Gehen hochbegabte Kinder im starren Schulsystem (allzu häufig) unter? Gesellschaft schreibt Brandbrief an die Kultusminister

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BERLIN. Etwa 300.000 Kinder in Deutschland gelten als hoch- bzw. höchstbegabt, weil sie mit einem IQ von über 130 bzw. 145 Punkten weit über dem bundesweiten Durchschnitt von 100 liegen. In der Schule werden ihre Bedürfnisse oft vernachlässigt – meint jedenfalls die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK). Sie fordert die Kultusministerinnen und Kultusminister auf, Maßnahmen im Sinne der Betroffenen zu ergreifen. Das meint unter anderem: das Schulsystem zu flexibilisieren.

Hochbegabungen werden nicht immer erkannt – auch deshalb, weil es keine systematischen Tests gibt (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Das Potential von hoch- und höchstbegabten Kindern müsse erkannt und entsprechend gefördert werden. „Bis dahin ist es oft ein langer Weg voller Missverständnisse, Fehldiagnosen, Vorurteile und bürokratischer Hürden“, meint die DGhK. „Viele Familien scheitern in diesem Kampf und müssen miterleben, wie ihre Kinder immer unzufriedener und verhaltensauffälliger werden. Nicht selten bleibt ihnen nur noch die Abwanderung ins Ausland. Vor allem das starre Schulsystem stellt Eltern mit hoch- oder höchstbegabten Kindern vor enorme Herausforderungen.“ Die Gesellschaft fordert das Bundesbildungsministerium und die Kultusministerien der Länder jetzt in einem „Brandbrief“ zum Handeln auf.

„Wir wollen nicht länger tatenlos dabei zusehen, wie hoch- und höchstbegabte Kinder im Schulunterricht vernachlässigt und massiv unterfordert werden. Der dadurch verursachte Stress hat fatale Folgen für deren Lernmotivation und Gesundheit“, warnt Sven Koschik, Präsident des DGhK-Bundesvereins. „Unser Bildungssystem muss viel gezielter auf die Bedürfnisse dieser Kinder eingehen, die bei sinnvoller Förderung und geeigneter Lernumgebung Freude an ihrer Begabung entwickeln und zu Hochleistungen fähig wären. Dieses große Potential sollten wir nicht verschenken.“

„Hoch- und höchstbegabte Kinder sollten es deutlicher einfacher haben, ihre Bedürfnisse im schulischen Kontext um- und durchzusetzen“

Um hoch- und höchstbegabte Kinder gesund und erfolgreich durch die Schulzeit zu geleiten, brauche es neben einer höheren Aufmerksamkeit und Sensibilisierung für dieses Thema vor allem deutlich mehr Flexibilität im Schulsystem. Wie konkret das aussehen kann, beschreibt die DGhK im Brandbrief in ihrem zwölf Punkte umfassenden Forderungskatalog. Dazu zählen beispielsweise das Recht auf Früheinschulung, die Erlaubnis von mehrfachen Klassensprüngen in kurzen Zeiträumen, der Erwerb von Abschlussprüfungen ohne Altersgrenze und die Möglichkeit einer individuellen Beschulung.

„Hoch- und höchstbegabte Kinder sollten es deutlicher einfacher haben, ihre Bedürfnisse im schulischen Kontext um- und durchzusetzen und stärkere Unterstützung von allen Seiten erhalten. Dafür müssen Familien, Behörden, Bildungspolitik und Schulen an einem Strang ziehen und miteinander statt gegeneinander arbeiten“, fordert DGhK-Vizepräsidentin Sabrina Henning.

Hintergrund: Die DGhK ist ein bundesweit tätiger gemeinnütziger Verein, der sich für die Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher einsetzt. Er ist untergliedert in einen Bundesverein und vierzehn Regionalvereine. Im Jahr 1979 auf Initiative der Lehrerin Annette Heinbökel als Anlaufstelle für Eltern, Lehrkräfte und Interessierte in Hamburg gegründet, gehören dem Verein mittlerweile über 3.000 Mitglieder bzw. Familien an. In der DGhK werden hochbegabte Kinder und deren Eltern beraten, Förderangebote für hochbegabte Kinder zur Verfügung gestellt sowie Lehrkräfte und Kita-Fachkräfte beraten und fortgebildet. News4teachers

Im Wortlaut

Im Brief der Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) heißt es wörtlich: „Um hoch- und höchstbegabte Kinder gesund und erfolgreich durch die Schulzeit zu geleiten, braucht es mehr Flexibilität und Unterstützung von Politik und Schule. Unsere konkreten Forderungen sind wie folgt:

