Philologentag – Verband schlägt angesichts der Bedingungen in Schulen Alarm: „Lehrkräfte ergreifen die Flucht“

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GOSLAR. Der Philologenverband – Berufsverband der Gymnasiallehrerinnen und -lehrer – sieht das System Schule zunehmend unter Druck. Wichtig seien der Abbau von Bürokratie und eine bessere Gesundheitsbildung, so heißt es anlässlich der zweitägigen Vertretertagung des Landesverbands Niedersachsen in Goslar. News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek hält einen Gastvortrag. 

Der Druck im Schuldienst ist groß. Foto: Shutterstock

Weniger Personal, mehr Aufgaben, mehr Stress: Sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Lehrkräfte ist die Situation an Niedersachsens Schulen angespannter geworden. Die Krisen von Corona bis Krieg spiegelten sich im Schulalltag wider, sagte Christoph Rabbow, Vorsitzender des Philologenverbands Niedersachsen. Notwendig seien eine Entlastung der Pädagogen von Bürokratie, mehr Gesundheitsbildung für Schülerinnen und Schüler sowie größere Anstrengungen zur Gewinnung angehender Lehrerinnen und Lehrer.

«Wir sind jetzt schon in einer Mangelsituation bei den Lehrkräften», sagte der Philologenchef, der Mathematik und Chemie an einem Gymnasium in Stade unterrichtet. «Das System ist in den vergangenen 30 Jahren zunehmend unter Druck geraten, daran ist jetzt nicht Ministerin Hamburg Schuld.»

Die sogenannte Unterrichtsversorgung in Niedersachsen lag Anfang September 2022 bei 96,3 Prozent – dies war der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassung vor 20 Jahren.

Den aktuellen Wert habe das Kultusministerium immer noch nicht mitgeteilt, kritisierte Rabbow. Angesichts der Vielzahl zusätzlicher Aufgaben starteten viele junge Lehrer bereits mit reduzierter Stundenzahl. Unter anderem Mathematiker, Informatiker oder Naturwissenschaftler suchten sich alternative Jobs in der Wirtschaft. «Lehrkräfte ergreifen die Flucht. Das beobachten wir zunehmend.» Rabbow bildet auch als Fachleiter Chemie am Studienseminar Stade angehende Lehrerinnen und Lehrer aus.

Wegen des Lehrkräftemangels werde an Haupt-, Real- und Oberschulen meist nur noch das Fach Naturwissenschaften (NaWi) statt Biologie, Chemie und Physik unterrichtet, sagte der Verbandschef. Dies habe Folgen für die Unternehmen in Niedersachsen, zum Beispiel dass Betriebe aus der chemischen Industrie weniger Nachwuchs finden, weil das Interesse speziell für Chemie nicht in der Schule geweckt werde.

Rabbow teilt die Einschätzung des Landesschülerrats, dass viele Kinder und Jugendliche extrem gestresst seien. Auch bei den Lehrkräften gebe es wohl auch wegen des hohen Arbeitspensums einen hohen Krankenstand. Wie Daten der Krankenkassen belegen, ist die Zahl der Jugendlichen mit Depressionen, Angst- und Essstörungen gestiegen – vor allem unter Mädchen. «Wir hatten die Schulen zu lange geschlossen. Die Nachwirkungen sind bis heute nicht aufgeholt», sagte Rabbow.

Für die psychische Gesundheit sollten für alle niedersächsischen Schulen sogenannte Mental Health Coaches ausgebildet werden, schlägt der Philologenchef vor. Ein entsprechendes Bundesprogramm gibt es in Niedersachsen an acht und in Bremen an zwei Standorten. Das Projekt wurde von der Ampel-Regierung als Teil eines Maßnahmenpakets beschlossen, das die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abfedern soll.

Neben der Betreuung kranker Schülerinnen und Schüler bedeuten die Geflüchteten dem Lehrerverband zufolge eine große Herausforderung. Laut Kultusministerium waren dem Land Mitte September allein rund 17 500 ukrainische Schülerinnen und Schüler gemeldet.

Für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen gebe es kein zusätzliches Personal, bemängelte der Verbandschef. Oft müssten für die ukrainischen Schüler Berichtszeugnisse geschrieben werden. Lehrkräfte aus Niedersachsen stimmten sich mit Lehrkräften in der Ukraine ab, denn einige Geflüchtete versuchen per Online-Unterricht parallel den Abschluss in ihrer Heimat zu machen. Auch Arbeiten würden auf Englisch gestellt. «Wir machen das gern, aber es ist zusätzlicher Aufwand», sagte Rabbow.

Der Philologenverband Niedersachsen ist eine Berufsvertretung der Gymnasiallehrer sowie Studienreferendare und hat mehr als 8.000 Mitglieder. Beim Philologentag an diesem Mittwoch in Goslar sollte auch Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) eine Rede halten. Das Motto der Verbandstagung in diesem Jahr lautet: «Mit Entlastung und Wertschätzung gesunde Schule gestalten». Am Donnerstag wird News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek die Keynote halten. Titel seines Vortrags: «Nur Stress und Frust? Wie die Bildungspolitik für ein gesünderes Schulsystem sorgen könnte». News4teachers / mit Material der dpa

 

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Hornveilchen
4 Monate zuvor

Gestern war im RBB zu hören, im letzten Jahr hätten 1000 Lehrer in Berlin gekündigt. Wenn 1000 Lehrer gekündigt haben, dann spielen 5000 mit dem Gedanken und würden gerne, wenn… Wenn diese 5000 bzw. 6000 an den Streiks zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen teilnehmen würden, hätten wir auch was erreicht.

Leider kündigen die aber nur, tatsächlich oder innerlich.

Gibt es zu den 1000 Kündigungen eigentlich einen Faktencheck? Gibt es Erhebungen, warum? Bei der Beamtendiskussion wurde auch gerne gesagt, 600 Lehrer hätten Berlin verlassen, weil Berlin nicht verbeamtet. Aber niemand wusste, warum die Berlin verlassen haben. Über 200 davon sollen außerdem Beamte gewesen sein.

Wird und hier wieder ein X für ein U vorgemacht?

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Es wird bei den Kündigungen auch nicht beachtet, dass einige von den Personen wohl wieder in den Schuldienst eintreten.

Wer schonmal versucht hat, die eigene Dienststelle (Schulstandort) zu wechseln, merkt schnell, dass ess nicht viele Wege weg von der aktuellen Schule gibt.

Wenn man nicht gerade verbeamtet ist, erscheint die Kündigung als der sicherste Fluchtweg.

Wasserzeichen
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Das habe ich auch aus Berlin gehört. Angestellte Lehrer kündigen, wenn sie von einer Schule weg wollen und bewerben sich gleich wieder neu, um dorthin zu kommen, wo sie hin wollen. Angestellte Lehrer können das machen.

Hans Maiaer
4 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

In NRW war der Anteil an Gesamtschullehrkräften, die gekündigt haben, verschwindend gering.

Realist
4 Monate zuvor

warum?
Woanders gibt es mittlerweile bessere Bezahlung für Akademiker/innen und vor allem viel bessere Arbeitsbedigungen.

( homeoffice /teilweise an 5 Wochentagen/ viele eher 2-3),

workaway, 4 Tage Woche, flexible Arbeitsmodelle, Gleitzeit, 33 Stunden Wochen und Prämien wie Dienstwagen, 13. Monatsgehalt, Gewinnbeteiligungen,Hochzeit geschenkt und Spritbenzinübernahme, Weihnachtsgehalt statt 200 eher zwischen 1500 und 2500.
Rente ab 58 möglich usw.

Das Lehrergehalt ist, wenn es so auf das Gesamtjahr gesehen wird, eher wenig für Akademiker/innen. Uns da gibt es woanders viel mehr und das spricht sich rum und dann der Fachkräftemangel.

