Pisa-Schock: Bildungsministerin fordert (von wem eigentlich?), Deutschland zum „sozialen Bildungsstaat“ zu machen

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BERLIN. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin und CDU-Bundesvize Karin Prien hat mit Blick auf die Pisa-Ergebnisse zu mehr Investitionen in Bildung aufgerufen. «Wir brauchen ein neues Selbstverständnis», sagte die Politikerin. Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, Sprecher der SPD-geführten Kultusministerien in Deutschland, empfahl unterdessen den Bundesländern, sich die Hansestadt zum Vorbild zu nehmen. Dafür gibt es tatsächlich gute Gründe.

Ist seit 2017 Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, war 2022 KMK-Präsidentin, sitzt im CDU-Bundesvorstand – und fordert nun, Bildung in den Haushalten zu priorisieren: Karin Prien. Foto: Bildungsministerium Schleswig-Holstein

«Deutschland muss den Weg vom Sozialstaat zum sozialen Bildungsstaat einschlagen. Wir müssen – über alle Altersstufen hinweg – Bildung in den Haushalten von Bund und Ländern priorisieren», sagte Prien. Das gelte bei der frühkindlichen Bildung, Schulbildung, Aus-, Fort und Weiterbildung aber genauso auch bei der Grundlagen- und Spitzenforschung. Deutschland habe sich über Jahrzehnte in ideologischen Debatten über das Schulsystem verheddert, sei spät in der Digitalisierung gewesen und schaffe es nicht, genügend qualifiziertes Personal an seine Schulen zu bekommen.

«Die Ergebnisse waren zu erwarten. Wir müssen in der öffentlichen Diskussion endlich die Ursachen klar benennen. Nur so wird der Blick frei für Lösungsansätze», erklärte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe. «Die Ursachen liegen auf der Hand. Alle Lernstandsuntersuchungen nach dem Jahr 2020 zeigen, dass die lange Zeit der Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen während der Corona-Pandemie zu deutlichen Lernrückständen in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern geführt hat. Zudem hat sich gerade in Deutschland die Schülerschaft deutlich verändert: Die Zahl der Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern hat erheblich zugenommen.»

Rabe weiter: «Während der Corona-Pandemie waren die Schulen fast ein halbes Jahr lang weitgehend geschlossen, ein weiteres halbes Jahr lang fand nur jede zweite Unterrichtsstunde in der Schule statt. Die jetzt mit der PISA-Studie nachgewiesenen Lernrückstände von einigen Monaten sind die schlimme Folge. Die Studie zeigt auch, dass die Zahl von Schülerinnen und Schülern aus benachteiligten Verhältnisse seit zehn Jahren deutlich zunimmt. So stieg die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund in Deutschland seit 2002 um rund 50 Prozent (von 25,8 auf 38,7 Prozent). Nur knapp die Hälfte von ihnen spricht zu Hause Deutsch. Der Anteil der besonders benachteiligten Kinder aus der ersten Zuwandergeneration hat sich sogar um das Zweieinhalbfache auf knapp zehn Prozent erhöht.»

«Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die Kinder in ihren Familien Lesen, Schreiben und Rechnen durch Übungen festigen»

Rabe verweist in diesem Zusammenhang auf die Erfahrungen in Hamburg: «Angesichts der veränderten Schülerschaft müssen wir mehr Zeit und mehr Konzentration für das Erlernen von Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben, Zuhören sowie Mathematik einsetzen. Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die Kinder in ihren Familien Lesen, Schreiben und Rechnen durch Übungen festigen. Deshalb haben wir in Hamburg die Übungsprozesse in die Schulzeit integriert.»

Konkret bedeute das: «Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, in den Grundschulen täglich zu lesen und die von vielen Wissenschaftlern empfohlenen neuen Lernmethoden wie zum Beispiel das ‚BiSS-Lesetraining‘ in den Grundschulen einzusetzen. Darüber hinaus hat es sich in Hamburg bewährt, für Kinder mit Lernrückständen zusätzliche Förderkurse anzubieten. Bei uns bekommen alle Grundschüler mit Lernproblemen mindestens zwei zusätzliche Förderstunden am Nachmittag in der Schule. Es hat sich zudem bewährt, dass wir bereits vor der Schule mit der Förderung beginnen. Wer in Hamburg mit viereinhalb Jahren nicht altersangemessen spricht, wird bereits mit fünf Jahren schulpflichtig und intensiv gefördert. Ganztagsschulen bieten dafür zusätzliche Lernzeit. In Hamburg haben alle Grundschulen freiwillige Ganztagsangebote, die Teilnahmequote liegt bei fast 90 Prozent.»

Tatsächlich hat sich Hamburg in den vergangenen Jahren in allen Schüler-Leistungsvergleichen stetig nach oben gearbeitet. So ergab unter anderem die jüngste IQB-Studie, dass die Neuntklässler – Zielgruppe auch der Pisa-Studie – im Vergleich der 16 Bundesländer in Englisch und Deutsch immer besser geworden sind. Kein anderes Bundesland habe sich in den vergangenen dreizehn Jahren so stark verbessert wie die Hansestadt, erklärte Rabe bei der Veröffentlichung der Daten im Oktober. «2011 lagen die Leistungen der Hamburger Schülerinnen und Schüler in Klassenstufe 9 im Vergleich aller 16 Bundesländer über alle Fächer hinweg durchschnittlich auf Platz 11, heute auf Platz 4.» News4teachers / mit Material der dpa

Neuer Pisa-Schock: Deutsche Schüler schneiden so schlecht ab wie nie – nicht nur wegen Corona

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Rainer Zufall
4 Monate zuvor

Bemerkenswert, wie sich Hamburg trotz gleicher Ausgangslage und Mitteln nach Oben arbeiten konnte, bestimmt schreiben alle anderen Bundesländer jetzt mit, wie ohne Mehraufwand mehr geleistet werden kann 😀

Darüber hinaus auch erkenntnisreich: vor Corona war das Bildungssystem auf dem Siegeszug! Ok, einige Kinder lernten nicht genug, aber wie kann das Lernen dem Bildungssystem in Verantwortung gestellt werden?
Zudem schließen sich Sozialstaat und Bildung jetzt aus? Wettert die Union deshalb gegen das Bürgergeld, dessen Bezieher mehr Zeit in Fort- und Weiterbildung investieren dürfen, anstatt in ungelernte Minijobs abgedrückt zu werden?

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

„Keep calm and carry on….!!!“
In spätestens zwei Wochen redet kein Mensch mehr davon … und seitens der Politik werden dann Überlegungen angestellt, wie man das Haushaltsdefizit auch mit Einsparungen im Bildungsbereich verkleinern kann.
Same procedure as every time!

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Ei think dät will bi de rong änd onlie way they will du.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

🙂

Hans Malz
4 Monate zuvor

„Deutschland habe sich über Jahrzehnte in ideologischen Debatten über das Schulsystem verheddert, sei spät in der Digitalisierung gewesen und schaffe es nicht, genügend qualifiziertes Personal an seine Schulen zu bekommen.“ – Wer ist denn genau daran schuld? Doch diejeningen, die jetzt „fordern“. – Genau mein Humor.

Hans Maiaer
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

In NRW nötigt man derweil ausgebildete Menschen mit Sek. II Referendariat dazu sich in die Sek. I downgraden zu lassen (mit mehrtägige Fortbildung für die Sek. I und abschließenden Kolloquium bei der Dezernentin, da man ja im Referendariat nicht gelernt hat, in der Sek. I zu unterrichten, obwohl man in der Abschlussprüfung auch eine Stunde in der Sek. I zeigen musste!), um überhaupt eine feste Stelle zu kriegen.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

…und diese Schafe (sorry, not sorry) lassen sich dann zwei Sekunden nach Unterschrift DOCH in der Sek II einsetzen. Weil „plötzlicher Notfall“, „Mangel“, „leuchtende Kinderaugen“. Und statt solche abgepressten Kurse zu versemmeln oder wenigstens mit minimaler Energie und MESA zu betreiben – geben sie ihren Ausbeutern noch RECHT, indem sie es versuchen möglichst gut zu machen!
Kannst Du Dir nicht ausdenken…da kann ich nur sagen: Alles richtig gemacht, Landesregierung/Schulleitung!

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Also bei uns bleiben fast alle Sek II Kollegen nach der Abordnungszeit da. Nur mal zur Info …
Das Kolloquium und die Fortbildungen sind natürlich Käse.

Ale
4 Monate zuvor

Interessant: er schreibt korrekt, dass in vielen anderen Ländern der LockDown ähnlich war. Warum sind nur wir dann schlechter geworden? Und die Jahre vor Corona war auch Corona dran schuld oder? Für mich ist Corona die Entschuldigung nichts machen zu müssen, da der Fehler nicht im System liegt. Und das ist die Fehleinschätzung schlecht hin.

EmpiD
4 Monate zuvor

Die Ergebnisse waren zu erwarten. Wir müssen in der öffentlichen Diskussion endlich die Ursachen klar benennen. Nur so wird der Blick frei für Lösungsansätze»

Und dann erstmal Corona und Migranten als einzige Ursachen nennen. Genau mein Humor.

Ich liebe es ja, wie man in euren Überschriften mittlerweile einen (berechtigterweise) wütenden Unterton erahnen kann xD

JoS
4 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Naja, dass sich die Leistungen seit 2015 verschlechtert haben, ist ja nun nicht von der Hand zu weisen. Das Problem sind allerdings nicht die Migrantenkinder, sondern der mangelhafte Umgang mit den Defiziten im Bildungssystem. Tägliche Leseförderung beispielsweise würde so viel mehr bringen als Englischunterricht in der Grundschule oder ziellose Projektarbeit.

Ale
4 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Oder: Schwinübungen und Buchstabenlernen statt direkt Silbenlesen. Ich sehe es in der Klasse meiner Tochter: wenn die Eltern nicht hinterher sind, klappt das nicht. Und nicht alle Eltern können das leisten. Wobei eine Fremdsprache spielerisch erlernen mir lieber ist, wie die 45min pro Woche Selbstreflexion des Lernprozesses. Hier macht die Französischlehrerin einen tollen Job.

PeRe
4 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Ganz so ist es ja nicht: Schwungübungen finde ich schon wichtig. Man schaue sich nur mal das Schriftbild der Schüler in den weiterführenden Schulen an. Das wird in den letzten Jahren – abgesehen von der Rechtschreibung und den Mathekenntnissen – auch immer schlechter.