  1. Hoch bzw. Höchstbegabung und ihre Förderung muss zum Pflichtnhalt in der Ausbildung und im Studium aller angehenden LehramtsanwärterInnen und PädagogInnen werden. Dies sollte auch für qualitätssichernde und entscheidungstragende Organe wie MitarbeiterInnen von z.B. Schulaufsichtsbehörden gelten.
  2. Eine Früheinschulung muss bei Vorliegen einer Hoch- bzw. Höchstbegabung eine rechtssicher zugestandene Standardmöglichkeit sein und darf nicht als regulärer Sprung gezählt werden. Auch eine Quereinschulung in Klassenstufe zwei muss in jedem Bundesland für hoch- und höchstbegabte Kinder rechtlich möglich gemacht werden.
  3. Die Feststellung einer Hoch- bzw. Höchstbegabung muss mit geeigneten Screening-Methoden Teil der Schuleignungsuntersuchung oder der U-Untersuchungen beim Kinderarzt werden. Mindestens müssen Kinder ein Recht auf eine kostenfreie Intelligenztestung erhalten.
  4. Hoch- und höchstbegabten Kindern muss ein Recht auf Zugang zu einer Schule mit Begabungsschwerpunkt oder Hochbegabtenklassen eingeräumt werden.
  5. Mehr Flexibilität bei der Umsetzung von Akzeleration (Klassensprüngen): Dies beinhaltet die Möglichkeit von Mehrfachsprüngen in kurzen Zeiträumen und Doppelsprüngen. Sprünge müssen in jeder Klassenstufe und basierend auf Potential (Höhe IQ) und Unterforderungszeichen wie Notenabfall anstatt auf Basis von Hochleistung ermöglicht werden.
  6. Es muss das Recht auf eine Schulbegleitung und einen Nachteilsausgleich (in bspw. Schreiben und Sport) infolge eines großen Altersunterschieds als Ergebnis einer Akzeleration geben.
  7. Bei sogenannten Drehtürmodellen (Unterrichtsteilnahme in einem Fach in einer höheren Klassenstufe) müssen die Leistungsnachweise den Inhalten angepasst werden, anstatt Leistungsnachweise auf einem niedrigeren Niveau wie Klausuren in der eigenen Klassenstufe zu fordern.
  8. Das Vermitteln von Unterrichtsinhalten auch sehr viel höherer Klassen für jüngere SchülerInnen muss für hoch- und höchstbegabte Kinder grundsätzlich und ohne Ausnahme erlaubt werden.
  9. Das Erbringen von Zeitnachweisen beim Erlernen einer Fremdsprache muss flexibilisiert werden. Für hoch- und höchstbegabte Kinder sollten entweder Leistungsnachweise der erlernten Fremdsprache einem Zeitnachweis (Unterrichtsjahre in einer bestimmten Sprache) gleichgesetzt werden oder bei einem Klassensprung gilt der Zeitnachweis automatisch als gegeben, wenn die Note in dem Fach mindestens ausreichend ist.
  10. Der Erwerb einer Abschlussprüfung muss für hoch- und insbesondere für höchstbegabte Kinder ohne Altersgrenze möglich gemacht werden. Eine Flexibilisierung der Regelung ist dringend notwendig, um die Kinder vor chronischer Unterforderung und deren Folgen an der Schule zu schützen und früher den motivierenden Zugang zum Studium zu ermöglichen.
  11. Bei nachweislicher Gefährdung der Gesundheit des Kindes aufgrund der schulischen Situation muss es ein Recht auf eine dauerhafte, individuelle Beschulung geben. Dies umfasst für hoch- und insbesondere höchstbegabte Kinder explizit die Möglichkeit zum Homeschooling und/oder Online-Unterricht an einer anerkannten Schule und ein Lernen oder Voranschreiten im eigenen Tempo, wie es in vielen anderen Ländern (z.B. Dänemark und Österreich) zum Wohle der Kinder erfolgreich praktiziert wird.
  12. Im Falle einer Online-Beschulung muss den Kindern das Recht auf einen Schulabschluss im eigenen Bundesland gewährt werden.“

Lehrer übersehen Hochbegabung häufiger bei Mädchen und Kindern aus bildungsfernen Familien

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Alisia
5 Monate zuvor

Die im Titel gestellte Frage ist definitiv mit „Ja“ zu beantworten.

Trixi Baumgart
5 Monate zuvor

würde im homeschooling nicht passieren.
Diese SuS fordern sogar homeschooling ein Lehrer machen das von zuhause aus möglich

Riesenzwerg
5 Monate zuvor

Gut.

Dann bitte vor Eintritt IQ messen.

Das erspart vielen vieles.

Wissenspflaster
5 Monate zuvor

Könnten wir als ersten Schritt beginnen, Begabung als etwas Gegebenes anzuerkennen und nicht länger mit Argwohn und Neid betrachtend gleich machen zu wollen.
Begabung ist heute ein Spießrutenlauf („Streber“, „Lehrerliebling“), so dass Kinder und Jugendliche lernen, diese zu verstecken.

