“Hervorragende Möglichkeiten”: Wie Tablets die Sprachförderung (auch von Migrantenkindern) verbessern können – ein Interview

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Dortmund. Während Politiker*innen der AfD und CDU eine Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund in Schulklassen fordern, um die Sprachförderung zu verbessern, zeigt die Bildungsforschung, dass es auch anders geht. Im Interview mit News4teachers erklärt Vertretungsprofessorin Dr. Annika Ohle-Peters vom Dortmunder Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS), welche Potenziale digitale Medien in diesem Bereich bieten – schon ab der 1. Klasse.

Digitale Medien erweitern das Instrumentarium von Lehrkräften – deutlich. (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

News4teachers: In den vergangenen Monaten hat die Kritik an digitalen Medien zugenommen; Tenor: Kinder und Jugendliche verbringen zu viel Zeit vor Bildschirmen. Einige Bundesländer haben sich vor diesem Hintergrund dazu entschieden, die private Nutzung von Smartphones an Schulen zu verbieten oder zumindest einzuschränken. Wie nehmen Sie die Diskussion wahr: Leidet darunter das Image digitaler Medien als Lernmittel?

Annika Ohle-Peters: Das sind ja erst mal zwei unterschiedliche Szenarien – ob ich ein Smartphone privat nutze oder als Lernmittel beziehungsweise Lerngegenstand. Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem, dass Medienbildung fest in den Lehrplänen verankert ist – sowohl für Lernende als auch für Lehrende. Nur so lässt sich ein reflektierter und kritischer Umgang mit Smartphones und digitalen Medien allgemein fördern.

News4teachers: Am IFS erforschen Sie mitunter die Wirkung digitaler Medien im Lernprozess. Aktuell sind Sie beispielsweise an einem wissenschaftlichen Projekt zur digital gestützten Sprachförderung beteiligt – das SPEAK-Projekt. Wie nutzen Sie in diesem Rahmen digitale Medien und mit welchem Effekt?

Ohle-Peters: Im SPEAK-Projekt spielen digitale Medien eine zentrale Rolle. Die gesamte Sprachförderung wurde vollständig digital über Tablets organisiert. Dafür wurde jedes Kind individuell mit einem Tablet ausgestattet. Wöchentlich haben wir Arbeitspakete mit Aufgaben bereitgestellt, die die Kinder innerhalb einer Woche im Klassenverband oder im offenen Ganztag bearbeitet haben.

Die Lehrkräfte haben dazu begleitende Manuale mit genauen Anleitungen erhalten. Auf diese Weise konnten sie die Sprachförderung im regulären Unterricht umsetzen.

Der Schwerpunkt im Projekt liegt auf der auditiven Förderung in den Bereichen Wortschatz und Grammatik. Die digitalen Medien ermöglichen uns, ohne den Einbezug der Schriftsprache zu arbeiten. Das ist wichtig, da das Projekt in der ersten Klasse ansetzt, also in einer Phase, in der die Kinder noch nicht lesen oder schreiben können. Die Tablets bieten hier die Möglichkeit, Aufgaben auditiv oder visuell zu gestalten und so einen multimodalen Zugang zu schaffen – eine echte Erweiterung bestehender Lernmittel.

In der Pilotierungsstudie, die wir im vorletzten Schuljahr durchgeführt haben, konnten wir deutliche Effekte feststellen: Wir haben drei Gruppen miteinander verglichen –

  1. eine Interventionsgruppe mit Förderung im regulären Deutschunterricht,
  2. eine zweite Interventionsgruppe, die zusätzlich noch Aufgaben für den Ganztag und den häuslichen Bereich erhalten hat,
  3. sowie eine Kontrollgruppe, die den regulären Deutschunterricht ohne SPEAK-Förderung besucht hat.

