Nach Pisa-Debakel: Bildungsministerin kritisiert Eltern („Schule ist kein Reparaturbetrieb“)

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MAGDEBURG. Nach dem schlechten Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler in der Pisa-Schulleistungsstudie sieht Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner einen gesamtgesellschaftlichen Handlungsbedarf. Man müsse Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte motivieren, statt alles ständig schlechtzureden, so die CDU-Politikerin. Zudem müssten die Kernfächer gestärkt und die deutsche Sprache beherrscht werden. Vorschulische Sprachförderung sei deshalb für einen erfolgreichen Schulstart wichtig.

Die Schule sei kein gesellschaftlicher Reparaturbetrieb, sagt Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) und fordert mehr Einsatz von den Eltern. Illustration: Shutterstock

Die Ministerin sieht nicht nur Schulen, sondern auch Eltern gefordert. Sie kritisiert, dass in Familien zu wenig gesprochen und zu wenig gelesen werde. Die Schule sei kein gesellschaftlicher Reparaturbetrieb. Darüber hinaus wies die Ministerin darauf hin, dass Spitzenländer beim Pisa-Test mehr in Bildung investierten als Deutschland.

Die 15- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schüler aus Deutschland hatten in der jüngsten Pisa-Studie im Lesen, in Mathematik und den Naturwissenschaften die schwächsten Leistungswerte erreicht, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden. Die Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vergleicht die Leistungen in Industrieländern. News4teachers / mit Material der dpa

Neuer Pisa-Schock: Deutschlands Schüler schneiden so schlecht ab wie nie

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SoBitter
4 Monate zuvor

Hauptsache sie ist nicht Schuld.

Wofür werden diese Kultusministerien eigentlich bezahlt?

Ralf Brandhorst
4 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Solche Sprüche kann man natürlich immer raushauen. Sie benennt Problemfelder, auch welche, an die sich wenige rantrauen (Elternverantwortung). Darüber kann man sprechen und diskutieren.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Ralf Brandhorst

Darüber m u s s man sprechen und diskutieren!

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Aber bitte nur sprechen und diskutieren. Sonst nichts.

Teacher Andi
4 Monate zuvor
Antwortet  Ralf Brandhorst

Im Prinzip plappert sie nur nach, was von den Lehrkräften schon lange thematisiert wird. Nun, endlich, weil die Lehrer reihenweise die Flucht ergreifen. Hat lange gedauert.

Autobahnabfahrt
4 Monate zuvor

Man muss auch Probleme benennen, um sie dann zu beheben und nicht nur alles unter den Tisch kehren und schönreden. Jahrelang wurden die Probleme an den Schulen nämlich schöngeredet.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Autobahnabfahrt

Welche Probleme?

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ja, das frage ich mich auch gerade…. 😉

Pit2020
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Probleme waren gestern und vorgestern und …
Hey, Leute, „Macht euch mal ehrlich!“ 🙂 : Probleme sind was für alte depressive Boomer, nicht wahr?
Ein bisschen „böse“ gesagt werden die (nein, nicht alle und die in der Schule schon mal gar nicht) Probleme sich von selbst „lösen“, wenn man nur lange genug wartet, das ist reine Biologie.

„Herausforderungen“ – das wird doch immer so gesagt und auch betont gesagt in „Schlips-und-Kragen-Sonntagsreden“, in allen Bereichen und so auch beim Thema Schule.

„Herausforderungen“ …
Wie das schon klingt! … Irgendwie so … „sexy“ wie „Abenteuer“ … und das klingt schon fast so wie „Abenteuerurlaub“, mit „mittags frei“, Ihr wisst und versteht schon, Ihr „faulen Mit-Säcke“. 😉
YEAH.
Bin schockverliebt in „Herausforderungen“! 😉

lehrer002
4 Monate zuvor

„Die Ministerin sieht nicht nur Schulen, sondern auch Eltern gefordert. Sie kritisiert, dass in Familien zu wenig gesprochen und zu wenig gelesen werde. Die Schule sei kein gesellschaftlicher Reparaturbetrieb. Darüber hinaus wies die Ministerin darauf hin, dass Spitzenländer beim Pisa-Test mehr in Bildung investierten als Deutschland.“

Das trifft den Nagel auf den Kopf! Ich bin positiv überrascht, dass eine Bildungsministerin mal die tatsächlichen Probleme nennt und nicht so tut, als wäre alles wieder gut, wenn Lehrkräfte noch mehr Fortbildungen machen und jede Schule iPads hat.

