BERLIN. Als die frischgebackene SPD-Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas vor wenigen Tagen vorschlug, künftig auch Beamte, Abgeordnete und Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, schlug das Thema wie ein Blitz in die Lehrerzimmer ein. Rund 650.000 verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland wären von einem solchen Systemwechsel betroffen – und finden sich damit plötzlich im Zentrum einer politischen Debatte wieder, die sich bisher meist um andere Berufsgruppen drehte.

Kaum hatte Bas ihren Vorschlag öffentlich gemacht, hagelte es Kritik. Besonders aus den Reihen der Union kommt massiver Gegenwind. CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann spricht laut „tagesschau“ von einem „Versuch, alte SPD-Ideen als Zukunftsstrategie zu verkaufen“, und CDU-Politiker Christoph Ahlhaus nennt dem Bericht zufolge die Pläne schlicht „populistischen Unfug“. Ein neuer Rentenweg, der Selbstständige und Beamte zwingend einbeziehe, sei keine Lösung, sondern ein Rückschritt, so der Tenor.
Dabei wäre der Systemwechsel einer der größten Eingriffe in die Altersversorgung des öffentlichen Dienstes seit Jahrzehnten – und träfe ausgerechnet den Bildungssektor mit voller Wucht. Denn ein Drittel aller Beamten in Deutschland arbeitet im Schulwesen. Für viele Lehrkräfte ist die Aussicht auf eine lebenslange Versorgungssicherheit ein zentraler Grund für den Einstieg in den Staatsdienst – und oft auch ein Trostpflaster für übervolle Klassen, Bürokratiemarathons und hohe psychische Belastung.
„Es ist komplett aus der Zeit gefallen, dass sich Beamtinnen und Beamte der solidarischen Rentenversicherung entziehen“
Doch das Thema trifft einen Nerv. Eine repräsentative Umfrage der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zeigte zuletzt, dass mehr als 80 Prozent der Bevölkerung wollen, dass neu eingestellte Beamte künftig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Auch Lehrkräfte sind davon nicht ausgenommen: 64,9 Prozent der Befragten bevorzugen für Lehrer ein normales Angestelltenverhältnis gegenüber der Verbeamtung (News4teachers berichtete).
SPD-Ministerin Bas greift damit ein Reformthema auf, das in der Rentenpolitik schon lange schwelt, aber bislang nie ernsthaft umgesetzt wurde. Ihre Argumentation: „Wir müssen mehr Leute an der Finanzierung der Rentenversicherung beteiligen.“ Gemeint ist: Wer den demografischen Wandel abfedern und das Rentenniveau langfristig sichern will, darf vor Privilegien im öffentlichen Dienst nicht Halt machen.
Die Alterung der Gesellschaft setzt das Rentensystem unter Druck, weil immer weniger Beschäftigte in die Rentenkasse einzahlen, aber immer mehr daraus Altersbezüge erhalten. Experten fürchten, dass die Versorgung der Boomergeneration die jüngeren Beitragszahler überfordern wird. Beispielsweise der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hatte deshalb zuletzt eine Renten- und Steuerreform gefordert, bei der das Renteneintrittsalter angehoben wird und die Rentenerhöhungen in der Zukunft geringer ausfallen. Die junge Generation dürfe nicht noch stärker belastet werden, verlangte er.
Während die Union blockt, erhält Bas Rückendeckung von ungewohnter Seite. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des neu gegründeten Bündnisses BSW, bezeichnet die Idee als „überfällig“ – auch wenn sie bezweifelt, dass sie mit der aktuellen Koalition umsetzbar ist. Und auch der Sozialverband VdK stellt sich demonstrativ hinter die Ministerin. VdK-Präsidentin Verena Bentele spricht von einem „mutigen Start ins Ministeramt“ und fordert ein gerechteres System, in dem „alle einzahlen – auch Beamte und Politiker“.
Die Rentenversicherung stehe unter Druck, so Bentele, und die Lösung könne nicht darin bestehen, weiterhin Kürzungsdebatten zu führen. Stattdessen müssten die Einnahmen stabilisiert und auf mehr Schultern verteilt werden – etwa durch eine sogenannte Erwerbstätigenversicherung. „Es ist komplett aus der Zeit gefallen, dass sich Beamtinnen und Beamte der solidarischen Rentenversicherung entziehen.“
Die Frage, wie die Altersvorsorge künftig aussehen soll, ist keine theoretische Grundsatzdebatte mehr
Für viele Lehrerinnen und Lehrer ist die Debatte mehr als ein mediales Sommerlochthema. Sie geht an die Grundpfeiler ihres Berufsverständnisses. Die Aussicht auf eine Pension, die sich vom Gehalt ableitet und im Ruhestand eine solide Lebensgrundlage bietet, war bislang ein zentrales Argument für die Verbeamtung (und nicht selten für den Lehrerberuf). Nicht wenige sehen sich durch den aktuellen Vorstoß nun in einem Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und persönlicher Planungssicherheit.
Ein Systemwechsel hätte weitreichende Folgen: Die Bruttobezüge müssten bei Einbeziehung in die gesetzliche Rentenversicherung angepasst werden, die Dienstherren müssten Arbeitgeberbeiträge leisten – und gleichzeitig stünde das gesamte Alimentationsprinzip des Beamtentums auf dem Prüfstand.
Ob Bas’ Initiative eine politische Mehrheit findet, ist angesichts des Widerstands aus der Union mehr als fraglich. Kurzfristig jedenfalls. Doch Lehrkräfte sollten sich darüber im Klaren sein: Die Frage, wie die Altersvorsorge künftig aussehen soll, ist keine theoretische Grundsatzdebatte mehr. Zwischen Rentenreform und Bildungssystem bahnt sich angesichts der demografischen Entwicklung eine der drängendsten Gerechtigkeitsfragen der kommenden Jahre an.
