“Einser-Abi-Flut”: Hat Deutschland eine Bestnoten-Inflation? Bildungminister hält die Diskussion für beleidigend

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BERLIN. Es gebe im Vergleich zu früheren Zeiten deutlich mehr Abiturienten mit Einser-Schnitt, sagt der Deutsche Lehrerverband. Doch ist das wirklich so? Ein genauerer Blick in die Statistik lohnt sich. Der rheinland-pfälzische Bildungsminister Teuber kann dem Vorstoß wenig abgewinnen – im Gegenteil: Er spricht davon, dass damit der Erfolg junger Menschen heruntergemacht werde. 

Zu viele davon? Foto: Shutterstock

Haben Schüler es heutzutage leichter, ein Abi mit Einser-Schnitt hinzulegen? Der Deutsche Lehrerverband sieht eine Tendenz in diese Richtung und warnt vor einer Entwertung des Abiturs. «Im Vergleich zu früheren Jahren gibt es eine Flut an Einser-Abis», sagte Verbandspräsident Stefan Düll. Sowohl beim Anteil der Jugendlichen, die eine Abiturnote zwischen 1,0 und 1,9 erreichten, als auch bei Schülern mit der Bestnote 1,0, gebe es einen deutlichen Anstieg.

«In den 80er- und 90er-Jahren gab es an einem durchschnittlichen Gymnasium fünf bis zehn Leute mit einem Schnitt 1,0 bis 1,9, heute sind es oft doppelt bis dreimal so viele», erklärte Düll. Die «Rheinische Post» hatte über die Äußerungen berichtet.

Lehrerverband: Abitur darf nicht nur «Studienberechtigung» sein

Zwar sei das Abitur «nichts, was einem hinterhergeworfen wird», schränkte der Verbandspräsident ein. Dennoch dürfe an der Qualität nicht weiter herumgedoktert werden. Es sei wichtig, dass das Abitur nicht nur die Bescheinigung einer Studienberechtigung, sondern auch die einer «Studienbefähigung» darstelle, erklärte Düll auf Nachfrage.

Zuspruch erhält der Lehrerverband aus den Reihen der Union. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß sagte ebenfalls der «Rheinischen Post»: «Das Abitur wird immer stärker entwertet, wenn immer mehr Schüler Jahr für Jahr bessere Zensuren bekommen.» In Deutschland gebe es eine «Noteninflation», die gestoppt werden müsse.

Daten zu Abitur in Deutschland zeigen keine eindeutige Tendenz

In seiner Analyse stützt sich der Lehrerverband eigenen Angaben zufolge vor allem auf Daten, die einen deutlichen Anstieg der Abitur-Bestnoten seit 2006 belegen. So verweist der Verband beispielsweise auf eine Statistik der Bundeszentrale für politische Bildung, die zeigt, dass der Anteil der Abiturienten mit den Abschlussnoten 1,0 bis 1,4 über alle Bundesländer hinweg zwischen 2006 und 2022 deutlich angestiegen ist.

Auch in der Schule habe sich einiges verändert, was diese Entwicklung laut Lehrerverband begünstigt. So seien Schulklassen heute heterogener. «Benotungen sind auch immer von der Relation innerhalb der Gruppe abhängig, heterogene Leistungen in einer Gruppe führen dazu, dass Leistungen, die vor 20 Jahren gut waren, heute als sehr gut eingeschätzt werden. Der Maßstab verschiebt sich», schreibt der Verband.

Allerdings zeigt sich in der Statistik auch eine Veränderung in den Nach-Corona-Jahren 2023 und 2024, die alle Bestnoten bis einschließlich 1,9 betrifft. Nach Recherchen geht etwa aus der Abitur-Statistik der Kultusministerkonferenz bis 2024 keine eindeutige Tendenz hin zu mehr Abiturabschlüssen zwischen 1,0 und 1,9 in jüngster Vergangenheit hervor. Demnach lag in den Jahren 2021 und 2022 etwa in Bayern die Quote derjenigen, die einen solchen Abschluss schafften, mit mehr als 35 Prozent noch höher als in den Folgejahren. 2023 und 2024 erreichten diesen Schnitt dort im Vergleich nur noch etwa 30 Prozent der Schüler. Die Abitur-Daten für dieses Jahr 2025 liegen noch nicht in allen Bundesländern vor.

Auch Länderunterschiede bei Spitzenabitur von 1,0

Zum Spitzenabitur von 1,0 gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Ergebnisse. So teilte etwa das sächsische Kultusministerium mit, dass in diesem Jahr weniger Abiturienten diesen Bestschnitt erreicht hätten. Während es im vergangenen Jahr noch 402 Schülerinnen und Schüler mit 1,0-Schnitt waren, seien es nun 353 gewesen.