Die Ergebnisse zeigen: Beide Interventionsgruppen lernten signifikant mehr Wörter als die Kontrollgruppe. Im Bereich Grammatik weisen die Daten zu den Genuskompetenzen allerdings auf keine zusätzlichen Effekte hin. Hier haben alle Kinder Fortschritte gemacht, ohne dass wir einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen feststellen konnten. Im Vorfeld der Hauptuntersuchung, die im vergangenen Schuljahr lief, hatten wir die Intervention daher noch mal überarbeitet. Die Auswertung läuft derzeit.

Das Samsung-Chancentablet

Nutzen Sie das Potenzial digitaler Sprachförderung! Mit dem Chancentablet stellt Samsung Grundschulen eine Lösung zur Verfügung, die nicht nur digitales Lernen ermöglicht, sondern auch die individuelle Förderung von Basiskompetenzen wie Lesen und Schreiben.

Das Chancentablet hilft bei der individuellen Förderung (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Das Paket, das im Rahmen des Startchancen-Programms konzipiert wurde, vereint leistungsstarke und robuste Endgeräte mit integrierten Softwarelösungen von Samsung-Partnern. Damit bietet Samsung Grundschulen einen unkomplizierten Einstieg in das systemoffene technische Ökosystem „Samsung Neues Lernen“ an. Hintergrund: Systemoffene Lösungen binden Schulen nicht an spezifische Hard- und Softwarelogiken einzelner Hersteller. Sie erlauben es den Lehrkräften, Instrumente und Tools eigener Wahl einzusetzen.  Das Chancentablet ist mit drei verschiedenen Lernlösungen für eine differenzierte Lese- und Rechtschreibförderung ausgestattet – und mit Diagnosetools. Damit richtet sich das Angebot insbesondere auch an Kinder mit besonderem Förder- bzw. Unterstützungsbedarf (LRS, DaZ).

Informieren Sie sich gerne – hier!

„Digitale Lernmedien bieten hervorragende Möglichkeiten, auf die Diversität der Lernenden einzugehen“

News4teachers: Das klingt ja vielversprechend. Gab es denn auch Rückmeldungen von den Lehrkräften, wie gut sich mit den Tablets arbeiten ließ?

Ohle-Peters: Da kommen wir zur Frage der Herausforderungen, die mit dem Einsatz digitaler Medien verbunden sind. Für den Fall technischer Schwierigkeiten, die beim Lernen mit digitalen Medien vorkommen können, gibt es Hilfestellungen und Lösungen an den Schulen.

Was die Lehrkräfte aber auch berichtet haben, also rein anekdotisch, dass die Kinder sehr begeistert waren, dass sie mit Tablets lernen konnten und sich relativ schnell in die technische Handhabung eingefunden haben. Wir hatten diese bewusst möglichst einfach gestaltet, sodass die Kinder im Grunde nur auf einen Button drücken mussten, um die Aufgaben zu starten.

News4teachers: Welche weiteren Herausforderungen sind mit dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht verbunden?

Ohle-Peters: Einerseits sind die individuellen Voraussetzungen der Lernenden sehr unterschiedlich. Manche bringen bereits Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien mit, etwa aus dem Elternhaus, – andere nicht. Deshalb besteht die Sorge, dass sich soziale und bildungsbezogene Disparitäten verstärken könnten, wenn das Lernen über und mit digitalen Medien stark ins häusliche Umfeld verlagert würde.

Andererseits weiß man aus Studien wie dem Länderindikator, dass Lehrkräfte immer wieder auf die Bedeutung personeller Ressourcen hinweisen – insbesondere für die Wartung und Administration der Technik. Tablets an Schulen sind zwar gut, doch sie müssen eingerichtet, gepflegt und zuverlässig mit dem Internet verbunden werden. Auch das stellt eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar.

„Digitale Medien erlauben zudem, individuelle Interessen einzubeziehen.“

News4teachers: Trotz dieser Herausforderungen, inwieweit können digitale Lernmittel das Lernen unterstützen – speziell im Bereich der Sprachförderung?

Ohle-Peters: Digitale Lernmedien bieten hervorragende Möglichkeiten, auf die Diversität der Lernenden einzugehen – und damit meine ich nicht nur Mehrsprachigkeit, sondern auch soziale Voraussetzungen, Interessen, Vorwissen und Leistungsniveaus.

