BERLIN. Aktuell gibt es in Berlin kein Geld für Klassenfahrten. Der vorübergehende Haushaltsstopp soll zwar nur bis Dezember gelten, doch zukünftig soll ein Kriterienkatalog festlegen, „welche Fahrten pädagogisch sinnvoll und finanziell vertretbar sind“. Das kündigte die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ an.

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch hat einen Kriterienkatalog für künftige Klassenfahrten angekündigt. „Wir werden gemeinsam mit den Schulaufsichtsbehörden und Schulleitungen klare Kriterien festlegen, welche Fahrten pädagogisch sinnvoll und finanziell vertretbar sind“, sagte die CDU-Politikerin dem „Tagesspiegel“. „Letztlich geht es nicht darum, solche Reisen grundsätzlich zu verbieten, sondern darum, dass wir uns in Zeiten knapper Kassen vernünftig entscheiden“, erläuterte die Senatorin. „Die Kriterien werde ich nicht allein festlegen, sondern das tun vor allem die Schulaufsichten und die Schulleitungsverbände.“
Bis Ende November dürfen Lehrkräfte keine neuen Klassenfahrten buchen
Hintergrund ist die Diskussion um die Finanzierung von Klassenfahrten angesichts der Sparzwänge im Haushalt (News4teachers berichtete). So dürfen für einen Zeitraum von sechs Wochen bis Ende November keine Klassenfahrten für das Jahr 2025 mehr gebucht werden, für die Zuschüsse gezahlt werden sollen. Der schwarz-rote Senat will bis dahin entscheiden, an welchen Stellen im Haushalt 2025 rund drei Milliarden Euro eingespart werden. Alle Senatsverwaltungen sind von Finanzsenator Stefan Evers (CDU) aufgefordert worden, zunächst keine Mittel freizugeben, die den Haushalt 2025 belasten. Das betrifft auch die Zuschüsse für Klassenfahrten.
Die GEW kritisiert die Vorgabe: „Dieses Vorgehen konterkariert das hohe Engagement vieler Lehrkräfte, die für ihre Schüler*innen attraktive Bildungsangebote buchen wollen“, bemängelt die Landesvorsitzende Martina Regulin. „Klassen-, Jahrgangs-, Sprach- und Kursfahrten sind aus pädagogischer Sicht von enormer Bedeutung für das Lernen außerhalb von Schule und für den Zusammenhalt in den jeweiligen Lerngruppen. Hier darf es keine Einbußen geben. Damit die Fahrten stattfinden können, sollte das Land mehr Budget einplanen, anstatt zu kürzen“, fordert die Gewerkschafterin.
GEW rät von privater Kostenübernahme ab
Mit Blick auf die Option der privaten Kostenübernahme erklärt Martina Regulin: „Es sollte selbstverständlich sein, dass Dienstreisekosten erstattet werden. In keiner anderen Branche wird darüber gesprochen, dass Beschäftigte ihre Dienstreisekosten selbst tragen sollen.“ Die Gewerkschafterin rät von diesem Weg ab und erinnert: „Lehrkräfte sind auf Klassenfahrten rund um die Uhr im Einsatz und tragen eine enorme Verantwortung für die Schüler*innen.“ Richtung Landesregierung mahnt sie: Wenn die Buchungen jetzt nicht erfolgen könnten, würden im laufenden und auch im kommenden Schuljahr deutlich weniger Fahrten stattfinden können. „Dies sollte die Senatorin den Schüler*innen und ihren Familien gegenüber erklären.“
Nach Einschätzung von Günther-Wünsch sind spätere Buchungen zumindest nicht mit höheren Kosten verbunden: „Die Verzögerung von sechs Wochen, die wir jetzt haben, ist nicht entscheidend, was den Preis betrifft, aber sie sind total ärgerlich, weil die Lehrkräfte die Organisation der Fahrten gern vor den Herbstferien vom Tisch gehabt hätten“, räumte die CDU-Politikerin ein.
