TÜBINGEN. Mädchen und Kinder aus bildungsfernen Familien werden in Schulen benachteiligt, indem sie von Lehrkräften – trotz gleicher Begabung – seltener für Hochbegabten-Förderprogramme vorgeschlagen werden. Dies ist Ergebnis einer repräsentativen Studie, die ein internationales Forscherteam nun vorgelegt hat.
Lehrerinnen und Lehrern vermuten bei Jungen mit eineinhalbmal höherer Wahrscheinlichkeit eine Hochbegabung als bei ebenso begabten Mädchen. Außerdem schätzen Lehrkräfte auch Kinder aus Familien mit hohem Bildungsstand eher als hochbegabt ein. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universitäten Tübingen, Maastricht und Jena, die in der Zeitschrift Gifted Child Quarterly veröffentlicht wurde.
Damit machen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf ein besonderes Problem in der Förderung von Hochbegabten aufmerksam: Da für manche Förderprogramme Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler nominieren, werden einige Gruppen systematisch benachteiligt, unabhängig von deren Fähigkeiten, Motivation oder Persönlichkeit. Erst nach der Einschätzung durch die die Lehrkräfte folgen weitere Tests, beispielsweise standardisierte Intelligenztests als Zugangsvoraussetzung zu bestimmten Förderprogrammen.
„Lehrkräfte sollten ihre Vorstellungen von Hochbegabung hinterfragen“, so Jessika Golle, Juniorprofessorin am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung und eine der Autorinnen der Studie.
Sie ließen sich oftmals von falschen Vorstellungen leiten oder wählten Kinder aus, von denen sie vermuteten, dass diese in den Förderprogrammen gut abschneiden könnten. Gängige Vorstellungen, wie sich Hochbegabung bei Kindern ausdrückt, sind gute Leistungen in der Schule, hohe Motivation und Kreativität sowie überdurchschnittliche soziale Fähigkeiten. Hochbegabte Kinder werden allerdings oft auch als emotional anfällig und weniger umgänglich gesehen und mit problematischem Verhalten in Verbindung gebracht.
Um herauszufinden, was Lehrkräfte tatsächlich dazu bringt, ein Kind als hochbegabt einzuschätzen, werteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten einer Langzeitstudie aus den Niederlanden aus. Insgesamt wurden für den Datensatz rund 27.000 Schülerinnen und Schüler aus der sechsten Klassenstufe und ihre rund 1.300 Lehrkräfte befragt. Die Kinder absolvierten einen Test, der ihre allgemeine kognitive Fähigkeit abbildete, sowie Tests, die ihre schulische Leistung erfassten, und beantworteten einen Fragebogen, der ihre Persönlichkeitsmerkmale erfasste. Gleichzeitig sollten die Lehrkräfte die Kinder in ihrem Verhalten beurteilen und die Frage beantworten, ob das Kind ihrer Meinung nach hochbegabt sei oder nicht.
Das Ergebnis: Schüler, die als hochbegabt eingestuft wurden, zeigten ein höheres Niveau an allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, sie zeigten höhere schulische Leistungen, waren offener und waren umgänglicher als die Schülerinnen und Schüler, die nicht als hochbegabt eingestuft wurden. Außerdem waren die als hochbegabt beurteilten Kinder auch häufiger jünger und männlich und stammten aus Familien mit einem hohen Bildungsstand im Vergleich zu allen anderen Kindern. „Interessant war zudem, dass bei Schülerinnen und Schülern mit gleichen Fähigkeiten und gleicher Motivation, diejenigen eher als hochbegabt eingestuft wurden, deren Verhalten weniger verträglich war“, so Golle. Das zeige, dass sich hartnäckig das Stereotyp halte, Hochbegabte seien im Umgang schwieriger und sozial beeinträchtigt.
„Es ist wichtig, dass Lehrkräfte diese Vorurteile bewusst werden, sonst werden Mädchen und Schülerinnen und Schüler aus Familien mit niedrigem Bildungsniveau systematisch benachteiligt“, ergänzt Trudie Schils von der Universität Maastricht. „Ihre Rolle im Auswahlprozess sollte hinterfragt werden, denn schließlich sind meistens sie es, die den Förderbedarf von Kindern frühzeitig erkennen.“ News4teachers / mit Material der dpa
Arbeiten mit Hochbegabten im Internat – ein Pädagogen-Traum? Ein Lehrer berichtet
Ich konnte meine Hochbegabung zum Glück immer erfolgreich verbergen.
Ich lese beim Ergebnis:
Die Lehrer wählen die richtigen Schüler für solche Programme aus.
Das Blabla mit den Vorurteilen, die man sich – Überraschung – mal wieder bewusst machen soll (ganz ehrlich: legt doch mal ne neue Platte auf) ist nutzlos und inkonsistent. Was genau die Studie kritisieren will, war den Verfassern offenbar selbst nicht so ganz klar – Hauptsache rumkritteln und den Lehrern ans Bein pinkeln.
