Bildungsministerin verdächtigt Lehrkräfte, bei der Abrechnung von Überstunden zu schummeln

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MAGDEBURG. Haben etliche Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt bei der Angabe von Überstunden geschummelt? 49 Schulen werden genauer unter die Lupe genommen.

Falsch abgerechnet? Illustration: Shutterstock

In Sachsen-Anhalt werden dienstrechtliche Konsequenzen im Zusammenhang mit der Erfassung von Überstunden bei Lehrern geprüft. Man habe 49 Schulen identifiziert, «wo die Abrechnungen absolut falsch sind», sagte Bildungsministerin Eva Feußner in der Regierungsbefragung im Landtag. Die Schulen seien in einem Prozess mit dem Landesschulamt, so die CDU-Politikerin. Es handle sich um «stark fehlerhafte Dinge». Es werde geprüft, «ob da auch noch dienstrechtliche Konsequenzen erfolgen müssen».

Laut Feußner geht es um sogenannte Mehrzeiten, die im Laufe eines Schuljahres anfallen. «Das sind also Überstunden, die durch Vertretung der unterschiedlichsten Art und Weise entstehen», sagte Feußner. Sie würden jeweils immer zum Ende eines Schuljahres abgerechnet.

Feußner: «Das ist ein Riesenaufwand»

Die Lehrkräfte schreiben die zusätzlichen Stunden nach Angaben des Bildungsministeriums auf, die Schulleitungen sammeln und übermitteln diese an das Landesschulamt. Als Mehrzeit gilt nur zusätzlich erteilter Unterricht, nicht jedoch Ausflüge oder Ähnliches. Dem Vernehmen nach sollen einige Schulen aber auch Zeiten übermittelt haben, die keine Unterrichtsstunden waren.

Die Abrechnung der Mehrzeiten aus dem vergangenen Schuljahr sei bisher nicht vollständig erfolgt, räumte Feußner ein. «Das ist ein Riesenaufwand», sagte die Ministerin mit Blick auf die mehr als 700 Schulen im Land. Bei Überprüfungen seien viele fehlerhafte Abrechnungen seitens der Schulen aufgetaucht. Deshalb sei es zu Verzögerungen gekommen.

Inzwischen sei etwa die Hälfte der Fälle ausgezahlt, so Feußner. Zudem habe sich das Landesschulamt mit den Schulleitungen zu Fehlern ausgetauscht. Es bestehe die Hoffnung, dass die Abrechnung für das laufende Schuljahr besser gelinge, so die Ministerin. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrerin verweigert Mehrarbeit und wird gekündigt – rechtens, urteilt das Arbeitsgericht

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Rainer Zufall
3 Monate zuvor

.. genau so (seufz).

Im nächsten Schritt, wird notwendiger Mehraufwand mit Ineffzienz und Überflüssigkeit gleichgesetzt.
Nicht die notwendigen Maßnahmen, sondern die vorgeschriebene Arbeitszeit werden hochgehalten.

I call it! -__+

Ohne Titel II
3 Monate zuvor

Verstehe ich nicht. Wenn ich mit meinen Schülern einen Unterrichtsgang mache, z.Bsp. von der 3. bis zur 7. Stunde, habe aber planmäßig nur zwei Stunden, dann habe ich doch mehr gearbeitet, oder? Ich arbeite zwar häufig vergeblich aber eher nicht umsonst.

uesdW
3 Monate zuvor
Antwortet  Ohne Titel II

Es gibt noch die Steigerung. Die zwei Stunden, die sie mehr arbeiten, arbeitet ja ein KuK dann weniger, d.h. es sind zwei Minusstunden angefallen.

Und dann wird es spannend, wenn wieder die Anfrage nach einem mehrstündigen Unterrichtsgang kommt.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Da der Kollege mit den 2 Minusstunden ja freigesetzt worden ist, werden die erfasst. Lediglich der Kollege, der mit seiner Gruppe eine ganztägige Exkursion (Unterrichtsgang) macht, wird lediglich mit seiner Stundenverpflichtung für den aktuellen Tag eingepreist. Das gleiche bei mehrtägigen Klassenfahrten. Die begleiteten Lehrkräfte werden zeitlich nur mit dem Wochenstundenumfang berücksichtigt. Es fällt also keine Mehrarbeit an.
Andere Lehrkräfte, die die fehlenden Lehrkräfte in anderen Unterrichtsgruppen vertreten müssen, erhalten Plusstunden. Lehrkräfte, die regulär in der abwesenden Klasse in der Woche Unterricht gehabt hätten, werden freigestellt und erhalten Minusstunden.
Selbst ohne die Arbeitszeiterfassung ist das ganze ein ziemlicher Schmu. Da bedarf es keiner von den KuMis befürchteten Schummeleien durch KuK.

