BERLIN. Immer mehr Schülerinnen und Schüler in Deutschland lernen künftig verpflichtend Informatik. Das zeigt der neue Informatik-Monitor 2025/26, den die Gesellschaft für Informatik (GI) gemeinsam mit dem Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung vorgelegt hat. Nur noch Berlin, Brandenburg und Hessen planen derzeit keine Einführung eines Pflichtfachs Informatik – ein Trend, der die Schullandschaft grundlegend verändert. Allerdings gibt es dabei ein Problem.

Vor fünf Jahren war Informatik noch in lediglich vier Bundesländern Pflichtfach. Mit dem Schuljahr 2025/26 steigt die Zahl auf zehn: Auch in Hamburg wird das Fach nun für alle weiterführenden Schulformen verpflichtend. Sachsen-Anhalt geht einen Sonderweg – hier gilt die Pflicht für Sekundar- und Gemeinschaftsschulen, nicht aber für Gymnasien. Bremen und Rheinland-Pfalz folgen in den kommenden Jahren. Damit zeichnet sich ein klarer bildungspolitischer Trend ab, Informatik als Schlüsselkompetenz im Unterricht zu verankern.
Große Unterschiede beim Umfang – nur drei Länder erfüllen die Empfehlung der SWK
Trotz dieser Entwicklung zeigen sich große Unterschiede beim Umfang des Unterrichts. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) empfiehlt sechs Wochenstunden Informatik – verteilt über die Klassen 5 bis 10. Nur Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und das Saarland erfüllen diese Vorgabe. Baden-Württemberg hat immerhin aufgestockt: Dort wurde die Zahl der Stunden von einer auf vier erhöht.
„Zeitgemäßer und diverser Informatikunterricht erreicht alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen, nicht nur eine Gruppe von meist männlichen Interessierten“, sagt GI-Präsidentin Christine Regitz. Gerade für Mädchen sei das Pflichtfach von großer Bedeutung, um „Vorurteile abzubauen und Chancengerechtigkeit herzustellen“.
Horst Nasko, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung, mahnt: „Die Fachkräfteengpässe in Informatik sind dramatisch. Für mehr Nachwuchs braucht es mehr Informatikunterricht, der begeistert und auf Studium oder Ausbildung vorbereitet.“
Stifterverband: „Informatische Bildung ist keine Zukunftskompetenz – sie ist Gegenwart“
Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbandes, betont die gesellschaftliche Relevanz: „Informatische Bildung ist keine Zukunftskompetenz. Schon heute zeigt sich, dass ohne sie berufliche und gesellschaftliche Chancen, wirtschaftliche Entwicklung und die Sicherheit unseres Landes gefährdet sind.“ Immer mehr Länder würden das erkennen, so Meyer-Guckel – der Informatik-Monitor sei ein „Signal an jene Bundesländer, die das noch nicht ausreichend tun“.
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Informatik in der Oberstufe: Beliebtheit bleibt hinter Naturwissenschaften zurück
In der gymnasialen Oberstufe bleibt Informatik jedoch weit hinter anderen Naturwissenschaften zurück. Nur 16 Prozent der Jugendlichen belegten 2023/24 entsprechende Kurse – im Vergleich zu 38 Prozent in Physik und Chemie sowie 78 Prozent in Biologie. Ursache sei die strukturelle Benachteiligung des Fachs: Laut Kultusministerkonferenz (KMK) muss nur eine Naturwissenschaft verpflichtend belegt werden – Informatik gilt dabei nicht als gleichwertige Alternative.
Besonders deutlich werden die Unterschiede zwischen den Bundesländern – und zwischen den Geschlechtern: In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen belegt mehr als jeder zweite Schüler und knapp jede dritte Schülerin Informatik. In Thüringen und Rheinland-Pfalz liegt die Quote bei knapp der Hälfte der Jungen, aber nur einem Viertel beziehungsweise Fünftel der Mädchen. In Hessen, Niedersachsen oder Bremen belegt hingegen nur jeder sechste Junge und lediglich eine von 25 Schülerinnen das Fach.