Zusätzliche Verunsicherung wird zum Teil der Lebensrealität im Schuldienst – kein starker Anreiz für den so dringend benötigten Nachwuchs, sich für den Schuldienst rekrutieren zu lassen. Andererseits wirft die Debatte ein Schlaglicht auf die verbreitete Ungleichheit in den Kollegien: Zwei Drittel der Lehrkräfte sind verbeamtet – ein Drittel eben nicht. Und angestellte Lehrerinnen und Lehrer beklagen seit langem, dass ihre Konditionen schlechter sind trotz gleicher Arbeitsbelastung (News4teachers berichtete). Und die Schule? Sie leidet, wie so häufig bei großen gesellschaftspolitischen Streitpunkten, mal wieder einfach nur am Rande mit. News4teachers / mit Material der dpa
Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert (Auszug):
Ich glaube nicht, dass dieser Vorstoß für hitzige Debatten sorgt, solange die CDU da nicht mitspielt.
Ich glaube aus dem so formulierten Vorschlag von Frau Bas
wird nichts wegen des Vetos der CDU.
Union zum Bas-Vorstoß: „Populistischer Unfug“
Ich glaube, da hat sich jemand gleich ganz zu Beginn seiner Amtszeit ein wirklich dickes Eigentor geschossen.
Wenn die Regierung gegen Beamte losgeht, hat das immer was von “gegen die eigenen Leute”.
Als Arbeitgeber nicht unerhebliche Forderungen stellen, eigene Gesetze und Rechte gelten lassen – und dann plötzlich blöd im Regen stehen lassen wollen.
Kommt nicht gut!
Geht ganz arg auf Kosten der Loyalität!
Ich sehe da gar kein Problem. Für den Staat wird es teurer, klar. Und ich erwarte, dass mein Arbeitgeber, der das Monopol auf Bildung hat, den Unterschied zwischen Rente und Pension in Form einer Betriebsrente ausgleicht.
Wenn damit auch der Status der Beamten weicht – auch kein Problem, ich würde mich gerne für bessere Arbeitsbedingungen für uns und bessere Lernbedingungen für meine Schüler einsetzen. Gerade jetzt wäre die perfekte Streik-Zeit!
Gibt es denn für die bereits jetzt angestellten Lehrkräfte eine Betriebsrente?
Liebe/r blau,
alle Arbeitgeber in Deutschland müssen eine Betriebsrente anbieten, auch der Öffentliche Dienst.
Insofern betrifft das auch alle angestellten Lehrer.
Holy shit! Sogar die Initiative Neue “Soziale” Marktwirtschaft stellt Handlungsbedarf fest!
Auf der anderen Seite ist Frau Wagenknecht dafür, es wird also falsch sein 🙁
Aber es muss (irgendwie) mal angegangen werden.
Expert*innen befürchten wohl nicht nur, sondern rechnen nach.
2022 waren es (geschätzt weniger als) 100 Milliarden, die aus dem Bundeshaushalt herangezogen wurden, in 25 Jahren wäre es mehr als die Hälfte des Bundeshaushalts, so Wirtschaftswissenschaftlerin Schnitzer.
Vielleicht wird es tatsächlich mal etwas unter einer schwarzroten Koalition (nicht zwingend Frau Bas Vorschlag, aber generell etwas!)
Eine schwarze Regierung hat damals die Wehrpflicht ausgesetzt, auch weil diese eines deren Kernthema war. Vielleicht gelingt ähnliches bei diesem sozial- und wirtschaftsrelevanten Thema.
Daumendrück!
Ich betrachte diese Anmerkungen der neuen Bundesarbeitsministerin für wenig ausgereift und leider auch für sehr populistisch formuliert, als dass daraus eine effektive Reform hervorgehen könnte. Die Beamten hat sie jetzt auf jeden Fall schon einmal gegen sich.
Warum guckt sie sich nicht andere Versorgungswerke an ?
Oder wie etwa in skandinavischen Ländern zusätzliche Versorgungswerke aufgebaut werden- neben dem bestehenden Rentensystem ?
Das machen die Lehrer nicht mit
und die Arbeitsbedingungen sind einfach schlecht.
Warum wir 41 Stunden arbeiten und Freunde von mir nur 34 pro Woche, verstehe ich nicht?!
Ganz genau!!!!!!
Klar möchte niemand seine Privilegien freiwillig abgeben und kramt nun alle möglichen Gegenargumente hervor.
Hat man denn wirklich nur Privilegien oder ist Privat-Versichert auch manchmal eine Last? Ich selbst war bis etwa Ende Studium über meine Eltern privatversichert und seitdem bin ich in der Gesetzlichen. Sicherlich hat man als Privatversicherter einige Vorteile wie schnellerer Arzttermin, aber privatversichert heißt für mich in erster Linie dass man mit dem Patienten Geld verdienen kann und dann sehr oft unnötige Maßnahmen/ Untersuchungen durchführt und dem Patienten oft dann weniger hilft. Bei meinen Eltern war das damals sehr oft vorgekommen, dass man lieber wochenlang herumgedocktort hat als zu helfen. Und dann der ganze Papierkram insbesondere dann, wenn man viele komplexe Arztleistungen hat, um den ganzen Krempel abzurechnen. Der Kassenpatient legt seine Karte auf den Tisch und muss sich hier um den Abrechnungskram nicht weiter kümmern und wenn doch mal etwas nicht übernommen wird, gibt es eine Privatrechnung die man dann zahlt. Auch soll es bei vielen privaten Kassen Probleme geben, dass bestimmte Kuren nicht übernommen werden. Für mich war einmal der Brüller damals kurz vor Ende der Zeit als privatversicherter, als ich mit meiner Schwiegermutter zeitgleich einen Zahnarzttermin hatte (sie damals gesetzlich versichert) und zusammen dahingegangen sind. Ich wurde als erster hereingebeten…
Ein weiterer Nachteil ist das DLZP (weiß nicht, ob das außerhalb von SH) auch so heißt). Dagegen sind KK richtig unkompliziert.