Es ist unattraktiv geworden und es hat sich schlicht nichts geändert und verbessert, aber woanders schon. Da müssen wir ran und jungen Leuten Angebote machen, zu kommen (Gen Z). Sonst kommen zu wenige nach und zu viele gehen in Rente 🙁

Wir müssen was machen

Ramona
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ist die Verbeamtung abschaffen ein erster Schritt in diese Richtung?

Issjanichtwahr
4 Monate zuvor
Antwortet  Ramona

Absolut! Aber dann bitte bei gleichem Netto vom Brutto und Benefits, wie von Realist geschildert! Natürlich mit Streikrecht und minutengenauer Arbeitszeiterfassung! Immer gerne…

Vierblättriges Kleeblatt
4 Monate zuvor
Antwortet  Ramona

Die Abschaffung der Verbeamtung für den Lehrerstand war immer sinnvoll. Sie brachte den Riesenvorteil, dass die Lehrer für ihre Forderungen die Arbeit niederlegen können. (zumindest theoretisch) Das hat geholfen, A13/E13 in immer mehr Bundesländern durchzusetzen.

Die Abschaffung der Verbeamtung hat jedoch keinen Sinn, wenn es nur einige Bundesländer tun. Wie seinerzeit die ostdeutschen. So traten die anderen in Konkurrenz zu ihnen und konnten ihnen Lehrkräfte abwerben. Der Einzelne schaut eben doch auf seine persönlichen Vorteile und nicht auf die Vorteile aller. Als genug Lehrer gab, war das egal, aber seit dem Lehrermangel wurde das ein Problem.

Es ist wie mit den Gesamtschulen/Gemeinschaftsschule neben den Gymnasien. Wenn die Gymnasien in ihrer bekannten Form bestehen bleiben (man könnte sie ja auch zu Spezialschulen umwandeln, z.B. für Hochbegabte usw.), haben die Gesamtschulen keine Chance, weil eben doch alle ihre Kinder lieber ans Gymnasium schicken. So blieben für die Gesamtschulen im Großen und Ganzen die, die nicht ans Gymnasium konnten, und dann sagte man, sie seien gescheitert. Aber das Scheitern lag am Nebenherbestehen der Gymnasien.

Es müssen also alle Bundesländer nicht mehr verbeamten. Dann macht das Sinn. Ist es nicht in Österreich so? Dort werden Lehrer nicht mehr verbeamtet? In ganz Österreich? Ich lese dazu:

Zwar werden in Österreich die Lehrer nicht wie in Deutschland verbeamtet, dennoch bietet der Beruf viele äußere Sicherheiten. Dort heißen die wenigen noch verbeamteten Lehrer „Pragmatisierte Lehrer“.“
Sind Lehrer Beamte oder Angestellte Österreich? (inselkinder-verlag.de)

PS: Wann wird die CDU Berlin den nicht nicht verbeamteten Lehrern in Berlin die vor der Wahl versprochenen „äußeren Sicherheiten“ gewähren? Sträubt sich die SPD oder will die CDU das jetzt selber doch nicht mehr, Frau Günther-Wünsch?

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor

Ich bin nur verbeamtet, weil ich so knapp 1000Euro netto mehr auf dem Konto habe, als wenn ich Angestellter wäre. Wenn man die Pension gegen die Rente rechnet, wäre es monatlich sogar 1500netto mehr.

Als Angestellter würde den Job nicht machen. 2700netto sind mir persönlich deutlich zu wenig, wenn ich das Gehalt mit dem eines Lidl-Kassierers vergleiche.

Kess
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Weil der auch 2700 Netto hat!
Bestimmt und so!

Tigrib
4 Monate zuvor
Antwortet  Kess

In unserer Tageszeitung legen derzeit Betriebe die Bezahlung offen. Eine Kassiererin bei Kaufland hat ca. 30.000 Jahresbruttogehalt.

Wutbürger
4 Monate zuvor
Antwortet  Kess

Mir persönlich wäre es egal, ob der Lidl-Kassierer auch 2700,- € netto hat, aber mir wäre das Gehalt zu niedrig und ich würde dafür (insbesondere unter diesen Bedingungen) auch nicht als Lehrer arbeiten.

Dafür ist die Nachfrage, gerade auch in meinem Fachbereich, auch zu groß (selbst in anderen Bereichen des ÖD), um sich das gefallen lassen zu müssen. (Selbst wenn die ebenfalls nicht verbeamten würden, hätte man da ein enspannteres Leben).

Und wenn ich so etwas lese: „Zwar werden in Österreich die Lehrer nicht wie in Deutschland verbeamtet, dennoch bietet der Beruf viele äußere Sicherheiten“.

Wen will man denn damit verar***en? Natürlich gibt es in Branchen, die zu schlecht bezahlen immer offenen Stellen und somit „Sicherheit“.

Es hat ja seinen Grund, warum Österreich ebenfalls keine Lehrer findet und über einen genauso großen Lehrermangel klagt wie Deutschland.

Wasserzeichen
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Der Unterschied ist, Sie haben 2700 Euro netto, der Lidl-Kassierer hat das brutto.

Es sind auch keine 1000 Euro netto Unterschied pro Monat, hängt ja aber von Einzelfall ab.

Kaba
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Okay, es geht (nur?) ums Geld…

GriasDi
4 Monate zuvor

Warum sollte eine Schulform (Gymnasium) abgeschafft werden, die noch einigermaßen funktioniert?
Die zunehmende Hezerogenität ist doch das Problem – für Lehrkräfte und für SchülerInnen. Lehrkräfte sind dadurch massiv überlastet. Gute SchülerInnen langweilen sich und schlechte sind überfordert.
Was soll dieses Konzept, das sonst nirgends (Sport, Musik, usw.) funktioniert?
Überall (außer in der Schule) werden möglichst homogene Gruppen gebildet, da sonst nur Frust erzeugt wird.

Honduraner
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Geht man von der Streikbeteiligung aus, dann spricht die Realität aber eine andere Sprache. Die allermeisten Lehrer sind zufrieden. Sie wollen weder mehr verdienen noch andere, geschweige denn bessere Arbeitsbedingungen. Das ist für die allermeisten offensichtlich kein Thema. Beendet die Streiks! Kaum einer will sie.

Eisblume
4 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Es hätten mehr als 10.5 % gefordert werden müssen und jetzt kam die Gewerkschaft plötzlich mit der 4 Tage Woche daher. Das hätte doch eher sein müssen, Leute! ….Oder will man den Druck für die Verhandlung erhöhen?
Hybridunterricht gibt es schon und wird in Zukunft viel mehr sein, weil die Kinder auch Home office machen wollen z.T.

Wasserzeichen
4 Monate zuvor
Antwortet  Eisblume

Die GEW fordert jetzt die 4-Tage-Woche? Was reden Sie denn da?

Und wozu soll die GEW mehr als 10,5% fordern? Wer soll das durchsetzen? Schon jetzt machen 90% nicht mit.

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Eisblume

Den Hybridunterricht halte ich für sinnfrei und macht für mich persönlich sogar mehr Arbeit als nur der normale Unterricht. Das Material für den Hybriduntericht muss nämlich deutlich passgenauer auf die Schüler zugeschnitten sein, damit die zuhause überhaupt selbstständig arbeiten können. Man hat pro Schüler an einem Hybridtag dann etwa eine Halbeklausur zu korrigieren, um auf eine SoMi Note zu kommen. Das „mal kurz Drübergucken“ zieht sich dann auch schnell wieder ein oder zwei Stunden, vergleichbar mit dem Hefteinsammeln.

Michael K.
4 Monate zuvor
Antwortet  Eisblume

Sie wollen uns also weismachen, hätte die GEW 20% gefordert, dann wäre die Streikbeteiligung höher gewesen? Nein, das glaube ich nicht. Die GEW fordert 500 Euro MINDESTENS mehr. 500 Euro! Ist das nichts? Und selbst das wollen die meisten nicht haben. Es ist ihnen zumindest egal. Sie brauchen es nicht. Sie haben alle genug. So muss man doch die mangelnde Streikbereitschaft interpretieren.