Lehrkräftemangel bleibt größte Hürde
Eine der größten Herausforderungen bleibt der Mangel an qualifizierten Informatiklehrkräften. Der Bericht fordert daher attraktive Einstiegsmöglichkeiten ins Informatiklehramt, Weiterqualifizierung bestehender Lehrkräfte und Anpassungen in den Stundentafeln.
Die Autorinnen und Autoren des Monitors fordern zudem, dass die KMK den Empfehlungen der SWK folgt und Informatik mit sechs Wochenstunden verbindlich in der Sekundarstufe I verankert. In der Oberstufe solle das Fach den Naturwissenschaften gleichgestellt werden – sowohl bei der Belegung als auch als mögliches Prüfungsfach. News4teachers
Alle Ergebnisse finden sich unter https://informatik-monitor.de
Im November auf News4teachers: Themenmonat Digitalpakt und Co. – Was Schulen wirklich brauchen









Naturwissenschaften haben einen völlig anderen Erkenntnisweg, Informatik liegt weitaus näher an der Mathematik. Erkenntnisgewinn aus Beobachtung, Hypothese, Experiment und Abstraktion hat nicht viel gemeinsam mit der sogenannten Informatik, die in der Schule stattfindet. Wenn wir die Kompetenzziele ernst nehmen -und das wird doch erwartet, oder?-kann ein NW-Fach nicht so einfach ersetzt werden.
Sind sich eigentlich alle einig, was Informatik sein soll? Wenn Schüler in Klasse zehn nach zwei Jahren noch nie den Begriff Algorithmus gehört haben und ein Flussschema mit großen Augen betrachten bin ich mir da nicht so sicher. Über vorgegebene Programmbausteine Klötze schieben zu lassen oder statt einer Schleife mit Zähler zehnmal copy/paste den Originalprozess zu ‘programmieren’, ist das ‘digitale Bildung’?
Wo kommen eigentlich die sechs Wochenstunden her, bzw wer gibt sie ab? Die Naturwissenschaften, wie passend nach den letzten Ergebnissen zum Bildungsstand?
Es ist schwer, solche Meinungen ernst zu nehmen, die keinen Realitätssinn und nur Maximalforderungen vortragen.
Die Lehrer für die Sek I sind doch leicht zu finden: wie jeder weiß, haben unsere Sportkollegen sowieso zu wenig Arbeit, also bitte fachfremd Informatik… (ja, Ironie)
Zumindest in der Sek I ist Informatik eher informationstechnologische Grundbildung. Wie nachhaltig die ist, hängt wie in jedem Fach vom Interesse der Schüler ab. Dieses dürfte umso geringer werden, je näher der Lehrer in die (eigentliche) Informatik eindringen möchte oder laut Lehrplan muss.
Die Verantwortlichen meinen aber, dass Informatik “der Umgang mit dem Handy”, “E-Mails schreiben” oder “Texte mit Word formatieren” ist. Da hat kaum einer den Überblick.
Das sind alles Hilfsmittel, die nichts mit dem Fach zu tun haben. Es wird aber erwartet, dass die Kinder eine Präsentation erstellen können, die hatten ja schließlich “Informatik”. Wenn ich dann erzähle, dass ich für die ersten Semester im Studium keinen Rechner brauche, gucken die mich alle blöd an.
Im Mathematikstudium sind Zahlen größer als drei auch eher selten relevant….
… und einen Taschenrechner braucht man nie.
“Informatik liegt weitaus näher an der Mathematik.”
Nein, nicht wirklich.
Nicht, wo liegt es dann näher dran?
Oh doch. Schauen Sie sich mal Skripten zu den Vorlesungen Informatik I an. Das ist faktisch nur Mathematik, also echte Mathematik, nicht einfaches Rechnen.
Natürlich ist die Informatik der Mathematik weitaus näher als den Naturwissenschaften. Ich würde sogar sagen, dass sie den Sprachen ebenfalls näher steht als den Naturwissenschaften.
Etwas bei den Naturwissenschaften für Informatik “wegnehmen”, ist daher eher kontraproduktiv.
