Pisa-Desaster: Wüst sieht Handlungsbedarf in den Kitas (die er selbst verantwortet)

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DÜSSELDORF. Mit Blick auf Deutschlands schwaches Abschneiden bei Pisa kritisiert NRW-Ministerpräsident Wüst Kürzungen bei der Sprach-Förderung junger Kinder. Er fordert eine frühe Priorisierung von Basiskompetenzen. Das Gute daran: Es muss das als Regierungschef nicht fordern – er kann entsprechend handeln.

Kann handeln: Hendrik Wüst (CDIU). Foto: Land NRW / Sondermann

Nach den desaströsen Ergebnissen der neuen Pisa-Studie sieht Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Handlungsbedarf schon im Kita-Bereich und in Grundschulen. «Denn wer schon in der Grundschule nicht altersadäquat mit Sprache umgehen kann, der kann auch andere Dinge nicht lernen», sagte der CDU-Politiker.

Wüst kritisierte in diesem Zusammenhang die Kürzungen des Bundes beim Programm der Sprach-Kitas. Anders als die Bundesregierung habe die schwarz-grüne NRW-Landesregierung trotz der angespannten Haushaltslage und vieler notwendiger Einsparungen nicht bei Kindern und Jugendlichen gespart. Bei den Mitteln für die Sprach-Kitas habe das Land Kürzungen des Bundes sogar ausgeglichen.

In Sprach-Kitas werden mit zusätzlichem Personal vor allem Kinder gefördert, deren Eltern kein oder wenig Deutsch können. Nach der Entscheidung des Bundes, aus der Förderung auszusteigen, hatte das Land NRW die Kosten übernommen. Was Wüst in diesem Zusammenhang allerdings nicht erwähnt: Mit dem neuen sogenannten Gute-Kita-Gesetz unterstützt der Bund die Länder bis 2022 mit rund 5,5 Milliarden Euro bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung.

«Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir alle Prioritäten darauf setzen, dass diese Kinder erst mal die Basiskompetenzen erlernen, nämlich den Umgang mit Sprache und rechnen»

Nach der Corona-Pandemie seien mit der Pisa-Studie nun die «verheerenden Auswirkungen» der Schulschließungen sichtbar geworden, sagte Wüst. Auch die geflüchteten Kinder brauchten dringend Hilfe. «Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir alle Prioritäten darauf setzen, dass diese Kinder erst mal die Basiskompetenzen erlernen, nämlich den Umgang mit Sprache und rechnen.»

Ein Viertel der Kinder in der vierten Klasse könne nicht altersadäquat mit Sprache umgehen, sagte der NRW-Regierungschef. Dafür gebe es mehrere Ursachen. Ein wichtiger Punkt sei, dass es nirgendwo so viele unbesetzte Stellen gebe wie im Grundschulbereich. Mit insgesamt 900 Millionen Euro wird daher in den nächsten Jahren in NRW schrittweise die Eingangsbesoldung für alle Lehrkräfte angeglichen, auch um bisher schlechter bezahlten Grundschul-Lehrberuf attraktiver zu machen.

Ende 2022 hatte NRW-Schulministerin Dorothee Feller zudem ein Handlungskonzept zur besseren Unterrichtsversorgung auf den Weg gebracht. «Erste Erfolge» sind laut Wüst jetzt zu sehen. Innerhalb eines Jahres seien fast 4000 Lehrkräfte, Sozialarbeiter und Schulpsychologen an die Schulen gebracht worden. Fakten sind allerdings auch: In keinem Bundesland ist die Zahl vakanter Lehrerstellen so hoch wie in NRW. Und in allen Schülerleistungsvergleichen zwischen Bundesländern der vergangenen Jahre landete NRW auf den hinteren Plätzen. News4teachers / mit Material der dpa

Menschen in NRW sind besonders unzufrieden mit Schulen – kein Wunder

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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Wieder die Kitas. LuL sind mittlerweile vielleicht zu wertvoll.

Lera
11 Monate zuvor

„ Bei den Mitteln für die Sprach-Kitas habe das Land Kürzungen des Bundes sogar ausgeglichen.“

Das war schon immer und ist immer noch eine Aufgabe der Länder.

Nur, weil die Länder es – wie üblich – verk… haben, hat der Bund AUSNAHMSWEISE das Sprach-Kita-Programm durchgezogen.

Sich jetzt damit zu brüsten, dass man als Land (endlich) seinen Pflichten nachkommt, ist schon dreist.

Hans Maiaer
11 Monate zuvor

Wüst verantworten Kita selber? Was ist das für ein komisches Deutsch? Wo sind die ganzen Gender-Hater, wenn man sie zum Schutze der Ach so tollen deutschen Sprache erwartet?

AvL
11 Monate zuvor

Herr Wüst ist selbst in der Pflicht die Methoden im Anfangsunterricht der NRW-Grundschulen in Richtung einer strukturierten Vermittlung zu verändern.

Nach wie vor erfolgt die Vermttlung der Phonem-Graphem-Beziehung im Anfansunterricht eigen initiativ selbsterforschend nach den Methoden von Herrn Reichen, ohne dass in ausreichenden Maße eine Fehlerrückmeldung erfolgt oder dass die Wortstammbeziehung und die Herkunft der Wörter vermittelt werden.
Nach wie vor erfolgt die Vermittlung der Hauptkompetenzen im Sinne des Spracherfahrungsansatzes nach Brügelmann/Reichen, bei der die Kinder sich unter anderem nachhaltig Falsches aneigenen, wodurch eine Automatisierung im Schreiben nach deutschen orthographischen Regeln und ein Lesen nach einer deutschen Sprachbetonung verhindert wird.