Konflikt mit Eltern: Sicherheitsdienst beschützt Personal einer Kölner Kita

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KÖLN. In einer städtischen Kita in Köln soll ein Konflikt mit den Eltern zweier Geschwisterkinder derart eskaliert sein, dass sich die Beschäftigten bedroht fühlten – und kollektiv krankmeldeten.

Die Kita-Beschäftigten fühlen sich bedroht (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Eine Kita in Köln wird derzeit von einem Sicherheitsdienst beschützt – Auslöser ist nach Angaben der Stadt ein Konflikt mit den Eltern zweier betreuter Kinder. Zu den Problemen sei es in der jüngsten Vergangenheit gekommen, berichtete eine Sprecherin am Dienstag.

Zwar sei noch versucht worden, die Situation in Gesprächen mit der Familie im Sinne der Kinder zu bereinigen – aufgrund des «hochproblematischen Verhaltens, insbesondere von einem der beiden Elternteile» habe es aber sogar einen Polizeieinsatz in der Einrichtung gegeben. Beschäftigte hätten sich bedroht gefühlt. «Als Vorsichtsmaßnahme und zum weiteren Schutz der Mitarbeitenden ist bis auf Weiteres ein Sicherheitsdienst installiert», erklärte die Sprecherin.

Die Kölner Polizei bestätige, dass es im Dezember einen Einsatz in der Kita im Kölner Stadtteil Mülheim gegeben hatte. Mittlerweile seien mehrere Strafanzeigen in dem Komplex erstattet worden, unter anderem wegen Bedrohungen des Kita-Personals. Die Ermittlungen dauerten an.

Nach Angaben der Stadt, die der Träger der Einrichtung ist, musste die Kita im Februar sogar für vier Tage schließen, weil sich das gesamte Betreuungspersonal krankgemeldet hatte – wegen des Bedrohungsgefühls. In diese Zeit habe es nur eine Notbetreuung gegeben. Mittlerweile laufe der Betrieb aber wieder normal. Gegen die Eltern der zwei Kinder seien Hausverbote ausgesprochen worden. Die Geschwister selbst könnten die Einrichtung nicht mehr besuchen.

«Die Mitarbeitenden erhalten verschiedene Formen der Unterstützung, wie z.B. Beratungsgespräche und Deeskalationstraining», erläuterte die Stadtsprecherin. Die Familien seien bei einer Eltern-Veranstaltung über den Sachverhalt und die Maßnahmen informiert worden. News4teachers / mit Material der dpa

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Unfassbar
1 Monat zuvor

Kann es sein, dass moderne und patriarchale Ansichten auf kulturelle Differenzen zwischen den Erzieherinnen und dem Vater trafen?

Es ist aber schon ein starkes Stück, wenn ein Elternteil für eine geschlossene Krankmeldung des gesamten Personals sorgen kann, und die Kinder dieser Familie Hausverbot haben.

Lisa
30 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Es kann sein. Es kann aber auch sein, dass der Mann einfach nur ein asozialer Schläger ohne irgendwelche Kultur ist.

Riesenzwerg
30 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Die Eltern haben Hausverbot.

mama51
30 Tage zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Sonst nichts? Nur Hausverbot? Oder habe ich was übersehen?

anka
1 Monat zuvor

„Die Mitarbeitenden erhalten verschiedene Formen der Unterstützung, wie […] Deeskalationstraining„.
Cool! An denen wird es gaanz sicher gelegen haben. Kamen einfach nicht klar, jetzt wird deeskaliert.
Sinnfälliger kann doch die Verantwortungsumkehr nicht beschrieben werden.
Und die Familienmitglieder werden mit Hausverbot belegt und ein kostenpflichtiger Sicherheitsdienst engagiert.
Dann ist ja alles wieder gut, dysfunktionale Stadt am Rhein.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Die Familie braucht den Sicherheitsdienst bestimmt nicht zu bezahlen.

447
30 Tage zuvor
Antwortet  anka

Ganz besonders diese Stadt (deren Tendenz zum „Feste groß feiern“ ich durchaus schätzte, nebenbei gesagt) hat derartig dauerhaft und heftig bestellt, dass eben seit einiger Zeit im Schlagtakt geliefert wird.

Entscheidungsfragen, Entscheidungsfragen…

Realist
1 Monat zuvor

Bei Focus liest man:

„Dennoch sagt sie [eine Mutter, mit der der „Kölner Stadt-Anzeiger“ sprach]: „Ich kann nicht begreifen, dass so lange nichts passiert ist und nicht früher seitens der Stadt eingegriffen wurde. Einrichtungen wie Kindergärten und die dort arbeitenden Menschen müssen doch besser geschützt werden“.
https://www.focus.de/panorama/eskalation-in-koelner-einrichtung-aggro-familie-terrorisiert-kita-ploetzlich-melden-sich-alle-mitarbeiter-krank_id_259798560.html

DAS ist wieder der eigentliche Skandal! Die Probleme werden scheinbar von dem Träger totgeschwiegen, die Beschäftigten alleine gelassen! Als Betroffene hätte man die Stadt als Arbeitgeber schon lange wegen Vernachlässgigung der arbeitgeberseitigen FürsorgePFLICHT verklagen sollen…

Genau wie in den Schulen: Kopf in den Sand stecken von Seiten der Politik, denn da ja „nicht sein kann, was nicht sein darf“.

