BERLIN. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern waren bereits vorgeprescht: Nach den mäßigen Ergebnissen deutscher Schülerinnen und Schüler im internationalen Leistungsvergleich Pisa hatten die politisch Verantwortlichen beim Mathe- und Deutschunterricht in der Grundschule aufgestockt. Nun sollen die Kernfächer bundesweit gestärkt werden, das hat die Kultusministerkonferenz beschlossen – allerdings: Kürzungen bei anderen Fächern wie in Bayern soll es dafür nicht geben, stattdessen mehr Lehrkräfte.
Erst- bis Viertklässler:innen sollen künftig deutschlandweit ein einheitliches Mindestmaß an Deutsch-, Mathe- und Sachkundeunterricht bekommen. Die drei Fächer sollen mehr als die Hälfte des Unterrichts an Grundschulen in Deutschland ausmachen. Die Kultusminister und -ministerinnen der Länder haben entsprechende Empfehlungen für die Grundschulen beschlossen. Sie reagierten damit unter anderem auf die verschlechterten Kompetenzen von Grundschülern in Lesen, Textverständnis und Rechnen, die in Vergleichstests deutlich geworden waren.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) vereinbarte demnach konkret, dass an Grundschulen in den ersten vier Jahren insgesamt mindestens 94 Wochenstunden unterrichtet werden müssen (also im Schnitt 23,5 Schulstunden pro Woche), mindestens 53 Stunden davon sollen Mathematik, Deutsch und Sachkunde sein.
Nach einer Übergangsfrist solle die Neuregelung spätestens zum Schuljahr 2026/2027 umgesetzt werden, sagt die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und Vertreterin der SPD-regierten Länder in der KMK, Stefanie Hubig (SPD). Ihren Angaben zufolge soll zugunsten der drei gestärkten Fächer aber nicht anderswo gekürzt werden. Um die 53 Stunden zu erfüllen, müssten stattdessen, wenn nötig, Lehrkräfte eingestellt werden. News4teachers / mit Material der dpa
CSU triumphiert: Mehr Mathe und Deutsch, keine Abstriche bei Religion