Mit überflüssigen Untersuchungen sprechen Sie ein Problem an, das nicht den Patienten angelastet werden kann, das ist der Geldgier der Ärzte geschuldet bzw. dem Phänomen, dass die PKV mehr als das Doppelte für die Behandlung bezahlt und somit das ganze System ein ungerechtes Zweiklassensystem ist.
Und die weiteren Nachteile, die Sie nennen, sind lächerlich.
Den direkten Vergleich der unterschiedlichen Behandlung bekommt wohl jeder mit, und das ist nichts anderes als Diskriminierung, gegen die seltsamerweise in diesem Fall nicht vorgegangen wird, wo man doch in anderen Bereichen da sehr aktiv ist.
Überflüssige Untersuchungen: Ein Arzt wird dem Patienten langsam und behutsam die Notwendigkeit der zusätzlichen Behandlungen aufs Tablett legen. Da heisst es oft, dass man noch die Untersuchung XYZ machen muss um sicher zu gehen, die eigentlich nicht notwendig wären. Plötzlich ist eine privat versicherte schwangere Frau ein Risikopatient (ohne medizinische Notwendigkeit) und dann klingelt die Kasse… Bis man eventuell den (Un)Sinn der Behandlung begreift, ist sie längst erfolgt und abgerechnet. Ich verstehe jetzt nicht warum die weiteren Nachteile lächerlich sein sollten, weil Sie die konkreten Punkte auch nicht ausgeführt haben. Eins können Sie mir glauben und da kenne ich noch aktuelle Fälle weil Familienangehörige zum Teil privat versichert sind: Sie meckern alle zu Recht und nachvollziehbar über diesen Aufwand der Abrechnungsmodalitäten, die ja eigentlich im Zeitalter der EDV schon längst obsolet sein sollten.
Wie gesagt, beschweren Sie sich bei den Verursachern, das Problem der Ungerechtigkeit ist damit auf alle Fälle nicht kompensiert.
Rechnungen beim DLZP und der PKV einreichen (Geht zwar inzwischen digital, ist aber trotzdem Aufwand.) und dann das Geld nach Eingang (hoffentlich ohne Komplikationen) selbst überweisen zu müssen, nervt.
Ich möchte nicht wissen, was Pensionär*innen dabei an Geld verlieren, weil sie es nicht mehr so gut hinkriegen.
Oder auch schön: Rechnungen über 20.000 Euro einreichen zu müssen bei Krebstherapie usw. Und der Stress, wenn dann das DLZP nach zwei Jahren plötzlich meint, die Therapie wäre gar keine und man müsse das selbst bezahlen. Anwalt etc. …Was haben wir bei meinem Vater (Polizist) nicht alles erlebt!
Ich wäre wirklich viel lieber gesetzlich versichert. Aber der Zug ist für mich leider schon abgefahren.
Ja, man darf halt nicht bis zum Schluss warten, bis die Zahlungen dann teurer werden im Alter und in jungen Jahren die Vorteile gerne mitnehmen. Es ist gut, dass kein Wechsel in der Pension möglich ist, sonst wären alle Beamte flugs in der GKV und würden die Kassen noch mehr belasten, da sie nämlich auch nie eingezahlt haben. Die GKV hat schon genug Nichtzahler zu versorgen. Da machen sich die Privaten Kassen ja auch einen schlanken Fuß.
Sie haben nicht verstanden, worum es mir geht.
Einige Bemerkungen dazu:
1) Es gibt eine Vierklassengesellschaft: PKV vor GKV (ohne AOK) vor AOK vor Basisversicherung
2) Die GKV bezahlt laut Aussagen der Ärzte so schlecht, dass die PKV notwendig ist, um die teuren Geräte wirtschaftlich betreiben zu können.
3) In den letzten ungefähr 10 Jahren sind sehr viele Leistungsempfänger in die gesetzlichen Krankenkassen mit sehr hohem Leistungsbedarf aufgenommen worden bei gleichzeitig eher geringen Beitragszahlungen, zu einem guten Teil über das JobCenter.
4) Es gibt immer weniger Menschen in Deutschland, die die Beiträge tatsächlich erwirtschaften, beispielsweise nur noch rund 15 Millionen Nettosteuerzahler, von denen 5 Millionen innerhalb der nächsten Jahre in Rente gehen. Die Finanzierungsprobleme im Gesundheitssystem werden also absehbar immer übler werden, von der Rente und generell dem Staat ganz zu schweigen. Mal schauen, was alles passiert, wenn der Staat das Bürgergeld mal wirklich nicht mehr in dem Maß bezahlen kann.
All das ist nicht dem GKV Patienten anzulasten, sondern der lobbygesteuerten und unfähigen Regierung, hier ein gerechtes System zu installieren. Dass immer mehr Gelder dahin fließen, wo nie etwas zurückkommt, ist wohl nie Thema? Immer “druff” auf die gesetzlich Versicherten und die Rentner, man hat einen Sündenbock gefunden, auch wenn die ihr Leben lang eingezahlt haben.
