BERLIN. Die Gesundheitskosten für Beamte steigen rasant. Und mit ihnen die Belastung der öffentlichen Haushalte. Besonders betroffen sind die Länder: Sie tragen den Großteil der Beihilfeausgaben, weil dort die meisten Beamten beschäftigt sind – darunter Hunderttausende Lehrkräfte. In Nordrhein-Westfalen etwa kletterten die Kosten allein binnen zwei Jahren um mehr als 21 Prozent. Ein neues Bundestagsgutachten liefert Zündstoff für eine hitzige politische Debatte.

Ein neues Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags zeigt die Dimension: Der Bund gab 2024 rund 6,6 Milliarden Euro für Beihilfen zu Gesundheitskosten aus – ein Plus von 14,8 Prozent gegenüber 2022. In den Ländern, in denen mit Lehrkräften (der größten Berufsgruppe), Polizisten und Justizangestellten die meisten Beamten beschäftigt sind, kletterten die Beihilfeausgaben von 11,3 Milliarden Euro (2022) auf 13,8 Milliarden Euro im Jahr 2024.
Finanziert werden diese Leistungen aus den Haushalten, also aus Steuereinnahmen; Rücklagen werden in der Regel nicht gebildet. Zu den Treibern zählen die allgemeine Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, der medizinische Fortschritt – und die demografische Entwicklung. Beamte haben im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung als die Gesamtbevölkerung; die teuersten Krankheitsphasen fallen regelmäßig ins Pensionsalter. Langfristige Projektionen beziffern allein die Beihilfe für Versorgungsempfänger (Pensionäre, Witwen) von 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf bis zu 28,3 Milliarden Euro im Jahr 2050.
Für die Länder ist der Trend schon jetzt spürbar – mit unmittelbaren Folgen für Schuletats und Personalpolitik. Beispiel Nordrhein-Westfalen: Das Land musste 2024 laut „Rheinische Post“ 4,1 Milliarden Euro für Beihilfe aufwenden, ein Plus von 21,1 Prozent gegenüber 2022. Der größte Anteil entfiel auf Pensionäre (zuletzt 2,2 Milliarden Euro). Das Finanzministerium in Düsseldorf bestätigt gegenüber dem Blatt die steigende Tendenz; die genauen Landeszahlen können abweichen, doch die Richtung ist eindeutig. Je weiter die Beihilfe wächst, desto weniger Spielraum bleibt im Etat – ein Umstand, den Schulleitungen etwa dann zu spüren bekommen, wenn zusätzliche Mittel für Vertretungen, multiprofessionelle Teams oder Schulbaukonjunktur gesucht werden.
Steigen medizinische Kosten und Lebenserwartung, steigen auch die Beihilfezahlungen
Wie funktioniert die Beamten-Gesundheitsversorgung? Angestellte – auch im öffentlichen Dienst – sind in der Regel gesetzlich krankenversichert; Arbeitgeber und Beschäftigte teilen sich die Beiträge etwa hälftig, Familienangehörige sind in der GKV beitragsfrei mitversichert. Für Beamte gilt ein eigenes System: Der Dienstherr erstattet als Beihilfe einen Teil der Aufwendungen – bei aktiven Beamten meist 50 Prozent, bei zwei oder mehr Kindern 70 Prozent; Kinder erhalten 80 Prozent, Pensionäre 70 Prozent. Den verbleibenden Anteil sichern Beamte gewöhnlich über eine private Krankenversicherung ab. Das Modell ist Teil der beamtenrechtlichen Alimentation – und damit unmittelbar an die Haushalte von Bund und Ländern gekoppelt.
Die Folge: Steigen medizinische Kosten und Lebenserwartung, steigen auch die Beihilfezahlungen. Genau hier setzt die Reformidee der Grünen-Bundestagsabgeordneten Linda Heitmann an, in deren Auftrag das Gutachten entstand. Heitmann will laut „Spiegel“-Bericht die sogenannte pauschale Beihilfe als echte Wahloption verbreiten: Bleiben Beamte in der gesetzlichen Krankenversicherung, übernimmt der Dienstherr pauschal 50 Prozent des GKV-Beitrags – ähnlich wie beim Arbeitgeberanteil von Angestellten.
Für viele junge Lehrkräfte ist diese Option attraktiv, weil Kinder und Partner in der GKV ohne eigene Prämien mitversichert sind. Mehrere Länder bieten die pauschale Beihilfe bereits an: Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Nordrhein-Westfalen plant laut Koalitionsvertrag eine einmalige Wahlmöglichkeit zu Beginn des Beamtenverhältnisses, zunächst befristet und mit späterer Evaluation. Die Gespräche dazu laufen.
Für Kollegien und Personalräte hätte eine echte Wahlfreiheit praktische Konsequenzen: Wer neu in den Schuldienst kommt, könnte – je nach Familien- und Einkommenssituation – zwischen klassischer Beihilfe mit PKV-Anteil und GKV mit pauschaler Beihilfe abwägen. Damit würden nicht nur individuelle Risiken anders verteilt; auch die öffentlichen Haushalte bekämen mittelfristig ein anderes Kostenprofil. Befürworter argumentieren, die pauschale Beihilfe führe zu mehr Planbarkeit und sorge für Anschlussfähigkeit an das solidarische System der GKV.
