DÜSSELDORF. Es ist eine neue, lebenswichtige Aufgabe, die Lehrerinnen und Lehrer an weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen übernehmen sollen: Sie werden zu Ausbildern in Sachen Wiederbelebung. In einem verpflichtenden Unterrichtsmodul sollen Schülerinnen und Schüler lernen, im Ernstfall richtig zu handeln – und Leben zu retten. Ärzte begrüßen diese Entscheidung – und Lehrkräfte müssen sich auf zusätzliche Arbeit einstellen.

Was ist zu tun, wenn eine Schülerin bewusstlos umkippt? Welche Schritte sind zu gehen, wenn ein Schüler nach einem Unfall nicht mehr regelmäßig atmet? Dieses Wissen abrufbar zu haben, kann Leben retten. Deshalb hat das NRW-Schulministerium unter der Leitung von Ministerin Dorothee Feller (CDU) beschlossen, Wiederbelebung als verpflichtenden Inhalt an den Schulen einzuführen.
Ab dem Schuljahr 2026/27 werde es an allen Schulen eine entsprechende verpflichtende Unterrichtseinheit geben, so Feller laut Pressemitteilung. Dafür sollen rund 2.100 weiterführende Schulen im Land künftig mit je zehn Reanimationspuppen ausgestattet werden. Der Unterricht soll 90 Minuten umfassen und ist für die Klassen 7 bis 9 vorgesehen. Damit sollen Schülerinnen und Schüler mit dem lebensretten Schema „Prüfen – Rufen – Drücken“ vertraut gemacht werden.
Lehrkräfte als Schlüssel
„Ein Traum wird wahr“, so reagierte der Medizinier Hugo Van Aken auf die Entscheidung. Der mittlerweile pensionierte Chef-Anästhesist und frühere ärztliche Direktor der Uniklinik Münster hatte jahrelang für einen solchen Schritt geworben. Laut Van Aken stehe Ärztliches Personal für die Weiterbildung der Lehrkräfte schon bereit. „Und zwar unentgeltlich, unsere Mitglieder der Stiftung ‚Universitätsmedizin‘ zum Beispiel machen das ehrenamtlich“, so Van Aken laut einem Bericht des WDR.
Das Schulministerium sieht vor, dass Mediziner ab September 2025 mindestens zwei, drei Lehrkräfte jeder weiterführenden Schule mit dem Thema „Reanimation“ vertraut machen sollen. Diese Lehrerinnen und Lehrer können dann wiederum Kolleg*innen schulen, die ihr Wissen an die Schüler*innen weitergeben. Laut der Webseite „Münster aktuell“ sollen sich Lehrkräfte frühzeitig zu den kostenfreien Workshops anmelden, die über die jeweilige Bezirksregierung koordiniert werden.
„In den Schuljahresplanungen wird empfohlen, die Doppelstunde zur Wiederbelebung flexibel zu integrieren – etwa im Biologie-Unterricht, in Projektwochen oder im Rahmen der ‚Woche der Wiederbelebung‘ im September“, heißt es in dem Bericht. Sprich: Mehrarbeit für Lehrkräfte wird sind hier nicht verhindern lassen. Es sind die Lehrerinnen und Lehrer, die künftig das Wissen, das Selbstvertrauen und die Haltung vermitteln sollen, die es braucht, um im Ernstfall nicht wegzusehen, sondern zu helfen.
Wichtiges Ziel: Hemmschwelle senken
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sprach von einem wichtigen Schritt, um junge Menschen auf medizinische Notfälle vorzubereiten. Und Bernd Böttinger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung, betonte: „Diese Entscheidung wird dazu beitragen, viele Menschenleben zu retten.“ Laut einer Rechnung des Mediziners Van Aken steige durch die Reanimation von Laien die Überlebensrate beim Herzstillstand von 10 auf 20 bis 30 Prozent.
Ein häufiges Problem sei die Hemmschwelle. Viele Menschen hätten nach wie vor Angst, etwas falsch zu machen. „Und deshalb ist der Ansatz im Kindes- und Jugendalter so wichtig“, so Van Aken. Dadurch, dass nun Schülerinnen und Schüler angelernt werden, könnten zwischen 6.000 und 12.000 Menschenleben gerettet werden. Pro Jahr.
Das Programm wird von einer breiten Allianz medizinischer Institutionen unterstützt – darunter die ADAC-Stiftung, die Björn-Steiger-Stiftung, die Deutsche Herzstiftung, Ärztekammern und mehrere Universitätskliniken. Laut Pressemitteilung des Ministeriums werde durch gemeinsame Schulungsvideos der Kooperationspartner gewährleistet, dass es einen Mindeststandard für die Schulungen der Lehrkräfte gebe. Alle Lehrkräfte könnten zudem auf ein umfassendes Angebot an Lehrvideos und Unterrichtsmaterialien von anderen Projektpartnern zurückgreifen. News4teachers mit Material der dpa
Übungspuppen schon bestellt: Lehrer sollen Schüler zu “Lebensrettern” ausbilden
Schüler wiederbelebt – der Patient Schulsystem hat es leider nicht geschafft.
in der Praxis dürften es eher Lehrpersonal und sonstige erwachsene Personen sein, die wiederbelegt werden müssen, st also eine Investition in die eigene Sicherheit
Totaler Quatsch, checken Sie mal die Statistiken. Die meisten Wiederbelebungen werden irgendwann bei Angehörigen wie den Lebenspartnern, Freunden usw. stattfinden.
Was für ein Blödsinn und eine unnötige Verschwendung von Ressourcen!
Warum können jene Mediziner*innen denn nicht gleich die Kids schulen? Warum sollen jetzt auch noch alle Lehrkräfte in NRW lernen, wie man Erste Hilfe unterrichtet?
Wir müssen alle drei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren, damit wir Kinder im Notfall helfen können. Das finde ich sinnvoll. Allerdings würde ich mich weigern, Erste-Hilfe zu unterrichten.
“Warum können jene Mediziner*innen denn nicht gleich die Kids schulen?”
Weil es nochmals bedeutend weniger (teure) Mediziner als Lehrer gibt. Lehrer sind eben die einzigen geeigneten Verteiler.
“Allerdings würde ich mich weigern, Erste-Hilfe zu unterrichten.”
Klar. Der Ruf der LuL in der Öffentlichkeit ist ohnehin im Eimer, da kommt so eine Meinungsäußerung dann auch noch passend.
“Weil es nochmals bedeutend weniger (teure) Mediziner als Lehrer gibt. Lehrer sind eben die einzigen geeigneten Verteiler.”
Ach. Es gibt auch zuwenig Schulpsychologen, Sozialarbeiter, Anti-Gewalttrainer, Sicherheitspersonal und Reinigungskräfte an den Schulen. Können die Lehrer also gleich mit übernehmen, “weil sonst keiner da ist”. Ach ne, machen wir ja schon alles nebenbei, warum also nicht “Erste-Hilfe-Trainer” zusätzlich? Noch eine Extra-Aufgabe für den Packesel wird im schon nicht das Genick brechen, oder???
Lehnen Sie sich doch in ihrem Sessel zurück und entspannen sich. Niemand wird von Ihnen gegen ihren Willen verlangen eine derartige Schulung durchzuführen. Das machen die Profis.
Das war ironisch gemeint.
Aber Sie möchten doch auch ohne ein schweres neurologisches Defizit wiederbelebt werden, wenn Sie einen funktionellen Herzstillstand erleiden und dann eben kein geschulter Laie anwesend ist, um Sie und ihre Angehörigen vor dem Schlimmsten, hier z.B. ein apallisches Syndrom, zu bewahren.
“Klar. Der Ruf der LuL in der Öffentlichkeit ist ohnehin im Eimer, da kommt so eine Meinungsäußerung dann auch noch passend.”
Danke, so habe ich das noch gar nicht gesehen.
Das werde ich jetzt in Zukunft immer berücksichtigen. Sehr praktisch.
P.S.: Offensichtlich haben Sie noch nicht mitgekriegt, dass der Kelch nur so lange zum Brunnen gehen kann, bis er bricht.
Der “Ruf in der Öffentlichkeit” war Lehrern viel zu lange viel zu wichtig und ist essentieller Teil billiger Erpressungstaktiken.
Je weniger man sich bieten lässt (Piloten, Lokführer, ….) desto besser der Ruf.
Stimmt, weil laut Mona der Ruf im Eimer ist, dürfen LuL auch keine Kritik vorbringen, sondern müssen erst mal alles hinnehmen. Ich finde die Verantwortung ziemlich heftig und viel zu hoch. Jeder Erste-Hilfe-Kurs wird von Profis geleitet und kostet entsprechend auch Geld. Nur in der Schule können das ja die Lehrkräfte machen. Nur weil die Landesregierung ne Idee hat, dafür aber nur die Puppen bezahlen will. Super…
Es gibt genauso wenig teure Mediziner wie teure Lehrer.
ca.: 450 000 Ärzte – aktiv
ca.: 550 000 Lehrer – aktiv
Angestellter Arzt und Angestellter Lehrer ca. 60000 Euro im Jahr.
Es besteht Lehrer- und Ärztemangel!
Wieso sollten dies also die Lehrer machen?
Genau! Sollen das doch die Friseure übernehmen!
Weil Ärzte nach Gebührenordnung jeden einzelnen Handgriff (“Terminvereinbarung für Erste-Hilfe-Kurs. 10,xx €”) abrechnen, während das bei Lehrern all inclusive ist?
Mit dem Berufstitel Angestellter Fachlehrer hast du etwa 80000 Euro im Jahr.
Was soll das beweisen?
Es geht doch gar nicht darum, die Lehrkräfte zu allen Aspekten der Ersten Hilfe zu schulen und erst recht nicht darum, sie zu Erste-Hilfe-Ausbildern zu machen.
Wenn der Wiederbelebungsunterricht z.B. im Biologie- bzw. NaWi-Kerncurriculum verankert wird, nutzt man da mal eine Doppelstunde im Halbjahr für entsprechende Inhalte und Übungen. Es ist doch offensichtlich, dass man da keine komplette Erste-Hilfe-Schulung macht, sondern nur Grundlagen vermittelt.
Warum das kein Mediziner macht? – Es geht um die Multiplikatoren-Funktion. Wenn bspw. alle NaWi- und Sport-Lehrkräfte einer Schule geschult sind, kümmert sich jeder vielleicht um 2-3 Klassen und alle Schüler sind unterrichtet.