Jetzt habe ich wieder von einem Vorurteil erfahren, vor dem ich mich hüten muss, obwohl ich es gar nicht habe.
Na ja, eher (mal wieder) im aktuellen Zeitgeist schwimmen.
Die “Forschenden” konnten gar nicht zu einem anderen Urteil kommen. Stellen Sie sich den Aufschrei vor, wenn sie festgestellt hätten, dass es eben schlicht mehr männliche Hochbegabte gibt. Dann wären doch viele forschende Karrieren beendet und die Forschendengelder futsch, da die ForschendengeldgeberInnen nicht mehr Dollarinen geben dürften.
Seit Jahrzehnten bekannt:
Auf der Glockenkurve gibt es mehr männliche Totalausfälle, aber eben auch mehr Genies.
Bei weiblichen Menschen umgekehrt, mehr Ballung in der Normalverteilung.
Aber wer soll das (außer hier pseudoanonym) sagen?
Jedenfalls niemand, der nicht geröstet werden will.
“Studie belegt: Männer überschätzen ihre Intelligenz”
Quelle: https://www.antenne.de/experten-tipps/lifestyle/studie-belegt-maenner-ueberschaetzen-ihre-intelligenz
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Selbsteinschätzung und offizieller Test sind wie Äpfel und Birnen …
Ober Kommentar meint nicht die eigene Einschätzung, sondern die Einschätzung fremder Personen.
Dies könnte z.B. Professurberufungen, Sterneköche, etc sein. Man müsste jedoch einen Bereich finden, in denen weder Männer noch Frauen durch irgendwelche Quoten bevorzugt werden. Schach vielleicht? Passt leider nicht, weil zu wenige Frauen. Lediglich die Polgarschwestern konnten mit ca. 2650Elo bei den Spitzenmännern eindrucksvoll mithalten.
Die Eloverteilung (konstruiert als Normalverteilung) im Schach bestätigt aber den obigen Kommentar. Die Suche geht weiter.
Stimmt, sagt Wiki:
‘Es existiert auch ein Zusammenhang mit dem Geschlecht: Obwohl der Mittelwert der Intelligenzquotienten von Frauen und Männern gleich ist, zeigen die Intelligenzwerte der Männer eine breitere Streuung. Dies bedeutet, dass es bei Männern sowohl mehr Hochbegabte als auch mehr Fälle mit besonders niedrigem IQ gibt.’
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hochbegabung
Jepp.
Was für die Gesellschaft wichtig ist, ist genau das: KOGNITIVE Hochbegabung.
Ich hatte das sehr, sehr große Glück, einige wenige Male solche Schüler zu haben – eine Schülerin wurde im Nachgang mit IQ 125 ( SPRACHBEREINIGT!) getestet, ein Junge mit fast 130, weiß nicht mehr genau.
“Hochsensibel”, “begabt in nettem, aber unwichtigen Zeug” und Co. … Ja, nach den Kriterien dieser Studie würde ich solche Begabungen wohl unzuverlässig erkennen.
Aber echte Hochbegabung…die springt einem als halbwegs guter Lehrer mitten ins Gesicht. Man kann die kaum übersehen, auch bei Minderleistung. Dazu müsste man seine SuS schon böswillig ignorieren.
Was Hochbegabung, IQ und bestimmte Personengruppen miteinander zu tun haben…ist seit Jahrzehnten erforscht. Und das kann man noch so sehr tabuisieren und niedermachen…ist halt so. Solche Dinge wird natürlich heute kein Forscher mehr sagen oder überhaupt untersuchen, der sich nicht im Zentrum eines globalen shitstorms wiederfinden will.
Also ja…Mal wieder Lehrer-Kritelei und Rummotzen.
Was meinen Sie genau mit “tabuisiert”.
Mir fallen bei Hochbegabung eigentlich nur drei Arten ein.
Die einen lernt man im ersten Semster des Mathestudiums kennen. Sie fallen darin auf, dass sie den fetten Mathewälzer mal eben kurz als Gutenachtgeschichte lesen und am nächsten Tag beherrschen. Dannach sind sie verschwunden und man hört irgendwann, dass sie mit 21 promoviert haben und bereits im ersten Semester von einer Firma abgeworben wurden. Diese Personen sind äußerst selten und sind quasi die ChampionsLeague der Hochbegabten.
Dann gibt es die hochbegabten Einserabiturienten, von die man aber nicht immer von den fleißigen nichthochbegabten Ejnserabiturienten unterscheiden kann. Manch fauler dreier Schüler wirkt auf den Lehrer intelligenter, gilt aber nicht als hochbegabt.
Dann gibt es die Sonderfälle des Autismusspektrums. Hier findet extrem viele Inselbegabungen. Aber auch nicht immer.
Außerdem sind Inselbegabungen (auch genannt Savants) im Autismus-Spektrum sehr selten. Ich würde also nicht unbedingt extrem viel verwenden.
