Klassenfahrten-Ziel Nummer eins: die Hauptstadt – was dort gerade angesagt ist

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BERLIN. Berlin zieht Schulgruppen an wie keine zweite Destination in Deutschland. Dabei muss die Hauptstadt zeitgemäßen Anforderungen gerecht werden. Ein Blick darauf, welche Programme gerade angesagt sind – bei Schüler*innen wie Lehrkräften.

Mit dem Fahrrad durchs Regierungsviertel – liegt im Trend. (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

Wenn ein Lehrer seine Schüler für eine Klassenfahrt in eine deutsche Stadt begeistern möchte, dann steht Berlin als Ziel meist ganz oben auf der Liste. Rund 14.000 Klassen aus Deutschland mit insgesamt 400.000 Schülern jährlich machen sich auf den Weg in die Hauptstadt. Damit ist Berlin hierzulande Klassenreiseziel Nummer Eins.

Klassenfahrten entspannt planen

Klassenfahrten sind Höhepunkte der Schulzeit. Jede Fahrt verbindet Bildung mit Erlebnis: Stadtführungen, Museumsbesuche, sportliche Aktivitäten oder Kulturangebote machen jede Reise abwechslungsreich und pädagogisch wertvoll.

Berlin lockt mit spannenden Perspektiven – wie dem Olympiastadion. Foto: welcome berlin tours

Für Lehrkräfte sind Klassenfahrten jedoch oft mit großem organisatorischem Aufwand verbunden. welcome berlin tours entlastet Schulen seit über 35 Jahren zuverlässig bei der Planung und Durchführung.

Ob spannende Städtereisen nach Berlin, Prag oder Barcelona oder naturverbundene Fahrten innerhalb Deutschlands: Die erfahrenen Spezialisten bieten Rundum-Service aus einer Hand – von Anreise über Unterkunft bis zum Freizeitprogramm.

Lehrkräfte profitieren von geprüften Unterkünften, fairen Preisen und individueller Beratung. So wird die Klassenfahrt für alle Beteiligten sicher, unkompliziert und unvergesslich. Informieren Sie sich gerne: www.superklassenfahrten.de

Das Interesse ist auch im Ausland groß: Laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg verzeichnete Berlin 2024 über 4,7 Millionen Gäste, und damit 45,4 % der Gesamtbesucherzahl, aus dem Ausland. Der Pressesprecher der kommunalen Tourismus- und Kongressorganisation visitBerlin, Christian Tänzler, berichtet davon, bereits Klassengruppen aus Mexico City angetroffen zu haben, die extra für einen Aufenthalt in der deutschen Hauptstadt einen Flug nach Europa auf sich genommen haben.

Und das hat einen guten Gund. Denn Berlin als Ziel einer Schulreise ist eine echte Win-win-Situation: Während das Lehrpersonal Berlins reiche Historie und Anlaufstellen wie Gedenkstätten, Museen oder den Bundestag dankend annimmt, um ein pädagogisch wertvolles und bildungsorientiertes Rahmenprogramm zu erstellen, bleibt Berlin auch bei den Jugendlichen die beliebteste Stadt deutschlandweit, wie der TUI Gen Z City Index von 2023 verrät.

Auf TikTok gibt es weltweit kaum eine andere Stadt, die so viral geht wie #Berlin. Das Reiseziel punktet bei jungen Menschen mit einem urbanes Großstadtgefühl. Szeneviertel, Streetwear-Stores und Food-Hotspots lassen darauf schließen, dass Schüler nicht nur mitfahren, um dem regulären Unterricht zu entgehen, sondern echtes Interesse mitbringen.

„Die Stadt hat den ganz klaren Bildungsauftrag, Geschichte komprimiert, aber richtig zu vermitteln“

Doch Berlin ist eben auch weit mehr als nur eine pulsierende Metropole für Jugendliche – die Stadt trägt eine außergewöhnliche politische Bedeutung und Geschichte, die sie seit Generationen zu einem einzigartigen Lernort macht, und das für Jugendliche weltweit, erklärt visitBerlin-Pressesprecher Tänzler. Er betont, es sei keine einfache Aufgabe, junge Menschen mit der Vergangenheit zu erreichen: „Die Stadt hat den ganz klaren Bildungsauftrag, Geschichte komprimiert, aber richtig zu vermitteln.“ Der neuen Generation von Schülerinnen und Schülern – aber auch Lehrkräften – könne man Historie nicht mehr nur durch eine Glasscheibe veranschaulichen.