Hans Maiaer
5 Monate zuvor

Als wäre den Kultusministern Bildung wichtig.

Biri
5 Monate zuvor

Die relativ wenigen hochbegabten Kinder bekamen in unseren Schulen schon immer nicht das Lernfutter, das sie gebraucht hätten. Sie wurden mehr oder weniger vernachlässigt.
Im Zuge des massiven Niveauverlusts und der sinkenden Lern- und Leistungsanforderungen der letzten Jahre und Jahrzehnte ging es ihnen jedoch noch schlechter als je zuvor.

Ich behaupte: Nicht nur die hochbegabten Kinder werden schon seit langem um ihre Chancen betrogen, sondern alle lernwilligen, begabten, einsatzfreudigen und sogenannten pflegeleichten Kinder.

Lera
5 Monate zuvor
Antwortet  Biri

Volle Zustimmung.

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor
Antwortet  Biri

Sehr traurig, aber auch sehr wahr…

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Biri

Und ich setze noch einen drauf: Auch alle anderen Kinder (ja, selbst die schwierigen!) werden um ihre Chancen betrogen.
Oder machen die im Gegensatz zu den von Ihnen genannten alle Abitur und legen eine steile Karriere hin?

Freiya
5 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Idt „Chancen haben“ gleichzusetzen mit „Abitur machen“? Sollten wir nicht weiter sein? Ist der erfolgreiche Handwerker, der sich einen Betrieb aufgebaut hat und selbstständig gemacht hat nicht MINDESTENS gleichzusetzen mit einem Studiumsabsolventen (der oft noch nicht mal einen Job findet)???

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Es soll Fälle geben in den Inhaber von Handwerksbetrieben ihre eigenen Kinder aufs Gymnasium schicken anstatt bei sich im Betrieb die Möglichkeiten zu schaffen, sie in die eigenen Fußstapfen treten zu lassen. Es soll auch Fälle geben, in den sich Handwerker zusätzlich im Feierabend noch etwas dazu verdienen müssen, um durchschnittlich über die Runden zu kommen (Wie hoch ist den z.B der Verdienst im Friseurhandwerk?) Weiter soll es auch Fälle geben, in denen man aus gesundheitlichen Gründen weit vor dem Renteneintrittsalter (67 Jahre?) ausscheiden muss.
Es gibt keinen Grund, den eigenen Kindern anzuraten ein Handwerker zu werden.

Mo3
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Heute sollte jedes Kind seine eigene Entscheidung treffen und nicht in die Fußstapfen treten müssen. Und ist es nicht gerade Ziel, dass Kinder nicht nach ihrer Herkunft in Schulen gesteckt werden, sondern nach ihrer Begabung?

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  Mo3

Den Kindern werden wichtige Entscheidungen von den Eltern abgenommen, frühzeitig, nach der Grundschule, zum Wechsel in die Sek1.

SuSanne
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Studierte haben es auch nicht leicht, viele verdienen schlecht, hangeln sich von zwei Jahren Vertrag zu den nächsten an Unis, dagegen, wer mit 15 anfängt, zu lernen und dann arbeitet als Handwerker,, hat schon einige Renten Jahre Vorsprung und kann gerade heute oft recht gut verdienen.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Setzen Sie gedanklich einfach ein „/oder“ hinter „Abitur machen“, wenn Sie das so sehr stört.
Ja, für mich bedeutet „steile Karriere machen“ allgemein „erfolgreich und zufrieden im Beruf sei“.

Stefan
5 Monate zuvor
Antwortet  Biri

Leider, ja. Solange Chancengleichheit als Beschränkung von Chancen auf niedrigem oder bestenfalls mittelmäßigem Niveau verstanden wird (statt zu sagen: Bei gleichen Voraussetzungen sind die Chancen gleich), wird sich daran auch nichts ändern.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Stefan

Es wird nicht so verstanden. Es geht nicht anders, wenn man kein Geld für kleine Systeme (die allen besser gerecht werden können) ausgeben will. Niemand erfährt Chancengleichheit.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  Biri

Leider – absolut richtig.

Mo3
5 Monate zuvor
Antwortet  Biri

Am Gymnasium meiner Tochter wird tatsächlich einiges für begabte Kinder gemacht: Es gibt teils interne, teils externe Programme, an denen die Kinder freiwillig oder auf Empfehlung der Lehrer teilnehmen können (Einstein-Projekt, Digitale Drehtur, SAMMS, …) – oft auch parallel zum eigentlichen Unterricht. Außerdem wird die Teilnahme an Wettbewerben ebenfalls gefördert. Man muss dazu aber auch die richtigen Lehrer haben, die sich für die Schüler engagieren.