Katrin Löwig
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Personen auf Klassenfahrt machen Dienst an anderem Ort. Schlimm genug, dass es dafür keinen Mehrarbeitsausgleich gibt- allerdings sorgen umsichtige Schulleitungen für einen Ausgleich auf dem kurzen Dienstweg, was bei uns immer funktioniert. Wenn bei jemandem hier aus der werten Leserschaft tatsächlich Minusstunden notiert werden, sind diejenigen nicht zu retten, wenn sie dennoch fahren.

DienstnachVorschrift
3 Monate zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Es kommt ja immer darauf an. Ich war neulich mit einer Klasse auf Klassenfahrt, die diese größtenteils selbst organisiert hat und auch vor Ort fast alles autark gemacht hat. Ich musste im Prinzip nur abends schauen, ob alle noch leben. Da stört mich der fehlende Mehrarbeitsausgleich nicht, weil es einfach sehr entspannte und lustige Tage waren. Aber das ist obv. natürlich eine absolute Ausnahme! Mit anderen Klassen wäre ich sicher nicht unter diesen Bedingungen gefahren. Und dazu kann mich zum Glück auch niemand zwingen!

mama51
3 Monate zuvor

Glückwunsch! Ich freue mich sehr für Sie, denn solche Jugendliche “hat man nicht alle Tage”! 🙂

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ein Kollege plant kurzfristig einen Unterrichtsgang mit meiner Klasse, so dass bei mir eine Minusstunde anfällt, die meine Monatsbilanz von +3 – dann bezahlten – Überstunden auf dann +2 – unbezahlte – reduziert. Keine große Sache, aber eigentlich auch merkwürdig, dass der Kollege (unabsichtlich) über meinen Geldbeutel entscheidet.

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Och nö, die Kollegen müssen dann halt woanders vertreten. Die Minusstunden kommen in der Realität kaum vor.

Bei einer richtigen Arbeitszeiterfassung könnten eventuell freigewordene Kollegen aber auch an anderen Dingen arbeiten, die von oben normalerweise einfach draufgeschlagen werden. Oder, ganz crazy, Hospitationen bei anderen …

uesdW
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ich kann sie beruhigen. Sie kommen vor und es ist nicht lustig.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Ohne Titel II

Genau das ist der Weg.

Dann lassen wir das halt.

Tigrib
3 Monate zuvor
Antwortet  Ohne Titel II

Schullandheim (wegen Platzmangel zu zweit im Zimmer, 18 Stunden auf den Beinen, der Test in Bereitschaft, volle Verantwortung…) unzählige Überstunden, kein Ausgleich, kein Geld, nicht mal ein Dankeschön der Eltern (weder Blumen noch Worte)…

Katrin Löwig
3 Monate zuvor
Antwortet  Tigrib

Als Lehrkraft kein eigenes Zimmer mit Bad und WC- wer sich darauf einlässt, darfsich nicht wundern, dass die Unverschämtheiten von Seiten der Dienstherren nicht geringer werden.
Das Zauberwort ist NEIN.

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Ich habe mich mal geweigert, unter solchen Bedingungen eine Klassenfahrt mit „Erlebnischarakter“ durchzuführen und wollte in eine normale Jugendherberge mit Programm fahren. Mir wurde von Teilen der Elternschaft eine Traumatisierung der Kinder vorgeworfen, ihnen die Erlebnisfahrt vorzuenthalten.

Katrin Löwig
3 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Ja und? Sollen sie doch.

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Sicherlich. Nur mit einem „Nein“ allein ist es nicht getan, da die Stimmung in der Klasse nachhaltig gestört ist, in nachfolgenden Klassen über den neuen Klassenlehrer diskutiert wird und manche Kollegen ebenfalls verständnislos auf ein solches „Nein“ schauen. Es ist also ein „Nein“, das nachhaltig vertreten werden muss.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Bißchen Psychoterror muss ja wohl noch erlaubt sein. Glänzende Kinderaugen schafft man auch, indem man die lieben Kleinen zum Heulen bringt.

