Ärzte rätseln: Madenwürmer und Läuse finden sich bei immer mehr Kindern

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ERFURT. Mehr Kinder sind von Parasiten betroffen, in Thüringen jedenfalls (wie aktuelle Daten zeigen). Vor allem Madenwürmer breiten sich aus – während Krätzmilben zurückgehen. Ärzte suchen nach Erklärungen.

Ungebetene Gäste: Fadenwürmer. (Madenwürmer gehören zur Familie.) Foto: Shutterstock

Bei Kindern und Jugendlichen ist zuletzt häufiger Parasitenbefall mit Kopfläusen oder Madenwürmern festgestellt worden. Das zeigen Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen zu Diagnosen bei Kindern im Alter bis 18 Jahre. Demnach hat es insbesondere beim Befall mit Madenwürmern eine auffällige Steigerung gegeben. Ist 2023 noch bei 5.791 Kindern eine Madenwurminfektion diagnostiziert worden, waren es 2024 insgesamt 8.273 Fälle. Das entspricht einer Steigerung um rund 43 Prozent.

Zugenommen haben auch die registrierten Fälle von Kopfläusen. Thüringens größte Städte Erfurt, Jena und Gera erklären diese Entwicklung übereinstimmend mit dem Effekt der Corona-Pandemie. Die Kontaktreduktion, Gruppentrennung in den Einrichtungen und zeitweise Schließung habe demnach für einen deutlichen Rückgang gesorgt, teilte etwa die Stadt Jena mit. Das zeigen auch die Zahlen: Gab es 2021 noch 2.969 Fälle von Kopfläusen bei Thüringer Kindern, waren es ein Jahr später bereits rund 4.000. Im aktuellsten Erhebungszeitraum 2024 wurden 4.726 Fälle gezählt.

Einzig Krätzmilben sind auf dem Rückzug

Einzig die Krätzmilben sind der Statistik zufolge seit 2020 kontinuierlich auf dem Rückzug. Waren es damals noch 6.598 Fälle, sank die Zahl Jahr um Jahr auf 4.155 im Jahr 2024. Das entspricht einem Rückgang um rund 37 Prozent.

Über die Gründe dieser Entwicklungen lasse sich nur spekulieren, sagt Dirk Rühling, Sprecher des Thüringer Landesverbandes des Berufsverbandes BVKJ, in dem Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte zusammengeschossen sind. Der Befall mit Madenwürmern sei gesundheitlich unbedenklich. «Also ich denke, dass da viele Menschen gar nicht behandelt werden, weil sie gar keine Symptome bekommen und es gar nicht auffällt, aber die natürlich als Überträger infrage kommen», so Rühling.

In der Regel seien Kinder im Kita- oder Grundschulalter betroffen. Dass die Fallzahlen zuletzt gestiegen sind, könne auf ein höheres Bewusstsein für das Thema hindeuten, glaubt der Kinderarzt. Stelle sich ein Kind mit Bauchschmerzen in der Praxis vor, werde in der Regel ein Test auf Wurmbefall durchgeführt.

Parasitenbefall ist nicht meldepflichtig

Gleichermaßen ist unklar, warum die Zahlen beim Krätzmilbenbefall zurückgehen seit dem Ende der Pandemie, so Rühling. Der Parasit breite sich oft innerhalb von Familien aus und sei dann nur schwer zu bekämpfen. Dass sich die Menschen seit der Pandemie weniger in Innenräumen aufhalten und Familien weniger «aufeinander hocken», könne eine Ursache für den Rückgang der Zahlen sein.

Läuse, Krätzmilben und Madenwürmer gehören nicht zu den meldepflichtigen Erregern im Infektionsschutzgesetz. Erst eine Häufung der Fälle in kurzer zeitlicher Abfolge werde den Gesundheitsämtern mitgeteilt, heißt es von den Städten Erfurt, Gera und Jena. Insgesamt beobachte man dort aber keinerlei auffällige Häufung von Meldungen oder vermehrte Ausbrüche. News4teachers / mit Material der dpa

Krankenkasse: Steigender Trend bei Kopfläusebefall unter Kita-Kindern und Grundschülern

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Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Gruselig! Ich hoffe, die Kritiker*innen von Forschung können in diesem Fall über ihren Schatten springen und Erkenntnisse aus “dem Elfenbeinturm” annehmen, wenn es dort neue Infos gibt

Karlheinz
1 Monat zuvor

Die Schulen sind sicher!
Und die Erde ist eine Scheibe….