Sie ermöglichen, adaptiv zu unterrichten: Mithilfe von Lernverlaufsdiagnostik lassen sich gezielt Aufgaben bereitstellen, von denen die Kinder besonders profitieren. Manche Programme übernehmen diese Diagnostik sogar, geben den Lernenden direkt Feedback und schlagen automatisch passgenaue Aufgaben vor. Die Lehrkräfte monitoren dann nur noch, welche Aufgaben die Lernenden bekommen. Bei 30 Schülerinnen und Schülern kann das Lehrerinnen und Lehrer deutlich entlasten.

Gerade im Schuleingangsbereich sehe ich durch das SPEAK-Projekt viele Möglichkeiten, das Lernen zu unterstützen. Hier ist es etwa möglich, die Schriftsprache zunächst zu umgehen und stattdessen mit multiplen Repräsentationen zu arbeiten: Bilder oder Audios. So können Kinder mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen gemeinsam lernen. Auch in anderen Fächern, etwa in Mathematik oder den Naturwissenschaften, lassen sich mithilfe digitaler Medien mehrere Sprachen einbeziehen – zum Beispiel durch Übersetzungen oder mehrsprachige Wortspeicher.

Digitale Medien erlauben zudem, individuelle Interessen einzubeziehen. Ein Beispiel ist das Projekt „LeseKI:DS“ am IFS, ein Lesetrainingsprogramm mit KI-generierten Texten. Die Kinder oder Jugendlichen wählen zunächst unter anderem thematische Schwerpunkte aus, auf deren Basis die Künstliche Intelligenz Texte erstellt, die sowohl ihre Interessen als auch ihr Vorwissen berücksichtigen.

Darüber hinaus können Lehrkräfte über digitale Medien auch außerschulische Lernorte einbeziehen beziehungsweise an außerschulischen Lernorten digital vorbereitete Aufgaben einbinden. Da sind wir dann wieder beim Smartphone; das haben viele Kinder ohnehin immer dabei. Aufgaben lassen sich dadurch also auch asynchron bearbeiten – zeitlich und räumlich flexibel. So kann Individualisierung nicht nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch stattfinden. Zudem können Familien eingebunden werden, etwa indem Eltern sehen, an welchen Aufgaben ihr Kind gerade arbeitet und wie der Lernfortschritt ist.

Es besteht also wirklich großes Potenzial, schulisches Lernen mithilfe digitaler Lernmittel wirksam und nachhaltig zu unterstützen.

„Wichtig sind ausreichende personelle Ressourcen, um Geräte einzurichten, zu warten und bei Problemen unterstützen zu können.“

News4teachers: Was braucht es denn, damit Lehrkräfte dieses Potenzial auch im Schulalltag ausschöpfen können?

Ohle-Peters: Wenn man zunächst auf die Organisationsebene schaut, braucht es zum Beispiel eine verlässliche technische Ausstattung und eine stabile Internetverbindung. Ebenso wichtig sind ausreichende personelle Ressourcen, um Geräte einzurichten, zu warten und bei Problemen unterstützen zu können.

Darüber hinaus braucht es Medienkompetenz – sowohl bei den Lernenden als auch bei den Lehrkräften. Das bedeutet etwa technisches Know-how, also zu wissen, wie man mit Schwierigkeiten umgeht. Ebenso wichtig ist methodisches Wissen, wofür und wie sich welches Medium sinnvoll nutzen lässt. Nicht zuletzt gehört ein reflektierter Umgang mit digitalen Medien dazu, einschließlich der Kenntnis möglicher Risiken.

Wesentlich sind außerdem systematische Förderkonzepte und wissenschaftlich fundierte Lernangebote, sodass gezielt die Kompetenzen gefördert werden, die für schulischen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe relevant sind.

News4teachers: Zielt darauf auch das SPEAK-Projekt ab? Dass am Ende ein wissenschaftlich fundiertes Lernangebot etwa als App zur Verfügung steht, das Lehrkräfte nutzen können?