Tom
3 Monate zuvor
Antwortet  Ohne Titel II

Wir müssen dann sogar noch Unterrichtsmaterial für die Vertretung vorbereiten. Man sieht halt überall dass Lehrer heutzutage eher unerwünscht sind.

Katrin Löwig
3 Monate zuvor
Antwortet  Tom

Und wenn nicht? Was passiert Ihnen denn dann? Nichts.

nurmalso
3 Monate zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Man/frau macht das ja manchmal auch deshalb, weil nach der Klassenfahrt schon wieder Leistungskontrollen anstehen…
Viel Arbeit, klein/klein, damit es jede/r unterrichten kann, alles in Klassenstärke schon kopiert. Und dann erzählen einem die SuS nach Rückkehr freudestrahlend, dass die Kolleg*innen mit ihnen doch lieber raus gegangen wären, schönes Wetter, kein Stress und so…

Pauker_In
3 Monate zuvor
Antwortet  Ohne Titel II

Aber das machen Sie doch gerne in Ihrer reichlich bemessenen Tagesfreizeit!
Schule = extended family, nich wahr?

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

OMG, wenn Ihnen der Tag nicht ausreicht, nehmen Sie eben die Nacht noch dazu. Und wenn Sie dann noch die Kaffeepausen weglassen, dann haben Sie unendlich viel Zeit:)

Kadee
3 Monate zuvor

Dachte ich‘s mir doch!
Ich neige allerdings eher dazu, den KuK (sowie hier den Schulleitungen) zu glauben. Damit unterstelle ich dem Kultusministerium ganz frech, dass sie sich da eher irgendwas zurechtschummeln, dass nachher nicht noch wird, was auf keinen Fall rauskommen darf.
Ich „hätte“ (weil ja ohnehin utopisch) auch eine Mehrstunde in meiner ganz individuellen Arbeitszeiterfassung angegeben, wenn ich beispielsweise mit meiner Klasse eine Fachexkursion in die Bibliothek oder ins Museum unternommen hätte, die während einer meiner Freistunden stattgefunden hätte. Schließlich würde das ja sonst bedeuten, ich könnte meine SuS in meiner Freistunde auch mal ruhig für einen Kaffee um die Ecke vor Ort allein lassen. Was ist das für‘n Quatsch???
Aber natürlich ist das das erste Anzeichen, das viele hier im Forum schon als „worse/worst Case“ befürchtet haben.
Zwei noch:
Das Verhalten der Schulleitungen imponiert mir! Angst vor dienstrechtlichen Konsequenzen – Hahahaa – siehe Arbeitszeiterfassung!

dickebank
3 Monate zuvor

Ja zunächst einmal muss man zwischen bilanzierten Mehrarbeitstunden und erfasster Mehrarbeit differenzieren, die zusätzlich zu den Deputatstunden erbracht worden sind.
Das Erstere sind Stundenabweichungen gegenüber dem Stundendeputat. Es können somit Plus- als auch Minusstundenbilanziert werden, abhängig davon ob in einem Schulhalbjahr zusätzliche Wochenstunden zum vertraglich vereinbarten Soll erbracht werden oder weniger. Die bilanzierten Plus- oder Minusstunden müssen im Folgehalbjahr berücksichtigt werden, um das Konto auszugleichen. Plusstunden führen dann zu einer Verringerung der Wochenstundenzahl für das Folgehalbjahr.
Das Zweite sind die durch den jeweils aktuellen Vertretungsplan, der ja eine schriftliche Dienstanweisung ist, entstehenden zusätzlichen Einsätze oder aber auch der Entfall von Stunden. Zum einen können Vertretungsstunden oder bezahlte Aufsichten oder dergl. mehr zu abrechnungsfähiger Mehrarbeit führen, zum anderen kann es aber durch Freisetzungen zu Minusstunden kommen. Innerhalb eines Monats sind Plusstunden und Minusstunden zu erfassen und mit einander zu verrechnen. Die geleistete Mehrarbeit ist ab der dritten Mehrarbeitsstunde im Monat zu vergüten. Das geschieht in der Regel quartalsweise und wird auf der Bezügemitteilung ausgewiesen. Die MAV (Mehrarbeitsvergütung) ist steuer- und sozialabgabenpflichtig.