Aus Hessen heißt es dagegen, dass in diesem Jahr 5,1 Prozent der Abiturienten einen Abitur-Schnitt von 1,0 geschafft hätten. 2020 seien es dagegen 2,9 Prozent gewesen. Auch in den Jahren 2021 bis 2024 habe sich mit einem Anteil von jeweils mehr als vier Prozent ein Anstieg gezeigt.

Die Pressestelle der Kultusministerkonferenz, die zur Bestnote 1,0 eine Statistik der vergangenen Jahre vorliegen hat, spricht auf Anfrage von einem «Peak» in den Jahren 2021 und 2022, der sich aber in den darauffolgenden Jahren 2023 und 2024 nicht fortgesetzt habe. Die Zahl der Abiturienten mit 1,0-Schnitt sei also in den beiden Nach-Corona-Jahren wieder zurückgegangen.

Unterm Strich lässt sich also sagen: Einen eindeutigen Beleg für eine Art «Noteninflation», wie sie Union und Lehrerverband beklagen, gibt es zumindest mit Blick auf die jüngste Vergangenheit nicht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Jahren entwickelt.

Linke will Schulnoten komplett abschaffen

Für den rheinland-pfälzischen Bildungsminister Sven Teuber ist eine Diskussion um Einser-Abiturnoten ohnehin wenig zielführend. «Gute Noten sind kein Problem, solange sie auf echter Leistung beruhten», sagte der SPD-Politiker, selbst ehemaliger Gymnasiallehrer. «Unsere Aufgabe ist es, Prüfungsstandards zu sichern – nicht, den Erfolg junger Menschen zu beleidigen.» Rheinland-Pfalz weise im bundesweiten Vergleich ausgewogene Noten auf. «Wir arbeiten weiter an einem Kurs der fairen, leistungsbasierten und zukunftsweisenden Prüfungskultur in allen Schulformen.»

Die Linke geht noch deutlich weiter. Noten gehörten gänzlich aus den Schulen verbannt, erklärte die bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Nicole Gohlke. «Wir setzen uns weiter für die Abschaffung von Noten und Hausaufgaben ein», sagte sie der «Rheinischen Post». Statt über zu viele Einser-Abis zu diskutieren, sollte die Qualität des Bildungssystems im Vordergrund stehen. Die Diskussion über Noten gehe am Thema vorbei. Von Fatima Abbas, dpa

Philologen beklagen Einser-Inflation: “Wert des Abiturs befindet sich im Sinkflug”

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dickebank
3 Monate zuvor

Das Sommeloch lässt grüßen! Ist die Feriendebatte erloschen?

Ebenso wie die Zahl der Einserabis ist die Zahl der Durchfaller gestiegen – so what.
Btw mathematisch ist ein 1,5er-Abi eine 2. Rechnerisch ist aber auch ein Abi mit der Note 0,7 möglich. Nur wird der entsprechende Punktestand auf 1 gerundet.

Küstenfuchs
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Bitte vor dem Posten mal ein wenig nachdenken: Die Zahl der Einserabis hat völlig andere Ursachen als die Zahl der Durchfaller, die beiden Zahlen kann man doch nicht in einen Topf werfen.

EMu
3 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Zudem ist eine “So what”-Haltung in Zeiten eines Fachkräftemangels insbesondere mit Blick auf Durchfallerquoten alles andere als angemessen.

DerechteNorden
3 Monate zuvor

«Unsere Aufgabe ist es, Prüfungsstandards zu sichern – nicht, den Erfolg junger Menschen zu beleidigen.»”

? Wer beleidigt die jungen Menschen?
Die geben sich die Noten ja nicht selbst, oder?
Wenn man hier jemanden beleidigen sollte, dann doch die Lehrkräfte, die so gute Noten vergeben.

Mal im Ernst, seit einiger Zeit wird bemängelt, dass junge Menschen ganz grundlegende Dinge wie – einfach formuliert – Lesen und Schreiben nicht mehr richtig beherrschen.
Das zieht sich bis in die Oberstufen und trotzdem gibt es so viele Einser-Schnitte.
Hier meine Erklärung: Die Bewertung der Rechtschreibung ist mit den mit den Jahren immer unwichtiger geworden. Durch die Abschaffung des Fehlerquotienten (Es konnten bis zu drei Notenpunkte in (Abi)Klausuren abgezogen werden, wenn ein gewisser Fehlerquotient vorlag.) konnte man meines Erachtens genau das erreichen.

