Übungspuppen schon bestellt: Lehrer sollen Schüler zu „Lebensrettern“ ausbilden

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HANNOVER. Rund 200 Menschen in Deutschland erleiden jeden Tag einen Herz-Kreislauf-Stillstand, so die Ärztegewerkschaft Marburger Bund. Durch Wiederbelebungsunterricht an Schulen könnten viele Leben gerettet werden. Zustimmung kommt von der nordrhein-westfälischen Schulministerin. Sie nimmt die Lehrkräfte in die Pflicht.

Schüler sollten flächendeckend in Erster Hilfe ausgebildet werden – meinen Ärzte und die NRW-Schulministerin. Foto: Shutterstock

Die Ärztevereinigung Marburger Bund fordert einen Wiederbelebungsunterricht an Schulen. «Je früher das Thema Wiederbelebung vermittelt wird, desto mehr sensibilisieren wir auch bereits junge Menschen dafür – und retten damit Menschenleben», sagte der Vize-Landesvorsitzende der Gewerkschaft in Niedersachsen, Andreas Hammerschmidt. Pro Tag erlitten in Deutschland etwa 200 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Durch falsche oder erfolglose Reanimation sterben demnach jährlich rund 70.000 Menschen.

Der Bund fordert mit Blick auf den Weltreanimationstag am Montag pro Jahr zwei Stunden speziellen Unterricht für Schüler und Schülerinnen ab der siebten Klasse. «Schätzungsweise 10.000 Menschen mehr könnten gerettet werden, wenn die Laienreanimationsrate auf das Niveau anderer Länder stiege, denn die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt mit jeder Minute», sagte der niedersächsische Erste Vorsitzende Hans Martin Wollenberg. Am Beispiel Dänemark zeige sich, dass so ein Modell Erfolg haben könne: Dort ist der Wiederbelebungsunterricht seit 2005 gesetzlich festgeschrieben. Die Überlebensrate bei einem Herzstillstand habe sich dort seitdem merkbar erhöht.

«Künftig sollen alle unsere Schülerinnen und Schüler zu Lebensretterinnen und Lebensrettern ausgebildet werden können»

Zustimmung kam von NRW-Schulministerin Dorothee Feller. Ziel sei, dass alle weiterführenden Schulen mit ihren Schülern eine Laien-Reanimation einüben könnten. Dazu sollten in Nordrhein-Westfalen perspektivisch Lehrkräfte an allen Schulen der Sekundarstufe I geschult werden, sagte ein Ministeriums-Sprecher. Es sei beabsichtigt, ausreichend viele Übungspuppen bereitzustellen, an denen die Herzdruckmassage geübt werden könne.

«Wir wollen in dieser Legislaturperiode die Voraussetzungen dafür schaffen, dass künftig alle unsere Schülerinnen und Schüler zu Lebensretterinnen und Lebensrettern ausgebildet werden können», sagte die CDU-Ministerin laut Mitteilung vom Sonntag. In einem seit 2017/18 laufenden Modell werden Lehrkräfte bereits geschult, mehrere Krankenhäuser wie die Unikliniken Aachen, Köln und Münster sind Partner. Das Ministerium arbeitet zudem mit mehreren medizinischen Fachgesellschaften zusammen.

Aus Landesmitteln wurden seit 2017/18 rund 10.000 Übungspuppen für die Schulen angeschafft. Dazu kommen laut dem Sprecher seit 2020 bis zu 300.000 Euro pro Jahr für den Kauf weiterer Puppen. Die Pandemie mit Schulschließungen und teilweise längerem Fernunterricht hatte das Projekt Laien-Reanimation ausgebremst. Umso wichtiger ist Feller zufolge ein neuer Schub. Wer richtig angeleitet wird, kann Experten zufolge Sofortmaßnahmen zur Wiederbelebung schnell erlernen. News4teachers / mit Material der dpa

Notfallmediziner: „Leben retten soll so selbstverständlich werden wie Fahrrad fahren“

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Lanayah
6 Monate zuvor

Fände ich super, wenn 1x jährlich Ersthelfer mit Material in die Schule kommen.