Das, was hier Gegenstand der Debatten ist, ist die Erfassung der Zeit, die wöchentlich zur Erledigung aller dienstlichen Verpflichtungen außerhalb der reinen Unterrichtsverpflichtung erbracht werden muss.

Btw ich hatte schon in Absprache mit der SL Überschreitungen des vertraglich vereinbarten Deputats um 3,5 Wochenstunden, also 29 statt 25,5 Wochenstunden. 0,5 Stunden aufgrund der UV und weitere 3,0 wegen einer Dauervertretung für eine langzeiterkrankte Lehrkraft. Die 3 Plusstunden habe ich dann im laufe des nächsten Schuljahres abgebaut bekommen.
Vor meinem Eintreten in den Ruhestand habe ich die bilanzierten Plusstunden in einem halben Jahr abgebaut und statt der vereinbarten 20 Wochenstunden nur 16,5 Stunden gearbeitet. Hätte ich das nicht gemacht, wären die angehäuften Plusstunden mit Eintritt in der Rente verfallen.

Bjoern
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Wobei es in Ihrer Darstellung um eine individuelle Vereinbarung zwischen Ihnen und Ihrer Schulleitung geht. Diese Möglichkeit steht (soweit freiwillig – also wirklich) ja sowieso offen. Zumindest soweit dem kein Gesetz entgegensteht.

Das war ja aber nicht Kern der Untersuchung (wegen vorgeblich falschen Angaben) bzw. der grundlegenden Abrechnung und dürfte in dieser Form auch eher eine Ausnahme darstellen. Insbesondere bei stattlichen 3,5 h Unterricht mehr pro Woche – gerade bei einer vollen Stelle, während es bei Teilzeit nicht zwangsläufig eine Herausforderung sein muss.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Bjoern

Eben, nur bin ich absolut kein Einzelfall. Es gibt immer Anlässe, die dazu führen, dass Lehrkräfte für längere Zeit dauerhaft ausfallen und es keinen Ersatz aus dem Geld statt Stellen Programm oder was auch immer gibt. Bei voller Stelle fehlen dann 25,5 Stunden je Woche. Einen Teil kann die SL durch Streichungen von Einzelstunden auffangen. Am Ende müssen circa 18 bis 20 Stunden durch das Kollegium aufgefangen werden. Da müssen dann 7 bis 10 KuK in den sauren Apfel beißen und ihr Deputat erhöhen. Selbst bei großen Kollegien sind das dann 10 bis 15 % des Kollegiums, die betroffen sind. Und das ganze wird ja im Folge Halbjahr nicht besser, die Ü-Stunden müssen ja zurück.

dickebank
3 Monate zuvor

Nicht abstrus, sondern offentsichtlicher, was die AG vorhaben bzw. nicht wollen.

unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Immer mehr Aufgaben verlangen, aber gleichzeitig die Arbeitsbelastung klein rechnen, weil sie sonst die Schulen spätestens Donnerstags im Verlauf des Vormittags schließen müssten.

Pete
3 Monate zuvor

Lehrkräfte unter Generalverdacht stellen und gleichzeitig mehr Flexibilität fordern. Frau Feußner startet ja gut.

Hysterican
3 Monate zuvor
Antwortet  Pete

Ich bin fest davon überzeugt, dass sowas zum Initiationsritus gehört, wenn man neu in der erlauchten Runde der „Glorreichen 16“ ist … in den vergangenen Jahren sind quasi alle Neueinsteiger in diesen Kreis mit besonders bescheuerten Ideen oder verwerflichen Positionierungen aufgefallen.
Mich wundert hier und heute Nix mehr.