Lera
4 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Geradezu erfrischend!

Finagle
4 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Und wieder höre ich im Hintergrund den von Andreas Fröhlich und Jens Wawrczeck so schön interpretieren Song von Dalida „Worte, nur Worte“

[…]
Worte, nur Worte, nur Worte
Bitte hör doch
Worte, nur Worte, nur Worte
Alles wird anders
Worte, nur Worte, nur Worte
So glaube mir
Worte, nur Worte, nur Worte, nur Worte
[…]

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Finagle

Das hatte ich auch gleich im Ohr.

Es wird nichts weiter passieren nach der Ministerin erfrischenden Worten.

Wie immer.

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Sie vergisst leider dabei, dass die Politik, mit ihren ständigen Verschlimmbesserungen, auch einen großten Anteil an der Situation hat. Na ja, kann man ja mal vergessen.

Ansonsten stimme ich dem aber grundsätzlich zu.

Konfutse
4 Monate zuvor

Aber das verstehe ich nicht ganz richtig jetzt….Wir mussten doch in den letzten Jahren, von oben bestimmt, alles andere machen als lehren und unterrichten. Haben wir dann alles falsch gemacht, als wir die Order von oben brav umgesetzt haben?

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Wie bitte? Sie haben die Order von oben tatsächlich brav umgesetzt?

Pit2020
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen

Order!?
Welche Order? … Hoppla, war ich etwa die letzten Jahre kurz eingenickt? … So ganz passgenau zum Lehrer-Klischee? *schulterzuck* 😉

Konfutse
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Oha, gehören Sie etwa zu den KuK, die sich nicht an Lehrpläne und Lerninhalte halten? Nicht so schön, weil der Kollege dann mit der zu übernehmenden Klasse das Nachsehen hat….gar nicht kollegial!

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Keine Sorge! Gerade weil! ich mich nicht an die Order halte, lernen meine SuS sehr viel.

Konfutse
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Sicherlich tun Sie das.
Jedoch müssen auch zentrale Prüfungen bestanden werden, in denen leider die Vorgaben und Inhalte (=Order von oben) abgefragt werden. Selbst wenn ich beispielsweise sehr viele Inhalte im Technikunterricht unnötig, manchmal auch hirnwäschemäßig für meine Schülerschaft finde, muss ich sie auf die schriftliche Prüfung vorbereiten, in der der Quatsch abgeprüft wird.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Ist vielleicht an der GS etwas einfacher die Order zu umgehen? Meine SL steht voll hinter mir und ich bin auch keine 20 mehr. Das vereinfacht die Sache…

