Förderprogramm-Flop: Sportgutscheine für Erstklässer nur wenig genutzt

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Ein neues Förderprogramm sollte Schulanfänger in Sachsen-Anhalt mit Gutscheinen zum Sport bringen – aber das Angebot wurde nur wenig genutzt.

Sporverein? Nö, danke (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Mehr als 21.500 Gutscheine sind nach Angaben des Innenministeriums an Grund- und Förderschulen verschickt worden, genutzt wurden etwas mehr als 3000 Gutscheine, also nicht einmal 15 Prozent, wie aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht. Der Großteil der Kinder, die den Gutschein einlösten, nämlich etwa 74 Prozent, sei bereits Mitglied in einem Sportverein gewesen, nur knapp 26 Prozent der Kinder seien neu in einen Verein eingetreten.

Das Innenministerium hatte im vergangenen Sommer das neue Förderprogramm gestartet, mit dem Erstklässlerinnen und Erstklässler zum Eintritt in einen Sportverein bewegt werden sollten. Dafür standen jedem Kind 50 Euro zur Verfügung. Insgesamt plante das Land rund eine Million Euro ein. News4teachers / mit Material der dpa

Bildungssenatorin: Kinder brauchen mehr Bewegung („Gibt ein großes Leistungsgefälle“)

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Lisa
3 Monate zuvor

Wurden Gründe angegeben. Leider nicht. Meine Vermutung sind die mangelnden Transportmöglichkeiten. Wenn die Eltern nicht bringen – unter Umständen warten und abholen können, sieht es mau aus. Daher bin ich für mehr Angebote direkt in den Sporthallen der Schulen. Dort wissen die meisten Kinder, wie sie hinkommen, zumindest die Grundschüler fahren meist kein Bus oder Bahn.
Auch ich saß eine Stunde lang in der Ballettschule, als meine klein waren ,und ich und eine andere Mutter wechselten uns mit Abholen und Hinbringen ab. Das kann man freilich nur, wenn man gerade nicht arbeitet und das Geld für Bus und Bahn hat. Das ist bei drei Kindern und einem Erwachsenen und Hin- und Zurück gar nicht wenig, liegt schon für einen Trainingstermin über 10 Euro.

Stella Antis
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Wo ein (Eltern-) Wille ist, ist auch ein (organisatorischer) Weg. Das war schon früher so und ist nicht immer bequem. Die Sporthallen der Schulen sind doch bereits fest von den Vereinen eingeplant- für mich als Stundenplanerin früher nicht immer einfach. Dass die Gutscheine vor allem von den Familien beansprucht werden, die ohnehin sportlich aktiv sind, spricht Bände.

Indra Rupp
3 Monate zuvor

… und wenn das Kind das dann ganz toll findet und traurig ist, wenn die 50 Euro aufgebraucht sind? Dann ist man gedrängt, weiter zu bezahlen. Wenn man das eh kann und möchte, plus die Zeit hat und die Kinder nicht schon vom Ganztag in der Schule fertig sind, dann hätte man das eh schon gemacht. So einfach.