Pete
3 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Die Stellen bzw. Ministerien der Glorreichen 16 sollten einfach gestrichen werden und es muss ein bundesweiter Plan her, der Bildung weiter als eine Legislaturperiode denkt bzw. regelt.

blau
3 Monate zuvor

Komisch, bei meinem Mann an der Schule bekommt man es hin, die Mehrarbeit automatisch zu erfassen. Ich verstehe nicht, wie das angesichts digitaler Klassenbücher und Stundenpläne nicht überall möglich sein soll. Automatisch erfasst, automatisch gemeldet, automatisch bezahlt. Ciao Aufschreiben auf Papier

OMG
3 Monate zuvor
Antwortet  blau

Macht bei uns das zugekaufte Vertretungsplanprogramm automatisch. Das sollte das geringste Problem sein. ANgst wird mir immer wenn, ich die gelbe Spalte ansehe: Da setht die Mehrarbeitszahl des Schuljahres. Und das ist bitter, weil die meisten Stunden nicht bezahlt werden.

real_anka
3 Monate zuvor
Antwortet  blau

und: ciao eigene Kontrolle. UNTIS rechnet auch nicht immer richtig.

uesdW
3 Monate zuvor
Antwortet  real_anka

Wer will, kann sich gerne mal den Einsatz von Untis in Österreich anschauen. Meines Wissens direkte Kopplung an Gehaltszahlung, unterschiedliche Gewichtung der Fächer.
Da schaut man doch gerne nach, ob die Abrechnung passt.

Horst
3 Monate zuvor
Antwortet  blau

Da ist doch schon das Problem. Nicht jeder hat digitale Klassenbücher oder Stundenpläne.

Bjoern
3 Monate zuvor
Antwortet  blau

Aber nur die Zeit vor der Klasse, oder?
Ein Anfang, aber nicht ausreichend.

Der EuGH und das Bundesarbeitsgericht verlangen ja erst seit Jahren (2019 bzw. 2022) die gesamte Arbeitszeit, aber was kümmert sich so ein Kultusministerium schon um die Gesetzeslage und höchstrichterlichte Entscheidungen…

Ureinwohner Nordost
3 Monate zuvor

Ich würde ja auf die “dienstrechtlichen Konsequenzen” ( wohl Entlassung?) hoffen.
Wieder ein paar Lehrer weniger.
Egal.
Die nächsten Generationen haben nicht mehr viel zu erwarten. Seien wir ehrlich mit denen und sagen es offen. Visier hochklappen und “mit dem Gesicht zum Volke”.
Ehrlichkeit ist eine Tugend, die ich einst, im Job, vorgelebt habe.

OMG
3 Monate zuvor

Nix, da, die “faulen Säcke” (ehamaliger Volksphilosoph) werden damit bestraft, was sie am meisten hassen: Zusatzarbeit. Die BRemer haben es begriffen und setzen das gleich mal um. (Ironie, nicht wieder meckern)

Hans Malz
3 Monate zuvor

Nee, das wird eher ein Gespräch (natürlich außerhalb der Unterrichtszeit) im zuständigen Dezernat. Da kommt dann ein großen “Du du du”.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

… gilt aber zeitlich im vollen Umfang als Dienstzeit und die Fahrtkosten können auch abgerechnet werden …

Katrin Löwig
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Eben- wirklich passieren tut nichts.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Woraufhin man brav zuhört.
Und dann wieder nach Hause fährt.

Wer solche Gespräche verkürzen und lustiger machen will: Mit Anwalt aufkreuzen.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  447

Juckt da keinen, die kommen auch mit dem Dezernenten der Rechtsabteilung, der ebenfalls Volljurist ist. Das Mitbringen eines eigenen rechtsbeistandes sorgt somit allenfalls für Waffengleichheit.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Das erlebte ich ganz anders.

“Waffengleichheit” heisst ja im Endeffekt: Lehrer gewinnt. Ausser man hat wirklich was “verbrochen”, das ist aber ja nicht der Regelfall.

David
3 Monate zuvor

Verstehe ich das falsch, oder könnte hier eine Arbeitszeiterfassung nicht Abhilfe schaffen, sodass BEIDE Seiten etwas davon hätten…?

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  David

Nein, das Beispiel zeigt doch, dass Lehrer schon bei den erteilten Unterrichtsstunden schummeln. Wie soll das erst bei einer generellen Arbeitszeiterfassung werden?
(zur Sicherheit: Ironie aus)

vhh
3 Monate zuvor

Nach einem Jahr sind die Stunden noch nicht abgerechnet, eher unverschämt, und nun liegt es an den bösen schummelnden Lehrkräfte. Geradezu ein Sumpf! Ich wüsste mal gerne, was passiert, wenn alle Klassenarbeiten erst ein halbes Jahr später fertig sind, weil man doch genau prüfen muss.
Wer hat es eigentlich bisher verbockt, wenn ein ‘Austausch mit den Schulleitungen’ schon eine Verbesserung erwarten lässt? Erlasse und Dienstanweisungen für jeden Sch…., aber hier konnte man keine klaren Vorgaben machen? Die Schulleitungen haben sicherlich nicht mal eben eine neue Abrechnungspraxis eingeführt, wohl eher bisherige fortgesetzt. Wenn das ‘oben’ nicht mehr recht ist, bitte entsprechende Anweisung/Klarstellung.