Britta
4 Monate zuvor

Sehr richtig. Ich bin Lehrerin an einer Grundschule seit 30 Jahren und erlebe die sich verändernde Lebenswirklichkeit der Kinder hautnah.
Eltern, die Regeln für Einschränkungen und Bevormundung halten, die darauf verzichten, ihren Kindern ein erwachsenes, erziehendes Gegenüber zu sein, das auch fordert. Frustrationstoleranz, Anstrengungsbereitschaft, Biss (Ehrgeiz), sich zurücknehmen können, Grenzen anderer erkennen und respektiren, sich über längere Zeit konzentrieren können, sich selbst organisieren, … diese Fähigkeiten sind längst nicht mehr bei einer Überzahl der Kinder vorhanden. Und wenn, dann eher bei Mädchen.
Dieses „Schule muss … “ oder „Wir müssen Bildung neu erfinden … “ entlastet Familien weiterhin. Dabei ist Erziehung laut Grundgesetz die zuförderste Pflicht der Eltern.
Alle weisen dahin, wo sie selbst nicht zur Verantwortung gezogen werden können: die Schule, die Lehrer, die Politiker, die Migranten, Corona… dabei muss meiner Meinung nach der Appell nach diesem zu erwartenden Pisa-Disaster an alle gehen, an die Menschen unseres Landes. Übernehmt die Verantwortung für das Lernen unserer Kinder. Unterstützt sie darin, sich etwas zuzumuten, selbst etwas leisten zu wollen, Freude an Leistung und Erfolg zu haben, Begabungen und Interessen zu erkennen, … Das heißt unbedingt, dass Eltern zuhause auch Regeln des Miteinanders aushandeln müssen. Begrenzte Bildschirmzeiten, ein geregelter Schlafrhythmus, Bücher und Zeit mit ihnen, handyfreie Bereiche und Zeiten, viele Gespräche, Bewegung, kreative Angebote, Zumutungen und Pflichten.
Dabei natürlich immer stärkend, anerkennend und in liebevoller Bindung. Eltern sollten Kindern früher auch mehr zutrauen und sich wieder trauen, ihre eigenen Grenzen zu ziehen und ihren Kindern mehr Verantwortung zu geben.
Ich glaube, damit wäre so viel gewonnen.
Vielleicht müssen wir Erwachsenen alle gemeinsam unsere Schlüsse aus den schlechten Ergebnissen ziehen.
Wir sind verantwortlich für diese Kinder und damit unbedingt für die Zukunft unseres Landes.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  Britta

Das ist sicherlich richtig so, unterschreibe ich alles ausnahmslos.
Nur, wie ändern wir das? Appelle allein sind da wohl nicht zielführend, fürchte ich.

Britta
4 Monate zuvor

Vielleicht sollten wir den Eltern zur Einschulung einen Flyer in die Hand geben, in dem steht, was wir voraussetzen und was Kinder zuhause brauchen.

Insgesamt weiß ich auch nicht, wie wir die Eltern erreichen und insgesamt das Ruder wieder etwas mehr herumreißen.

Vielleicht wünschen sich einige Eltern ja Orientierung und eine Art Erziehungs-Coaching.

Mir fällt auch nur die Elternversammlung ein. Zumindest für die, die hingehen.

Heißt aber wieder für KlassenlehrerInnen wieder eine große Aufgabe.

Wenn doch auch in den Medien mal jemand sagen würde, dass jeder und jede zuhause Kinder bildungsfähig machen muss und dass Schule nicht allein Kinder erziehen und bilden kann.

Ça me fatigue
4 Monate zuvor
Antwortet  Britta

Ich stimme voll zu!

Ich denke aber auch an die vielen Familien (oder auch halbe Familien), in denen Elternbriefe verschwinden wie in einem schwarzen Loch.

Oder die anderen, die alles ungelesen unterschreiben (merkt man nur, wenn man Ankreuzaufgaben darauf verteilt und dann nichts angekreuzt ist. Zum Beispiel: Mein Kind besitzt eine Fahrkarte für den Öffentlichen Nahverkehr. Ja / Nein … Bitte Kreuzen Sie das Zutreffende an) Liegt das am Stress, an Unlust, an chronischem Desinteresse???

Es gibt außerdem nicht wenig Eltern, die tatsächlich nicht lesen können … oder der deutschen Sprache auch nach vielen Jahren hier im Land nicht mächtig sind. Auch so ein Problem.

Oder auch die Mütter, die zuhause dumm gehalten werden und dementsprechend ihre Kinder erziehen. Sehr patriarchisch geprägt. Ghettobildung und wenig Deutschkenntnisse sind hier zu beobachten.

Wir rennen als Klassenlehrkräfte so schon ständig allen möglichen Dingen hinterher.

Dieses Pampern und alles Hinterhertragen, damit auch jeder alles schafft ohne sich anzustrengen, wird zur Gewohnheit!