Informatik = automatische Informaionsverarbeitung
=
Automatische Prozesssteuerung, die erreicht wird, indem Abläufe und Zusammenhänge mithilfe mathematischer Formeln beschrieben werden, diese in einzelne Arbeitsschritte zerlegt werden und schließlich in eine Sprache übersetzt werden, die ein Computer “versteht” (=Programmueren), so dass der Prozess dann automatisch ablaufen kann.
Einfaches Beispiel: Wie funktioniert eine Supermarktkasse?
Weitere Beispiele: Textverarbeitungsprogramm (programmieren- nicht bedienen) oder Kontrollverfahren beim Versenden von Datenpaketen (Email), Barcode oder QR-Code lesen …
Das ist nicht zu verwechseln mit der Anwendung eben jener Programme, die zuvor erstellt wurden (Bedienung von Textverarbeitungsprogrammen etc.).
Informatik funktioniert demnach nicht ohne Mathematik.
Naturwissenschaften z.B. Physik:
Hier werden Abläufe in der Natur beobachtet, vermessen, mit Modellen beschrieben, die Modelle in Mathematische Zusammenhänge übersetzt, diese programmiert und schließlich die Messergebnisse mit den Modellrechnungen verglichen. Die Modelle werden iterativ verändert, so dass die Rechnungen immer näher an die Messwerte herankommen.
Beispiel: Wettervorhersage, Berechnung medizinischer Strahlentherapie, …
Physik funktioniert demnach nicht ohne Mathematik und auch nicht ohne Informatik. Da die Prozesse auch verbal exakt beschrieben werden müssen, sind Sprachkenntnisse ebenfalls von großer Bedeutung. Um den Austausch verschiedener Wissenschaftsgruppen zu gewährleisten, ist die Arbeitssprache, in der Ergebnisse veröffentlicht werden, Englisch. Auch das sollte beherrscht werden, falls man das Fach studieren möchte – ist also ab der Oberstufe relevant.
Was davon sollte nun in den Informatikunterricht integriert werden?
Generelles Verständnis:
Wie funktioniert ein Computer?
Hardware und Software
Anwendung: Programmieren von Grund auf (Erstellen von Flussdiagrammen passend zum Problem und Anwendung einer einfachen Programmiersprache)
In der Schule wird das oft mit Medienkompetenz verwechselt:
Was sind soziale Netzwerke und wie benehme ich mich dort?
Was ist das WWW und wie finde ich dort etwas?
Wie entscheide ich, was richtig und was falsch ist?
Wo lauern Gefahren?
Wie funktionieren Word und Co?
Verwandte Themen wie Suchtprobleme, Seltene Erden in Smartphones und Naturschutz und Politik, Akkus und Naturschutz, Energieverbrauch, falsche Informationen im Netz und Manipulationsgefahr etc. gehören (fächerverbindend) zu anderen Fächern.
Es gibt sicher noch viel mehr Punkte, die man hier ansprechen könnte. Sicher erscheint mir jedenfalls, dass man sich zuerst über den Erwartungshorizont einig werden sollte, bevor man so ein Projekt startet und dann jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Ich weiß nicht, wer Informatik unterrichten soll.
Habe mich mal über Zertifikatskurse informiert – keine Beförderung, keine Entlastung, Fortbildung nur auf Kosten der eigenen Freizeit.
Dafür gibts dann mehr Arbeit.
Wie gesagt, weiß nicht WER es machen soll.
Eines weiß ich aber:
Ich jedenfalls nicht.
Ich mach es, obwohl ich nicht dafür ausgebildet bin. Der Name ist “Informatik”, aber es handelt sich nur um Inhalte aus dem Bereich Datenverarbeitung/Informationsverarbeitung, also Word, Excel, Powerpoint.
Das ist ja Teil des Problems, dass das als Informatik verkauft wird.
Ist mir klar – natürlich ist es eher Fühlimatik als Informatik.
Ich wollte eher auf etwas anderes hinaus:
Da es nur negative Anreize gibt, macht es halt kaum jemand.
