„Stratus“: Corona-Variante (mit einem besonderen Symptom) breitet sich rasant aus

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BERLIN. Die Corona-Zahlen steigen nach Ende der Sommerferien wieder rasant – und eine neue Variante dominiert: „Stratus“ (XFG). Das geht aus aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und aus internationalen Berichten hervor. Auffällig ist vor allem ein Symptom, über das viele Betroffene klagen: starke Halsschmerzen. Manche beschreiben das Gefühl sogar als „Rasierklingen im Hals“. 

Gekommen, um zu bleiben: das Coronavirus. Illustration: Shutterstock

Während frühere Varianten des Coronavirus eher Husten, Fieber und Abgeschlagenheit in den Vordergrund rückten, berichten viele Infizierte bei „Stratus“ nun von intensiven („rasierklingenartigen“) Halsschmerzen und. Dazu kommen die klassischen Symptome wie Müdigkeit, Fieber und Husten.

Für den Präventionsmediziner und Medizinjournalisten Dr. med. Christoph Specht kommt diese Entwicklung nicht überraschend. „Corona ist gekommen, um zu bleiben. Wir werden immer mit dem Virus zu tun haben“, sagte er gegenüber ntv.de. Dass die Infektionszahlen im September steigen, sei typisch für die Jahreszeit. Menschen bringen das Virus aus dem Urlaub mit und halten sich angesichts kühlerer Temperaturen häufiger in Innenräumen auf – ideale Bedingungen für die Verbreitung.

Specht betonte zudem, dass die aktuelle Corona-Welle nicht mit den ersten Pandemiejahren vergleichbar sei. “Anders formuliert: Unsere Immunität ist inzwischen so gut, dass Corona nur noch die üblichen Erkältungssymptome mit sich bringt.” Ein Ausnahmezustand sei nicht zu erwarten, vielmehr gehe er von einem “ganz normalen Infektionsherbst beziehungsweise -winter” aus.

Im aktuellen Wochenbericht meldet das RKI für die 37. Kalenderwoche (8.–14. September 2025) 2.396 laborbestätigte Corona-Fälle – ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche (2.153). Auch die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung habe „deutlich“ zugenommen. Besonders bemerkenswert: Alle Altersgruppen sind betroffen.

„Es gibt mittlerweile so gut wie niemanden, der nicht mindestens einmal Kontakt mit dem Virus hatte – ob durch Impfung oder Infektion“

Die gute Nachricht: In den Kliniken zeigt sich die Lage bisher entspannt. Die Zahl schwerer akuter Atemwegsinfektionen (SARI) blieb niedrig. Auch Influenza- und RSV-Fälle spielen aktuell kaum eine Rolle. Treiber der Entwicklung ist die rekombinante SARS-CoV-2-Linie XFG – „Stratus“ eben. Laut RKI lag ihr Anteil in Deutschland zuletzt bei 84 Prozent der untersuchten Proben – noch im Juli waren es rund zwei Drittel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die Variante als „Variant of Interest“ ein. „Stratus“ gilt als besonders ansteckend, Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe gibt es aber bisher nicht.

Bereits im Juli breitete sich „Stratus“ in Südostasien aus, heute dominiert die Variante auch in Europa. Auch Specht sieht keinen Anlass zur besonderen Sorge: „Corona ist kein Sonderfall mehr. Wer davor Angst hat, müsste konsequenterweise auch vor den vielen anderen Erregern Angst haben, die im Herbst und Winter Infekte auslösen.“ Gleichzeitig mahnen Experten zur Vorsicht, insbesondere für Risikogruppen. Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sollten laut Ständiger Impfkommission (Stiko) ihre Auffrischungsimpfung rechtzeitig im Herbst vornehmen. Die derzeitigen Impfstoffe schützen nach Einschätzung von Fachleuten weiterhin zuverlässig vor schweren Verläufen.

Für gesunde Menschen ohne Risikofaktoren reicht die bestehende Immunität meist aus. „Es gibt mittlerweile so gut wie niemanden, der nicht mindestens einmal Kontakt mit dem Virus hatte – ob durch Impfung oder Infektion“, sagte Specht. Diese Immunisierung schütze auch bei den neuen Varianten vor einem schweren Verlauf. Wer unsicher ist, sollte sich beim Hausarzt beraten lassen, ob ein Booster sinnvoll ist, rät der Experte. News4teachers 

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6 Kommentare
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blau
26 Tage zuvor

Und was schützt besser vor Long COVID?

AvL
26 Tage zuvor
Antwortet  blau

Vorbeugendes Impfen gegen SARS-Covid-19 hilft.

Alex
25 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Unseren beiden Kolleginnen, die jetzt mit Mitte 40 bzw. Mitte 50 zwangsweise in den Vorruhestand geschickt wurden, hat es leider nicht geholfen.

Rainer Zufall
26 Tage zuvor

“Es gibt mittlerweile so gut wie niemanden, der nicht mindestens einmal Kontakt mit dem Virus hatte – ob durch Impfung oder Infektion”
Nach einer Pandemie? Geh nach Hause!

Alle die von dieser Aussage nicht gemeint sind, wären die Toten, welche den Kontakt nicht überstanden und Menschen mit geschwächten Immunsystem – die wissen ja, wie viel gesellschaftlichen Rückhalt Sie einplanen können

Helge
26 Tage zuvor

Die nächste Grippe- und Coronawelle rolle an.

Lass Dich endlich impfen

https://www.youtube.com/watch?v=pWJxFwnCBUo