Man kann nur raten, egal ob Schule oder Kita, JEDEN Vorfall schriftlich zur Beweissicherung bei der Leitung anzuzeigen, damit man sich darauf notfalls vor Gericht berufen kann, sonst wird es heißen: „Hat ja keiner gewusst!“

Realist
1 Monat zuvor

Interessanterweise sind bei focus.de die Leserkommentare zum von mir verlinkten Artikel aktuell verschwunden… dabei ist focus.de ja noch eines der wenigen großen Medien, die Leser-Kommentare überhaupt noch veröffentlichen…

Marc
30 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Gibt es Belege für eine Kampagne? Ist eine ernste Frage. Das wäre ja schon ein Skandal

Marc
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Was sind denn im Posteingang für Mails? Ich finde wenn man von einer Kampagne spricht, dann müssen hier auch klar Beweise für eine gezielte, abgesprochene Aktion einer Gruppe vorliegen

Hans Malz
29 Tage zuvor
Antwortet  Marc

Indirekt ja. Bei Artikeln, bei denen Migranten oder Ausländer Täter sind, gibt es immer hunderte Kommentare (alle in die gleiche Richtung). Letztens gab es einen Artikel, bei dem es auch um Gewalt in Schulen ging und wo es ganz klar einen „biodeutschen“ Täter gab – 10 Kommentare. Das lässt schon vermuten, dass da gesteuert Stimmung gemacht werden soll .

Auch die Qualität der Kommentare: „schnell eine Demo gegen rechts und alles ist gut“, „geliefert, wie bestellt“ … lässt darauf schließen, dass da viel automatisiert abläuft.

Fräulein Rottenmeier
30 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie lesen nicht oft in der Kommentarfunktion von Focus online, oder? Was man da so liest, ist überwiegend sehr offen rechtsradikal und manchmal nahe an der Volksverhetzung…..aber die Artikel sind oft auch so gestaltet, dass sie solche Meinungen geradezu herausfordern. Man, also ich, habe schon oft den Eindruck, dass das bei Focus online so gewollt ist.

Der Spiegel hingegen hat seine Kommentarfunktion nun hinter die Bezahlschranke gesteckt. Ich finde es zwar schade, aber verstehen kann ich es….

Fräulein Rottenmeier
30 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Widerlich ist das!

anka
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke für die Arbeit. Ganz unironisch.

Sepp
1 Monat zuvor

«Die Mitarbeitenden erhalten verschiedene Formen der Unterstützung, wie z.B. Beratungsgespräche und Deeskalationstraining», erläuterte die Stadtsprecherin.

Das ist Täter-Opfer-Umkehr vom Feinsten: Wer bedroht wird, muss halt Beratungsgespräche bekommen und in Zukunft mehr deeskalieren, dann geht es schon…

Und demnächst bekommen dann Frauen, die sexuell belästigt werden, ein Training darin, wie sie sich weniger aufreizend anziehen sollen?

A.M.
30 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Die Kolleginnen könnten den Schneid aufbringen, zu sagen, dass sie ein Deeskalationstraining nicht nötig haben. – Wobei eine Teilnahme durchaus interessant und hilfreich sein kann. Auf jeden Fall hätte ich volles Verständnis dafür, wenn man gerade angesichts der gestiegenen Arbeitsbelastungen Wert darauf legt, dass die eigene Freizeit Freizeit bleibt – oder wieder wird.

Sandra
29 Tage zuvor

Nachdem ein Vater schreiender Weise vor meinem Auto auf mich gewartet hat nachdem ich ihn mehrfach mitteilen musste dass sich sein 8 jähriger Sohn durch Gewalt und Lügen aus der Gruppe hervorhebt, habe ich die Polizei gerufen. Die machte eine Gefährder Ansage und ich habe keinen Kontakt mehr zu dem Kind – was den Jungen nicht davon abhält seinen Eltern zu erzählen dass ich so gemein zu ihm bin und ihn im Unterricht quäle…
Unzählige Beschwerden liegen diesbezüglich von der Familie gegen mich sowohl bei der Schulleitung als auch beim Schulamt vor. Ein Anwalt seitens der Familie wurde gegen mich erfolglos tätig. Und wir können diese Familie nicht mal von der Schule verweisen. Daumen hoch.
Ich ruf jetzt immer die Polizei. Ich hoffe, dass das noch eine Weile reicht um mir die Familie vom Hals zu halten.