Gerne wird dann auch erwartet, man möge die diversen Steinzeitprobleme der Schul-IT lösen – weil “kann ja Computer”, selbstverständlich ohne jemals irgendwo auch nur eine Sekunde zu spät einzutreffen. Und wieder ohne Beförderung, Bezahlung, Entlastung.
Daher schiesst auch jegliches Wissen über Technik in Form pixeliger Dampfwolken zu meinen Ohren raus, bevor ich das Schulgelände betrete.
NRW: 4h Entlastung.
Und die praktisch NETTOREAL aufgewendete Zeit in dieser Phase ist … ?
Glauben Sie mir, wäre das so, würden “Fühlimatik”-Lehrer aus jeder Ritze quellen…
“Informatik wird Pflichtfach, fast überall – aber: Wer soll’s unterrichten?”
Eine sehr gute Frage.
Informatik ist keine Naturwissenschaft aber auch nicht Mathematik. Es ist ein eigenes Fach. Und sicherlich sind Grundkenntnisse genauso wichtig wie in Biologie, Chemie oder Physik. Wir haben eine Schulrealität, die, zumindest in Gymnasien, bzw. für das Abitur drei Sprachen mit insgesamt 11-12 Wochenstunden vorsieht. Das ist mehr als alle MINT Fächer zusammen haben. Englisch reicht als Pflichtfremdsprache aus. Dann hat man auch Zeit für Informatik. Aber keine Lehrer. Die wenigen die das können, werden für Mathematik und Physik bzw. Chemie gebraucht oder sind keine Lehrer.
Aber solange wir noch glauben, dass Made in Germany die Spitze der Welt ist, gibt es keinen Grund etwas zu ändern.
“Made in Germany die Spitze der Welt”
Das glaubt doch auch keiner mehr, außer diejenigen, die die Politik für neue Subventionen belabern wollen (aktuell wieder VW mit Kurzarbeitergeld, da die Chips komischerweise wieder in den deutschen Werken fehlen, aber nicht im Ausland (wo es kein Kurzarbeitergeld gibt…)
Nicht mehr zeitgemäß – wurde schon lange durch “engeneered in Germany” ersetzt.
Das haben Sie jetzt aber falsch geschrieben. Das heißt “engendered in Germany”…
Kann nicht sein, wenn ich an Audi denke.
“Fortschritt durch Technik”?
Sie leben immer noch in den 90ern, so scheint es…
Informatik wird Pflichtfach in 10 Bundesländern, aber es gibt kaum Lehrkräfte und erst recht natürlich keine Prüfer, die die Qualität des Unterrichts beurteilen könnten. Was sagt uns das über die schulischen Entscheidungsstukturen?
“Prüfer, die die Qualität des Unterrichts beurteilen”
Was soll das sein? Eine Art TÜV für Lehrkräfte? Am besten privatwirtschaftlich organisiert, alle zwei Jahre eine neue Plakette? Man will ja schließlich an der Bildungsmisere mitverdienen, oder?
Informatik und Medienbildung gehört mMn nicht in die Hände von Pädagogen, sondern in die Hände von Profis. Externe Kooperationen, gerne didaktisch unterstützt von den Lehrkräften könnte die Unterforderung der SchülerInnnen und die Überforderung der LehrerInnen drastisch abbauen. Dazu dann auch gerne noch gezielte Fortbildungen.
Nein, wir brauchen im Schulsystem keine IT-Freiberufler für Stundensätze von 100 Euro aufwärts, die Microsoft-Produkte schulen.
Woher das plötzliche Interesse? Nicht mehr “gut genug” für den “freien Markt”, da Wirtschaftskrise und KI plötzlich bedrohlich sind?
In meiner Schulzeit haben große IT Firmen Kurse im Schulen/Unis in Programmieren/Data Analyse vorgeschlagen. Nach den ersten Monaten die, bei denen es nicht klappte, wurden aussortiert, aber der Rest durfte es bis zum Ende machen. Alles umsonst. Die besten hatten Studium Unterstützung/ Job Angebot bekommen.
Es wäre schön so was ähnliches hier auch zu haben.