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor

Mehr Armut. Globalisierung, vermehrter Kampf um Arbeitsplätze, EU, dies sind wichtige Ursachen.

TaMu
1 Monat zuvor

Corona vorbei, ordentliches Händewaschen vorbei!
Und schon tummeln sich die Madenwürmer, die es während des Schlafes von der geheimen, juckenden Stelle bis unter die Fingernägel, dann aber leider nicht weiter in Seife, Wasser und Abfluss geschafft haben, in Kita und Schule auf angelangten Oberflächen.
So viel Freiheit nach Corona muss schon sein!

Marion
1 Monat zuvor
Antwortet  TaMu

Liebe TaMu,
Hier muß ich Ihnen ausnahmsweise einmal widersprechen.
Corona vorbei – ordentliches Händewaschen vorbei.
Das will ich so pauschal nicht unkommentiert stehen lassen.
Das “ordentliche” und häufige Händewaschen während der Corona-Zeit hat bei manchen Kindern zu schlimmen Hautreizungen mit extrem trockenen, rissigen bis hin zu rot entzündeter Haut an den Händen geführt.
Manche Kinder brachten damals ihre eigene Handcreme mit, weil die Haut der Hände durch das häufige und sehr ausgiebige Waschen extrem beansprucht war.
Die Kinder mußten damals nach dem Ankommen im Kindergarten erst mal gründlich Händewaschen.
Wir haben das korrekte, gründliche Händewaschen mit den Kindern eingeübt – also auch zwischen den Fingern, die Daumen und die Fingerspitzen zu waschen.
Es wurde auf die richtige Dauer geachtet – also die Hände so lange zu waschen, bis man zweimal Happy Birthday gesungen hat. (Ja, das waren die Empfehlungen damals.)
Klar haben wir versucht, das Ganze irgendwie auch spielerisch zu vermitteln. Aber die Kinder haben schon gemerkt, dass das über das bisherige, “normale” Maß an Hygiene hinausging
Ein Junge war damals nahe dran einen Waschzwang zu entwickeln.
Er kriegte die Krise, wenn ihm einfiel, dass er vergessen hatte sich die Hände zu waschen, nachdem er sich aus Versehen in die Hand statt in die Ellenbeuge geniest hatte.
Die häufigsten Sätze, die wir während Corona zu den Kindern sagten, war “geh bitte Händewaschen, du hast rein geniest/gehustet”, “hast du dir die Hände gründlich gewaschen?”, “Daumen, Zwischenräume und Fingerspitzen nicht vergessen”, “zweimal Happy Birthday oder Alle meine Entchen singen”….etc.pp.
Nach Corona hat sich das Ganze – Gott sei Dank – wieder normalisiert.
Die Kinder waschen sich die Hände nach dem Toilettengang, vor und nach dem Essen.
Den Kleinen helfen wir dabei und zeigen, wie es geht.
Bei den Größeren müssen wir auch ein Stück weit darauf vertrauen, dass sie das schon richtig machen werden. Man kann nicht jedem Kind in den Waschraum folgen und nachprüfen, ob es sich die Hände auch wirklich ordentlich wäscht.
Vor dem gemeinsamen Mittagessen waschen sich alle Kinder die Hände, da ist auch immer eine erwachsene Person mit dabei und achtet darauf, dass das einigermaßen ordentlich vonstatten geht.
Das was nach dem Kratzen an juckenden Stellen unter den Fingernägeln landet, geht mit dem normalen, gründlichen Händewaschen auch nicht restlos weg. Dazu bräuchte es schon die Bürste. Kann und sollte man zu Hause dann auch tun – ist im Massenbetrieb Kita aber nur schwer umsetzbar.
Und hier liegt m.E. auch “der Hase im Pfeffer”: Viele, viele kleine Kinder tagein tagaus in großer Zahl an einem Ort.
Sowas ist hygienetechnisch gesehen immer etwas heikel.
Da kann man noch so sehr zum Händewaschen anhalten und auf Sauberkeit achten – irgendwas rutscht immer durch.
Und wenn’s der Rotz am Kissen in der Kuschelecke oder der Popel an der Unterseite der Tischkante ist.
Oder eben der Wurm unterm Fingernagel, der im haarigen Ohr des Kuscheltiers hängenbleibt, an dem das nächste Kind verträumt und selbsvergessen herumsaugt.
Kinder halt. Schulterzuck.
Keine Erzieherin dieser Welt wird das immer alles im Blick haben und unterbinden können.
Never. Ist halt das Risiko der gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich gewünschten und erforderlichen flächendeckenden Vollzeitaußerhausbetreuung schon unserer Jüngsten. Amen.