Gaaanz schlechte Entwicklung … das böse Erwachen kommt dann mit dem Abgang aus der Schule, wenn die Leute in den Betrieben nur noch die Köpfe schütteln … oder auch das Arbeitsamt über nicht vermittelbare Schulabgänger.

Das Anspruchsdenken ist meistens gut ausgeprägt (im Gegensatz zur Leistungsbereitschaft).

Wir müssen unsere Kinder wieder erziehen – im wahrsten Sinne des Wortes!!! Wie man allerdings die Eltern erziehen soll, die dann ihre Kinder erziehen, ist mir ein Rätsel …… ????

Wohlgemerkt: Ich meine keineswegs alle Eltern! Es gibt auch ganz tolle Eltern und Familien. Nur der Prozentsatz, bei denen es nicht so gut funktioniert, ist leider in stetigem Aufwärtstrend… und die Kinder aus dem einen Elternhaus leiden dann unter denen aus dem anderen Elternhaus. Das schürt Vorurteile und eine Spaltung der Gesellschaft. Gefährliche Entwicklung …

Ganz generell muss man aber sagen: Integration kann nicht nur von dem Land (und den Einheimischen) ausgehen, in das integriert werden soll. Integration muss auch von den Menschen, die integriert werden sollen, gewollt werden. Das ist genauso wie beim Lernen (z.B. Inclusion): Ich kann den SuS alles anbieten und erklären. Zuhören, üben, aktiv lernen und dieses auch wollen, das müssen die Kinder selber. Sie müssen sich selbst kümmern und nicht darauf warten, dass ein anderer es tut. Dafür haben wir nämlich keine ausreichenden Kapazitäten.

Auch hier wieder: bitte nicht falsch verstehen! Integration und auch Inclusion klappt bei manchen auch wunderbar … immer dann, wenn alle Beteiligten gemeinsam in die gleiche Richtung ziehen … wenn es von allen Seiten gewollt wird.

Gegen den Willen ist man machtlos … egal, um was es geht.

Die Eltern sind die ersten und auch die wichtigsten „Willensbilder“ für ihre Kinder. Sie sind die wichtigsten Vorbilder von Geburt an. Schauen die Mütter/Väter/Betreuer auf dem Spielplatz nur ins Handy anstatt die Schaukel anzuschubsen oder die Sandburg zu bewundern, dann werden die Kinder genauso…

So … jetzt bin ich mal wieder vom 100sten ins 1000ste gekommen … ich höre leiber auf.

Lessi
4 Monate zuvor
Antwortet  Britta

Flyer? Die landen sehr schnell im Papierkorb.

MB aus NRW
4 Monate zuvor
Antwortet  Britta

So einen Flyer habe ich von der Grundschule bekommen…stehen Sachen drauf wie „kann sich eine Jacke anziehen“ und man wird ermuntert, den Kindern auch mal was zuzutrauen (Brötchen bezahlen), ihnen vorzulesen und Brettspiele mit ihnen zu spielen…Schon bezeichnend, dass das extra erwähnt werden muss…ist übrigens eine ganz normale Grundschule, nicht die „für die, die (vermeintlich) was besseres sind“, aber auch nicht Brennpunkt (wäre anmeldetechnisch beides möglich gewesen)

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Britta

Eltern sind die wichtigsten Menschen im Leben ihrer Kinder.

Schade, dass sie das nicht wissen oder es ihnen egal ist oder zu sein scheint.

Aus diesem Grund bin ich ja auch gegen das Abschieben und Wegorganisieren der Kinder.

Deswegen bin ich für eine Umstrukturierung in der Wirtschaft und in der Politik.

Ein Elternteil muss zu Hause bleiben können, um das/die Kind(er) zu erziehen, ohne am Hungertuch zu nagen.

Dabei selbstverständlich Einzahlung in Arbeitslosen- und Rentenkasse – staatlich finanziert.

Das wäre endlich mal eine Anerkennung dieser wichtigen, wertvollen und notwendigen Aufgabe.