Ohle-Peters: Ja, es ist geplant, die Ergebnisse als Open Educational Resource zur Verfügung zu stellen, damit Lehrkräfte die Materialien individuell in ihrem Unterricht einsetzen oder die Aufgaben gezielt an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben können.

News4teachers: Ich habe noch eine Frage mit Blick auf die Altersgruppe: Wenn digitale Medien bereits in der ersten Klasse zum Einsatz kommen, sollten Lehrkräfte dann parallel auch direkt beginnen, die Kinder für die Risiken zu sensibilisieren, die mit diesen Lernmitteln verbunden sind?

Ohle-Peters: Das ist eine Debatte, die aktuell noch geführt wird. Ich denke, Medienkompetenzförderung sollte relativ früh beginnen. Sobald Kinder anfangen, mit digitalen Medien zu arbeiten, sollten sie altersgerecht lernen, warum sie eingesetzt werden und wie man sie sinnvoll nutzt. So können sie Schritt für Schritt die notwendigen Lernstrategien aufbauen. News4teachers / Anna Hückelheim, Agentur für Bildungsjournalismus, führte das Interview.

Sprach- und Lesekompetenzen: Was hilft gegen die Defizite? “Digitale Medien ermöglichen eine gezielte Förderung”

 

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Hans Malz
12 Tage zuvor

Klar, lass ruhig die Klassen vollpacken, wir haben ja Tabtets.

Kommt wieder, wenn die Pilotstudie mal über einen längeren Zeitraum an Brennpunktschulen durchgeführt wurde und die Ergebnisse dann stimmen. Bitte auch die vorhandenen Ressourcen dabei nicht verbessern, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.

Realistin
11 Tage zuvor

Ja, super!!! Jeder braucht eins.
Damit funktioniert der online-Unterricht wunderbar. Einfach einloggen, Kamera und Ergebnisse präsentieren oder hochladen.
30 % Homeschoolinganteil.
Kein Fahrtweg, Keine Viren im Winter, keine Zeitverschwendung.
Ob auf Teneriffa, in der Ueckermark oder daheim im Zimmer.

Gummibärchen
11 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Genau – nichts als Verschwendung von Ressourcen, Umweltzerstörung, Datenmüll, der gelagert (also gespeichert) und gekühlt werden muss und das Trinkwasser für diese Kühlung nehmen wir …. anderen Menschen weg.

Win-win – oder?!

blau
11 Tage zuvor

Ach so was rechtspopulistischen fordert also auch die CDU?!
Was soll das heißen? Eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund? Wies wäre es mit Sprachstandserhebung und Förderung VOR Schuleintritt?
Als ob Migrationshintergrund automatisch bedeuten würde, dass man kein Deutsch spricht. Solche undifferenzierten Aussagen bringen mich wirklich in Rage. Nur weil ein Elternteil vor 40 Jahren in Ausland geboren wurde, heißt das noch lange nicht, dass dessen Kinder kein Deutsch sprechen!

ed840
11 Tage zuvor
Antwortet  blau

Es hängt aber auch von den jeweiligen Bundesländern ab, ob Schüler*innen in der Statistik als “mit Migrationshintergrund” erfasst werden, wenn ein Elternteil im Ausland geboren ist.

Eine bekannte deutschen Komikerin, Schauspielerin , Grimmepreisträgerin aus Köln, wurde z.B. als Kind eines Lufthansamanagers in Montreal geboren. Deren Kinder müssen in der Schulstatistik NRW als mit Migrationshintergrund” erfasst werden, in BW oder Bayern dagegen als ohne Migrationshintergrund”.

lehrerguru
11 Tage zuvor

Ohle-Peters: Das ist eine Debatte, die aktuell noch geführt wird. Ich denke, Medienkompetenzförderung sollte relativ früh beginnen.”

Ich weiß, mein Beitrag ist etwas Off-Topic, aber ich finde, an diesem Zitat hier sehen wir gerade, wie wichtig eigentlich ein sinnvolles und überlegtes Vorgehen mit den Medien in der Schule ist.