Schnugge
4 Monate zuvor
Antwortet  Michael K.

Das ist das mindeste, was wir wollen. Streiken konnte ich wie die meisten nicht. Ich habe bis 16 uhr 30 unterrichtet! Bin verbeamtet…

Vierblättriges Kleeblatt
4 Monate zuvor
Antwortet  Schnugge

Es gibt aber genug, die können und tun es trotzdem nicht. Warte mal ab, wie die das Ergebnis schlechtreden werden, wenn es da ist.

Kaba
4 Monate zuvor
Antwortet  Schnugge

Sich verbeamten zu lassen ist eine Entscheidung.

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Kaba

Würde ich nicht Nein sagen. Grund ist aber die Pension und auch die Absicherung, falls man doch berufsunfähig wird. Daran muss man auf jeden Fall denken!

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Kaba

Stimmt.
Man trifft aber nicht immer die besten Entscheidungen.
Außerdem kann man seine Einstellung zu einer vor Jahren getroffenen Entscheidung auch ändern……

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Michael K.

Nö.

Überlastung ist der Grund.
Erschöpfung ist der Grund.
Elternsprechtage sind auch ein Grund.

Wie kommen Sie zu dieser Interpretation?

Lieber spät als nie
4 Monate zuvor
Antwortet  Eisblume

Eine 4 Tage Woche finde ich in der Grundschule sehr schwer umzusetzen. Da ist der überwiegende Teil gleichzeitig Klassenlehrer.
Das merken jetzt schon Teilzeitkräfte, die Klassenlehrer sind und gleichzeitig eine 4 Tage Woche haben. Die bereiten dann die Deutsch- und Mathestunden für den fehlenden Tag mit vor obwohl sie ja eigentlich gar nicht dafür zuständig wären.

Mein_Senf
4 Monate zuvor

Also bei uns sind die meisten Kolleginnen Teilzeitkräfte und auch Klassenlehrerinnen. An ihrem freien Tag finden dann die Fächer statt, die nicht beim Klassenlehrer sind.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Eisblume

Ich wette, dass das nichts wird mit dem Hybridunterricht. Denken Sie an die Corona-Zeit, als die Eltern Sturm liefen, weil die Kids zuhause waren.
Hybridunterricht bedeutet für uns als Lehrkräfte keine Erleichterung, wenn man den ernst nimmt. Und wer sagt, dass wir zuhause bleiben können, wenn die Kids das dürfen? Wahrscheinlich würde es dann Schichtbetrieb geben. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir dann abwechselnd Präsenz- und Online-Unterricht geben müssen, ist doch hoch. Also, wohl eher nix Home Office für Lehrkräfte.

Karolina Z.
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Eltern sind nicht Sturm gelaufen, weil die Kids zuhause waren. Die Eltern sind Sturm gelaufen, weil die Kinder nichts zu tun hatten. Bei uns haben die Kinder die ersten vielen langen Wochen quasi nichts von der Lehrerin gehört und auch keine Materialien bekommen. Das würde ich sagen ist Grund genug, Sturm zu laufen.

Alex
4 Monate zuvor
Antwortet  Karolina Z.

Nö, unsere Eltern haben gemotzt, weil die Kinder (angeblich) zu viel zu tun hatten. Pünktlich in der ViKo zu sitzen, war für viele oft nicht möglich.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Karolina Z.

Es ging um Betreuung, die organisiert werden musste. Und auch, wenn einige Kolleg*innen sich einen schlanken Fuß gemacht haben, so muss man sagen, dass die meisten von uns genügend Material geschickt/bereit gestellt haben.
Tatsächlich haben sich die Kids beschwert, dass es zu viel gewesen wäre. Sie dürfen nicht vergessen, dass ein Schultag in Präsenz viel weniger Arbeit für S*S ist, weil sie im Unterricht nicht andauernd dran sein müssen. Man muss nicht einmal die ganze Zeit Zuhören. Auch wird nicht so viel schriftlich gearbeitet. Ergebnisse einreichen, war während Corona quasi jeden Tag angesagt, ist bei normalem Präsenzunterricht aber nicht die Regel.

Ich denke, Sie haben eine falsche Erinnerung daran, wie Schule wirklich abläuft. Nein, dort sind S*S nicht von 8.00 bis 13.00 bzw. 15.15 oder 16.00 Uhr durchgängig zumindest konzentriert, geschweige denn sie arbeiten permanent. Macht auf der Arbeit auch niemand, weil das gar nicht möglich ist.

Karolina Z.
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich gebe Ihnen Recht, in der Schule kann gar nicht die ganze Zeit konzentriert gearbeitet werden.

Und nein: ich habe keine falsche Erinnerung.

Die Zeit, die meine Kinder mit den paar Lückentexten verbracht haben waren in etwa das, was man für Hausaufgaben ansetzen kann. Mehr als 30 Minuten war das nicht.

Es war ein fürchterliches Trauerspiel.
Die Lehrerin hat darauf verwiesen, dass sie schließlich Kinder zu betreuen habe.
Korrigiert hat sie exakt gar nichts.
Völlig in Ordnung, wenn die Frau mit ihren Kindern überfordert ist. Aber wenn nichts zu erwarten ist, dann muss ich das klar kommunizieren. Dann soll sie sich um ihre Kinder kümmern, aber bitte in dieser Zeit auch auf ihre Bezüge verzichten.

Es mag sein, dass es (einige, viele) Lehrkräfte gibt, die engagiert waren und sich um die Kinder gekümmert haben. In meiner Realität war dies nunmal nicht der Fall. Ich bitte, dies auch zu akzeptieren und nicht klein zu reden. Leider prägt das das Bild der Lehrer. Nicht nur bei Eltern, sondern auch bei Schülern.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Karolina Z.

Hi.
Ich habe alle meine Stunden gehalten.
Tschö.

Alter Pauker
4 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Kanidieren Sie für den Vorsitz in der GEW! Dann können Sie Ihre dämlichen Ideen zur Wahl stellen.
Alternativ: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal …….

Vierblättriges Kleeblatt
4 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

„Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal …….“

Sie aber bitte auch. Waren Sie nicht der, der behauptete, dass der VBE keine Gewerkschaft sei und kein Streikgeld zahle. Beides falsch! Von wegen der Ahnung ………

Alter Pauker
4 Monate zuvor

Sie sind echt ein Herzchen. Beschimpfen hier alle und jeden und meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Bringt Ihnen das ein gutes Gefühl? Was fehlt Ihnen, dass Sie hier durch Beschimpfungen anderer rausholen müssen?
PS: Der VBE ist immer noch ein Verband und keine Gewekschaft. Und das Streikgeld kommt von übergeordneten Vereinigungen. Ist halt so.

Lessi
4 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Nö.

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Ein Streik mitten im Winter, an Tagen, an denen viele Lehrer krank oder nahe dran sind. Geeignete Streikzeitpunkte sind die Prüfungszeiten sowie die Zeiten kurz und während der Zeugnisausgabe.
Alle anderen Zeiten sind sinnfrei, da den Streik nieman mitbekommt. Nichtmals die eigenen verbeamteten Kollegen, wenn man sie nicht gerade darauf anspricht.

Vierblättriges Kleeblatt
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Also streiken wir künftig nur noch bei schönem Wetter und nachmittags, wenn kein Unterricht ist. Ach nee, da will man ja zum Strand und hat sich mit Freunden zum Kaffee verabredet. Nee, das geht auch nicht………

Riesenzwerg
4 Monate zuvor

Darauf wird es hinauslaufen….

Und ich habe mir schon so oft den A abgefroren….

Es müssen alle auf die Straße!

Wo sind die Eltern, die über den EuE- und LuL-Mangel jammern?