Marie
6 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Tja, kommen nur leider nicht. Das sollen mal wieder die Lehrer übernehmen, nach einer entsprechenden „Weiterbildung“.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Nach einer entsprechenden regelmäßigen(!) Weiterbildung. Der normale Erste-Hilfe-Kurs genügt ja gerade nicht, wie die entsprechenden Studien, die zur Begründung dieser Maßnahme herangezogen werden, betonen!

Letztendlich wieder ein unbezahlter Tag Mehrarbeit für die Lehrkräfte: EIn Nachmittag Weiterbildung, um die Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen, und dazu die Kompensation des ausfallenden Unterricht: Oder glaubt hier ernsthaft jemand, dass deswegen andere Lehrpläne gekürzt oder Lernkontrollen gestrichen werden? Sind ja „nur zwei Stündchen“ pro Schuljahr, die aber trotzdem irgendwie wieder hereingeholt werden müssen.

Gen Z; ,,, Wie immer.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

ZWEI Stunden? Nee, fünf! (5)

Dil Uhlenspiegel
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Wenn man beim Fortbilden der Puppe den Kopf amputiert, darf man dann überhaupt andere fortbilden?

TaMu
6 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Das fände ich auch sehr gut. Ich habe den Artikel aber so verstanden, dass dafür „die Lehrer in die Pflicht genommen werden sollen“.

Lanayah
6 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Irgendwie habe ich offensichtlich auf den falschen Beitrag gepostet. Das mit den Lehrern stand bei dem Artikel, den ich gelesen hatte nicht drin. Aber ist natürlich mal wieder klar, dass es darauf hinausläuft, denn wir Lehrer*innen können ja alles.

TaMu
6 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Lehrer und Lehrerinnen erfahren regelmäßig vom Kultusministerium, was sie alles können, ohne dass sie davon selbst wissen.

Lieber spät als nie
6 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Finde ich auch! Dann müssten eigentlich auch keine Puppen angeschafft werden. Die werden dann nämlich durch die Übungsleiter mitgebracht.

Fakten sind Hate
6 Monate zuvor

„Pro Tag erlitten in Deutschland etwa 200 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Durch falsche oder erfolglose Reanimation sterben demnach jährlich rund 70.000 Menschen.“

200mal 655 sind 73000. Also überleben gerade mal 3000Menschen (5%) von den Menschen. Für das eigentlich jeder Autofahrer eine Erstehelferausbildung absolviert hat, ist das eine äußerst erschreckende Zahl.

Gibt es eigentlich Statistiken dazu, wie hoch diese Quote noch vor Einführung der Erste-Hilfe-Schein-Pflicht in den verschiedenen Bereichen war? Man konnte gut beobachten, wie sich die Erstehilfe-Ausbildungsbetriebe rasant in DE ausgebreitet haben. Trotzdem ist die Zahl immernoch so schlecht?

polly
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

200 mal 365 …
Wie dem auch sei, ich möchte lieber nicht „reanimiert“ werden. Ich habe gelesen, das werden öfter mal die Rippen gebrochen, wenn es heftig zur Sache geht. Ein plötzlicher Herztod ist allemal besser als eine Krebserkrankung oder ein Siechtum im Pflegeheim. Bei jungen Leute ist das was anderes. Da macht jede Reha Sinn.

Eine Grundschullehramtsstudentin
6 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Tatsächlich muss man sich ja einfach nur mal überlegen, wie man das selbst miterlebt hat: Einmal den Kurs gemacht, zack, fertig, und nie wieder.
Die meisten Leute vergessen einfach nach nur einem Kurs, wie das ganze eigentlich funktioniert und worauf man achten muss. Eine regelmäßige Wiederholung ist da essenziell. Sonst heißt es nämlich: Einmal ist keinmal.

Mein Partner gibt tatsächlich diese Erste-Hilfe-Kurse und begegnet dort so häufig Falschwissen, das in der Gesellschaft verbreitet wird, worunter im schlimmsten Fall die Opfer leiden.
Und man sollte bedenken: Die meisten Unfälle passieren im Haushalt, nicht im Straßenverkehr! Ein Erste-Hilfe-Kurs ist für JEDEN relevant, nicht nur für angehende Autofahrer. Trotzdem gehen nur die wenigsten zu einer Auffrischung nachdem sie den Kurs für ihren Führerschein absolviert haben.