Horst
3 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Bei Auslagen für Klassenfahrten oder Wandertage usw. wartet man in NRW mittlerweile deutlich über ein komplettes Kalenderjahr auf die Erstattung. Ich frage mich mittlerweile schon lange, ob das rechtlich überhaupt ok ist, oder warum ich in so einem Fall nicht Anspruch auf Zinsen habe.

unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Die Dezernenten, die natürlich jede Überstunde dank Gleitzeit abfeiern können, wollen sich nicht angreifbar machen.

Ulla
3 Monate zuvor

Es war schon immer so, dass nur Unterrichtstätigkeiten als Mehrarbeit galten. Eine 5-tägige Klassenfahrt aber nicht.
Umso trauriger ist es, dass eine Ministerin die abgerechnete Mehrarbeit anzweifelt und die Lehrer wieder als “faule Säcke” dastehen.

Katrin Löwig
3 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Wieso? Da kann sie doch wieder publikumswirksam Aktivität vortäuschen. Und auf Kosten der Lehrer zu einem Zeitpunkt vor den Ferien, wo viele Familien bereits jonglieren, wie sie die Betreuung für die 6 Wochen organisieren, gibt doch immer Pluspunkte

Katrin Löwig
3 Monate zuvor

Dass Sie sich an die Polemik derer, die nicht mit dem Schulsystem bewandert sind, anhängen, ist ärgerlich.
1. Hier hat kein Lehrer “geschummelt”, betrogen oder sich einen Vorteil verschafft. Die Regelung, dass nur erteilter Unterricht als (Mehr-)Arbeit zählt, ist der eigentliche Skandal. Die vielen Unterrichtsgänge, Sportfeste, sozialen Tage, Tage der offenen, Sprechtage etc. sind schon immer unbezahlte Überstunden.
2. Dann als Beispiele Unterrichtsgänge als “Ausflüge” zu titulieren, weckt beim Laien das Bild von lustigen Schulausflug- quasi als Freizeitvergnügen auf Staatskosten. Das erweist den Lehrkräften wahrhaft einen Bärendienst!
3. Die Konsequenz kann nur sein, alles, was kein Unterricht ist, so weit wie möglich ABBLOCKEN.

Katrin Löwig
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Verfasser/ ggf. Zitierenden der Überschrift des Artikels sowie des MDR- Videotextes.

Alex
3 Monate zuvor

Wenn die Schulleitung nach Prüfung der Angaben der LK die Mehrstunden zur Abrechnung einreichen, warum genau wird dann behauptet, die LK hätten „geschummelt“? Unstimmigkeiten hätten doch dann den SL schon auffallen müssen. Die waren aber anscheinend der Meinung, die Mehrarbeit wäre korrekt abgerechnet.

AlexZ
3 Monate zuvor

Ich bin jedes Jahr im Gläsernen Labor. Treffen ist 10.30 Uhr Rückkehr 18 Uhr. Die Kinder werden von mir 8.5h betreut und es gibt für den Nawi Unterricht zwei Noten. Wieso ist da keine Überstunde?
Wenn mich meine Schulleitung zu zwei Forstbildungen in einer Woche sendet. Wo ich morgens um 7.30 Uhr in die Schule muss und abends erst 19 Uhr zu Hause bin ist das ein 11 Stunden Arbeitstag mit der Pause bei der Fortbildung.bildung und der Zeit zwischen Ankunft und Fortbildungsbeginn. Wieso ist das arbeitsrechtlich Überhaupt erlaubt? Eigentlich müsste ich erst um 9 Uhr anfangen. Etc.

