„Kompass Bildungsförderung“: Wie Schulen gemeinnützige Partner finden können

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DÜSSELDORF. Wie gelingt Schule besser, wenn sie doch nicht alles allein stemmen kann? Der neue „Kompass Bildungsförderung“ von Stifterverband und McKinsey zeigt erstmals, wie vielfältig die außerschulische Bildungsförderung in Deutschland ist – und wo es noch hakt.

Wo lang? (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

Lesen, Sprache, soziale Kompetenzen, Berufsorientierung: In vielen Bereichen brauchen Kinder und Jugendliche heute zusätzliche Unterstützung – und die kann das Schulsystem allein kaum leisten. Genau hier setzen zahlreiche gemeinnützige Initiativen an. Sie fördern Schülerinnen und Schüler individuell, bieten Mentoring-Programme, MINT-Projekte oder Sprachförderung – und entlasten Lehrkräfte. Doch welche Angebote gibt es überhaupt, und wie können Schulen die passenden finden?

Antworten liefert der neue „Kompass Bildungsförderung Deutschland“, ein gemeinsamer Report des Stifterverbandes und der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Die Analyse erfasst 130 überregionale Bildungsförderungsinitiativen, die aktuell bereits mehr als eine Million Schülerinnen und Schüler erreichen.

„Der Report bietet allen Akteuren im Bereich der Schulbildung Transparenz und Orientierung in der vielfältigen deutschen Bildungsförderungslandschaft“, sagt Andrea Frank, stellvertretende Generalsekretärin des Stifterverbandes und Co-Autorin der Studie. „Es ist wichtig, dass diese Initiativen flächendeckend mit dem Schulsystem verzahnt werden. Dafür engagiert sich der Stifterverband in der Allianz für Schule Plus im Rahmen der Zukunftsmission Bildung. Der Kompass Bildungsförderung leistet einen wichtigen Beitrag dazu.“

Auch McKinsey-Partner Oliver Ehrlich, ebenfalls Co-Autor, betont die Bedeutung des Projekts: „Wir unterstützen mit dem Kompass eine dynamische Social-Startup-Szene im Bildungsbereich, die bislang oft noch zu stark unter dem Radar agiert. Dabei sind die Schulen auf passende Förderangebote dringend angewiesen. Ziel ist, die Zahl der geförderten Schülerinnen und Schüler deutlich zu erhöhen.“

Große Vielfalt – aber wenig Vernetzung

Die Untersuchung zeigt: Deutschlands Bildungsförderungslandschaft ist vielfältig – aber stark regional geprägt. Erfolgreiche Programme müssten stärker skaliert und überregional vernetzt werden, um mehr Wirkung zu entfalten. Während in der Grundschule vor allem Basiskompetenzen wie Lesen und Sprache im Vordergrund stehen, geht es in weiterführenden Schulen zunehmend um überfachliche Kompetenzen – etwa digitale Bildung, Studienorientierung oder soziale Entwicklung.

Eine zentrale Erkenntnis: Hybride Formate, die digitale und präsenzbasierte Angebote kombinieren, ermöglichen besonders wirksame individuelle Förderung. Zudem tragen Stiftungen wesentlich zur Finanzierung und Qualitätssicherung bei – häufig mit klaren Wirkungszielen und langfristiger Perspektive.

Erfolgsfaktoren: Kooperation, Kommunikation, Kontinuität

Damit Bildungsinitiativen erfolgreich wachsen können, nennt der Report mehrere Voraussetzungen: klare strategische Ziele, gezielte Kommunikation des eigenen Mehrwerts, stabile Partnerschaften mit Schulen und Stiftungen sowie eine dauerhafte Finanzierung. Auch Schulen selbst müssten Strukturen schaffen, um die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern zu erleichtern. Regelmäßige Evaluationen und die Anpassung der Angebote an aktuelle Bedarfe seien entscheidend, um langfristige Wirkung zu erzielen.

Orientierungshilfe für Schulen

Mit dem neuen Online-Tool des Kompass Bildungsförderung können Schulen nun gezielt nach passenden Förderangeboten suchen – etwa nach Zielgruppe, Schulstufe oder thematischem Schwerpunkt. Damit wollen Stifterverband und McKinsey die Transparenz und Zusammenarbeit zwischen Anbietern, Schulen und Förderern erhöhen.

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