„Eine pauschale Beihilfe, also ein pauschaler Zuschuss für Beamte zur GKV, löst dieses Problem nicht“
Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) widerspricht vehement. PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther warnt in der „Rheinischen Post“ mit Blick auf die Finanznot von Bund und Ländern: „Eine pauschale Beihilfe, also ein pauschaler Zuschuss für Beamte zur GKV, löst dieses Problem nicht. Im Gegenteil: Sie würde die öffentlichen Haushalte sofort zusätzlich belasten.“ Gerade bei jungen Beamten, so Reuther, sei die pauschale Beihilfe teurer als die bisherige Lösung. Wer die sozialen Sicherungssysteme wirklich zukunftsfest machen wolle, müsse die kapitalgedeckte Vorsorge stärken: „Beamte in der Privaten Krankenversicherung tragen dazu entscheidend bei: Sie entlasten die öffentlichen Kassen und bilden Rücklagen.“
Heitmann hält dagegen: „Mit der Beihilfe wird das Geschäftsmodell der privaten Versicherungen gesichert – das Geld fehlt in unserem ansonsten solidarisch konzipierten Gesundheitssystem.“ News4teachers
“Angriff auf das Fürsorgeverhältnis” – schon wieder: Jetzt sollen Lehrkräfte keine Beamten mehr sein
“Mehrere Länder bieten die pauschale Beihilfe bereits an: Baden-Württemberg, […]”
Nur für neue Lehrkräfte oder gibt es die Option für alle?
Darüber wurden alle Landesbeamte in BW schon 2022 vom LBV informiert. Wenn es Ihnen zu mühsam ist, Ihre Post zu lesen, dann beschweren Sie sich jetzt bloß nicht, dass die Wechseloption für vorhandene beihilfeberechtigte Personen Ende Mai 2023 ausgelaufen ist.
Das entsprechende Informationsblatt findet Google für Sie.
Und Sie wundern sich ernsthaft, dass Sie bzw. Ihre Beiträge hier größerenteils als uninformiert bis merkbefreit wahrgenommen werden?
Cool, das ging tatsächlich an mir vorbei ^^
Die Lösung muss so aussehen: Die Länder streichen einfach die Beihilfe ganz und Beamte müssen sich eben zu 100% privat versichern. Am besten ab morgen.
Das spart enorm.
Alle Nicht-Beamte freuen sich ganz doll.
Beamte arbeiten für ihr Land, weshalb so ein Opfer schon drin sein sollte.//
Ich frage mich gerade mal wieder, ob an den entscheidenden Stellen einfach keine Leute beschäftigt werden, die solche Szenarien berechnen, oder, ob man nur einfach nicht auf sie hört.
Der Ansatz ist nicht ganz verkehrt. Wieso sollten Beamte nicht – analog zu AN – privat mit einem AG Anteil versichert sein? Der kann von mir aus auch höher sein als der AG Anteil bei PKV versicherten Angestellten. Aber ob wirklich die Krankheitskosten in diesem enormen Maß übernommen werden müssen ist eine gute Frage. Ich sage: Nein
Viele Beamte beklagen sowieso die fehlenden Wahlfreiheit, weil die GKV eine “Rundumsorglos-Versicherung” ist (meine scheinbar manche wirklich).
Eine Option wäre: Der Staat zahlt wie ein Arbeitgeber einen fixen Zuschuss zur Krankenversicherung (z. B. analog zum AG-Zuschuss für Angestellte, aber höher, damit die Privilegien gewahrt bleiben). Der Beamte hat die Wahl zwischen PKV und GKV. Dann gibt es die Wahlfreiheit, es wird eine Gleichbehandlung angestrebt, aber die Privilegien bleiben erhalten. Bricht mit der Beihilfelogik, aber das muss ja nicht schlecht sein.
Ich wäre auf jeden Fall sorgloser, wenn mein Krankenversicherungsbeizrag sich an meinem Einkommen und nicht an meinem Alter und Risiko orientieren würde
Worin liegt denn die “enorme” Ersparnis? Bei Ihrem Vorschlag entfällt die Beihilfe; dafür müssen dann Bund oder Land die Hälfte des PKV-Beitrages übernehmen wie bei Angestellten im öffentlichen Dienst auch (natürlich begrenzt auf die Hälfte des Beitrages der GKV).
An den “entsprechenden Stellen” sind durchaus “Leute beschäftigt”, die verschiedenste Szenarien berechnen können und auf die sogar gehört wird.
U.a. deshalb gibt es die Beihilfe-/PKV-Kombination bis heute.
Sie scheinen meinen nicht ernst gemeinten Beitrag nicht genau gelesen zu haben.
Ich schrieb: “Die Länder streichen einfach die Beihilfe ganz und Beamte müssen sich eben zu 100% privat versichern.”
“100% privat” bedeutet “100% selbst”.
Ich denke, dass diese Leute, die da rechnen, nicht weit genug in die Zukunft denken. Sie denken und rechnen nur in Legislaturperioden.
Ich frage mich ja die ganze Zeit wann denn endlich die pauschale Beihilfe auch in NRW kommt, wie sie im Koalitionsvertrag festgehalten wurde. Aktuell bin ich als Beamter in der GKV und zahle entsprechend den kompletten Kranken- und Pflegekassenbeitrag selber. Da reden wir dann von 1.050,- € monatlich. Vergleiche ich mein Einkommen mit dem der angestellten Kollegen, kommt bei denen dann auch immer ein kleines Aha-Erlebnis, weil sie ihr Netto mit meinem “gesetzlichen Netto” vergleichen. Das von dem “gesetzlichen Netto” dann noch einmal besagte 1.050,- € abgehen und das zu vergleichende “Netto nach Krankenkasse” entsprechend sehr viel niedriger ist, ist dann für manche doch überraschend.