Was Autisten/Autistinnen haben sind Spezialinteressen. Diese varieren von Autist zu Autist sehr stark. Manche mögen IT, andere interessiert der menschliche Körper oder die Psyche von Menschen. Andere mögen Kunst oder sind fasziniert von Mathematik.
Zudem reagieren manche Autisten/Autistinnen eher wütend, wenn der Begriff Inselbegabung/Savant fällt, da sie an den sehr mit Klischees behafteten Film Rain Man erinnert werden.
Was Sie schreiben, ist genau dieses “Rummotzen”. Hochbegabte Kinder langweilen sich schon in der Grundschule und werden dazu oft noch gehänselt oder gemobbt. Die Inklusion hat ihre Position nochmal verschlechtert, denn selbst wenn sie als solche erkannt werden, ist jetzt erst recht keine Zeit, sich um sie zu kümmern. Sie können eine (oder gar mehrere Klassen) überspringen und werden dann in der Mittelstufe erst recht gehänselt, weil eben viel jünger als die anderen.
Die Mathe-Stars, die mit 21 promovieren, werden meist Mathe-Profs. Ihr Traum ist es dann vielleicht, nach Princeton berufen zu werden und die Fields-Medaille zu bekommen (so eine Art von Nobelpreis).
In Thüringen gibt’s schon über 40 % Einserabiturienten (1,0 bis 1,9), in Berlin 36 %, das wäre also kein Zeichen von Hochbegabung.
Hochbegabung geht erst ab IQ130 los, d. H. Ihre Beispiele gehören noch nicht einmal dazu.
Mag sein.
Wer diesen IQ mit 16 bzw. 15 schon erreicht hat und auch sichtbar demonstrieren und vor allem ***nutzbringend*** anwenden kann…passt für mich schon, da Mal genauer hinzuschauen.
Ich entnehme dem Text lediglich folgende Beobachtungen:
Die durch Lehrkräfte vermutete Hochbegabung tritt häufiger bei Jungen als bei Mädchen und häufiger bei Familien mit hohem Bildungsstand auf.
Da steht ausdrücklich nicht, dass Lehrkräfte von vorne herein die Hochbegabung bei Mädchen häufiger als bei Jungen und bei Familien mit geringem Bildungsstand häufiger als bei hohem Bildungsstand anzweifeln.
Das riecht also wieder schwer nach Korrelation zur Kausalität gemacht und darüber hinaus auch noch die Richtung der Kausalität umgedreht.
Warum wurde bei dieser Studie die Herkunft der Familien nicht erhoben? Sonst wird das doch auch so oft getan …
Sehr geehrter Georg,
das ist falsch. Schon im Einleitungssatz heißt es: “trotz gleicher Begabung”.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das stimmt, das habe ich auch nie abgestritten. In dem Artikel steht aber auch nichts über absolute Zahlen, die prozentuale Verteilung der Hochbegabten auf die Teilgruppen und die “Trefferquote der Lehrkräfte.
Die Floskel “trotz gleicher Begabung” macht ja nur Sinn, wenn man Möglichkeiten hat, das zweifelsfrei zu erkennen. Es ist doch klar, dass Grundschullehrerinnen nicht die Möglichkeiten haben, die einer aufwendigen wiss. Studie zur Verfügung stehen. Insofern soll man doch nicht auf den ohnehin überlasteten Lehrern herumhacken, die mal wieder Kinder benachteiligen, sondern ggfs. gleich gewisse Tests für alle durchführen, etwa Intelligenztests. Aber macht man das? Hat man je gehört, dass VerA 3 so nebenbei benutzt wurde, um Begabungen zu disgnostizieren? Es ist doch unsere Testindustrie, die immer nur Statistiken produzieren will und keine Individuen positiv oder negativ hervorheben möchte.
Außerdem könnte es ja sein, dass viele Lehrer von den existierenden Begabtenförderprogrammen nicht viel halten. Dieses “Enrichment” beispielsweise wird wohl oft in Beschäftigungstherapie münden, weil ohne Beziehung zu den konkreten Begabungen. Da wurde schon mal begabten Schülern eine Kletterwand angeboten, damit sie sich dort “ausprobieren” können. Nein danke, werden etliche sagen.
Sehr geehrter Carsten60,
wer wissenschaftlich feststellt, dass Rauchen gesundheitsschädliche Folgen haben kann – hackt deshalb doch nicht auf Rauchern herum. Ihre Tiraden gegen die Wissenschaft (“Testindustrie”) sind mitunter wirklich schwer erträglich.
Und: Wollen Sie uns in ihrem zweiten Absatz ernsthaft erzählen, dass Lehrkräfte mehr Jungen und Kinder aus bildungsnahen Familien in Begabtenförderprogramme empfehlen – weil sie wenig von Begabtenförderprogrammen halten? Lehrkräfte wollen also eigentlich Jungs und Kinder aus bildungsnahen Haushalten damit quälen? Au weia.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die im aktuellen System Schule praktisch umsetzbaren Begabungsförderprogramme sind ein Schulformwechsel nach oben, das Überspringen von Klassen und die Schüleruni. Für alles andere gibt es keine Zeit, zumal die ganzen schwachen Schüler auch durchkommen müssen und so das Niveau und Tempo in der Klasse bestimmen.
