Boom bei Landwirten und Co.: Mehr junge Menschen wählen „Grüne Berufe“

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HALLE. Landwirte, Gärtner, Forstwirte: Im aktuellen Ausbildungsjahr haben sich so viele junge Menschen wie noch nie für einen «Grünen Beruf» entschieden.

Gerade besonders beliebt: «Grüne Berufe» wie Landwirt*in. Symbolfoto: Shutterstock/Sambulov Yevgeniy

Sogenannte «Grüne Berufe» wie etwa Landwirte oder Gärtner werden bei Auszubildenden immer beliebter. Das Landesverwaltungsamt verzeichnete nach eigenen Angaben einen neuen Höchststand im aktuellen Ausbildungsjahr. Demnach haben 490 junge Menschen eine Ausbildung in einem der Berufsfelder begonnen. Die meisten Azubis gab es bei Landwirten (187) gefolgt von Gärtnern (71), dem Gartenbau (55) und Tierwirten (32).

«Es ist erfreulich, dass sich immer mehr junge Menschen für die Grünen Berufe begeistern», sagte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye. «Moderne Technologie und die direkte Verbindung zu Natur und Tieren – diese attraktive Kombination gibt es nur im Bereich der Grünen Berufe.» Pleye warb dafür, die Möglichkeit zu nutzen, ein bezahltes Praktikum in den bevorstehenden Ferien zu nutzen. dpa

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Rainer Zufall
5 Monate zuvor

“Land-” und “Tierwirte” sind grün?

Ich würde mich freuen, wenn die Berufsanfänger*innen so für sich entscheiden und nicht die Autobahnauffahrt mit Scheiße fluten, um noch ein paar Jahre mit den Scharen an Diesel-Traktoren das Klima zu erhitzen, um ebenso regelmäßig um Entschädigungen bei “Missernten” zu betteln

Rainer Zufall
5 Monate zuvor

Achja, die ganzen Bio-Landwirte, die rechtsextreme Parteien wählen…

Tut mir leid für Ihr Dorf, in dem Sie garantiert leben, aber die Berufsgruppe muss nicht rechtsextrem sein, nur weil sie auf die Lügen von Fossillobby und Populist*innen (mitunter ECHTER Parteien) hereinfallen.

Hey, vielleicht müssen wir gar nichts ändern und irgendwann wird irgendwas erfunden! 😉

Echt
5 Monate zuvor

Ihr Kommentar hat keinen Bezug zum Artikel und ist einfach nur diffamierend.

Ich bin schockiert über solch eine selbstgerechte pauschalisierte Abwertung der “Landwirtskinder” durch eine Lehrkraft.

Die Abwertung von Bauernkindern hat schon eine lange Tradition. Der dumme Bauer und seine Kinder kannten keinen Urlaub oder freie Wochenenden und wurde von vielen “klugen” Akademikern und “Gehobeneren” noch verhöhnt. Das Mobbing von Bauernkindern scheint, in sich selbst vergewisserten “gebildeteren” Kreisen und an vielen Schulen also wieder sehr in Mode zu sein und wird durch solche Haltungen unterfüttert.
Ich hoffe, Sie haben eine gute Lebensmitteleigenversorgung und sind auf die Produkte der täglichen Arbeit der ” braunen und blauen” Landwirte nicht angewiesen.

Neben einigen wohlhabenden Landwirten, brechen im Zuge des Strukturwandels seit über 60 Jahren immer mehr landwirtschaftliche Existenzen weg. Der Weg zur industriellen Landwirtschaft wurde politisch seit Ende der 70er Jahre vorgegeben. Zuvor in ökologisch sinnvoller und harter Kreislaufwirtschaft arbeitend, wurden Spezialisierungen der Landwirtschaft zur wirtschaftlichen Optimierung (günstige Lebensmittel durch Masse) politisch forciert, mit dem Ergebnis der Verdrängung kleiner Tiereinheiten hin zur Massentierhaltung mit all ihren negativen Auswirkungen. Es galt und gilt Wachsen oder Weichen- mit politischem Plan, da kleinere Betriebe immer weniger existenzsichernd arbeiten können.

Landwirtschaft ist oft ein Existenzkampf ohne Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, ohne Urlaubsgeld und regelmäßige Tariferhöhungen. Selbst und ständig mit vollem Risiko und aufmerksamer Anpassung an Markt, politischer Situation und in Abhängigkeit äußerer Faktoren wie z.B. das Wetter.

Wenn junge Leute aus Liebe zur Natur und der Arbeit mit den Tieren, sich diesem stellen und diese Berufe wählen, ist dies sehr zu begrüßen, da es Chancen für Mensch und Natur sind, wenn sich mit dieser aktiv beschäftigt wird.
Die Entfernung von der Natur und der Lebensmittelgewinnung ist ein großes gesellschaftliches und ökologisches Problem, da eine Entfremdung stattfindet. Was man nicht kennt, schätzt und schützt man auch nicht.

Empathie und Wertschätzung für die Leistungen der Landwirte, ihren Beitrag zur Lebensmittelversorgung sowie (gezwungenermaßen) zur Energiegewinnung wird es wohl erst in Notzeiten wieder geben.

Mein Respekt und meine Wertschätzung gilt den jungen Leuten, die sich einsetzen, die noch anpacken wollen und ihre Ziele und Ideale für die Pflege, Hege und im Umgang mit Natur und Tieren verantwortungsvoll verfolgen.

Ihr Kommentar als Antwort auf den Artikel macht deutlich, womit Sie Landwirte, ihre Kinder und die Landwirtschaft abschätzig assoziieren. Das ist beschämend.

Eine ähnliche Aussage und Klischees zum Thema Lehrer oder Beamte fänden Sie sicher auch nicht angebracht und fair und es würde Ihrer Arbeit ebenso wenig gerecht werden.