Aktuell hoffe ich immer noch, dass endlich auch NRW nach McPom die pauschale Beihilfe einführt. Diese Hoffnung hält mich davon ab in die PKV zu wechseln und sich dann mit der Beihilfe herumschlagen zu müssen. Auf das dann NRW die pauschale Beihilfe auch für Altbeamte mit bestehender GKV öffnet und diese nicht bloß für Neu-Beamte anbietet.
Bei uns im Kollegium aus 80 Personen von denen 60 Beamte sind, sind wir 3 Beamte, die freiwillig GKV versichert sind.
Bitte auch für Beamte in PKV
Verwegene Idee:
Man könnte als Dienstherr ja zur Gesunderhaltung der Beamten beitragen, durch… puh… was wäre da möglich?!
Irgendwie angemessene Arbeitsbedingungen, bspw. bei Lehrern…
Etc. Etc. Etc. (https://www.news4teachers.de/2022/12/nie-wieder-burnout-der-lehrerberuf-muss-zurueck-zu-seinen-wurzeln-dem-unterrichten-ein-news4teachers-leser-kommentiert/)
Zur Gesundheitsvorsorge durch den Arbeitgebers fallen mir wieder die Fluglotsen ein:
Lustiger Vergleich:
Lehrer vs. Fluglotse.
Ich warte auf ihren nächsten ernstgemeinten Beitrag.
Die links dazu spare ich mir, habe ich an anderer Stelle hier bei n4t schon verlinkt und einiges dazu geschrieben. Bei Interesse selbst googeln. 🙂
Dann werden die verbeamteten Lehrer aber womöglich noch älter.
Dazu hier zwei Links zu den häufigsten Alterskrankheiten.
RKI – Chronische Erkrankungen
Die 10 häufigsten Alterskrankheiten und wie man sie behandelt • Medizinspektrum
Die Präventionsmaßnahmen stehen hier im Anhang.
Um die Spuren des Alters hinauszuzögern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören:
Die 10 häufigsten Erkrankungen im Alter:
RKI – Chronische Erkrankungen
Die 10 häufigsten Alterskrankheiten und wie man sie behandelt • Medizinspektrum
Um die Spuren des Alters hinauszuzögern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören:
Um einem Burnout im Beruf vorzubeugen bedarf es mehrerer Techniken, die in den Berufsalltag oder in der Freizeit wahrgenommen werden. Hier ist auch der Link zu der Quelle im Internet. Burnout: Tipps zur Prävention und Vorbeugung | therapie.de
1.Eine Entspannungstechnik , z.B. Yoga, zu erlernen und regelmäßig anzuwenden, hilft Ihnen, mehr zur Ruhe zu kommen. Sie bauen damit Anspannung ab und werden resistenter gegenüber Alltagsstress oder bestimmten Situationen, die einen aufregen würden.
2. Sitzende Tätigkeiten brauchen ein Gegengewicht. Für den Anfang reichen pro Woche zwei bis drei Mal eine halbe Stunde Bewegung. Ob Sie lieber spazieren gehen oder Fahrrad fahren, Walken, Joggen oder ein bisschen Federball spielen, ist Ihnen überlassen. Bitte verzichten Sie dabei auf Leistungsvorgaben oder Zeitgrenzen. Außerdem können Sie tägliche Wege zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren oder wenigstens ab und zu auf das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel verzichten.
3.Schenken Sie sich in der Arbeit 15 bis 30 Minuten, um sich zu entspannen. Ihre Lieblingsmusik hören, einen Sonnenuntergang beobachten, ein Getränk in der Sonne genießen oder ein kleines Schläfchen einlegen, das sind Möglichkeiten, die sich leicht umsetzen lassen.
4.Wer tagsüber die Möglichkeit hat, kann sich ein „Powerschläfchen“ gönnen. Etwa 10 bis 20 Minuten Entspannung auf dem Sofa oder auf einem bequemen Stuhl helfen dem Körper. Verzichten Sie vor dem Nachtschlaf auf Actionfilme und Krimis und wählen stattdessen leichte Lektüre. Wenn es das Wetter erlaubt, können Sie einen kleinen Abendspaziergang vor dem Zubettgehen machen. Alkohol und schweres Essen am Abend verschlechtern die Schlafqualität. Verlegen Sie Ihre Essenszeiten etwas vor, der Effekt wird spürbar sein.
5.Selbst wenn Sie kein Müsli- oder Rohkostfan sind, lässt sich die Ernährung bewusster gestalten. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen, setzen Sie sich dazu bewusst an den Tisch und verzichten auf „Snacks unterwegs“.
6.Rituale in den Alltag einzubauen, helfen Ihnen, sich besser zu entspannen. Wenn es Ihnen guttut, gemeinsam zu kochen und im Anschluss zu genießen, wählen sie diese Variante. Oder spielen Sie gerne ein Gesellschaftsspiel? Sprechen Sie über Herzensangelegenheiten und persönliche Themen, für die im Alltag oft genug keine Zeit ist.
