Kita-Besuch die Arbeit von Erzieherinnen

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Angelika Mauel
10 Monate zuvor

Wie unangenehm und traurig zugleich, diese Bemühungen aus dem Bundesfamilienministerium! Gerade weil der Fachkräfte- und auch der bloße Personalmangel problematisch sind, sieht man sich veranlasst, geflüchtete ErzieherInnen und LehrerInnen schmellstmöglich als Lückenfüller in Krippen und Kitas, aber auch in Schulen unterzubringen. Wer fragt schon danach, ob die Frauen traumatische Erfahrungen, darunter auch wiederkehrende Vergewaltigungen, verarbeitet haben?
Die so genannten „Verantwortlichen“ scheinen auf gar keinen Fall Abstriche am Rechtsanspruch auf Betreuung der Jüngsten (ich mag es angesichts der Zustände nicht „frühkindliche Bildung“ nennen) machen zu wollen. Ansonsten zählen politische Versprechungen bekanntermaßen nicht sonderlich viel, aber jetzt, wo viele Kinder im familiären Umfeld vermutlich besser aufgehoben werden als in von Personalfluktuation und chronischem Personalmangel betroffenen Kitas, wird immer noch nicht über „Maßnahmenpakete“ für die Eltern nachgedacht.
Längst nicht alle Eltern sind so ideologisch verblendet, partout auf der versprochenen „Frühkindlichen Förderung“ zu bestehen, wenn sie statt der Finanzierung eines unverhältismäßig teuren Betreuungsplatzes die Chance haben, ihr Kind selbst zu betreuen und finanziell über die Runden zu kommen.