Kürzlich hat mein Arzt mir vorgejammert, was er an mir verdient im Gegensatz zu privat Versicherten, und das ist genau diese Haltung, die ich so liebe. Ich habe den Arzt sofort gewechselt, wenn er meint, er müsse seinen Frust an den abhängigen Patienten auslassen, die nun am wenigsten dafür können. Jeder hätte die Situation gerne anders.
Ich habe gerade eine Kur beantragt. “Schwierig,” sagt meine Ärztin, “Sie sind ja nicht in der Rentenkasse.”
Eine sehr undifferenzierte Aussage. GKV: nach einer Knie-OP sollte ich Reha bekommen, ein bürokratischer Papierkrieg und uunzählige Telefonate folgten, damit das Bein nicht muskulär noch mehr abbaut und das Gelenk steif wird habe ich die Therapie selbst in dei Hand genommen und bei der Krankenkasse nachgehakt, ob es wohl Sinn macht, die Bewilligung derart hinauszuzögern, so dass der Heilungseffekt gegen Null geht. Kein Einsehen, es ist halt so. Der nächste Kampf, den ihch gewinnen musste, war die Finanzierung von 3 Wochen Fitness Center mit entsprechenden Kraftgeräten, was für die Kasse wesentlich billiger kam als die Reha, aber irgendwie herrscht da kein logisches Denken, alles nach Vorschrift, und Kassenpatienten warten erstmal.
Und so laufen etliche teure Maßnahmen ins Leere, weil natürlich nicht jeder sich selbst helfen kann mangels Kenntnis.
Den Privilegien stehen halt auch dezidierte Nachteile entgegen und wenn die sichere bzw. zugesicherte Pension dann nicht mehr in die Waagschale geworfen werden kann, dürfte das den Zustrom in den Beruf in unerwünschter Weise weiter drosseln.
Diese “dezidierten” (leicht übertrieben) Nachteile halten sich aber dennoch in sichtbaren Grenzen und werden wohl hervorgeholt, um sich zu rechtfertigen.
Der Leistungskatalog der PKV ist insgesamt weniger umfangreich als die GKV.
Mir wurde sogar von einer Ärztin davon abgeraten, mein Kind in die PKV aufzunehmen, weil die wichtige Therapien nicht oder nur nach monatelangem Hin und Her übernehmen würden.
Die PKVen können gar nicht denselben Umfang bieten wie die GKV, weil sie die Ärzte zu gut bezahlt. Ein GKV Niveau der PKV wäre unbezahlbar.
Ich war in der Referendarzeit 2 Jahre lang in der PKV und habe die Unterschiede allzu deutlich gemerkt.
Die PKVen können gar nicht denselben Umfang bieten wie die GKV, weil sie die Ärzte zu gut bezahlt. Ein GKV Niveau der PKV wäre unbezahlbar.
So einen Quatsch habe ich ja noch nie gehört! 🙁
Ich bin seit 40 Jahren in der PKV, meine Familie auch und bisher haben die alles bezahlt, was irgendwie gefordert wurde.Bei jedem!
Einzig die Beihilfe muckt gerne mal auf und kürzt wo es nur geht!
Eine Kollegin von mir (verbeamtet) ist aus Überzeugung in der GKV, berappt jeden Monat knapp 800€ (achthundert!) und braucht für jede quersteckende Flatulenz , die nicht im Katalog vorgesehen ist, einen Antrag! ICH NICHT! Und alle anderen in der PKV, die ich kenne, auch nicht!
Was sollen diese FakeNews Ihrerseits?
Wenn sich der Staat nicht mehr an seinen Teil des Deals hält, dann halte ich mich aber auch nicht mehr an meinen und lasse ich mir z.B. das Streiken nicht mehr verbieten.
Als angestellter Lehrer fände ich das nicht ungerecht. Nur zu.
Das Thema ist sicher populär und auf den ersten Blick klafft hier eine Gerechtigkeitslücke. Die kühlen Rechner unter den Politikern werden von der Umstellung aber absehen, denn wenn es sich für den Dienstherrn wirklich lohnen würde, nicht mehr zu verbeamten, wäre das schon längst flächendeckend umgesetzt worden. In das Kalkür werden ja auch diejenigen einbezogen, die vor dem Pensionsbezug den Rotstift für immer abgegeben haben – und das sind gar nicht so wenige.
Bas soll wohl Esken beerben. Das erklärt einiges … sie bringt sich in Stellung, um bei den Parteilinken zu punkten. Also wieder nur Parteiklüngel as usual. Das stärkt natürlich das Vertrauen in unsere Politiker und spielt niemandem in die Hände…
Ich persönlich halte eine Menge davon den Kreis der Einzahler in die Rentenversicherung zu erweitern und halte das Beamtenprivilieg für überholt. Klar müssten die Arbeitgeber wie Länder, Kommunen und der Bund dann ihren Beitrag leisten und die Einkommen der bisherigen Beamten müsste angepasst werden, aber dafür würden sie bei der Auszahlung von Pensionen nicht unerheblich entlastet. Warum sollte der Staat Beamte mit 68 % Pension ihres Einkommens im Alter absichern, während Renteneinzahler fürchten müssen, dass ihnen demnächst nicht mal mehr die 48 % im Alter bleiben? Und weil der Kreis der Einzahler zu gering ist, muss der Staat da auch noch aushelfen. Also mir erschließt sich das gar nicht.
Es darf aber nicht sein, dass bei einer Rentenerhöhung die Pension entsprechend abgesenkt wird und man finanziell immer noch gleich steht wie vor der Rentenerhöhung.