7.Sorgen Sie dafür, dass ein Tag in der Woche frei von Arbeit, Computer, größeren Putzaktionen und Verpflichtungen ist. Der Effekt ist spürbar, weil sich Ihr Energieniveau für einen Tag senkt und die Erholung eintreten kann.
8. Kehren Sie zurück „zur ersten Liebe“ und schenken Sie sich Zeit und den beruhigenden Effekt von Berührungen. Zärtlichkeiten, Massagen oder eine längere Umarmung bringen Nähe und Ruhe.
9.Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Leben zu wenig Freude in sich birgt, treffen Sie sich mit Menschen, mit denen Sie sich wohl fühlen. Genießen Sie ungeniert spaßige Gespräche ohne tiefer gehenden Sinn. Oder gehen Sie an Orte wie zum Improvisationstheater, schauen Sie sich einen lustigen Kinofilm an oder besuchen Sie ein Kabarett, um frei und viel zu lachen. Denn Lachen baut Stress ab, stärkt Ihr Immunsystem und stabilisiert den Blutdruck.
10.Ob Telefon, E-Mail oder Social Media, die Erreichbarkeit über die unterschiedlichsten Kommunikationskanäle empfinden viele Menschen längst als Überforderung. Gönnen Sie sich, wo beruflich und privat möglich, handyfreie Zeiten oder lassen Sie am Wochenende bewusst den PC für einen Tag aus. Schalten Sie nachts das Telefon leise und das Handy aus und nehmen Sie es nicht mit ins Schlafzimmer.
“Eine Entspannungstechnik”
… da habe ich eigtl. aufgehört zu lesen, wird ja auch in allen anderen Punkten die Verantwortung den Betroffenen übertragen. Was tatsächlich hilft: Konsequent ‘nein’ sagen, bei Überlastung krank melden (aber das eigtl. zu vermeiden, ist ja das Thema) und – damit das nicht nötig ist – die meinerseits skizzierten Maßnahmen umzusetzen (da gaben am Ende auch die Schüler, hat die Gesellschaft insg. was von).
Nach knapp einem Jahrzehnt als SL habe ich mühsam gelernt, bei welchen Aufgaben man „Nein“ sagen kann und bin immer sehr erschüttert, wieviele obligate Aufgaben es gibt, die man trotz erheblichen inneren Widerstand trotzdem erledigen muss…..Ich wünschte mir, dass es erst gar nicht so viele Aufgaben gäbe, dann müsste ich auch nicht darüber nachdenken „Nein“ zu sagen…..also passende Rahmenbedingungen….
Das handhabe ich anders , etwa in Form von Gesprächen, damit die Pausenzeiten als wirkliche Pause eingehalten werden, niemand uns antreibt, wenn wir unseren Arbeitsabschnitt erledigen, so wie auch wir nicht bei den Chirurgen keinen Stress erzeugen, wenn es langsamer verläuft. Ätzend ist nur ein wahrhaft narzisstischer Chef. Bei Mobbing meldet man sich krank, das ist schließlich eine Form von Gegenwehr.
“Gesprächen, damit die Pausenzeiten als wirkliche Pause eingehalten werden”
Nicht hinreichend, denn die anderen, im Wesentlichen gravierenderen Stressoren, die ich nannte, bleiben ja.
Und: Batterien laden sich nicht in 5 bis 19 Minuten zwischen zwei Unterrichtsstunden auf, dort muss oft zwangsläufig gearbeitet werden (Raum-/Gebäudewechsel; Kopien, die man ansonsten vor oder nach DIenstantritt erledigen muss etc.), auch nicht in den längern Pausen, Springstunden (die man dann oftmals vor Ort verbringt, weil alles andere nicht lohnt… denkbar schlechter Ort zum abschalten / Batterien aufladen) etc. – aus eigener Erfahrung: Die 60 Minuten an Mittagspause sind für mich persönlich das Schlimmste, da entladen meine Batterien garantiert (reine Lebenszeitverschwendung) und ich bin für den Nachmittagsunterricht überhaupt nicht mehr zu gebrauchen, geht vielen Kollegen auch so – wie will man das mit “Yoga” und Co. bekämpfen?
“niemand uns antreibt, wenn wir unseren Arbeitsabschnitt erledigen”
Es bedarf keines externen Antriebs durch andere Personen, denn was heute nicht erledigt wird, kommt auf die Arbeit von morgen noch oben drauf…
“so wie auch wir nicht bei den Chirurgen keinen Stress erzeugen”
Klingt ein bisschen wie ein Gebet… ich hoffe, die doppelte Verneinung war nicht beabsichtigt. 😉
Was mir helfen würde, nicht ständig am Rad zu drehen und nahe dem Burnout zu agieren, wären Arbeitstage, die mir die Zeit ließen, mich geordnet und strukturiert und in Ruhe mit meinen Aufgaben zu beschäftigen.
Solange aber 80 % der Schultage durch die vorhandenen Rahmenbedingungen duracellhäschenartig ablaufen, ohne Pause, voll mit Akteuren, die an mir und meiner Arbeit rumzerren und meinen noch die xte Aufgabe mal so rasch oben drauf zu packen, nützen mir diese klugen Ratschläge nichts. Mal im Ernst, wann soll ich 20 Minuten meine Lieblingsmusik in der Arbeit hören und ein Powerschlöfchen halten?
Ja, ich halte mein Powerschläfchen, wenn ich nachmittags völlig fertig aufs Sofa sinke…..und meine Lieblingsmusik höre ich schon lange nicht mehr, weil ich endlich Ruhe haben muss und sich meine Ohren von dem ständigen Lärm erholen müssen.
