Messerangriff an Schule: Bildungsministerin kündigt Konsequenzen an

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GEESTHACHT. An einer Schule im schleswig-hosteinischen Geesthacht wird ein Kind von einem anderen mit einem Messer schwer verletzt. Nun stellt Bildungsministerin Prien Konsequenzen in Aussicht.

«Noch nicht so ist, wie ich mir das vorstelle»: Bildungsministerin Karin Prien. Foto: Bildungsministerium Schleswig-Holstein

Nach einem Angriff in einer Schule in Geesthacht hat Bildungsministerin Karin Prien angekündigt, dass der Vorfall nicht ohne Konsequenzen bleiben wird. «Wir wollen, dass beide Kinder, Opfer und Täter, so sozialisiert werden, dass sie an der Gesellschaft wieder gut teilhaben können», sagte die CDU-Politikerin im Bildungsausschuss des Kieler Landtages.

Bei einer Auseinandersetzung an einer Schule im Kreis Herzogtum Lauenburg hatte am Donnerstag vergangener Woche ein 13-jähriges Kind ein Zwölfjähriges mit einem Messer verletzt. Wie Prien betonte, wurde der Täter von der Schule im Rahmen einer Ordnungsmaßnahme suspendiert. Über die Frage, wie es danach weitergeht, entscheide die Schulkonferenz nach seiner Rückkehr – es sei allerdings wahrscheinlich, dass er Schule verlassen werde.

«Wir haben es auch hier mit familiären Verhältnissen zu tun, die sicherlich nicht ohne Einfluss auf die Gewaltbereitschaft der Kinder geblieben sind»

Der Fall habe, wie auch ähnliche Vorfälle in den letzten Monaten und Jahren, einen Hintergrund, der mit der Schule nichts zu tun habe. «Wir haben es auch hier mit familiären Verhältnissen zu tun, die sicherlich nicht ohne Einfluss auf die Gewaltbereitschaft der Kinder geblieben sind», erklärte Prien. Das führe auch dazu, dass das Jugendamt sowie weitere Akteure involviert seien, da die Schule das Problem nicht alleine lösen könne.

Das Entscheidende aus der Sicht der Bildungsministerin ist, dass insbesondere bei Schulen, die mit einer erhöhten Gewaltbereitschaft zu kämpfen haben, alle Beteiligten wie Jugendhilfe, Polizei und Sozialarbeiter über langfristige Strukturen miteinander verbunden werden. Dadurch könnten diese Akteure zusammen Vorbeugungsarbeit leisten. «Das ist etwas, wo man sagen kann, dass das auch in Geesthacht noch nicht so ist, wie ich mir das vorstelle», so Prien. News4teachers / mit Material der dpa

Messerangriffe an Schulen „nicht verharmlosen“: Gewaltexperte rechnet mit weiteren Vorfällen

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12 Kommentare
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emma
1 Monat zuvor

…Die Schule kann das Problem nicht alleine lösen.

Das geht weit über den Erziehungsauftrag einer Schule hinaus. Wovon redet diese Frau?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  emma

Von nix, wie gefühlt immer bei Bildungspolitikern.

Überschrift sinngemäß: „was unternehmen“
Inhalt sinngemäß:
1. Es wird geredet, geredet und gesprochen
2. „Unternommen“ wird es, die Person ein bissl in Schulurlaub zu schicken und (eventuell!) dieser Schule zu verweisen – weil die von dennGLEICHEN Politikern gemachten Regeln des Schulbetriebes nicht mehr hergeben.

What you gonna do, who you gonna call…ghostbusters? 🙁

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Ja, dieses Recht auf Bildung für alle!
Wie viel besser wären wir doch dran, würden wir gewaltbereite Kinder nicht mehr bilden? XD

Who you gonna call? Jugendgerichte! DIESES macht den Unterschied, nicht die Schule

Au weia
1 Monat zuvor
Antwortet  emma

Diese Frau wird mindestens Bildungsministerin im nächsten CDU- Kabinett. Die Damen und Herren konnte man alle neben Herrn Merz bei dessen Statement nach der Wahl auf der Bühne bestaunen…Klöckner, Spahn, Amthor vorneweg. Na danke!

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  emma

Als Bildungsministerin wahrscheinlich zum Thema „Schule“.
Da manche Rastlosen jeden Vorfall von kriminellen Verhalten direkt als Anlass sehen, das Strafrecht komplett überarbeiten zu müssen – denn dann wären wir ja sicher 😉 – fühlte sie sich offenbar zu einer Erklärung genötigt

Lisa
1 Monat zuvor

„Wir wollen, dass beide Kinder, Opfer und Täter, so sozialisiert werden, dass sie an der Gesellschaft wieder gut teilhaben können», sagte die CDU-Politikerin“
Weshalb sollte die Zielperson eines Angriffs auch sozialisiert werden? Abstand nehmen vom Anspruch auf Unversehrtheit oder eine Armlänge Abstand von Tätern? Diese Aussage ist mir unverständlich.

ulschmitz
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Das soll ja vorgekommen sein, dass der mehrfach von den gleichen Heiopeis Verprügelte schlussendlich die Schule verlassen musste, während die Überltäter bleiben durften.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Vertrauen entwickeln können und keine Angst haben. Sich durch Recht und Gesetz (wirklich) geschützt fühlen

Pit2020
1 Monat zuvor

Ich stelle mir auch was vor:
Täglich schneit es für jeden Menschen in diesem Land eine Portion vom Lieblingseis
– induviduell
– kalorienneutral
– MIT SAHNE.

So!
ZACKZACK. 😉

Heuwägelchen
1 Monat zuvor

„Das Entscheidende aus der Sicht der Bildungsministerin ist, dass insbesondere bei Schulen, die mit einer erhöhten Gewaltbereitschaft zu kämpfen haben, alle Beteiligten wie Jugendhilfe, Polizei und Sozialarbeiter über langfristige Strukturen miteinander verbunden werden. Dadurch könnten diese Akteure zusammen Vorbeugungsarbeit leisten. «Das ist etwas, wo man sagen kann, dass das auch in Geesthacht noch nicht so ist, wie ich mir das vorstelle», so Prien.

Ich hab’s jetzt mehrfach gelesen…..

Das Wort „Eltern“ kommt nicht vor, oder?

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Heuwägelchen

Offenbar brauchen wir niederschwellihe Anlaufstellen, aber das ist wahnsinnig schwieriges Terrain! Wie viele erklären beim Elterngespräch, die Lage nicht mehr zu beherrschen, aber „Jugendamt“? Auf keinen Fall!

Vielleicht wäre es erträglich, Jugendamt und Kinder-wegnehm-Amt zu trennen – zur Transparenz -___-

RainerZufall
1 Monat zuvor

1. Strafalter für Lebenslänglich herabsetzen – was sonst?
2. Die Eltern haben (noch) das Sorgerecht? Die sollten vor Gericht einiges an den Tisch bringen, dass sie in der Lage sind, ihr Kind immer noch sozialisieren zu können….