TaMu
1 Monat zuvor
Antwortet  Marion

Sie haben natürlich vollkommen recht mit dem, was Sie schreiben. Ich meinte mit „ordentlichem Händewaschen“ allerdings nicht das andauernde Händewaschen, wie wir es wegen Corona hatten, sondern nur einfach das ordentliche Händewaschen. Wie viele Kinder bekommen denn vor der Kita überhaupt die Hände mit Seife ordentlich gewaschen oder werden angeleitet, das selbst zu tun? Wie viele Menschen waschen sich nach dem Toilettengang ordentlich mit Seife die Hände? Wer lässt sein Kind zu Hause als erstes die Hände waschen, wenn es aus der Schule oder vom Einkaufen nach Hause kommt?
Viele Kinder sind wieder sehr naturbelassen über den Tag, seit Corona vorbei ist, und vermutlich auch viele Erwachsenen.

Marion
1 Monat zuvor
Antwortet  TaMu

Nachtrag an @TaMu:
Nicht falsch verstehen, ich verstehe grundsätzlich schon, was Sie meinen und gebe Ihnen da auch recht.
Sie schreiben, dass “viele Kinder wieder sehr naturbelassen über den Tag sind, seit Corona vorbei ist.”
Dazu fallen mir gleich wieder die diversen “Waldprojekte” oder Waldkitas ein.
Da geht es natürlich auch sehr “naturbelassen” zu.
Toilette, fließend Wasser, Seife, gründliches Händewaschen….
Ähem…., wir hatten während unserer jährlichen zwei bis dreiwöchigen Waldprojekte jeweils immer etwas abseits ein Loch gebuddelt fürs Geschäft, einen Kanister Wasser, um starke Verschmutzungen der Hände beseitigen zu können, und ansonsten hatten die Kinder einen feuchten Waschlappen in einer verschlossenen Dose oder Feuchttücher dabei, um sich vor dem Essen die Hände zu säubern, von “waschen” will ich in dem Fall nicht reden.
Ich glaube manchmal, man kann nicht immer alles haben:
Einerseits zurück zur Natur –
Andererseits perfekte hygienische Voraussetzungen.
Irgendwo müssen wohl manchmal auch Abstriche gemacht werden.

TaMu
1 Monat zuvor
Antwortet  Marion

Liebe Marion, ich finde es wunderbar, mit Kindern in der Natur zu sein und zu spielen, zu matschen und draußen zu schlafen, selbst wenn die Kinder hygienisch weniger gut versorgt wären, als Sie das so vorausschauend und umsichtig umgesetzt haben.
Ich war mit dem Ausdruck „naturbelassen“ ein bisschen flapsig.
Ich meinte damit keineswegs Kinder, die draußen spielen dürfen und auch so aussehen. Es wäre wirklich befremdlich, draußen auch nur annähernd perfekte hygienische Bedingungen zu erwarten. Draußen wird improvisiert und entspannt das Nötigste gemacht.