Gute Idee! Aber die hat einen kleinen Haken: die Chancengerechtigkeit. Diese Firmen werden wohl kaum an Brennpunkt-Schulen tätig werden.
Frevel!
Leute ohne Lehramtsstudium in Schulen?
Pfui. Alles Pfuscher…
Oder?
Das war bei uns auch nicht an jeder Schule, man musste mal schon zur Nachbarschule laufen. Man könnte solchen Firmen Steuerentlassungen als Gegenleistung vorschlagen oder sie noch irgendwie anders motivieren.
“bei denen es nicht klappte, wurden aussortiert”
Das versuchen Sie einmal im Jahr 2025 an einer öffentlichen Schule. Viel Spaß!
Das wäre ein Forderkus dann. Der Rest würde mit Word, Excel, Power Point usw arbeiten.
Also mal eben aus einem Kurs zwei gemacht (“Förderkurs” und “normaler Kurs”). Jeder Schulleiter würde Sie dafür auslachen bzw. sagen: “Ja machen Sie mal, aber Stunden kann ich Ihnen dafür nicht anrechnen.”
Warum denn nicht, wenn der Forderkurs von außenstehenden Spezialisten gemacht wurde, für die Schule umsonst?
Eine bekannte Lehrerin, Verfechter von Gesamtschulen, meinte, alle Klassen sollten in Leistungsgruppen geteilt werden, um Kinder besser zu fördern. In unserer Gesamtschule gibt es nicht – Lehrer müssen mehrere Leistungsniveau in einer Klasse betreuen, was in vielen Fächern extrem schwer ist.
Informatik auf dem gleichen Niveau allen beizubringen ist meiner Meinung nach nicht nötig. Jemand braucht nur basic skills bei Textverarbeitungen und Präsentationen. Jemand kann gut Algorithmen und erste Schritten in Programmieren erlernen.
Ich, Lehrkraft, BIN Profi und verbitte mir die Abwertung meiner Qualifikation!
Informatikstudium ?
Natürlich!
…keine weiteren, unnatürlichen Fragen, tut leid.
Sind „unverzagte“, „Unverzagt“ und Co eigentlich derselben schreibenden Person zuzuordnen?
Ein schönen Tag in die Runde.
Sicherlich wiederholte ich mich, das Problem der naturwissenschaftlichen Fächer einschließlich Mathematik besteht schon mehr als 20 jahre.ich habe damals an der VHS Strausberg, ein Teil der Lehrkräfte meiner Kinder unterrichtet. Das Angebot an die Lehrer und Lehrerinnen hieß ” Maus”. Hier sollten die Grundlagen der Informatik in der Schule gelehrt werden. Dieser Kurs sollte ca. 180 Unterrichtsstunden umfassen. Es war mal vieles andere mal ein guter Gedanke.
Damals war ich nur ein Dienstanbieter,d.h. Freiberufler für IT. Das sollte sich durch einen Zufall ändern, ich wurde Lehrer für Mathematik und Informatik an einer IGS mit gymnasialer Oberstufe in MV.
Die SuS waren Feuer und Flamme für das Fach Informatik. Aber die Lehrer waren vor 6 Jahren noch der Meinung, lieber. mit Kreide und Tafel als das interaktive Whiteboard. Das stand im Abstellraum und es hat uns keiner eingewiesen.
Ich habe feststellen müssen Hilfe ist nicht erwünscht. Meine Konsequenz war der Wechsel der Schule und des Bundeslandes.
Jetzt mache ich den Spagat beruflich in Berlin und privat in MV.
Am Samstag habe ich regelmäßig SuS zur Nachhilfe bei mir Zuhause.
Ich weiß was Leistungen und Schule im Alter von fast 70 Jahren bedeuten und ich mache es gerne.
Schön für Sie, aber die Zukunft des deutschen Bildungsystems kann nicht darin liegen, dass Lehrkräfte noch mit 70 Jahren (kostenlose?) Nachhilfe “bei sich Zuhause” am Samstag anbieten.
Solche Scheinlösungen verschlimmern die Situation nur, da sie die falsche Message senden: “Geht doch, wenn die f… S… nur wollen”.