In diesem Jahr wurden 8.500 Klassenfahrten beantragt
Günther-Wünsch zufolge muss bei der Planung von Klassenfahrten allerdings künftig generell mehr aufs Budget geguckt werden: „In den vergangenen Jahren wurde mehr Geld ausgegeben, als im Haushaltstitel vorgesehen war.“ Wie die Bildungssenatorin am vergangenen Donnerstag im Abgeordnetenhaus erläuterte, wurden in Berlin in diesem Jahr 8.500 Klassenfahrten beantragt. Aus dem Etat der Bildungsverwaltung gibt es Zuschüsse für Lehrkräfte, die eine Klassenfahrt begleiten. News4teachers / mit Material der dpa
Naja, teurer werden die Klassenfahrten vielleicht nicht, aber ganz eventuell bekommt man dann nicht mehr den Wunschtermin, den man sich ausgesucht hat, schlimmstenfalls muss man sich völlig umorientieren….
Wir buchen immer drei Jahre im Voraus, da wir gerne unseren Wunschtermin hätten und wir wissen, dass unser Domizil auch von anderen Schulen und Städten gerne besucht wird…
Na, dann wird es am Ende vielleicht sogar billiger – denn wenn Sie gar keinen passenden Termin mehr bekommen, werden Sie gar nicht mehr fahren können…
(Hinweis: Es handelt sich bei diesem Post um Galgenhumor, nicht um Schadenfreude.)
Sollten das nicht Lehrkräfte individuell für ihre Klasse entscheiden, was pädagogisch und finanziell sinnvoll ist? Die Lehrerinnen und Lehrer brauchen keine Kriterien, sondern mehr finanzielle Möglichkeiten und Freiheiten beim Planen von Klassenfahrten! Ich finde es eher ein Unding, dass Lehrer immer noch private Konten für Klassenfahrten eröffnen müssen (zumindest in BW).
Muss man nicht. Mein Konto steht dafür nicht zur Verfügung!
Muss die sl machen. Wenn sie das auch nicht will, kann ich die Fahrt nicht organisieren. Und wenn ehe deshalb nicht statt finden kann ist das NICHT mein Problem.
Zur Not eine schriftliche Anweisung anfordern.
Die wird nicht kommen. Aus guten Grund.
Immer da, wo es nicht wehtut und es eigentlich keiner braucht, kommen klare Vorgaben von oben. Man muss ja zeigen, dass man auch arbeitet. Nur da, wo es zu Konflikten kommt, wird großzügig auf die Selbstständigkeit der Schulen verwiesen.
Natürlich macht das Sinn für die Lerngruppe zu entscheiden, wo man hinfährt. Außerdem werden so die Entscheidungen der Schulkonferenz (also auch der Eltern und Schüler) ausgehebelt. Hier werden schließlich genau solche Dinge festgelegt. Aber das weiß die gute Frau wahrscheinlich gar nicht, weil sie keine Ahnung von der Praxis hat.
Bei uns (in NRW) gibt es mittlerweile zum Glück Schulkonten. Kann aber auch sein, dass das jedes Schulverwaltungsamt anders handhabt…
ABei uns (in NRW) gibt es mittlerweile zum Glück Schulkonten. Kann aber auch sein, dass das jedes Schulverwaltungsamt anders handhabt…“
Ja, tut es! Bei uns sind Schulkonten nicht erlaubt, so eigentlich….was bei uns erlaubt ist, dass jeder Lehrer ein Konto führen darf für die BuT-Eingänge. Die soll doch bitte jeder selber verwalten…..was für ein Schwachsinn!
So weit ich weiß, machen das bei uns die weiterführenden Schulen. Wir GS haben uns darauf verständigt, dass Klassenfahrten und BuT auf ein Schulkonto läuft.
Die Schulträger machen sich einen schlanken Fuß, denn sie könnten Underkonten für alle Schulen einrichten, von denen man dann zweckgebundene Mittel abrufen kann.
Das hätte auch den Vorteil, dass SL nicht so leicht Gelder hinterziehen könnten (da kenne ich erschreckender Weise schon zwei in der letzten Vergangenheit)
Ich kann nur jeden KuK empfehlen, sich zu weigern, Gelder der Schule auf ein eigenes Konto fließen zu lassen….brandgefährlich!
Absurdistan. Ich hatte es ja schon befürchtet…
Zumal das mit den BuT-Konten selbst innerhalb von NRW von BzR zu BzR verschieden geregelt wird.