Die Möglichkeiten des Tablet-Einsatzes sind wirklich toll. Ich selbst nutze sie auch sehr gerne, da sie fantastische Möglichkeiten bieten. Sie können im Unterricht mit Feedback Multiplikatoren sein, sie sind motivierend und vieles mehr.

Gleichsam erkenne ich auch eine riesige Gefahr, die davon ausgeht, wenn wir nun alle Jugendlichen dauerhaft und ständig diese Tools nutzen lassen. Mein Bundesland plant nun ambitioniert, kurzfristig ab Klasse 7 nun alle mit Tablets auszustatten. Ein riesiges finanzielles Volumen und ich habe gleichsam große Bauchschmerzen, was die Nutzung in diesem Alter durch die jungen Menschen angeht. Ich sehe, wie ich viele von Ihnen – insbesondere Jungen – verliere. Von der fehlenden technischen Supportbegleitung will ich gar nicht sprechen. Viele in meinem Kollegium, insbesondere die jüngeren Vertreter sind große Befürworter einer frühen Mediennutzung. Ich – selbst Elternteil von drei Kindern im Alter von Grundschule bis Oberstufe – habe allersdings Bauchschmerzen. Interessant ist auch: Tablets fordern alle, gleichsam verbieten wir an unserer Schule sehr radikal jeden Handyeinsatz. Ich finde das alles seltsam. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu alt. 🙂

DerechteNorden
11 Tage zuvor
Antwortet  lehrerguru

Gerade wieder an meiner Schule passiert: Bei Insta gab es eine Fotostory mit Bildern aus einem Oberstufenunterricht. Man sieht die unterrichtende Lehrkraft, das Arbeitsblatt, andere Tablets, auf denen man sieht, dass einige andere Mitschülys irgendeine Netflix-Serie schauen …
Das passiert dauernd, wir bekommen es nur selten mit.
Schlimmer finde ich aber, dass davon ja sehr oft andere Schülys betroffen sind, was bedeutet, dass wir sie nicht schützen können. Was da abgeht, wird ständig ausgeblendet.
Und dass so gut wie alle S*S, die Tablets nutzen, sich im Unterricht ständig Antworten/Lösungen aus dem Internet holen, anstatt selbst zu denken und arbeiten, ist auch eine Tatsache, die offensichtlich fast niemanden interessiert.

Alle Kids wissen, dass man das nicht darf, wir schulen sie ab Klasse 5. Und trotzdem passiert das immer wieder. Mich nervt dieses ewige “Bla-bessern-Umgang-beibringen-bla” inzwischen nur noch, da das nicht fruchtet.
Wenn Medieneinsatz mit Tablets, dann nur in ausgewähltem Fachunterricht an Schulgeräten, nach Möglichkeit ohne Internet-Zugang.
Tatsächlich wären für Kids, die Deutsch lernen müssen, Tablets, mit denen sie dann wirklich nur mit einem Programm Sprachtraining machen, gut. Sobald aber Internet verfügbar ist, wäre ich dagegen.

Alese20
11 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Man könnte auch ein eigenes SuS WLAN einrichten und am Router einstellen, welche Webseiten aufgerufen werden können. Gleichzeitig private Smartphones bzw. Tablets mit Internetzugang verbieten. So könnte man sicherstellen, dass nur das benutzt wird, was erlaubt ist.

Ulla
10 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Die Schüler sind in der Hinsicht leider cleverer als wir und schaffen es oft, Sperren am Gerät zu umgehen.

Alese20
10 Tage zuvor
Antwortet  Ulla

Die Sperre wäre am Router, also nicht für die Kids erreichbar. Sperren an den Tablets sind da einfacher zu knacken.

Hans Malz
9 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Apple Classroom? Löst zumindest eines der Probleme.

DerechteNorden
9 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das können wir uns leider nicht leisten.

Hans Malz
8 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sind das denn Ipads? Dann kostet es doch nichts.
Ansonsten gibt es leider nur Lösungen, die Geld kosten.