Es gibt eben auch noch Lehrer, die sind eher an konstruktiven Lösungen für ihre Schülern interessiert – und nicht daran, dass man bloß nicht zu viel arbeiten möge.
Eine Scheinlösung ist es dagegen, Schüler sehenden Auges in ihr Verderben laufen zu lassen, damit die Regierenden hoffentlich merken, dass Lehrer ansonsten überlastet sind.
“Konstruktive Lösungen” sind jedenfalls keine Lösungen, die auf unbezahltem Freizeitengagement von Lehrkräften beruhen. Das sind nämlich genau die “destruktiven Lösungen”, die das Schulsystem dahin gebracht haben wo es ist, und wo jeder meint noch mehr Probleme auf die Schulen und deren Lehrkräfte abladen zu können.
Tatsächlich verhält es sich genau umgekehrt:
Nur “ins Verderben laufen lassen” ändert in einem Land mit der bombenfest etablierten sozialen Konvention, dass jeder völlig unkundige Vogel (mittlerweile sogar schon mit der grössten Selbstverständlichkeit) meint, am Expertenurteil der Fachkraft “Lehrer” herumzukritisieren und rumzudiskutieren etwas.
Mit keinem Fleischereifachverkäufer, Maurer, Schreinerin oder gar Ärztin/Anwältin wird das so betrieben.
Die Kausalkette ist ganz einfach:
Es handelt sich also um ein (mittlerweile) verfestigtes, freches und aufmuckerisches Verhalten.
“Ins Verderben laufen lassen” führt zu Unwohlsein und negativen Konsequenzen.
Dies ist die kausal und auch moralisch richtige Folge davon, dass völlig realitätsunangemessen (und das noch instititionalisiert) über Lehrkräfte hinweg (Schulverwaltung, Bildungswissenschaft) bzw. drunter durch (Eltern, SuS) entschieden wird.
Die Konsequenzen dieses falschen Verhaltens treffen somit auch genau die richtigen Personen.
Nur durch eine Erhöhung der Konsequenzdosis ändert sich die Mehrheitsmeinung.
Nur dadurch ändert sich Politik, da diese (im wesentlichen) erfüllt, was die große Mehrheit will.
Das genaue Gegenteil ist der Fall:
Durch Überengagement und das Selvstverheizen um jeden Preis wird der schlechte Zustand noch auf Kosten der Lehrkräfte KONSERVIERT.
Ich bin gerne Informatiklehrer, rate allerdings allen Schülern davon ab, Informatik auf Lehramt zu studieren. Die Gehälter sind einfach schlecht (Ausnahme: man setzt viele Kinder in die Welt) und die Arbeitsbedingungen sind eine bodenlose Frechheit. Wo also sollen neue Lehrkräfte herkommen?
“Wo also sollen neue Lehrkräfte herkommen?”
Das Reservoir der Idealisten, Altruisten, Viel-Kinderer (haben Sie ja selber geschrieben), Dauerkranken (unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall) und die Quer-/Seiten-/Um- und Absteiger scheint noch nicht erschöpft.
Aber “regulär” im Sinne von Lehramtsstudium und dann einfach auf dauerhaft “guten” Verdienst, “akzeptable” Arbeitsbedingungen, “Ansehen” in der Gesellschaft und “auskömmliche” Pension zu hoffen, funktioniert nicht mehr.
Ich habe es hier schon öfters geschrieben: Falls jung, gesund, leistungsbereit, dann etwas “ordentliches” studieren (Master in MINT-Fächern bei Interesse, Ingenieurwissenschaft, Medizin, …), und falls es dann in der “freien” Wirtschaft nicht (mehr) klappt (zu krank, zu alt, zu d…), dann den “Exit” ins Lehramt suchen. Das ist heutzutage die optimale Strategie!
Ich, tätig seit ca 6 Jahren in der IT-Branche.