Lehrerin
5 Monate zuvor
Antwortet  Biri

Das ist absolut richtig! Aber diese Kinder haben bei der grün-roten Einheitsbrei-Logik keine Lobby. Es darf ja keiner besser sein als der andere, sonst könnte es sein, dass der schwächere „beschämt“ wird, das geht ja gar nicht…
Diese abgrundtiefe Verachtung von Leistung, die gewisse Politiker ohne abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung zeigen, wird uns noch schwer zu schaffen machen.
Und so manche GEWerkschaft spielt das alles mit, Noten sind verpönt, Nichtversetzung auch, Prüfungen sollen abgeschafft werden…
Hoffentlich merken die es endlich, wenn sich statt eines geprüften Elektro-Handwerksmeisters mal ein Wald-und-Wiesenpfuscher an der Hausstromanlage versucht: „Er hat sich doch so bemüht…“ „Der Blick auf den Prozess ist wichtiger als das Ergebnis“, so die progressive Pädagogik. Und trotzdem ist der Stromschlag tödlich, dumm gelaufen…

Bildung_vor_Ausbildung
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

Sollten Sie tatsächlich Lehrerin sein, sind Sie aufgrund Ihrer Polemik und der damit einhergehenden fehlenden Gedankentiefe und Differenziertheit eine Fehlbesetzung – und damit Teil des Problems und nicht der Lösung.

Alex
5 Monate zuvor

Wenn ich Ihren Kommentar lese, frage ich mich, wer hier wohl polemisiert.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

„… Aber diese Kinder haben bei der grün-roten Einheitsbrei-Logik keine Lobby. Es darf ja keiner besser sein als der andere, sonst könnte es sein, dass der schwächere „beschämt“ wird, das geht ja gar nicht…“

Welche Kinder haben denn ein Lobby?
Die schwachen S*S doch eigentlich auch nicht. oder?

Wer votet so etwas eigentlich up? In meinem Bundesland trägt die CDU im BiMi die Verantwortung.
Wie sieht es denn in anderen Bundesländern aus, wo auch nicht rot-grün für die bessere Förderung bzw. Forderung von Kids umsetzen sollten?
Eben, auch nicht besser.

Palim
5 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

Die Freiheiten, die keine Noten, Lernen in Prozessen und Projekten, Individualisierung bieten, sind gerade günstig für die HBG-Förderung, weil man dann diesen Schüler:innen andere Inhalte und Wege ermöglichen kann.

Unter Lehrkräftemangel und mit unzähligen weiteren Aufgaben ist es aber schwierig, auch dafür noch Zeit und Kraft zu finden. Daran scheitert es auch.
Warum hat nicht jede Schule 2 Lehrkräfte, die sich im Bereich HBG-Förderung fortbilden, Möglichkeiten in den Schulen implementieren und zur Beratung zur Verfügung stehen UND die dafür eine entsprechende Entlastung bekommen. Gleiches bräuchte es für andere Schwerpunkte – so hätte an kleinen Schulen jede Lehrkraft eine Beauftragung.

Warum das nicht geht? Weil es Geld kosten würde. Es ist auch jetzt so, aber es gibt keinerlei Entlastung, sodass die Lehrkraft immer priorisieren muss und sehr viele Möglichkeiten, nicht nur im Bereich HBG, nicht ausgeschöpft werden können.

Pensionist
5 Monate zuvor

In Bayern haben zu meiner Zeit (1954) Eltern ihr begabtes Kind einfach zu einer Aufnahmeprüfung an das Gymnasium geschickt. Nach bestandener Prüfung wurde das Kind zur Probe aufgenommen.

Einige Monate später haben sich die Lehrer jeder Klasse zusammengesetzt und Kinder, für die das Gymnasium doch nicht das Richtige war, zurück an die Volksschule verwiesen.

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor
Antwortet  Pensionist

Wenn wir das heute immer noch so machen würden, hätten wir an unserer Schule schon Kinder vom Gymnasium verwiesen, die in den ersten Monaten Eingewöhnungsschwierigkeiten hatten, sich danach aber gut entwickelten.

Gut, dass sich seit 1954 etwas verändert hat.

Pensionist
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Schon, aber könnte der gegenwärtige Mangel an tüchtigen Handwerkern etwas mit dieser Veränderung zu tun haben?

Und weshalb versuchen wir mit großer Mühe, im Ausland Fachkräfte anzuwerben? Ein Volk von 80 Millionen sollte es doch nicht nötig haben, anderen Ländern Fachkräfte zu nehmen, die dort doch auch gebraucht werden.

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor
Antwortet  Pensionist

Dass früher zu Unrecht und mit schlechten Methoden begabte Kinder ausgesiebt wurden, hat sicher nichts mit dem heutigen Fachkräftemangel zu tun.

Biri
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Der Begriff „ausgesiebt“ passt nicht, „ausgebremst“ wäre besser.
Begabte Kinder blieben unter ihren Möglichkeiten, weil sie weitgehend sich selbst überlassen blieben und der Fokus aus Gründen falsch verstandener Gerechtigkeit fast nur noch auf Kindern mit Lernschwierigkeiten lag.