Ale
4 Monate zuvor
Antwortet  PeRe

Meine Meinung, ich bin komplett für diese Übungen. Finden aber nicht mehr statt es wird direkt mit dem Lesen von Silben begonnen.

Hans Hoffmann
4 Monate zuvor
Antwortet  PeRe

Absolut. Ich hatte schon des Öfteren Schüler, die tatsächlich ihre eigene Schrift nicht lesen konnten.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  PeRe

Schwungübungen sind für meine LRS-ler das A und O.

Sie sind oft genervt, merken aber, dass es ihnen wirklich hilft.

Macht man das ordentlich und konsequent, sind eigentlich alle Buchstaben geübt und miteinander verbunden. Das ist eine prima Vorbereitung für die Schreibschrift und fördert die Feinmotorik.

Druckbuchstaben sind aber de r Ren ne r undda s is tdan n nich tso gut les bar, wei l dieab ständ eeinf nich tsod eutl ich sind. Wortanfang und Wortende sind ja eigentlich definiert ….

Schriftbild? Welches Schriftbild? Meinen Sie diese komischen Zeichen und Hüroglüfen?

Es wird im Unterricht ja auch nicht mehr gemacht – Schönschreiben, Gedichte sauber auf ein weißes Blatt Papier, Ergebnisse in Mathe mit Lineal unterstreichen, …..

Palim
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Doch, das wird gemacht, reicht aber bei vielen nicht aus.
Und die Stunden für Schönschreiben sind seit Jahrzehnten gestrichen.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ja, seufz, ich fange in Klasse fünf auch immer wieder damit an….

Schleppe die unterschiedlichen Linearuren heran und es geht los.

Dann läuft uns die Zeit davon, denn lesen können ja auch nicht alle …..

Arno Nyhm
4 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Als

EmpiD
4 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Das ist in etwa so als würde ich jahrelang meine Kinder vernachlässigen und am Ende dem Drogendealer die Schuld dafür geben, dass die Kinder so mies geraten sind.

Die Leistungen haben sich verschlechtert, weil bildungspolitisch alles dafür getan wurde. Bzw. nichts getan wurde, um auf eine moderne Welt angemessen reagieren zu können.
Die Migration war noch nie ein Problem. Es ist immer der Unwille von Politik und Gesellschaft, inkludieren zu wollen.

Mit der Schuldfrage hin zu Corona und Migrantion macht man es sich so schön einfach, denn dann hat man einen Schuldgegenstand geschaffen, für den man keine Verantwortung übernehmen muss und für den man Zeit braucht, um darauf zu reagieren.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

„Die Migration war noch nie ein Problem. Es ist immer der Unwille von Politik und Gesellschaft, inkludieren zu wollen.“ – Ursache detektiert – Diagnose: Schwere Realitätsleugnung.

Dreamghost
4 Monate zuvor
Antwortet  447

* Benutzername: Administrator *
* Passwort: Admin123! *
* Autorisiert, erwarte Befehle *
Drohne 447, starte Neukalibrierung der Rassismus Regulierung.

SoTraurig
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Deutschland ist inzwischen so runtergrockt, dass sich niemand, der hier her kommt noch damit identifizieren bzw. migirieren will. Einfach mal umhören, da wird seitens der Schüler kein Blatt vor den Mund genommen.

EmpiD
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Kannst mir gerne die Realität aufzeigen, ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Und mir zeigen, inwiefern Deutschland politisch und gesellschaftlich Anstrengungen zur Inklusion oder wenigstens Integration unternommen hat und im gleichen Zug diese Anstrengungen von den Migranten abgelehnt wurden.
Kleiner Zusatz: Geld hinschmeißen und „pass dich an“ sagen, ist weder Integration noch Inklusion.

Ich finde es immer witzig, wenn alle Ausländern die Schuld an (buchstäblich allen) Problemen geben, obwohl niemand ihnen eine Chance für irgendwas gibt bzw. für sie so wirklich was ermöglicht. Gilt genauso übrigens auch für sozial schwache Deutsche. Keine Chance im Leben. Im selben Zug wirft man mir dann Realitätsleugnung vor.

Arno Nyhm
4 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Sie sind hier, bekommen Schutz, Gesundheitsversorgung und Geld. Und diverse schulische Angebote trotz eklatanten Personalmangels.
Würde das schon als Chance sehen.

EmpiD
4 Monate zuvor
Antwortet  Arno Nyhm

Mit anderen Worten: „Wie schmeißen ihnen Geld hin und sie sollen sich deswegen anpassen.“
Was für schulische Angebote? Asylanten dürfen ewige Zeiten nicht arbeiten und endlos viele Abschlüsse werden nicht anerkannt. Genauso kann gefühlt niemand, der älter als 30 ist, english sprechen.
Jetzt mal im Ernst, gibt es wirklich Leute die glauben, sozial schwachen Leuten, ob Migranten oder Deutschen, wird in Deutschland Chancengleichheit geboten?

Palim
4 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Und im selben Zug betont man, dass man die Segregation wünscht, Privatschulen und Abgrenzung bevorzugt und sich distanzieren will, damit man im Anschluss auf „die anderen“ zeigen kann.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Lol.exe doppelklicken: Ich habe selbst „Migru“.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Schließe nicht immer nur von dir auf andere. Danke!

EmpiD
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Mit Sicherheit hast du das. 😉
Kommst wahrscheinlich aus einer sozial schwachen Familie und musstest dich vom Stalljungen zum Senator hocharbeiten.

Palim
4 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Danke, EmpiD,
es ist ja so einfach, wenn man sich nicht an die eigene Nase fassen muss.

SoTraurig
4 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Wenn die Eltern sich nicht intensiv während der Grundschulzeit mit „Nachhilfe“ befassen, dann können die Kinder kaum richtig schreiben oder lesen.
Leider habe ich das erst spät gemerkt und habe jetzt massiven Nachholbedarf mit 3 Kindern. Das Letzte profitiert jetzt von dieser Erkenntnis.
Wir haben wegen Beruf eigentlich gar keine Zeit für so was.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich wäre Migrant und könnte das wegen eigener Sprachdefizite nicht leisten, dann ist das ganz schlimm für die Kinder.

Man kann dieses Problem aber nicht damit lösen, dass man die Benotung aufweicht, um diese Kinder nicht vor den Kopf zu stoßen und durchzuschleifen.

Arno Nyhm
4 Monate zuvor
Antwortet  SoTraurig

„Wir haben wegen Beruf eigentlich gar keine Zeit für so was.“

Wir brauchen dringend einen Führerschein fürs Kinderkriegen. Kinder kosten Zeit. Viel Zeit. Und zwar für den Rest des Lebens. Für sowas muss man Zeit einplanen.

Davon abgesehen stimmt es natürlich dass Schule dringend besser befähigt werden muss, Förderung zu betreiben. Leider muss Schule fast alle gesellschaftlichen Probleme ausbaden. Das an die Gesellschaft (Eltern) weiterzuleiten ist folgerichtig.

SoTraurig
4 Monate zuvor
Antwortet  Arno Nyhm

Wir brauchen dringend einen Führerschein fürs Kinderkriegen.“
Kein Kommentar.

Davon abgesehen stimmt es natürlich dass Schule dringend besser befähigt werden muss, Förderung zu betreiben.“
Förderung?

Wenn man die Augen nicht verschließt und sich anschaut was in der Schule passiert, dann sollte einem klar werden, warum die Kinder in der Schule mit Defiziten nach hause kommen.

Es fallen PERMANENT Schulstunden wegen Lehrermangels aus.

Aktuell sind es bei uns 8 Wochen Mathematik auf dem Gymnasium!
Davor war in der Grundschule Monatelang der Klassenlehrer krank.
Das sind keine Einzelfälle, ich hätte mir das mal notieren sollen.

Zusätzlich war noch monatelang Homeschooling wegen Corona.

Hinzu kommen Flüchtlingskinder, die in der Klasse sitzen kein Deutsch können und im Unterricht rumlaufen oder verhaltensauffällig sind.

Wer bitte soll die Zeit geschweige denn Befähigung haben, das zuhause aufzufangen?

Ich rede auch nicht von Erziehung oder Nachhilfe sondern von Wissen welches in der Schule vermittelt werden soll und nicht zuhause!
Daher „Nachhilfe“ in Anführungszeichen.

Selten so ein schwachen Kommentar gelesen.

Palim
4 Monate zuvor
Antwortet  SoTraurig

Was soll denn passieren, wenn die Lehrkraft krank ist?

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Man hätte schon vor Jahrzehnten die Schulen mit 110% Personal ausstatten müssen. Das war in der DDR üblich, zudem hatten Horterzieher eine Lehrbefähigung bis Klasse 4, damit konnte man, auch bei Grippewellen, viel Unterrichtsausfall vermeiden.

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Lehrerfeuerwehr. Ich habe das während Erziehungsurlaub gemacht. Wurde auch recht gut bezahlt, und war möglich, weil es nach meinen Wünschen flexibel war. Meist nur tageweise, aber einmal waren es auch vier Wochen in einer Klasse.

Mo3
4 Monate zuvor

War es nicht so, dass Hamburg sich in anderen Leistungsvergleichen zwar im Ranking verbessert hat, die Leistungen aber dennoch abgenommen haben – nur halt nicht so sehr, wie in anderen Bundesländern?

Tanja
4 Monate zuvor

Digitaler und flexibler werden und bessere Arbeitsbedingungen schaffen.
Praktisches Arbeiten und Lerngruppen und für Lehrkräfte die 4-Tage Woche

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Tanja

Die Kids müssen – auch digital – LERNEN!

Was heißt in diesem Zusammenhang „flexibler“? Ich als Lehrkraft, die Eltern – mal weniger arbeiten und sich mehr um die Kids kümmern?, Schüler – lernen?

Lerngruppen sind bei uns leider immer Spaß-Gruppen. Den ersten Teil überhören sie geflissendlich. Kann man kaum durchführen, wenn man Noten besser als 5 haben möchte.

Es fehlt nämlich an der Selbstständigkeit – die übrigens gut trainiert werden könnte, wenn die Kids Hausaufgaben anfertigen würden…..