Vorteile: ruhige Arbeitsatmosphäre, ein Job, der mich geistig fördert, immer mit der aktuellsten Technik zu tun, gut bezahlt
Nachteile: teilweise unrealistische Anforderungen von Arbeitgebern, wenn man sich bewirbt, JavaScript
Informatik-Lehrer, Vorteile: vielleicht Verbeamtung
Nachteile: Angst, dass man einen Monat nicht bezahlt wird, pupertierende Menschen, Angst, dass man versetzt wird, immer das gleiche unterrichten, erheblicher Mehraufwand, mehr als 40-Stunden Woche, veraltete Technik
Folge: Ich bleibe in einem normalen Job als ITler. Abgesehen von der möglichen Verbeamtung, warum sollte ich Lehrerin werden?
Wer unterrichtet denn auch bitte Informatik freiwillig, wenn man im Grunde seinen kompletten Unterricht mindestens doppelt vorbereiten muss, weil es jeden Tag sein könnte, dass die Technik oder das Internet streikt. In manchen Kommunen in NRW ist die Ausstattung so schlecht, dass man, wenn man auch nur ein wenig perfektionistisch eingestellt ist, dass niemals machen würde!
Vom Hintergrund wissen würde ich es mit ein wenig eigene Einarbeitung (wie in jedem fachfremden Fach) locker schaffen, aber never ever, da stelle ich mich lieber hier und da mal bewusst blöd, wenn es um technische Dinge geht. Zu viel Ahnung in technischen Dingen, mit der oben schon kritisierten Aussatattung und man hat verloren, das ist, als würde man die Büchse der Pandora öffnen.
Und dann darf man auch nicht vergessen, dass der Lehrplan für Informatik in NRW, der vor ein paar Jahren auf den Weg gebracht wurde, einfach weltfremd ist, und an dem was die Schüler wirklich brauchen weit vorbei geht.
Wozu plötzlich soviel Informatikunterricht für alle?
Die Einführung in die IT lief an der Schule meines Kindes ganz hervorragend. Zu Beginn einige Wochen Einführung und der Rest sukzessive im Fachunterricht, da wo die jeweilige Software genutzt wurde. Mit zentral administrieren iPads war sichergestellt, dass alle die richtige Software installiert hatten und die Lehrer waren keine Einzelkämpfer. Ich finde das Konzept ideal. IT-Grundkenntnisse braucht quasi jeder, Informatik wohl kaum.
IT ist nicht Selbstzweck, sondern ein Werkzeug.
Der Informatik-Unterricht als Wahlfach in der 9. war dann aber leider katastrophal, es war aber auch der 1. Jahrgang, da fehlte vermutlich die Erfahrung. Die Mädchen haben so herausgefunden, dass Informatik nichts für sie ist.
Im “Informatik-Unterricht” von Kind2 an einer anderen Schule wurde fast ein Jahr gelehrt, wie man in Word große und bunte Schriftarten einstellt. Da gab es niemanden, der fachlich geeignet war, aber unterrichtet werden musste es trotzdem.
Mein Fazit: auf keinen Fall viel Unterricht von jetzt auf gleich aus dem Boden stampfen. Das verschwendet die Zeit von allen Beteiligten.
Kann es sein, dass der Informatik-Unterricht Ihres ersten Kindes nah an echter Informatik war?
Ja, genau. Allerdings war das überambitioniert und ziemlich chaotisch. In zwei Jahren 4 Programmiersprachen und ein kleiner Exkurs zum Uni-Stoff Gatteroptimierung, Projekte zum Arduino, Lego-Roboter… und das alles ohne Grundlagen.
Es ist bestimmt nicht einfach sinnvolle Vorgaben zu machen, aber bevor das nicht geklärt ist, bitte keine landesweiten Pflichtkurse mit Lehrern, die sich das kurzfristig anlesen mussten.
Als ich noch Schüler war hieß es, man müsse eine neue Programmiersprache in sechs Wochen lernen können. Nicht perfekt, aber so, dass man damit arbeiten kann. Ist es schon soweit abwärts gegangen mit der Lernfähigkeit der Schüler?
Die zweite Programmiersprache lernt man natürlich schneller, wenn man einmal das Konzept verstanden hat. Aber wozu so viele?