In Bielefeld z.B. (BzR-DT) sind die Klassenleitungen verpflichtet worden, die BuT-Konten ihrer SuS zu führen – was zusättlich ne Menge Arbeit macht – im BzR -Düsseldorf ist es den KuK sogar meines Wissens nach untersagt, das zu tun, weil es gegen den Datenschutz verstößt.
Führt man die BuT-Konten der SuS, muss man logischerweise auch ein Klassenkonto eröffnen, auf das die angeforderten Gelder überwiesen werden können.
Wer BuT-Gelder auf sein privates Konto überweisen lässt, zündet sich wahrscheinlich auch die eigenen Haare an, um das Feuer dann mit nem Vorschlaghammer wieder auszuklopfen.
Ja, Zustimmung: Absurdistan!
Schulkonten ist doch sowieso ein heikles Thema. Eine Schule ist eine Verwaltungsbehörde. Der Schulleiter ist Leiter der Behörde. Je nach Träger Kreis oder Stadtbehörde. Das Einwohnermeldeamt ist genau so eine Behörde und keine Behörde darf eigene Konten führen. Das Einwohnermeldeamt verwaltet Zahlungen über ein städtisches Konto. Ein Konto einer Schule müsste also rein rechtlich ein Konto des Schulträgers und nicht das Konto des Schulleiters sein.
Demnach sind Lehrer also auch raus in Sachen Kontoführung… So oder so ein Unding.
Bei uns wurden die Kolleg:innen gerade erst wieder ausdrücklich dazu aufgefordert, eigene Konten für Klassenfahrten zu nutzen, weil es der Schulleitung zu viel Arbeit ist, wenn die Zahlungen über das Schulkonto laufen.
Jepp, und klar!
Wenn was schiefgeht kann man betreffenden LuL dafür zur Rechenschaft ziehen – das rollen dann im Katastrophenfall entsprechend andere Köpfe.
Schriftlich?
Wenn ja ab zum ÖPR und wenn nicht schriftliche Anweisung verlangen!
Bei uns führt natürlich der Schulträger (die Stadt) das Konto und wir haben nur Zugriffsrechte.
Ah so,
Unsere Schulkonten laufen auf MEINEM Namen, ich bin verantwortlich, ich stehe gerade…..Ich könnte sie leerräumen….irre, oder? Ja, Absurdistan….in heutigen Zeiten
Aber Handvorschusskassen dürfen wir nicht mehr führen, denn dort beantragt man kleine bare Geldbeträge für z.B. Briefmarken….nee, das geht natürlich nicht….da könnte man ja……und so….
Selber schuld. Wer zwingt dich dazu?
Sind wir per Du?
Alternative: Kein Konto, alles bar einsammeln, alles in den Tresor stopfen….Einbrecher? Tja, Pech gehabt….
Im Internet duze ich alle, warum auch nicht?ok für dich, äh SIe, mache ich ne Ausnahme.
Das heißt du hast als SL ein Konto für die Schule auf deinen privaten Namen laufen?
Siezen hat auch etwas mit Höflichkeit zu tun, ne?!
„Sie Arschloch“ hört sich eloquenter an als „Du Arschloch“ finde ich… Seis drum….
Nein, das Konto läuft selbstverständlich nicht auf meinem Namen, sondern auf dem Namen der Schule. Aber ich bin die Kontoberechtigte, also diejenige, die Kontobewegungen veranlassen kann….
Naja das zum Internet Knigge dazu gehört? Kann man drüber streiten. Meiner Meinung nach nicht. Auch darüber ob man das erwartet mdas tue ich ebenfalls nicht.
Egal.
Dann habe ich das falsch verstanden.
Ach so, Sie handeln nach dem Motto: “Die Höflichkeit ist eine Zier, am weitesten kommste ohne ihr.” ? Kann man machen, kann aber nach hinten los gehen. Das heißt, man wird evtl. entsprechend als … wahrgenommen. Wer´s mag! 🙂
Entschuldigen Sie bitte, ich habe die Ausnahme vergessen 🙂
Das heißt Sie haben als SL ein Konto für die Schule auf Ihren privaten Namen laufen?
… ne ne ne, so geht das nicht!
Als SL wirst du natürlich angehalten, die Verwaltungsvorgaben des Schulträgers auszuführen.