Da diese Auffassung von Gerechtigkeit auch immer die eigene Person schmückt, ist es besonders schwer, ihr entgegen zu treten und die Stimme auch für Schüler und Schülerinnen zu erheben, die im Unterricht scheinbar problemlos lernen, in Wirklichkeit aber große Probleme mit ihrer Unterforderung haben. Aus Lerneifer wird schnell Langeweile, aus Anstrengungsbereitschaft schnell Interesselosigkeit, aus Lust auf Schule schnell Widerwille.

Georg
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Es geht um echte Hochbegabung, also die besten maximal 2% eines Jahrgangs. Wenn die nichts aus ihrem Potenzial machen wollen, dann bringen auch die besten oder schlechtesten Methoden nichts. Außerdem haben kognitiv hochbegabte Menschen in einem Handwerksbetrieb nichts verloren, sondern gehören an die Universität. Sie würden somit den Fachkräftemangel nicht verringern.

Freiya
5 Monate zuvor
Antwortet  Pensionist

SO richtig! Es kann doch nicht sein, dass wir unsere eigene Jugend lebensunfähig machen – um anschließend von der Bildungsleistung anderer Nationen schmarotzen zu wollen!

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  Pensionist

Warum sollte man Handwerker werden? Oder anders gefragt, warum schicken selbst die Inhaber von Handwerksbetrieben die eigenen Kinder aufs Gymnasium?

Egvina
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Weil zum Führen eines (Handwerks-)Betriebs ein bisschen mehr gehört als die Arbeit sachgerecht auszuführen und heute bei Weitem nicht mehr jeder den Beruf eines Elternteils ergreift. Warum also sollten Inhaber von Handwerksbetrieben ihre Kinder nicht aufs Gymnasium schicken?

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Zum Führen eines Handwerksbetriebe benötigt man einen Meisterbrief und dafür ist ein Abitur nicht erforderlich.

gehtsnoch
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Ernsthaft die erklärende Antwort (dazu teilweise unrichtig) auf die eigene zweite Frage?

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Besuchen Sie eine Handwerksmesse, suchen Sie das Gespräch zu den dortigen Ausstellern und stellen Sie die entsprechenden Fragen.

gehtsnoch
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

„Handwerkermesse“ – ich würde mich eher fachspezifisch bei der Handwerkskammer informieren, denn wer sich in einem zulassungspflichtigen Handwerk ohne Meisterbrief selbstständig möchte, braucht eine Ausübungsberechtigung der Handwerkskammer.
Nach der Handwerksordnung reicht es auch aus, wenn ein Meister (nicht zwangsläufig der Inhaber) im Betrieb in der Handwerksrolle eingetragen ist.

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Das Abitur ist eben keine Voraussetzung für den Erwerb eines Meisterbriefes.

Georg
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Spielt keine Rolle. Der Hang zum Gymnasium ist mehr der Klientel auf den anderen Schulformen geschuldet und somit ein sich selbst verstärkender Prozess.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Es ist aber nicht die Idee einer „Allgemeinbildung“, dass jeder nur das macht, was für seinen Beruf vorgeschrieben ist. Sonst bräuchte es auch nie promovierte Lehrer/innen zu geben.

Palim
5 Monate zuvor
Antwortet  Pensionist

Es geht bei Hochbegabung gar nicht um den Besuch des Gymnasiums, sondern auch um SuS, die die Inhalte des Gyms in kürzerer Zeit bewältigen und die mit ihren Leistungen locker Klassen überspringen können und die in ein Frühstudium gehen,
die mit dem normalen (gleichschrittigen) Unterricht trotz Differenzierung unterfordert sind, die gleichzeitig viele Projekte nebenher bewältigen in einigen oder auch allen Fächern.

Da gibt es inzwischen für ältere SuS auch digitale Möglichkeiten, die man sicher ausbauen könnte, um spezielle Kurse anbieten zu können.
Ein Projekt, die Digitale Drehtür, wird in wenigen Bundesländern umgesetzt, SuS anderer Bundesländer können aber nicht teilnehmen. Solche Angebote bräuchte es flächendeckend bei entsprechender Digitalisierung bis zur letzten Milchkanne.
Auch gibt es HBG-Verbünde oder Schulen mit Schwerpunkt, aber es bräuchte an allen Schulen entsprechende Angebote, um Schulwechsel zu vermeiden und Potentiale innerhalb der Schülerschaft heben zu können.

In den jüngeren Klassen (mindestens 1-6) bräuchte es für diese Kinder zudem Personal für diese Kinder, die sonst durch die permanente Unterforderung im Lernen scheitern, sie Lernen das Lernen und Strategien nicht, entwickeln keine Anstrengungsbereitschaft und verlieren die Motivation.