Auch historische Angebote müssen heute „instagrammable“ sein, also auf sozialen Medien etwas hermachen. Nicht nur für Schüler: Immerhin jede fünfte Lehrkraft deutschlandweit gehört der Altersgruppe unter 35 an, wie eine Umfrage von Statista zeigt, und gehört damit zur Generation „Digital Native“. Selbst die Planung der Klassenfahrt übernehmen für sie mittlerweile oft KI-Programme, weiß Tänzler.

Durch Künstliche Intelligenz haben auch die Museen der Stadt heute einiges mehr zu bieten als noch vor einigen Jahren. So sei das DDR-Museum im Herzen Berlins gerade renoviert und durch eine interaktive Ausstellung ergänzt worden, die es unter anderem möglich macht, in einem originalen Trabant zu sitzen und per Simulationsfahrt durch die Stadt zu düsen. Ein anderes Beispiel seien Videoausflüge mit VR-Brillen von „Timeride“, die Orte wie den Palast der Republik der 1980-er Jahre aufleben lassen.

Eindrucksstärke ist auch gefragt, wenn es heißt, Berlin als Lernort der Gegenwart zu entdecken. Denn trotz einer reichen Geschichte ist Berlin dennoch alles andere als eine Stadt, die in der Vergangenheit verharrt. Eine Klassenfahrt nach Berlin lohnt sich ebenfalls, wenn es darum geht, kontemporäre Themen in den Vordergrund zu rücken. Neben dem Computerspielmuseum glänzt Berlin laut Tänzler mit dem Futurium, welches 2019 seine Pforten öffnete. Das interaktive Museum schmückt sich mit dem Titel „Haus der Zukünfte“ und verspricht Schülern spannende Einblicke in die absehbare Entwicklung von Natur, Mensch und Technik.

Doch auch analoge Angebote sind keineswegs out, im Gegenteil. Derzeit sei es besonders beliebt, Klassenfahrten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu gestalten, berichtet Tänzler. Gefragt seien unter anderem thematische Fahrradtouren durch die Stadt. Wie wäre es dabei zum Beispiel mit einer Urban Gardening Tour entlang Berlins Oasen? Oder einer Green Fashion Tour zu ökologisch orientierten Boutiquen? Umweltfreundlich soll für Schulen dann möglichst auch das Transportmittel zum Reiseziel sein. Tänzler: „Der ökologische Fußabdruck rückt bei der Anreise immer stärker in den Fokus – immer öfter reisen Gruppen mit Bus oder Bahn, und auch Nachtzüge für Schulklassen werden immer populärer.“

Trotz all der ernsthaften Themen rund um Nachhaltigkeit und Historie darf laut Tänzler eines nicht fehlen: genügend Zeit für ein Selfie vor dem Brandenburger Tor und einen Besuch in einem der bekannten Berliner Dönerläden. Milla Priboschek, News4teachers

Was lässt sich auf einer fünftägigen Klassenfahrt in Berlin erleben? visitBerlin hat ein mögliches Programm zusammengetragen – hier ist es abrufbar. 

Hier geht es zu allen weiteren Beiträgen des Themenmonats “Klassenfahrten und außerschulische Lernorte”. 

Neues Redaktionskonzept bei News4teachers: Mehr Tiefe, mehr Praxisbezug – Themenmonate starten

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Mannkannesnichtfassen
2 Monate zuvor

Ich war vor dem Sommerferien dort und fand es furchtbar. Dreckig, übervoll, überall Baustellen, extrem viele Obdachlose und offen konsumierende Junkies. Zudem zu teuer, als dass die Schüler viel selbstständig unternehmen könnten. Berlin kann mir gestohlen bleiben. Und bevor jetzt jemand denkt, ich käme aus einem rosaroten Kuscheldorf, nein, ich komme mitten aus dem oft geschassten Ruhrgebiet.

dickebank
2 Monate zuvor

Ja, nur nehmen uns nicht mal die ganzen schwäbischen Migranten und Neu-Berliner das Kaff ab.

Hans Malz
2 Monate zuvor

Aber wenn man in Berlin seinen Bundestagsabgeordneten besucht, dann gibt es Zuschüsse und die Fahrt passt ins vorgegebene Budget. Vielleicht ist das woanders auch so…

“Dreckig, übervoll, überall Baustellen, extrem viele Obdachlose und offen konsumierende Junkies.” Bei solchen Zuständen fühlen sich dann alle schnell wie zu Hause…

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Geht auch mit MdL im eigenen BL, um die jeweilige Landeshauptstadt zu besuchen. Ohne Kontakt zum heimischen MdL lohnt sich auch eine Anfrage beim Besucherdienst der Landtagsverwaltung, um zumindest einen Fahrtenzuschuss zu ergattern.