Unter „naturbelassen“ meinte ich Kinder und auch Erwachsene, die sich generell nicht gut waschen, obwohl sie zu Hause oder in einer gut ausgestatteten Umgebung sind und alle Möglichkeiten haben.
Das lag wirklich einfach am Ausdruck, den ich für diesen Zustand benutze und der nichts mit Zeltlagern und Stockbrotfeuern zu tun hat.

Ihre Antwort hat mir gerade Lust auf solche Abenteuer gemacht, aber jetzt wird es gerade kalt. Deshalb sende ich Ihnen liebe Grüße vom Feuer im Ofen und hoffe, Sie denken von mir nicht, dass ich während Corona komisch geworden bin 😉

Marion
1 Monat zuvor
Antwortet  TaMu

Nein, das denke ich ganz sicher nicht. Ihnen auch liebe Grüße zurück.

Ale
1 Monat zuvor
Antwortet  Marion

Nicht falsch verstehen: wir waren in einem arabischen Land in einem großen Hotel. Es war faktisch Pflicht sich am Eingang die Handy zu desinfizieren um Krankheiten nicht zu verbreiten.
Während Corona war es Pflicht in der KiTa bei Eintritt die Hände zu waschen (wenn die Handy rissig werden dann liegt es meist an der Putztechnik oder einer nicht rückfettenden Seife: mediziner müssen sich vor jeder OP minutenlang die Hände waschen und sogar Bürsten), mittlerweile nicht mehr. Drum ist Händehygiene in meinen Augen das A und O beim Infektionsschutz. Und wer keine Seife will der sollte Desinfektionsmittel nehmen. Wenn ich mir aber den Seifenverbrauch auf unseren SchulWCs ansehe, dann wird diese dort so gut wie nie benutzt. Leider.
Ebenso schicken wir Kinder seit Corona verstärkt krank zur Schule und in die KiTa => was ich den Kollegen gegenüber furchtbar finde. Ärzte machen seltener Erregertests, was gern zu Ausbruchsgeschehen führt, weil nicht jeder bei EHEC oder Meningokokken hat einen schweren verlauf – ist aber ansteckend.
Zusammenfassend: ich bin leider auch der Meinung, dass wir uns in Bezug auf Hygiene negativ entwickelt haben. Man könnte hier die Fehltage des erzieherischen Personals in KiTas noch anführen, leider wird aber niergends genauer geschaut, was Grund hierfür ist.

