Abiturfeier eskaliert: Teilnehmer greifen Polizisten an – acht Beamte verletzt

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Berlin-Moabit – und endet in Angriffen auf Polizisten.

Die Polizei musste eingreifen. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die Polizei war in der Nacht zu Dienstag zu der Abiturfeier nach Moabit gerufen worden, weil ein 22-jähriger Mann aggressiv das Sicherheitspersonal anpöbelte und versuchte, einen Wachmann zu schlagen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, beleidigte der 17-jährige Bruder des 22-Jährigen ebenfalls die Wachleute. Sie erteilten beiden ein Hausverbot. Die Stimmung der etwa 100 Abiturienten und ihrer Freunde sei insgesamt aggressiv aufgeladen gewesen.

Beim Eintreffen der Polizei war die Abiturfeier bereits beendet worden – und die jungen Menschen standen auf dem Gehweg. Als die Polizisten Platzverweise erteilten, trat der 22-Jährige einem Polizeibeamten gegen das Knie. Daraufhin wurde er trotz Widerstandes festgenommen. Ein anderer 17-Jähriger wehrte sich auf der Straße ebenfalls und wurde gefesselt. Der erste 17-Jährige wollte eingreifen, wurde jedoch von Polizisten gehindert. Beide 17-Jährigen waren betrunken und wurden später ihren Müttern übergeben. Alles in allem wurden acht Beamte bei dem Einsatz verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Nach dem tödlichen Sturz einer 17-Jährigen bei einer Abiturfeier in Berlin-Neukölln (News4teachers berichtete) hat die Schule einen Trauerraum zu Verfügung gestellt. Dort könnten sich Schülerinnen und Schüler zusammenfinden, teilte ein Sprecher der Senatsbildungsverwaltung am Dienstag auf Anfrage mit. Schulpsychologinnen und –psychologen für Notfälle und Krisen würden sie vor Ort begleiten und unterstützen.

Die 17-Jährige wurde durch den Aufprall auf dem Boden lebensgefährlich verletzt und starb

Die 17-Jährige war während der Abiparty in der Nacht zu Montag im Nebengebäude eines großen Hotels in Berlin-Neukölln durch ein Dach acht Meter tief gestürzt und gestorben. Das betroffene Rosa-Luxemburg-Gymnasium, eine bekannte Schule im Norden Berlins, sprach am Montag von «unendlicher Trauer». Die Schulleitung hat es den Familien freigestellt, die Kinder und Jugendlichen in den nächsten Tagen zu Hause zu lassen. Das Unterrichtsangebot werde aufrechterhalten, hieß es in einem Brief an die Eltern, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei kletterten die Abiturientin und ein ebenfalls 17-Jähriger über eine Leiter auf ein Flachdach neben dem Partyraum, in dem ihre Mitschüler feierten. Dann stürzten sie gleichzeitig durch das Dach acht Meter in die Tiefe. Der Mit-Abiturient hatte dabei Glück und fiel vermutlich auf einige Behälter, die seinen Sturz bremsten, so dass er weniger stark verletzt wurde. Die 17-Jährige wurde durch den Aufprall auf dem Boden lebensgefährlich verletzt und starb.

Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es laut Polizei nicht. Mit Rücksicht auf die Familie des toten Mädchens sollte es keine detaillierten Informationen zu den beteiligten Personen und zum Unfallhergang geben. News4teachers / mit Material der dpa

Abifeiern außer Kontrolle: Massenschlägerei, Platzverweise, Festnahme

 

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Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor

Rechtzeitiges Verlassen solcher Veranstaltungen (nach Zeugnisverteilung), sichert Leib und Leben.

So ändern sich die Zeiten.

Früher feierte man mit Absolventen und Eltern.

Heute: nur schnell weg. 🙁

Last edited 1 Jahr zuvor by Ureinwohner Nordost
Realist
1 Jahr zuvor

„Abiturfeiern“, „Abiturparties“ sind von den Schülern selbst organisierte Veranstaltungen, die organisatorisch NICHTS mit der Schule, an der sie Schüler WAREN, zu tun haben. Insofern ist hier auch der Begriff „Schüler“ missverständlich. Mit der Aushändigung des Abitur-Zeugnisses sind es ehemalige Schüler. „AbiturENTLASSUNGS-Feiern“, auf denen die Schule die Zeugnisse aushändigt, brauchen keinen Polizeieinsatz, da diese von der Schule organsisiert, durchgeführt und beaufsichtigt werden. Was die ehemaligen Schüler anschließend und an den folgenden Tagen treiben, ist deren persönliche Sache. Da kann und darf sich die Schule nicht einmischen.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Genau das meine auch ich mit der ältlichen Bezeichnung „Absolventen“.
Damit ist ausgedrückt, dass es sich um Ex-Schüler der Schule handelt.
Wir verstehen uns 😉