Gibt es an Ihrer Schule noch Nawi oder sogar Biologielehrer? Hier hat sich der letzte vor vier Jahren verabschiedet.
Nawi – Lehrer sind Mangelware.
Also- wer soll das tun? Mit was und in welcher Zeit? Wer bezahlt die Schlung durch den Biolehrer?
Leider immer noch keine zielführende Antworten auf primäre Fragen.
„Windei“
Dann brauchen Sie sich doch gar nicht den Kopf drüber zerbrechen. Wir hatten die Schulung in der Unterrichtszeit; das Material wird von der Stiftung kostenlos zur Verfügung gestellt und wir Naturwissenschaftler nutzen eine Doppelstunde im Halbjahr dafür, statt unseres regulären Fachunterrichts.
Schauen Sie sich mal das Löwen-Retten-Leben Programm an. Prüfen Rufen Drücken ist eine massiv vereinfachte Form der ReA und relativ unproblematisch zu unterrichten. Das Unterrichtsmaterial wird hierzu kostenlos gestellt (Präsentation, Videos usw). Und es geht nicht um Erste Hilfe sondern im LaienReA
Also um…Aktionismus?
Na ja, Perfektionismus ist hier eben fehl am Platz. Bei Herzstillstand gilt es schnell zu reagieren und eine 50%ige Herzdruckmassage ist hier eben bedeutend besser wie keine Herzdruckmassage. Es muss nicht immer perfekt sein, solange es funktioniert.
nein, sonder das Vermitteln von einfachen Handgriffen und das abbauen von Angst etwas “kaputt” zu machen.
Jedes Kind/Jugendliche, das unterrichtet wurde kann Ihnen das Leben retten
Viele Schulen bieten ihren Schülern doch heute schon Erste-Hilfe-Kurse an. Durchgeführt werden sie in der Regel von externen Anbietern wie zum Beispiel den Johannitern.
Es spricht nichts dagegen, das auf alle Schulen auszuweiten. Der Stundenumfang dafür ist auch überschaubar.
Es nimmt halt immer obskurere Formen an, das Agitprop…lokales Beispiel:
Wir haben einen “Schulsanitätsraum”.
Denkt man erstmal: Wow, das ist ja wie in Skandinavien!
Aber denkste, hassu falsch gedenkt! 🙂
Realität:
– dort ist keine Krankenschwester
– dort ist schon garkein Arzt
– dort sind Schüler, die…
a) Kühlpacks verteilen…ach nee, die gehen zu oft verloren
b) also nassgemachte Papierhandtücher verteilen(no joke)
c) Pflaster verteilen und “Hast Du was gefessen/getrunken?” fragen
d) “gut zureden” praktizieren bei den allerlei eingebildeten “Notfällen” … mit der praktischen Möglichkeit, sich dem Unterricht zu entziehen, sowohl für die “Sanitäter” als auch die “Betroffenen”…woraufhin in dieser Puppenhaus-Krankenstation natürlich immer “was los” ist – das Angebot schafft die Nachfrage.
e) alles andere nicht machen, weil sie es ja auch garnicht dürfen oder können.
Verantwortlich zeichnen zwei Kolleginnen, immerhin ist eine davon sehr engagierte Feuerwehrfrau…hat also wenigstens eine Person im Raum irgendwie echte Ahnung. Nur halt Teilzeit, die ist also quasi nie da, weil da gibts ja noch Unterricht zu erteilen.
Was passiert bei echten Unfällen/Notfällen?
Es wird – natürlich und richtigerweise- zu Hause angerufen und abgeholt (Prellungen, Stürze, echte Übelkeit) oder die Profis gerufen (echte Unfälle, harte Stürze, Kopfverletzungen im Sport usw.)
Bis dahin wuselt das Puppenhaus-Team halt rum, hält Händchen, holt Schultaschen usw.
Wer glaubt, dass ich mich über diese SuS oder KuK lustig machen will, liegt übrigens falsch.
Das sind durchgehend sozial orientierte wohlmeinende Menschen – die wollen was gutes tun und sind alle schwer in Ordnung.
Umso mehr hoffe ich, dass dieses “Erste-Hilfe-LARP-Team” niemals, wirklich niemals in die (auch juristischen, was die zwei KuK betrifft) Untiefen eines echten Notfalls hereingezogen wird.
Nur ein Beispiel von vielen: Im “Schulsanitätsraum” befinden sich scheinbare Verbandsmaterialien – nur eben nix, womit man auch nur eine ernstliche Blutung stoppen könnte. 3/4 der Sachen sind zudem abgelaufen…soll ich jetzt der Arsch sein, der das ausspricht? Der “alles kaputtmacht”?
Ne, keinen Bock auf die Rolle.
Kurzum: Es ist Staffage, Rollenspiel, eine “potkeminsche Krankenstation”.
Und so oder so ähnlich wird es bei irgendwelchen “Jede Schule hat Nothelfer, jawoll Frau Amtshauptmann!”-Kiste auch laufen. Denn echtes Sani-Material kostet…GELD! Ausbildung durch Profis kostet GELD.
🙁
Es tut mir leid, dass es bei Ihnen nicht gut praktiziert wird.
Wir haben tatsächlich einen gut organisierten Schulsanitätsdienst (SSD), betreut von einem Kollegen, der früher eine Physio-Ausbildung gemacht hat und nebenbei im Rettungsdienst aktiv ist.
Die betreffenden Schüler werden von den Johannitern ausgebildet und regelmäßig weitergebildet. Die “größeren” Schüler des SSD sind übrigens auch bei den Johannitern aktiv.
Natürlich werden bei schlimmeren Vorfällen auch die Profis hinzugezogen, aber das ist ja auch sinnvoll.
Es kann also auch gut laufen.
Wie gesagt – dass Leute (egal ob SuS oder LuL) das überhaupt machen ist ja erstmal super.
Nur müsste man denen dann auch das Handwerkszeug zum Erfolg mitgeben.
Z.B. hört sich das bei Ihrem Beispiel schon ganz anders an und wirkt realistischer.
Natürlich sollte man für einen SSD auch die Rahmenbedingungen haben.
Ist doch grundlegend überall so.
Dementsprechend würde “solches Projekt” halt eben auch “wegen zu hohen Kosten/Aufwand” wahrscheinlich flächendeckend eingestampft oder erst gar nicht passieren. Oder eben nicht sinnvoll. Absolut richtig.
Ein SSD lässt sich jedoch auch nicht mit (einmalig) “90 Minuten” durchsetzen.
Ich geh davon aus, dass es dann eben bei “Prüfen-Rufen-Drücken” bleibt. Ist relativ kostengünstig und “oben drauf” für LuL. Dazu vieles von anderen Institutionen gestellt. Top.
[Bisschen wie mit den “Coronatestungen” damals …]
Beim Satz “Laut Van Aken stehe Ärztliches Personal für die Weiterbildung der Lehrkräfte schon bereit. „Und zwar unentgeltlich, unsere Mitglieder der Stiftung ‚Universitätsmedizin‘ zum Beispiel machen das ehrenamtlich“” musste Frau Feller ja bestimmt schon ziemlich ins Sabbern gekommen sein … Unentgeltlich ist da immer so ein Triggerpunkt … Und wenn das dann noch als Multiplikatoren von wenigen LuL zu “vielen” LuL (unentgeltlich) weitergegeben wird … Zack … Zugeschlagen. [Ansprechbarkeit dann aber erst prüfen.]
Was ich jedoch weniger nachempfinden kann … Jeder mit einem einigermaßen vernünftigen Erste-Hilfe-Kurs sollte als LuL mit vorgegebenen Materialien und Lehrvideos sowas durchführen/”schulen” können … Was will man denn dann dort (darüber hinaus) schulen?
Also … SuS [“geschulte”] sollen schauen, dass SuS [“Betroffene”] noch atmen?
Dann Hilfe holen.
Dann “Drücken”.
Also Kurzzusammenfassung:
https://www.einlebenretten.de/handeln.html
Und Schulung vorbei. Deckt jeder Erste-Hilfe-Kurs sowieso ab …
Vielleicht verstehe ich das auch einfach nicht …
Als 1. Hilfe Ausbilder brauche ich normalerweise den Sanitäter und dann die Erweiterung als 1. Hilfe Ausbilder.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass hierfür Geld und Zeit für flächendeckende Schulung vorgesehen ist. Das dauert und braucht tatsächlich … Etwas Aufwand und Einarbeitung.
Also bleibt es dabei … Wird meiner Meinung nicht über den Erste Hilfe Kurs hinaus gehen. (Zusätzlicher) Aktionismus im Prinzip.
Die meisten freiwilligen LuL bei dem “Projekt” werden sowieso “genug” erste Hilfe Kurse besuchen und/oder haben dementsprechende Vorerfahrungen/Ausbildungen.
Beim Rest [falls “Zwang”] … Will ich persönlich ehrlicherweise auch nicht, dass sie Kinder dies unterrichten.
Ich weiß, es klingt zwar sehr unwahrscheinlich, aber was wäre wenn eines ihrer Schulkinder ein allen nicht bekanntes Erkrankungsbildes, wie ein Brugada-Syndrom hat, und es in ihrem Beisein wiederbelebungspflichtig wäre. Dann wären Sie doch froh, wenn sie diesen eingeübten Automatismus beherrschen würden. Oder es träfe einen Verwandten oder Sie selbst. Wäre es nicht schön, wenn alle diese Technik der Wiederbelebung anwenden könnten ?https://www.aerzteblatt.de/archiv/ionenkanalerkrankungen-als-ursache-fuer-den-ploetzlichen-herztod-im-jungen-alter-82238e95-b0bf-4635-bfd9-fc9ff406b018
Es geht um die Art und Weise.
Dazu ist das natürlich grundlegend sinnvoll. Absolut. Allerdings haben wir dafür halt auch Erste-Hilfe-Kurse.
Was wird hier [“Projekt”] darüber hinaus geschult?
Ein wenig Eigenverantwortung im Bereich erste Hilfe kann ich von Lehrkräften hoffentlich erwarten.
Für ein SSD müssen dann Rahmenbedingungen her.
Ansonsten gibt es halt kein SSD.