Wollen die keinen Nachwuchs für ihren Nachwuchs

Bei d e m individuellen Egoismus – keine Chance auf Unterstützung.

Ragnar Danneskjoeld
4 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Die allermeisten Lehrer sind überanstrengt und haben keine Zeit im Schneeregen stundenlang Vuvuzelas zu lauschen (ich bin am Dienstag nach einer halben Stunde gegangen – Tinnitus möchte ich mir gerne anderweitig zulegen). Viele haben resigniert. Und zu viele sind konfliktscheue Mamis oder Typ Zahnarzt-Gattin, für die die Besoldung schnurzpiepegal ist.

Issjanichtwahr
4 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

In welchem Paralleluniversum leben Sie? Da will ich auch hin…

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Mir ist neu, dass zum Beispiel mein g a n z e s Kollegium mit den Arbeitsbedingungen zufrieden ist.

Die allermeisten sind n i c h t zufrieden.

Alle finden sie zum Nahrungshergeben.

Auch an benachbarten Schulen und in Kollegien von befreundeten Lehrkräften sind die allermeisten n i c h t zufrieden.

Bleibt bei den Streiks! Wir brauchen sie!

Vierblättriges Kleeblatt
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wer soll bei den Streiks bleiben? Ich meine „bleiben“?!?! Wer ist denn überhaupt dabei? Sie? Ich! Und wer noch??????????

Riesenzwerg
4 Monate zuvor

Irgendwer schrieb weiter oben sinngemäß „Schluss mit den Streiks“.

Das ist m.E. ein völlig falscher Ansatz.

Generell müssen wir alle streiken und uns gegenseitig unterstützen.

Eltern sollten mit demonstrieren.

Zumindest ich war der Meinung, dass es um deren Kinder geht.

Wie kann man da nur zu Hause bleiben?

Ich war auch der Meinung, es ginge um EuEs und LuLs.

Wie kann man da zu Hause bleiben?

Ist das gemeinsame Ziel nicht – Bildung für den Nachwuchs?

Wie kann man da zu Hause bleiben?

Chris
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Sie vergessen die tägliche Beleidigungen und Bedrohungen, die Lehrer ausgesetzt sind. Und ja, ich lasse mich ganz ungern als Rassisten bezeichnen, weil ich einem ausländischen Schüler nicht erlaube das Handy in einer Klassenarbeit zu nutzen und ich habe auch keine Luft auf Drohungen a la: „Wir wissen wo sie wohnen“ oder“Wir wissen wo dein Auto steht.“

Meiner damaligen Abteilungsleiterin haben sie sogar tatsächlich die Radbolzen an ihrem Auto gelockert, auf das das Rad auf der Autobahn abfliegt.

Aber leider darf man sich ja nicht adäquat mit entsprechenden Strafanzeigen, die dann auch wirklich verfolgt und nicht eingestellt werden, gegen solche Schüler wehren. 🙁

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Da frage ich nicht lange – da mach ich einfach!

Wirkt Wunder, wenn die Polizei mit Polizeiauto und in Uniform bis vor die Haustür fährt und dann klingelt.

Ich bin auch ein Mensch und habe Rechte!

Wutbürger
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„Wirkt Wunder, wenn die Polizei mit Polizeiauto und in Uniform bis vor die Haustür fährt und dann klingelt.“

Süß, scheinbar kommen Sie aus einer gutbürgerlichen Gegend, wo das noch Eindruck macht.

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

„Woanders gibt es mittlerweile bessere Bezahlung für Akademiker/innen und vor allem viel bessere Arbeitsbedigungen.“

Solche Jobs muss man erstmal finden. Für Mint-Fächer mag Ihre Aussage stimmen, aber wenn man schon paar Jahre aus dem Studium raus ist undauch sonst keine besonderen Fähigkeiten anbieten kann, sind die Beamtengehälter der Lehrer eher unerreichbar.

Den Dienstwagen bekommt in der Wirtschaft auch nicht jeder, sondern die Außendienstler. Auch die flächendeckende 4Tage – Woche und Reduktion der Wochenarbeitszeit bei vollem Gehalt, kenne ich nur von einem Kollegen. Der ist aber auch Jurist einer größeren Kanzlei und auf dem MESA-Trip. Der verdient aber mit 10 Arbeitstagen im Monat deutlich mehr als ich.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Industrieregion: Null Verantwortung und null Gehirn nötig, nach Schluss ist Schluss, Kästen unter Maschienen tauschen: 3K netto PLUS Schichtzulage.
Von Handwerkern und „am WE wird das Geld gemacht“ mal garnicht zu reden.

Samson
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Null Verantwortung, null Gehirn notwendig. Soso.
Wo ist denn die überbordende Verantwortung des Lehrers? Und wo bleibt sie, wenn alle Lehrer 4 Tage Homeoffice machen?
Mir ist schleierhaft, wie Lehrer aus dem Homeoffice unterrichten wollen.
Busfahrer: Verantwortung, Homeoffice nicht möglich. Das Netto ist aber nicht zu vergleichen.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Ich bin auch für Ärzte und weiteres Fachpersonal im Pflegedienst – vier-Tage-Woche, Wochenende frei und ein Tag Home-Office…

Den Fachkräftemangel könnte dann bestimmt behoben werden.

Ironiedetektor einschalten

Hans Maiaer
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Alles sehr sehr vage. Zähle mir doch mal Berufe auf, in denen Lehrkräfte anheuern können, wenn sie aus dem Bereich der Geisteswissenschaft kommen.

Ragnar Danneskjoeld
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Derer gibt es viele. Keiner meiner Kommilitonen ist aktuell arbeitslos, die beruflichen Möglichkeiten sind je nach Schwerpunkt mannigfaltig: Presse/PR, Werbung, Archiv, Verlage, Stiftungen, Parteien/Abgeordnete, Verbände,…

Ramona
4 Monate zuvor

Das sind alles Jobs, die dafür bekannt sind, (sehr) gut bezahlt zu sein? Weniger verdienen geht ja GAR NICHT. Wegen der tollen Ausbildung und so.
Ist halt doch nicht so schlimm, das Lehrerdasein.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor

Politiker… KuMi ….

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Mein Bekannter Ali hat ne kleine Baubude. Er sucht (mittlerweile seit Jahren zunehmend verzweifelt) Leute für folgenden Job:
1. Am WE sich von Ali abholen lassen
2. Fettes Fresspaket oder vom ihm/seiner Frau gemachtes, superleckeres Essen mitnehmen
3. Geile Vorschlaghämmer & Helme & Brillen entgegennehmen (Fiskas, fett!), zuverlässige Kollegen kriegen auch Stiefel usw. (alles vom besten) gestellt oder auch geschenkt.
4. Von Samstag bis Sonntag freistehende Einfamilienhäuser innen komplett plattmachen, Zeug in bereitstehenden Container schmeissen. (Einfach rein, nix sortieren)
5. Dafür pro angefangene Stunde (mittlerweile) 20 EUR…“netto“… kriegen.

Sie brauchen kein Geisteswissenschaftler sein, um die Rechnung zu machen.
Fitnessstudio ist auch miterledigt.

Das Geld liegt (aktuell zumindest) auf der Straße!
Nen Hammer schwingen kann jeder Dödel.

Samson
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Ich bin gespannt, wie viele Lehrer sich bewerben. Eigentlich müssten sie dem Ali ja die Bude einrennen. Was heißt 20 EUR „netto“?

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Sehen Sie, da haben wir das Problem. Die einen stellen „kritisch-polit-gebildete“ Gegenfragen – die anderen tun was nötig und situativ richtig ist.

Und ja – eigentlich müssten sie das.
Tun „sie“ aber nicht.
Warum?
Keine Ahnung.

Der Kern ist übrigens einfach zu verstehen (darum ja auch die Ablenkung über Gegenfragen) – im Moment (ich sage nicht: „immer“) liegt Geld bis effektiv grob 3K netto wortwörtlich auf der Straße.