Führst du hier – Fall Bielefeld, wenn ich Fräulein Rottenmeier richtig verstanden habe – kein entsprechendes Konto, dann fließt auch kein Geld – der Laden steht mehr oder weniger an vielen Ausgabenstellen still … das willst du ja auch nicht.
Sich mit Verwaltungen anlegen, die quasi der Ursprung von Trägheit, Sturheit und Machtgebahren sind, führt in den völligen Wahnsinn … Stichwort: Antragsformular 35 / b …. im “Haus, das Verrückte macht”
So isses….
Also mir hat damals meine Bank ganz klar zu verstehen gegeben, dass sie mich rauswirft, wenn ich weiter schulischen Angelegenheiten über mein Konto laufen lasse. Das würde Geldwäsche begünstigen und so…
Mein Schulleiter hat sich übrigens geweigert ein Konto über seinen Namen laufen zu lassen. Kann ich nachvollziehen. Und plötzlich gab es eine andere Lösung.
Und was passiert mit ihrem Schulkonto bei einer Haushaltssperre oder wenn der Schulträger in starken Geldnöten ist? Dann liegen dort einige zehntausend oder mehr Euro auf einem Konto, dass dem Schulträger zugeordnet ist. Ist das Geld dann dort sicher? Ich kenne mich nicht gut genug in den öffentlichen Finanzen aus aber eine rechtssichere Antwort fände ich interessant.
Das ist doch nicht mein Problem.
Genau das. Und dahin wird bei uns auch überwiesen bzw. Fahrten abgewickelt.
„In den vergangenen Jahren wurde mehr Geld ausgegeben, als im Haushaltstitel vorgesehen war.“
Wie sollte es auch anders sein, wenn die Gesamtkosten seit Corona überall steigen, das Budget aber stabil dir gleiche Summe ausweist.
Und wenn die Bildungssenatorin über den Sinn von Klassenfahrten entscheidet, dann wirds ohnehin duster…
Unser Schulträger veröffentlicht für jede Schule ein Budget für die Höchsterstattung im Voraus….das ist redlich, denn dann weiß man, was an Geldern drin ist.
Das ist bei uns nicht anders. Nur sind die Kostenansätze seit 5 Jahren nicht gestiegen und die Berechnungsgrundlage geht auch nur von Klassenfahrten aus. Damit kann jede Klassenfahrt mit ca. 300€ unterstützt werden, dann ist das Geld alle. Das ist ja schon mal etwas, zumal die Teilzeit-KuK in der Zeit voll bezahlt werden.
Wie aber ist das mit Sonderfahrten (Kulturfahrten, Austausche, Sportfahrt…) All das kann nicht stattfinden. Und wie weit man mit 300€ Budget auf einer Klassenfahrt (ohne Sonderkosten wie Eintritte etc.) kommt, kann sich jeder ausrechnen. Das wissen alle (auch Schulträger und Ministerielle – von letzteren stammt das Budget, also vom Land), weshalb man (zum Glück) sehr großzügig über Finanzierung durch Dritte (auch Querfinanzierung durch SuS) hinwegsieht. So lange, bis jemand klagt und dann geht es den Brandenburgern wie den Berliner, denn die tatsächlichen Fahrtkosten will niemand bezahlen.
Aber als Grundsatz gilt für mich: Keine KuK müssen ihr Geld zur Arbeit selbst mitbringen…
Klassenfahrten sind oft alleine zum Gaudi der Schüler, wenngleich es auch andere gibt. Natürlich gibt es ein Freizeit- und Erholungsprogramm. Hat das wirklich Lerneffekte? Kann man sicherlich immer behaupten. Auch das soziale Lernen und Zusammenwachsen als Klassengemeinschaft. Aber dafür braucht man Klassenfahrten nicht zwangsläufig.
8500 pro Schuljahr ist schon happy, ähn, happig. Wie hoch sind die Zuschüsse im Schnitt? Dann kann man sich die Gesamtkosten ausrechnen.
Die Frage ist ja wie immer, wer soll das bezahlen? Und warum?
Sind Sie wirklich Lehrkraft? Kann ich kaum glauben, bei Aussagen wie:
„Klassenfahrten sind oft alleine zum Gaudi der Schüler“ oder
“…dafür braucht man Klassenfahrten nicht zwangsläufig.“
Nach der Argumentation brauche ich für Schüler überhaupt nichts außer einem viereckigen Raum und 6×45 Minuten.