Es wird eben immer mehr und mehr in die Schulen verlagert. Dazu gibt es – wenn überhaupt – ein Minimum an Ressourcen dafür. Zudem oft kaum bis keine Rahmenbedingungen. Darf halt nicht viel kosten – wenn überhaupt etwas. Somit steht man dann letztendlich danach wieder recht (alleine da) … “Schulleitung hat zu sorgen”. “Kollegium fortbilden”. “Verankerung in … Bspw. ‘unkonkrete Auflistung’ … Schulverantwortung”. “LuL müssen das machen.”. “Wurden ja als Verteiler einmal ‘geschult'” Usw. Usf.
Sie sehen doch hoffentlich auch diese Seite?
Grundsätzlich ist es richtig, dass Kinder geschult werden, weil dann alle Mitbürger dann irgendwann alle geschult worden sind, und steigt die Zahl der Überlebenden ohne eine schwere Hirnschädigung.um das dreifache an. Das ist das Ziel, ein lohnendes für uns alle.
Ja, das ist ja auch nicht das Problem dabei.
Es ist die “Allseitige und allumfassende Verlagerung in Institut Schule” ohne auf der anderen Seite qualitativ und quantitativ sinnvolle Rahmenbedingungen zu stellen.
Natürlich ist es sinnvoll, wenn hier bspw. Multiprofessionelle Teams agieren würden. Diese hat man nur kaum.
Natürlich wären Kooperationen mit dem Gesundheitssektor/Medizin usw. sinnvoll … Die gibt es nur zu wenig.
Man kann das “an LuL/Schule” einfach mal “ablagern” … Die machen das schon. Wie die Erwartung bei allen halt …
Oder man kann bspw. Projektwochen andenken und externe Fachpersonen (!) werden dazu gezielt geladen.
Was ist denn Ihrer Meinung nach sinnvoller und logischer?
Mir geht es wirklich nur um die Art und Weise. Die Sache der Verankerung ist in Ordnung, wenn eben ein sinnvoll tragendes Konzept da ist.
Das ist in allen Bereichen so … Auch bei GFK usw.
Vieles ist sinnvoll … Nur “wann”, “wo”, “wie”, “durch wen” ?
Und da muss man eben massiv Geld dann in solche Sachen investieren.
Das “möchte” man offensichtlich als AG/Staat wohl nicht.
Und dann sind wir eben im Dilemma … Jeder will was “vom Kuchen”, aber keiner will ihn backen.
Am besten backen ihn Bäcker, Konditoren und vllt. Köche etc. noch.
Man kann aber auch einfach irgendwem die Aufgabe des Kuchenbackens geben … Ohne Rezept und mit ausgewürfelten Zutaten … Dann schauen, was entsteht.
Mediziner haben keinerlei pädagogische und didaktische Qualifikation, ganz einfach.
Das war zu erwarten und ist eine gute Nachricht!
Wir alle kennen doch Wochen, an denen “die Luft raus ist” und die Schüler am liebsten rumhängen und Filme schauen wollen. Genau an diesem Tagen kann man auch mal Doppelstunden sinnvoll nutzen für Wiederbelebungsunterricht.
Dabei geht es ja wirklich nur um Grundlagen, also Dinge, die jede Lehrkraft in Sport und/oder Naturwissenschaften auch vermitteln kann:
Die Person ansprechen, kontrollieren, ob sie bei Bewusstsein ist, Notruf absetzen, Atmung kontrollieren und dann entweder in stabile Seitenlage bringen oder Wiederbelebung beginnen…
Noch besser: erster Schultag bei neuen Klassen, ein gutes Kennenlernspiel.
Klar, wenn die Schulungen in der Unterrichtszeit stattfinden – kein Problem! Bei den Workshops, die die LuL absolvieren sollen, bin ich mir da nicht so sicher.
Absolut. Kann man ja jetzt schon machen?
Wer Interesse daran hat und das “gut aufziehen will” … Bildet sich eben fort. Ganz einfache Möglichkeit [so einfach ist es nicht]. Aber vom Prinzip her …
90 Minuten mit 30 Schülern, Beruhigen und Einführung ins Thema Minimum 20 Minuten. Die Lehrkräfte werden dafür in was genau fortgebildet? Unterrichten von Reanimation für Jugendliche? Oder doch eher ‘Reanimation’? Nein, das ist nicht das Gleiche! Schüler haben dann jeweils einige Minuten Zeit zum Üben und Nachfragen. Erinnerung: Alle Erwachsenen haben für den Führerschein das und mehr gelernt, mit dem Ergebnis, dass offenbar zu viele Angst haben. Bei Schülern wird das natürlich anders sein, die sind auf einmal nach diesen 90 Minuten voller Selbstvertrauen.
Meinetwegen, kommt dann in den großen Karton, über ‘Bank und Versicherung’, neben ‘Haushalt und Putzen’, direkt hinter ‘Steuern und Gesetze’, unter ‘Berufseinstiegsberatung’. Aber bitte nicht beschweren, wenn der tatsächliche Effekt eher der von ‘Gedichtanalyse’ ist, statt 10000 geretteter Menschenleben.
Alle Erwachsenen haben für den Führerschein das und mehr gelernt, mit dem Ergebnis, dass offenbar zu viele Angst haben. Bei Schülern wird das natürlich anders sein, die sind auf einmal nach diesen 90 Minuten voller Selbstvertrauen.
Bei einem Erste-Hilfe-Kurs sitzt man einen Tag rum, macht “auch mal” eine Übung und vergisst es wieder, weil man es jahrelang (hoffentlich) nicht benötigt. Und im Notfall hat man dann natürlich Angst, etwas falsch zu machen.
Die Idee ist doch gerade, ein paar einfache Inhalte zu thematisieren und diese immer wieder aufzufrischen. Denn für die Unterweisungen soll ja jedes Halbjahr eine Auffrischung geben.
„Denn für die Unterweisungen soll ja jedes Halbjahr eine Auffrischung geben.“ Woher haben Sie das denn? Es gibt 90 Minuten, wahlweise in Klasse 7, 8 oder 9.
Wir hatten schon die Lehrkräftefortbildung / Multiplikatorenschulung der Steiger-Stiftung an unserer Schule. Zumindest in dem Programm werden die Schüler jedes Halbjahr für 90 min geschult. Und das finde ich auch sinnvoll…
Steht so allerdings eben nicht als Plan?
“Wir” müssen ja erstmal nach “Plan” hier diskutieren?
Und dann geht es um 90 Minuten für eine Klasse.
Und wie oft müssten die LuL dazu dann geschult werden? Wie oft aufgefrischt? Usw. Usf.
Oder ist das dann egal?
Wäre das nicht was für die Projekttage? Zumindest sensibilisieren bringt viel. Und ist bestimmt auch interessanter als Pappmache Männchen basteln oder Perlen Fädeln
Gute Idee, wenn zertifizierte Profis die Unterweisung machen, gerne.
Und wer verbietet das denn jetzt? Kann man doch machen …
Genau das.
Nicht umsonst sind Sanis, Notfallärzte, Unfallchirugen etc. nicht nur Profis, sondern Teams (!) von Profis mit ganz klaren Berufs- und Rollenbildern sowie penibel gewarteter Ausrüstung.
Ich habe (selten) als schlichter Handlanger (wortwörtlich) mit Situationen mit (auch schwer) verletzten Menschen zu tun gehabt.
Sobald es “ernst” wird ist “Halbwissen” schlimmer als garkein Wissen und das erste was jeder Profi macht ist es, die “wohlmeinenden Amateure” vor Ort mit Scheinbeschäftigungen (Notfalldecke holen, Sachen schleppen, Bahren tragen) “aus dem Weg zu räumen”.
Erstmal müsste man an einigen Schulen usw. sowas wie “Epipens” ggf. durch Ärzte briefen und “absegnen” lassen. Hier stehen viele Schulen – oft unbewusst – auf absolutem Glatteis im Notfall. Und dazu braucht man erstmal die Genehmigung der Eltern und des Arztes … Ansonsten ist das immer eine Grauzone und ein drastisches Dilemma. Und die mag man hierbei eigentlich nicht.
Das zeigt einen Bereich der Komplexität und “der Fürsorgepflicht des Staates”. Danke auch.
Ihre Aussagen sind leider nachweislis falsch. In der Ersten Hilfe ist Halbwissen weniger Schlimm als gar kein Wissen.
Oh ha, da würde ich 447 beipflichten wollen…gut gemeint ist garantiert nicht automatisch gut gemacht und schon gar nicht wenn es um Leben und Tod geht.
Zum Glück sollen die regelmäßige Auffrischpflicht der ersten Hilfe Kurse dem entgegen wirken…
Und Fachwissen ist besser als Halbwissen.
Es geht hier nicht um das Wissen, es geht um die Anwendung.
Und natürlich kann man hier auch “Zustände und Situationen” verschlimmern. Beispielsweise kann man die Lagerung verschlechtern. Beispielsweise kann man einfach auf Verdacht einen Epipen oder sonstige Sachen zuführen.
Ich denke darum ging es 447.
Natürlich ist kein Wissen < wenig Wissen < "Halbwissen" < etwas Fachwissen < Fachwissen. Das ist logisch.
Es geht um die falsche Anwendung in Bezug auf (Halb-)"Wissen". Und selbstverständlich gibt es das …
Sie können gut gemeint auch mitten auf der Autobahn reanimieren, ohne Gefahrenquellen zu berücksichtigen … Ist halt dann eben nicht unbedingt ganz so dolle …
Also es tut mir leid, aber das ist Blödsinn. Ich selber arbeite seit vielen Jahren im Rettungsdienst und es gibt nichts besseres als Erst-Helfer. Halbwissen ist grade bei der Reanimation immer besser als gar kein Wissen, denn eine schlechte CPR ist immer besser als gar keine CPR. Der erste Satz der fällt, wenn wir irgendwo hinkommen wo ein Laie bereits drückt ist immer: “Weiterdrücken und nicht aufhören bis wir was anderes sagen!”
Warum den Schuh immer wieder neu erfinden. Es gibt für Lehrer das kostenlose L-R-L (Löwen retten Leben): die Schulungen erfolgen online oder zentral – die Präsentation ist standardisiert und kann nach Wünschen angepasst werden. Danach gibt es auch ein Herzensretter Zertifikat und Schüler mit entsprechendem Interesse können sich weiter qualifizieren. Lehrer vor Ort dienen als Multiplikator. Lieber einheitlich ein System und dafür eine bessere Ausstattung. Die Puppen kann man leider nach 6 Jahren flicken und/oder in den Müll schmeißen. Ersatz muss die Schule selbst stemmen.