Mich erstaunt, dass gewisse “Bildungsexperten” (auch der Minister) total empört reagieren, weil man die Ergebnisse hinterfragt.
Selbst führen Sie ins Feld, dass wir ganz andere Baustellen hätten. Aufmerksame Beobachter*innen bemerken aber trotzdem, dass die vielen Einser-Abiture mit eben diesen Baustellen zusammenhängen.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Erklärung ist ganz, ganz einfach:
Der Konsument beschwert sich beim Dealer, dass die selbst georderten Drogen zu gut geknallt haben:

1. Millionen Wähler und Bürger folgen weiter dem Mantra, dass ein Abitur (als scheinbarer Karrieregarant, weil das Anno Tobak mal so war)ein Ausweis von GERECHTIGKEIT, nicht geistiger LEISTUNGsfähigkeit sei.
Gemäß der zirkulären Logik, dass alle Menschen gleich, daher auch gleich abiturfähig seien wäre jedes SINKEN der Schnitte ja auch “Diskriminierung”, denn (da schliesst sich der Kreis) alle sind ja “gleich”, das kann/darf also nicht sein.

2. Von diesem Wählerpotential geht ein enormer Anreiz auf (ohnehin dazu affine) Politiker aus, das Niveau immer weiter zu untergraben – die Folgen zeigen sich ja erst in Jahrzehnten.

3. Als Lehrkraft gibt es daher zwei Optionen in der Praxis:
Option A: Durch den diffusen Druck des Gesamtsystems bleibt man im ständigen Kleinkrieg mit Vorgesetzten, Eltern, SuS – wenn man dann jahrzehnte später (!) abgekämpft, unbeliebt und ohne Beförderung abtritt, gibt es dafür als “Lohn” dann den Status als “lokale Paukerlegende”…wirklich ganz, ganz toll.

Option B: Go with the flow, Fühli-fühli-Unterricht – Spaß, beliebt sein, MASSIV weniger Arbeit.

Es ist schlichte Logik, dass die Schwemme entsteht.

Ich schwemme und schwimme mit.
Mein echtes Leben ist mir wichtiger, als im Pädagogenlevel das “Bildungs-bad-boy”-Achievement zu farmen.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor
Antwortet  447

Beliebt waren bei uns im Endeffekt eher die strengen (aber fairen) Lehrer, denn die haben uns schon früh gezeigt, mit was wir später im Leben konfrontiert werden würden. Schule muss auf genau das vorbereiten und das tut sie mit den linken Bildungsideen immer weniger.

447
2 Monate zuvor

Ist sicherlich eine Frage der Granulierung.

Dass “angemessen streng + fair” insgesamt am meisten echte Wertschätzung ergibt ist m.E.n. immer noch so, da würde ich zustimmen.

Katze
3 Monate zuvor
Antwortet  447

Richtig so!
Ich greife mittlerweile auch immer öfter auf Option B zurück: „Go with the flow, Fühli-fühli-Unterricht – Spaß“ – und versuche, im seichten wohltemperierten Wasser mitzuschwimmen. Doch leider schwemmt es bei mir noch viel zu oft ein flaues Gefühl im Magen hoch, begleitet von Würge-und Brechreiz.
Viele von meinen MINT-Kollegen sagen nur noch zynisch: „Alles nur noch Verarsche – für dieses Tri, tra, trullala braucht’s doch kein Diplom oder zwei Staatsexamen.” Wir haben diesen alltäglichen Bums, das schöngefärbte Gedöns von Bildungspolitikern und Bildungsideologen sowie den forcierten intellektuellen Klimawandel mit zunehmender Verdunstung von Fachwissen und geistigem Sommerloch so satt. 

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  447

So ist das. Nur bin ich nicht zum schwimmen und schwemmen bereit…

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich gebe zu, dass ich manchmal noch Rückfälle habe. Aber ich arbeite dran. 🙂

DienstnachVorschrift
3 Monate zuvor
Antwortet  447

Naja, es gibt doch auch etwas dazwischen. Ich reize das Notenspektrum halbwegs aus und gebe auch mal eine 4. Die meisten meiner Schüler bewegen sich im Bereich 2-3 und damit bin ich im Vergleich zu den Kollegen eher “hart” unterwegs.
Trotzdem sind die Noten jetzt auch nicht so stark fernab der Norm, dass ich Beschwerden / Druck bekomme.

Elida
3 Monate zuvor

Taoist?

vhh
3 Monate zuvor

Die BpB-Statistik geht von 2006-2022 und zeigt laut Meldung einen Anstieg. Anschließend wird diskutiert, dass verschiedene Bundesländer in der Nach-Coronazeit einen leichten Rückgang zeigen, eine Statistik über 16 Jahre wird verglichen mit 4 Jahren, die einen deutlichen Sondereffekt enthalten.
Das ist wie Durchschnittstemperaturen über 100 Jahre verglichen mit drei Jahren nach einem großen Vulkanausbruch: super, Klimawandel gestoppt.