Wieso? Stimmt doch. Die ganzen angeblichen Ziele sind doch nur vorgeschoben. Es geht um Spaß haben und was Tolles erleben.
Jepp, stimmt genau … so wie eine Elternpflegschaftsvorsitzende im Rahmen einer Diskussion zum Fahrtenkonzept an unserer Anstalt mal gefordert hat, dass “die Kids nach den vielen Einschränkungen endlich auch mal wieder Hulli-Gulli haben müssen und daher die Fahrten mit Übernachtungen – am besten 2 bis 3 – geplant werden müssen” (kein Scheiß – wurde genau so gefordert und formuliert)
Für uns LuL ist das ja auch ne reine Spaßfahrt – nächtelang auf’m Flur hocken, tagsüber den Reiseorganisator und -führer spielen, volle Verantwortung bei Null positiver Rückmeldung seitens der eigentlich Erziehungsverpflichteten am Ende der Fahrt, wenn die lieben Kleinen wieder gesund und munter, gut unterhalten, verpflegt und halbwegs sauber, mit neuen Eindrücken versehen in den familiären Schoss zurück gegeben werden.
Die Erfahrungen der letzten Jahre sahen diesbezüglich so aus, dass – kaum dass die Blagen aus’m Bus waren und ihren Koffer im Zugriff hatten – die Eltern ihre Kids ins Auto verfrachteten und abdüsten … grußlos, wortlos, ohne Dank – während die begleitenden LuL noch den Abfall aus dem Bus wegräumten, sich beim Busfahrer bedankten oder versuchten, ihre eigenen Klotten zu sortieren.
Nach z.B. einer Woche Klassenfahrt ist das wie eine eiskalte Dusche, die man zum krönenden Abschluss verpasst bekommt.
Will man auf jeden Fall immer wieder haben – diese dienstlich bedingte Ferienfahrt mit maximalen Entspannungseffekt.
Da finde ich es schon angemessen, wenn das KuMi mir dann jetzt auch noch vorschreibt, wohin und mit welchen Programmpunkten versehen – natürlich ausführlich meinerseits pädagogisch begründet – ich für eine vorher festgesetzte Summe – beim letzten Mal waren es max. 200.- Euro / SuS – inkl allem – außer Taschengeld – gefälligst zu planen und durchzuführen habe.
„Nach z.B. einer Woche Klassenfahrt ist das wie eine eiskalte Dusche, die man zum krönenden Abschluss verpasst bekommt.“
Den krönenden Abschluss hatte ich vor ganz vielen Jahren mal, als wir am späten Vormittag wieder von der Fahrt zurück waren und mein SL doch tatsächlich der Meinung war, das wir den restlichen Unterrichtstag doch noch unterrichten könnten….da war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei….(und er musste einsehen, dass diese Forderung eine zuviel war)
Regen Sie doch beim LR mal an, dass die SL und (wie nennen Sie es immer so schön) die Eselsrunde als Dank kleine Aufmerksamkeiten (Blumen, Schnuckes, Dankesbrief) besorgen soll….das färbt in der Regel auch auf Eltern ab….
Esel-Runde ist wirklich köstlich.
Wie heißt das denn eigentlich richtig? Hab davon gar keine Ahnung und weiß nur dass Gesamtschulen mehrere SL-Mitglieder haben….
Stimmt.
Das ist nicht der Punkt. Es war behauptet worden, es ginge nicht nur um Spaß. Sie bestätigen also, es geht nur ums Spaß haben. Und das soll die Allgemeinheit bezahlen? Da frage ich nun auch, warum.
Ich halte Klassenfahrten für verzichtbar. Spaß haben die Schüler doch auch im Schwimmbad, in Vereinen oder auch, wenn sie sich zu Hause treffen.
Gemäß der Aussagen-Logik hat er genau das gerade nicht bestätigt. Weshalb Sie das dennoch so sehen, verrät einiges über Sie und die Integrität Ihres Weltbildes.
Meine durch Erfahrungen gestützte These: Ein entscheidendes Kriterium dürfte zumeist Bequemlichkeit sein. Um das zu überdecken, werden dann gerne Pseudo-Argumente verwendet bzw. Gegenargumente durch Strohmänner entwertet.