Wenn ich einen Slogan wählen müsste

– Eltern statt Ganztagsschule
– Eltern statt Fremdbetreun

Jaaaa – in manchen Fällen… weiß ich auch.

Ich weiß aber auch, dass die GTS nicht für alle Kids gut ist.

Sandrina
4 Monate zuvor

Nur dass die Kinder seit einigen Jahren gar nicht mehr so viel innerhalb ihrer Familien sind. Oft werden sie schon unter einem Jahr für viele Stunden am Tag in eine Kita gegeben, meistens mit ca. 2 Jahren. Die ersten drei Jahre sind enorm wichtig für eine gelungene Eltern- Kind Bindung und für die Grundlagen der Bildung. Ein Kind muss sich geborgen fühlen, ein Urvertrauen entwickeln, wenn diese Grundlagen ersteinmal einen fruchtbaren Boden finden sollen. Das ist im einer Kita mit unter 3- jährigen und dem momentanen Personalschlüssel aber gar nicht möglich. Es müsste schon eine Erzieherin als feste Bezugsperson für höchstens 3 unter 3- jährige kommen. Diese Kleinstkinder brauchen liebevolle Umsorgung, sofortiges eingehen auf ihre Bedürfnisse, müssen gewickelt werden, brauchen Hilfe beim Essen, brauchen einen Mittagsschlaf.
Was ich sagen will: es liegt hier weder an Eltern, noch an Lehrern, noch an Erziehern, sondern einzig und allein an unserer Politik. Eltern müssen ihre Kinder unter 3 selbst betreuen können und nicht dadurch in existenzielle Not gelangen. Und natürlich muss das Personal in Kitas/Kindergärten VIEL besser bezahlt und ausgebildet werden. Man muss sich vor Augen halten, dass diese Menschen neben dem Elternhaus den Grund legen, auf dem alles wachsen kann.
Aber lieber schiebt man halt Schuld und Verantwortung hin und her.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Sandrina

Sehe ich auch so!

Ist aber unpopulär und hochgradig old fashion, so eine Einstellung.

Schränkt diejenigen, die Kinder wollen, in ihrer Karriere ein.

Dass dadurch die Lebenswege der gewünschten Kids aber immer schwerer werden, sehen nur wenige und traut sich auch fast niemand mehr zu sagen.

Unzuverlässige Reinigungskraft ist aber einfach keine Karriere!

Sandrina
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wir haben uns gesellschaftlich gesehen von zu vielen Traditionen und Werten, die einst galten, angewandt. Besonders von denen, die „Familie“ betreffen
Leider ist die Politik auf dem Auge blind.
Es wäre auch ein folgenreiches Eingeständnis, denn man müsste ja revidieren, was man mindestens seit 20 Jahren ins Extreme propagiert. Kleinkinder unter 3 gehören gar nicht in Betreuung außerhalb ihrer Familien, Kinder unter dem Alter von 6 nur bedingt und für wenige Stunden am Tag, um mit anderen Kindern zu spielen.
Ja, Viele trauen sich leider so Einiges nicht mehr zu sagen. Das ist eine schlimme Entwicklung.