Dejott
3 Monate zuvor

Schon witzig: Im CDU-geführten Sachsen geht man auch dieses Jahr wieder mit den tollen Noten beim Abi hausieren. Gerade so ein Verhalten verhindert einen ehrlichen Blick auf die Wirklichkeit. Wie kommt es denn,dass erfahrene Lehrer landauf, landab beklagen, dass Kinder und Jugendliche immer weniger leisten können. Liegt da nicht der Verdacht nahe,dass wir sinkende Leistungen mit leichteren Prüfungen und besseren Bewertungen kaschieren?
Das große Problem vieler Kultusministerin ist,dass man Probleme damit hat, die Realität ehrlich und selbstkritisch anzusehen.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Da im Artikel auch von “bundesweiten Vergleichen” die Rede ist. Bei den letzten IQB-Tests erreichten die Schüler*innen aus Sachsen mit Migrationshintergrund höhere Punktzahlen im Bereich Lesen als die Gesamtpunktzahl in manchen Flächenbundesländern im Westen. Hochgerechnet auf PISA wären die Werte in Sachsen höher als in Estland.

Katze
3 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Keine Bange! Auch in Sachsen geht’s (plätschert’s) jetzt mit den neuen IQB-Kompetenz-Bildungsstandards stetig bachabwärts und das bei immer flacherem Bachbett.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Katze

Da haben Sie natürlich recht. Auch in Sachsen zeigt der Trend nach unten. Aber da es in den anderen BL auch weiter abwärts geht, wird sich am Verhältnis innerhalb DE in absehbarer Zeit vermutlich nicht allzu viel ändern.

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Sachsen? G8?

Nurmalso
3 Monate zuvor

Vielleicht liegt es daran, dass wir (78 Abi) das Nachtleben genossen haben, uns politisch engagiert etc.haben, Schule von vielen etwas zweitrangig eingeschätzt wurde. NC Einführung war ärgerlich für „Betroffene“. Die Schülerschaft heute arbeitet, behaupte ich mal, wesentlich mehr für die Schule als meine Generation. Ach ja, und damals wurde schon die Qualität des Abis in Frage gestellt

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  Nurmalso

Unwahrscheinlich, passiert heute auch noch. Die Anforderungen sind dramatisch gesunken.

Teacher Andi
3 Monate zuvor
Antwortet  Nurmalso

“Wir”, Jahrgänge 77-78-79, haben aber noch eigenständig gedacht, haben unser Hirn eingesetzt, sowohl für die Schule/das Studium, als auch für außerschulische Aktivitäten. Das Feiern ist nicht zu kurz gekommen, richtig, aber das Feiern war damals auch Kommunikation und nicht Vorglühen, Bilder posten und abhängen. Da wurden ernsthafte politische Themen diskutiert. Heute wird in Schule und Studium alles mundgerecht bereitet, man muss nur noch Knöpfchen drücken, nicht mehr nachdenken. Das Studium ist heute nicht mehr horizonterweiternd, sondern eine weitere Schulvariante, der Stundenplan vorgefertigt, keinerlei Eigenverantwortung mehr.
Die Qualität des Abis wurde damals nicht in Frage gestellt, unser mit Abstand Bester hatte einen Schnitt von 1,7, das war schon enorm, bei 2,0 ging es dann weiter …….

Küstenfuchs
3 Monate zuvor
Antwortet  Nurmalso

Der Vergleich passt nicht: Die Abiaufgaben in Mathe, die ich 1989 bewältigen musste, waren erheblich anspruchsvoller als das Zentralabi heute.
Diese Aussage ist auch keine gefühlte Wahrheit, (nahezu) jeder Mathematikkollege könnte und würde dies beim Vergleich der damaligen und heutigen Aufgabenstellungen bestätigen, da es so offensichtlich ist.

potschemutschka
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Also – weg mit dem Föderalismus im Bildungssystem!
Ich habe mal Ihre Aussage leicht verändert:
“Früher, in der DDR mit Zentralabitur jedenfalls, konnten Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler auf den Punkt vorbereiten – die Lehrerinnen und Lehrer kannten die Themen ja, weil sie im Lehrplan und den Lehrbüchern fest verankert waren.” 🙂

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Aber der zentrale Abi-Termin fällt dann in die Pfingstferien der Bayern. Und was machen die dann noch bis August? Für andere BL wird es wegen des frühen Schuljahresende echt sportlich. Alternative einheitliche Ferientermine, yeah

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Die Ferien in der gesamten DDR waren auch einheitlich, also keine Probleme, dass Ferien und Abi-Prüfungen kollidierten.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sind sie in NRW auch, genauso wie das Abi.
Btw NRW hat sogar weniger Bezirke als die aufgelöste DDR

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Zumindest in Mathe ist der Stoff breiter geworden, weil die Wahrscheinlichkeitsrechnung verbindlich wurde. Er ist aber überproportional flacher geworden bezogen auf die jeweils zu vermittelnden Inhalte und Abstraktion. Der Taschenrechner kommt noch dazu.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Nurmalso