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Richtig! Ergänzung zum letzten Satz: Wenn die Kinder ihre HA überwiegend SELBSTÄNDIG erledigen. Die Eltern müssen und sollen nicht die ganze Zeit daneben sitzen. Aufgabe der Eltern ist es, dafür zu sorgen, dass das Kind die Aufgaben regelmäßig erledigt und evtl. bei Bedarf hilft. (Meine Eltern waren beide voll berufstätig, Malfolgen und Gedichte wurden nebenbei beim Vorbereiten des Abendessens oder am Wochenende abgefragt, die schriftlichen Hausaufgaben mal schnell überflogen, ansonsten haben wir uns mit Schulkameraden auch oft gegenseitig geholfen. So lief es auch bei meinen Kindern und läuft es bei meinen Enkeln). Übrigens, sollten die Hausaufgaben für das Kind zu schwer sein, um sie selbständig zu lösen, sollte man Rücksprache mit den Lehrern nehmen.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ganz genau!

Sunny
4 Monate zuvor

Die Schulgebäude fallen auseinander, die Kollegen sind wegen der dauerhaften Mehrbelastung ständig krank, es fehlt noch immer in vielen Schulen an ausreichend digitalen Endgeräten….aber wer ist wieder schuld? Die schlechten Lehrkräfte! Natürlich!
Die Kinder sind privat nur noch mit Daddelei beschäftigt und haben mit dem Lesen gar nichts mehr am Hut. Aber wir müssen das auffangen können. Na klar. Lesezeit heißt nun das, was wir eh tagtäglich praktizieren.
Es wird wirklich immer absurder.
Die Schulen brauchen mehr Geld, mehr KollegInnen und mehr Inklusions-Helfer. Einfach mal Geld für das System ausgeben und schauen, was passiert.

Ça me fatigue
4 Monate zuvor
Antwortet  Sunny

… und wo soll das Personal so plötzlich herkommen, wenn das Geld da wäre?

Erkenntnisse aus meinem Umfeld (muss nicht überall so sein):

Vor 10 Jahren waren die Kinder selbstständiger, als sie in die weiterführende Schule kamen.

Vor 10 Jahren konnte die Mehrheit der Kinder eine Schere und einen Stift bedienen und sich die Schuhe alleine anziehen zur Einschulung.

Vor 10 Jahren war die Mehrheit der Kinder psychisch gesund.

Vor 10 Jahren hatten mehr Kinder noch mehr Respekt gegenüber anderen Personen.

Vor 10 Jahren hatte nicht jedes Kind ein Smartphone, es hat sich aber langsam in diese Richtung entwickelt.

Vor 10 Jahren durfte man ehliche Noten geben und musste nicht alles loben, auch wenn es grottenschlecht ist, nur damit das Kind keine Psychose bekommt, weil es kritisiert wird.

Vor über 10 Jahren wurde selbstgeleitetes Lernen eingeführt. Lehrer sind Lerncoach.

Wann wurde nochmal die Inclusion eingeführt?

Seit über 10 Jahren hat sich die Anzahl der Pflichten der Lehrkräfte sukzessive erhöht.

…. usw.

Vor 10 Jahren hatten die Kinder nicht ständig Angst vor irgendwas.

Jetzt arbeiten sie mit virtuellen Scheren und Stiften schon vor dem Kindergarten. Sie sind dafür aber auch schön still, toben nicht herum und machen keinen Ärger, solange man ihnen das kleine Ding nicht wegnimmt.

Sehr interessant finde ich in dem Artikel, dass man Übungszeiten in der Schule eingeführt hat.
… ???
Ganz neue Erkenntnis.
Was denn sonst?

Input -Üben -Input – Üben – Klassenarbeit usw …
So war das schon ganz, ganz früher. Da durfte man auch nicht selbst entscheiden, welche der Aufgaben man machen wollte. Da gab es Aufgaben und Punkt – keine Diskussionen, wofür man das denn später mal braucht. Da wurde einfach gearbeitet, weil das in der Schule eben so war. Das hat keiner hinterfragt.
Pampige Antworten hat sich da kaum riner erlaubt.

Früher war nicht alles besser … das möchte ich damit nicht sagen.

Aber wir haben nicht so viel Zeit mit Nebensächlichem verschwendet. Wir waren gezwungen, die Zeit in der Schule ordentlich zu nutzen und wir haben nicht so viel Energie in Diskussionen gesteckt.

Aber vielleicht sehe ich das ja alles mit dem verklärten Blick der Erinnerungen??

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

„Wo soll das Personal PLÖTZLICH herkommen“ – von plötzlich kann keine Rede sein. In Berlin herrschte schon 2003 LEHRERMANGEL. Einzige Maßnahme dagegen: Erhöhung der Pflichtstundenzahl! Man konnte ja nicht ahnen, dass jetzt auch noch die Boomer in Rente/Pension gehen. (Ironie off!)

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

@ca me fatigue
Ansonsten bin ich der gleichen Meinung, wie Sie! (es deckt sich mit meinen Erfahrungen nach 40 Dienstjahren)

DerDip
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Der Personalmangel wird auch durch bessere Bedingungen nicht gelöst werden können. Es gibt zu viele Berufe, in denen es ebenfalls einen Personalmangel gibt, Teilweise deutlich eklatanten als bei Lehrern.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Der Personalmangel an Schulen(= mangelnde Ausbildungsreife) könnte ja vielleicht? auch ein Grund für Personalmangel in verschiedenen Berufen sein. Immerhin besteht der Lehrer- und Erziehermangel mindestens seit 20 Jahren!

DerDip
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Der aktuelle Personalmangel in vielen Berufen hat damit zu tun, dass es einen Nachwuchsmangel gibt. Wenn Sie den Krankenpfleger zum Arzt ausbilden, fehlt ein Krankenpfleger mehr. Wenn Sie einen Erzieher zum Lehrer fortbilden, fehlt ein Erzieher.

Ça me fatigue
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mit „plötzlich“ meine ich genau das … Ironie an und aus …

Ale
4 Monate zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Warum erinnert mich das so an Sokrates?: „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Jaja, dieses längst selbst zur Phrase verkommene Zitat kommt dann immer. Ändert halt nix daran, dass die Dinge in bestimmten Hinsichten tatsächlich so sind.

EmpiD
4 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Perfekte Antwort. Man sieht, dass genau diese Sätze schon vor über 2000 Jahren schon gesagt wurden. Je älter Erwachsene werden, umso „schlimmer“ wird die Jugend.
In der Pubertät heißt es bekanntlich: „Die Pubertät ist die Zeit, in der die Erwachsenen/Eltern am schwierigsten werden.“ Ist doch eine schöne Gegenüberstellung.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  EmpiD

Ja.
Auch die heutigen Jugendlichen werden irgendwie erwachsen werden, die „Welt“ dreht sich weiter.

Fragt sich nur auf welchem Niveau.

Ça me fatigue
4 Monate zuvor
Antwortet  Ale

… nur hat Sokrates vergessen zu erwähnen, dass die Jugend sich gegenseitig tyrannisiert.
… dass die Lehrerschaft kaum Möglichkeiten hat, sich gegen das Verhalten zu wehren.
… dass etliche Eltern das Benehmen unterstützen oder verleugnen (mein Kind macht soetwas nicht).
… dass heutzutage die Lehrerschaft schuld ist, wenn die Kinder nichts lernen (obwohl das aktive Verb „lernen“ sich auf das Nomen „Kinder“ bezieht).

Hans Maiaer
4 Monate zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Dass Kinder schön still sind, erlebe ich in der Schule leider überhaupt nicht. Da fällt es sehr, sehr schwer überhaupt mal die Klappe zu halten und auch mal wenige Sekunden Langeweile auszuhalten.

Ça me fatigue
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

… ja genau, ich stimme voll zu: sie sind still, solange sie daddeln dürfen.

Nimmt man ihnen das kleine Spielzeug weg (in der Schule z.B.) sind sie alles andere als still. Die wenigsten können ruhig sitzen bleiben, beobachten Sie mal die Muskelzuckungen, denen sie dann ausgesetzt sind. Nicht alle, aber viele.

Wir sind auch ständig mit Missbrauch von Chaträumen beschäftigt.

Stichworte WhatsApp – 11jährige – keiner kontrolliert.

Soll man da Klassenkonferenzen hier für die Kinder oder eher für die Eltern abhalten?

(Für die, die das nicht wissen: Bei so einer Klassenkonferenz sind alle Lehrkräfte anwesend, die den bzw. die Schüler / Schülerin unterrichten, die Schulleitung, die betreffende Schülerin/der Schüler, die Eltern. Es gibt eine Darstellung des Problems, meistens vom Klassenlehrer. Es gibt eine Anhörung der beschuldigten Person und des Opfers. Es gibt eine Beratung der Lehrerschaft unter Ausschluss der Eltern und Kinder. Es gibt eine Verkündigung des Urteils… äh … falsch … der pädagogischen Maßnahme oder der Ordnungsstrafe. Alles wird vom Klassenlehrer fein säuberlich notiert, unterschrieben ind in die Akte geheftet. Die Eltern dürfen Einspruch einlegen, dann fangen wir von vorne an oder lassen es frustriert sein und der/die DelinquentIn lacht sich ins Fäustchen und macht weiter. Toller Zeitvertreib!)

Das kostet unendlich viel Zeit!

Wir füllen unsere Akten aus Papier, damit hinterher auch kein Rechtsanwalt was machen kann …
… und die gemobbten Kinder?

Egal …

… wir bestrafen die Mobber, wenn wir was beweisen können und das war’s.

Da freuen sich dann die Gemobbten

… oder nicht …?

… und die Anzahl der psychologisch la bilen Kinder wächst.

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Wann sind Sie zur Schule gegangen? Ich bin 1969 eingeschult worden. Und doch, es gab sie schon, die Sinnfragen, die pampigen Antworten und Lehrer, die geärgert wurden. Und später in der Adoleszenz die Sinnfrage gegen das System, die Demos für Frieden und AKW, das Waldsterben und die radikalen Umweltschützer ( Waldsterben! BASF Katastrophe!)
Nix hinterfragt? Ich verschütte gerade meinen Kaffee vor Lachen.
Die Problematik heutzutage ist keine ideoligische, sondern eine soziale.

Ça me fatigue
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Es geht um die Situation IN der Schule … nicht außerhalb.

Ja, natürlich gab es pampige Antworten in der Schule schon immer. Aber nicht in der Menge.

Es wurden auch nicht im Unterrichtsgespräch (Plenum) Dinge gesagt, die überhaupt nicht zum Thema passen.

Träumer gab es schon immer, Querschießer auch.