Marion
1 Monat zuvor
Antwortet  Ale

@Ale @TaMu
Ja, Händewaschen ist wichtig zur Vermeidung von Infektionen.
Das ist unbestritten.
Von Erwachsenen erwarte ich da auch absolute Vorbildlichkeit.
Es ging mir lediglich darum zu verdeutlichen, dass Kitas nun mal Institutionen sind, die geradezu ideale Bedingungen für Erreger, welcher Art auch immer, bieten, sich auszubreiten.
Selbst wenn jedes einzelne Kind mit gründlich gewaschenen Händen den Kindergarten betritt, können Sie nicht verhindern, dass es sich in der nächsten Minute im stillen Verborgenen der Höhle, die es sich unterm Tisch gebaut hat, oder in die es unter der Hochebene gekrochen ist, am Hintern kratzt, wenn es dort juckt. Und danach wird es nicht herausspringen um sich flugs gewissenhaft die Patschehändchen zu waschen.
Nein, es wird sich anschließend mit dem selben Finger in der Nase bohren, den evtl. erbeuteten Popel irgendwo loswerden, um dann mit exat diesen Händen nach dem nächsten Spielzeug zu greifen und es dann großzügig an den Dreijährigen weiterzureichen, der es sich mit Wonne in den Mund steckt.
Kinder im Kindergarten tun sowas ständig.
Ich glaube manchmal, es ist den meisten gar nicht bewußt, dass so ein Kindergarten “infektionstechnisch” gesehen der totale Supergau ist.
Klar schicken wir die Kinder zum Händewaschen vor und auch nach dem Essen und auch nach dem Toilettengang mahnen wir das Händewaschen an.
Aber 1. sind wir da nicht immer dabei, um zu kontrollieren, ob das auch wirklich so erfolgt und 2. liegt dazwischen soviel Zeit und Möglichkeit sich wieder “einzusauen” – das glaubt man nicht.
Wir haben Kinder, denen unentwegt die Nase läuft.
Ist ja “nur ein kleiner Schnupfen”, wegen sowas kann man doch nicht jedesmal zu Hause bleiben.
Kann sich eigentlich irgendwer, der noch nie in einem Kindergarten gearbeitet hat, vorstellen, wo dieser Rotz überall landen kann?
Kann sich irgendwer vorstellen, wie die Toilettenkabine aussehen kann, nachdem ein Kleinkind, das gerade die Windel losgeworden ist, dort ein größeres Geschäft verrichtet hat, und nicht schnell genug jemand hinterherkam um beim Abputzen behilflich zu sein? –
Der kleine Racker inzwischen aber, mit vermutlich ungewaschenen Händen, zurück in den Gruppenraum geflitzt ist, um weiter in der Puppenecke “Essen” für seine Freunde zu “kochen”, die auf der Plastik-Mohrrübe dann durchaus gerne mal wirklich herumkauen.
Muss ich noch deutlicher werden?
Kindergarten – das sind Drei- bis Sechsjährige in großer Zahl auf engem Raum. Das ist nicht wie zu Hause, wo sich eins, zwei oder wenn’s hoch kommt mal drei Kinder tummeln.
Da wird sozusagen “in Massen” gespielt, gepopelt, gehustet, geniest und sich, wo auch immer gekratzt.
Und NATÜRLICH schicken wir jeden zum Händewaschen, sobald wir sehen, “ups, der hat gerade die Hand aus der Hose gezogen.”
Sehen wir das immer? NEIN!
Erklären wir den Kindern, das es wichtig ist, sich die Hände zu waschen, wenn man sich sich reingeniest- oder gehustet oder sich untenrum angefaßt hat? JA!
Denken die dann daran das auch zu tun, wenn sie gerade mitten im Spiel sind? SELBSTVERSTÄNDLICH NICHT!
Husten die sich immer vorbildlich in die Ellbeuge? NEIN!
Wenn Erzieher aber einfordern, kranke Kinder zu Hause zu lassen, sie erst wieder zu bringen, wenn sie wirklich auskuriert sind und keinerlei Krankheitssymptome mehr aufweisen, dann ist das Genöle und Gejammer groß, wegen “aber die Arbeit” und “aber er wollte doch unbedingt wieder in den Kiga”…etc.pp.
Übrigens nutzt das gründlichste Händewaschen zwar gegen möglichen Wurmbefall aber nicht im Mindesten, wenn dir ein grippe/erkältungs/corona infiziertes Kind direkt ins Gesicht hustet. Und DAS führt meistens zu den von Ihnen erwähnten hohen Krankenständen vor allem in den Herbst- und Wintermonaten.
So war das in den letzten Jahren zumindest bei uns der Fall:
Grippe, Erkältung, Corona.
Warum Madenwürmer und Läuse in letzter Zeit bei Kindern und Jugrndlichen gehäufter auftreten, kann ich leider nicht mit Sicherheit sagen.
Vielleicht spielt ein mangelndes Hygienebewußtsein beim Händewaschen eine Rolle.
Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es in Kitas schwierig ist, das immer konsequent umzusetzen. Bei uns in der Einrichtung hat das, in Einzelfällen, wie ich betonen möchte, bei einigen Kindern im Zuge der manchmal etwas übertriebenen Fokussierung, auf das gründliche Händewaschen, während der Pandemie, zu (AUCH) negativen Folgen geführt.