Ani
21 Tage zuvor
Antwortet  Pensionist

Ich finde das Aussortieren von Kindern furchtbar. Soziales Miteinander wird so gestört und Kinder fühlen sich nicht gut genug. Kinder aus bildungsfernen Haushalten oder „Spätzünder“ verinnerlichen das Gefühl eines nicht ausreichend begabten S*S, was zur unbewussten Überzeugung wird. Daraus entstehen Blockaden und Leistungsvermögen, was durchaus vorhanden wäre, kann das Kind und die Gesellschaft nicht (ausreichend) abschöpfen.
Durch fehlende individuelle Förderung und durch das Aussortieren bleiben soziale Schichten unter sich und verstärkt die Ungleichbehandlung. Deutschland kann nur wettbewerbsfähig sein, wenn mehr Kinder Freude am Lernen haben und in der Lage sind, sich ihren individuellen Wissenserwerb zu organisieren. Da wo Unterstützung notwendig ist, darf jedes Kind lernen, sich auch diese selbständig zu holen.
Ein Projekt aus Basel: „23 Spieler und ein Coach“ zeigen uns, wie es besser funktionieren kann.

Dagmar Schäfer
5 Monate zuvor

Die Doppelbesetzung aller Grundschulklassen mit Lehrkräften wird auch für Hochbegabte von Vorteil sein. Eine Lehrkraft kann nicht 30 ErstklässlerInnen gerecht werden, alle Potentiale chancengerecht fördern und im Blick haben…
Deswegen: Volksantrag GUTE Schule JETZT BW unterstützen. Alle Infos unter http://www.laestigbleiben.de.
Formblatt ausdrucken und bis Ende November gerne unbeglaubigt zusenden.

Alisia
5 Monate zuvor
Antwortet  Dagmar Schäfer

„Die Doppelbesetzung aller Grundschulklassen mit Lehrkräften wird auch für Hochbegabte von Vorteil sein.“

Glauben Sie das ernsthaft?

Für Hochbegabte wäre eine solche (absolut nicht umsetzbare) Veränderung höchstens insoweit gut als dass es dann hoffentlich etwas leiser wäre im Unterricht.
Dass die, die Förderung brauchen dennoch fast die gesamte Aufmerksamkeit beanspruchen wird sich allein dadurch sicher nicht ändern. So manche Grundschulklasse könnte heutzutage auch fünf Lehrkräfte voll damit beschäftigt halten auch nur zu garantieren, dass am Ende jeder lesen kann.

Achin
5 Monate zuvor
Antwortet  Dagmar Schäfer

Sehr geehrte Frau Schäfer,

lästig ist aber auch, wenn man die Realität ausblendet.

In Baden-Württemberg wird man im nächsten Jahrzehnt froh sein müssen, wenn man an den Grundschulen landesweit die Grundversorgung mit Lehrer*innen sichern kann. Falls dann auch noch die gymnasialen Weichen wieder auf G9 gestellt werden, bleibt für Veränderungen an anderen Schularten nur wenig Geld übrig.

Soziale Gerechtigkeit, auch hinsichtlich der Erkennung und Föderung von besonders begabten Kindern und Jugendlichen sieht anders aus, die beginnt bekanntlich im Feld der frühkindlichen Bildung.

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor
Antwortet  Dagmar Schäfer

Statt einer Doppelbesetzung für eine (große) Klasse könnte man genausogut (oder sogar besser) zwei halb so große mit einem Lehrer versorgen. Das wäre auch hilfreich. Aber wo nehmen wir die Lehrer und das Geld her…

Mondmatt
5 Monate zuvor

Um Hochbegabt angemessen zu fördern wäre es zunächst mal erforderlich die wirklich hochbegabten Schüler möglichst früh durch unabhängige Tests zu ermitteln.

Momentan sind viele „Hochbegabe“ einfach auf Sympathie der Grundschullehrer, penetrante Eltern, die die Hochbegabung herbei reden, und ungewöhnlich fleißige und sorgfältige Kinder zurück zu führen.

Ich kenne zwei Fälle persönlich.

Nr. 1 war eben für sein Alter extrem gewissenhaft und fleißig. Hochbegabt. Im Laufe des Gymnasiums hat sich das mit steigender Schwierigkeit der Aufgaben, schnell erledigt. Die Grundschule war sich aber sicher.

Nr. 2 war eher faul und in den Leistungen durchschnittlich. Im Gymnasium, bei einem bundesweiten Mathewettbewerb aber plötzlich aus dem Stand zweitbester auf Bundesebene. Hochbegabung in Mathe. Festgestellt in Klasse 6 des Gymnasiums.

Georg
5 Monate zuvor
Antwortet  Mondmatt

Fleiß reicht heutzutage für ein mittleres bis gutes Abitur. Mit kognitiver Begabung hat das nichts mehr oder nur noch wenig zu tun.

