“Abwärtstrend”: SPD fordert Prien auf, sich mehr anzustrengen

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KIEL. Die Sommerferien neigen sich dem Ende entgegen – auch in Schleswig-Holstein. Noch bevor Kinder und Jugendliche wieder im Schulunterricht sitzen, fordert die SPD-Landtagsfraktion Bildungsministerin Karin Prien (CDU) auf, sich mehr anzustrengen.

Unter Druck – schon zum Schuljahresbeginn: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Foto: Bildungsministerium Schleswig-Holstein

Vor dem Start des neuen Schuljahres am Montag hat die SPD-Fraktion in Schleswig-Holstein die Bildungspolitik der Landesregierung kritisiert und eine bessere Unterrichtsversorgung gefordert. So würden die DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) von 16 auf 18 Schüler vergrößert, kritisierte der SPD-Abgeordnete Martin Habersaat. Das bisherige Konzept müsse überarbeitet werden, weil damit bei Integration und Spracherwerb keine guten Ergebnisse erreicht worden seien. Aber: «Es ist falsch, hier einfach nur Ressourcen zu kürzen.»

In diesem Schuljahr müsse auch der Einstieg in die flächendeckenden Sprachstandserhebungen für Viereinhalbjährige mit verbindlichen Fördermaßnahmen für die Kinder bis zur Einschulung bei Bedarf gelingen, forderte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion. «Das gute Hamburger Vorbild muss endlich auf den Norden der Landesgrenze übertragen werden – nur so kann der Abwärtstrend bei allen Bildungsstudien nachhaltig gestoppt werden.»

Habersaat forderte außerdem einen anderen Umgang mit Vertretungslehrern, um Unterrichtsausfall und Fachkräftemangel entgegenzutreten. Vertretungslehrer müssten qualifiziert und langfristig gebunden werden. Stattdessen würden sie nach spätestens fünf Jahren «an die Luft gesetzt». Schleswig-Holstein müsse aus dem schlechten Abschneiden beim Abitur Konsequenzen ziehen. Das Land habe dreimal in Folge im bundesweiten Vergleich den letzten Platz belegt.

Der SPD-Abgeordnete wies auch auf den Investitionsstau an den Schulen in Milliardenhöhe hin. Das Land müsse definieren, wie die Schule der Zukunft aussieht und wie die Kommunen diese bauen können und sollen. «Bisher hängen Schulkosten und Schulzustand zu stark vom Zufall des Wohnortes ab.» News4teachers / mit Material der dpa

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RainerZufall
1 Jahr zuvor

Viel politischer Fluff, aber bei Vertretungslehrkräften und einem Fahrplan für die Schulsanierung hat die SPD einen Punkt.

Hoffentlich wird dies als gemeinsame Baustelle erkannt und nicht wieder zum Wahlkampfstreit aufgebauscht…
Mache nur Spaß, niemand interessiert sich für die Schulen 🙁

Lisa
1 Jahr zuvor

Seit wann ist das so mit dem schlechten Abitur? Ich kann es anekdotisch nicht bestätigen. Eines meiner Kinder und einige ihrer ehemaligen Klassenkameraden studieren in anderen Bundesländern ( Berlin, NRW) und fühlen sich mitnichten schlecht vorbereitet – im Gegensatz zu Kommilitonen aus anderen Regionen.
Schlechtere Abiturnote heißt evtl. nicht schlechter gebildet.