Wer sich „Geisteswissenschafter“ nennt und noch nicht einmal genug Hirnschmalz aufbringt, sich in der aktuellen Lage (ich wiederhole: Ich sage NICHT, dass das auf immer und ewig so sein wird) ein auskömmliches Einkommen zu beschaffen – ja, ich weiß ja nicht, die Abwägung ist echt leicht und komplexe Theorien sind dazu nicht erforderlich.

Und das ist ja nur, was mit ’nem Hammer und Zeiteinsatz geht…da wird Herr/Frau Wohlstudiert doch wohl auch was aufmachen können?

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Oi, dreiviertel meine Schüler sind bei „Hammer schwingen“ raus.

Die können den nicht mal halten, ohne sich zu verletzen. …

Gut, das ist jetzt etwas übertrieben, aber wir haben keinen Werkunterricht.

Zudem ist das körperliche Arbeit – geht gar nicht.

Dann muss man trotzdem pünktlich sein. Also sowas!

Und das dann auch noch regelmäßig? Also ehrlich!

Gut, hier geht um Schüler und niemanden mit abgeschlossenem Studium…

Aber hej – da läuft was schief

Seitenwürstchen
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

In anderen Jobs bekommt man allerdings kein gutes Gehalt allein für die Tatsache Akademiker zu sein. Dort wird in erster Linie auf Leistung geschaut. Diese Denke bleibt dem Schulsystem (und vielen abgehobenen Lehrern und Lehrern) vorbehalten. Unter anderem deshalb ist Schule so wenig leistungsfähig. Die guten, engagierten Lehrerinnen und Lehrer leiden und verkümmern unter den vom System gedeckten unfähigen und verblendeten, fernab der Realität denkenden, Lehrerinnen und Lehrern.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Seitenwürstchen

Das ist mir neu!

Interessantes Lehrerbashing…. Gut gemacht.

Nun stellen wir uns mal vor, diese verblendeten Lehrer gäbe es nicht…. noch mehr Mangel ….. engagierte Lehrkräfte schneller am Limit.

Die guten,cegagierten Lehrer leiden erst kurz

Oder glauben Sie ernsthaft, dass alle (bis auf die guten und engagierten) mal anders als gut und engagiert gestartet sind?

Kein Bezug zu Schule oder wie kann diese Sicht erklärt werden?

Nach 20/30 Jahren gehen die eigenen Uhren rein körperlich schon anders.

Finden Sie sich damit ab.

Es gibt nämlich kaum guten und engagierten Nachwuchs

Nennt man Lehrkräftemangel.

(Erstaunlicherweise halten viele „alte“ durch, die nicht ständig diese vielgerühmte Massenkindhaltung mit der heterogenigsten Heterogenität hatten….)

GriasDi
4 Monate zuvor
Antwortet  Seitenwürstchen

Leistung in der freien Wirtschaft, wo 15% innerlich gekündigt haben um 60% Dienst nach Vorschrift machen?
Träumen Sie weiter. Es ist in der Wirtschaft nicht anders als in der Schule.

Samson
4 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Mit dem Unterschied, dass in einem Wirtschaftsunternehmen irgendwann Konsequenzen gezogen werden, wenn die Existenz des Betriebes gefährdet ist. Und wenn das nicht klappt geht es in die Pleite und alle Arbeitsplätze sind weg.
Ich habe noch nicht von Unternehmen gehört, die wenn der Umsatz oder Absatz nicht stimmt die Arbeitszeit der MA verkürzt und die Gehälter anhebt.
Ich sehe hier deutliche Unterschiede zur Schule, bzw. zu den Forderungen der Lehrer.

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Wo nimmt denn die Leistung der Lehrer ab? Das der Umsatz nicht stimmt, ist die Schuld der Geschäftsleitung. Leider kann die Schule nicht in die Insolvenz gehen, denn dann würde schnell klar werden, wo die Probleme wirklich liegen. Aber es darf oben bis zum St. Nimmerleinstag weitergepfuscht werden. Bei bester Bezahlung natürlich.

In einem früheren Leben habe ich eine Insolvenz als Angestellter mitgemacht. Schon Monate vorher waren die Top Leute weg, da die Geschäftsleitung ihnen eben nicht mehr die Vorzüge geben wollte. Das hat den Abstieg beschleunigt. So siehts aus. Und genau das passiert gerade in den Schulen. Es kommt kaum jemand Neues und viele Ältere machen sich aus dem Staub. Die Verbeamtung verhindert in dem Fall, dass noch mehr gehen (die Pension ist schon ein Vorteil). Aber es gibt dann eben mehr Krankheitstage (logisch, wenn man dauernd verheizt wird).

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Dann „sehen“ Sie mal.

Das Gegenstück zum „Pleite gehen“ ist übrigens die Abschulung/Sitzenbleiben.

Jetzt kann man das (wie vielfach geschehen) offen oder verdeckt abschaffen.

Folge?

GriasDi
4 Monate zuvor
Antwortet  Seitenwürstchen

Warum gibt es wohl LehrerInnenmangel? Könnte ja sein, dass es einfacher und lukrativer ist, in der freien Wirtschaft zu arbeiten.

Ramona
4 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Und warum gibt es den Fachkräftemangel?

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Ramona

„Lehrer“ studieren kein Handwerk.

„Lehrer‘ studieren keine Pflegearbeit.

Sie sind somit in diesen Bereichen keine Fachkräfte und kein adäquater Ersatz.

Sie wären …. Quer- bzw. Seiteneinsteiger.

Und DEN Aufschrei beim Übernehmen der o.g. Bereiche hört man bestimmt auch auf dem Mond.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Seitenwürstchen

This.

D. Orie
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Solche guten Bedingungen kenne ich nicht. Wo soll es die geben? Realist?

Lothar
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Wir müssen hoffen, dass die 3000 Inflaprämie dabei ist und irgendeine Gew. hat tatsächlich von der 4 Tage W im Öffi gesprochen, weil es unfair wird. Und das ist es. Es wird unfair, wenn manche, und wir kennen sie alle, mehr Geld verdienen und 4 Tage zuhause sind bei dem kalten Wetter und nicht an richtige Arbeit denken. Das soll keine Kritik sein, aber gerecht muss es schon irgendwo bleiben. Vor allem, wenn wir am Wochenende auch noch sitzen und auf Festen präsent sind!

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Cool.

Und dabei heißt es doch, der Wirtschaft gehe es schlechter….. grübel.

Kaba
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Viele Akademiker:innen (vor allem Geisteswissenschaftler:innen) verdienen weniger als Lehrkräfte! Von Feststellen, 13. Monatsgehalt und anderen Vergünstigungen können viele nur träumen!

Samson
4 Monate zuvor
Antwortet  Kaba

Das will hier niemand hören oder wahrhaben.

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Kaba

Viele Akademiker (vor allem Naturwissenschaflter, Juristen, Mediziner …) verdienen mehr. Viele Nicht-Akademiker übrigens auch. Was sagt uns das also jetzt?

Ein 13. Monatsgehalt hätte ich auch gerne. Welche „Vergünstigungen“ bekommen wir denn? ÖPNV Ticket, Obstkorb, Dienstwagen, Lastenfahrrad, bezahlte Dienstreisen, voll ausgestatteter Arbeitsplatz, genaue Abrechnung der Arbeitszeit, Möglichkeiten zum Home-Office, Wertschätzung durch den Arbeitgeber oder die Öffentlichkeit?

Wutbürger
4 Monate zuvor
Antwortet  Kaba

Und? Es gibt nicht Lehrer in geisteswissenschaftlichen Fächern in den Schulen. In den MINT-Fächern brennt der Baum, weil da absolut gar nichts mehr nachkommt.