Ich halte mein Powerschläfchen in einer der Pausen, gehe in den Park oder auf einen nicht verschlossenen Balkon und trinke etwas erfrischendes.
Ich gehe nach jedem 24 Stunden Bereitschaftsdienst und nach der Arbeit 40 Minuten entspannt schwimmen. Ansonsten fahre ich sehr viel Fahrrad mit einem Freund oder alleine durch das schöne Münsterland mit einer Vesperunterbrechung. Da kann man richtig abschalten.
Die Lebenserwartung von verbeamteten Lehrern gehört zu den höchsten in Deutschland. So schlecht kann es um die gesundheitlichen Rahmenbedingungen im Vergleich zu anderen Gruppen daher nicht stehen.
Jaha, aber die pensionierten Lehrer, an denen man dies misst, haben noch ganz andere Zeiten in Schule erlebt und mit ganz anderen Rahmenbedingungen unterrichtet.
Ich glaube nicht, dass die Generation Lehrer, die in 10 oder 20 Jahren in Pension gehen, Methusalem werden….
Auch die erleben Burnout.
Super!
Jetzt zeigt sich, dass der große Beamtenapparat nur dann aufgrund der entfallenden Sozialabgaben billiger ist, wenn es nicht zu viele Pensionäre und / oder Krankheitskosten gibt.
Wäre dann kostengünstiger, wenn die bei aktiven Beamten eingesparten Personalkosten nicht einfach im Jahreshaushalt ausgegeben würden , sondern zumindest zu einem größeren Teil in einen Pensionsfonds eingezahlt würden.
Zumindest hier in Deutschland ist ein staatlicher Pensionsfonds für Beamte dasselbe wie eine Wurst, die von einem Hund bewacht wird…
Jüngst hat Schleswig-Holstein seinen Beamtenpensionsfond um 300 Millionen Euro geplündert um die Defizite aus der Fehlspekulation mit Northvolt auszugleichen. Andere Bundesländer haben so etwas ähnliches schon früher als Folge der globalen Finanzkrise durchgezogen (mit dem Geld konnte man dann u.a. Banken “retten”…)
Das Problem ist nicht die Beihilfe per se, sondern die explodierenden Kosten im Gesundheitssystem. Deutschland ist mittlerweile auf Platz zwei der Gesundheitsausgaben gemessen am BIP vorgerückt (nur die USA gibt relativ mehr aus):
https://www.aok.de/pp/zahlen-fakten-app/international/
Die gesetzlichen Kassen haben genau das selbe Problem, sie sind praktisch alle im Defizit und erhöhen die Zusatzbeiträge.
Man muss das Wachstum der Gesundheitsausgaben begrenzen. Es kann nicht sein, dass eine Facharztpraxis für eine halbe Stunde Arbeit Rechnungen für über 500€ ausstellen kann. Auch die Medikamentenkosten explodieren bei nicht-freiverkäuflichen Medikamenten. Das Gesundheitssystem ist mehr oder weniger ein Selbstbedinungsladen der dort tätigen Ärzte und Unternehmen (es gibt natürlich Ausnahmen, die nicht nur maximal viel Geld verdienen wollen).
Nicht nur das Gesundheitssystem ist ein Selbstbedienungsladen.
Laut KI-Anfrage stiegen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen im Zeitraum von 22 bis 24 von 289 auf 329 Milliarden Euro, also ebenfalls um gut 13%. Warum sollte das bei der Beihilfe anders sein?
Es würde vielleicht auch schon helfen, die Zahl der Krankenkassen zu reduzieren. Wozu braucht es (laut google) 95 gesetzliche Kassen? Da fließt unglaublich viel Geld in deren Verwaltung statt in die Leistungen.
Naja, es gibt ja auch eine Beitragsbemessungsgrenze. Die müsste bei den Beamten anders berechnet werden, weil hier ja ein anderes Brutto zugrunde gelegt werden muss. Aber ja, solange es keine Wahlfreiheit gibt ist das die Konsequenz.
Aber viele Beamte erkennen nicht, dass die PKV schlechtere Leistungen zu einem dann doch ordentlichen Preis liefert.
Moment. Das kommt von Ihnen.
Die Beamten wären ja dämlich, in die GKV mit deutlich höheren Beiträgen
–> ja, wäre für Beamte teurer (auch nach der Pensionierung dürfte dieses Verhältnis stimmen, da beim Beamten die Beihilfe dann 70% der Kosten übernimmt) und deutlich schlechteren Leistungen
–> ja, die GKV bietet weniger/schlechtere Leistungen
zu wechseln, gerade in den höheren Besoldungsgruppen.
–> die höheren Besoldungsgruppen wären über der BBG, die Kosten also gedeckelt. Machen Millionen von AN so und leben noch.
Der Beitrag für Kinder (hier übernimmt die Beihilfe 80% der Kosten) ist durch den Kinderzuschlag mehr als ausgeglichen.
Wie gesagt: für niedrige Besoldungsgruppen ist dies eine Option, bei den höheren Gruppen ist kein Wechselanreiz vorhanden.
Nein. Ist natürlich fie GKV.
Sorry.