Als ob das Schulsystem wiederzubeleben wäre.
Wenn das Pferd tot ist, absteigen und nicht weiterreiten.
Ich las, es würden demnächst einige Gymnasiallehrkräfte frei, oder wie soll das ernsthaft umgesetzt werden?
Wer darf einen Erste-Hilfe-Kurs leiten?
Um Erste Hilfe Kurse als Trainer anbieten zu dürfen, müssen Lehrkräfte einen nachweisbaren Sanitätsgrundlehrgang absolviert haben. Dieser Kurs sollte eine Dauer von mindestens 48 Unterrichtseinheiten umfassen und eine umfassende notfallmedizinische Ausbildung beinhalten.08.12.2023
Aus gutem Grund wird nicht einfach „Reanimation“ vermittelt. Das richtige Erkennen der Notsituation muss zwar schnell erfolgen, darf aber nicht zu überstürztem Reanimieren führen, nur weil man das gerade so gelernt hat. Häufig ist jemand ohnmächtig und atmet sehr schwach. Auch diese Person befindet sich in einem lebensbedrohenden Zustand und braucht als erste Hilfe nach dem Notruf die richtige Lagerung. Bleibt diese aus und wird auch noch unnötigerweise reanimiert, kann das ebenfalls zum Tod führen, zusätzlich zur unnötigen schweren zusätzlichen Schmerzen. Zur ersten Hilfe gehört viel mehr als die Reanimation.
Um das sicher vermitteln zu können, bedürfen Kursleiter einer intensiven Ausbildung, die deutlich über diese angedachte „Schnellbleiche“ hinausgeht.
Ich selbst musste beruflich bedingt alle zwei Jahre verpflichtend einen Kinder- Notfallkurs über jeweils 8 Stunden absolvieren, insgesamt also 40 Stunden über die Jahre. Dieser beinhaltete zum großen Teil allgemeine erste Hilfe sowie auch Reanimation an Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern. Ich könnte im Notfall vermutlich einigermaßen richtig handeln, hätte aber nach meinen sehr guten Kursen trotzdem nicht die Fähigkeit, die Inhalte anderen Menschen sicher zu vermitteln.
Viel besser fände ich Kurse an Schulen durch ausgebildetes Personal, das die Ausbildungskurse und die Arbeit an Schulen vom jeweiligen Bundesland bezahlt bekäme. Hier könnten Menschen sich ein berufliches Standbein aufbauen und gleichzeitig etwas Sinnvolles für alle tun.
Wer darf einen Erste-Hilfe-Kurs leiten?
Und wer darf erst Notärzte ausbilden? – Bitte einfach mal informieren, dann werden Sie feststellen, dass es eben nicht darum geht, Lehrer zu Erste-Hilfe-Ausbildern zu machen…
Haben Sie meinen post gelesen?
Ich bin eben nicht dafür, Lehrer im Schnellverfahren zu Reanimationslehrern auszubilden.
Es geht nicht um ErsteHilfe vollumfassend sondern um die LaienReA. Schauen Sie sich mal das Löwen Retten Leben Programm an
Neutrale Frage:
Gibt es Zahlenangaben darüber, wie oft durch die Handlungen dieser Kräfte am Patienten (!, nicht die Notrufeund Folgehandlungen usw.) ein Leben gerettet wurde ?
Und wie oft (bedauerlicherweise) nicht ?
Ich habe da leider so einen Verdacht…falls Sie selbst in dem Bereich engagiert sind haben Sie übrigens natürlich meinen ausdrücklichen Respekt dafür.
Ich verstehe die Frage inhaltlich nicht so ganz. Grds. gilt: soabld die ReA relevant ist muss schnell reagiert werden. Es geht hier eher um Sekunden als um Minuten. Jede Minute ohne ReA erhöht die Sterblichkeit um 6%. Die ersten 8 Minuten ist noch genug Sauerstoff im Blut um große Ausfälle zu verhindern. Deswegen wir bei der LaienReA nicht beatmet sondern in erster Linie nur gedrückt. Wenn man dann noch Zugang zu einem LaienDefi hat steigt die Chance nochmals an.
Oder meinen Sie, wie sich die Überlebenschancen nach LaienReA im Vergleich zu warten zeigen? Dazu gab es eine Studie der Uni Freiburg: die Überlebensrate steigt von 9,5% auf 17%, also nahezu eine Verdopplung.
Ok, danke für die Info, das ist ja schonmal eine recht ordentliche Zahl.
Was halten Sie von den neueren “automatischen” Defibrillatoren, die man nur “anlegen” muss ?
Die sind für Schulen leider viel zu teuer…..schade….
Der Defi ersetzt aber bei Stillständen die Herzdruckmassage nicht.
Richtig, bei einem vollen Stillstand sowieso nichts. Aber das Gerät leitet einen an was zu tun ist. Aber ist nicht Teil des PRD Konzeptes.
Richtig. Deshalb sind (Notfall)Sanitäter oft froh, wenn sie sehen, dass jemand die Herzdruckmassage richtig macht und den Defi parallel anschließen können [ggf. “Rasieren” können], sowie ggf. sonstiges bewerkstelligen können.
Ohje, da reden sie mit dem Falschen. Bei mir gilt das Motto: jeder Defi der eingesetzt wird ist ein guter Defi. Und jeder Defi der nach 15 Jahren ohne notwendigen Einsatz verschrottet wird ist noch besser. Ich habe auf 3 unterschiedliche LaienDefis die Schulung erhalten (die professionellen sind hier nicht relevant). Der eine Fortbilder preist den Philips HM, der nächste den Malteser. Die automatischen sind mir noch nicht unter die Finger gekommen. Aber das sehe ich als eher unwichtig an, eventuell auch hinderlich.. Warum: die Entscheidung was zu tun ist trifft immer der Computer im Hintergrund und nie ich. Wenn ich auf auslösen drücke aber die Maschine das nicht will, dann löst es nicht aus. Das Auslösen auf Knopfdruck sichert aber gleichzeitig, dass man eben nicht am Patient mit den Händen ist (bei einem Modell drückt man zwei Schalter gleichzeitig). Wenn es aber die Hemmschwelle senkt, wieso nicht. Meist kann man beim örtlichen DRK, Malters usw. die Demo-Geräte mieten und im ‘Rahmen einer GLK durch eine unwissende Person vorführen lassen.Das dürfte vielen die Angst vor dem Einsatz nehmen. Aber da sind wir über die LaienReA “Prüfen, rufen, drücken) schon längst hinweg.
Und bitte im Hinterkopf behalten: die Person die eine ReA bekommt ist faktisch tot, man kann nichts verschlimmern. Selbst wenn man eine Rippe brechen sollte und die die Lunge perforiert: scheitert die ReA macht es keinen Unterschied zu davor, ist sie aber erfolgreich hat der Patient überlebt
Um auf Ihre Frage einzugehen:
Die AEDs sieht man häufig in öffentlichen Gebäuden, Museen und z.B. auch in U-Bahn-Stationen. Nur ist auch da die Hemmschwelle sehr hoch.
Von der im Artikel genannten Stiftung gibt es auch kostenlos einen AED für Schulen – und dazu auch ein Übungsgerät.
Eigentlich erklären die Dinger einem ja genau – und in zig Sprachen – was man machen soll. Trotzdem ist es beruhigend, sowas mal geübt zu haben.
Vor allem messen die automatisch umd “entscheiden” selbst, ob sie den Patienten schocken. Und die Kids können sich nicht “aus Spaß” damit schocken…
Die automatischen Defibrillatoren lösen nur bei Kammerflimmern bzw. K.-Flattern und einer VT, ventrikuläre Tachykardie, aus, sonst nicht. Sie machen also nichts falsch, wenn Sie den Defi auf den Thorax halten. Bei Nulllinie müssen Sie dann wider die HDM, die Herz-Druck-Massage , durchführen.
Richtig.
Trotzdem gibt es halt eben situative Fälle.
Also bspw. Lagerung
Bspw. Bruch bei Epilepsie [falls man hier einfach mal “rangeht”]
Einsatzgebiet von Epipen
Usw. Usf.
Das braucht eben Zeit und Wissen. Das ist Ihnen doch mit Sicherheit klar. Und die hat man in 90 Minuten eben nicht. V. A. nicht mit einer “Kurzspurschulung”. Weder als “angewiesene/r” LuL, noch als “geschulte/r SuS”.
Ich bin absolut ein Fan von Schulungen diesbezüglich. Ebenfalls von gut gemachten SSD und co. Ebenfalls von Kooperationen mit Fachpersonen.
Aber ich bezweifel einfach, dass dies sinnvoll umgesetzt wird. Sorry. Ist halt etwas … Misstrauen und Skepsis aus der Erfahrung von “Wünschen” und Forderungen des Dienstherren …und dessen “Schulungen” und Umgang.
Bspw. bei den Corona Tests war das extremst fragwürdig.
Bei den 90min handelt es sich nur um das PRD System, nicht um Erste Hilfe allgemein. Lagerung – auch da scheiden sich die Geister ob zB die stabile Seitenlagerung überhaupt so wichtig ist – kommt da drin nicht vor. Die Onlinefortbildung LöwenRettenLeben ist die freiwillige Fortbildung die Lehrer kostenlos besuchen können. Es geht hierbei nur um ein stark vereinfachtes ReA Programm. Wie oben schon erwähnt, die Beatmung ist da nicht mal mit drin. Ziel ist es Ängste abzubauen, da es hier um Zeit geht. Und 2min schlechte ReA sind besser wie 2min ohne ReA. 90min sind etwas knapp bei großen Klassen, besonders wenn man nicht nur frontal das Thema einbinden will, sondern Schüler aktivieren. Ich gebe zB immer die Hausaufgabe Lieder mit zwischen 110 und 130 bpm mitzubringen (Idealbereich ist 120bpm) und wir üben dann an der Puppe auf diese Lieder. Usw. .
Und als ehemaliger Zivi im KH und Assi auf dem Bock kann ich sagen, dass nicht jeder aus den medizinischen Berufen automatisch besser ist, als ein Laie.
Ja, 30 SuS bei 90 Minuten … Wieviele Puppen werden gestellt? Wieviele “Schulungspersonen”?
Oder einfach “auf auf”?