Ich habe aber den Eindruck, dass sich die prozentualen Anteile geändert haben.
Die psychischen Auffälligkeiten haben enorm zugenommen.
Ich sage nicht, dass das die Schuld der Kinder ist.

Ein guter Vergleich wäre vielleicht unsere Klimasituation: Schwankungen gab es schon immer, Ausreißer auch. Das Problem ist aber die Geschwindigkeit der Änderungen in immer die gleiche Richtung. Das geht am Anfang schleichend und irgendwann kann man es nicht mehr umkehren.

Ich bleibe dabei: die Kinderpsychatrie und alle anverwandten Stellen sind so voll wie nie zuvor.

Das bereitet große Sorge.

Es fällt nicht nur Unterricht aus, die Kinder sind auch nicht anwesend, wenn er stattfindet.

Viele Kinder „verstehen“ nicht, um was es im Unterricht gerade geht, weil sie in einer Klasse zwischen lauter anderen Kindern sitzen und nicht direkt persönlich angesprochen werden.

Eine Lehrkraft spricht die Klasse an, nicht jedes Kind nacheinander einzeln. Wiederholt man das Ganze und spricht das betreffende Kind direkt an, so wird es oft plötzlich verstanden.

Im Gegenzug „spricht“ ein Smartphone den Benutzer direkt an. Das sind die Kinder gewohnt: „Alles dreht sich immer nur um mich.“

So funktioniert Schule aber nicht.

Das könnte auch keiner bezahlen.

Die Anzahl der Kinder, die völlig unorganisiert sind und die eine minimale Aufmerksamkeitsspanne haben, hat sich in meinem Umfeld enorm erhöht.

Die Anzahl der Kinder, die mit übergroßen Ängsten durchs Leben gehen, ist ebenfalls groß.

Die Anzahl der Eltern, die mit ihren Kindern nicht zurecht kommen, ist groß.

Die Anzahl der Kinder, die zwei oder mehr Kinderzimmer in verschiedenen Häusern mit verschiedenen Bezugspersonen haben, ist enorm.

Die Anzahl der Kinder, die im Streit zwischen Erwachsenen eine ungewollte Rolle spielen, ist enorm.

Das ist ein Grund zur Sorge!

Kinder brauchen einen stabilen Rückzugsort an dem sie sich sicher und geborgen fühlen *für nanche ist das die Schule!).

Sie brauchen Eltern, die sie (gemeinsam und in die gleiche Richtung) erziehen.

Essen, Trinken und ein warmes Bett benötigt der Körper.

Die Seele / Psyche braucht Geborgenheit und ehrliche ALTERSGEMÄßE Zuwendung.

Viele Kinder haben das nicht.

Vieles wird bereits von kleinen Kindern als „Kinderkram“ abgelehnt. Es ist ja auch viel spannender, James Bond mit den Eltern zu schauen als Heidi.

Damit fängt es aber an!

Nicht wenige Kinder (Unterstufe) schreiben nach 23 Uhr noch Nachrichten in den Schulchat.

Wie kann das sein?

Das mit der Digitalisierung ist wie mit Arzneimitteln: die richtige Dosis zur richtigen Zeit macht die Wirkung!

Fluch und Segen liegen hier ganz dicht beieinander.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Sinnfrage gegen das System – jetzt ist mein Tee in die Tastatur….

Ich habe Geschichte in einer zehnten Klasse – bei uns Abschlussjahrgang – halten müssen. Kein Neigungsfach und natürlich nicht studiert.

Keine Chance, die Kids in Aufruhr zur bringen.

Demo? Kostet Zeit, unbequem.

„Wofür würdet ihr auf die Straße gehen?“

Alles versucht, Gesundheitswesen, AKW, Kohle Klimawandel, Corona, Krieg in der Ukraine, Friedensdemo, Nahrung wird weniger, wir müssen für Wasser richtig bezahlen, arbeitsplatzreduzierende Einkaufswagen (so praktisch, man muss nicht an der Kasse warten…), Selbstscannerkassen (s. Klammereintrag zuvor), … alle prima wirtschaftstreu, die 99% haben ihr Geld verdient und sollten auch nicht mehr besteuert werden (ja, ich nähere mich dem WiPo-Unterricht).

Dann – die Erleuchtung meinerseits!

„Stellt euch vor, es gibt ein neues Gesetz: Wenn du 40 Jahre alt bist, ziehen deine Eltern bei dir ein und du musst dich um sie kümmern.“

ENDLICH – Protest von allen Seiten!

Zieht eure Schlüsse selbst! (Ich war entsetzt!)

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Aber vielleicht sehe ich das ja alles mit dem verklärten Blick der Erinnerungen??“

Ja. Alterserscheinung, mit etwas Disziplin schafft man es nicht ständig in den „früher war alles besser“ Gefühlen zu schwelgen, klar gibt einem das ein Gefühl (moralischer) Überlegenheit, aber das ist billig zu haben und natürlich auch immer falsch.
Übrigens alle die sagen:“Wir waren früher echt super, die heutige Generation ist der Oberlooser“ sollte mal darüber Nachdenken das eine Vergangenheit die zu einer schlechten Gegenwart geführt hat wohl kaum super gewesen sein kann.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

@Uwe
Hoffentlich erinnern Sie sich in 10-20 Jahren noch an diesen Kommentar!

Hans Maiaer
4 Monate zuvor
Antwortet  Sunny

In Deutschland gibt man lieber Geld für Panzer aus.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

WENN das mal so wäre. Recherchieren Sie mal, wo das angebliche Zeitenwende-Wumms-Geld so angekommen ist. Also, WIRKLICH angekommen in Form konkret vorhandener Ausrüstung. NICHT „angekommen“ im Sinne von „Berichten darüber, dass“ oder „sehr seriösen Studien/Faktenchecks“. Panzer nützen zwar Schulen nix, aber wenigstens die hätten wir dann.

DerechteNorden
4 Monate zuvor

In Schweden gibt es auch einen Pisa-Schock. Ausgemachte Ursache: Corona? Huch, wie kann das denn sein, wo die Schulen dort nicht geschlossen waren?

Inselbegabung
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Schweden hat massiv digitalisiert und holt jetzt die Bücher zurück in die Schule, wie unlängst zu lesen war.

klm
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Mit Verlaub: Der Wechsel „hin zu Konservativen mit Unterstützung der Rechtspopulisten“ kann sich noch gar nicht auf die schwachen Ergebnisse der schwedischen Pisa-Tests ausgewirkt haben. Dafür sind die Schuljahre unter der früheren Regierung verantwortlich.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das hat nichts mit der Regierung zu tun. Unsere schwedische Verwandtschaft sieht das Gedaddel während des Unterrichts auch als großes Problem. Und die sind einfach nur Down-to-Earth.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

? Laut Presseabteilung der schwedischen Regierung beruft man sich auf das Karolinska-Institut (wie ja hier jemand schon schrieb), das zu viel Bildschirmzeit als schädlich für Heranwachsende betrachtet.
Mit Rechts hat das also nichts zu tun. Oder betrachten sie das Karolinska-Institut etwa als Handlangerin der Regierung? Hat die neue Regierung dort etwa das wissenschaftliche Personal ausgetauscht?
Bedeutet die Befürwortung von weniger Gebrauch digitaler Medien in Kitas und Schulen für Sie, dass man rechts ist?

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ähm, zuviel Bildschirmzeit ist auch schädlich, wenn richtig und nur gearbeitet wird.

Das wollen wir doch bitte mal nicht vergessen. Das verändert das Hirn, die Konzentration und ist schlecht für die Augen.

Das Daddeln bzw. Hin- und Herzappen kommt oft noch obenauf und ist für die Vernetzung beider Gehirnhälften eher schädlich.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich gehe mal davon aus, dass in der Redaktion erwachsene Menschen sitzen und keine (Klein)kinder, deren Gehirn und kognitiven Fähigkeiten sich erst noch entwickeln (sollten). Obwohl es auch bei Erwachsenen zu ungesunden Entwicklungen führen kann, wenn sie zuviel mit digitalen Medien beschäftigt sind (Konzentration, Suchtverhalten …), Dazu gibt es m.M.n. schon Studien.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nö, deshalb auch die Klammer. Allerdings entwickelt sich das Gehirn und damit die kognitiven Fähigkeiten vom ersten Lebenstag an (evtl. sogar schon im Mutterleib – apropos, wäre auch eine interessante Studie – wie sich das Daddeln der Schwangeren auf das Ungeborene auswirkt – zu Musik und Sprache gab es wohl schon Studien) Und ja, in den Familien kann man den Gebrauch der digitalen Medien nicht einschränken (da hilft evtl. nur und bei wenigen Aufklärung), aber Schulen könnten vielleicht (nur vielleicht) gerade bei den grundschülern ein bisschen gegensteuern. Und nein, ich verteufele nicht grundsätzlich alle neuen Medien, aber auch manche altbewährten (z. B. Bücher und Hefte) haben gewisse positive lernpsychologische Vorteile!

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ach so, das Karolinska-Institut ist ja auch eher so ein Wald-und-Wiesen-Klub mit Pseudo-Wissenschaftler*innen, oder wie?

DerDip
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Deutschland ist bei vielen Themen verspätet dran, weigert sich aber aus Erfahrungen anderer Länder zu lernen.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Äh,… heißt das jetzt eine konservative Regierung mit Unterstützung von Rechtspopulisten ist gut für das Bildungssystem?

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sind Sie da sicher? Vielleicht gab es ja (unabhängig von der Regierung) doch ein paar interessante gesellschaftliche Erkenntnisse.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Vielleicht sollte MAN mal zur Abwechslung nicht Theorie-Experten befragen, sondern sich mal in der gesellschaftlichen Praxis (an der Basis) oder auch in anderen Ländern (in denen es besser läuft) umsehen/umhören?

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie wäre es, direkt an den Schulen, bei Eltern, Lehrern, Erziehern und Schülern die Zustände zu erfassen? Obwohl, das ändert wahrscheinlich auch nichts. Vor ca. 12 Jahren gab es mal so eine anonyimisierte Umfrage an meiner damaligen Schule. Ca. 2 Jahre später folgte eine verpflichtende“ Fortbildung zur „Auswertung“. Tenor damals schon: die Lehrer und Erzieher können (müssen) viel tun, um alle an Schule beteiligten zufrieden zu stellen. Es gab damals auch Fragen zu den übergeordneten Instanzen und da es ja anonym war, gehe ich davon aus, dass es da einige Kritiken gab. Aber ob und wie das ausgewertet wurde, haben wir nie erfahren. Das Gefühl bei allen Kollegen damals: Warum fragt man uns, wenn die Antworten niemanden interessieren und wir sowieso wie immer, den schwarzen Peter zugeschoben kriegen?