Die Testindustrie ist leider sehr real.
–> Lektüre-Empfehlung:
https://www.socialnet.de/rezensionen/24981.php
Zum “bildungsindustriellen Komnplex”, der hier besprochen wird, gehören Sie als Lehrkraft dann aber auch. Herzliche Grüße Die Redaktion
Nein, Lehrer gehören nicht dazu, denn Lehrer gab’s schon lange vorher. Aber die “Senior project manager” in Unternehmen der gewinnorientierten Bildungsindustrie, die gibt’s erst seit kurzem.
Lustig. Sind Sie nicht derjenige, der überall Kommunismus wittert, wenn es um Bildungsreformen geht? Wenn’s Ihnen in den Kram passt, ist dann aber doch Kommunismus angesagt – dann ist die böse Wirtschaft “gewinnorientiert”. Ist Ihre Bäckerei um die Ecke übrigens auch.
Allerdings verdienen auch staatsbedienstete Lehrkräfte (völlig zurecht) Geld für Ihre Arbeit. Wenngleich wir den Gehalt dieses Arguments nicht wirklich verstehen: Schulbücher von Verlagen gibt’s auch schon länger. “Als erstes Schulbuch für die Volksschulen gilt das Werk des Pädagogen Johann Amos Comenius (1592 – 1670) aus dem Jahre 1658. Schon zu seinen Lebzeiten war Comenius ein berühmter Lehrbuchautor.” Heute wohl: ein „Senior project manager“ in Unternehmen der gewinnorientierten Bildungsindustrie. Und nun?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Quelle: https://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=2225&edit=0
Sie irren: Die “Senior Project Manager” der Bildungsindustrie sind gerade keine Lehrer, dürften meist auch gar nicht unterrichten, und Lehrbuchautoren oder Pädagogen sind sie auch nicht. Sie sind einfach Geschäftsleute wie in anderen Branchen auch.
Ich habe nie von Kommunismus gesprochen. Man kann Einheitsschulen haben, es gibt sie in den meisten Ländern, aber erfolgreich sind die im allgemeinen nicht. Gerade in Fernost gibt’s dann nämlich auch zahlreiche Privatschulen und -Universitäten. Ich fürchte einfach, eine Abschaffung der Gymnasien würde erstens ein Chaos auslösen und zweitens unterm Strich nichts verbessern. Die Probleme würden nur hin- und hergeschoben und mit neuen Namen versehen. Von der “segensreichen Heterogenität” würde man sich verabschieden (weil die eben nicht segensreich ist, die Einheitsschulen werden das zeigen) und eine neue Sau durchs Dorf treiben, die schuld daran sein soll, dass das alles immer noch nicht funktioniert.
Wenn Sie auf das antworten, was ich schreibe, dann reden Sie in aller Regel von anderen Dingen als ich. Dass Rauchen gesundheitliche Folgen hat, musste der Laie nicht wissen oder nicht erkannt haben. Ebenso müssen Lehrer nicht all das erkennen, was irgendeine Studie mit viel Aufwand erkennt.
Die “Testindustrie” kommt aus USA und ist dort privat organisiert, es werden also auch private Gewinne und Dividenden erwirtschaftet. Das ist kein Schimpfwort, aber auch per se keine Wissenschaft.
Die Frage war: Warum kann Vera 3 nicht auch Begabungen erkennen? Einfach die SuS, die die besten Lösungen abgeben. Wäre doch ein praktikables Verfahren.
Und wenn Lehrer nichts von Begabten-Förderprogrammen halten, dann empfehlen sie halt niemanden, sondern machen vielleicht was anderes, etwa die Eltern zu informieren. Fragen wir doch lieber, ob Eltern ihre begabten Töchter genauso fördern wollen wie ihre begabten Söhne. Das ist auch nicht gesichert. Manche Mädchen müssen im Haushalt helfen, weil das so Tradition ist.
Zum “Enrichment” könnte die Redaktion ja mal recherchieren. Ich habe mehr Schlechtes darüber gehört als Gutes.
‘…waren offener und waren umgänglicher als die Schülerinnen und Schüler, die nicht als hochbegabt eingestuft wurden...’ und etwas weiter ‘…dass bei Schülerinnen und Schülern mit gleichen Fähigkeiten und gleicher Motivation, diejenigen eher als hochbegabt eingestuft wurden, deren Verhalten weniger verträglich war‘. Es gibt sicherlich einen Weg, das logisch zu verstehen, aber da bin ich wohl nicht hochbegabt genug.