TaMu
1 Monat zuvor
Antwortet  Marion

Liebe Marion, wir schreiben ja schon seit Jahren beide über die Arbeit mit kleinen Kindern – Sie in der Kita und ich als jetzt ehemalige Tagesmutter.
Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie oft ich schon an Sie gedacht und wegen der schwierigen Sache mit dem „kleinen Schnupfen“, dem „bisschen Husten“, dem schleimenden Auge „nur wegen Allergie“, den fiebernden Kindern (vorhin hatte er noch gar nichts!) und den sich übergebenden Kindern (das ist nichts, es hat heute nur den Frühstücksbrei zu schnell runtergeschlungen) mit Ihnen gelitten habe!
Ich konnte als selbständige Tagesmutter mit maximal fünf Kindern gleichzeitig mit den Eltern bereits beim Erstgespräch über meine strengen Regeln bezüglich ansteckenden Absonderungen (nicht Krankheiten!) reden. Es hat sich in meinem kleinen Kreis rasch herausgestellt, dass ich selbst garnicht erkrankte und ausfiel, weil ich mich mit nichts angesteckt hatte und dass die Kinder mit Symptomen abwechselnd jeweils ab dem ersten Tag fehlten, aber jeweils nur das eine und nicht gleich alle anderen mit. So hat jede Familie ihre Krankheiten mit sich selbst ausgemacht. Die Kinder kamen auskuriert zurück und litten nicht unter ständiger Neuansteckung mit sich überlagernden Infekten, was insgesamt zu weniger und kürzeren Erkrankungen führte.

Von Ihnen und anderen Kita- Beschäftigten sowie von Lehrerinnen und Lehrern habe ich immer gelesen, wie ausgesetzt Sie allen Erkrankungen gegenüber waren, während ich mich schützen konnte. Ich bewundere, mit welcher Tapferkeit Sie und alle anderen das Jahr für Jahr auf sich nehmen und wie groß das Engagement für die Kinder ist, auch wenn heftige Erkrankungen, nicht zuletzt in den ersten Coronajahren, umgehen und viele von Ihnen sehr darunter leiden.
Jetzt sind es eben, neben allem anderen, Madenwürmer und Läuse, was zwar gruselig, aber im Vergleich fast noch harmlos erscheint. Sie beschreiben sehr anschaulich, wie sich Hygiene in der Kita ganz schnell in Luft auflöst und sich Zustände entwickeln können, die völlig normal sind, aber nicht immer gleich gesteuert werden können, weshalb es gelegentlich ziemlich eklig werden kann.
Ich konnte bei meinen fünf Kindern noch einigermaßen den Überblick behalten, kenne mich aber auch gut aus mit plötzlichem Verlust der vollen Windel (weshalb danach bei mir Bodypflicht war) und mit den anderen beschriebenen Vorfällen.

Dass Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen diesen Beruf so liebevoll und verständnisvoll ausüben, obwohl sie oft von Eltern den Grund für Ihre nächste schlaflose Nacht über der Schüssel in die Arme gedrückt bekommen, weil deren Arbeit wichtiger ist als Ihre Gesundheit, finde ich bewundernswert und alles andere als selbstverständlich.

Ich wünschte Ihnen allen viel mehr Anerkennung und auch Verständnis für Ihre Bedürfnisse, als das der Fall ist. Ich wünschte auch, dass nicht die Angst der Coronazeit, wohl aber das faktenbasierte Wissen über Ansteckung und Verbreitung von Erkrankungen sowie deren einfache Vermeidungsstrategien außerhalb von Hysterie zumindest bei allen vernünftigen Menschen erhalten geblieben wäre. Das bedeutet, mit Symptomen zu Hause zu bleiben, damit andere weiterhin gesund zur Arbeit gehen können, sich die Hände ordentlich zu waschen, in die Ellbogenbeuge zu niessen und zu husten und bei Symptomen eine Maske zu tragen, wenn man schon unter Leute gehen muss oder will. In diesem Fall könnte man auch gelegentlich die Hände desinfizieren, bevor man mit ihnen Türklinken anfasst, nachdem man sich geschneuzt hat. Kinder sollten keine Maske tragen, aber eben drei Tage zu Hause bleiben.
Das würde alle schützen, vor allem auch diejenigen, die im Bildungsbereich arbeiten.
Aber leider, wie ich ganz oben geschrieben habe, ist das alles weitgehend verloren gegangen, was ich sehr bedaure.