Die Bildungsangebote sind eben nur Feigenblätter, DAMIT Klassenfahrten genehmigt werden und damit man das sagen kann, es gehe um außerschulisches Lernen. 😀
Dem ist allerdings zuzustimmen. Wobei leider viele Kollegen immer noch meinen, ihre Arbeitszeit sei nur die im Unterricht in der Schule und alles andere sei bereits Mehrarbeit. Ich kenne eine Kollegin, die weigert sich, sich am Nachmittag mit Eltern zu treffen, die wegen ihrer Arbeit nicht anders kommen können, denn das sei ja dann in ihrer eigenen Freizeit, meint diese Kollegin.
Nach Corona hat unser Kultusministerium die Leitlinie herausgegeben, dass vor allem daran gearbeitet werden soll, dass die Schüler sich wieder in der Schule zurechtfinden und die Klassen zueinander finden, z.B. durch Klassenahrten.
Nächster Wandertag zum Weihnachtsmarkt geplant: Schulamt besteht auf einem pädagogischen Ziel, Anweisung vom Kultusministerium ist doch völlig egal. Und wir reden hier von einem! Tag pro Jahr, an dem wir mit dem Zug in eine andere Stadt fahren. Da fast alle Schüler eh ein Ticket haben, sind die paar Fahrkarten verteilt auf alle dann vielleicht 2 Euro pro Nase. Und selbst dafür muss man sich rechtfertigen und sagen lassen, dass man ja nur keine Lust auf Unterricht hat. Klar, deshalb fahre ich ja auch immer so, dass möglichst wenig Unterricht ausfällt. Vielleicht sollte ich das noch mal überdenken….
Völlig richtig. Die Wortwahl der Senatorin ist (bewusst?) so gewählt. als ob die Lehrkräfte “schuld” daran seien, dass es jetzt zu dieser Haushaltssperre kommt:
Letzendlich schiebt man die Schuld an dem ganzen Schlammassel subtil den Lehrkräften zu. Das Geld wird scheinbar für “Wichtigere” dinge gebraucht.
“Bildungsrepublik Deutschland”, wie wir sie seit Jahrzehnten kennen. Nichts Neues unter der Sonne.
Gen Z: …
Wer nicht fährt, hat den ganzen Schlamassel inklusive Undank nicht.
Über Politikersprech zur Rettung des eigenen Halses braucht man sich aber wirklich nicht aufzuregen.
Schulbehörden,wie man sie als Lehrer*in kennt: Da rumnerven,wo sie nicht gebraucht werden und Probleme mit Papier und Vorgaben lösen. Wenn mich irgendetwas in meinem Beruf seit Jahren frustriert,dann die Schulbehörden. Der einzige echte Grund für mich den Beruf zu wechseln.
Was wird geschehen: Am Ende fahren wir ohne Begleitperson mit zwei Klassen als Selbstversorger mit den Öffentlichen zum Zelten ans Völkerschlachtdenkmal.
Es ist Zeit,den Spieß raumzudrehen. Am Ende entscheiden Schulen,Kollegien und Lehrer*innen,ob eine Fahrt pädagogisch sinnvoll ist oder nicht. Und wenn sie nicht vollständig bezahlt wird,kann sich die Behörde ihre Vorgabe sowieso irgendwo hin stecken.
Über die 24Stunden Dauerbereitschaft reden wir auch noch. Oder über die fixe Idee,Eltern mitzunehmen.
“Am Ende fahren wir ohne Begleitperson mit zwei Klassen als Selbstversorger mit den Öffentlichen zum Zelten ans Völkerschlachtdenkmal.”
Topp-Idee … das mache ich beim nächsten mal … klingt so, als ob ich dann auch mit den erlaubten Maximalkosten für die Fahrt / SuS auskommen könnte … kann man die Zelte direkt am Wasserbecken aufstellen?
Das wäre super – da haben die Kids es nicht so weit zum Waschen und Zähneputzen. 🙂
Die Fahrt findet am Wochenende statt,damit kein Unterricht ausfällt.
Ach ja, natürlich … ich Dummerle!!
Am besten an einem verlängerten Wochenende mit Donnerstag Feiertag und Freitag Brückentag, …. und damit die Kids auf die 3 bis 4 Übernachtungen kommen fährt man Mittwochs am frühen Nachmittag nach dem absolvierten Unterricht los.