Leider muss man dazu auch sagen, dass es in der Vergangenheit einige „schwarze Schafe“ gegeben hat, die sich nicht an die rechtlichen Vorgaben bzgl. Kurslänge und -inhalte gehalten haben. Da wird aber wohl inzwischen schon ganz gut gegen gearbeitet. Dennoch kommen leider immer noch viel zu viele Menschen in den „Genuss“ eines langweiligen, schlechten Erste-Hilfe-Kurses, weswegen nur wenige wirklich aus freien Stücken einen erneut besuchen, um ihr Wissen aufzufrischen. Genau deswegen wären solche Angebote eigentlich sinnvoll – aber nicht von Lehrkräften durchgeführt, sondern von eigens dafür ausgebildeten Sanitätern, so wie es in den Erste-Hilfe-Kursen auch eigentlich ist.

Freiya
6 Monate zuvor

Alle 3 Jahre macht das gesamte Kollegium einen solchen Kurs. Zusätzlich zum Unterricht, also nach Unterrichtsende. Ist richtig so, unterstütze ich völlig. Aber der Kurs befähigt mich nicht, das dort Gelernte an Schüler weiterzugeben! Das mögen bitte weiterhin Leute vom Fach und mit Erfahrung machen!

GriasDi
6 Monate zuvor

Zitat:
„Durch Wiederbelebungsunterricht an Schulen könnten viele Leben gerettet werden.“

Ersetze Schulen durch Betriebe und es könnten noch mehr gerettet werden.

Realist
6 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Ich hätte da noch ganz andere Ideen:

DIe Kassierer im Supermarkt könnten bei KIndern gemeinsan mit diesen das Addieren und Subtrahieren üben, statt einfach nur die Kasse die Beträge vollautomatisch berechnen zu lassen.

Ärztinnen könnten, wenn sie Kinder behandeln, Grundlagen der Biologie und des menschlichen Körpers wiederholen, statt einfach die Patienten nur fließbandartig abzufertigen.

Bankmitarbeiter könnten, wenn sie Jugendlichen ein Konto eröffnen oder wenn diese Geld ein- und auszahlen, Grundlagen der Geldanlage und des Versicherungswesens vermitteln.

Die Bürgermeisterin könnte, wenn eine Schulklasse das Rathaus besucht, eine Gruppenarbeit über das Grundgesetz und das politische System organisieren.

Der Busfahrer könnte, bevor er mit dem Schulbus losfährt, Grundlagen des Straßenverkehrs mit den Kindern besprechen.

Es gäbe so viele Möglichkeiten, berufsübergreifend die BIldung der nachwachsenden Generation zu förden! Warum müssen alles eigentlich immer nur Lehrkräfte machen, z.B. indem sie sich als Sanitäter aufspielen und berufsfremde Kompetenzen vermitteln?

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

🙂

Lisa
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Eigentlich eine tolle Utopie. 🙂

Lessi
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Lieber Realist, wie immer bin ich von deiner Argumentation begeistert. Danke und weiter so!!! 🙂

potschemutschka
6 Monate zuvor

Schüler sind mittlerweile fast den ganzen Tag fremdbetreut, Lehrkräfte werden immer weniger und älter (Nachwuchsmangel) – meine Frage: Besteht da ein Zusammenhang? Sollen die Schüler befähigt werden, die letzten verbliebenen Lehrer im Notfall zu retten?

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Auf DIE Idee bin gar nicht gekommen! Dann können wir auch ziemlich sicher sein, dass nur die beliebten Lehrer übrig bleiben!

Lessi
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

😉

Ernsthaft?
6 Monate zuvor

Macht es doch selbst!

447
6 Monate zuvor
Antwortet  Ernsthaft?

Genau das. MESA.

DasKannHeiterWerden
6 Monate zuvor

Was sollen die Lehrer zukünftig eigentlich noch alles den Schülern beibringen? Atmen?

Realist
6 Monate zuvor

„Richtiges“ Atmen verbessert die Sauerstoffversorgung des Körpers und beugt damit Krankheiten vor und rettet damit auch Leben. Insofern sind hier Schulen im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht praktisch aufgerufen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Regelmäßige 5-minütige-Atemübungen vor Stundenbeginn könnten hier Wunder bewirken.

Nein, die Curricula und Leistungsnachweise werden nicht angepasst. Atemübungen sind kein Unterricht im Sinne der Lehrerarbeitszeitverordnung und werden daher auch nicht auf das Deputat angerechnet.