Carolin M
1 Monat zuvor

Mehr Armut, weniger Zeit, Geld, Nerven für Kinderpflege werden die Ursachen sein.

Elina
1 Monat zuvor

Ich bin 1 jahr lang 6 mal zum arzt wegen den mistdinger gerannt. Hab mich bei der Kita und beim Kinderarzt beschwert. Kind geht gesund rein, 6 wochen später dreckssinger da. 4 wochen daheim mit kur, danach wieder kita und es ging wieder los!!! Das liegt also nicht nur an corona, sonder auch weil die Eltern ihr krankes kind zur kita schicken!!!!

Ira
1 Monat zuvor

Krätze ist nicht wirklich meldepflichtig und wie auch die anderen Parasiten den befallenen Menschen peinlich, deswegen kann man davon ausgehen, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist.
Aufgrund der erhöhten “Völkerwanderung ” in den letzten 10 Jahren, entspricht es der Logik, ähnlich wie in der Weltkriegszeit, dass sich Parasiten ausbreiten auf Grund der Frequention diverser Durchgangs-/Zielgegenden sowie der mangelnden Hygiene. Am Ziel angekommen treffen dann zudem, in Schulen und Kindergärten, unbehandelte Fälle auf eine größere Anzahl von Personen. Eine Quarantäne findet nicht statt, da die Fälle keinen Arzt aufsuchen oder wegen der mangelnden Arzttermine, nicht oder zeitlich spät statt findenden Termine. Ein Facharzt wird oftmals durch die Ablehnung des Falls (keine Neupatienten!) oder eine Ablehnung der Überweisung durch den Hausarzt (die nach meiner Erfahrung, sehr mangelhaften in spezialisierten Fachgebieten, ausgebildet sind), nicht aufgesucht. Hausärzte oder Kliniken untersuchen Patienten auf diesem Gebiet, begründet in der finanziellen Lage der Krankenkassen und der Budgetierung sowie dem Ärztemangel, nur mangelhaft und oberflächlich, so dass ein oder mehrere Parasiten nicht entdeckt und behandelt werden. Hinzu kommt, dass Arbeitnehmer unfreundliche Systeme wie BEM, diese dazu treibt, statt einen Arzt auf zu suchen, zur Arbeit gehen, um nicht den Job zu verlieren und dort weitere Personen infiziert. Letztendlich, wen wundert es, wenn längst vergangene Krankheiten wir Pocken oder Befall durch Parasiten, wieder auf dem Vormarsch sind und sich vermutlich auch noch potenzieter ausbreiten werden.
Abhilfe schafft m. E. nur, Unternehmen hinsichtlich der Arbeitsplatzschaffung zu fördern, damit mehr Menschen (Bürgergeldempfänger und Arbeitslose) in Arbeit kommen und dadurch Beiträge zur Krankenkasse, Sozialversicherung und. Steuern, die die Haushaltslöcher reduzieren. Desweiteren sollten die Ansprüche bezüglich der Ausbildung von Ärzten und weiterer Spezialsusbildungen auf ein adequates Niveau gehoben werden, da eine falsche Diagnose oder ein schlechter Arzt negativer zu Werten ist, als kein Arztbesuch. Dieses Land ist nicht das Land (mit dem niveauhaftem Anspruch und der Qualität) in dem ich geboren wurde. Dieses Land ist traurigerweise ausgestorben, weil vergessen wurde ein rechtschsffenes, fleißiges und ehrliches Volk unter Naturschutz (wie manche anderen Völker) zu stellen.

Ale
1 Monat zuvor
Antwortet  Ira

Da die meisten Schüler noch unter 18 bzw 24 sind greift die Budgetierung nicht. D.h. sie sind nicht budgetiert.’
Und Läuse gab es schon immer – je länger die Kinder aufeinanderhocken desto höher die Gefahr. Ganztagsbetreuung ist heute halt eher der Normalfall.
Jeder ausländische Arzt muss hier seine Facheignung sowie seine Deutschkenntnisse (BW C1 Niveau) nachweisen.