Ich bin ja bei “Sinnhaftigkeit des Themas” absolut bei Ihnen.
Ich finde nur die Art und Weise wieder fragwürdig …
– Crashkurs an LuL
– Weitergabe als Crashkurs an Kollegium
– Weitergabe als Crashkurs an SuS
Und dadurch stellt sich mir eben die Frage … Wie viel “Aktionismus” ist das … Gerade wenn v. A. durch “Ehrenamt” durchgeführt und daher man als KMK sagt … Achja, kost’ ja nix … Sollen LuL dann irgendwie mal irgendwann einbauen … Verantwortung auf Schule übertragen.
Und das ist eben bei nahezu allen Themen so …
Sei es Inklusion, GFK oder sonst was.
Das kritisiere ich hier. Nicht die Sinnhaftigkeit der Sache an sich.
Ja, 30 SuS bei 90 Minuten … Wieviele Puppen werden gestellt?
Bei o.g. Stiftung sind es 12 Übungspuppen. Gar nicht so schlecht, oder?
Und wenn man es mehrfach in den Lerngruppen macht, dauert die erste Schulung vielleicht ein bisschen länger als 90 min, danach wird es routinierter. Aber das ist doch immer so…
Wieviele “Schulungspersonen”?
Wenn ich mich richtig erinnen, hieß es bei uns, dass bis zu 20 Lehrkräfte parallel geschult werden könnten. So viele Lehrkräfte waren wir aber nicht…
“Bei o.g. Stiftung sind es 12 Übungspuppen. Gar nicht so schlecht, oder?”
Wäre tatsächlich gut – wenn diese auch “gewartet” und ggf. dann erneuert werden.
“Und wenn man es mehrfach in den Lerngruppen macht, dauert die erste Schulung vielleicht ein bisschen länger als 90 min, danach wird es routinierter. Aber das ist doch immer so…”
Ja, klar. Besser als nichts. Mir geht’s wie gesagt um die Art und Weise.
Bin mal gespannt, ob das langfristig nachhaltig dann auch wird/wäre oder eben, wie mit einigen anderen “Projektchen”.
In BW wurden 12 Puppen gestellt, deren langfristige Finanzierung bei Defekt sehe ich aktuell auch ein Problem.
Crashkurs: online Selbststudium 60min, online Fortbildung 60min und dann unter Augen eines erfahrenen Kollegen an der Puppe 10min. Das reicht hierfür dicke aus. Im LRL System dürfen die Kollegen auch weitere Kollegen ausbilden. Gerade im PRD Schema ist es wichtig schnell loszulegen anstatt sofort perfekt zu sein.
Und das unterscheidet das Ganze von Inklusion, Demokratieverständnis usw.
Wird man dann sehen, wie langfristig nachhaltig und “fächendeckend” das Ganze dann ist usw.
Bin ich ja mal gespannt.
Bin halt “etwas” skeptisch diesbezüglich dem AG/Staat gegenüber. Gibt/Gab da halt so manche Sachen …
Nein, nein und nochmal nein. Dafür bin ich nicht ausgebildet und habe auch keine Zeit dafür. Der Lehrplan bleibt unverändert und dann soll ich Zeit dafür opfern? Dann soll das Land diese Stunden aus dem Unterricht rausnehmen und als Extra-Aufgabe auch zusätzlich entlohnen. Und zwar auch die Vorbereitung und die Zeit zum Aneignen. Außer wenn ich am Schuljahresende mit dem Stoff durch bin und noch Zeit habe. Ansonsten: nein, nein und nochmal nein
Bald kommt dann wieder Herr S: aus P. mit seinen Studien um die Ecke und wirft den “bestbezahlten Unterrichtsbeamten” vor:
“Lehrkräfte verbringen zu viel Zeit mit extra-curricularen Aktivitäten und müssen sich wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, denn dafür werden sie bezahlt. Schluss mit dem Unterrichts-Eskapismus!”
Aus gegebenem Anlass frage ich mich: Warum ist Zeit für Filme, Filme, Filme?
Das hat nichts mit Kernaufgaben zu tun. Und nichts mit Bildung. Auch nichts mit Stärkung des Klassenvetbandes. Das ist einfach nur alljährliches Zeittotschlagen.
Wenn sich (z.B. wie jetzt in der letzten Woche) schlicht JEDE Klasse/Kurs (auch gute, nette Kurse) komplett vollverweigert, haben Sie zwei Optionen:
Option 1:
Bildung durchziehen.
Kriege ich hin – jede Klasse laut und autoritär anweisen, Leute rausschmeissen, zur Not Zeugnisnote nachträglich ändern, geht alles.
Option 2:
Fühli-fühli machen und ‘ne Woche chillen.
Angesichts der Larifari- Schule der Gegenwart und der Tatsache, dass ein böses Wort zu viel, einmal zu oft laut werden Ihnen nervige Gespräche einbringt…die Schul- und Bildungsführung also SELBST schon genau so die Disziplin und Bildung verrät wie die meisten SuS und Eltern…
… ziehe ich halt seit meiner 2024-Reformation konsequent Option 2.
Geliefert wie bestellt.
Ich mach doch nicht die “Buhmann”-Rolle, habe die Arbeit UND krieg dafür verbal noch einen drauf als Lohn.
So blöd bin nicht mal ich. 😀
Na und, soll er doch. Ein Sack Reis mehr oder weniger, was macht das schon?
Sie werden zu derartigen Weiterbildungen einer Lebenserhaltung ohne ein neurologisches Defizit bis dato nicht herangezogen worden sein, wenn Sie von ihren Schülern auf Grund eines Herzstillstandes erfolgreich wiederbelebt worden sind. Es macht wenig Sinn sich derart über ein sinnvolles und erfolgreiches Reanimationstraining zu äußern. Jeder erfolgreich und ohne eine neurologischen Wiederbelebte Mitmensch wird es diesen Schülern danken, dass diese seinen Kreislauf aufrecht erhielten.
Wenn man das Ernst meint, müsste in JEDEM Lehrerzimmer und in JEDER Sporthalle schon lange ein Defibrillator hängen. Die Geräte sind vollautomatisch, die kann jeder OHNE EINWEISUNG bedienen.
Warum gibt es die nicht? Zu teuer? Oder doch nicht so wichtig???
Zu teuer – also nicht so wichtig…..
Nein, derartige Geräte sind nicht zu teuer.
Und was kostet ein Menschenleben ?
Warum sind diese dann nicht als “Standardausstattung” überall vorhanden?
Natürlich will man sparen. Leider an falschen Stellen.
Für die Schule zu teuer…..nicht finanzierbar vom Schuletat. Der Schulträger übernimmt das nicht….
Über die Sinnhaftigkeit so ein Gerät anzuschaffen, brauchen wir nicht reden.
Gleiches gilt für Medikamente und für Epipens usw.
Warum gibt es davon nicht “genug” und gleichzeitig bei Einhaltung der Ablaufzeiten? Also “meine Eltern/SuS” mussten durchaus privat einiges an Aufwand und Geld in die Hand nehmen, damit man einigermaßen ein gutes Gewissen hat. Machen sie auch gerne … Geht ja um ihre Kinder.
Aber ist das nicht ein systemisches Problem, wenn “der AG” doch so Interesse daran hat? Geld sollte bei Leben keine Rolle spielen.
Stattet verdammt nochmal Schulen erst richtig aus und schult sinnvoll. Das mag dann auch einiges kosten. Das muss es uns wert sein.
Weil man beim Herz-und Kreislaufstillstand durch HDM, Herz-Druck-Massage, zunächst einen minimalen Blutfluss erzeugen muss, um schwere, irreversible Hirnschäden zu vermeiden. Ein Defibrillator durchbricht nur bei Kammerflimmern bzw. Kammerflattern die Rhythmusstörungen. Bei einer Asystolie mit Nulllinie bringt das nichts, weil keine elektrische Erregung mehr vorhanden ist. Da benötigt man Adrenalin, und deshalb HDM .182-002m_S2e_Kardiopulmonale-Reanimation-Schwerelosigkeit-Cardiopulmonary-resuscitation-CPR-during-spaceflight_2022-07.pdf
Ja und? Spricht doch alles nicht gegen Defibrillatoren. Schließlich gibt es die auch in größeren Firmen, Bahnhöfen, in Behörden, Schwimmbädern und natürlich in den Landtagen.
Der Grund ist eher, was Frl. Rottenmeier bemerkt: Die kosten viel Geld und müssen regelmäßig überprüft, gewartet werden.
Also doch lieber ein paar Reanimationspuppen in die Schulen werfen und die “Halbtagsjobber” im Rahmen ihrer “eh da”-Zeiten machen lassen. Und falls die Puppen dann nach zwei Jahren kaputt sind: Hätten die Luschen an der Basis halt pfleglicher damit umgehen müssen. Neue sind aus dem Schuletat zu zahlen…
Symbolpolitik. Hauptsache billig.
OMG wollen oder können Sie den von mir und AvL vorgebrachten Einwand nicht berücksichtigen. Bei Herzstillstand hilft der AED nicht weiter.
“Jährlich erleiden in Europa etwa 84 von 100 000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand, wobei viele von ihnen in Folge einer zu spät durchgeführten Wiederbelebung durch alleinige Thorax-Kompressionen (HDM/Herz-Druck-Massage ) von 100/min. mit 5-6 cm Tiefe versterben oder neurologische Folgeschäden davontragen, die zum Tode führen. Eine frühzeitige Reanimation, d.h. eine Wiederbelebung mit Herz-Kreislaufmassage, hilft die Anzahl erfolgreicher Reanimationen zu erhöhen und die Anzahl neurologischer Folgeschäden zu senken. Aber dafür müssen deutlich mehr Menschen in der Allgemeinbevölkerung in regelmäßigen Übungen in der HDM geschult werden.”
Und weiter?
Bei Knochenbruch hilft ein kleines Pflaster auch nicht weiter … Deshalb keine Pflaster generell?
Verstehe Ihre Argumentation diesbezüglich nicht …
Man muss halt eben auf die Fälle/Situationen schauen … Und die Abdeckungen.
Im Englischunterricht lernt man normalerweise auch kein Sport und Mathematik …
Das sind halt verschiedene Anwendungsbereiche?