Gummibärchen
11 Tage zuvor

Ist ja der Hammer!

Unsere Medien diesbezüglich waren u.a. Kassetten und später CD’s.

Ach – und echte Menschen.

Komischerweise wurde darüber nie so hehyped wie über die energiesaugende, umweltzerstörende Elektromullverursachung….

Ein Wunder der Technik?

Oder nur wieder ein Zeichen, wie blöde Menschen sind?

kanndochnichtwahrsein
11 Tage zuvor
Antwortet  Gummibärchen

Gerade Intergration funktioniert nicht nur über digitale Medien.
Da gehören Menschen (Lehrer, Mitschüler) dazu, die Bindung herstellen und Motivation schaffen.
Unter “Motivation” verstehe ich weder bei Lernenden noch bei Lehrenden die “Lust” auf den Umgang mit dem Tablet!
Motivation hat m.E. etwas mit einem “inneren Bedürfnis” oder einer “äußeren Notwendigkeit” zu tun.

Der Mensch lernt, weil er sich weiterentwickelt, weil er in seiner Umwelt klarkommen muss (will) unter immer wieder neuen Bedingungen – wenn auch hier sicher nicht perfekt im Sinne aktueller evolutionsbiologischer Theorien ausgedrückt…

Für mich ist der Wunsch, mit Mitschülern in einer neuen Sprache über gemeinsame Interessen sprechen zu können oder den Lehrer in einer neuen Sprache vestehen und dann mehr lernen zu können, eine viel größere als die reine Lust am Bedienen des Tablets – selbst wenn das sicher auch irgendwo kurzfrsitig ein Belohnungszentrum anspricht (und Sucht auslösen kann).
Echte Motivation ist m.E. das, was z.B. ein Schulhund auslöst, mit dem und über den ein Kind unbedingt reden lernen will.
Dabei werden Prozesse (“Glückshormon”) ausgelöst, die einem kooperativen Zusammensein und der individuellen Weiterentwicklung dienen als Grundlage für gemeinsames Überleben.
Lehrer, Mitschüler, Schulhunde und viele andere Faktoren sind Katalysatoren für das nachhaltige Lernen – all das sperche ich aus Erfahrung (ja, nicht “wissenschaftlich belegt”, aber meine tiefste Überzeugung) jedem Lernen mit Tablet selbst den besten Programmen grundsätzlich ab!

Noch kein Kind ist von einem Schulhund oder seinem Lehrer/seiner
Lehrerin süchtig geworden… so lernen Kinder, unabhängig zu werden!

Ich glaube, Digitalisierung “nutzt” Lernprozesse, die uns biologisch mitgegeben sind – führt aber in Sackgassen, weil sie nicht zum Menschen/Mitmenschen hin und zu einer Anpassung in die Umwelt führt, sondern eher zu Vereinzelung, Isolation, zu starker Vereinfachung, wenig vernetztem Denken.
Die Möglichkeiten eines menschlichen Gehirns (seine Kapazität, Kreativität, seine soziale und konstruktive Kraft) werden nicht angesprochen, nicht genutzt und nicht weiterentwickelt!

Je nach Veranlagung und Rahmenbedingungen sollten wir bei weiterer Digitalisierung an Stelle echter Bindung (privat und in der Schule) mit vielen zusätzlichen “Problemen” in vielen Bereichen der kindlichen Entwicklung rechnen.

Gummibärchen
10 Tage zuvor

Ganz genau!

Mein erster Kommentar ist ausdrücklich KEIN Plädoyer für Elektrogeräte.

Es geht m.E. nichts über Mensch zu Mensch.

Ulla
10 Tage zuvor

Das, was die Professorin und ihre Kollegen da rausgefunden haben, ist überhaupt nichts Neues. Natürlich gibt es tolle digitale Programme zur Sprachförderung, aber diese müssen von Lehrern begleitet, angeleitet und ausgewertet werden. Funktioniert also doch nicht mit knapp 30 Kindern in den Klassen.