laromir
4 Monate zuvor
Antwortet  Sandrina

Sorry, das hat nicht unmittelbar etwas miteinander zu tun. Es gibt viele Kinder, die werden erst ab 3 oder gar nicht in den Kindergarten geschickt und kommen in desolaten Zustand in der GS an, weil die Eltern zu Hause nix mit den Kids machen. Die werden vorm Tablet oder der Glotze geparkt. Als würden alle Eltern, die zu Hause sind tatsächlich etwas für Bildung und Entwicklung tun und als wären alle Kinder von berufstätigen Eltern gestört und durch KITA nicht genügend beachtet oder gefördert. Wir hatten auch ab 1 Jahr halbtags KITA und viele andere in unserem Umfeld auch. Die Kids können alle ordentlich reden und sich benehmen. Auch berufstätige Eltern können vorlesen und zu Hause angemessenes Verhalten einfordern. Genauso wie Eltern ihre Kinder geistig „verloddern“ lassen können, obwohl sie die ganze Zeit zu Hause sind. Es ist einfach eine Sache der Einstellung und nicht zwangsläufig ob ich jetzt 2, 3 oder 4 h Zeit ich mit meinem Kind verbringe. Leider ist es eben so, dass die Einstellung der Eltern zum Thema Bildung sehr über die Erfolg der Kinder entscheidet und nicht deren (Nicht)-Berufstätigkeit. Klar, Zeit für Kinder muss bleiben, darauf müssen Jobs angepasst werden. Und wie gerecht ist das denn, wenn man Frauen zurück an den Herd schickt? Wieviel Männer wären denn bitte bereit, auf Karriere zu verzichten? Klappt ja jetzt schon nicht und Frauen haben mit Teilzeitstelle oft das Nachsehen bezüglich ALG und Rente etc. Wie sähe es dann aus, wenn Frauen hier zu Hause bleiben müssten? Möchte der Staat das alles absichern? Und erzählt nichts von Männern, die das alles machen würden. Das ist jetzt schon nicht für alle selbstverständlich mit den paar Monaten Elternzeit. Die nehmen schon nicht alle Männer oder eben nur das Minimum. Davon abgesehen tut es auch kleinen Kindern gut, mit anderen zu spielen oder mal nicht, wie zu Hause oft üblich, ständig als Prinz oder Prinzessin im Mittelpunkt zu stehen.

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor

Was eine Bildungsministerin sagt, interessiert doch niemanden. Was nicht als Dienstanweisung kommt, wird einfach ignoriert. Und Dienstanweisungen interessieren Eltern schonmal garnicht.

Vielleicht sollte ein Finanzminister mal was sagen. Der könnte schließlich mit Taschengeldkürzung drohen. Oder nicht?

Wissenspflaster
4 Monate zuvor

Verwechselt Frau Ministerin da nicht, wo wessen Defizite ausgeglichen werden müssen?
Als Vater zweier Gymnasialkinder habe ich den Eindruck, dass wir Eltern auffangen müssen, was die Schule nicht mehr unterrichtet, weil Wissen und Methoden zwar immer noch benötigt, aber eben nicht mehr vermittelt werden.
Wer zweifelt möge bitte erklären, warum Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern einen so viel besseren Schulerfolg haben, wenn es nicht die Elternhäusern (mit den ggf. engagierten außerschulischen Förder- und Nachhilfeeinrichtungen) sind, die den Kindern das Wissen und Können vermitteln.
Beispiele aus dem Leben? Formelfreier Unterricht in Chemie und Physik, Geschichtsunterricht ohne Zahlen, Daten, Fakten (Frz. Revolution ohne jemals absolute Monarchie behandelt zu haben), …
Was Deutschland in den Pisa-Vergleichen noch rettet sind die Elternhäuser, die den Niveau-Limbo der Schulpolitik heimlich nachmittags ausgleichen!

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Wissenspflaster

Wer richtigen Unterricht mit Lernen macht, steckt schnell in der Kneifzange zwischen Elternbeschwerden und Schulleitungsgelaber.

Das kann man natürlich trotzdem durchziehen und immer der „A****“, der „Freak“, der „olle Pauker“ sein, der von SL und Eltern abgelehnt, von SuS erst bewundert wird wenn es nix mehr bringt (NACH der Schule) sowie von KuK angefeuert wird (aber nur unter vier Augen)… und auch ansonsten viel Ärger hat.

Ooooooder…man aktiviert mal selbst seine eigenen Lernprozessoren…und tanzt wie ein Roboter:
– alles penibel dokumentieren (natürlich auf Kosten der Unterrichtszeit, logo)
– Youtube, Sprechkompetenz und Gefühlsunterricht
– lange Gruppenarbeitsphasen (Lehrdrohne konsumiert Heissgetränk)
– Benotete Sachen = absolutes Minimum
– schlechte SuS kriegen das langsame Gift der 4-minus-Flut statt der harten 5/6 (wirkt nachhaltig und langsam, kein Widerstand mobilisierbar) bei ganz viel Emogelaber, wie leid einem das doch tut

Spart sehr viel Zeit und Belastung – und liefert die Hippieschule, die sich die Gesellschaft wünscht.