Alle brauchbaren LuL, die ich kenne (das sind ca 95% des Kollegiums) verbringen viel Zeit damit, über eigene Entscheidungen und eventuelle Vorurteile nachzudenken, denn, Überraschung, wir wollen fair sein und das Beste für jeden einzelnen SuS. Vielleicht ist das nur ein Zeichen für den Trend, jede Entscheidung pseudoobjektiv mit diversen Bewertungsformularen abzusichern, dann sollte man vermutlich Standardtests in jedem Jahrgang einführen. Könnte nur zur Folge haben, dass eine 14jährige besonders gefördert und gefordert wird, die jeden Nachmittag drei Geschwister, die kranke Mutter und den auf seine Tochter stolzen, überarbeiteten Vater versorgt. Manchmal sind andere Baustellen wichtiger, gerade bei ‘Familien mit niedrigem Bildungsniveau‘. (warum klingen eigentlich so viele neuere Untersuchungen so sehr nach ‘Ressourcennutzung’?)
Ressourcennutzung … der Gedanke gefällt mir, da ist was dran. Vielleicht weil wir endgültig die kultivierende Lebensweise aufgeben und vom Anbauer vollends zum Abbauer wechseln: Jäger-Sammler, Bauern, industrielle Rohstoffverwerter, Spekulantentum.
Statt Kleines einzupflanzen und auf erhaltenden Ertrag nach langer Pflege zu setzen, geht es nun ums max. Ausschlachten des Vorhandenen in möglichst kurzer Zeit, während man schon in virtuellen Welten Bitcoins schürft, bis man in Pflege kommt und feststellt, die Pflege wurde ja auch schon “abgebaut”. Gut, dann fragt man eben beim Nachwuchs an, aber der hält Alexa, Siri und KI für seine Nächsten, hat einen ja kaum mal gesehen und versteht das plötzliche emotionale Geplärre eh nicht, denn beim Schürfen trägt man Kopfhörer. Nach abbauen kommt eben abgebaut. Bis zu 9% Rendite – lauft, Leute, kauft!
Anbau-Abbau, eine gute Analogie, danke. Mal sehen, ob dieses Bild in den nächsten Diskussionen zur “Schulentwicklung” ein oder zwei Menschen die Augen öffnen kann, was daran bei uns falsch läuft.
Tipp
Was jetzt in Mode kommt sind Leute die hochsensibel sind.
Ist genau wie hochbegabt, man muss halt nur nichts können.
Das kommt vielen entgegen.
Für die welche das auch nicht wollen, wie wäre es mit tiefbegabt. Beim momentanen Absacken der Anforderungen zur Einstellung würde das doch zum Lehrer allemal reichen.
Bitte Zitate kennzeichnen! Sollten Lehrer können!
Ich habe gar keine Möglichkeit oder Zeit dafür, irgendjemandes Hochbegabung zu erkennen, weil ich alles andere mache als unterrichten…..
Alle hochbegabten Kinder in meinen Klassen waren den anderen so eindeutig überlegen, dass es schon schwierig gewesen wäre, es zu übersehen.
Wurden denn alle SuS Ihrer Klassen auf Hochbegabung getestet? Wenn nicht, können Sie davon ausgehen, dass Sie zumindest die Underachiever übersehen haben: die sind den anderen SuS im Regelfall nämlich nicht überlegen.
Natürlich wurden nicht alle Kinder der Klasse getestet.
Allerdings kann ich deshalb nicht davon ausgehen, Underachiever übersehen zu haben.
Doch, können Sie. Die identifiziert man im Regelfall nur durch Testung, da z.B. ein mathematisch hochbegabter Underachiever in Mathe eine 5 auf dem Zeugnis haben kann. Ist ein spannendes Feld – die Uni Münster bietet regelmäßig mehrjährige Zusatzqualifikationen auf dem Gebiet an, kann ich nur empfehlen.
OK, klassische Intelligenztestfrage:
Alle Hs sind hochbegabt (H). Us sind Underachiever (U). Alle Us sind auch Hs.
In der Klasse Ks könnten Kinder (K) sein, die auch Hs sind.
Welche der folgenden Antworten ist richtig?
Einige Ks sind HsEinige Ks sind Uskein K ist Hkein K ist Ukeine der obigen Aussagen trifft zu
Leider hat es die Formatierung der Antwortmöglichkeit zerlegt 🙂
Sie meinen wirklich hochbegabte Kinder, nicht die Kinder, die laut Aussage der Eltern hochbegabt sind. Von letzteren gibt es eine ganze Menge.
Wenn man Sie so schreiben hört, könnte man meinen, dass wir von Hochbegabten umzingelt snd: “Alle hochbegabten Kinder in meiner Klasse…” Und ich dachte immer, Hochbegabung wäre ein Ausnahmephänomen. Dass schon als hochbegabt gilt, wer auf Anhieb seinen Füller in der Federmappe findet, war mir neu.
2% der Bevölkerung sind hochbegabt.
Halten Sie das für extrem selten?
Einer von 50 oder 3 pro Jahrgang eines vierzügigen Gymnasiums. An anderen Schulformen würde ich die Existenz echt hochbegabter Schüler anzweifeln.