Aber das ganze Thema ist wirr. Es geht im Kern doch gar nicht um die Kosten für sie Versicherten. Außer, es meijt wirklich jemand, Gesundheitsversorgung kann für umme bestehen oder steht einem für umme zu
(Gut, vermutlich gibt es solche)
Es geht um das Aufrechtwrhalten der Zweiklassengesellschaft.
Der Basistarif ist gesundheitlicher Selbstmord. Ständig wird das hier in Kommentaren geraten. Ärzte behandeln sogar GKV lieber als Basistarif
Da frage ich mich: wie überleben das Millionen gesetzlich Versicherte? Davon gibt es viele!
Ich meine, hier wird viel schwarzmalerei betrieben.
Die Frage bleibt, wie gut ein “Standard” (in der GKV sowie bei den beihilfeberechtigten Beamten) sein muss. Wenn sich hier die Leistungen annähernd würden würde das zum sozialen Frieden beitragen.
Zusatzversicherungen kann sich ja jeder selbst noch zulegen.
Aber jetzt sind wir wieder bei der Zweiklassengesellschaft, die manche richtig, wichtig und “gerecht” finden (ok vielleicht auch nur rechtfertigen…)
Also ich bin mit A14 in der GKV. Aufgrund des Ärgers mit der Beihilfe und deren miserabeler Zahlungsmoral (man muss die Arztrechnung erst einmal privat vorfinanzieren und bekommt das Geld von der Beihilfe vielleicht irgendwann mal zum Teil erstattet) beneiden mich manche Kollegen, dass ich einfach nur beim Arzt die Krankenkassenkarte auf den Tresen legen muss und dann mit dem Thema Abrechnung durch bin.
Die PKV-Kollegen haben eher das Problem, dass die Ärzte $-Zeichen in die Augen bekommen und unnötige Sachen durchführen und abrechnen.
Was aber nicht direkt Problem der jeweiligen Versicherten ist, da sie ja nicht selbst dafür aufkommen.
Was dann dazu führt, sass die Beiträge immer writer Stephen. Oder einem Diagnostik und Therapie aufgeschwatzt wird, die mehr schadet als nutzt. Und zudem ist man ja nur zu 30-50% privatversichert. Was interessiert den Ärzte, ob die Behilfe dir die Kosten erstattet?
Zum Teil ist es so.
Aber: In meiner Familie ist die Hälfte über die Beihilfe privat versichert und der Rest über GKV.
Wir sehen sehr deutlich die Unterschiede.
Beihilfe/PKV: Hoher Verwaltungsaufwand aber eine sehr gute Versorgung. Zudem Recht stabiler Leistungsumfang.
GKV: Niedriger Verwaltungsaufwand, aber eine fast von Jahr zu Jahr schlechtere Versorgung.
Den Mehrwehrt der privaten Versicherung merkt man dann stärker, wenn es um ernstere Erkrankungen geht. Man muss aber immer was auf der hohen Kante haben für die Vorauszahlungen (z.B. für Klinikaufenthalte).
Darf man fragen, was man bei A14 circa für die GKV zahlt ?
Die Lösung wäre ja ganz einfach. Beihilfe komplett abschaffen und jeder Beamte versichert sich privat zu 100% selbst. Der Dienstherr bezahlt dann die Hälfte der Beiträge, fertig. Wäre für alle Seiten besser.
Mit um die 40 koste ich die Beihilfe ca. 50€ pro Monat im Schnitt. Bei 50% der Beiträge würde sich das um mehrere 100€ pro Monat erhöhen.
Je älter der Mensch , desto teurer die Wehwechen und desto öfter. Das war doch aber den Versicherungsmathematikern klar, die regelmäßig die Kosten der Beihilfe berechnen. Und bisher war man doch dazu gekommen, dass die GKV viel zu teuere gewesen wäre als die Behilfe,
Sie wissen, was sich jemand einredet, der von einem Hochhaus abstürzt? Bis wenige Zentimeter vor dem Aufprall kann er frohen Mutes konstatieren, dass bis dahin alles gut gegangen ist. Das lässt doch für den restlichen Weg hoffen.
Das setzt aber voraus, dass man zumindest einen Teil der eingesparten Personalkosten bei aktiven Beamten nicht einfach konsumiert, sondern investiert um dann mit dem Kapitalstock und den Erträgen die höheren Kosten der Pensionäre zu kompensieren.
Wer Beamte einstellt, weiß eigentlich genau, dass die Kostenschere nach gut 40 Jahren in die andere Richtung aufgeht.
Aber da sind dann längst andere Politiker im Amt, die sich darum kümmern müssen.
Man sieht, dass die unbegrenzte 100-Prozent-Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfalle Beamte dazu ermuntert, unbekümmert länger krankgeschrieben zu sein als andere. Wir lasen ja nun erst von dem Extrembeispiel einer Lehrerin, die seit 15 Jahren krankgeschrieben ist.
Hier wurde hingegen oft behauptet, Beamte kämen den Staat aktuell billiger und nur in der Zukunft teurer.
Da nicht alle Kinder von Beamten wieder Beamte werden, sollten auch Beamte an einer fairen Lösung für die Zukunft interessiert sein. Da geht es auch um ihre Kinder.
„Zu den Treibern zählen die allgemeine Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, der medizinische Fortschritt – und die demografische Entwicklung. Beamte haben im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung als die Gesamtbevölkerung; die teuersten Krankheitsphasen fallen regelmäßig ins Pensionsalter.“
Ich lese hier nichts von Gehaltfortzahlungen. Aber die Story mit der langzeitkranken Kollegin wirkt offensichtlich.