Das erlebe ich anders.
Vielmehr denke ich, dass richtig kluge Menschen gar nicht so viel zu arbeiten brauchen. Das war früher auch schon so und hat sich auch nicht geändert. (Diese Mär vom Auswendiglernen glauben nur Männer, die damals schlechter abgeschnitten haben als bestimmte Mitschülerinnen.)
Und da wir hier über den Einser-Bereich diskutieren, denke ich tatsächlich, dass das Wegfallen des Punktabzugs bei schlechter Rechtschreibung ein Faktor ist einerseits. (Es gibt ja viele Legastheniker*innen ohne Notenschutz.)
Andererseits gibt es so viele schwache S*S in den Oberstufen, dass die guten wahrscheinlich noch besser erscheinen. Ich habe da gerade zwei Abiturient*innen aus unserem diesjährigen Abi-Jahrgang vor Augen, auf die das definitiv zutrifft. Die haben beide 1,00 geschafft. Vergleiche ich die aber mit anderen Top-Einser-Schüler*innen in der Vergangenheit, muss ich sagen, dass Letztere wirklich mehr drauf hatten. Das waren Leute, vor denen man sogar als Lehrkraft Respekt hatte.

Cornelia
3 Monate zuvor
Antwortet  Nurmalso

Vielleicht war das 78 so, aber ein paar Jahre zuvor gab es noch keine reformierte Oberstufe, da konnten wir es uns nicht so leicht machen. Außerdem hatte man früher kaum Möglichkeiten, an Wissen und Lernmaterial zu kommen, mit Internet hat man heute ungeahnte Möglichkeiten. Man lieh sich Bücher aus in der Stadt, suchte in Schulbüchern nach Aufgaben, und vor allem nach Erklärungen, die man nicht fand. Und wer im Unterricht nicht aufgepasst bzw. alles gleich verstanden hatte, hatte das Nachsehen.
Einser waren unerreichbar, selbst für die besten Schüler nur in einzelnen Arbeiten oder Fächern. Unsere Klassenarbeiten enthielten immer Aufgaben, die nicht einmal immer die Besten lösen konnten. Es gab keine Einserschnitte, glücklich war, wer eine Zwei vor dem Komma hatte.

ed840
3 Monate zuvor

Im bundesweiten Vergleich ausgewogenen Noten.

Wie sinnvoll ein bundesweiter Vergleich von Notenschnitten ist, die in 16 Bundesländern auf unterschiedlichen Leistungserhebungen beruhen, ist vermutlich individuelle Ansichtssache.

Es gab zumindest in der Vergangenheit Meldungen in den Medien, dass das Abitur in Deutschland weder gerecht noch gleichwertig sei.

Küstenfuchs
3 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Da wir zumindest in Mathematik sehr einheitliche Aufgaben haben, stimmt das so nicht. Die Unterschiede ergeben sich eher in den Vornoten bzw. den Einbringpflichten, die zwischen den Bundesländern extrem unterschiedlich sind.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Meines Wissens besteht die Abiturnote in einigen BL zu ca. 80% aus Noten für Leistungsnachweise, die individuell von Schulen/Lehrkräften erteilt werden.

Es gab auch scheine Masterarbeit, die zu dem Schluss kam, dass das Matheabitur im Leistungskurs in Bundesland A weniger anspruchsvoll war als das Pflichtabitur Mathe auf GK-Niveau in Bundesland B.

Zu den angeblich einheitlichen Aufgaben, gibt es auch Meinungen, hier z.B,

  • Der Abiturbetrug geht in die nächste Runde”
Katze
3 Monate zuvor

„In den 80er- und 90er-Jahren gab es an einem durchschnittlichen Gymnasium nur fünf bis zehn Schüler mit einem Schnitt zwischen 1,0 und 1,9. Heute sind es oft doppelt oder sogar dreimal so viele“ – doch was nützt das, wenn diese Einser-Abiturienten kaum noch fachliches Know-how besitzen? Damals hatten die wenigen fünf bis zehn Spitzenreiter noch das doppelte oder dreifache Fachwissen und Können im Vergleich zu den heutigen „Durchgewunkenen“, die bei einem immer flacheren fachlichen Anspruch auch noch durch eine inflationäre Notenvergabe gepampert wurden.

„Doch nicht nur der starke Zulauf zu den Gymnasien habe die Standards absinken lassen. Problematisch sei auch, dass nicht mehr der Fachunterricht die Lehrpläne dominiere, sondern das neue Leitbild des “kompetenzorientierten Unterrichts”. Komme die fachliche Bildung jedoch zu kurz, flüchteten sich die Schüler in die Geschwätzigkeit, monieren die Experten. Im gesamten Bildungssystem habe sich eine “Kultur des Durchwinkens” von der Grundschule über das Gymnasium bis zur Universität etabliert.“

https://www.n-tv.de/panorama/Abi-aber-zu-dumm-fuer-die-Uni-article18764066.html

“Bildungsminister hält die Diskussion für beleidigend” Ach so! Na dann!
Viele MINT-Kollegen halten das fachwissenschaftliche Niveau des neuen Abiturs nach den inhaltsleeren IQB-Kompetenz-Standards für „beleidigend“. Statt echte Qualität und Fachkompetenz zu fördern, wird hier nur noch auf „Augenwischerei“ bei Bestnoteninflation gesetzt – Hauptsache, die Durchschnitte stimmen, auch wenn das Niveau längst den Bach runter ist.
Weiter so! Wand in Sicht!