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Schule (Gymnasium) reicht dafür allein auch nicht aus. Gern lese ich bei Bewerbungen in den Lebenslaeufen von außerschulischen Aktivitäten.

Palim
5 Monate zuvor
Antwortet  Mondmatt

Dann braucht es in diesen Fällen schlicht mehr Fortbildung aller Lehrkräfte und mehr Möglichkeiten, Schüler:innen entsprechend zu begleiten.
Auch im Bereich der Grundschule gibt es entsprechende Wettbewerbe, da 2. Kind hätte auffallen können, wenn es da Leistung gezeigt hätte.

Zudem spricht dies dafür, dass an allen Schulen entsprechend qualifizierte Lehrkräfte sein sollten, denn Schüler:innen, die zwar begabt sind, sich aber nicht auf den ersten Blick als Hochleister zeigen, gibt es an allen Schulen.
Underachiever zu beschulen ist schwierig und die Forschungslage mehr als dürftig.

AlexB
5 Monate zuvor

Ja, ich sehe das auch so: Hochbegabte Kinder bleiben nei uns (hier: NRW) oft auf der Strecke, was mehr als tragisch ist.

Ja: Aber oft wird auch ein Kind seitens der Eltern oder anderer Institutionen als hochbegabt tituliert, das definitiv nicht hochbegabt ist. Eine unabhängige IQ-Feststellung vor Schulbeginn würde hier in vielerlei Hinsicht helfen, auch in die „andere Richtung“ der Lernschwierigkeiten.

Ein Punkt, der mir in meinem Berufsleben beim Wunsch nach überspringen von Klassen oder Früheinschulung immer wieder zu wenig beleuchtet wurde, ist die soziale Problematik, die bei der dauerhaften Beschulung mit viel älteren Kindern auftritt. Die DGhK fordert ja „Es muss das Recht auf eine Schulbegleitung und einen Nachteilsausgleich infolge eines großen Altersunterschieds als Ergebnis einer Akzeleration geben.“ Dies übersieht zweierlei: Woher sollen denn die Menschen kommen, die dies leisten: (a) Eine Schulbegleitung und (b) angemessen für ein hochbegabtes Kind? Die Schulbegleitung ersetzt auch keine sozialen Kontakte. Die Folgen für das betroffene Kind im sozialen Bereich können ebenso massiv sein wie bei der dauerhaften Unterforderung.

Insofern wären alle Modelle, die einen flexibleren Umgang mit solchen Kindern ermöglichten, aus meiner Sicht zu favorisieren. Aber auch dafür benötigt man mehr Personal, welches es nicht gibt.

Am schnellsten Erfolg verspricht aus meiner Sicht eine Sensibilisierung für das Thema, verpflichtende Ausbildungsanteile dazu (und zu den vielen anderen Bereichen der Kinder mit besonderen Bedarfen) sowie eine rechtliche Flexibilisierung.

Cuibono
5 Monate zuvor
Antwortet  AlexB

Unsere Brennpunktgrundschule hatte ein HB-Profil, dem durch äußere Differenzierung Rechnung getragen wurde. Es gab pro Jahrgangszug 2 Klassen mit jeweils 1/3 hochbegabter Kinder (Test war Vorraussetzung) und 2/3 gut geförderter Kinder. Das Sprengelprinzip für diese Klassen war aufgehoben.
Die Klassenleitungen hatten eine Fortbildung für HB absolviert, es gab eine Fachleiterstelle, die für die HB-Klassen zuständig war (außerdem für HB-Kinder in anderen Grundschulen des Bezirks).
Zum Programm gehörte mehr Stoff, der vertiefter und schneller durchgenommen wurde, Drehtürmodell, Früheinschulung (der jüngste wurde mit knapp 4 eingeschult, er ist später nach St. Afra gegangen), Klassensprung wo nötig, Beteiligung und Vorbereitung auf Wettbewerbe wie Matheolympiaden, Forschungsprojekte, etc.

Es geht, wenn man will. In diesem Fall wollte die Schulleitung, die sich für das Profil stark gemacht hatte (es gibt auch in Brennpunkten hochbegabte Kinder) und KuK, die Spaß daran hatten mit schlauen, wissbegierigen Kindern zu arbeiten. Die Zusammensetzung der Klasse war übrigens bunt gemischt, sowohl was Herkunft also auch Ethnien betrifft. Aber alle hatten ein bildingsaffines Elternhaus und erwartbare Sozialkompetenzen. Die Atmosphäre in diesen Klassen war supernett, alle Lehrer haben dort gern unterrichtet.

Palim
5 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Und jetzt überlegen Sie, wie man das für HBG-Kinder umsetzt, die landesweit irgendwo in einer ganz normalen Grundschulklasse sitzen, mit gemischter Begabung, bildungsfernen Elternhäusern und Kindern mit Unterstützungsbedarf LE und GE.
Testung ist nicht Voraussetzung, nicht jedes begabte Kind ist hochleistend, dennoch muss es Herausforderungen geben.