Hier wurden die Kids von Anfang an mit neuen Themen zugeschüttet und die Schüler sollten sich den Inhalt selbst/mit Tutorials erschließen. Die meisten Mitschüler haben mit Hilfe von ChatGPT was hinpfuschen können, aber gelernt haben sie kaum etwas. Für Informatik begeistert wurde so auch niemand.
Gleiches Resultat in Schule 2 nur stattdessen totale Unterforderung. Beides nannte sich Informatik.
Wie wird das Resultat aussehen, wenn jetzt noch mehr Informatik für noch mehr Schüler unterrichtet wird? Zeitverschwendung!
Schulen müssen einfach mehr KI einsetzen! *Sarkasmus*
Ich mache gerade den Quereinstieg in Hessen im Fach Arbeitslehre. Hier ist Informatik verankert. Wir haben hier Grundlagen der Programmierung und Programmierhilfen wie “Hamster” oder die Baukastensysteme, die es ja von verschiedenen Herstellern gibt gelernt. Ob das allerdings in der Schule umgesetzt wird, hängt stark von den Wünschen und Schwerpunkten der Schulen ab. Ich unterrichte kein Informatik. Das machen Kollegen und da wird dann das Formatieren in Word und PP geübt.
Hallo. Warum werden nicht IT-ler vom Job-center geholt, die dann als Tutor in den Schulen unterrichten?? Das sind Spezialisten für die Informatik und es gibt in dem Bereich genug Arbeitssuchende, da vor 10-15 Jahren jede Menge umgeschult wurden und die heute keinen Job finden, da sie die Weiterschulung und somit den Anschluß verpasst haben. Die können aber dennoch die Grundlagen Informatik vermitteln.
“Spezialisten für Informatik” sind vieles – aber ganz sicher nicht im Zugriffsbereich des “Jobcenters”.
Ausser wir reden hier von einer orwell’schen Definition von “Spezialist”, etwa analog zu “”””Fachkräftemangel””””.
“Warum werden nicht IT-ler vom Job-center geholt, die dann als Tutor in den Schulen unterrichten??”
Es gibt ja auch einen Ärztemangel, warum holt man nicht die arbeitslosen Fleischer vom Jobcenter?
“Das sind Spezialisten für die Informatik und es gibt in dem Bereich genug Arbeitssuchende, da vor 10-15 Jahren jede Menge umgeschult wurden und die heute keinen Job finden, da sie die Weiterschulung und somit den Anschluß verpasst haben”
Das sind auch echte Experten mit dem Messer. Manche, die eine Umschulung zum Handwerker gemacht haben, können sogar als Orthopäde arbeiten.
Ganz ehrlich… und da wundert man sich noch, dass Deutschland bei Entwicklung von modernen Technologien schon seiten Jahren total abgehängt wurde?
An unsere sehr IT-lastigen Uni im Ort haben im Oktober 18 Erstis im Lehramt Informatik angefangen. Da geht was
Ich will es mal so formulieren. Nach DQR werde ich der Stufe 6 zugeordnet als Systeminformatiker für Computet- und Automatisoerungstechnik. Nebenher bin ebenfalls Betroneswirt für Unternehmensmanagment, ebenfalls Stufe 6. Habe mejrbalsn20 Kajre Erfahrung in der Betreuung von Jugendlichen in sozialen Brennpunkten, dadurch alles aber immer im Ehrenamt.
Sowohl BE, als auch RLP und SAL würden mich nur “nehmen”, wenn ich einen Meistertitel habe und nebenher noch die Pädagogik mache (wäre kein Problem, habe aber keinen Meister) oder eben ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Stufe7) . Sind wir doch mal ehrlich, warum sollte ich mir das antun? Auf eigene Kosten noch den Master machen um dann hinterher als Quereinsteiger zusätzlich noch zwei Semester Pädagogik dran zu hängen während der Einstiegsphase. Oder gleich auf Lehramt und versuchen zu verkürzen? Was sollte mich daran reizen? Außer Idealismus?
Wenn Bedarf fa ist, dann müssen aich adäquate Lösungen geschaffen werden, und daran hängt es.
Was also sollte jemanden wie mich dazu bringen Lehrer zu werden?