Es wäre z. B. schon mal sehr interessant, die Statistiken zum Unterrichtsausfall EHRLICH zu führen und zu veröffentlichen, d. h. nicht nur die Total-Ausfälle aufzuführen, sondern genau aufzuschlüsseln (fachgerecht vertreten, fachfremd vertreten, Aufteilung der Klasse(n), nur Beaufsichtigung,Hortbetreung …)

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Die Ergebnisse erfassen“ hilft aber nicht, wenn man die Ursachen nicht ergründet und dann entsprechend handelt. (Die Sau und das Wiegen …)

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nach der Diagnose beim Arzt erfolgt in der Regel eine Therapie zur Bekämpfung der Krankheit!

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Genau – wird bei uns nicht immer ein ganzheitliches Lernen mit Kopf, Herz und Hand erwartet?

Dazu gehört auch, dass wir die Ergebnisse sehen, auswerten und die Ursachen herausfinden.

Dann geht die Suche nach der richtigen Behandlung los.

Mir ist nicht klar, wieso das hier so falsch oder anders verstanden (werden will) wird.

Ganzheitliche Ursachenforschung – dazu gehören auch die digitalen Medien und deren Konsum.

Unsere Kids sitzen bis zu sechs Stunden (ich fürchte eher mehr) pro Tag! vor ihren Bildschirmen. Ob nun große oder kleine.

Sie treffen sich nachmittags kaum und vereinsamen (vor Jahren wurde dazu in China der Begriff „Cocooning“ von Kokon) geprägt.

Diese Dinger haben AUCH Einfluss auf das Sozialverhalten.

Die Auswirkungen sind immens. Ist das denn hier von kaum jemandem einzusehen?

Gerne Schule voll digital – dann aber zu Hause weg von den Geräten!

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe, ehrlich gesagt, noch nie eine Pisa-Studie, bzw, die zu lösenden Aufgaben, gesehen.

Wird da wirklich nach den Zuständen an Schulen, Lehrkräften, Elternhäusern und dem digitalen Konsum gefragt?

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

P.S. Wenn ich mich recht erinnere, war das damals eine Berlin-weite Umfrage zumThema Gesundheit/Stress an Schule. Sehr gut erinnere ich mich noch an das Gefühl nach der „Auswertung“ bei mir und den Kollegen mit denen ich gesprochen habe: FRUST („wollen die uns verar…, was sollte der ganze Sch…“) Wie gesagt, das war vor vielen Jahren und geändert hat sich nichts, jedenfalls nicht zum besseren. Vielleicht sollte der Bildungssenat sich einfach noch einmal diese Umfrage vornehmen und objektiv und sachlich auswerten (auch enn es weh tut).

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Doch, denn die beruft sich auf das renommierte Karolinska-Institut.
Mein Mann hat das für mich recherchiert. Der beherrscht Schwedisch perfekt. Und er lehnt die neue schwedische Regierung ab.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn Schüler in der Schule ihren Kopf gegen die Wand schlagen – wer ist zuständig?

Eine bildungswissenschaftliche Einrichtung oder eine medizinische?

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Die Lehrkraft.

SoTraurig
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Erkenntnis war bereits vor der Umsetzung da wurde jedoch ignoriert.

Schon vor der Digitalisierung war vielen klar, dass Tablets in der Schule absolut kontraproduktiv sind. Besonders Menschen mit Berufen in der IT.
Das hat viele Gründe.

Einige banale Beispiele:

Grundlegende Dinge in der Schule funktionieren nicht mehr und müssen erst wieder etabliert werden, bevor Tablets auf den Tisch kommen.

Schauen Sie sich mal eine Medienschulung in der Schule an ohne zu lachen. (Damit miene ich: Lehrer ohne Computerkenntnisse versuchen Digital Natives die Welt zu erklären)

Besuchen Sie eine Veranstaltung eines Dienstleisters, der Tablets für Schulen vermarktet.
Die Use-Cases sind so an den Haaren herbeigezogen.
„Man könne mit dem Tablet im Sportunterricht Bewegungsanalysen erstellen.“

Es dürfte doch jedem einleuchten, dass man Dinge die man mit der Hand macht. z.B. Messpunkte eines Experimentes mit Lineal und Bleistift eintragen um dann einen Graphen zu bekommen, besser im Gehrin haften bleiben, als wenn ich die Punkte nach der Eingabe im Tablet einfach als Kurve angezeigt bekomme. (Noch so ein fantastischer Use-Case)

Große Firmen verdienen sich dumm und dusselig und das ist m.M. nach der einzige Vorteil an der Digitalisierung.

Die Politik kann sich im Busshit-Bingo verlieren und von tatsächlichen Problemen ablenken.

Die nächste Idiotie liegt schon auf dem Tisch.
KI als Lehrer.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  SoTraurig

Und im Silicon Valley passen die Software- und Spieleentwickler auf, dass ihre Kids in der Schule Musik, Kunst usw. haben.

Die lassen ihre Kids erst mit 14 an die Geräte – warum nur?!

Wasserzeichen
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich lese, dass man sich dabei auf das renommierte Karolinska-Institut beruft.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das spielt keine Rolle, wenn es um die Entwicklung junger Menschen geht.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

In Bezug auf Digitalisierung in Schulen sind medizinische (neurologische, psychologische, …) Erkenntnisse in Zusammenhang mit Bildung (Lernprozesse, Konzentration, Ausdauer, …) bestimmt auch nicht zu vernachlässigen. Q. e. d.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich frage mich gerade, warum ich während meines Studiums zum Sonderschullehrer mehrere Semester mit Psychologie des Kindes, Anatomie/Physiologie des Kindes, Neurologie, Psychatrie usw. zubringen durfte.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das wäre wirklich mal eine wissenschaftliche Studie wert, vielleicht hat das ja das Karolinka-Institut getan. Auf jeden Fall kann ich auf Grund meines während des Studiums erworbenen Wissens und meiner Berufserfahrung nicht ausschließen, dass die exzessive Nutzung (in Schule UND privat) der digitalen Medien KEINEN negativen, sondern nur positiven Einfluss auf die Schülerleistungen hat. Sie aber, liebe Redaktion, zweifeln von vornherein an, das Mediziner (Neurologen, Psychologen, …) sich darüber ein Urteil bilden können, wie Schüler lernen. Auf welcher Grundlage?

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es geht nicht nur um die Nutzung von digitalen Medien in der Schule. Es geht um die Wirkung der exzessiven! Nutzung digitaler Medien schon im sehr frühen Kindesalter. Und da sagt mir meine wissenschaftliche Bildung (Neurologie und Entwicklungspsychologie), dass da evtl. doch ein Einfluss auf die mentale/psychische Gesundheit bei Kindern (Konzentration, Aufmerksamkeitsspanne,…) bestehen könnte.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Man vergleiche den neuen Artikel hier mit dem Titel „Studie: digitale Freizeitlektüre wirkt kaum auf das Leseverständnis von Schülern.“
Wo bleibt der nachgewiesene POSITIVE Effekt der digitalen Geräte? Wenn der ausbleibt, sieht es schlecht aus, selbst wenn es keine gesundheitlichen Bedenken gäbe.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Eigentlich genügt es schon, wenn man sich ein kleines bisschen mit der kognitiven Entwicklung von Kindern in den ersten 10 Lebensjahren beschäftigt (Piaget z. B.) und dann überlegt, wie die heutige diditale Kindheit bei zu vielen Kindern aussieht. Da decken sich meine Beobachtungen (und wenn ich hier so lese, wie viele Lehrer über immer mehr Kinder berichten, die nicht schulreif sind ) mit dem was ich damals gelernt habe.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Stimmt mit meinem Gelernten überein.

Manfred Spitzner (oder ohne n) hat sich damit befasst.

Aber den will ja kein Digi-Fan auch nur erwähnt haben.

Ein Kind, das nur sitzt und sich berieseln lässt, ist ein Sitzkind. Hochgradig unselbstständig, da es nur gucken und sitzen kann. Das kann es aber gut.
Hier fehlen Elan, Motivation, Weitblick (klar, wer immer nur auf den Bildschirm vor sich starrt….)….

Und ich bin auch der Meinung, dass Schule das nicht unterstützen bzw. die Bildschirmzeit nicht auch noch verlängern darf.

Wer kümmert sich eigentlich im Arbeitsleben um die Frage nach einer angemessenen Bildschirmzeit?

Wenn ich mich nicht sehr irre – darf aus Arbeitsschutzgründen die Bildschirmzeit nicht mehr als insgesamt 8 Stunden betragen – Pausen sind zu machen und am besten – Bildschirmbrille!.

Stühle und Tische in angemessener Höhe, höhenverstellbar und die Bildschirme in einer ausreichenden Größe.

Das hat keine bildungsforschende Studie zur Grundlage, sondern handfeste gesundheitliche Gründe.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Zu diesem Thema kann ich auch das „IntraActPlus – Konzept“ von Jansen/Streit/Fuchs empfehlen. Dort nimmt man Bezug auf die biologischen Gesetzmäßigkeiten des Lernens (nach Shiffrin und Schneider):
„Automatisierung und der damit einhergehende Umbau des Gehirns tritt nur ein, wenn zwei Gesetzmäßigkeiten gleichzeitig eingehalten werden:

  1. eine hohe Anzahl von wiederholungen
  2. ein Reiz wird immer wieder mit dem gleichen Verhalten beantwortet.“

In diesem Konzept werden auch“ Lernwege“ benannt, die gegen diese Gesetzmäßigkeiten der Automatisierung verstoßen. – Dieses Konzept habe ich vor ca. 15 Jahren in die Hände bekommen und in der Praxis bei vielen Förderschülern (meist mit Erfolg) angewandt. Allerdings musste ich in der Zeit auch feststellen, dass viele Lernmaterialien und Unterrichtsmethoden gegen diese Gesetzmäßigkeiten verstoßen. Wahrscheinlich ist das Ansichtssache und ich bin nicht wissenschaftlich gebildet genug, oder dieses Konzept und die wissenschaftlichen Erkenntnisse dahinter sind mittlerweile total veraltet (so wie ich, deshalb ja auch vorgezogener Ruhestand 🙂

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mit dem Intra-Act-Plus arbeiten in abgewandelter Form auch die hiesigen Logopäden.
Die wissenschaftliche Grundlagen dieses Arbeitsheftes haben unverändert bestand, allersdings bewegen sich andere einflussreiche Personenkreis aus dem reformpädagogischen Umfeld des Grundschulverband auf einer ganz anderen Ebene als einer wissenschftlich fundierten.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich liebe Märchen. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit.