Das Problem bleibt die schlechte Ausstattung der Schulen.

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Sie haben die Version „nicht jedes von den Eltern als hochbegabt eingeschätzte Kind ist es auch“ vergessen. Ansonsten bin ich bei Ihnen. Da (echte) Hochbegabung sehr selten ist und die sozialen Auffälligkeiten den ganzen Laden sprengen können, passt man sich am Durchschnitt der Klasse an mit besonderem Augenmerk an die sozial herausgeforderten Kinder. Gibt auch weniger Stress mit den Eltern und der Schulleitung.

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

… und das obwohl die Unterrichtsvorbereitung für die Lehrer viel aufwändiger ist, weil der eigentliche Unterrichtsstoff laut Lehrplan in maximal zwei Drittel des Schuljahres durch ist. Übrigens haben Sie die kulturelle oder geographische Komponente des Bildungserfolgs an Ihrer Schule als völlig falsch demaskiert, relevant sind einzig und allein die kognitiven Voraussetzungen und die Bildungsnähe der Eltern.

Wieso wurde das Profil abgeschafft? Was passiert jetzt mit den hochbegabten Kindern?

Georg
5 Monate zuvor
Antwortet  AlexB

Ein hochbegabtes, aber sozial unauffälliges Kind wird niemals eine Schulbegleitung genehmigt bekommen. Wie soll denn der Nachteilsausgleich aussehen?

Palim
5 Monate zuvor
Antwortet  Georg
  • entwickelt Lernstrategien und wendet diese an
  • arbeitet zielgerichtet an den gestellten Aufgaben
  • erweitert die Fähigkeiten selbstständigen Lernens im digitalen Setting,
  • lernt die Organisation der Arbeit an individuellen Aufgabenstellungen, einschließlich Projektplanung und Evaluation
  • erweitert Motivation und Anstrengungsbereitschaft, um herausfordernde Aufgaben entsprechend des Leistungsvermögens zu bewältigen,

Ähnlich einer I-Hilfe, die anderen Kindern mit Geräten hilft, könnte die I-Hilfe bei jüngeren Kindern Drehtürmodell und digitale Angebote zur Verfügung stellen und begleiten, sodass sich die Kinder in schulübergreifenden Gruppen treffen und sich austauschen, gemeinsam an Projekten arbeiten und sich abstimmen.

Der Aufwand wäre gar nicht so immens, wenn Lehrkräfte digitale Angebote unterbreiten und leiten würden, an denen landesweit Schüler:innen teilnehmen könnten. In den Schulen selbst brauchen die jüngeren Schüler:innen aber Begleitung für Videokonferenzen, Recherche etc., Inhalte, die sie kognitiv leicht bewältigen, die aber hinsichtlich der Technik und der digitalen Kompetenz Hilfe benötigen.

Ein Beispiel wäre Mr.X auf YouTube zur Besprechung der Aufgaben des Mathematischen Zirkels bzw. die Vorbereitung auf die Mathe-Olympiade. Die Kinder lösen die Aufgaben recht selbstständig, es braucht dann aber den Austausch über geschickte Herangehensweisen. Dieser erfolgt wöchentlich über eine Videokonferenz. Um daran teilnehmen zu können, brauchen SuS aber Hilfestellung.
Innerhalb der Schule könnte man es dann auffangen, wenn man zusätzliches Personal hätte, das mit den SuS in kleinen Arbeitsgruppen individuelle Projekte umsetzt.

Freiya
5 Monate zuvor

Halloho? Hochbegabte Kinder könnten „Eliten“ werden – und die gehören ja bekanntlichermaßen abgeschafft! (Sarkasmus off)

Lisa
5 Monate zuvor

Schulen fördern einen Schülertyp besonders, das ist der Generalist. Auf allen Gebieten Hochbegabte werden auch erkannt. Ich finde das System eher starr, wenn es um Hochbegabung auf einem bestimmten Gebiet geht. Vermutlich kann das die Schule auch gar nicht leisten. Würde es begrüßen, wenn es Anlaufstellen gibt, wohin ich oder je nach Alter der Schüler selbst sich hinwenden kann..
Ich hatte Mal so ein Kind, der arbeitete dann in Klasse 1 mit dem Mathematiklehrbuch der vierten Klasse. In allen anderen Fächern solala. Ich konnte eigentlich nicht mehr für ihn tun, als ihn in Ruhe zu lassen.

Isabel
4 Monate zuvor

Hallo news4teachers,

Gibt es Reaktion vom Kultusministerium auf diesen Brief? Die erscheinen mir sehr sinnvoll, verhältnismäßig und auch umsetzbar. Ich wüsste gern, wie darauf aktuell reagiert wird.

Vielen Dank.