Unverzagte
6 Monate zuvor

Zu uns sind regelmäßig Fachleute von Wohlfahrtsverbänden gekommen, die den Klassen erste Hilfe Maßnahmen vermittelt haben. Klingt wie eine weitere unsägliche Sparmaßnahmen letztlich zu Lasten der Qualität…

Hans Malz
6 Monate zuvor

„Highway to hell“ über die Lautsprecher und los gehts. Hätte ich sogar Lust zu.

Hysterican
6 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

War das nicht der Beat von „Staying alive“ von den BeeGees?

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Geht beides! Kann man nach eigenen Vorlieben oder je nach „Patienten“ entscheiden 🙂

TaMu
6 Monate zuvor

Ist das Reanimation to Go? Mal so nebenbei?
Ich habe in den letzten 10 Jahren verpflichtend alle zwei Jahre beim Kindernotfallseminar mit Reanimation von Kindern und Erwachsenen teilgenommen. Es ist einiges mehr nötig, als zum Takt von Staying Alive auf einer Puppe oder einem Menschen herum zu drücken. Zunächst muss eventuell zuerst für Sicherheit gesorgt und der Notruf abgesetzt werden. Dann ist es wichtig, Atmung und Ansprechbarkeit zu prüfen und je nachdem richtig zu lagern. Nur bei fehlender Atmung wird reanimiert, es ist aber wichtig, auch bei ohnmächtigen Personen richtig zu handeln, weil auch diese in Lebensgefahr sind. Jeder einzelne Schritt wurde uns von ausgebildeten Notfallsanitäterinnen erklärt und gezeigt. Viele Fragen wurden geklärt. Die Frauen (in unserem Fall) und Männer der Notfallkurse arbeiten selbst im Einsatzdienst und bringen jede Menge praktische Erfahrung mit. Ich fühle mich nach fünf ganztägigen Kursen, bei denen es natürlich um einiges mehr ging als um Wiederbelebung, unter Umständen in der Lage, im Notfall richtig zu handeln. Ich könnte es aber niemandem beibringen, schon gar nicht in einer Bildungseinrichtung. Es ist doch völlig irre, Lehrerinnen und Lehrer damit zu beauftragen, sie „in die Pflicht zu nehmen“.
Auch wenn man bei Reanimationspatienten sagen könnte, besser, es hilft jemand schlecht als gar nicht, darf das nicht bedeuten, Jugendliche in Schulen durch Nichtfachkräfte irgendwie mit Reanimation vertraut zu machen. Die Gefahr, dass jemand einem lediglich ohnmächtigen Patienten aus Halbwissen heraus Schaden zufügen könnte, ist auch vorhanden. Das sollte dann zumindest nicht in der Schule falsch beigebracht worden sein. Ich würde mich weigern, im Rahmen von Unterricht gefährliches Halbwissen zu vermitteln.
Oder sollen Lehrkräfte sich auch noch verpflichtend zum Notfallsanitäter ausbilden lassen und entsprechend Einsatzstunden vorweisen? Sie könnten diesen Dienst ja nachts leisten, also nach den Korrekturen und vor dem Unterrichtsbeginn.
Es gibt einen guten Grund, dass diejenigen, die diese Kurse geben, vom Fach sind und die Weitergabe an Laien in Kursen zusätzlich gelernt haben.

Ale
6 Monate zuvor

Kurze Frage eines ehemaligen Assis (Sanitäter):
was ist bitteschön eine falsche Reanimation? ME gibt es sowas nicht, jeder HK-Massage ist effizient und man kann den Zustand als Ersthelfer nicht verschlechtern. Das schlimmste was man machen kann ist nichts zu tun. Drum meine ernste Frage: was ist eine falsche Reanimation? Solche Begriffe schüren mE nur Ängste.
Und es gibt bereits ausgebildete Ersthelfer an Schulen, 8% des Kollegiums müssen mindestens über diese Qualifikation verfügen.

GS in SH
6 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Ich glaube, sie meinen einen HK-Massage bei Menschen, die gar keinen Herzstillstand haben sondern nur ohnmächtig sind. Davor wird bei unseren regelmäßigen Fortbildungen in Erster Hilfe gewarnt. Das soll gefährlich sein.