Nurmalso
3 Monate zuvor
Antwortet  Katze

Zum Niveau: Meine LK: Geschichte, Biologie, 3.Fach Kunst, 4.Fach Religion. Mathe in der 12 raus, später aber trotzdem als Mintfach studiert.

Laura
3 Monate zuvor

Die “Einser-Abi-Flut” gibt natürlich zu denken und legt nahe, dass mit ihr und anderen Maßnahmen der Schönfärberei versucht wird, die seit Jahren und Jahrzehnten sinkenden Schülerleistungen und Leistungsanforderungen zu übermalen.Dummerweise gibt es noch Leistungsvergleiche mit anderen Ländern – siehe Pisa! -, die ein anderes Bild von Deutschland und den Schulleistungen seiner Kinder und Jugendlichen zeigen.Das Hinterfragen der vielen Einser-Abituren beleidigt keineswegs die jungen Menschen, wie die “Experten” glauben machen wollen, sondern eher die Fähigkeiten der Fachleute selbst. Seit Jahren und Jahrzehnten sind sie Ratgeber der Politik und haben überwiegend für Reformen gesorgt, die offiziell alles besser machen sollten, in Wahrheit jedoch für immer mehr Leistungsverachtung im Denken sorgten. Über Jahre und Jahrzehnte wurden Maßnahmen propagiert, die Schulen angeblich humaner und kindgerechter machten. Nicht zuletzt wurde ihnen auch noch der Stempel “modern und fortschrittlich” aufgedrückt.
Nein, liebe Experten und Politiker, die Zweifel an der Einser-Abi-Flut kritisiert nicht die jungen Menschen, sondern Euch und Eure Bildungspolitik. Ihr habt fragwürdige Ideen gehabt und für falsche Wege gesorgt. Und jetzt lenkt Ihr von Eurem eigenen Versagen ab, indem Ihr so tut, als beleidige man mit Kritik an dem von Euch ruinierten Bildungswesen die Schüler und Schülerinnen.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Laura

PISA zeigt anderes Bild von “Deutschland” ? Würde ich so nicht sagen.

Der deutsche Durchschnittswert setzt sich aus den Leistungen der 16 Bundesländer mit ihren 16 Bildungssystemen zusammen und innerhalb dieser Bundesländer sind die Unterschiede ganz erheblich.

Andere Länder haben zentrale Bildungssysteme, wo es überall im Land gleiche Schularten, Lehrpläne, Schulabschlüsse, Bewertungssysteme usw. gibt.

Würde man in DE wie damals bei PISA-E getrennt nach Bundesländern auswerten, lägen manche BL zumindest in der europäischen PISA-Spitzengruppe.

Wenn man sich die PISA-Werte der skandinavischen Länder genauer anschaut, sieht es dort mit den Leistungen sogar noch mauer aus als in DE.gesamt.
Aber das macht die absinkenden Leistungen in DE natürlich auch nicht besser.

447
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Skandinavische Länder haben oft kluge Politik im nationalen Eigeninteresse betrieben und haben wenigstens Gratis-Energie (Schweden, Norwegen) und waren bis vor kurzem weit ab vom “internationalen Schuß” – da kann man es ruhig etwas “hyggelig” angehen lassen.

Hier dagegen…äh, ja. Tröt macht das Schinkentier.

Mariechen
3 Monate zuvor

Wenn ich sehe, welche Kinder wir inzwischen aufs Gymnasium schicken… vor 20 Jahren haben nur sehr wenige Kinder die Empfehlung fürs Gymnasium erhalten, heute (mit Abschaffung der HS in RLP) geht die Hälfte der Klasse aufs Gym. Ist doch logisch, dass das Niveau nach unten geht. Und die wenigen guten bis sehr guten Schüler erhalten dann entsprechend bessere Noten. Wenn ich sehe, wie viele Einser Schnitte aktuell in der Lehrerausbildung beim 2.Staatsexamen GS gegeben werden… klar, Leute werden gebraucht und dadurch werden die Schnitte besser. Noten existieren eben nicht im freien Raum, sondern immer im Vergleich zu…

Liessa
3 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ja, so sehe ich es auch. Nur dass bei uns etwa zwei Drittel der vierten Klassen ans Gymnasium gehen…teilweise mit Dreien und Vieren in D/M/SU.
Erstaunlich ist, dass diese nicht so fitten Kinder, dauerhaft durch Nachhilfe unterstützt, bis zum Abitur mitgeschleppt werden! Klar, dass dann die anderen im Vergleich dazu ziemlich gut aussehen!