Derartige Rechenbeispiele kenne ich von Lehrern, die zunächst als Angestellte arbeiteten, später ein Lehramt-Studium begannen und jetzt eine Pension und eine Rente erhalten.
Die Einnahmen werden miteinander verrechnet.
Ihr Beispiel kannte ich so noch gar nicht und macht auch ein bisschen sprachlos. Das sollte so natürlich nicht sein, auch wieder eine Regelungslücke die niemand verstehen kann und erst recht nicht das sie nicht längst geschlossen wurde. Aber schlussendlich bleibe ich dabei, dass ich die bisherige Praxis für überholt und für im höchsten Maße ungerecht halte.
Es ist doch gut, dass Derartiges besprochen wird und in diese Diskussion mit aufgenommen wird.
Der nächste Punkt ist doch der, dass beispielsweise die ehemalige Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Frau Heidi Simonis,
damals die Verbeamtung von Lehrern aussetzte, woraufhin die neu einzustellenden Lehrer und Lehrerinnen in andere Bundesländer abwanderten.
Und dann wird bei angestellten Lehrern primär der finanzielle Aufwand bei angestellten Lehrern durch die zusätzlichen Rentenbeiträge für den Staat zunächst wesentlich teurer.
Da müsste dann eine bundesweit einheitliche Regelung geschaffen werden, so dass Beamte, Selbstständige und Abgeordnete grundsätzlich in die Rentenversicherung einbezogen werden. Der von Ihnen angeführte primäre finanzielle Mehraufwand, durch die Zahlung der zusätzlichen Rentenbeiträge, wird vermutlich durch die dadurch entstehende Senkung der staatlichen Zuschüsse zur Stabilisierung der Rente wieder ausgeglichen.
Die Rentenversicherung widerspricht Ihnen vehement.
Die Rentenversicherung hat selbst erklärt, dass eine Zwangsversicherung von Beamten keinerlei finanzielle Vorteile für die Rentenversicherung bringen würde. Das können Sie zum Beispiel in der ZEIT nachlesen.
Es müssten ja erstens erheblich Besoldungssteigerungen für alle Beamte geschehen. Denn die Beitragsfreiheit für die Pension ist als Teil der Besoldung anzusehen. Und eine willkürliche Besoldungssenkung wäre rechtswidrig. Und die laufenden Rentenbeiträge müssten plötzlich auch zusätzlich vom Arbeitgeber geleistet werden.
Zweitens müssten alle Beamte für Jahrzehnte ihres Dienstes nachversichert werden, was weitere Unsummen kosten würde.
Drittens dürfte ohnehin für alle langjährigen Beamten rechtlich ihre Pension gar nicht zu streichen sein. Stichworte Fürsorgepflicht des Arbeitgebers und Vertrauensschutz.
Vierten müssten alle finanziellen Mehrbelastungen durch Besoldungserhöhung, Rentenbeiträge und Nachversicherung hauptsächlich von Ländern getragen werden, weil dort mit Abstand die meisten Beamten arbeiten. Das würde kein Landeshaushalt aushalten. Selbst wenn Steuerzuschüsse zu den Renten möglicherweise gesenkt werden könnten, hätten die Länder gar nichts davon, weil die Zuschüsse ja aus dem Bundeshaushalt kommen.
Wegen all dieser Probleme kommt die Rentenversicherung zum Ergebnis, dass sie selbst keine Zwangsversicherung von Beamten wünscht
Den finanziellen Mehraufwand hätten aber zum Großteil die Länder, von der Senkung der Zuschüsse profitiert der Bund. Außerdem wird ja immer argumentieret, dass sich dadurch die Rente erhöhen würde. Wenn aber der Anteil, den die Beamten zusätzlich brächten, an anderer Stelle wieder abgezogen wird, bringt das für die Gesamtsumme nichts und damit gäbe es auch keine höheren Auszahlungen.
“Warum sollte der Staat Beamte mit 68 % Pension ihres Einkommens im Alter absichern?” Um den Neid noch weiter zu schüren: es sind (bei lebenslanger Vollzeitarbeit und 40 Dienstjahren) sogar 71 %. Außerdem gilt für Beamte das sogenannte Alimentationsprinzip, nach dem sie auch außerhalb des aktiven Dienstes als Repräsentanten des Staates auftreten und eben entsprechend für einen auskömmlichen Lebensunterhalt gesorgt werden muss. Alimentationsprinzip – Wikipedia. Wie es viele außerdem schon schrieben: wenn am Ende eine gleichwertige Rente bei rumkommen soll, wird das für den Staat, also die Steuerzahler, viiieeel zu teuer (AG-Anteil, deutliche Erhöhung der Bruttobezüge). Was immer gern vergessen wird: wer einzahlt, wird auch irgendwann Empfänger. Da Beamte statistisch gesehen eine höhere Lebenserwartung haben, würde das Finanzproblem also einfach auf die Zukunft verschoben.
Das hat weniger mit Neid als mit gesundem Gerechtigkeitsempfinden zu tun. Und für einen angestellten Lehrer gilt das Alimentationsprinzip wohl nicht, weil sie nicht “als Repräsentaten des Staates” auftreten? Also Lehrkräfte zweiter Klasse? Das ist ganz offensichtliche Diskriminierung.
Probleme in die Zukunft verschieben ist aber eine Kernkompetenz der Politik. Mit etwas Glück ist dann die jetzige Opposition an der Regierung und man kann die eigene Untätigkeit dem politischen Gegner ankreiden.