Kurz: Ja, das ist selten
Anders formuliert: bei 25 Kindern pro Klasse ist die Chance 50/50, dass ein hochbegabtes Kind in der Klasse ist.
Genauso selten wie beim Münzwurf “Zahl”.
“Mädchen und Kinder aus bildungsfernen Familien werden in Schulen benachteiligt, indem sie von Lehrkräften – trotz gleicher Begabung – seltener für Hochbegabten-Förderprogramme vorgeschlagen werden.”
Ich weiß in aller Regel als Lehrer gar nicht, ob das Kind aus einer bildungsfernen Familie stammt. Wie soll ich da also jemanden bevorzugen? Vielleicht liegt es ja doch eher daran, dass in manchen bildungsfernen Familien eben auch die Voraussetzungen für Bildung etwas fehlen. Genetik und familiäre Förderung sind eben die entscheidenen Stellschrauben. Aber hey, wir können alternativ natürlich auch eine Quote einführen.
“Lehrerinnen und Lehrern vermuten bei Jungen mit eineinhalbmal höherer Wahrscheinlichkeit eine Hochbegabung als bei ebenso begabten Mädchen.”
Sind die besagten Mädchen tatsächlich ebenso hochbegabt oder geht es hier gerade um Gleichberechtigung bzw. das Heranziehen von Noten als Grundlage? Die Forschung sagt nämlich, dass es in der Tat prozentual deutlich mehr männliche Hochbegabte gibt, allerdings auch deutlich mehr männliche Dummies. Die Streuung der IQs ist unter männlichen Wesen signifikant höher.
Bei Jungen werden Verhaltensauffälligkeiten eher als Symptom von Hochbegabung interpretiert. “Der langweilt sich.” Bei Jungen aus bildungsfernen Familien als schlechte Erziehung.
Von Mädchen erwartet die Gesellschaft, dass sie lieb sind. Hochbegabte Mädchen, die sich langweilen, schlagen so gut wie nie über die Stränge, weshalb man sie leicht übersieht.
Aus meiner Erfahrung würde ich den Ergebnissen der Studie zustimmen.
Auffälligkeiten aus echter Hochbegabung und Auffälligkeiten aus Minderbegabung, Überforderung, falscher Erziehung unterscheiden sich durchaus.
Hochbegabte sind Menschen wie Du und ich.
Wie soll man sie da erkennen, wenn sie es nicht wollen?
Das Modell zu dem was Hochbegabung ist, ist sehr rudimentär – da hilft nur die Glaskugel oder eben ein Test .
Als von Lehrern als hochbegabt eingeschätzte weisen eine Übereinstimmung von Merkmalen auf… Koinzidenz, Korrelation, Kausalität von Hochbegabungen bzw. Vorurteilen und bebachtbaren Merkmalen… fand ich schon immer faszinierend. Bräuchte eine Studienauswertung zum Einschätzungsverhalten nicht eine Kontrolle in Form einer Lösung, wer nun wirklich hochbegabt ist? Und wer hat diese Lösung durch seine eigene Einschätzung zu verantworten? Ist da nicht auch ein möglicher Bias zu hinterfragen?
Ich muss gestehen, dass sich mir der Sinn dieser Studie einfach nicht erschließt. Wozu dieses anlasslose Testen? Was habe ich als Lehrer davon, wenn mir der IQ meiner Schüler bekannt ist? Was haben die Kinder davon? Was sagt der IQ eigentlich aus? Macht er den Blick auf die betroffenen Kinder anders?
Wenn ich als Lehrer ein Kind testen lasse, dann denke ich mir was dabei, habe dafür einen triftigen Grund….z.B. eine irgendwie geartete Auffälligkeit, der ich auf den Grund gehen möchte. Für mich als Lehrer ist es dann auch eine Absicherung, dass ich Eltern richtig berate, denn hier geht es ja um weiterführende Maßnahmen (z.B. nutzen eines Drehtürmodells).
Aber wenn doch – wie bei 90 % Prozent der Kinder – alles „normal“ läuft, das Kind im Rahmen seiner Möglichkeiten mitschwimmt, dann gibt es auch keinen Anlass tiefer zu bohren.
Das, was sie im letzten Satz sagen, war ja auch in den vergangenen Jahrzehnten so ungeheuer erfolgreich (man schwimmt lustlos mit). 🙂
Es gibt eine Begabtenförderung. Sie könnte besonders klugen Kids helfen, ihr Potenzial in Bereichen, die in Ihrer Schule nicht oder nicht in der Dimension zur Verfügung steht, auszuschöpfen.
Ja, natürlich gibt es die Förderprogramme….
Ich glaube, ich habe mich missverständlich ausgedrückt….es geht um die adäquate Förderung aller Kinder, dazu wäre es natürlich hilfreich über die Leistungsfähigkeit aller Kinder Bescheid zu wissen. Da dies aber die Kapazitäten weit sprengen würde, belässt man es beim Testen der „auffälligen“ Kinder. Meiner Erfahrung nach ist dies auch völlig hinreichend, vorausgesetzt, dass der Lehrer in seinem Unterricht hinreichend differenzierenden Unterricht anbietet.