Wie andere bereits geschrieben haben, ersetzen Defibrillatoren keine Herzdruckmassage. Das sind zwei vollkommen verschiedene Dinge. Der Defibrillator kann bei bestimmten Symptomen den Erfolg der Herdruckmassage deutlisch steigern aber nicht ersetzen-
Die Aussage Reanimationspuppen statt Defibrillatoren ist also Unsinn und wär ungefähr so, als würden Sie anstatt Stühlen auf denen die Schüler sitzen sollen lieber Tische bestellen.
Nein, es müsste nicht in jedem Lehrerzimmer und in jeder Sporthalle ein derartiges Gerät stehen, da es zunächst darauf ankommt, einen Kreislauf durch die äußerlich angewandte HDM, Herz-Druck-Massage, herzustellen, um schwere neurologische Schäden zu vermeiden. Ein anderer Kollege ruft die Feuerwehr und lässt den Defi bringen, der beim Auflegen nur auslöst, wenn Kammerflimmern, kreisenden Erregungen in den beiden Herzkammern ohne Blutausfluss, oder eine ventrikuläre Tachykardie, schneller Herzschlag über 180/mi. ohne einen Blutfluss, vorliegen.
Jährlich erleiden in Europa etwa 84 von 100 000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand, wobei viele von ihnen in Folge einer zu spät durchgeführten Wiederbelebung durch alleinige Thorax-Kompressionen (HDM/Herz-Druck-Massage ) von 100/min. mit 5-6 cm Tiefe versterben oder neurologische Folgeschäden davontragen, die zum Tode führen. Eine frühzeitige Reanimation, d.h. eine Wiederbelebung mit Herz-Kreislaufmassage, hilft die Anzahl erfolgreicher Reanimationen zu erhöhen und die Anzahl neurologischer Folgeschäden zu senken. Aber dafür müssen deutlich mehr Menschen in der Allgemeinbevölkerung in regelmäßigen Übungen in der HDM geschult werden.
Die Zahl erfolgreicher Wiederbelebungen außerhalb der Krankenhäuser könnte um das dreifache gesteigert werden. “Einen Herz-Kreislauf-Stillstand innerhalb eines Krankenhauses („in-hospital cardiac arrest“, IHCA) überleben etwa 15–34 % der Betroffenen, außerhalb („out-of-hospital cardiac arrest“, OHCA) rund 10 %,” wenn irgend jemand mit einer HDM begonnen hätte, bis Hilfe eintrifft.
Prognose nach Herz-Kreislauf-Stillstand – Deutsches Ärzteblatt
Warum überleben IM Krankenhaus nur 15-34% der Betroffenen? Hat das mit dem Pflegenotstand zu tun? Es passiert sogar auf der Überwachungsstation, dass Patienten im Badezimmer OHNE Monitor und Pflegerin allein gelassen werden, weil die Pflegerin im Nebenzimmer Betten bezieht. Wertvolle Zeit vergeht, wenn ein Notfall eintritt.
Nicht aus der Luft gegriffen, sondern mitten aus dem Leben.
Auf der Überwachungsstation könnte man Patienten lückenlos überwachen, das würde Leben retten bzw. schwere neurologische Folgeschäden verhindern.
Weil das Gehirn nach 2 Minuten Asystolie bereits an einen kritischen Punkt gelangt, wo die Gehirnzellen geschädigt werden und zum Teil untergehen. Viele derartige Ereignisse einer Asystolie geschehen nicht im Beisein von Personal. Das gesamte Personal wird aber jährlich einmal geschult, und die Rea-Teams sind fit. Die Zahlen gelten übrigens für die gesamte EU. In Skandinavien ist die Bevölkerung noch sehr viel umfangreicher geschult.
Das hilft aber leider nichts, wenn nicht genug Personal da ist und aus Überforderung grobe Pflegefehler passieren. Wozu gibt es eine Überwachungsstation, wenn dort Risikopatienten unüberwacht gelassen werden? Gerade dann fehlt ja die Hilfe in den ersten Minuten.
Wenn mehr Menschen in der Allgemeinbevölkerung geschult werden, wäre das ja eine gute Sache. Aber schade, wenn Patienten dann im Krankenhaus zu Schaden kommen, nachdem ihnen vorher geholfen wurde.
Wird man denn als Patient, außer auf Intensivstation oder an einer Telemetrie , zu jedem Zeitpunkt überwacht ?
Welcher Patient möchte denn ständig überwacht werden, und dann vielleicht auch noch auf dem Klo, wo beim Stuhlgang häufiger derartige Herzreaktionen ausgelöst werden.
Kameras gibt es doch nur in der VR China an jeder Ecke.
Wollen Sie das ?
Aber ich schreibe doch von einer Überwachungsstation, von Telemetrie!! Wozu werden Patienten nach der Intensivstation in eine Überwachungsstation verbracht, wenn sie nicht überwacht werden müssten? Überwachung heißt doch , man darf nicht einfach ohne triftigen Grund den Patienten unüberwacht lassen? Den Monitor abschalten und sich dann entfernen und den Patienten allein lassen?? Aber genau solche Dinge kommen vor!!
Oder kann nicht sein, was nicht sein darf?
Na ja, wir reden immernoch von einem HerzKreislaufStillStand und keinem Armbruch. Dieser hat meist einen Grund und nicht alle davon sind gut zu managen. Wenn man die Idealkette mal anschaut: Min 0-8 prüfen rufen drücken, Min 8 Fachpersonal kommt an und übernimmt mit Beatmung (oder Personen die sich das zutrauen) – Min 9-10 medizinische Erstbehandlung unter fähigem Notarzt und Sanitätern jeweils mwd. Freies Bett in nahe gelegener CPU mit freiem Platz im Herzkatheter und fähigem medizinischen Personal. Parallel sollte auch ein Stent auf Abruf möglich sein oder eine kardio-chirugische Intervention. Das selbst haben nur wenige Kliniken. Und die Patienten in KH sind dazu nocht oft multimorbide. Der Personalnotstand ist mMn hier das kleinste Problem.
Ganz genau. Herz-Kreislauf Stillstand und nicht Armbruch. Davon reden ich auch. Ist es nicht fahrlässig, wenn man auf einer CPU einen Patienten ins Badezimmer bringt, ohne Monitor, und dann den Patienten sich selbst überlässt und anderen Aufgaben nachgeht? NICHT in Rufweite? Genau solche Dinge passieren. Wertvolle Zeit vergeht, bis der hilflose Patient entdeckt und reanimiert wird. Das ist der Pflegenotstand. Solange dieser besteht, bringt es wohl auch nicht viel , Laien zu schulen.
Entweder wir leben hier in einer traumhaften Krankenhausversorgung oder ich habe vieles übersehen. Die CPU ist normal einer Intensivstation angeschlossen, d.h. WCs für die Patienten sind sehr sehr selten. Ebenso gehört die grds Überwachung des Patienten zum a und o bis kardiale Probleme ausgeschlossen sind. Ja hier ist man vom können des medizinischen Personals abhängig, ist bei Notfällen aber immer so. Ich beschwere mich hier in der Gegend datüber, dass trotz CPU keine Bypass OPs durchgeführt werden können. Aber Mal grds ich bin bzgl der Überlastung des medizinischen Personal PS ganz auf ihrer Seite. Aber eine einfache und stabile kh Zusatzversicherung haben leider die wenigsten.
Im Krankenhaus einen Herzstillstand zu überleben ist mit 27-34 % erfolgreichen Wiederbelebungen ca 3 x höher als an irgend einem anderen Ort in Europa mit 10 % Überlebenswahrscheinlichkeit ohne schwere neurologische Schäden. Es geht darum den Anteil der Überlebenden außerhalb medizinischer Einheiten zu erhöhen, in dem Laien eine primäre HDM ,Herz-Druck-Massage, durchführen bis der Rettungsdienst am Ort des Geschens eintrifft.
In medizinischen Einheiten ließe sich der Anteil der Mitmenschen ohne ein schweres neurologisches Schädigungsmuster nicht weiter erhöhen, weil man eben nicht jede derartige Erkrankung heilen kann.
Weil ein reanimationspflichtiger Patient das Symptom und nicht die Ursache ist. Die reanimationspflichtigkeit entsteht aufgrund einer anderen Ursache, die durch die Reanimation oft nicht behoben wird, deshalb überlegen auch nicht alle eine Reanimation, selbst wenn korrektur durchgeführt und frühzeitig begonnen.
Und Sie glauben, dass 13-15jährige nach 90 Minuten Schulung auch nur ansatzweise dazu in der Lage sind und sich das auch zutrauen?
Es geht darum , dass man durch jährlich wiederkehrende Übungen einen Algorithmus automatisiert erlernt, um eine zufriedenstellende Kreislaufsituation bei der HDM zu erreichen.
„Jährlich wiederkehrend“ ist aber im NRW-Plan nicht vorgesehen, da sollen es einmalig 90 Minuten richten.
Was ist des deutschen liebstes Lob ?
Da kann man nicht meckern.
Kurze Antwort; ja! Meist mehr als 40-jährige Erwachsene. Und in der Lage: lieber ein schlechte ReA wie keine ReA. So einfach ist hier die Regel.
Aus Erfahrung kann ich sagen, Ja es gibt welche! Und wenn von 30 Schülern nur einer sich das mehr zutraut, als ohne diese Schulung, dann hat es sich schon gelohnt. Deutschland ist in Sachen Laienreanimation Entwicklungsland.
„regelmäßigen Übungen“ Das bedeutet, dass einmal in der 7, 8 oder 9 nicht reichen wird. Prinzipiell halte ich diese Einführung in lebensrettende Maßnahmen für sinnvoll, zusammen mit vielen anderen mehr oder weniger sinnvollen Zusatzaufgaben stellt sich mir aber vermehrt die Frage, wann denn endlich mal etwas offiziell im Gegenzug eins zu eins gekürzt wird.
Was sollte denn gekürzt werden, außer das Leben selbst- wenn man die HDM nicht beherrscht. Kinder erlernen Automatisierungen schneller als Erwachsene.
Vielleicht wäre es zudem sinnvoll neben wiederkehrenden Sehtests auch wiederkehrende ERste-Hilfe-Schulungen für alle Erwachsene – im ersten Schritt diejenigen mit Führerschein – im zweiten Schritt alle anderen einzuführen.