Eben. Dieser Grund fehlte und deshalb habe ich ihn ergänzt.
Ohne Nachweis der Relevanz? Na, dann fällt uns bestimmt noch etwas anderes ein.
Ich weiß, aber ist das ein relevanter Treiber, oder nur ein Dorn im Auge?
“Man sieht, dass die unbegrenzte 100-Prozent-Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfalle Beamte dazu ermuntert, unbekümmert länger krankgeschrieben zu sein als andere. Wir lasen ja nun erst von dem Extrembeispiel einer Lehrerin, die seit 15 Jahren krankgeschrieben ist.”
1. Sie stellen ein einzelnes Extrembeispiel als “Beweis” für ein angeblich weit verbreitetes Verhalten hin und suggerieren, dass es typisch für die Beamten insgesamt sei es.
2. Aus diesem eklatanten Fehlschluss leiten Sie in einem zweiten Schritt ab – ohne diese Schlussfolgerung allerdings explizit zu formulieren -, dass Ihrer Meinung nach allein die “unbegrenzte” Lohnfortzahlung im Krankheitsfall an den explodierenden Kosten der Beihilfe schuld sein müsse – ohne auch nur die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass auch andere Ursachen eine Rolle spielen könnten:
“Hier wurde hingegen oft behauptet, Beamte kämen den Staat aktuell billiger und nur in der Zukunft teurer.”
3 Verstehen Sie, was ich damit über Ihren Beitrag sagen möchte?
Ich habe ein Extrembeispiel bewusst Extrembeispiel genannt und es nicht verallgemeinert. Dass Beamte häufiger und länger krankgeschrieben sind, geht unabhängig davon aus dem Artikel hervor. Ich nannte eine Ursache, die da fehlt.
“Dass Beamte häufiger und länger krankgeschrieben sind, geht unabhängig davon aus dem Artikel hervor.”
Nanu – habe ich das überlesen? Hier zum Vergleich eine Link auf das Deutsche Ärzteblatt:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/krankenstand-von-beamten-blick-unter-die-bettdecke-41c8590c-e6c3-4427-87b6-bae446ae0bf3
Spoiler: Öffentlich Bedienstete in der Bundesverwaltung sind durchschnittlich 16,77 Tage pro Jahr krank (freie Wirtschaft laut GKV- Daten 13,33 Tage) – aber: Beamte fehlen durchschnittlich nur 12,45 Tage; am häufigsten krank sind in der öffentlichen Verwaltung tatsächlich Arbeiter, mit satten 23,07 Fehltagen pro Jahr
Hier:
Bundesbeschäftigte länger krankgeschrieben – News – Deutsches Ärzteblatt https://share.google/DBBphi5fGYJd0ukfe
Beamte rund 21 Tage, Tarifbeschäftigte rund 13 oder so (schon vergessen), aber steht da ja.
Die Tarifbeschäftigten würden für 21 Tage aber auch ihr volles Gehalt bekommen.
Danke! Der von Ihnen verlinkte Artikel befindet sich allerdings inzwischen (?) hinter einer Bezahlschranke.
Daten zu Krankheitstagen bei Schulbeschäftigten:
https://m.bild.de/politik/inland/grosse-unterschiede-in-den-laendern-so-krank-sind-unsere-lehrer-677fce501f298c454368f938?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
Die dort erwähnten großen Unterschiede zwischen einzelnen Bundesländern könnte man gut mal abklopfen auf statistische Zusammenhänge mit der Alterszusammensetzung der jeweiligen Lehrerschaft.
Spoiler: Ost-Lehrkräfte sind im Durchschnitt älter, weil nach der Wende erhebliche Teile der jüngeren Bevölkerung “rübergemacht” haben in den Westen, sodass weniger Lehrkräfte gebraucht und kaum welche neu eingestellt wurden.
Man könnte auch mal einem möglichen statistischen Zusammenhang nachgehen zwischen der Schwere des Lehrermangels/ Häufigkeit des Unterrichtsentfalls, der daraus resultierenden höheren Belastung der Kollegien und der Anzahl der krankheitsbedingten Fehltagen. Das wird allerdings schwieriger zu bewerkstelligen sein, wegen diverser statistischer Tricks aller Kultusministerien, die sich bekanntermaßen nur äußerst ungern in die Karten schauen lassen.
Ich bin von Anfang an als Beamtin mit A13 in der GKV. Grund: hohe Zuschläge aufgrund von Vorerkrankung hätten mich um Alter definitiv in den Ruin getrieben. Außerdem hätte ich die Kosten für meine Medis (deutlich 4-stellig) jedesmal vorstrecken müssen. Und ja, auch bei Schwerbehinderten wird da keine Ausnahme gemacht. Habe jahrelang den kompletten Beitragssatz selbst gezahlt und bin dann, als Baden-Württemberg die Pauschale Beihilfe anbot, direkt gewechselt.
Ich bin sehr für die Wahlmöglichkeit! Gerade für Behinderte ist die PKV – wenn auch bessere Versorgung – oftmals die schlechtere Wahl.
Richtig. Ihr letzter Satz deutet ja schon darauf, worauf eine Wahlmöglichkeit hinauslaufen wird: Eine noch stärkere Belastung der GKV.
Wenn es eine echte (Sozial)Reform sei soll, so kann es nur über einen Pflichtbeitrag in die GKV gehen.