Ich sehe schon – da geht noch was.
Ein bisschen ist es richtig. Weniger von Lehrerseite, aber von Schülern und Eltern wurden in den letzten Jahren immer die krasseren Events gefordert. London und Rom waren allerdings schon in meiner Schulzeit sehr teuer. Gruppendynamische Prozesse klappen auch im Haus irgendwo auf dem Land.
Wirklich von den Eltern? Klassenfahrten sind sehr teuer und wenn man mehrere Kinder zuhause hat, dann ist schon eine finanzielle Last. Also wir waren nicht wirklich begeistert, dass die Schule unserer Kinder so reisefreudig war (Wangerooge 3 bzw. 2 Wochen war noch günstig, London jeweils eine Woche, Skifahren 10 Tage, Gardasee 1 Woche, puuuh….)
Die Forderungen kommen sehr gerne von den Eltern, für die der Steuerzahler alles berappt.
Was man ja -leider!- nicht sagen darf.
Allerdings zwingt einen ja niemand, darauf einzugehen. Sollen sie halt toben in ihren WhatsApp-Gruppen, so lange LIDL-connect noch läuft.
Die Schule, die ich vor Augen habe, hat so gut wie keine BuT Kinder….also auch keine solchen Eltern….die Vorschläge müssen also woanders her kommen….der Gardasee wurde von den Schülern vorgeschlagen…..London war Schulprogramm, Skilaufen Idee des LK-Sport (die dann den GK Sport mitgenommen hat) und Wangerooge war Schulprogramm….
Ist halt auch eine Frage von Wissen und Möglichkeiten.
An einer Schule kannte wer ‘ne Pensions-Lady, die hat zu Jugendheimpreisen in London (zumindest für SuS) Unterbringung plus Frühstück angeboten, 15 Min. tube = am Buckingham Palace…solches “Spezialwissen” ist natürlich dann ein goldenes Pfund.
Auf die Kriterien bin ich gespannt. Sie werden nicht helfen, wenn der Senat damit Geld sparen will. Dann muss das nachweislich diesen oder jenen Sinn/Grund haben und dann formuliert man das eben so, die Kinder lernen dabei, dass … Beweise dann mal jemand das Gegenteil!
Ich auch:
Bin wirklich gespannt ob da sinnvolle Kriterien bei rüberkommen. In Brandenburg gibt es so etwas schon, das liest sich dann so: (VV Schulfahrten)
(2) Schulfahrten dienen dem besseren gegenseitigen Kennenlernen, sollen die Formen des miteinander Lernens und Lebens erweitern sowie das soziale Verhalten, den Zusammenhalt und die Fähigkeit zur Konfliktbewältigung fördern. Sie sind unter Berücksichtigung des Rahmenlehrplanes und des Unterrichts durchzuführen, stehen in einem engen Zusammenhang zur pädagogischen Planung der Schule und bedürfen einer intensiven Vor- und Nachbereitung durch die Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte…
Wieder mal nur allgemeines BlaBla. Aber die Formulierung hat bestimmt Wochen gedauert und viele Kräfte gebunden. Arbeitsnachweis der Schulbehörden…
Ah.
Ich hatte wegen der ganzen Arbeitszeiterfassungsgeschichte (was überfällig ist) ohnehin schon den Verdacht, dass es demnächst eine Auftragsstudie geben wird, die ergibt, dass Klassenfahrten doch nicht so gut für die Klassengemeinschaft sind. Spätestens dann wenn unsere Dienstherren uns endlich für die Überstunden auf Klassenfahrten bezahlen müssen.
Ich schätze mal, hier wird das ganze schon mal vorsichtig angebahnt…
Nein, nein, nein …. natürlich kommt bei den Studien heraus, dass Klassenfahrten für die SuS total sinnvoll sind u d durchgeführt werden müssen (Dienstverpflichtung!) – aber ein Ergebnis sein wird, dass LuL bei Klassenfahrten quasi keine Arbeitsbelastung erfahren, weil das ja Urlaubsfahrten sind … und daher die Unterrichtsstunden, die wegen der Abwesenheit der LuL entfallen als Minusstunden aufgeschrieben werden, die die LuL im Anschluss an die Fahrt wieder hereinarbeiten müssen.