Ale
6 Monate zuvor
Antwortet  GS in SH

Inhaltlich wäre das aber keine Reanimation. Und dann lieber mehr Technik für Schulen und andere öffentliche Einrichtungen. Ein PulsOximeter kostet zwischen 15€ und 20€, wird nur über den FInger gestülpt und man hat Sicherheit.
Und andererseits wurde ein Lehrer doch vor Jahren erfolgreich verklagt, weil er eine Schülerin mit nicht suffizianter Atmung nicht entsprechend versorgt hat. Solche Fälle – falls das eine falsche Rea sein sollte – bekommen Laien niemals richtig eingeschätzt mMn ohne die entsprechende technische Hilfe.

Schlaubi
6 Monate zuvor

Wie gesagt, es passt immer noch ein Taschentuch in den Koffer.

Freiya
6 Monate zuvor

200 Menschen von…??? Fast 90 Millionen? DAFÜR ist Geld da? Andernorts fallen die Fenster aus den Rahmen, stinken die Toiletten zum Himmel, bröselt der Putz von den Wänden! Leute im Ministerium: EUCH GEHTS ZU GUT! Allen Ernstes!

Jockel
6 Monate zuvor

Ich finde es richtig, als Lehrer mindestens alle 2 Jahre einen Kurs (12 Zeitstunden) zu absolvieren- schließlich vertrauen die Eltern mir ihre Kinder an, und ich trage in meinem dienstlichen Auftrag die Verantwortung. Es ist auch ok, dies außerhalb der Unterrichtszeit on top für lau zu machen, obwohl so etwas in Unternehmen zur Arbeitszeit zählt. Ich finde es toll, dass sich Schüler:innen als Schulsanitäter:innen mit Unterstützung von Lehrkräften engagieren. Gibt’s an meiner Schule, macht mein Neffe als Schüler in BaWü.

Ich finde es unglaublich, dass erneut die Lehrkräfte „in die Pflicht genommen werden“ sollen. Warum in der Schule- mal wieder? Warum wird wieder den Lehrkräften Arbeit und Verantwortung übergebrettert? Sind wir Mediziner:innen? Schließlich ist es ein Unterschied, selbst nach einem Kurs ggf. zu helfen oder andere, noch dazu Minderjährige, anzuleiten, korrekte medizinische Unterstützung zu leisten.

Und sich dannnoch damit zu brüsten, wie viel Geld in Geräte etc. gesteckt wird.

Zum Glück kein Lehrer mehr!

Ale
6 Monate zuvor
Antwortet  Jockel

Hallo,
es sind nur noch 9 x 45min. Als kleine Info

Jockel
6 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Bei uns waren es beim letzten Mal 2022 12 Zeitstunden. 4 nachmittags und 8 an einem Samstag. Waren Sie dabei? Nein? Dann belehren Sie mich nicht.

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  Jockel

Trotzdem hat Ale recht. Es sind 9 UE. Ist mitunter im § 19 der Fahrerlaubnisordnung auch geregelt.
Daher kann man hier durchaus als Info „belehren“. Er/Sie hat recht. Ist nunmal so.

Jockel
6 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Er hat recht und wir waren in Wahrheit nur 9 UE in der Maßnahme- ohne es zu wissen???

Ale
6 Monate zuvor
Antwortet  Jockel

Lieber Jockel,
das war eine Info, und keine Belehrung. Den Stundenumfang gibt die DGUV genau vor und umfasst 9 Unterrichtseinheiten a 45min und ist nochmals eine sachliche Info nicht mehr und nicht weniger.
https://www.dguv.de/fb-erstehilfe/themenfelder/betrieblicher-ersthelfer/index.jsp

Jockel
6 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Wir haben eine umfangreichere Unterweisung für Lehrkräfte, päd. Personal etc. und nicht nur den obligatorischen Kurs wie vor dem Führerschein. Letzterer dauert in der Tat 9 Unterrichtsstunden.
Und da Sie eben nicht anwesend waren…..

