Website-Icon News4teachers

CDU-Politiker droht Hochschulen, an denen gegendert wird, mit Entzug von Fördermitteln 

Der sachsen-anhaltinische CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Räuscher hat Hochschulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen aufgefordert, auf Sonderzeichen zu verzichten. «Wer als Bildungseinrichtung oder Hochschullehrer nicht Willens oder in der Lage ist, die Regeln der deutschen Rechtschreibung einzuhalten, der kann per se nicht den Exzellenzstatus erhalten. Damit dürfen die verbundenen Fördermittel diesen nicht mehr gewährt werden», sagte Räuscher.

Ab in die Ecke: Die Union macht aus dem Gendern an Bildungseinrichtungen einen Kulturkampf. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Sachsen-Anhalts Universitäten in Halle und Magdeburg wollen einen Exzellenzstatus. Dafür haben sie in der aktuellen Wettbewerbsrunde der Exzellenzförderung je drei Bewerbungen für neue Forschungscluster eingereicht. Ein Exzellenzcluster wird nach Angaben des Wissenschaftsministeriums für sieben Jahre mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert.

Räuscher, der sich in sozialen Medien in Trachtenjacke inszeniert, beklagt sprachliche Probleme in der Gesellschaft. Diese «nicht zu erklärenden Auswüchse» müssten die Lehrkräfte beenden. «An Hochschulen herrscht bei vielen Studenten Unsicherheit bis Angst vor schlechter Benotung, wenn die falsche Gendersprache nicht genutzt wird», so der CDU-Politiker. «Das ist ein menschlich und wissenschaftlich unerträglicher Zustand.» Räuscher sitzt im Landtag von Sachsen-Anhalt im Ausschuss für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt. Er hat sein Wahlkreisbüro in Blankenburg (Landkreis Harz).

Anzeige

Binnen-I, Unterstrich, Gendersternchen und Co. sind ein bundesweit immer wieder kontrovers diskutiertes Thema. In einigen unionsregierten Bundesländern gelten bereits Verbote oder es gibt Bestrebungen danach.

Offenbar ist das eine abgesprochene Kampagne: Im CDU-regierten Sachsen werden Genderformen seit dem laufenden Schuljahr etwa in Aufsätzen als Fehler markiert. Das CDU-geführte Bildungsministerium von Sachsen-Anhalt untersagt seit August an Schulen  die Nutzung sogenannter Gender-Sternchen und ähnlicher Konstruktionen (lässt allerdings den Lehrkräften bei der Bewertung von Schülertexten Spielraum). Zuletzt hatte die CDU in Hessen durchgesetzt, dass in den Verhandlungen um einen Koalitionsvertrag in Hessen ein Genderverbot auf die Agenda kommt.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will künftig das Gendern in Schulen und in Behörden des Freistaats verbieten. Der Rat für deutsche Rechtschreibung stuft Genderzeichen im Wortinneren aktuell nicht als Kernbestand der deutschen Orthografie ein. News4teachers / mit Material der dpa

Söder nennt Pisa-Schock „Schlag ins Gesicht Deutschlands“ – und kündigt Genderverbot an Bayerns Schulen an

 

Die mobile Version verlassen