Aber das passt hier nicht – die Auswirkungen sind gesundheitlicher Art.

Da sind Mediziner gefragt – nicht die bildungsforschenden….

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„In Schweden haben die doch keine Ahnung!“
Mit Verlaub, aber so klingen Sie gerade.

Selbst als medizinische Lai*innen wissen wir als Lehrkräfte, dass die gesamte körperliche Entwicklung bei Heranwachsenden eine sehr große Rolle für Unterricht und Schule spielt.
Weshalb ignorieren Sie einen so wichtigen Aspekt eigentlich?
Weil die Regierung in Schweden rechts ist?
BTW: Die Bildungsministerin in Schweden gehört der Liberalen Partei an.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie haben sich auf die neue Regierung bezogen, die sich auf medizinische Erkenntnisse beruft.
Und wenn Kinder in der Kita und Schule stunden lang an digitalen Endgeräten verbringen, dann kann man jede Studie, die sich nicht explizit auf Schule bezieht, trotzdem heranziehen.
Würden Sie denn gutheißen, dass Kinder in Schulen ungesundes Schulessen in der Mensa erhalten, weil ja nur erwiesen ist, dass ungesundes Essen im Allgemeinen nicht gut für sie ist? Schließlich gibt es keine Studie, die ausschließlich die Schädlichkeit von ungesundem Essen in Schulen belegt.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, die Karolinska-Wissenschaftler*innen, die haben keine Ahnung. Haben die doch keine Studien in Schulen durchgeführt. …

Und Viren in Schulen sind weniger ansteckend als anderswo. Habe ich während Corona gelernt. Niemand hat dort Studien durchgeführt, also ist es wahr.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Ärzte und Ärztinnen haben ja auch keine Ahnung von Gesundheit in Schulen, also auch nicht von Schulkindern“ – wenn ich die Redaktion richtig verstanden habe. „Schulen sind sicher“ (sagen die KuMis) – also können digitale Medien nicht die geringsten schädlichen Wirkungen in der Schule haben (nur evtl. zu Hause)
Also ist alles gut!

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!

Inselbegabung
4 Monate zuvor

Ich kann auch etwas Gutes an diesem PISA-Schock finden. Nach dem ersten PISA ist soooo viel verändert worden an den Schulen und uns ist soooooooo viel gesagt worden, wie schlecht die alten Methoden seien und nun zeigt sich, all die neuen Methoden taugen auch nichts und die ganze „Spaßbetonung“ am Lernen führt auch nicht zu besseren Ergebnissen. Meiner Meinung muss nämlich einfach auch mal gelernt werden. Und geübt werden. Und das ganz viel.

Und das kann man auch nicht mit Corona erklären, wie vermutlich versucht werden wird.

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  Inselbegabung

Och, ICH habe viel Spaß am Lernen!!
Und zu

„Vor 10 Jahren durfte man ehliche Noten geben und musste nicht alles loben, auch wenn es grottenschlecht ist, nur damit das Kind keine Psychose bekommt, weil es kritisiert wird.
Vor über 10 Jahren wurde selbstgeleitetes Lernen eingeführt. Lehrer sind Lerncoach.“

Ich habe mir mittlerweile wieder angewöhnt, Grottenschlechtes grottenschlecht zu nennen und entsprechende Noten zu geben, aber eben weiterhin das Gute gut zu nennen und auch so zu bewerten.
Dann hock‘ ich halt ab und an beim Principal und höre mir die Klagen an, freue mich notfalls über meine Verbeamtung…

Und Lerncoach? Nie von ihr gehört!!

Wasserzeichen
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Ich lese bei @Inselbegabung nicht, was Sie da zitieren?????

Der Zauberlehrling
4 Monate zuvor

Merkel forderte 2008, dass aus Deutschland eine Bildungsrepublik werden soll.

Wer es nochmal nachlesen möchte …

https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/bulletin/rede-von-bundeskanzlerin-dr-angela-merkel-795504

Frau Prien ist einfach nur spät dran und die Idee ist nicht neu. Draus geworden ist unter Frau Merkel nichts und die Nachfolgeregierung hat ganz andere Probleme als die profane Bildung.

And then one day you find ten years have got behind you
No one told you when to run, you missed the starting gun

Lisa
4 Monate zuvor

Die Nachfolgeregierung macht sich ihre Probleme teilweise selbst.

Alx
4 Monate zuvor

Wir sind in Pisa in Mathematik und in Deutsch bis 2014 immer besser geworden.
Ab 2015 ging es dann steil bergab.

Irgendetwas muss sich also um 2015 herum geändert haben.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es hat sich schon früher etwas geändert, denn 2014 waren die getesteten Schüler schon 9 Jahre lang in der Schule! Also müsste die Frage lauten; Was war 2005? Oder noch früher, wenn man mit der frühkindlichen Bildung beginnen möchte.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Kleiner Fehler meinerseits: Ausgangsjahr wäre ja 2012 (nicht 2014). Das macht es allerdings nicht besser, im Gegenteil. Was war also 2003? für Berlin ist das genau das Jahr, als plötzlich! der Lehrermangel auffiel und hektisch (temporär?) mit Deputatserhöhung gegengesteuert wurde (wie erfolgreich sieht man ja jetzt!)

Rüdiger Vehrenkamp
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

In Baden-Württemberg änderte grün-rot das Bildungssystem und verwässerte dieses mit Gemeinschaftsschulen, die offensichtlich nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen.

Realist
4 Monate zuvor

Bessere Arbeitsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer. Fair!
Da hat sich nichts geändert bisher und woanders wird die 4-Tage Woche probiert mitsamt montags und freitags von zuhause! Dazu gibt es noch 12% mit Inflationsausgleich.

Hornveilchen
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Die Lehrer selbst wollen das ja gar nicht. 90% beteiligen sich nicht an den Arbeitskämpfen! Also für wen reden Sie?

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Genau. Ich muss also „kämpfen“ um für mich einen besseren Arbeitsvertrag zu bekommen. Früher konnte ich das noch selbst verhandeln.

DerDip
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Wird das die PiSA Ergebnisse verbessern?

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Und davon werden meine Schüler in ihren Leistungen besser?!

Ich nehme – drei-Tage-Woche!

Dann knallein die leistungstechnisch durch alle Decken! 🙂 🙂

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

… ich halte das gar nicht mal für so grundsätzlich unwahrscheinlich. Ohne Witz, ausnahmsweise.

Tigerente
4 Monate zuvor

Beim ersten PISA stand Finnland noch an der Spitze und alle wollten dann „finnische Verhältnisse“ an Deutschlands Schulen einführen.

Jetzt sollen die asiatischen Länder an der Spitze stehen. Führen wir denn nun auch asiatische Verhältnisse an deutschen Schulen ein?

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

Wie wäre es mit estnischen Verhältnissen?

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

… oder irischen?

SoTraurig
4 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

Es würde schon ausreichend in Deutschland zu analysieren wie sich Kinder mit Migrationshintergrund aus Asien und anderen Ländern, sowie Kinder aus bildungsfernen Schichten und Akademikerfamilien bei der Motivation unterscheiden und was passiert, wenn man die Menge der Kinder ohne intrinsische Motivation in einer Klasse erhöht.
Der Unterschied zum Schulsystem in Asien ist nun, dass man mangelnde Motivation duldet und inzwischen das Schulsystem so umgebaut wurde, dass man fehlende Motivation sogar fördert.

Federfuchs
4 Monate zuvor

Ob es vielleicht auch daran liegt?

Streit um Digitalisierung an Schulen Wissenschaftler: Tablets und Laptops machen Schüler dümmer

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.streit-um-digitalisierung-an-schulen-wissenschaftler-tablets-und-laptops-machen-schueler-duemmer.915635e8-8afc-49b4-8975-6144b32a22c5.html

(Beim anderen Kommentar klappte es mit dem Link nicht. Bitte löschen.)

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Federfuchs

Führende Wissenschaftler! Ich glaube, ich befrage erstmal den großen Thymian.

https://chaos.social/@AnthroBlogger/111461408569220876

Realist
4 Monate zuvor

Drei, Zwei, Eins… SWK-Vorschläge werden demnächst umgesetzt, um den „Standort-Deutschland“ (Wößmann) zu retten.

So wie ich es heute mitbekommen haben, fordern die Bildungspolitiker mehr oder weniger unisono Kinder müssten „mehr Zeit in der Schule“ verbringen, um Bildungsdefizite, die außerhalb der Schule nicht mehr aufgefangen werden, zu reduzieren.

Wie schafft man das ohne mehr an Personal? Wie generiert man die zusätzlichen Stunden? Ganz einfach: Lerngruppen vergrößern (schafft Kapazitäten für mehr Lerngruppen und damit mehr Unterrichtszeit), Deputat heraufsetzen (unter dem Beifall der Bevölkerung: „Halbtagsjob“, „faulle S…“), Teilzeit verbieten.

DIe Puzzleteile fügen sich zusammen. Während der Rest der Bevölkerung über die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnsausgleich debattiert, geht es für die Lehrkrafte in die komplett andere Richtung. Und das bei deutlich zweistelligem Reallohnverlust mittlerweile. Und ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen, denn der Prozess fängt gerade erst an.

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

SoTraurig
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

„Während der Rest der Bevölkerung über die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnsausgleich debattiert“

Die arbeitende Bevölkerung hat keine Zeit für solche schwachsinnigen Debatten.

Als Lehrer hat man zumindest die Möglichkeit, sich den Studenplan so zu legen, dass man bei voller Stundenzahlt einen Tag frei hat. Hinzu kommt der ganze Urlaub.

Soll keine Neiddebatte werden.
Heutzutage würde ich wegen diverser Gründe auf keinen Fall Lehrer werden.
Gibt Mental besser verträgliche Jobs.

mississippi
4 Monate zuvor
Antwortet  SoTraurig

Wie, Sie dürfen sich den Stundenplan selber machen? Bei uns haut das mit dem freien Tag nicht so einfach hin, nicht einmal bei Teilzeitkräften.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  SoTraurig

Ach ja, der Urlaub….