Ale
6 Monate zuvor
Antwortet  Jockel

Nochmals, was Sie gemacht haben steht nicht zur Diskussion sondern was die BG vorschreibt. Und diese schreibt für den Ersthelfer an der Schule 9 UE a 45min vor. Die BG hat hier nichts mit dem Führerschein zu tun, dass die Fortbildung die gleichen Inhalte hat ist halt so. SIe schreiben, Sie schreiben „Ich finde es richtig, als Lehrer mindestens alle 2 Jahre einen Kurs (12 Zeitstunden) zu absolvieren- schließlich vertrauen die Eltern mir ihre Kinder an, und ich trage in meinem dienstlichen Auftrag die Verantwortung“ und diese Info ist irreführend. Ebenso müssen es nicht alle Lehrer machen sondern nur die Ersthelfer (um die 8% des Kollegium).

Jockel
6 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Wie eindeutig können Pronomen sein? Mein, mir, ich???
Für mich endet das jetzt hier, es führt zu nichts.

Eine Grundschullehramtsstudentin
6 Monate zuvor

Ohje. Jetzt auch noch das?!
Ich frag mich, wie viel mehr Lehrkräfte eigentlich noch leisten sollen.
Gute Frau Feller: Dafür gibt es Erste-Hilfe-Seminare! Um solch ein Sanitäter zu werden, muss man eine Fortbildung machen, dessen Lehrberechtigung alle paar Jahre erneuert werden muss. Woher ich das weiß? Ich habe im engsten Familienkreis jemanden, der genau DAS von Beruf macht: Erste-Hilfe-Kurse geben! Oder kann man sich als ausgebildete Lehrkraft über die Vorgaben der Berufsgenossenschaft hinwegsetzen? (Das weiß ich in der Tat nicht.)

Neben Unterrichtsvorbereitung, Förderplänen, Elterngesprächen, Konferenzen uvm. sollen also Lehrkräfte auch noch Fortbildungen zum Sanitäter machen? Wie wär’s stattdessen mal damit, Lehrkräfte zu entlasten und das die Leute machen lassen, deren Job das auch ist? Das riecht für mich – mal wieder – wie saftige Sparmaßnahmen, denn die Lehrkräfte sind halt günstiger, als „von extern“ zusätzliche Erste-Hilfe-Kurse zu beziehen.

Eigentlich ist es eine gute Idee, solche Kurse regelmäßig und vor allem wiederholend in Schulen anzubieten. Aber lasst doch da bitte die Lehrkräfte aus dem Spiel, die sich auf andere Dinge konzentrieren können sollten!

Ach. Da macht es doch richtig Spaß auf meinen zukünftigen Job zu blicken. Gut, dass ich so gefestigt in meinem Berufswunsch bin – denn viele werden das nicht mitmachen. Statt den Beruf also attraktiver zu machen, gehen wir weiter in Richtung „Wie können wir es uns so richtig mit unseren Lehrkräften verscherzen?“ …

GEW-nee!
6 Monate zuvor

Gerade liest man die Meldung, dass immer mehr Fahrschüler:innen bei den Prüfungen betrügen. Die Durchfallquote bei den Theorieprüfungen steigt gefühlt ohnehin ständig.
Und die Forderung des TÜV? Bessere Verkehrserziehung in Schule und Elternhaus. Letztere erschöpft sich oft im Elterntaxi- wer soll`s wohl wieder richten?

Alternative wäre, sich auf den Hosenboden zu setzen und für die Prüfung zu lernen!

Palim
6 Monate zuvor
Antwortet  GEW-nee!

Ich frage mich, warum die Fahrlehrkräfte, die den Unterricht vorab erteilen, nicht angesprochen werden.

GEW-nee!
6 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Die dürfen gemeinsam mit dem TÜV lautstark fordern. Und ihr Geld verdienen.

nurmalso
6 Monate zuvor
Antwortet  GEW-nee!

Alternative wäre, sich auf den Hosenboden zu setzen und für die Prüfung zu lernen!

So old school. Die Fahrschulen werden das auch noch lernen, wie das geht mit dem Fördern und Augen-Zudrücken und Niemandem-die Zukunft-verbauen-Wollen und Ist-bestimmt -wegen-Corona und Ist-halt-Pubertät. Vor allem, wenn sie merken, dass sie dann von Anmeldungen überschwemmt werden. Hach, vielleicht sollte ich eine Fahrschule eröffnen.
Oder mich lieber nicht mehr in den Straßenverkehr begeben.

GEW-nee!
6 Monate zuvor
Antwortet  nurmalso

Na dann hoffe ich mal, Sie formulieren hier ironisch.