Nora
2 Monate zuvor
Antwortet  Liessa

Durch den Vergleich sehen sie nicht nur “ziemlich gut” aus, sondern “sehr gut” mit Note 1.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor

Dass das Niveau in den Schulen seit Jahren sinkt, wird doch immer wieder moniert, auch hier bei N4T. Da passen immer bessere Schnitte im Abitur nicht unbedingt dazu. Schlussendlich werden sie zu Aufnahmeprüfungen an den Universitäten und verschärften Einstellungstests für beliebte Berufe führen und da trennt sich die Spreu vom Weizen.

Bücher wie “Akadämlich” zeigen die Probleme auf: Immer mehr Schüler sind immer weniger ausbildungsreif und/oder studierfähig und das trotz Traumnoten in den Abiturprüfungen. Und so komme ich zu meiner immer wieder geäußerten Meinung, dass wir zurück müssen zu mehr Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft. Dann kann man die Durchschnittsnoten vielleicht wieder ernster nehmen.

Mausi
3 Monate zuvor

Das Abitur wird immer leichter.

Im Vergleich zu meinem Abitur sind Dinge einfach gestrichen worden.
Die Schüler verstehen dies heute gar nicht mehr.

So einfach ist das.

Gegensteuern tut niemand und ist auch von oben nicht erwünscht.

GBS-Mensch
3 Monate zuvor

Die Erwerbstätigen im Mittelbau der Wirtschaft am Einkommensmedian oder drüber werden demnächst sowieso durch KI, Digitalisierung und Automatisierung ersetzt werden.
Das sind in der Regel Bereiche, für die man Abitur oder Studium vorweisen muss.

Insofern wird das Abitur in naher Zukunft sowieso einigermaßen wertlos sein, völlig unabhängig von Noten oder Standards.
Das ist eine Diskussion aus der Vergangenheit.

Das einzige was sich an der Debatte wird in die Zukunft retten können, ist der Aspekt der sozialen Segregation.

Teacher Andi
3 Monate zuvor

Die Spreu trennt sich im Studium vom Weizen. In meinem Jahrgang haben fast alle Studenten ihr Studium durchgezogen, allenfalls mal gewechselt, aber konstant weiterstudiert. Im Jahrgang meiner Söhne waren die Hörsäle am Anfang proppenvoll, nach 2 Semestern war da nur noch die Hälfte zugange. Die Lowperformer, denen die Abischnitte nachgeworfen wurden, kosten dem Steuerzahler natürlich erstmal unnütz Geld. Sollte auch eine Überlegung wert sein. Ich bin auf alle Fälle dafür, dass das Abi die Studierfähigkeit belegen sollte, und nicht nur die Studierberechtigung.

H. F.
3 Monate zuvor

Machen wir doch einfach ein Experiment, Herr Teuber: 2026 werden deutschlandweit Abituraufgaben der Jahre 1998 bis 2005 in den Prüfungen verwendet. Wird der Schnitt besser oder schlechter als 2025? Wetten werden angenommen…

uesdW
3 Monate zuvor
Antwortet  H. F.

Wird schwierig, da die Lehrpläne teilweise abgespeckt worden sind. Damit nicht vergleichbar.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  H. F.

Könnte für einen Teil der Schüler*innen schwierig werden, denn wenn meine Informationen stimmen, musste man damals in einigen Fächern noch vorher den Stoff gelernt haben um bestehen zu können, da die Lösungen damals nicht aus Infotexten und Anlagen zu entnehmen waren.

Unfassbar
3 Monate zuvor
Antwortet  H. F.

Es würde schon reichen, heutige Aufgaben des zweiten Prüfungsteils zu verwenden, die bei entsprechendem Durchblick und Algebra-Kenntnissen hilfsmittelfrei lösbar sind — und den Taschenrechner komplett verbieten.