Was heulen Sie also rum? Wenn das so weitergeht, wird sich der Staat bald nicht einmal mehr die Geisteswissenschaften (da nix mehr Wirtschaft) leisten können, wenn er so an der MINT-Ausbildung geizt.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Kaba

Vom 13. Monatsgehalt und anderen Vergünstigungen träumen wir auch.

Glauben Sie mir.

Ein freies Wochenende – Hammer!

Bis 17.00 Uhr und Feierabend – Hammer!

Ruhe im Klassenraum – Hammer!

Mitarbeitende Eltern – mega Hammer!

Und klingt, wie in Bullerbü.

Wir sind in der realen Realität und da scheint es diese Art Hämmer nicht oder nur ganz ganz selten zu geben.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Kaba

Weil viele „Geisteswissenschaftler“ nicht Wissenschaftler sind, sondern polit-emotional kompatibel zu gängigen Strukturen, die sie replizieren sollen und/oder die Bürde des Geisteswissenschaftlers nie ernst genommen haben: Lebenslang lesen, sich vielfältig bilden, produktiv (!!!) querdenken können.

Staatlich subventionierte Abschlüsse im „feministischen Korbflechten“ (amerik. Sprichwort) braucht kein Mensch, also zahlt auch keiner dafür.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

An Brandenburger Hochschulen soll es künftig mehr Dauerstellen im Mittelbau geben. Das könnte dazu führen, dass weniger Lehramtskandidaten in den Schulen ankommen, weil sie eben eine Beschäftigung an der Hochschule (z.B. in der Didaktik) finden und diese vorziehen, nicht wegen des Geldes, sondern wegen der allgemeinen Bedingungen. Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/gesetzesnovelle-soll-fuer-weniger-prekaere-arbeitsbedingungen-und-mehr-karrierewege-an-hochschulen-s-100.html

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Ich liebe es, wenn Menschen mit extrem viell praxisloser Erfahrung sich im Bereich der Didaktik breitmachen und richtig viel Ahnung und Wissen in diesem Bereich nicht oder allenfalls theoretisch haben.

Is a bissel realitätsfern, gell?

Himmel, steh uns bei!

Wie schief das läuft….. wir sehen es doch gerade!

Besser – erfahrene Lehrkräfte anwerben und einsetzen.

Den Nachwuchslehrkräften die Chance geben, ihre Erfahrungen im real school life zu collecten.

Vielleicht ist das sogar ein guter Gedanke.

Altvolk in die Ausbildung an die Uni, Jungvolk in die Schulen.

Aber nein, die Alten machen ja dann was Undigitales….

Dann muss eben ein aus meiner Sicht schlechter Weg gegangen werden.

Geht so vielleicht auch schneller mit dem Schulkollaps.

DerechteNorden
4 Monate zuvor

Wenn ich so mitbekomme, was viele junge Kolleg*innen so empfinden, dann lässt das nichts Gutes erahnen.
Und da in unserem Bundesland sehr viele Junglehrkräfte die Gymnasialbefähigung haben bzw. erwerben, muss einen an den anderen Schultypen richtig Bange werden. Diejenigen, die tatsächlich noch im Lehrberuf tätig sein wollen, versuchen am Gymnasium unterzukommen.
Die Gymnasien sind im Vergleich nämlich noch gut dran.
Gymnasiallehrkräfte an Gesamt- und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe haben viel schlechtere Arbeitsbedingungen. Wir haben auch viele Korrekturen und eine anspruchsvolle Unterrichtsvorbereitung, denn es gilt den totalen Spagat hinzubekommen: Von Gymnasialschüler*innen fordern bis lernbehinderte Kinder zu fördern. Außerdem gibt es so viele andere Herausforderungen, die man her gar nicht aufzählen kann.
Da wir gerade Abordnungen vom Gymnasium haben (also LK, die auch noch am Gymnasium arbeiten), weiß ich, dass da sehr wohl ein großer Unterschied besteht. Und ich wette, dass diese LK, sobald es geht, das Weite suchen werden.

P.S.: Nein, die Autist*innen gelten nicht als lernbehindert bei uns, die kommen on top.

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei uns (Brennpunkt Gesamtschule) verschwinden die jungen Neukolleginnen bereits nach kürzester Zeit. Als Ausweg wird die sowieso anstehende Schwangerschaft genutzt.

Vor allen Dingen bei ungefragte Fächerkombinationen ist meine Schule die Eintrittskarte ins Beamtentum.

Der Zauberlehrling
4 Monate zuvor

In Baden-Württemberg hat man jetzt die Teilzeitdeputate aus „sonstigen Gründen“ auf den Prüfstand gestellt. Jeder, der mit seinem Deputat unter 75 % liegt, hat oder wird in diesen Tagen ein Schreiben über die Regierungspräsidien bekommen mit der Bitte (deutliche, nicht abzulehnende Bitte), Stellung zu seinem Deputatsumfang zu nehmen und zum nächsten Stichtag im Januar auf mindestens 75 % aufzustocken.

Als Begründung wurden die 18 Punkte der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission angegeben. Wer die angibt, der hat von noch nicht von Personalverwaltung auf Mitarbeiterführung umgeschult.

Da wüsste ich gerne, wie viel Stunden da tatsächlich rausspringen – netto und insgesamt.

Wer Gründe hat (Pflege von Angehörigen, Kindererziehung) ist aus der Aufstockaktion raus, wie dem Schreiben zu entnehmen ist.

Besorgter Bürger
4 Monate zuvor

Man kann nur jedem, der davon betroffen ist, dringend raten, dann sämtliche Zusatzaufgaben (Netzwerkbetreuung, Beratung etc.) mit Verweis auf diese verrückte Regelung zum neuen Schuljahr abzugeben.

Verrückt. Wer unter 75% schafft hat immer gute Gründe dafür. Wie motiviert und engagiert wird jemand sein, wenn er dazu gezwungen wird?

Ragnar Danneskjoeld
4 Monate zuvor

Ja. Und ich könnte im Strahl kotzen. Da haben Kolleginnen noch ein Kind im zarten Alter von 16 und ich darf aktuell Atteste vorlegen.

Samson
4 Monate zuvor

Naja. Die Kolleginnen haben ja keine Kinder in die Welt gesetzt, damit sie sich nicht drum kümmern. Wir wissen auch, dass das Schulsystem suboptimal ist. Also werden sich diese Kolleginnen intensiv um die außerschulische Bildung der betreuungsbedürftigen 16jährigen kümmern. Und ein Hobby sollte ja auch noch jeder haben dürfen.
Die Schule ist eine der wenigen Bereiche, in denen Kindererziehung und Erwerbstätigkeit wunderbar zu vereinen sind. Allen anderen, die auch ohne Attest aufgrund von betrieblichen Bedürfnissen keine Teilzeit machen können wird das in diesem Forum immer vorgeworfen.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Das könnte evtl noch bei GS-Lehrkräften funktionieren. Bei allen anderen Schulformen mit Ausnahme der GY wird das schon schwieriger, vor allem dann, wenn diese im gebundenen Ganztag geführt werden.

GimmePopcorn (ehemals die echte MeinSenf)
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Als alleinerziehende Mutter und Lehrkraft darf ich Sie darüber aufklären, dass das auch nur ein Gerücht ist. Genau mit diesem Spruch haben meine Eltern mich gezwungen diesen Job zu ergreifen und haben sich nun, nachdem sie meinen echten Alltag im Betrieb Schule kennen, bei mir für diese krasse Fehleinschätzung entschuldigt. Zuvor hatten sie überhaupt kein Verständnis dafür, dass ich lieber wo anders gearbeitet habe und einen eigenen Betrieb plus einen Lohnjob hatte, da ich doch diese tolle Ausbildung genossen habe.