Geliefert wie…

Keksmonster
4 Monate zuvor
Antwortet  Wissenspflaster

Wenn mangels Profis immer mehr Laien unterrichten, kommt es entgegen der landläufigen Meinung in der Bevölkerung im Regelfall zur Verringerung des Wissenserwerbs bei den SuS. Und ja, bildungsaffinen Eltern fällt dies auf und sie steuern dagegen. Viele andere Eltern bemerken das nicht mal: im Gegenteil freuen sie sich über die guten Noten und die Freude des Kindes, weil keine Anforderungen mehr gestellt werden.

Deborah Stelzer
4 Monate zuvor

Eine solch einseitige Aussage in Richtung Eltern von einem Bildungspolitiker, das sagt viel über Pisa in der Politik aus. Was viele Eltern in diesem Land leisten geht teilweise weit über das menschlich mögliche hinaus bzw bringt Eltern an den Rand ihrer Grenzen und das weil sie sich für ihre Kinder einsetzen. Seit 6 Jahren erlebe ich Schule für inzwischen 3 Kinder.
Und Schuldzuweisungen tragen nicht zur Lösung bei: es tolle und weniger tolle Eltern und tolle und weniger tolle Lehrer etc und damit muss man arbeiten. Es gibt ausnahme-Lehrer, die nicht umsonst suspendiert werden (persönliches Bsp.), aber es gibt genügend engagierte Lehrer, die aber auch nicht alles fehlende in dem gesamten System ausgleichen können. Ebenso wie engagierte Eltern nicht die Defizite im System auffangen können komplett und permanent.
A Unterrichtsausfall ohne Ende
B Lehrer, die bei grds sozialen Klassen den Respekt der Schüler verlieren aufgrund ihrer Art mit Arbeit und Schülern umzugehen
C Förderung von besonders guten Schülern fällt (wenn man nicht Glück hat) völlig hinten runter – das heißt der eigene antrieb von schlauen Köpfen macht sich Deutschland selbst kaputt.
D Homeschooling hat mir und meinem ältesten Kind gezeigt: „warum gehe ich überhaupt noch zur Schule“ – ich stelle es nicht komplett in frage, aber es war sehr aufschlussreich
E das was von Schule und allem drum rum von Schülern, Eltern und den Beteiligten erwartet wird, kann gar nicht mehr funktionieren und zieht sich überlastete Kinder von selbst heran: jeder muss und soll alles können, alles wird bewertet, beurteilt, kritisiert und optimiert und dazu noch „Kinder heutzutage sind zu weich, zu schlecht, nicht kritikfähig“ – Wer alles von vor 50 Jahren können soll und zudem die Herausforderung von heute parallel mit verarbeiten und lernen soll – äh sorry irgendwann kommen diese menschlichen Kinder natürlich an die Grenzen. Wenn viele Erwachsene überfordert sind mit all den Anforderungen der aktuellen Zeit, dann sollte zum wohle der Kinder & kommenden Gesellschaft umgedacht werden. Und leider immer noch „Glück oder Pech“ ob du auf ner Schule landest als Kind, die vieles positiv umsetzt oder nicht – so viel zu bildungsgleicheit..
F schön wenn in dem Artikel oder der Studie auftaucht dass andere Länder mehr in die Bildung investiert haben und die Kinder dort besser waren. Mh ist doch seit Jahrzehnten kein Geheimnis schon mehr, aber die Eltern….jaja..