Schulmeister
3 Monate zuvor

Die Diskussion um das Abitur nun auf die Frage der Noten zu verengen, lässt m.E. Wichtiges außer Acht.
Vorab: ich war fast 40 Jahre Lehrer am Gymnasium, fast immer auch Oberstufe, und habe die Entwicklung als Lehrer und als Vater hautnah mitbekommen.
Viel wichtiger als die Frage der Noten scheint mir zu sein, wie diese Noten erworben werden und was hinter ihnen steckt. Ich beschränke mich hier jetzt auf zwei Stichworte, Standardisierung und Verkürzung der Schulzeit (G8).
Die damalige Einführung von G8 führte dazu, dass der Unterricht sehr stark verengt wurde, auf das, was vermeintlich oder tatsächlich prüfungsrelevant ist. Dabei war es immer weniger möglich, sinnvoll, etwas in die Breite zu gehen oder gar Themen mit einzubeziehen, die nun die Schüler besonders interessiert hätten. Es galt ja, eine Prüfung vorzubereiten.
Das berechtigte Bemühen, Standards auch über die Grenzen der Bundesländer vergleichbar und transparent zu machen, führte nicht nur zu einem gemeinsamen Aufgabenpool, sondern zum Beispiel auch zu ganz neuen Aufgaben Formaten, unter anderem auch im Multiple – Choice – Stil.
Diese Aufgabentypen mussten unter gehörigem Einsatz von Zeit, und anderen Ressourcen eingeübt werden, was auch wieder Zeit gekostet hat, die beispielsweise für inhaltliche Vertiefung oder Verbreiterung hätten genutzt werden können.
Ich gönne jedem Abiturienten sein Abi besser als zwei, gerade weil ich weiß, dass es hart erarbeitet wurde.
Andererseits muss ich sagen, dass ich meine Abiturienten vor G8 als insgesamt kompetenter empfunden habe, weil sie aufgrund ihres Unterrichts mehr in der Lage waren, in der Beurteilung bestimmter Sachverhalte in die Breite und in die Tiefe zu gehen – auch wenn sie vielleicht nur eine zwei vor dem Komma ihrer Abiturnote stehen hatten.

ed840
3 Monate zuvor
Antwortet  Schulmeister

Müssen denn die Abiturienten den Stoff bei kompetenzorientierten Aufagben vorher durchgenommen haben, um die Prüfung zu bestehen? Es gibt ja Berichte, dass in manchen Bundesländern und Fächern bis zu 100% der Antworten aus Infotexten und Anlagen erschlossen werden konnten.

potschemutschka
3 Monate zuvor
Antwortet  Schulmeister

In viele Dingen gehe ich mit! Aber was die Schuljahre bis zum Abitur G9 oder G8 betrifft – da frage ich mich, wie wir das in der DDR geschafft haben? Bis zur 8. später sogar bis zur 10. Klasse Gemeinschaftsschule (POS), danach bis zur 12. Gymnasium (EOS)., mit Zentralabitur und keiner Möglichkeit Fächer abzuwählen = Vorbereitung aufs Abi in 4 bzw. 2 Jahren. Und wer das Abi bestanden hatte, besaß die allgemeine Hochschulreife. Die Abbrecherquote beim Studium war sehr gering.

Schulmeister
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Hallo potschemutschka,
Was die Situation in der DDR betrifft, kann ich als Süddeutscher natürlich nich wirklich mitreden. Es geht mir auch gar nicht darum, wie das Abitur per se geschafft wurde / wird. Was mir zu denken gibt, ist die zeitliche und inhaltliche Verengung auf Inhalte, die als prüfungsrelevant angesehen werden. Das geht bis hin zu bestimmten Aufgabenformulierungen, die wörtlich bestimmten vorgegebenen e entsprechen müssen. Die Kandidaten wissen dann ganz genau, wie sie darauf antworten müssen. Sprachliche Kompetenz – gerade auch von jungen Menschen kurz vor dem Studium – sieht für mich anders aus.

Schulmeister
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sorry, ich habe den vorigen Beitrag zu schnell abgeschickt. Ich meine, dass die Aufgabenstellung verbal bereits bestimmten Operatoren entsprechen müssen.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Schulmeister

Das hatte ich schon richtig verstanden. Ich schrieb ja, dass ich das meiste auch so sehe wie Sie. Es war mehr als Ergänzung gedacht, dass nicht die Anzahl der Schuljahre das Problem sein kann. 🙂

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Gab es denn in der DDR auch je nach Region unterschiedliche Systeme mit verschiedener Anzahl Schuljahre, Lehrplänen, Wochenstunden, Bewertungssystemen usw. oder war das für alle gleich?

Schulmeister
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Soweit ich weiß, war das alles von Berlin aus zentral geregelt.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Schulmeister

Richtig! Ein einheitliches Bildungssystem vom Kindergarten bis zum Abitur und z. T. darüber hinaus!
https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/230383/von-der-krippe-bis-zur-hochschule-das-bildungssystem-der-ddr/
Auch die Kindergärten unterstanden dem Ministerium für Volksbildung (frühkindliche Bildung und Erziehung), die Krippen gehörten zum Gesundheitswesen.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Das war alles gleich! An anderer Stelle schrieb ich schon mal, dass Kinder von Schaustellern z. B. ohne Probleme alle paar Wochen nahtlos dem Unterricht an anderen Orten/Schulen folgen konnten. Auch die Lehrbücher und Lehr- und Lernmaterialien waren gleich.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

So scheinen das vermutlich auch die Bildungsexperten vor Augen zu haben, die regelmäßig vom “deutschen Schulsystem” sprechen.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

🙂

Peter
2 Monate zuvor

Mit Bildungspolitik kann man das “Schiff des Theseus”-Paradoxon erklären: Ab welchem Prozentsatz ist es ehrlicher, das Abitur in “Bundesjugendspiele” und das Abiturzeugnis in “Teilnahmeurkunde” umzubenennen?