Lehrerverbands-Präsident Düll: „Wir sollten Online-Unterricht ein, zwei Mal im Schuljahr üben“

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AUGSBURG. Wären die Schulen in Deutschland auf eine neue Pandemie vorbereitet? Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, hat sich dafür ausgesprochen, dass Schulen regelmäßig Distanzunterricht ansetzen – um das Format für den Notfall zu üben.

“Üben ist notwendig”: Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Foto: Deutscher Lehrerverband / Andreas Gebert

Die technische Ausstattung sei mittlerweile vorhanden. Jetzt gelte es, den Umgang damit zu proben, erklärte Düll gegenüber Ippen-Media. „Wir sollten den Online-Unterricht ein, zwei Mal im Schuljahr üben“, befand Düll – und brachte dafür „Distanz-Tage“ an Schulen ins Gespräch. Üben sei notwendig. Denn eine Unterrichtsstunde per Video beziehungsweise mit individuell begleiteten Selbstearbeitungsphasen müsse anders vorbereitet werden als eine im Klassenzimmer. Allen Beteiligten könne eine wiederkehrende Übung nicht schaden.

Ohnehin hätten auch die Schülerinnen und Schüler in dem Bereich Lernbedarf. Zwar wischten und posteten sie in Sozialen Netzwerken oder zoctken am Computer, der berufsorientierte und kollaborative Umgang mit digitalen Geräten sei aber etwas anderes, auf Distanz allzumal, betonte Düll. „Da sind Heranwachsende den Erwachsenen nicht überlegen.“

Der Bedarf, Distanzunterricht anzubieten, könne zudem schneller kommen als gedacht: An seinem eigenen Gymnasium im Landkreis Augsburg zuletzt bei einer Glättewarnung. Statt „Eis-frei“ zu geben, fand der Unterricht online statt – reibungslos, weil die Abläufe von Corona noch bekannt gewesen seien. News4teachers

Nach Corona: “Viele Schulen sind wieder zum analogen Unterricht zurückgekehrt“

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Lera
7 Monate zuvor

„War was?“

„Nee, irgendein Stefan aus Augsburg hat irgendwas gesagt – glaube ich.“

„Na, dann…“

Lanayah
7 Monate zuvor

Wo bitte ist die technische Ausstattung vorhanden? Bei uns gab es für die Lehrer*Innen einmalig 2020 ein preiswertes Endgerät. Falls dieses nach 5 Jahren noch funktioniert, super, Ersatz oder Reparaturen gibt es nämlich nicht. Auvh Kolleg*innen, die danach in den Schuldienst kamen, haben kein Gerät bekommen. Nutzen muss ich immer noch mein privates WLan. Auf Schülerseite ist das Endgerät häufig nur ein Smartphone.

Realistin
7 Monate zuvor

Der Herr hat völlig Recht!
Wir sind schon lange für
30% Homeschooling
& einer 4-Tage Woche
Gehälter für Lehrkräfte um 18% rauf. Fahrtwege müssen sich wieder lohnen!

Aber! Ich kann es verstehen, wenn der Ein oder Andere seine Stunden lieber an 5 Tagen verrichten möchte. Es sollte aber mittlerweile als Zeichen der Wertschätzung jeder Lehrer die Möglichkeit haben, freien zu entscheiden, ob sein Deputat in 4 Tagen geplant werden soll.
Die Gewerkschaften werden die 38 Stunden Woche erreichen.

anka
7 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Wer ist denn WIR? Relaist, Petra aus OWL und Sie?

danke anke
7 Monate zuvor
Antwortet  anka

Anka möchte anscheinend das genaue Gegenteil:

18% solidarische Gehaltskürzung zwecks Finanzierung eines staatlichen Sondertopfes

6 Tage pro Woche Präsenzunterricht, nur um realistischere Möglichkeiten der Realistin aufzuzeigen

6 Tage pro Woche gibt es nur, wenn keine dienstlichen Belange der 7-Tage-Arbeitswoche entgegenstehen

Als reguläre Dienstzeit gilt die Unterrichtszeit der jeweiligen Schule, welche per Gesetz auf “7 Uhr bis 22Uhr” gesetzt wird.

In der regulären Dienstzeit gilt Präsenzpflicht in der Schule

anka
7 Monate zuvor
Antwortet  danke anke

bitte, danke anke.
Wie kommen Sie darauf, ich wollte die o.g. Dinge? Ist das etwa eine gaanz leiche Überinterpretation meiner Frage nach dem WIR?
Süß 🙂

anka
7 Monate zuvor
Antwortet  danke anke

und meinen Sie anka oder, wie Sie schreiben Anka?
Den/die gibt`s hier nämlich auch.

Hans Meier
7 Monate zuvor

Dringend, dringend, dringend…………
Sind wir nicht wieder zu sehr in die alten Fahrwasser gefahren.
Immerhin sind unsere Besprechungen alle digital und viele Oberstufenkurse, aber es muss geübt sein und übt auch für spätere Berufsfelder.

Ohne Worte- ohne mich
7 Monate zuvor

Dieser Lehrer- Präsidenten- Erbhof im gymnasialen Bayern! In vielen Schulen- auch meiner- ist aufgrund der Wetter- oder Personallage regelmäßig, kurzfristig oder geplant, Homeschooling in unterschiedlichen Formaten. Das brauchen wir nicht zu üben, das KÖNNEN WIR!

Petra OWL
7 Monate zuvor

Anscheinend nicht, denn ich fahre noch an 5 Tagen hin um manchmal für 1 -2 Stunden Kurse zu geben. Mein Mann ist an 3 Tagen die Woche im Homeoffice.
Wir müssen das auch probieren und können 🙂

Ohne Worte- ohne mich, ketzerisch
7 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Aber natürlich! Hauptgründe für Präsenzunterricht sind das Kindeswohl (Stichwort Corona) und Betreuungsbedarf. Und die Tatsache, dass viele Eltern nicht 24/7 mit ihren Kindern sein wollen.

Hans
7 Monate zuvor

1/3 Digitalunterricht funktioniert.

TheTeacher
7 Monate zuvor
Antwortet  Hans

Und jetzt bitte wieder in die Realität. Sie glauben doch nicht wirklich, dass das für alle Schüler, Klassen und Schulen zutrifft.

anka
7 Monate zuvor
Antwortet  TheTeacher

Manche hier glauben, uns das weismachen zu können.
Vlt. nur Hobbylehrer*?

anka
7 Monate zuvor
Antwortet  Hans

Nö.

PatOber
7 Monate zuvor

Vom Grundsatz her keine schlechte Idee, allerdings sollte ein solcher Unterricht nicht einfach ,Stabdardunterricht, nur online‘ sein. Vielmehr geht es darum, SuS zur aktiven Nutzung von modernen/smarten Technologien und Arbeitsweisen nahezubringen sowie deren Stärken und Probleme, zB das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten, digitale Projektarbeit usw. Ferner könnten so neue Lernansätze wie zB Microlearning leicht implementiert werden, zB als eigenständige Erarbeitung kleiner Wissensbausteine.

Nur: ich sehe das noch nicht.