Katrin Löwig
3 Monate zuvor
Antwortet  AlexZ

Das ist ebenso erlaubt wie die Verweigerung jeglichen Arbeitsschutzes für Lehrkräfte mit der Begründung, Schulen seien Lernorte und keine Arbeitsstätten.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Tja, ist im Übrigen auch der Fall bei Behindertenwerkstätten. Diese unterliegen dem Werkstattverhältnis.
Daher gilt für diese auch das MiLoG nicht. Ca. 200 Euro / Monat bei ca. 1,5 Euro / Std. ist da nicht selten.

Das nennt man dann “Eingliederung in/für den Arbeitsmarkt”. Dazu Förderung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Nicht mal 1% schaffen den Sprung. Habe irgendwie die Zahl 0,35 % im Kopf …

Oftmals in Zuarbeit für Unternehmen. Dazu “Förderung” dessen als steuerliche Absetzung, da man ja “Behinderte” beschäftigt (und sich nicht direkt “frei kaufen” muss).

Ich nenne das Perversion eines Systems.

[Spielt hier zwar keine direkte Rolle … Wollte ich nur mal als Anregung zum Nachdenken hier geschrieben haben. Es ist einfach so falsch. Generell, dass es solche “Lücken/Schlüpflöcher” gibt. Und diese vom Staat gemacht (und geduldet) werden. Sowieso ausgenutzt.]

Mr. Smith
3 Monate zuvor

Wir sollten also erstes nach MdLs schauen, die man kaum im Landtag sieht. Da könnte man Geld sparen, wegen nicht geleisteter Arbeit…

Dejott
3 Monate zuvor

Nun,aus Sachsen bin ich gewohnt,dass der Arbeitgeber schummelt:
Eine digitale Stunde halten-eine halbe wird bezahlt.
4 Stunden zusätzliche Zeit für Abordnungswege im Monat-eine bekommt man zurück.
Fremdprüflinge betreuen-einfach in den gleichen Raum setzen wie die Schuleigenen-keine Vergütung
24-Stunden-Dienste auf Klassenfahrten-who cares

Indra Rupp
3 Monate zuvor

Hier sitzen Eltern und Lehrer mal in einem Boot, denn :Kinder hüten wird immer unterschätzt!
Deshalb wohl gibt es nur Geld, sofern Schulbücher gewälzt werden und nicht bei einer Unternehmung.
Bei Teamsportarten zB, werden oft Jugendliche aus dem Verein für die Gruppen der Kleinen eingesetzt. ZB beim Voltigieren. Die Großen, die auf dem Turnier Höchstleistungen erbringen, brauchen dann offiziell einen ausgebildeten Trainer. Die Kleinen nicht. Auch hier geht es um das Fach, die Expertise und bei den Kleinen ja “nur” um die Betreuung und Bespaßung. Allerdings brauchen die Kleinen tatsächlich eigentlich 4 Leute! Einer, der das Pferd longiert, einer, der den Kleinen aufs und am Pferd hilft. Einer, der bei denen bleibt, die gerade nicht dran sind, damit die nicht VOR das Pferd laufen oder bockig die Halle verlassen und auf dem Parkplatz herum irren und eigentlich noch einen, der mit einem Kind zur Toilette oder ein Pflaster holen gehen oder dergleichen kann, während der andere bei den übrigen Kindern bleibt. 4 Leute für 8 Kinder unter 5 Jahren – weil da halt ein großes Pferd anwesend ist. Eigentlich unbezahlbar!
Meist sind da auch nur zwei Leute, zwei “billige” 14-16jährige, aus den älteren Voltigruppen! Und dann sitzen da Eltern rum und gucken zu und kümmern sich im Zweifelsfall. So ist es überall.
Auch bei unserem großen Amatheurtheater. Es klappt, weil Eltern freiwillig da bleiben und ganz viele Erwachsene sich unaufgefordert mit kümmern. Genauso wie im Privaten die Großeltern. Die holen dann das Kind aus dem Kiga, weil die Eltern erst eine Stunde später Feierabend haben. Die bekommen die Kinder morgens vor sechs Uhr gebracht, weil die Eltern da zur Arbeit müssen, aber der Kiga noch nicht auf hat. Die holen das Kind ab, weil es sich gestoßen, erbrochen, Läuse oder sonstwas hat und dies so häufig passiert, dass die Eltern es sich mit dem Arbeitnehmer wirklich verscherzen würden. Und natürlich sind da noch Brücken – und Ferientage, wo es die Großeltern braucht.
Es nervt, dass das alles quasi verdeckt und inoffiziell geschieht und deshalb offiziell nicht anerkannt wird, welchen Bedarf Kinderbetreuung hat.
Das macht seit jeher zudem Frauen runter!