Seit ich selbst während meiner Ehe in der Beihilfe und in der PKV mitversichert war, weiß ich, dass vermutlich alle Beamten und ihre Angehörigen unter erhöhtem Speichelfluss beim Zahnarzt auffallen, obwohl sie das vorher in der GKV nicht hatten. Das wird dann mit einem 3,5- Satz für schwierige Bedingungen im Mundraum abgerechnet. Auch die Blutungsneigung ist stark erhöht. Wahrscheinlich ist das nicht die einzige Möglichkeit, Höchstsätze abzurechnen.
Seit ich es mit viel Aufwand zurück in die GKV geschafft habe, bin ich wieder überall eine normale Patientin mit normalem Aufwand. Ganz zu schweigen von den Beitragssätzen! Die PKV ist eine Kostenfalle für alle mitversicherten Angehörigen bei Scheidung. Sobald die Beihilfe wegfällt, müssen die vollen Beiträge gezahlt werden, die unaufhörlich steigen. Ab einem bestimmten Alter kommt man nicht mehr in die GKV zurück und die PKV lässt einen verarmen. Das sollten dringend alle wissen, die einen verbeamteten Ehepartner haben.
Naja, irgendwie verständlich dass unser Gesundheitssystem keine grenzenlose bäumchenwechseldich Wahlmöglichkeiten bietet….
Derartige Abrechnungsanreize, hier der 3,5 fache Satz, verführen zu recht kreativen und interessanten Abrechnungsbeispielen, gegen die man sich wehren sollte.
… und für Selbständige. Ich habe mich später freiwillig gesetzlich krankenversichert, als mir der Ausstieg aus der PKV gelungen war.
Wie wäre es wenn man mal schaut was die Mediziner so abrechnen?
Aus eigener Erfahrung weiß ich das da viel Mist läuft…
Da könnte man fett einsparen bei den gleichen Leistungen.
Toll danke NRW, dass man sich nur bei Neueinstellung entscheiden darf und bereits aktive Beamte raus sind
Von der pauschalen Beihilfe profitieren v.a. Beamte in den niedrigen Besoldungsgruppen und Teilzeit.
Ich weiß genau, warum ich in der PKV geblieben bin, aber die Wahlfreiheit empfinde ich als Bereicherung. Was ich nie verstehen werde: Kollegen, die in der GKV sind, weil sie Rechnungen einreichen müssen oder angeblich Kosten vorstrecken müssten. Ich zahle meine höheren Arztrechnungen immer erst nach Erstattung von Beihilfe und PKV. Und wer keine Dreieurofuffzich für Ibu hat, erfüllt eh nicht die Voraussetzung für den Beamtenstatus.
Die Kosten gehen im Gesundheitswesen immer durch die Decke, da mit dem jetzt etablierten DRG-System starke Anreize zur Leistungsausdehnung gesetzt wurden, damit wir, also die Beschäftigten im Gesundheitssystem, nach Möglichkeit kostendeckend durch eine Verdichtung der Arbeit, siehe die dicht gedrängten OP-Programme, die endoskopischen Programme oder CT-und Kernspintomographie-Termine. Das alles hat zwar die Effektivität gesteigert, zieht aber deutliche Belastungen mit Burnout durch Druck durch die Verwaltungen zu z.T. unmöglichen Arbeitsbedingungen. Außerdem wurden Leistungsanreize gesetzt möglichst viel zu erbringen, OP`s durchzuführen. Da kann man einfach nur noch die Arbeitszeit reduzieren, um sich mehr zu erholen, siehe Tipps zum Ausgleich gegen Stress.
Das wäre mal sehr interessant zu erfahren: Was wirklich hinter den magisch steigenden Kosten steckt – nicht die offizielle Version.
Sie dürften da ja zahlreiche Einblicke haben, gerne mehr dazu!
Zeile 1 ……immer mehr durch die Decke…
Nur so als Nachfrage um es zu verstehen.
Alternative 1: Alles bei Alten. Beihilfe und PVK
Alternative 2: Land zahlt in GKV ein und ich zahle auch in GKV ein. Meine Familie ist dann kostenlos mit drin.
Alternative 3: Land zahlt in GKV ein und ich habe zusätzlich meine PKV.
Lastverteilung auf mehr Schultern – schon klar. Aber dafür auch mehr Personen die krank werden können. Ich habe zwei chronisch Kranke in der Familie. Alle über meine Beihilfe und PKV versichert. Als Familie haben wir immer sehr hohe Kosten von min 10.000 bis 18.000 Euro pro Jahr. Zusätzlich zum PKV-Beitrag habe ich jedes Jahr ca. 3.000 Euro die nicht übernommen werden. Keiner meiner Kollegen hat ähnlich hohe Beihilfen, aber trotzdem wäre es für das Land teurer meinen PKV-Anteil zu übernehmen als das bisherige System. Ich erkenne kein Sparpotential in einer Änderung. Gerade bei jungen gesunden Kollegen fallen doch gar keine Beihilfekosten an. Dafür bei mir etwas mehr, aber selbst das ist weniger als der jährliche Arbeitgeberanteil an der GKV.
Oder habe ich gerade Pech beim denken?
Dieses leidige Thema Krankenversicherung: Alle in gesetzliche Krankenversicherung und zwar ohne die Möglichkeit diverser Zusatzversicherungen.
Ich meine alle, nicht nur Beamte