Ist mir neu, weil viel zu teuer, weil es viel zu wenige besonders begabte Kinder gibt, um für die Förderstunden einzurichten. Außerdem sind die Minderbegabten oftmals nicht minderbegabt, sondern brauchen einen sprichwörtlichen Tritt in den Hintern, um sich um mindestens eine ganze Note zu verbessern. Solange die Versetzung geschafft wird, ist die Welt für alle in Ordnung.
? In meinem Bundesland gibt es das.
So sieht diese Begabtenförderung z.B. aus:
https://steingymnasium.de/wp-content/uploads/2022/09/Begabtenfoerderung-Flyer-22-23-2-1.pdf
Man bietet begabten Grundschülern an, am Nachmittag Bienen zu züchten und Ameisen und Asseln zu beobachten. Aber muss man dafür begabt sein? Ich denke nicht. Aber ihnen mehr in den Kernfächern anzubieten (nämlich das, was sonst gestrichen werden muss oder was in Mathematik “entrümpelt” wurde), auf diese Idee kommt man nicht. Deswegen halte ich das für eine Mogelpackung. Es wird zwar kaum schaden, aber anderes könnte vielleicht mehr nützen.
Ich stimme Ihnen vollkommen zu.
Zumal wir als Lehrer keine Intelligenztests durchführen können.
Das Recht zu entscheiden ob ein Intelligenztest durchgeführt oder ein Arzt konsultiert wird liegt bei den Eltern.
Wenn uns auffällt, dass ein Kind unterfordert ist, blockiert oder in Einzelbereichen überdurchschnittlich gut ist nehmen wir Kontakt mit den Eltern auf.
2 von 100 Kindern sind hochbegabt, davon sind 12 Prozent Minderleister.
Die Minderleister teilen sich wieder in 3 Gruppen auf. Ein Teil verweigert Leistung komplett, ein Teil zeigt Leistungen die unterdurchschnittlich oder maximal durchschnittlich sind und ein Teil ist an einem Bereich extrem interessiert und dafür nicht in anderen.
Die Verweigerer und Teilbereichsleister fallen so sehr auf, dass die Eltern und Lehrer wahrscheinlich auf Ursachensuche gehen.
Wenn ein Minderleister deutlich schlechte Leistungen zeigt, fällt er auch auf.
Es bleibt der Teil der Minderleister die lediglich durchschnittliche Leistung erbringen.
Das dürfte maximal so 1/1250 aller Schüler sein.
Meist wollen die betreffenden Kinder dann nicht auffallen und sich anpassen und hätten folglich auch eine geringe Motivation an einem IQ-Test und Begabtenförderung.
Ich hätte mir gewünscht, dass meine Eltern den mehrfachen deutlichen Hinweisen meiner Lehrerinnen nachgegangen wären.
Trotzdem liegt die Entscheidung immer bei den Eltern und wir haben eine beratende Funktion.
Ich frage mich schon lange, was bedeutet für ein Kind die Diagnose Hochbegabung. Welche Auswirkungen hat es auf einen Heranwachsenden, sowohl in sozialer als auch lernstrategischer Hinsicht. Wie wirkt sich der Erwartungsdruck der Eltern und Pädagogen aus. Entsteht nicht mit dem Testergebnis eine Bias zwischen tatsächlicher Lernleistung und erwarteter. Werden bekannte Hochbegabte besser bzw. schlechter bewertet. Ist es nicht besser es nicht zu wissen ? Es gibt, so erinnere ich mich eine Studie, die belegt, dass Kinder deren Leistung man gelobt hat bessere Lernleistungen brachten, als Kinder deren Begabung man lobte. Könnte es sein, dass erkannte Hochbegabung in normalen Schulen ( keine speziellen Hochbegabtenschulen) Leistung schmälert .
Wäre es nicht besser Hochbegabung zu verschweigen, gerade weil so viele Eltern glauben, hochbegabte Kinder zu haben. Was würden Lehrer tun, wenn ihr Kind hochbegabt wäre, oder hochsensibel, oder Synästhet ? Würden sie es verraten ?
Ich würde es sagen, alleine um Missverständnissen vorzubeugen.
Im Regelfall wird die Lehrkraft sich aber eh an Sie wenden, wenn irgend etwas besonders auffällt.
Als Lehrkraft ist man auch froh, wenn man weiß, woran man ist. Auch weil es (optimalerweise) Auswirkungen auf die Unterrichtsgestaltung hat.
Bei Hochsensibilität ist z.B. eine feste und transparente Struktur sehr wichtig.
Eventuell macht es auch Sinn, dass hochbegabte Kinder eine Klasse überspringen, wenn sie deutlich unterfordert sind. Dabei kommt es natürlich auch auf den Willen und die soziale Entwicklung des Kindes an.