seren
4 Monate zuvor
Antwortet  Deborah Stelzer

Eine solch einseitige Aussage in Richtung Eltern von einem Bildungspolitiker, das sagt viel über Pisa in der Politik aus.“
Genau so! Wenn es heißt, dass in Deutschland wie in kaum einem anderen Land die Herkunft über den Bildungserfolg entscheidet, dann heißt das doch gerade, dass in anderen Ländern viel mehr aufgefangen anstatt einfach auf die Eltern gesetzt wird. Denn Kinder, die keine sie unterstützenden Eltern haben, haben momentan einfach Pech, und daran ändern doch auch irgendwelche Appelle nichts?
Und gesellschaftliche Strömungen wie Außerhausbetreuung, Digitalisierung usw. usf., damit sind andere Länder doch ganz genauso beschäftigt (teilweise ist die Außerhausbetreuung sogar deutlich mehr ausgebaut als bei uns), und DENNOCH kriegen sie gute Bildung hin. Die Mehrheit der Diskussionsstränge hier, inklusive des Artikels selbst haben also alle die eigentlichen Ursachen wohl definitiv nicht im Blick. Die Politik muss ins Handeln kommen, Bildungsreformen sind notwendig, notfalls schaut man sie sich in Singapur oder Estland eben ab oder lässt sich inspirieren. Aber stattdessen jammert man hier darüber, dass das klassische Mutterbild nicht mehr so gelebt wird, wie es auch nur vielleicht mal war (darum geht es doch denen, die verklausuliert schreiben „ein Elternteil sollte zu Hause bleiben können“, in Wirklichkeit – dabei wäre die Wirkung einer solchen konservativen Maßnahme auf die eigentlichen Ursachen mehr als fraglich, schulische Unterstützung setzt nicht nur Zeit, sondern auch eigene Bildung voraus) und bleibt auf diesem Punkt einfach stehen. Deshalb ändert sich nichts in Deutschland und preschen andere Länder, die diesen und anderen Realitäten einfach fest ins Auge sehen und sehr gut damit klarkommen, an uns vorbei.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  seren

Dass es faktisch nur Mütter seien, die dann zu Hause bleiben sollen – das ist nur die Hälfte der Wahrheit.
Denn das stimmt zwar so – und WARUM stimmt das?
Weil ganz besonders bundesdeutsch sozialisierte Frauen in den entsprechenden Kohorten (Achtung, böser Realitätscheck incoming):
1. Zwar viel von „Gleichberechtigung“ reden, sich als Partner aber konsequent größere, gebildetere, dominantere Männer raussuchen
2. Um sich dann scheinheilig darüber zu beschweren, dass die nicht …
2 a zu Hause bleiben wollen
2 b zu Hause bleiben können (Geld, Lebensanspruch & Konsumanspruch der FRAU und so)

Dann muss „frau“ (nicht „Mann“) sich wohl mal gerade machen:
Option A: Saftige Steinzeitbelohnung des Hormonsystems (=Partner so alpha wie sie ihn gerade nich halten können) – dann macht „er“ aber mit extrem geringer Wahrscheinlichkeit die „Hausfrau“.
Option B: Partner mehr mit dem Gehirn wählen = weniger Hirmonrausch, dafür eher aufgeschlossen den „Heimdaddy“ zu machen.

Habe ich doch selbst oft genug beobachten können: Die soften, „gleichberechtigten“ Lehramtsmänner sind zum Teil zwei Jahrzehnte danach immer noch Total-Single/incel … die anderen eher weniger. 😀

Also: Weniger reden, mehr handeln.

Powerfraukarriere PLUS alpha-Männchen PLUS Hausmann PLUS viel Zeit mit Kindern verbringen…das ist einfach Traumtänzerei.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  seren

Beim „Abschauen“ aus Ländern, die mit Deutschland eher wenig vergleichbar sind, sollte man aber schon auch etwas vorsichtig sein. Da lässt sich m.M. nicht einfach alles 1:1 übertragen. Man stelle sich mal vor wo Deutschland jetzt stehen könnte, wenn man vor 20 Jahren das finnische System kopiert und dann einen ähnlichen Absturz erlebt hätte. Wenn man allein die Entwicklung der PISA-Ergebnisse Finnlands als Maßstab nimmt, scheint das finnische System ja schon mit 7% Migranten nicht zurecht zu kommen. Was wäre dann wohl erst bei 26% los?