Regulär ein Langtag, dazu mindestens einmal die Woche eine nachmittägliche Pflichtveranstltung (z.B. DB, GK, Elternsprechtag, FoBi usw. usw.), abends/nachts Unterrichtsvorbereitung, Mails, Elterngespräche. Am Wochenende Klausuren konzipieren und korrigieren und außerdem alles, was man die Woche über nicht geschafft hat, abarbeiten.
Wie oft musste ich meinem Kind sagen, dass ich keine Zeit habe, um was Schönes zu machen, weil xyz für die Schule dringend erledigt werden muss (Fristen und so), wie oft war ich gezwungen es mit in DBs o.Ä. zu nehmen, weil ich keine Betreuung hatte. In der dienstfreien Zeit (alias Oster-, Herbst- und Weihnachtsferien) übrigens genauso.
Im laufenden Schuljahr ist es immer wieder eine Gratwanderung, ob ich noch irgendwie den Haushalt wuppen kann. Das eigene Leben gibt es quasi nicht! Es wird verlangt das eigene Kind hinten anzustellen, denn der Laden muss ja laufen, Ersatz oder Entlastung, richtig geraten Fehlanzeige… Wenn nicht, bekommt man es mit der Schulleitung zu tun oder die Eltern laufen Sturm.

Kommen Sie mir jetzt nicht mit der freien Wirtschaft, da komme ich her! Ich bin für mein Kind wieder in die Schule gegangen, damit wir Sicherheit haben, was ich auch wirklich zu schätzen weiß und als einen der großen Pluspunkte des Jobs sehe (deswegen bin ich ja wieder in die Schule gegangen).
Ich habe übrigens nie in Teilzeit gearbeitet, da ich mir das nicht leisten konnte. Das hatte aber vor einigen Jahren einen kompletten Zusammenbruch meines Immunsystems zur Folge, so wegen des Stresses und so. Hat mich auf die Intensiv gebracht… Seitdem schütze ich mich, indem ich manche Dinge eben einfach laufen lasse, nicht mehr jede Frist einhalte und eben Zuhause bleibe, wenn es mir nicht gut geht, trotzdem schaffe ich es kaum und krieche regelmäßig auf dem Zahnfleisch daher.

Familie IST in Schule NUR (noch) in Teilzeit irgendwie zu stemmen, auch wenn man nicht alleine ist. Ich habe da für jede Kollegin UND jeden Kollegen, die das so machen, vollstes Verständnis und würde mich gerne anschließen, kann es aber nicht.

ichgehe
4 Monate zuvor

So ist es. Jeder in dieser Gesellschaft zupft am Lehrerhemd.
Lehrer leiden unter unmöglichen Arbeitsbedingungen. Durch die Fülle von Aufgaben, welche kaum noch etwas mit diesem Berufsbild zu tun haben, führt zu Arbeitszeitentgrenzungen. Kein echtes Privatleben mehr! Viele Lehrerehen scheitern deshalb!
Wo bleibt endlich die Arbeitszeiterfassung? Warum verklagt kein Lehrer deshalb das Land???
Die Gesundheit ist bei den meisten bereits im zarten Alter im Eimer.
Wer heutzutage noch Lehrer werden möchte, muss verrückt sein!

Tim Bullerbü
4 Monate zuvor

Und ist es abwegig, dass auch Kollegen/innen ohne Kinder auch in Teilzeit arbeiten möchten?
Niemand verzichtet freiwillig auf Gehalt und Pension.
Aber wenn Eltern- Lehrkräfte immer Solidarität erwarten ( nie die 1. Stunde, keine Klassenfahrt, kein Elternabend, Krankentage wegen kranker Kinder, kein Abiturkurs,…), dann kann es diese nur geben, wenn eine breite Mehrheit das mittragen kann.
Das ist aber nicht mehr der Fall, es gibt diese breite Mehrheit nicht mehr.
Aber auch Lehrkräfte ohne Kinder sind an ihren Grenzen, machen aber noch 4 Stunden on top, wenn xy in Elternzeit ist.
Da wünsche ich mir mehr Verständnis für beide Gruppen.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

„Aber auch Lehrkräfte ohne Kinder sind an ihren Grenzen, machen aber noch 4 Stunden on top, wenn xy in Elternzeit ist.“

… aber nur wenn sie blöde sind, machen sie die vier Stunden on top.
Wer sich vier Stunden on top als Dauervertretung auferlegen lässt, ist selbst schuld. Gegen Adhoc-Vertretungen kann man sich leider schlecht wehren, da gilt das Direktionsprinzip. Es stößt aber bei Verstoß gegen die Arbeitsschutzregelungen (Pausen, Nachtruhe, Erholungszeiten …) an belastbare Grenzen.

Mich wundert ja auch immer, warum angestellte Lehrkräfte so selten die Arbeitsgerichte bemühen.

GimmePopcorn (ehemals die echte MeinSenf)
4 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Ich sagte es schon, ich habe für JEDEN Kollegen und JEDE Kollegin Verständnis, die sich diesen Wahnsinn nur in Teilzeit antun wollen. Ich sprach nicht nur von denen mit Kindern. Kinderlose haben doch meist auch noch Familie.

Ich bin es so leid, dass wir Lehrkräfte uns auch noch gegenseitig das Leben schwer machen und fast jeder darauf schielt, ob der Nachbar es vielleicht ein kleines bisschen leichter hat.

Wenn jemand in unserem Job Teilzeit beantragt, so gehe zumindest ich immer davon aus, dass er dafür wichtige Gründe hat, egal ob er es einfach nicht in Vollzeit schafft, sich mehr um seine Familie (auch die ohne Kinder) kümmern möchte oder einfach für sich beschlossen hat, dass er die Erleichterung mehr braucht als das Geld. Die Gründe gehen nur denjenigen selber etwas an…

Ich erwarte keine besondere Solidarität von Nicht-Eltern-Kollegen, ich erwarte Solidarität im Gesamten. Ich fahre z.B. gerne auf Klassenfahrt, musste aber auch schon 2x sagen, dass es nicht geht, bzw. zu viel ist, weil ich z.B. keine Betreuung hatte oder einfach anderweitig zu viel Stress. Da sind dann andere für mich eingesprungen, im Gegenzug bin auch ich schon mitgefahren, weil andere gerade nicht konnten.

Es ist mir egal, ob der Sportlehrer vielleicht weniger Korrekturen hat, als ich mit meiner Sprache oder ob der Grundschullehrer nicht das Abi abnimmt und der Gesamtschullehrer vielleicht audf niedrigerem Niveau unterrichtet. Jeder, der an Schule arbeitet weiß, dass man egal in welcher Form und mit welchen Fächerrn seinen ganz eigenen Mega-Stress hat und wie sehr diese Arbeit an einem zerrt.

Schule IST ein hartes Geschäft, egal in welcher Schulform und egal mit welchen Fächern! Wir Lehrer könnten viel mehr erreichen, wenn wir zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen!

GimmePopcorn (ehemals die echte MeinSenf)
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Entschuldigung, sollte eher an Ragnar gehen. 🙂

Alex
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Oh weh, die armen Kinder. Ich war mit etwa 10 schon angenervt, wenn meine Mutter mal schon mittags daheim war. Wenn ich mir vorstelle, dass Mami auch um 16jährige noch helikoptert – gruselig.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Samson

Die wunderbare Vereinbarkeit von Kindererziehung und Erwerbstätigkeit hat sich schon lange erledigt.

Wie oft müssen die eigenen Kids zurückstecken oder wegorganisiert werden, weil heute das Grillen mit der 6b ist.

Ausflug mit der Klasse, Berufs-Messe am frühen Abend, Elternsprechtag, Klassenfahrt, Elternabend, Elterngespräche, Schülersprechtag, Konferenzen, Präsentationstag, Projektpräsentationen, Wall-of-fame-Day, Teamsitzungen, …..

Ich glaube, auch die eigenen Kids leiden darunter, an zweiter Stelle zu stehen..