Das ist ja „Gurkenlogik“. Selbstverständlich entstünden Ansprüche, wie bei jedem Einzahler, nur würden dann keine Pensionen mehr gezahlt, sondern die niedrigere Rente. Natürlich müsste im Vorfeld auch eingezahlt werden, sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer. Das würde bedeuten, dass die Löhne entsprechend steigen würden, was aber schlussendlich bei Wegfall der hohen Pensionszahlungen wieder eingespart würde. Und wenn Beamte und Selbstständige in das solidarische Sozial-Rentensystem einzahlen würden, könnten ggfs. die Renten für alle ein wenig steigen.
Aber das Sie als vermutlicher Nutznießer der aktuellen Regelungen Ihre Privilegien behalten wollen, kann ich zwar nachvollziehen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass diese Privilegien im Höchsten Maße ungerecht sind.
Butter bei die Fische. Als Angestellter des öffentlichen Dienstes erhalten Sie eine betriebliche Altersvorsorge. Wir müssen aufhören den Rentner aus jeder Schicht mit dem Beamten zu vergleichen. Sondern Rentner öffentlicher Dienst vs Beamter öffentlicher Dienst. Dann wir auffallen, dass die Differenz zwar vorhanden ist aber ausgeglichen wird.
Es gibt ein sinnvolles System welche angewendet werden kann: Ab einem Stichtag z.B. 01.01.2026 werden alle Personen im öffentlichen Dienst angestellt. Somit entfällt die Nachversicherung.
Sachsen Anhalt hat ca. 16.500 Lehrkräfte. Davon sind 54% über 50. Die kosten wären enorm.
Vom VBL haben Sie aber soviel Ahnung wie die Kuh vom Fliegen.
Kommt vermutlich auf die jeweils geltenden Tarifverträge und Versorgungswerke an. Bei der VBL wäre der Arbeitgeberanteil 5,49%, der AN-Anteil 1,81%.
Die Prozentsätze beziehen sich nach meinen Informationen auf das zusatzversorgungspflichtige Entgelt in den alten Bundesländern.
https://www.vbl.de/de/finanzierung
In den neuen Bundesländern wären es demnach 4,25% AN + 2% AG + 1,06 % AG-Umlage.
Ob man den Angaben auf der VBL-Website vertrauen kann, weiß ich aber nicht.
Lieber Fernet Mente als Ali Mente.
Es sind 71,25 %, wenn man nach 40 Jahren (statt 45 bei Nichtbeamten) das Pensionsalter erreicht. Und diese 71,25 % vom letzten hohen Gehalt, nicht über die Arbeitszeit hinweg (deshalb oft noch schnelle Beförderungen 2 Jahre vor der Pension), allein aus der erwiesenen Tatsache, dass Beamte eine längere Lebenserwartung haben, sind alleine diese zeitlichen Privilegien absolut nicht nachvollziehbar. Diese eklatante Ungerechtigkeit fällt halt gerade bei Lehrern im direkten Vergleich auf.
Also dann normal berenten und im Pflegeheim werden sie zum Grundsicherungsfall wie heute schon viele ( meistens RentnerINNEN) ? Wer zahlt DAS dann?
Was hat das jetzt damit zu tun?
Viel. Sollte man mal genau durchdenken. In manchen Regionen und Bundesländern werden die Pflegeheime immer teurer, teils, weil sie Angebote haben, die gar nichts mit guter Pflege zu tun haben. Das übernehmen Privatkassen und Beihilfe dann nicht. Da zahlt man schnell im vierstelligen Bereich drauf. Dann noch die gestiegenen Krankenkassenbeiträge, sowie Therapien, die nicht vollständig übernommen werden. Auch für Pensionäre ein sehr hoher Eigenanteil!
Pflege sollte bezahlbar sein auch für Rentner, die ihr Leben lang eingezahlt haben. Da stimmt doch an anderer Stelle was nicht.
Das Sozialamt springt doch auch ein, wenn die Pension nicht reicht, um die Kosten fürs Pflegeheim zu begleichen. Nicht alle Pensionär*innen kriegen üppige Ruhestandsgelder.
Es hilft uns auch nicht weiter, wenn in Zukunft alle pflegebedürftigen Pensionäre hohe Beiträge aus der Grundsicherung brauchen. Nicht in jedem Bundesland ist gute Pflege erschwinglich.
Oh. Der Punkt überzeugt. Jetzt habe ich total Mitleid für die Pensionäre!
Danke. Sehr nett von Ihnen. Das können Sie aber auch gerne für sich behalten.
Ich wiederhole mich gerne: Wenn für viele Rentnerinnen und Rentner Pflege nicht mehr bezahlbar ist, muss sich an anderer Stelle was ändern, es gibt da viele Möglichkeiten.
Es wird sowieso über kurz oder lang darauf hinauslaufen, dass die Pflege zuhause stattfindet. Bereiten Sie Ihre Kinder schon mal darauf vor. Ich plane bereits für meine 86-jährige Mutter.
Das wird aber auch sehr teuer, falls sie für jemand eine Rundumpflege brauchen und nicht alles selbst stemmen können.
Sekundär eine Frage des Geldes…zunächst müsste die Pflegekraft gefunden werden…
Unter dem Ewigkeitsprinzip des Berufbeamtentums hatte ich mir aber etwas Anderes vorgestellt.
Wieso “nicht nachvollziehbar”… irgendwelche (auch vermeintl. erheblichen) Vorteile muss der Bamtentstatus doch haben.
