Deutschlands schlechtes Pisa-Ergebnis hat für Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil auch mit schwierigeren Verhältnissen in vielen Familien zu tun. «Wenn ich an Schulen und Kindertagesstätten unterwegs bin, wird mir immer wieder von Familien berichtet, in denen den ganzen Tag über eine Flimmerkiste läuft, aber nicht mehr zusammen gegessen wird», sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. «Es passiert aber ganz viel an Sprachförderung, wenn man sich schlichtweg miteinander unterhält.»
Viele Kinder hätten einen Sprachförderbedarf – «und zwar nicht nur diejenigen, die aus migrantischen Familien kommen», sagte Weil. Der Staat müsse die Situation in vielen Familien zunehmend ausgleichen. «Diese Kompensation ist jedoch leider selten so wirksam wie das, was in Familien passieren könnte», sagte der Regierungschef.
Überrascht habe ihn das Pisa-Ergebnis auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie nicht. «Dass die Entwicklung von jungen Leuten und auch ihr Leistungsvermögen in der Tat beeinträchtigt worden ist, zählt ganz sicher zu den Schattenseiten der Anti-Corona-Maßnahmen», sagte Weil.
Schulen und Kitas versuchten aber sehr engagiert, gegenzusteuern – beispielsweise mit frühkindlicher Förderung. «Wir werden weiter dafür arbeiten, dass es mehr junge Leute gibt, die sich für einen Arbeitsplatz in einer Krippe oder Kita entscheiden», sagte Weil. So sollten mehr Menschen eine Ausbildungsvergütung erhalten. Mit Blick auf die Schule erinnerte Weil daran, dass Lehrkräfte an Grund-, Haupt- und Realschulen vom kommenden Schuljahr an in Niedersachsen mehr Geld bekommen sollen – sie werden in der Eingruppierung hochgestuft.
Die deutschen Schülerinnen und Schüler schnitten in der internationalen Leistungsstudie Pisa im Jahr 2022 so schlecht ab wie noch nie zuvor. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handelte es sich um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden. Deutschlandweit nahmen 257 Schulen an der Pisa-Studie teil, davon 26 in Niedersachsen. Ergebnisse auf Länderebene liegen nicht vor. News4teachers / mit Material der dpa
Wer braucht eigentlich Politiker, die immer die Schuld an allem woanders sehen und selbst immer alles richtig gemacht haben und auch in Zukunft machen werden?
Auch in n den Siebzigern lief in vielen Familien die Flimmerkiste. Die Warnungen waren ähnlich wie jetzt. Und noch früher durften Kinder bei Tisch gar nicht sprechen. Trotzdem waren sie gut in der Schule. Monokausale Erklärungen greifen zu kurz.
https://rp-online.de/politik/deutschland/pisa-studie-japanologin-annette-schad-seifert-ueber-schule-in-asien_aid-102792585…. vielleicht noch interessant: Dieser Bericht aus Japan. Die Länder sind einfach nicht vergleichbar. Die Mediennutzung dürfte aber ähnlich sein wie hier.
Sehr interessant, die Haltung in Japan zur Bildung. Ich denke, so ca. 10% /15% davon würde in DE schon einiges richten. Ganz ohne politisches Reglement.
Und unsere GenZ hätte gaaanz schlechte Karten!
Natürlich ist Japan nicht so einfach mit DE vergleichbar. Gibt dort neben der Kultur und dem Schulsystem auch noch andere Unterschiede. In Japan lag z.B. der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund bei 0,7% , in DE bei 26%. In Japan wurden auch 50% mehr Schüler aus der Stichprobe aussortiert als in DE.
Ich frage mich immer öfter:
WANN? WO? und mit WEM? sollen die Kinder zuhause sprechen? Entweder sind die Kinder nicht daheim oder die Eltern(-teile)…
= Fehlanzeige!
In Migrantenfamilien (die ich gut kenne) wird tagsüber zuhause viel miteinander gesprochen 🙂
Leider meist nur in der jeweiligen Muttersprache 🙁
Tja,… was soll man machen????
Wenn ein normal intelligentes Kind zuhause gut seine Muttersprache beherrscht, auch mit Vorlesen etc. hat es meist auch beim Zweitsprachenerwerb keine großen Schwierigkeiten. Das sind dann die Migranten, die in ihren Heimatländern obere Mittelschicht waren.
Und Schule?
Muss.
Jo.
Du?
Pff.
Schlimm?
Geht.
Muss dann, ciao.
Ok.