Kostenträger wahlweise Krankenkassen/Beihilfe oder Steuer…
Ohne Ihre Quelle irgendwie in Frage zu stellen:
Was wäre, WENN (statt als Rollenspiel-Sanitäter rumzuhampeln) im Falle eines Infarktes, plötzlichen Sturzes, Ohnmacht usw. anwesende Amateure (ganz besonders zu einem substantiellen Teil eh schon lebensuntüchtige Jugendliche) folgendes tun würden:
– SOFORT (~5 Sekunden) den Notarzt rufen
– dabei in der Lage wären, auch unter Stress/Schock nach Meldeschema den Notfall PRÄZISE zu melden und Rückfragen zu beantworten (ja, ich weiß, tracking, aber: Mobilfunknetz in BRD, kaputte Handys usw….)
– ggf. Schutz vor Auskühlung übernehmen
– ggf. den Körper zu positionieren?
Wenn man durch wiederholtes Training ein automatisiertes Reanimieren mit HDM erlernt hat, dann drückt man im Algorithmus 100/min. und wechselt sich ohne eine Unterbrechung des Minimalkreislauf durch die Herz-Druck-Massage ab, HDM, bevor man sich erschöpft bis das Rea-Team der Feuerwehr eintrifft. Kühlung bedeutet eine Schutz des Gehirn, zur aktiven Kühlung gibt es widersprüchliche Daten, weshalb diese nicht mehr priorisiert wird.
Sorry, ob 100 – 110 – 120 -130 ist faktisch egal. Man muss nicht den Idealbereich treffen.
Das stimmt, Hauptsache ist es gelingt ein tastbarer Minimalkreislauf, tastbar in der Leiste durch einen anderen Teilnehmer. Und beim Wechseln des Anwenders möglichst keine Unterbrechung der HDM, damit der Blutfluss weiter fließt.
Ah, interessant.
Das sind sicherlich die Fakten.
… und der Wunsch, dass alle Menschen „Erste Hilfe Maßnahmen“ umsetzen können, ist verständlich.
Bleibt die Frage: Wer soll das wie tun und womit?
Ärzte und Lehrer sind mit Aufgaben überfrachtet und können es nicht mehr tun.
Was nun?
Rettungsassistenten und speziell geschultes Krankenpflegepersonal ist ebenso an den Schulungen beteiligt, wie dieses Ärzte und Ärztinnen sind. Diese zuerst genannten Berufsgruppen werden im Team voll integriert, und sie sind ein wichtiger Bestandteil bei den Schulungen..
Ja, das machen auch die geschulten Klinikmitarbeiter, und das funktioniert.
Wird da schon für später geübt?
Erinnert mich an – früher. War keine gute Zeit.
Mal die Kirche im Dorf lassen: Ich waere om Bedarfsfall foh über jeden Menschen, der mir durch eine korrekte Massage das Leben retten würde. Warum diese und andere Erste- Hilfe-Strategien viel breiter vermitteln? Sollte man das etwa über die Sportvereine machen, die kaum Nachwuchs haben?
Ne. So etwas gehört in eine Bildungseinrichtung und es hat ohnehin jeder Lehrer sich in Erster- Hilfe fortzubilden. Da liegt diese Maßnahme dann doch mal nahe. Anders als andere Ideen aus der KMK Welt
Zwischen selbst fortgebildet sein und Schüler richtig darin ausbilden liegen aber Welten.
Es geht nicht um eine OP am offenen Herzen. Zudem ist jeder verpflichtet zur Ersthilfe. Und wenn dann mehr richtig als falsch gemacht wird, gewinnen alle
Also Multiprofessionelle Teams an Schulen.
Pflegekraft, Ärzte, was auch immer in diesen Bereichen. Dort kann dann bestenfalls fachlich fundiert und nachhaltig geschult werden.
Wenn der Trend zu Ganztag geht … Gerne dort verankern.
“Einfach so” oben drauf? Bei sowieso massiv mangelnden Ressourcen usw.? Die paar “Püppchen” sind nicht langfristig die einzigen Ressourcen und ebenfalls nicht “unkaputtbar”.
Ansonsten eben: Rahmenbedingungen schaffen. Geld in die Hand nehmen. Schulen auch diesbezüglich qualitativ und quantitativ ausstatten. Dazu gehört dann eben auch Räumlichkeiten. Dazu … Ach, KMK schon raus? Schade ….
Fördern und dann fordern. Nicht andersrum.
Und das bitte bei jeglichen Themen.
Der Trend ist leider: Forder, fordern, fordern. Haben wollen. Nichts stellen oder nur “ehrenamtlich (kurzfristig)” … Rest wird dann auf “Institut Schule” ausgelagert. Dazu auf die LuL.
Das sollte grundlegend nicht so sein.
Und ja, die Sache ist sinnvoll. Aber die Art und Weise halt wieder …
– Darf möglichst nichts kosten
– LuL werden “mehrbelastet” (die faulen S…) [Gegenzug ? Naja Deputat halt wahrscheinlich langfristiger gedacht … Kann man ja als KMK/AG nicht erfassen …]
– Erwartungen werden gestellt
– Durchführung “SL/Schule/LuL”
– Maximal gibt es dazu eine Dienstanweisung oder Handreiche vom KMK [Danke dafür … Laminieren müsste ich sie auf eigene Kosten]
– Verantwortung (vom Staat) outsourced … Schulen sollen das dann schon übernehmen
– usw. Usf.
Man kann einfach nur noch kotzen bei dem “Vorgehen”. Egal ob bei diesem “Vorschlag” oder bei anderen “Vorschlägen”.
AG/Staat: Stattet verdammt nochmal die Schulen hinreichend mit Rahmenbedingungen [Material, Personal, Räumlichkeiten, Schulungen, tragendes sinnvolles Konzept …] aus. Dann fordert oder “denkt” euch erst neue realistische Ziele aus.
Gibt es die Rahmenbedingungen unzureichend … Nein danke.
Dass man das nicht der reinen Logik nach nachvollziehen kann und macht …
Stimmt alles, was Sie schreiben. Und trotzdem: Liegt vor Ihnen ein Mensch auf dem Bbürgersteig, bin ich sicher, dass Sie helfen werden.
Ja, aber das Argument ist halt ein Totschlagargument.
Zum einen bilde ich mich regelmäßig diesbezüglich fort.
Zum anderen sehe ich das als “menschlich” an. Im Rahmen jeweils.
Und dann sind wir genauer betrachtet bei einem moralischen Dilemma und einer emotionalen Erpressung diesbezüglich im Bereich der Schulen durch den AG/Staat …
Weil es eben sinnvoll ist. Und man dann “aber Leben retten” als Argument anbringt, damit es “hier” eingeführt wird – ohne sinnvolle und weitreichende Rahmenbedingungen stellen zu müssen.
Ich persönlich sehe auch eine “aktive Ablehnung” bei Organspende als sinnvoll an [zumindest bei Erwachsenen]. Gibt es halt trotzdem (noch) nicht.
Ebenfalls eine Überprüfung der Fahrtüchtigkeit im Alter – zumindest auf “Basissachen” … Dazu im Gegenzug eine bessere Infrastruktur, damit ältere Menschen nicht auf das Auto an vielen Orten angewiesen sind. Auch das gibt es halt nicht so wirklich.
Grundlegend mal eine einfache “Regel” und Logik …
Erst [sinnvolle!!!] Rahmenbedingungen stellen (fördern), dann fordern.
Und wie sinnvoll dieser Aktionismus hier ist …
Darüber lässt sich halt streiten. Gerade, bei solch wichtigen Themen.
Für mich persönlich … Ich habe nicht den Eindruck, dass die KMK hier eine wirklich tatsächlich hohe priorisierung setzen. Nicht durch diesen Artikel hier.
– Ehrenamt
– Verteilter der Verteiler
– 90 Minuten “Projekt”
– “Outsourcing”
– “Scheinqualifikationen”
– Thema abgehakt
– Dafür feiern lassen …
Ich habe nicht den Eindruck, dass man hier Geld sinnvoll investieren möchte.
Mein Eindruck ist:
– Ehrenamtliches Fachpersonal schult (freiwillige/angewiesene) LuL [Grundlegendste Sachen … Im Prinzip “No-Brainer” – definitiv nicht über “hier Material”, “hier Handreiche”, “Handeln, hauptsache Handeln”, “kurze Theorie/Praxis an ‘Drücken'” hinaus.]
-> Bestenfalls Mehrwert durch individuelle Schulungsleiter/-personal
– Diese “geschulten LuL” tragen das (Teil?)Wissen dann als Verteiler an das Kollegium
– So, das war es dann auch diesbezüglich
– Paar Trainingspuppen als einmaliges Material werden gestellt
-> Folgeaufwand: Schule abgelagert. Wie eh schon. Also ändert sich hier dann auch nichts im Prinzip.
– 90 Minuten mit SuS “besprechen” – bestenfalls genug Puppen, damit jede/r “mal drückt”
So … Toll … Ist das “gerecht” dem Thema?
Wie könnte man ein alternatives Konzept machen? Ja … Dann wären wir bei einem sinnvollen und nachhaltigen SSD, dazu regelmäßige “Grundschulungen” der SuS im Rahmen von Zusammenarbeit und Verankerung.
Kostet? Ja. Sinnvoll? Ja. Wird daher gemacht? Nein.
Und dann kommen wir halt bei sowas raus, wie hier “gefordert” wird…
Verstehen Sie mein Problem? Ich sehe das hier nicht als “uns ist das Thema wichtig” … Sondern, als Billigvariante, damit man das Thema einbringt und sich auf die Schulter klopft von AG/Staat. Dazu im Prinzip komplett alles outsourced … Kritisieren wird man das dann notfalls … Eben abgewälzt auf “Tragende/Durchführende Instanzen” … Nicht auf “planende/fordernde” Instanzen (AG) …
Alex, wenn Sie kein Naturwissenschaftler sind, wird es Sie doch sowieso nicht betreffen.
So kompliziert ist es übrigens nicht, was man den Kids da beibringen soll.
Schauen Sie sich mal das Löwen Retten Leben Programm an, die Fortbildung ist Online und für Lehrer kostenlos.
“Hat sich fortbilden zu lassen” ?
Nö.
Sie bestimmen schon mal garnicht aus Moralimpulsen heraus, was andere erwachsene Menschen “müssen”.
Nein bitte nicht jeder Lehrer als schulischer Ersthelfer, sondern nur die, die auch willens sind im Fall der Fälle zu handeln. Lieber gute Teams, das bringt viel mehr und schnelle Alarmketten.