Alles eine Frage des beauftragten Instituts und der Vorabsprachen mit dem beauftragendem KuMi.
Erschreckenderweise könnte ich mir genau sowas vorstellen.
Nicht zu vergessen, dass die Stunden, die die Kolleg:innen für einen halten müssen, vorzubereiten sind inkl. Materialbereitstellung.
Konsequenz: nicht fahren! Leuchtende Kinderaugen hin oder her.
Viele Schüler:innen wollen eh nicht mit, wenn sie sich mal eine Woche ein- oder unterordnen sollen.
Auch das ist leider zu befürchten.
Naja, solche Studien gibt es doch immer in alle Richtungen, je nachdem, was dabei herauskommen SOLL. Auch umgekehrt wird immer gerne davon berichtet, wie sehr diese Unternehmungen die Klassengemeinschaft fördern, sprich verbessern. Ich habe das noch nie wirklich und dauerhaft erlebt. Die Klassen waren hinterher genauso wie vorher. Wer sich nicht mochte, mochte sich auch nach der Klassenfahrt nicht usw.-usf.
Kann mal jemand der Dame erklären, dass Ende November viele ‘pädagogisch sinnvolle’ und bezahlbare Reisen für 2025 schon von anderen gebucht sind? (Wir buchen übrigens für die 10 Klassen meist 15 Monate vor der Fahrt) Dass die meisten Unterkünfte fast alle Zimmer schon längst als Kontingente für die großen Veranstalter reserviert haben? Dass deshalb ‘mal eben selbst organisieren’ nicht möglich ist und es zum geplanten Termin vielleicht nur noch die Jungendherberge im Wald oder die teuersten Stadtangebote gibt? Ups, ‘die teuersten…’, war da nicht etwas mit Sparen als Begründung für die sechs Wochen…?
Sie müssten doch wissen, dass solche Maßnahmen immer nur ein Versuch sind, Kosten künftig zu deckeln, sprich, dass nicht noch mehr Kosten entstehen, als bereits entstanden sind. Ich nehme zumindest an, dass es Bestandsschutz gibt für alles, was bereits gebucht wurde, denn da wurden ja Verträge eingegangen mit eventuellen Stornokosten. Es soll nun eben nur nicht noch mehr werden an Kosten.
Wann sind sie „pädagogisch sinnvoll und finanziell vertretbar“?
Solange die LuL nicht für ihre tatsächlich Arbeitszeit dafür entlohnt werden. Solange man weiterhin nicht auf Ruhephasen achtet, wie sie arbeitsrechtlich vorgeschrieben wären. Solange der Betreuungsschlüssel auf Fahrten weiterhin zu niedrig bleibt, zumindest für Disziplin-, Krankheits- oder Notfälle bei Teilnehmenden, wie sie aber regelmäßig auftreten. Und solange man Planungs-, Reiseleitungs-, Verwaltungsarbeit gratis auf die LuL abwälzt, die alles häufig noch über private Klassenkonten abwickeln, gerne auch mit der Beantragung diverser Zuschüsse bei verschiedenen Stellen auf diverse Weisen für mehrere SuS; die Reiseversicherungen nebst u.U. korrekter Einreise- und Visabestimmungen plus Gegenkontrolle der Reisepapiere der SuS seien nicht zu vergessen. Lebensmittelvorlieben und -unverträglichkeiten, Notfallmedikation und gesundheitliche, akute oder chronische oder insbesondere auch psychische Einschränkungen, häufig bis dahin aus irgendwelchen Gründen nicht bekannt da bewusst verheimlicht, seien nur noch am Rande erwähnt. Denken Sie natürlich auch an Zecken, die notwendigen Papiere für den Fall eines Bisses und wie Sie sich dann rechtssicher verhalten müssen, weil es ja keine offizielle Erste-Hilfe-Leistung darstellt … oder doch … ne, nicht … doch habe ich gehört auf Fobi x … ne, Rotes Kreuz sagt auch, einfach raus … Moment, bei Tagung y wurde davon dringendst abgeraten, keine Erste Hilfe … also sinnvoll ohne Ende. Weitere Details können bei allen LuL erfragt werden, die bereits mehr als 10 Fahrten geleitet haben, Betonung hier auf “geleitet” nicht “begleitet”.