Schön waren diese Feiern in früheren Zeiten schon. An so manche erinnere ich mich gern.
Von meinen Prüflingen habe ich traditionell mit 100 g Wodka verabschiedet. Ex.
Viele sind heute Ärzte, Pharmazeuten, einige Bioinformatiker, Architekten oder Ingenieure…

Silke Vogt
1 Jahr zuvor

@ Ureinwohner Nordost
Früher hießen die noch Absolventen.
Heute feiern absolviert Habende ohne ihre immerhin immer noch so heißenden Eltern.
So ändern sich die Zeiten.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Silke Vogt

Silke, Sie haben recht.

Jedoch an die richtigen Absolventen erinnere ich mich gern. Insbesondere, wenn sie meine Prüflinge waren.
Es gab traditionelle Zeremonien, z.B. den 100 g Wodka Abschiedstrunk.
Zusammen stehen am MINT-Tisch, über Altes und Künftiges reden…

Leider ist das heute nicht mehr so.
Schade.
Traditionen verblassen, verschwimmen, werden unbedeutend. 🙁

Johannes
1 Jahr zuvor

Das ist dann das Niveau der künftigen akademisch gebildeten Eliten?

Silke Vogt
1 Jahr zuvor

Zitat aus dem Artikel:
„Die Polizei war in der Nacht zu Dienstag zu der Abiturfeier nach Moabit gerufen worden, weil ein 22-jähriger Mann aggressiv das Sicherheitspersonal anpöbelte und versuchte, einen Wachmann zu schlagen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, beleidigte der 17-jährige Bruder des 22-Jährigen ebenfalls die Wachleute. Sie erteilten beide ein Hausverbot.“
Wer erteilte hier wem ein Hausverbot?
Ich nehme an, es sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass eine ungenannt bleibende, da m Kontext irrelevante, Anzahl von Wachleuten in eben dieser ihrer Funktion dem 22-Jährigen Pöbelanten und seinem 17-jährigen Bruder das Hausverbot im Zusammenhang mit dem Veranstaltungsort der Abifeier erteilt haben.
Falls das gemeint war, muss es heißen:
„Sie (die Wachleute) erteilten beiden (den zwei jungen Männern) ein Hausverbot.“
Da muss hinter “ beide“ ein „n“ angehängt werden.
„beide“ ohne „n“ dreht die handelnden bzw. von der Handlung betroffenen Personen um.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Wieso spinnen Abiturienten eigentlich jedes Jahr so rum? Von Haupt/Real/ Oberschülern hört man da nix. Vielleicht war das Abitur traumatisch und deshalb haben sich Aggressionen aufgestaut? Vielleicht entlädt sich da etwas, nachdem man Jahrelang das Gesicht wahren und zur Vorzeigegesellschaft gehören musste? Wut auf Bildungspießereltern? Existenzsorgen im Falle des Scheiterns, oder gleich enterbt zu werden? Und wieso sind die erst 17? Mit 5 eingeschult und deshalb Entwicklungsverzögerung? Mir scheint das Klima an Oberschulen gesünder. Die Schüler benehmen sich gerade heraus daneben, kriegen einen Rüffel und gut is! Nicht dieses ganze hintenrum, unterm Tisch, psychisch intelligente Gequäle wie im gymnasialen Haifischbecken. Bin mal gespannt, was uns jetzt in Klasse 11 erwarten wird…

Frieder Merzner
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wo steht denn geschrien, dass es sich um Abiturienten gehandelt hat? Es kann sich ja auch um einen Gast gehandelt haben…

Warum die Abiturienten erst 17 sind? Haben Sie schon mal etwas von G12 gehört? Wer mit 5 eingeschult wird, kann mit 17 bereits im Hörsaal sitzen…

Frieder Merzner
1 Jahr zuvor

Als die Polizisten Platzverweise erteilten, trat der 22-Jährige einem Polizeibeamten gegen das Knie.“

Ein typischer Schlag einer Person, die Kickboxen betreibt. Ziel war es vermutlich, die Kniescheibe des Polizisten herauszutreten. Vermutlich rennt diese Person schon wieder längst draußen in der Freiheit herum, nachdem die Personalien aufgenommen worden sind – finde den Fehler. 8 verletzte Beamten, was für ein Wahnsinn!