Was man sich bei Hochbegabung vor Augen halten muss ist die Größenordnung des Intelligenzunterschiedes zum Mittelwert.
Als hochbegabt gilt man dann, wenn man 2 Standardabweichung über der durchschnittlichen Intelligenz liegt.
Liegt man dagegen 2 Standardabweichung darunter, dann gilt das als Nachweis für eine geistige Behinderung.
Das Resultat ist:
Hochbegabte Kinder müssen sich in Regelklassen kaum anstrengen um die geforderten Leistungen zu erbringen und langweilen sich permanent.
Macht es dann Sinn, dafür besonders gelobt zu werden sich nicht anzustrengen?
Irgendwann an der weiterführenden Schule kommt dann oft der Zeitpunkt, wo man alleine mit Intelligenz nicht weiterkommt aber nie gelernt hat, sich anstrengen zu müssen.
Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie niemanden in ihrem Alter finden würden, der ihre Gedankengänge nachvollziehen kann?
lieber Alx, eine eindeutige Definition von Intelligenz existiert wissenschaftlich nicht.
Es gibt verschiedene Tests mit denen man ungefähr das intellektuelle Leistungsvermögens messen kann und mit deren Hilfe man einen individuellen IQ-Wert bestimmen kann. Diese Tests sind jedoch sehr verschieden und können durchaus verschiedene Ergebnisse liefern.
Je nach Testsituation, Tagesform, Tester und dessen Vorurteile kann es zudem zu erheblichen Abweichungen in der Summe kommen.
Ein besonders verzerrendes Problem wurde in den 1990er Jahren von den Psychologen Claude Steele und Joshua Aronson (1995) erstmals in die Psychologie nachgewiesen. Sie nannten das Phänomen “ Bedrohung durch Stereotype“, und wurde oft seither bestätigt:
Menschen neigen dazu, bei Tests schlechter abzuschneiden, wenn sie durch negative Stereotypen bezüglich ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihres Geschlechts oder sogar ihrer Haarfarbe verunsichert werden. Allein eine Ankündigung ein gendersensiblen Test durchzuführen, schmälerte die mathematischen Leistung von getesteten Frauen. Das heißt, sie nahmen im Vorfeld die gängigen Erwartung auf und erfüllten sie, wurden sie zusätzlich noch verunsichert wurden die Tests noch einmal verfälscht.
Wenn selbst Psychologen und Psychiater nicht in der Lage sind, genaue Testungen durchzuführen um verborgene Begabungen zu erkennen, wie sollten dies Lehrer. Auch sie haben Vorurteile. Und eines besagt : Schüler mit sehr guten Schulleistungen sind eher hochbegabt, Schüler die mich mögen oder für mein Fach interessieren sind sicher klüger.
Da in der Regel nur sehr gute oder sehr schlechte Schüler getestet werden, bestätigt sich nur die eigene Erwartung. Ich will nicht bestreiten, dass die Schulleistung oft korreliert, aber es ist mit Sicherheit nicht die ganze Wahrheit. Und jeder unentdeckte hochbegabter Minderleistender lässt einen Hochleistenden vom Podest fallen.
Dass unerkannte Hochbegabung auch belastend sein kann und ein Gefühl der Vereinsamung hervorruft, kann ich mir gut vorstellen.
Nur, ob die Erkenntnis klüger zu sein als die anderen die Vereinsamung mildert, daran habe ich meine Zweifel. Da tun sich in der Regel ganz andere Gräben auf.
Ich weiß nicht, wie man mit dem Thema Hochbegabung bei Kindern umgehen soll. Ratsam erscheint mir keine der einschlägigen Bücher zu lesen, oder wenn dann kritisch. Ich denke, wenn ein Kind in der Klasse ohnehin schon ausgestoßen ist, vielleicht ständig krank und sich nichts mehr wünscht als dazu zugehören, dann sollte man es nicht noch zusätzlich mit solch einer Diagnose belasten. Insbesondere wenn der Verdacht nicht von Lehrern sondern von Medizinern kommt.
Und nein, ein Kind für eine Nichtanstrengung zu loben, ist falsch. Aber ein anderes Kind für die gleiche Leistung zu loben, erscheint diesem Kind ungerecht und ist auch nicht motivierend.
Persönlich tut es mir leid, dass Sie die Entscheidung ihrer Eltern bereuen.
Und ja, Eltern haben die Verantwortung für diese Entscheidung für ihre Kinder zu tragen. Und sie machen oft auch Fehler.
Die Doppelbesetzung aller Grundschulklassen mit Lehrkräften wird auch für Hochbegabte von Vorteil sein. Eine Lehrkraft kann nicht 30 ErstklässlerInnen gerecht werden, alle Potentiale chancengerecht fördern und im Blick haben…
Deswegen: Volksantrag GUTE Schule JETZT BW unterstützen. Alle Infos unter http://www.laestigbleiben.de.
Formblatt ausdrucken und bis Ende November gerne unbeglaubigt zusenden.