Meinen nächsten verbringe ich mit dem Korrigieren von Klassenarbeiten, dem Durchsehen von Heften und Mappen.

Sehr klimafreundlich – ich bleibe mit dem A auf dem Schreibtischstuhl sitzen und fahren nirgendswohin.

SoTraurig
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ach kommen Sie.
Unser Französischlehrer hat uns immer erzählt, dass er unsere Arbeiten abends bei einer guten Flasche Wein korrigiert.

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  SoTraurig

Schlimm, wenn einen die Arbeitsbedingungen zum Alkoholiker machern….

Sandra
4 Monate zuvor

Damals beim 1. Pisa Schock waren die Kitas Schuld. Zu wenig frühkindliche Bildung. Die Kinder sollen lernen lernen und Spaß daran haben. Heute haben wir fast 97% der Kinder in den Kitas. Zumeist 45 Stunden. Dort findet eher Aufbewahrung als frühkindliche Bildung statt. Wen wundert es dass es kommt wie es kommt? Die komplette Erziehungs- und Bildungsarbeit wird komplett vom Elternhaus outgesourced. Das Elternhaus hat aber immer noch den größten Einfluss auf die kindliche Bildung. Es ist so einfach, anderen die Schuld daran zu geben: mein Kind hat die Hausaufgaben nicht gemacht? Daran ist die OGS Schuld…

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  Sandra

mein Kind hat die Hausaufgaben nicht gemacht? Daran ist die OGS Schuld…“

Naja, mit welchem Argument wurden den die OGS eingeführt? Kinder sollten unter qualifizierter pädagogischer Aufsicht (= Lehrkräfte) alle schulischen Arbeiten in der Schule erledigen, um dann zuhause wirklich „frei“ zu haben. Das hat die Politik (unter dem Beifall der GEWerkschaft) versprochen. Die ersten OGS wurden auch mit den entsprechenden Ressourcen zugesch…, denn es musste ja ein Erfolg werden. Also konnte die Politik sich hinstellen und sagen: „Läuft doch super. Führen wir jetzt überall ein.“ (und die GEWerkschaft hat gejubelt und von vielen neuen Beschäftigten, die dann auch gleich in ihrem Verein Mitglieder werden, geträumt). Aber die Politik hat vergessen, auch all die anderen Schulen entsprechend der Pilotschulen mit Personal, Räumen, Mensen und Geld auszustatten (gab eben immer Dinge, die gerade „wichtiger“ waren). Und jetzt gibt es kaum noch Qualifizierte mehr, die den Job machen wollen („Fachkräftemangel“, da zuckt der Bildungspolitiker gekonnt mit den Schultern, kann er ja nichts für). Also sitzen die Kinder am Nachmittag hungrig (da keine Mensa-Kapazitäten) in ungeeigneten Klassenräumen (durch die am frühen Nachmittag schon die Reinigungskräfte laufen, denn das ist „leider“ so vertraglich vorgesehen, kann man nichts machen…) und werden von mehr und meistens weniger qualifizierte Kräften „betreut“ (also so, dass sich sich nicht gegenseitig an die Gurgel gehen), andere findet man ja nicht, die nachmittags ein paar Stunden für ’nen „Euro-fuffzig“ den Job machen wollen.

Fazit: Politiker haben mit der OGS wieder einmal Luftschlösser erbaut, die der harten Realität nicht standhalten. Aber die Lösung haben sie natürlich schon in der Tasche: SWK lässt grüßen. Sollen andere doch den Murks ausbauden, den die Bildungspolitik wieder einmal angerichtet hat.

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Mary-Ellen
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

OGS (aus meiner persönlichen Erfahrung) treffend beschrieben.
Danke. Zusatz: im Winter ab Mittag keine Heizung mehr.

Dgena
4 Monate zuvor

Da jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, sind die unterschiedlichen Ergebnisse nicht verwunderlich. In NRW gab es 1 Jahr nach Corona Bildungsgutscheine, welche teilweise gut angenommen wurden. Danach gab es keine mehr. Wer kein Bürgergeld bekommt, muss Nachhilfe selber bezahlen. Sehr ungerecht!
Einheitsschulen mit unterschiedlich lernstarken Schülern können nicht funktionieren, wenn Schüler nicht selbstständig arbeiten können. Ein Glück, dass die KI bald die Schülerbetreuung übernimmt. Dann können alle gleich gut lernen. *Ironie off*

Rüdiger Vehrenkamp
4 Monate zuvor

Am besten, man forciert weiterhin den Ausbau von Gemeinschaftsschulen, wo alle Bildungsniveaus auf einem Haufen in einer Klasse von einer einzigen Lehrkraft unterrichtet werden. Alle anderen Schulformen (außer das Gymnasium) gehören konsequent verwässert oder noch besser abgeschafft. Außerdem müssen alle Lehrkräfte zwingend auf Pflichtfortbildungen, am besten an Wochenenden und in den Ferien, um diese heterogene Schülerschaft sowie inklusiv zu beschulende Schüler mit jedweder Beeinträchtigung adäquat zu unterrrichten und individuell zu fördern. Dann muss jede Schule natürlich ein eigenes, passendes Konzept erarbeiten, um die jeweiligen Schülerleistungen zu verbessern oder notfalls vor Eltern und Schulamt zu rechtfertigen. Ein paar Politiker sollten zeitgleich mehr fordern, nichts umsetzen und die Schulen zu mehr Engagement aufrufen.

Nur so werden wir vor dem nächsten „Pisa-Schock“ bewahrt…

Hinweis: Es könnte sein, dass mein Text Ironie beinhaltet.

Karl-Heinz
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Legitimation ist höchstwahrscheinlich „Das haben wir schon immer so gemacht und deshalb machen wir das auch weiterhin so“.

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das hat historische Gründe und keine wissenschaftlichen. Gerade für begabte Kinder aus prekären Verhältnissen ganz schlecht, weil die Schultypen zwar offen sind, aber in jedem Jahr der Abstand der Bildung zwischen einer Gymnasialklasse und einer der Geneinschaftsschule größer wird. Das war, als ich Anfang der Achtziger von der Realschule aufs Gymnasium wechselte, nicht so. Diese Erfahrung stammt von Arbeiterkind e.V. , und wir raten mittlerweile, wenn möglich gleich aufs Gymnasium zu gehen. Selbst mit einem Viererschnitt verliert man den Anschluss nicht.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Anzahl der die „Verlierer-Länder“ mit Gemeinschaftsschulsystem ist aber wesentlich höher. Wobei ich den Zusammenhang mit Schulsystem und PISA-Punktzahlen aber eh nicht überbewerten würde. Da spielen m.M. noch eine Menge andere Faktoren eine gewichtige Rolle.

Hmm...
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Da lese ich hier
https://deutsches-schulportal.de/expertenstimmen/warum-singapurs-schueler-bei-pisa-so-gut-abschneiden/
aber das Siegerland Singapur betreffend etwas anderes:

„die Schülerinnen und Schüler nach sechs Grundschuljahren eine strenge Prüfung absolvieren, die über den weiteren Schulweg entscheidet“

Da steht dann auch noch:
„Die PISA-Ergebnisse weisen nach, dass der größte Teil der Jugendlichen die Schule erfolgreich abschließt, was nicht zuletzt auch auf die asiatischen Tugenden (Anstrengung, Fleiß, Disziplin) zurückzuführen ist.“

PISA-Ranking gesamt (laut Tagesspiegel)
1 Singapur
2 Macao (China)
3 Taiwan
4 Hong Kong (China)
5 Japan
6 Südkorea

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  Hmm...

asiatischen Tugenden (Anstrengung, Fleiß, Disziplin)“

Interessant wie sich auch hier das Narrativ zu ändern scheint. Vor wenigen Jahren waren das noch „protestantische“ oder sogar „preußische Tugenden“,,,

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  Hmm...

Zur Wahrheit über Singapur gehört aber auch, dass die dortige durchschnittliche Arbeitszeit pro Beschäftigten bei über 2200 Stunden pro Jahr liegt, verteilt auf 45 Wochen (=durchschnittlicher Urlaubsanspruch in Deutschland + Feiertage) wäre das eine knappe 49 Stunden Woche. Soll das jetzt der Standard für deutsche Lehrkräfte werden, damit sie all die Wunderdinge leisten können zu denen Lehrkräfte in Singapur scheinbar in der Lage sind? Da lacht sich der IG-Metaller mit seiner 35-Stunden-Woche (demnächst 32 Stunden) doch schlapp darüber.

Und Gen Z sagt sich: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Tom
4 Monate zuvor

Gerade höre ich Frau Prien im Radio und die Lösung, zumindest in Mathematik, ist doch ganz einfach: Lehrerfortbildung und dann einfach nen motivierenden Unterricht …

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Tom

Jepp….so nen Scheiß kann man sich nicht ausdenken…das muss von den Profi-Deppen kommen.

Palim
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Vielleicht war es der Text von 2000?

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Tom

Ehrlich – das ist mal ne gute Idee!

Umfang als Begriff kennenlernen, legen und dann, viel später, ausrechnen.

Mit Seilen ausgestattet auf den Schulhof – Seil um Baum – Umfang des Baumes.
Seil um Bank – Umfang der Bank. Seil um Geländer – Umfang des Geländers.

Mordsgaudi und super motivierender Unterricht. Alle mit Freude dabei.

Keiner hat eine Ahnung, was da gemacht wurde. „War lustig.“ PUNKT

Lisa
4 Monate zuvor

Wenn man mich fragen würde, sind es tatsächlich die massiven Verhaltensprobleme, die Lernen einschränken .Und da ist dann gleich, welcher Hintergrund ( schreckliches Wort!) Das mit dem Deutschlernen bekommen die Schüler bei normalem Verhalten nämlich hin.
Das die Basics fehlen, hat so zugenommen. Ganz neu ist das freilich nicht. Schon Anfang der Neunziger habe ich mit Schülern geübt, wie man eine Zimmertür schließt.. Wie soll man das wissen, wenn man nie Türen hat? Geld muss ins Bildungssystem, viel Geld! Nicht auf die Prioritätenliste sondern auf der Haushaltsliste ganz vorne, ein Doppelwums. Sondervermögen. Und ein Solidaritätsaufruf für alle Kinder, die in Deutschland leben, auch wenn man damit nicht außenpolitisch brillieren kann.