Lehrerlein
3 Monate zuvor

Wie wäre es, wenn alle Lehrer nur noch das machen würden, wofür sie bezahlt werden: Unterricht…
Also keine Wandertage, keine Exkursionen, keine Wettbewerbe, keine Theateraufführungen, keine Diskoaufsicht, … Ob das Ministerium mit dem Protest der Elternschaft genauso leichtfertig umgeht wie mit den Lehrern? Schließlich sind das viele Wähler.

mama51
3 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerlein

YES !!!!!!!!!!!

Riccardo
2 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerlein

Ich habe den Eindruck, Sie haben ein verzerrtes Bild der Erwartungen von Eltern.

Realistin
3 Monate zuvor

einfach anpassen an die aktuelle Lage.
Wenn nicht 2-3 Tage Homeoffice klappen,
dann
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Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Langweilig

Raymond
3 Monate zuvor

Völliger Quatsch. Warum sollte es nicht zu meiner Arbeitszeit zählen, wenn die SL mir aufträgt, außerhalb der Schule ein Konzept wie ein schulinternes Curriculum für ein Fach zu entwickeln, oder wenn ich Emails, Anrufe, Elternabende oder Ausflüge mache? Wenn ich Ausflüge oder Klassenreisen mache, dann lege ich sie bewusst in meine freien Zeiten, damit so wenig Unterricht wie möglich ausfällt – ist das etwa ein Fehler? – sollen wir jetzt mehr leisten oder nicht?

Der EU Gerichtshof war sehr deutlich, als er sagte, dass jede Form von Mehrarbeit und Überstunden gezählt und ausgezahlt werden müssen.

Die Ministerin verschleiert hier die Wahrheit.

Schulmeister
3 Monate zuvor

So ganz ist mir das Verfahren noch nicht klar. Wenn es um Vertretungsstunden geht, erscheinen diese ja im Stundenplan der Schule al Vertretungen. so die Praxis in BaWü. Der Stundenplan wird normalerweise ja zeitnah der oberen Dienstbehörde übermittelt, die von daher über die erteilten, nicht erteilten und vertretenen Stunden informiert ist. Dass mehrtägige Klassenfahrten einen erhöhten Einsatz beinhalten, steht allerdings auf einem anderen Blatt

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Schulmeister

Es geht doch um die Erfassung außerhalb der Unterrichtsstunden: Konferenzen, Teambesprechungen, Elternsprechtage, Aufsicht, Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung…

Ilka
3 Monate zuvor

Ich will ja nicht als Spielverderberin gelten, aber ist es nicht möglich, dass einige von uns Lehrkräften tatsächlich bei der Angabe ihrer Überstunden schummeln? Das total auszuschließen und zu bestreiten, ist töricht. Das käme der Behauptung gleich, dass es in unserem Berufsstand keinerlei schwarze Schafe gibt.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Ilka

… und keine Steuerpflichtigen falsche Angaben machen, niemand falsch parkt und dergl. mehr.

Selbst da, wo Ü-Stunden mit Hilfe des Stundenplanprogrammes erfasst werden, gibt es Differenzen. Da werden Vertretungen kurzfristig angeordnet, aber nicht ins System eingepflegt und manch anderes mehr. Die gleichzeitige Betreuung bzw. Zusammenlegung von zwei Lerngruppen lässt sich mit dem System nicht abbilden – außer dass bei einer Lehrkraft eine Minusstunde auftritt.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Ilka

…und bei der hohen kriminellen Energie und den zu erwartenden Folgen…komplett unrealistisch.

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Ilka

In anderen Berufen wird mit Sicherheit (von wenigen) auch geschummelt. Trotzdem gibt es die Arbeitszeiterfassung.
Komisch

dickebank
3 Monate zuvor

Die Digitalisierung in Saachsen-Anhalt scheint ja schon sehr weit entwickelt zu sein. Web-Untis wird vermutlich als ausländisches Produkt verschmäht und der Stundenplan noch von Hand gesteckt.

Wer den Schulen keine Orga-Mittel zur Verfügung stellt, dem geschieht es recht, wenn er in einen intensiven Prozess mit 49 identifizierten Schulen eintreten muss:(