Klingt sinnig.
Bin da raus. Aber streicht dafür gerne noch mehr Mathe- und Deutschstunden, damit niemand mehr rechnen oder schreiben, aber dafür umso besser wiederbeleben kann.
Bei uns wird dafür ein Mal im Halbjahr eine Doppelstunde Naturwissenschaften verwendet. Denn dort wird es ja auch im KC stehen.
Wo ist das Problem? – Und zu bestimmten Zeiten im Jahr [z.B. kurz vor Weihnachen, vor den Halbjahreszeugnissen bzw. kurz vor den Sommerferien] sind die Kinder doch eh so sehr im Null-Bock-Modus, das sie am liebsten nur Filme schauen wollen – und z.T. nichtmal mehr das. Insofern passt dort auch mal eine solche Doppelstunde gut rein…
Was sollen wir denn noch alles unterrichtsfernes machen?
(Nach Reisebüro, Buchhalter*, Laufbahnberater*, Sozialarbeiter*, Coach*, Verwalter*, Mediencoach*, Demokratiebeibringer* etc. pp.)
Vlt. den SuS noch beibringen, wie sie ihre Schuhe zubinden?
Sie scherzen, diese Drohne antwortet:
“Schuhe zubinden lehren” wurde dieses Jahr von den ersten Hippiekollegen schon tatsächlich vorgeschlagen. Glücklicherweise wurde das energisch niedergeredet.
Nota bene:
Ich arbeite an einer weiterführenden Schule …
…offensichtlich ohne Inklusionskinder.
Nö.
Da diese in dieser speziellen Hinsicht so betreut werden, wie das eigentlich (im groben) die Eltern soll(t)en und wir recht viele I-Helfer haben, sind die zivilisatorischen Mindeststandarts (Schuhe zubinden, Uhr lesen, vernünftig essen ohne Sauerei, hinter sich aufräumen, bei Konflikten nicht einfach durcheskalieren) bei den GU-SuS BESSER ausgeprägt als bei der Masse der “normalen” SuS.
Und auch sonst so einige soziale “Basiskompetenzen” mehr.
“Schuhe zubinden lehren” wurde dieses Jahr von den ersten Hippiekollegen schon tatsächlich vorgeschlagen”:
im Ernst? Mit welcher Begründung? Das würde mich echt interessieren!
Aber Luft wegatmen können sie schon alleine, hoffe ich 🙂
Bei uns gibt es für eine Jahrgangsstufe einen Tag, wo Feuerwehr, THW und Rettungssanitäter vor Ort den Kids in Kleingruppen z.B. so was beibringen. Tolle Sache, wenig Aufwand.
Na, da müssen Sie aber aufpassen, dass denen nicht auch noch unerlaubte Berufswerbung unterstellt wird (siehe der Artikel zur Ferienfreizeit mit Bundeswehrangehörigen)….
Die Sanitätslehrregimenter könnten doch Personal abstellen…
Ehrlich gesagt bin ich über viele Kommentare hier sehr verwundert:
Nicht nur in NRW, sondern auch in anderen Bundesländern wurde angekündigt, dass Wiederbelebung als Inhalt verpflichtend ins Biologie-Kerncurriculum aufgenommen werden soll.
Darüber kann man sich aufregen, meckern, dass man das auf keine Fall unterrichten wird. Im Endeffekt wird es nicht den Kunst-, Deutsch- oder Latein-Lehrer treffen; es werden die Lehrkräfte in Naturwissenschaften diesen Unterricht übernehmen und dafür entsprechend geschult.
Wir hatten die Lehrkräfte-Fortbildung der Steiger-Stiftung und dabei ging es v.a. darum, eine Person anzusprechen, ggf. den Notruf zu wählen, Bewusstsein und Atmung zu prüfen. Und wenn es nötig ist, lernt man, jemanden in die stabile Seitenlage zu verfrachten oder eine Wiederbelebung zu beginnen. Dabei geht es doch nur darum, bei einem Herzstillstand schwere Hirnschäden zu verhindern, wenn der Rettungsdienst nicht sofort vor Ort ist.
Noch immer haben viele mögliche Ersthelfer die Angst, etwas falsch zu machen, und machen dann lieber gar nichts. Gerade diese diffuse Angst soll dabei genommen werden.
Jeder, der eine Erste-Hilfe-Schulung zum Führerschein gemacht hat, weiß auch, wie schnell man es wieder vergisst. Daher sollen die Schülern in jedem Halbjahr eine Doppelstunde entsprechend unterrichtet werden. Realistisch betrachtet schauen die Kinder vor Weihnachen einen Film weniger und haben dafür eine Doppelstunde mit sinnvollen, praktischen Übungen!
Bei allem Mist, den wir sonst immer machen sollen – warum ruft gerade eine sinnvolle Maßnahme, die v.a. Lehrkräfte der Naturwissenschaften für eine Doppelstunde im Halbjahr betrifft, so eine Aufregung hervor?
Wie jede andere Behörde muss jede Schule ausgebildete Brandschutzhelfer und Ersthelfer haben. Die HLW ist heute In den EH-Kurs integriert.
Es geht ja auch nicht darum, dass Lehrkräfte Herzlungenwiederbelebung lernen, sondern dass dir breite Bevölkerung grundsätzlich darin geschult ist. Und das erreicht man am Einfachsten in der Schule.
Da Sie Brandschutzhelfer erwähnen:
Wir haben ja in der Sek I durchaus Brände und Brandbekämpfung im KC und unterrichten das theoretisch.
Nicht wenige Kinder wünschen sich, auch mal wirklich einen Feuerlöscher ausprobieren zu können. Das lernt bzw. übt man praktisch aber nie! Das erste Mal habe ich das selbst bei der Brandschutzhelfer-Ausbildung gemacht.
Eigentlich bitter, dass man so grundlegende Dinge nicht in der Schule lernt…
In den Berufsschule ist SIcherheit am Arbeitsplatz immer ein zentrales Thema im Lehrplan. Einfache Wasserlöscher und ein Feuertopf wären spitze.
Ein Lehrplan ist ein Orientierungsrahmen. … mehr nicht. Der Lehrer ist in der Ausgestaltung seines Unterrichts frei.
Die Zielsetzung, alle LN können Erste Hilfe Maßnahmen anwenden, ist nicht Bestandteil der Bildungsstandards MSA Bio.
Die Prämisse sollte bei prüfungsrelevanten Inhalten liegen, welche schon jetzt zeitlich problematisch umsetzbar sind.
Damit kann Jeder Lehrer mit gelangweilten LN das gerne tun, muss aber nicht.
Ich würde mich weigern. Habe ich beim Coronatesten auch gemacht mit Erfolg. Bin nicht medizinisch so ausgebildet, dass ich ein sicheres Tun der von mir Angeleiteten gewährleisten könnte. Wenn Schüler:innen das lernen sollen, müssen die das Fordernden die Fachleute organisieren und zahlen- und nicht, wie immer wieder, schnell mal ein paar Lehrer coachen und es dann denen aufdrücken. Gilt übrigens auch für Katastrophenschutz usw.
Sehe ich mittlerweile auch so.
Wäre ich theoretisch bereit, diese berufs- und bildungsferne Zusatzaufgabe zu übernehmen?
Ja, schon.
Aber nur nach richtiger Fortbildung mit richtigen Profis und zwar IN der Kernarbeitszeit, nicht Freitagnachmittag on top obendrauf oder sowas.
Das gleiche gilt für die Wiederholungen.
„Was ist zu tun, wenn eine Schülerin bewusstlos umkippt? Welche Schritte sind zu gehen, wenn ein Schüler nach einem Unfall nicht mehr regelmäßig atmet?“
Das sind auf jeden Fall zunächst keine Fälle für Wiederbelebung. Bewusstlosigkeit ist nicht gleich Herzstillstand und unregelmäßige Atmung genauso wenig.
Hier sind andere lebensrettende Sofortmaßnahmen erforderlich, die meiner Meinung nach genauso dringend, wenn nicht dringender, vermittelt werden sollten, wie die Reanimation. Zunächst sollte alles getan werden, um den Herzstillstand zu vermeiden. Und schon geht das nicht mehr in einer Doppelstunde und auch nicht durch Laien.
Man sollte auch an das Gehirn der Jugendlichen denken. Verknüpft man Ohnmacht und unregelmäßige Atmung schulisch mit Reanimation, dann werden viele gar nicht groß nachdenken, sondern einfach reanimieren und damit die tatsächliche dringend notwendige erste Hilfe unterlassen.
So wird dann bei Ohnmacht auf dem Rücken liegend „reanimiert“, während die Person mangels stabiler Seitenlage am Erbrochenen erstickt.
Warum nicht konsequent Geld in die Hand nehmen und Jugendlichen durch Fachleute echte erste Hilfe beibringen, zusätzlich zur Reanimation? Das wird so viel öfter benötigt als Reanimation und hilft ebenfalls Leben retten, wenn auch nicht so spektakulär.
Das Ganze ist sehr zu begrüßen und viel wichtiger als jeder andere Lehrstoff in der Schule. Wünschenswert wäre gewesen, etwas an andere Stelle zu kürzen, aber das muss dann halt durch die Lehrer eigenveantwortlich erfolgen.
Als Erste-Hilfe Ausbilder sehe ich jetzt allerdings schon, dass ich dadurch in Zukunft 1-2 Tage zusätzlich pro Jahr ausgeplant werden muss, wo runter dann leider wieder der Unterricht in meinen eigenen Klassen leidet und mir ja leider auch keiner den Lehrplan kürzt.
Trotzdem bleibe ich dabei: Dies ist das Wichtigste, was wir den Kindern überhaupt nur beibringen können und aufgrund der zahlreichen Kommentare hier, die bis auf wenige Ausnahmen bei diesem Thema wirklich unqualifiziert sind (bsp.: Defibrillatoren statt Herzdruckmassage), bin ich sogar der Meinung, dass es vll. auch das Wichtigste wäre, was man dem ein oder anderen Kollegen beibringen sollte.
Weil viele es nicht wissen:
Wenn man mal eine Herzdruckmassage durchführen muss, wird es viel wahrscheinlicher der Partner, Familie und Freunde sein, an denen man diese durchführen muss, muss dann halt jeder selbst wissen, wie er damit umgeht, dass er der Meinung ist, dass dies nicht seine Aufgabe sei.