Arno Nyhm
4 Monate zuvor

«2011 lagen die Leistungen der Hamburger Schülerinnen und Schüler in Klassenstufe 9 im Vergleich aller 16 Bundesländer über alle Fächer hinweg durchschnittlich auf Platz 11, heute auf Platz 4.»

Nun ist es ja so:
Wenn eine Gesamtgruppe immer schlechter wird (De Pisa), dann bedeutet ein Aufstieg, also eine Verbesserung der relativen Leistung, einer Teilgruppe innerhalb dieser insgesamt schlechter werdenden Gruppe nicht zwangsläufig eine objektive Verbesserung, sondern nur dass es jedenfalls weniger stark schlechter geworden ist. Das ist zwar trotzdem beachtlich aber keinesfalls etwas mit dem man sich rühmen kann. Vielleicht sind die anderen auch nur schneller schlechter geworden.

Davon abgesehen wird doch deutlich benannt wo die Probleme liegen. Bildungsferne Familien stellen mehrheitlich den Nachwuchs. Ob es sich um genetische oder kulturelle Vererbung oder beides handelt ist für Lösungsansätze uninteressant. Wenn es überwiegend genetisch bedingt ist, steht unsere Gesellschaft vor dem Aus, Punkt ende. Schule muss daran angepasst werden.
Vor allem aber sollten endlich die Experimente aufhören und das System Schule vernünftig finanziert werden, Lehrer bessere Arbeitsbedingungen bekommen. Wir sind Profis, wenn wir den Handlungsspielraum bekommen dann schaffen wir das!
Wenn wir aber konstant Mangelverwaltung betreiben müssen und eigentlich nur damit beschäftigt sind, den Laden überhaupt irgendwie am Laufen zu halten dann wird das nix. Das reißt das tollste neueste Konzept nicht raus!

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  Arno Nyhm

Warum gibt es plötzlich so viele „bildungsferne Familien“, dass sie die Mehrheit des Nachwuchses stellen ? Und seit wann etwa soll das so sein?
Soziale Unterschichten sind in Deutschland keine Mehrheit. Noch gibt es eine Mittelschicht, auch wenn sie offenbar schmaler wird.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor

„«Die Ursachen liegen auf der Hand. Alle Lernstandsuntersuchungen nach dem Jahr 2020 zeigen, dass die lange Zeit der Schulschließungen und Unterrichtseinschränkungen während der Corona-Pandemie zu deutlichen Lernrückständen in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern geführt hat. Zudem hat sich gerade in Deutschland die Schülerschaft deutlich verändert: Die Zahl der Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern hat erheblich zugenommen.»“

Was hier klar auf der Hand liegt und wobei mir echt so übel wird, dass mein Magen Salto dreht ist, dass Herr Rabe keine Ahnung hat.

Einmal Corona – aber immer schlecht.
Diesmal halt mit vielen anderen Ländern loyal noch schlechter.
Und offensichtlich hat Schweden die offenen Schulen nur vorgetäuscht – wie gemein! Und auch bei offener Schule und ohne Coronaleid wurden die Ergebnisse schlechter.

Ja, und es ist ein Armutszeugnis für Politik und Wirtschaft, dass die Zahl der Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern erheblich zugenommen hat – HÄ? Bis zum Komma ist mein Satz inhaltlich richtig. Danach – ? Meint Herr Rabe wirklich, dass bildungsferne Elternhäuser mehr Kinder produziert haben?

Wurde das überhaupt in der PISA-Studie abgefragt? Das meine ich ernst, ich habe so eine Studie nie mitmachen müssen oder dürfen. Wird da irgendwo vermerkt, aus welcher „Bildungsschicht“ die Kids kommen?

Wir sollten mal fragen, was vor etwa 20 Jahren so schön an Fahrt aufnahm…… Will nur wieder keiner wissen.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor

„«Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die Kinder in ihren Familien Lesen, Schreiben und Rechnen durch Übungen festigen»“
Ach was!?

In meiner 7. Klasse lesen zwei (Mädchen) gerne und oft und zu Hause.
Der Rest – macht das nicht.

In meiner 9. Klasse liest ein Mädchen gerne und oft und zu Hause.
Noch Fragen?

Vokabeln lernen und üben wir im Unterricht – das macht auch niemand zu Hause.

So schafft sich auch kein Kind einen ungerechten Vorteil durch lernen und üben.

Rechnen – mal geschaut, welche Klasse die 3er-Reihe kann? Klappt bis in Klasse 9 nicht, weil wir nicht jeden Tag im Unterricht üben können.

Und – das ist SEIT JAHREN SO – hat mit Cornona genau Null zu tun.
Und – auch bei bildungsnahen Familien gibt es bocklose Kids, die lieber tictocen, netflixen, youtuben, …. ist halt nicht so anstrengend.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„So schafft sich auch kein Kind einen ungerechten Vorteil durch lernen und üben.“
Gefällt mir gut, echt! 🙂

baaaal1
4 Monate zuvor

hier in deutschland wurden die aufgaben zur pisa-studie so nebenbei oder in der letzten unterrichtsstunde „durchgedrückt“. motivation dabei gleich NULL, sowohl von den schülern als auch von seiten der lehrkraft. der hinweis, dass die ergebnisse nicht in die benotung einfließen, war sicher mehr als motivierend.
ganz anders in anderen ländern, da wurde ganz speziell auf die aufgaben vorbereitet, wurde sogar als wettbewerb deklariert.
und nun wundern sich politik und schleicher über die ergebnisse? lachhaft… in drei wochen ist alles wieder vergessen und verdrängt.
zudem waren sowohl die aufgaben in mathematik als auch in naturwissenschaft m.e. viel zu textlastig, heißt, schüler, die im sprachverständnis ihre schwierigkeit haben, werden da wohl auch keine spitzenleistung aufweisen (können)..

Schade Marmelade
4 Monate zuvor

Es war zu erwarten und definitv kein Schock.

Meine Meinung:
Nicht die Gemeinschaftsschulen per se sind das Problem. Die Umsetrzung ist das Problem, denn es geht nicht um inklusion. Es geht um Sparmaßnahmen. man kann sich wunderbar auf irgendwelche Konventionen berufen und den Lehrkräften die Schuld geben wenn diese es nicht schaffen 27 Stunden Unterricht mit allen anderen Verpflichtungen zu stemmen. Es sind also nicht die Niveaus das Problem sondern die 28 SuS die da zusammengepfercht in einem Raum sitzen.
Dazu kommt das viele der SuS zwar klug sein mögen, ihre Eltern aber kaum bis gar nicht gebildet sind. Es wird zuhause also wenig bis gar nicht Deutsch gesprochen. Die SuS haben also ein riesen Problem beim lesen und erfassen von Texten.

Zudem klappt es mit der Durchmischung nicht. Wenn man mehr starke als schwache SuS hat mag es positiv sein. Hat man hingegen mehr schwache als starke SuS kann man Unterricht oftmals vergessen. Nebenpunkt: Ich besuchte ein Gymnasium. Vor über 20 jahren. Und auch damals mochte niemand die „Streber“.
Das nächste Problem ist fehlende Identifikation mit allem wofür Deutschland steht. Wenn ich in meiner Schule frage wer sich als Deutscher oder Deutsche sieht meldet sich kaum jemand. es ist für viele nahezu eine Beleidigung. Auch da gebe ich nicht den SchülerInnen die Schuld. Die sind jung und wissen es einfach nicht besser. Sie wurden marginalisiert und nicht beachtet. Hier sind Medien, Politiker etc.die Schuldigen.

Aber im Endeffekt bedarf es eine jahrelangen wissenschaftlichen Abhandlung um dieses Probleme zu analysieren, anzugehen und zu lösen.

Charlotte Engeling
3 Monate zuvor

Endlich ein vernünftiger Ansatz, den ich nach fast 30 Jahren Lehrertätigkeit an Hochschule, als Deutschlehrerin Realschule und zuletzt Gemeinschaftsschule voll bestätigen kann. Vor allem Schüler aus bildungsfernen Familien bekommen zu wenig menschliche Unterstützung bei Lehrermangel. Die Anstrengung, die diese Schulform von Lehrern verlangt, liegt im sozialen Bereich und wird viel zu wenig gesehen. Lehrkräfte verzweifeln an schier unlösbaren sozialen Problemen, weil entsprechendes Personal fehlt. Vieles könnte Schule auffangen – wenn das entsprechende Personal da wäre. Ein Laptop löst keine emotionalen Probleme. Es hält nicht mal ruhig, wenn die Motivation fehlt.
Außerdem wird viel Steuer-Geld verbraten, weil auch für die Pflege technischer Geräte zu wenig Personal da ist.

Hortleiterin
3 Monate zuvor

Eltern sind in erster Linie von Geburt an verantwortlich und brauchen von da an Informationen WIE Kinder lernen und wie sie ihre Kinder dabei von Anfang an unterstützen können/ müssen!
Eltern“Führerschein“ verbindlich und Kita für alle kostenfrei.
In Kindereinrichtungen muss das Lernen wieder für alle im Vordergrund stehen. Erzieher müssen anwenden dürfen, was sie in vielen Jahren guter Ausbildung hoffentlich gelernt haben. Und nicht eingeschränkt durch Elternmeinung nur noch Handlanger für deren verwöhnte Prinzen und Prinzessinen sein. Bloß nichts fordern, jeder hat sein Zeitfenster. Ich kann dies nicht teilen. (Bin Mutter, Oma und Hortleiterin. Von allein hat noch keiner ne Schleife gelernt, das muss man schon mal üben. Nur ein klitzekleines Beispiel)
In der Schule sollen diese „Superkinder“ plötzlich Leistung erbringen. Lehrer haben einen Haufen unselbständiger, gemeinschaftsunfähiger Kinder ohne die geringsten Voraussetzungen und sollen lehren, was jahrelang niemand ansatzweise geübt hat. …. Das mag etwas über trieben geschildert sein, aber im Grunde betrifft dies den Großteil aller Kinder. Und die wenigen normalen Kinder haben keine Chance auf eine gute Bildung, weil die Voraussetzungen für Alle anderen in den ersten Lebensjahren grundsätzlich fehlen und für normales lernen keine Chance bleibt. Von 0 bis 6 werden die Grundlagen gebildet,
hier fängt das Problem an und nicht erst in der Schule!!!