Lehrer: Die Pflichten eines Beamten und die Nachteile eines Angestellten, das ist der Traum aller (Bildungs-)Politiker
Wie schon vorherige Beiträge herausstellen, ist der Beamtenstatus halt auch mit gewissen Pflichten verbunden, die mit dem Staat als Arbeitgeber verbunden sind. Diese sind also in einem Gesamtpaket mit den Privilegien zu sehen. Man mag argumentieren, dass auch Firmen z.B. Verschwiegenheit usw. einfordern, aber je verantwortungsvoller die Position desto höher halt auch die Bezahlung. Oder kurz: Die besondere Treue des Beamten (Streikrecht) ist mit eingepreist.
Zudem „erkaufen“ sich Lehrer die Pension auch mit dem Nachteil eines hohen Verlustes beim vorzeitigen Ausscheiden aus dem Dienst. Ein Arbeitsplatzwechsel ist also schwieriger.
Speziell für Lehrer wurde ja auch schon angeführt dass man wenig Kontrolle über seine Aufgabenfülle und damit die Arbeitszeit hat.
Ich halte den Gedanken, Arbeitnehmer einheitlich zu versichern, für grundsätzlich legitim und vernünftig, die Rechnung ist nur halt nicht so einfach. Und dass sich die Initiative für eine neue soziale Marktwirtschaft (als Auftraggeber der Umfrage) Einsparungen erhofft, um die Steuerbelastung und Abgaben zu reduzieren und dabei für eine wettbewerbsorientierte Bildung plädiert, zeigt, dass es hier auch um sehr grundsätzliche gesellschaftliche Fragen und ideologische Vorstellungen geht, die mitgedacht und -bewertet werden müssen.
zB, weil sie im Alter 1000 Euro PKV Zahlen müssen
Lt. Google übernimmt der Dienstherr 70 % der Behandlungskosten, der Rest wir durch eine PKV abgesichert – und das macht 1000,- Euro im Monat aus? Da habe ich meine Zweifel. Mal ganz davon abgesehen, dass auch „normale Rentner“ ihre Beiträge von ihrer weitaus schmaleren Rente bestreiten müssen. Also mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Google liegt da falsch.
Nein, Google liegt richtig!
Je nach PKV zahlt diese 30% oder 40% der Behandlungskosten bzw. der Medikation, den Rest stemmt die Beihilfe!
Die monatliche Zahlung an die PKV kann mit Eintritt in die Pension bis
auf ~ 300,-€ (inkl. Zusatzpflegeversicherung!) sinken.
Menno!
Wie kommen eigentlich alle hier auf die Idee, dass die PKV im Alter teurer wird? Das ist doch Unsinn!
Das Gegenteil ist der Fall, vorausgesetzt, dass man verbeamtet ist und Pensionsansprüche hat.
Bei selbstständiger Arbeit sieht das natürlich anders aus, da fehlt die Beihilfe!
Es Ist fraglich, ob der Staat bei der Auszahlung von Pensionen in absehbarer Zeit entlastet würde.
Erstens würden alle jetzigen Pensionäre ihre Pension weiter erhalten.
Zweitens dürften alle langjährigen Beamten einen Rechtsanspruch auf ihre zu erwartende Pension haben.
Wenn neue Beamte aber in die Rentenkasse einzahlen müsssten, wäre das für den Staat zunächst einmal erheblich teurer, weil er sofort die Arbeitgeberbeiträge abführen müsste. Außerdem müsste er die Besoldung für neue Beamte erheblich erhöhen, nämlich mindestens um den Betrag der Arbeitnehmerbeiträge. Denn eine willkürlich Ungleichbehandlung von alten und neuen Beamten in der Besoldungshöhe wäre rechtswidrig. Und die Beitragsfreiheit bisheriger Beamter ist als Teil der Besoldung anzusehen.
Zunächst einmal würde für die öffentlichen Haushalte alles teurer. Einsparungen ergeben sich erst in 30 bis 40 Jahren, wenn die neuen Beamten in Rente gehen und keine Pension bekommen. Bis dahin ist dasdemographische Problem aber ohnehin zum großen Teil gelöst, weil der Großteil der geburtenstarken Boomergeneration, die gerade im Begriff ist verrentet zu werden, dann nicht mehr leben wird.
Ganz genau!
Es funktioniert immer wieder! Das wussten schon die alten Römer. “Divide et impera!”
So lenkt man von anderen Problemen (z. B. von der Streikbereitschaft der Lehrer, der Arbeitszeiterfassung, …), gekonnt ab: verbeamtete Lehrer vs. angestellte, Gym-Lehrer vs GS-L vs Gesamtschul-L , D-Lehrer vs Sport-L, ….
Ich stelle mir gerade mal vor, was passieren würde, wenn alle Lehrer und Erzieher sich mal bei ein paar Punkten) einig wären …
Das wird aber, zum Glück für unsere Politiker, wohl nie passieren.
“Es funktioniert immer wieder! Das wussten schon die alten Römer. “Divide et impera!””
Also eine Rente für alle?
Aus meiner Sicht unbedingt.
Nicht eine (einheitliche) Rente für alle, aber ein einheitliches Rentensystem. – Sie verstehen den unterschied?
Nö!
https://www.stern.de/wirtschaft/versicherung/rente-ohne-einzahlung–welche-ansprueche-sie-trotzdem-haben-koennen-35484798.html?utm_source=firefox-newtab-de-de
Also stehen Sie hinter dem “Divide et impera!” oder wo darf ich Sie bei dem Thema hier verorten? Will Sie nicht missverstanden haben.
Ach Rainer! Ihre Frage lautete: “Also eine Rente für alle?”
Und ich antwortete : “Nö!” ( – denn das wäre Kommunismus und den haben wir hier nicht!) Haben Sie meinen link dazu gelesen? (rhetorische Frage!)