Karlheinz
1 Monat zuvor
Antwortet  Ira

Der Kommentar schrabt aber ganz gefährlich an Nazisprech! Pfui Teufel!!!

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Ira

„Dieses Land ist traurigerweise ausgestorben, weil vergessen wurde ein rechtschsffenes, fleißiges und ehrliches Volk unter Naturschutz (wie manche anderen Völker) zu stellen.“

Wow…..Danke für den unverblümten Einblick in völkisches Gedankengut….
Ich bin mir nicht sicher, ob Sie das mit dem „unter Naturschutz stellen“ bei indigenen Völkern so richtig verstanden haben….

Unverzagte
1 Monat zuvor

Mit Sicherheit warten fiese Überraschungen, wenn weitere Fachkräfte nicht nur aus medizinischen Bereichen wegen derartig verquerer Haltung von “Niveau” dieses Deutschland verständlicherweise verlassen…

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Ira

Ich übersetze mal Ihren post:
Wer arm oder /und Ausländer ist, ist schmutzig und der fleißige, saubere, ehrliche Deutsche wird von solchen ausgerottet.

(PS : Läuse bevorzugen den frisch shampoonierten Kopf)

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Der Zusammenhang zwischen Armut, Unsauberkeit und entsprechenden Parasiten ist halt einfach zu logisch für ‘Schland 25.

Da können Sie “räächtz!” schrei(b)en, bis der Arzt kommt.

Was meinen Sie, warum öffentlich und semi-öffentlich keiner was dazu sagt ? Das gleiche gilt für einige andere Krankheiten, die bisher als ausgerottet galten.

Ich übrigens auch nicht, bin doch nicht blöd.

So kommt dann alles zusammen:

– unschuldige Opfer der peinlichen Erkrankungen (bei Kindern)
– zunehmend mangelhafte medizinische Versorgung (nicht nur dabei)
– totschweigen, Distanz halten (was niemandem hilft und alles nur verschlimmert)
– übertriebene Hygiene-Hysterie andererseits (Köpfe shamponieren und Klobrillen desinfizieren bis zum Immunkollaps)

Wenn sich eine Gesellschaft entscheidet, faktisch jeden aufzunehmen – DANN muss man die Leute auch entsprechend versorgen.

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Ira

Überfremdungsängste führen zuweilen zu einer verzerrten Wahrnehmung einer sich verändernden Umwelt. Krätze gab es immer schon, auch 1970, 1980 oder sonst wann auch immer in Deutschland.

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Ira

Und die deutschen fernreisenden Urlauber bringen keine unangenehmen Tierchen, z.B. Bettwanzen über Reisegepäck ( https://de.wikipedia.org/wiki/Bettwanze), Malaria aus den Tropen (https://de.wikipedia.org/wiki/Malaria) , venerische Erkrankungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Syphilis , https://de.wikipedia.org/wiki/Gonorrhoe) oder Krätze (https://de.wikipedia.org/wiki/Kr%C3%A4tze) mit nach Hause ?
Sie vergaßen leider zu erwähnen, dass auch andere Menschen aus anderen Kulturkreisen ein rechtschaffenes, fleißiges und ehrliches Leben führen.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL

Natürlich tun sie das.

Und gehen (hoffentlich) instant zum Arzt.

TaMu
1 Monat zuvor
Antwortet  Ira

Welche Völker stehen denn bereits unter Naturschutz? Was habe ich verpasst?
Und in welchem Land sind Sie geboren worden? Es tut mir so leid, dass es anscheinend ausgestorben ist.

Alius
1 Monat zuvor

Das ist kein Rätsel! Eier von Madenwürmern werden regelmäßig in den Sandkästen öffentlicher Spielplätze gefunden.
Der Ursprung dürften streunende Hunde oder solche von verantwortungslosen Besitzern sein.