Tim Bullerbü
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Das ist scheinbar sehr unterschiedlich.
Bei uns machen viele Eltern- Lehrkräfte grundsätzlich NULL Zusatzveranstaltung, fahren nicht auf Klassenfahrt und lassen sich von Konferenzen befreien.

Marius
4 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Aber von den Eltern erwarten, dass sie dienstags um 10.30 zum Plätzchenbacken/Basteln/Büchervorstellen/Obst schneiden/mit auf Ausflug kommen.
Das alles ist so dermaßen in Schieflage geraten und alle pochen auf ihre Rechte/Vorzüge/Vorteile.
Das alles ist doch nur noch zum davonlaufen!

Lanayah
4 Monate zuvor
Antwortet  Marius

Wieso erwarten? Ich backe grundsätzlich Plätzchen mit Schüler*innen am Vormittag. Da sind die Kinder meiner Klasse da. Da brauche ich doch keinen Extra-Termin am Nachmittag. Ohne die Hilfe von Eltern kann diese Aktion nicht stattfinden, das ist richtig. Abet sie muss ja auch nicht zwingend stattfinden.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor

Unfassbar!

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor

Die Stellungsnahme wird mit GPT-4.X generiert. Die Promptanweisung sollte mit einer 2000Wörter Anforderung und irgendetwas mit Belastung, Krankheit und Kündigungsandrohung gespickt sein. Für irgendwas muss das GPT-Verfahren doch gut sein.

Lisa
4 Monate zuvor

Junge Lehrer starten meines Erachtens mit reduzierter Stundenzahl, weil sie noch jede einzelne Stunde akribisch vor- und nachbereiten müssen. Da kommt man mit 20 Stunden dann schon locker auf 40, da sind Materialbeschaffung, Korrekturen, Elterngespräche, Abende, Bürokratie , Berichte schreiben noch gar nicht mit drin. Gerade die Gewissenhaften sind dann äußerst schnell am Limit.

Marie
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Bei uns arbeiten die jungen LK immer Vollzeit – bis sie Kinder kriegen. Wenn sie dann aus der Elternzeit wiederkommen, geht es erstmal 18 Jahre mit etwa halber Stelle weiter. Kollegen ohne Kinder beginnen erfahrungsgemäß erst mit ca. 50 Jahren, aus gesundheitlichen Gründen zu reduzieren.

Delfinchen
4 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Ich wollte damals nach meiner Versetzung von Oberfranken nach Oberbayern 24 Stunden machen statt 27.
Ich wurde dann erpresst: entweder Vollzeit oder Versetzung zurück nach Oberfranken knicken.

Einer
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

In welchem Bundesland starten Einsteiger nach dem Ref denn mit reduzierter Stundenzahl? Im Bildungsland NRW jedenfalls nicht.

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Einer

In NRW ist das sogar problemlos möglich. Direkt bei der Einstellung (Vertretungsstelle oder Planstelle) wird die gewünschte Stundenzahl einmalig bei Vertragsunterzeichnung bzw. Stellenannahme abgefragt.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Sogar nach der Vertragsunterzeichnung – also nachdem die Stelle zugesagt worden ist.

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Ich kenne das so, dass die Lehrer vor der Anstellung die Stundenzahl angeben. Die hier erwähnte Konditionierung im Referendariat ist richtig: Auch ich habe mir nicht mehr als 21 Stunden zugetraut, einfach weil ich wirklich dachte, es muss jetzt so weiter gehen mit dem tollen Unterricht in jeder Stunde.

Tim Bullerbü
4 Monate zuvor
Antwortet  Einer

In Niedersachsen geht das.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Ja. Das ist einer der fatalen Fehler im Ref – Showunterricht.

Man muss Abstand davon nehmen, das im Alltag auch machen zu müssen. Geht nicht.

Bei uns war damals die „laminierte Materialschlacht“ der gewollte Renner. So ein Schwachsinn!

Guten, interessanten, schüleraktivierenden Unterricht kriegt man auch anders hin.

Da hilft dann tatsächlich die Erfahrung und die Sicherheit im Fach.

Na, oder eine Digi-Show (das ist übrigens Frontalunterricht 😉 )

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Das ist richtig und sollte viel öfter erwähnt werden. Ich hatte da einen tollen Tutor. Der sagte mir auch etwas von “ wie sauge ich mir eine Stunde aus den Fingern, wenn ich nicht vorbereitet habe“ Doch natürlich musste ich was ganz anderes zeigen. Improvisierte Stunden sollten prüfungsrelevant werden. Mich selbst als Schüler haben am meisten Lehrererzählungen beeindruckt, nicht die Gruppenarbeit und nicht der Overheadprojektor. An solch einen Lehrer, der das wirklich konnte, erinnere ich mich noch 50 Jahre später….

Nachfragerin
4 Monate zuvor

Entweder 1-2 Tage home office (30% regel, wie woanders für Gerechtigkeit, 4-Tage woche oder eine Präsenzprämie, weil es 5 Tage vor Ort sind und mit Geldkosten verbunden ist.
Der Philologenrtag fordert mehr geld?

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor

Wer freiwillig an einer Brennpunktschule anheuert, der hat die Arschkarte gleich mehrfach gezogen. Man hat mit einem schwierigen Klientel zu kämpfen und muss häufiger Überstunden ableisten, da die Kollegen aufgrund der erhöhten psychischen Belastung schneller krank werden. Häufig wohnt man als Brennpunktlehrer nicht gerade in diesem Brennpunkt, sodass neben der täglichen Arbeit auch einer höherer Anfahrtsweg hinzukommt. Die Liste mit Brennpunktnachteilen könnte ich noch beliebig ausweiten. Getoppt wird das ganze jedoch, dass man als Brennpunktlehrer so schnell nicht mehr von dem Standort wegkommt. Das wird von der Bezirksregierung verhindert.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Wohl dem, der Freunde hat. Freunde, die Papiere ausstellen können. ’nuff said.

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ich war auch an mehreren Brennpunktschulen, und gut, dass ich da nicht gewohnt habe. Auf Besuche abends hatte ich wenig Lust. Früher war ein echter Vorteil, dass die Eltern einem nicht groß reingeredet haben. Doch heutzutage ist auch dieser Vorteil weg…

ExLehrerin
4 Monate zuvor

Was wäre, wenn alle gleichzeitig kündigen würden? Dann hätte das Amt sofort akzeptable Lösungen parat. Da bin ich mir sicher. Aber bis jetzt kündige ich erstmal selbst. Ich sehe Licht am Ende des Tunnels 😉 Leute, hört auf euer Herz!

Michael
4 Monate zuvor

Jeder Lehrer sollte sein Nettogehalt durch seine gearbeiteten Stunden teilen und sich fragen, ob dies ein faires Gehalt für eine lebenslange Festanstellung ist. Als Berufsschullehrer kann ich für mich nur sagen, dass ein höherer Stundenlohn nur als Selbstständiger mit weniger Freizeit möglich wäre. Dass der Beruf anspruchsvoll und zum Teil auch anstrengend ist, sollte jedem bewusst sein vor Beginn des Studiums. Dafür wird man aber sehr gut bezahlt, braucht keine Sorge um seinen Arbeitsplatz zu haben und bekommt eine erheblich höhere Pension als andere Arbeitnehmer. Die Klagen des Philologenverbandes gehen an der Realität vorbei und spiegeln die Unkenntnis der zu erbringenden Arbeitsleistung in der freien Wirtschaft wider. Wer geht schon nach 19 Zeitarbeitsstunden mit vollem Gehalt nach Hause?

Wutbürger
4 Monate zuvor
Antwortet  Michael

Ich kenne sowohl die Berufsschulen (bzw. Berufskollgs) als auch die „richtigen“ Schulen als Lehrer.
Freuen Sie sich einfach, dass Sie im Paradies leben und verschonen bitte den arbeitenden Teil der Lehrerschaft mit Ihren Weisheiten! Danke!