Ebenso haben Sie wohl den Kommentar von @dickebank nicht gelesen.
Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie Ihre Fragen eindeutiger formulieren und/oder Kommentare und links richtig lesen und verstehen. (aber das schrieb ich Ihnen schon unzählige Male, vergeblich!)
P.S. Die Faben von Aesop waren in meiner Schulzeit Pflichtlektüre!l
“Der Bauer und seine Söhne” z. B. und “Der Weinberg” sollten vielleicht Pflichtlektüre für Lehrer werden! 🙂
https://www.projekt-gutenberg.org/aesop/fabeln2/chap006.html
Läuft aber darauf hinaus, dass die einen – die Angestellten – im Weinberg arbeiten, während die anderen – die Beamten – die Erträge versaufen.
… auch wenn der Weinberg die Schule ist? Habe ich anders in Erinnerung – da arbeiteten alle (Beamte und angestellte Lehrer). Wie das mit dem “Saufen” aussah, also wer nach Feierabend mehr gesoffen hat, weiß ich nicht. In der Schule war Alkoholverbot! 🙂
Setzen Sie doch einfach statt saufen “machen sich nen lauen Lenz”.
Wie ich schon schrieb: An den Schulen, an denen ich tätig war, arbeiteten alle, egal ob angestellt oder verbeamtet. Dass die “Bezahlung” und andere Bedingungen nicht gerecht waren/sind, war nicht die “Schuld” der Kollegen! Kollegen die sich nen “lauen Lenz machen”, gibt es natürlich, wie überall, hat aber nichts mit verbeamtet sein zu tun, meine Beobachtung.
Die Leute, die gegen Pensionen sind, denken in der Regel: Pensionen sind immer höher als Renten. So einfach ist das aber nicht. Wenn ich als Angestellter z.B. in der freien Wirtschaft gut verdiene, kann meine Rente um einiges höher sein als die Pension eines Grundschullehrers.
Gerne mal zur Aufklärung: es gibt eine Höchstrente, die bei 3.500 Euro liegt, und diese erhält nur der AN, der 45 Jahre ohne Unterbrechung mind, 8000 Euro verdient hat, mehr ist nach oben nicht drin, da die Rente hier gedeckelt ist. Verbeamtete Grundschullehrer verdienen in der Regel ca. 5000 Euro, bei wenigen Dienstjahren ist die Mindestversorgung bei Beamten eine Pension in Höhe von 1900 Euro, das erreicht nicht mal die Durchschnittrente bei Nichtbeamten.
Nach 40 Dienstjahren, also 5 Jahre früher, bekommt der Beamte seine Höchstpension, und bei A13 kommt man da schon über 4000 Euro, Pensionen sind nicht gedeckelt.
So viel zu Ihrer Argumentation, die einfach nicht stimmt.
Liegt daran, dass die rente auf Grundlage des durchschnittlichen Einkommen ab dem 17. Lebensjahr bemessen wird, während die Pensionshöhe sich an der Besoldungsstufe der letzten beiden Dienstjahre orientiert.
Hier und in der Deckelung sehe ich Ansatzpunkte bei der Gleichbehandlung von Rentnern und Pensionären – zumindest auf mittlere Sicht. Kurzfristig passiert da eher nichts.
Im Prinzip ist das knallharte Diskriminierung, zumindest in Berufen, in denen beide Möglichkeiten vorhanden sind, angestellt und verbeamtet.
Letztendlich führt die Diskussion zu nichts.
Weil diese Ungerechtigkeit und Diskriminierung niemal abgeschafft wird, die Entscheider hängen selbst mit drin.
Natürlich mache ich als Lehrer hoheitliche Aufgaben. Das die rechte Bagage (Initiative neue soziale Marktwirtschaft zählt dazu) versucht mittels Neiddebatte in den Medien die Lehrkräfte aus dem Beamtenstatus zu drängen ist gerade massiv auffällig und nicht verwunderlich. Wenn die Faschisten aus der AfD und Steigbügelhalter aus der CDU erstmal an der Macht sind, möchte man ja wie einst die Nazis die Kontrolle über die Jugend bekommen und daher unbequeme Lehrkräfte einfach aus dem Schuldienst kicken können. Ich habe kein Problem als verbeamteter Lehrer in ein vernünftiges Rentensystem einzuzahlen. Ob das aktuelle vernünftig ist, wäre allerdings fraglich. Auch ist fraglich, ob die Damen und Herren Politiker bei der Debatte absichtlich unterschlagen, dass auch der Arbeitgeber Rentenanteile einzahlen muss, die er sich bei dem jetzigen Pensionssystem ja jahrelang gespart wurden. Das lief solange gut, wie die Pensionierungsquote aufgrund der fehlenden Kriegsgeneration niedrig war. Nun geht sie auf ein normales Niveau und schon wird gejammert. Eventuell hätte man ja RÜCKLAGEN bilden sollen für die nicht zu schwer absehbaren Pensionierungszahlen und -kosten?! Nicht wirklich überraschend ist, wie “überraschend” diese Zahlen für unsere rechte Medienbubble und Möchtegernpolitikern immer kommen. Bitte liebe pensionierte Kolleginnen und Kollegen, passt bei Interviews mit Medien auf bzw. verweigert diese lieber. Ihr werden sonst nur missbraucht für die aktuelle Medienkampagne. Schlagzeilen wie “Wir bekommen zusammen 7000 € Pension”(Die Zeit) sind Wasser auf die Mühlen dieser Hetzkampagne.
Hoheitliche Aufgaben können Sie nur wahrnehmen, nicht aber machen.